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1. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 7

1897 - Danzig : Scheinert
Iii. 7 minius.) I ) Die Julier. 1 Die Tilgendfürsten. Das Reich der Arsaciden (Parther) von den Sassaniden (Neu-Persern) zerstört, orbis (Zenobia). der Regierung unter Augusti und Caesares). Alleinherrscher. Nicaea. (Valens von den Westgothen geschlagen.) oströmische (Arcadius) und in das weströmische (Honorius). in Südgallien und Spanien (Ataulf. Wallia). in Nord-Afrika (Augustinus, Bischof von Hippo). der Angeln, Sachsen und Jüten in Brittannien. Bischof Leo I. der Grosse. letzter römischer Kaiser des Abendlandes, abges. v. Odoaker.

2. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 9

1897 - Danzig : Scheinert
Iv. 9 Reiche. Arabisches Reich. der Franken. reiches in Italien. zum katholischen Christentum über. Unterg. des Burgunder- und Thüringer-Reiches. (Totilas. Tejas.) (Brunhilde. Fredegunde. Chlotar Ii.) in Italien. Theodelinde. Christianisierung Englands.) niger Maiordomus. 622 Mohammed (die Hedschra). 661—750 Die Ommijaden. gothenreich in Spanien v. d. Arabern zerstört). von Karl Martell). Frankreich.) 750—1258 Die Abbassiclen. Das Chalifat von Cordova. in Friesland. /

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 34

1881 - Merseburg : Steffenhagen
34 eingeschnitten ober in Stein eingegraben. Die Freien bürsten nicht an Leib und Leben gestraft werden, vielmehr wurde jedes ihrer Vergehen durch eine Buße an Gelb ober Gut (Wehr gelb) gesühnt. Schulb ober Unschuld pflegte man in zweifelhaften Fällen durch Gottesurteile in Feuer- ober Wasserproben ober in öffentlichen Zweikämpfen barzuthun. (Kriegführung.) Wurde ein Krieg beschlossen, so wählten die waffenfähigen Männer aus ihrer Mitte einen Anführer (Herzog) nnb hoben ihn auf bett Schild, um ihn dem Volke zu zeigen. Dieser bot dann bett Heerbann auf, welchem alle kriegspflichtigen Gaueingesessenen angehörten. Oft unternahm auch ein anerkannt tüchtiger Führer auf eigene Hand einen Kriegs- und Beutezug, zu dem sich ihm Männer ‘und Jünglinge freiwillig anschlossen. Die Bewaffnung der Deutschen war einfach. In der Linken trugen sie einen Schilb von Holz ober von Weibengeflecht, in der Rechten meist einen Spieß, den sie zu Hieb, Stoß und Wurf gebrauchten. Sonst hatten sie wohl auch Schwerter, Streithämmer und Streitäxte, Keulen, Bogen und Pfeile. Die Geübtheit in bett Waffen suchten sie sich schon in der Jugend zu erwerben, wie benn die Spiele der Jünglinge lebiglich auf Erlangung von Stärke und Gewandtheit berechnet waren. (Religion.) Der oberste Gott der Deutschen hieß Wob ein ober Obin, der Allvater und höchste Lenker der Welt. Seine Gemahlin war Freia, die Beschützerin der Ehe, einer seiner Söhne Thor, der Gott des Donners. Neben ihnen wurde namentlich Hertha, die fruchtbringend, segenspenbenbe Mutter Erbe, verehrt. Loki war der böse, unheilftiftenbe Gott und Hella die Göttin der Unterwelt. Außerdem gab es für die alten Deutschen noch eine Menge Wesen, welche zwischen den Göttern und Menschen mitten ittne stauben, als: Elfen, Nixen, K o b o l b e, Riesen und Zwerge. Jenen Göttern aber biente man nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen, auf hohen Bergen, an heiligen Quellen ober Seen. — Die Deutschen glaubten an eine Fortbauer nach dem Tode. Die im Kampfe Gefallenen kanten nach biesem Glauben in die schöne Himmelsburg Walhalla, bic ruhmlos Gestorbenen bagegen nach dem falten Nils h ei in, wo die finstere Hella herrschte. (Stämme.) Ihre Abstammung leiteten die alten Deutschen von einem Gotte Tuisko her. Sie zerfielen in eine Menge Völkerschaften, von denen folgende die merkenswertesten find: die Katten im jetzigen Hessen, die Hermunduren in Thüringen, die Ehernster nordwestlich vom Harze, die Langobarden an der unteren Elbe, die Vandalen am Nordctbhange des Riesengebirges, die Sem nonen an der schwarzen. Elster und Spree, die Burgun der an der Warthe und Netze, die Goten an der Weichsel, die Fri e seit an der Norbsee, die Angeln und Sachsen

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 42

1881 - Merseburg : Steffenhagen
42 Genossenschaft aber Mönche und ihren Vorsteher Abt oder Vater. Im Abendlande erbaute Benedikt von Nursia in der Wildnis der Abruzzen ein Kloster und gründete einen Mönchs-verein (Orden), dessen milde, aber feste Lebensordnung (Regel) bald die meisten Klöster des Westens verband. Später wurde den Mönchen auch die Pflege der Wissenschaften und die Anfertigung von Bücherabschriften zur Pflicht gemacht, wodurch sich die Benediktiner den Dank der Nachwelt verdient haben. § 30. Beginn der Völkerwanderung. Alarick und die 23kftgoteu. (Auftreten der Hunnen.) Im Jahre 375erschienen an den Ufern der Wolga die Hunnen, ein Hirtenvolk mongolischer Abkunft, das bisher im innern Asien gewohnt. Nachdem sie die Alanen zur Unterwerfung gebracht, stießen sie zwischen Don und Dniestr auf die Ostgoten. Diese wagten eine Schlacht, wurden aber geschlagen und ebenfalls unterworfen. Auch die Westgoten, südlich vom Dniestr, vermochten dem gewaltigen Anprall nicht zu widerstehe«. Sie gingen daher unter Führung Fridigern's über die Donau, wo ihnen Kaiser Valens Wohnsitze in Thracien anwies. (Schlacht bei Hadrianopel.) Ein Jahr hatten die Goten in Thracien zugebracht, \als sie sich gegen die treulosen römischen Statthalter erhoben und raubend und verheerend die Halbinsel durchzogen. Valens rückte wider sie ins Feld, erlitt aber bei f\ Hadrianopel eine Niederlage, in der er selbst den Tod fand. Infolge dessen räumte Kaiser Theodosius der Große'deu Goten das thracische Land völlig ein und ließ sich von ihnen dafür nur Zuzug im Kriege versprechen. (Teilung des römischen Reichs.) Vor seinem Ende traf Theodosius die Bestimmung, daß von seinen Söhnen Arcadius und Honorius der erstere das Morgenland, der letztere das A b e n d-395 land erhalten sollte. Damit war eine Teilung des römischen Reichs auf die Dauer vollzogen. Da die beiden Kaiser sich nur wenig befähigt zeigten, mußte die Führung der Regierungsgeschäfte andern überlassen werden. So herrschte an Stelle : des Honorius der kriegskundige und staatsklutze Vandale Stilicho. ^Alarlch's erste Unternehmungen.) Ueber die Westgoten gebot um jene Zeit der junge und tapfere Ala sich. Als diesem nach dem Tode des Theodosius die bisher üblichen Geschenke vorenthalten wurden, rief er sein Volk sofort zu den Waffen und trug die Brandfackel des Krieges bis nach dem Peloponnes. Da eilte Stilicho zur Rettung des bedrängten Landes herbei. Aber anstatt den Feldherrn des Westens zu uuterstützeu, ernannte Kaiser Arcadius den Gotenkönig zum Statthalter Jllyrieus, der Kü-steuproviuz im Osten des adriatischen Meeres. Von hier aus wandte sich nun Alarich nach Italien und suchte die reichcu Ebenen am Po mit Raub und Verwüstung heim. Stilicho besiegte

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 43

1881 - Merseburg : Steffenhagen
43 ihn in zwei Schlachten, schloß aber dann einen Vertrag mit ihm, durch welchen der König ein Jahrgeld zugesichert erhielt. Dies benutzten die Feinde des Stilicho, um ihn beim Kaiser zu verdächtigen, und Honorins ließ den verdienten Mann zu Ravenna ermorden. (A larich in Srom.) Noch in demselben' Jahre brach Alarich, dem man die Zahlung des bedungenen Jahrgeldes verweigerte, aufs neue in Italien ein und belagerte Rom. Der Senat knüpfte Unterhandlungen an, und gegen Entrichtung einer bedeutenden Summe willigte denn auch der Gotenkönig in den Abzug. Da aber Houorius die sonstigen Forderungen Alarich's zurückwies, zog letzterer abermals vor Rom und erhob mit Zustimmung des Senats einen neuen Kaiser auf den Thron. Doch auch dieser fügte sich nicht allen Wünschen des Königs, und Alarich entkleidete ihn bald wieder des Purpurs. Dann unternahm er rachedürstend seinen dritten Zug gegen Rom. Der Senat war dies- 410 mal zur verzweifelten Gegenwehr entschlossen. Aber um Mitternacht öffneten germanische Sklaven ein Thor, und die Goten drangen in die Stadt, die sie mehrere Tage hindurch aufs schonungsloseste plünderten. (Alarich's Tod. Gründung des Westgotenreichs.) Nun wandte sich Alarich nach dem Süden und traf Anstalten, nach Sicilien und von da nach Afrika überzusetzen. Da ereilte ihn in der Blüte seines Lebens ein rascher Tod. Seine trauernden Goten bestatteten ihn im Flußbett des Busento bei Cvsenza und gaben ihm die reichsten Schätze in sein Grab mit. Dann verließen sie Italien und zogen nach Gallien, in dessen südlichem Teile sie ein Reich gründeten, das sich im Laufe der Zeit auch über Spanien ausdehnte. 4- § 31. Attila und die Hunnen. (Weitere Völkerzüge.) Zu Anfang des 5. Jahrhunderts machte ein aus Vandalen, Alanen, Sueven und Burg und er n zusammengesetzter Völkerhaufe einen verheerenden - Einfall in Italien, durchstürmte hierauf Gallien und brach endlich in Spanien ein, wo die Vandalen, Alanen und Sueven ihre Wohnsitze nahmen, während die Burgunder sich bereits zwischen Rhein und Rhone niedergelassen hatten. Von Spanien aus gingen die Vandalen unter ihrem Könige Geiserich nach Afrika und gründeten dort nach zehnjährigen Kämpfen das P a n d a l e n r e i ck . mit der Hauptstadt A / Karthago. Einige Zeit darauf schifften die Angeln und Sachsen nach Britannien hinüber, setzten sich daselbst fest und stifteten sieben ana^.lsq(fililche Kö^niareickie. die in der • 0 Folge zu einem einzigen, England, vereinigt wurden. (Die Hunnen.) Gegen die Mitte des 5. Jahrhunderts gelangten die Hunnen, die seit ihrem ersten Auftreten ruhig am schwarzen Meere gesessen, zu neuer, wahrhaft furchtbarer Bedeutung. Sie

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 44

1881 - Merseburg : Steffenhagen
44 waren ein Menschenschlag, eben so häßlich von Ansehn als rvild und grausam von Sitten. Ans ihrem starken, untersetzten Körper ruhte ein großer Kopf mit einer flachen Nase, kleinen, tiefliegenden Augen und hervorstehenden Backenknochen. Ihre Nabruna bestand ^in Wurzeln und dem halbrohen Fleisch aller möglichen Tiere das ne aus dem Rücken ihrer Pferde mürbe ritten. Taq und Jcflcht, beim Essen und beim Trinken, selbst beim Schlafen' saßen Jtc zu Roß. Mit gräßlichem Geschrei stürzten sie sich in den Kampf, um oft absichtlich auseinander zu sprengen und sich tu wüstem Morden zu zerstreuen. (Attila.) Im Jahre 444 wurde Attila König der Hunnen. xsn lhm prägte sich die ganze Häßlichkeit des mongolischen Stammes aus, in ihm wohnte aber auch ein starker, unternehmender Geist, furchtbar war sein Zorn, erbarmungslos vernichtete er seine Feinde, und nicht mit Unrecht nannte er sich Godegisil d. H. Gottes-gerßel. In einem weiten Dorfe an der Theiß'stand seine hölzerne Residenz, ausgestattet mit allem Luxus römischer Paläste. Aber inmitten solcher Pracht behielt er für seine Person die einfache Lebensweise eines mongolischen Hirten bei, aß nur von hölzernem Geschirr und erschien stets in schmuckloser Tracht und Be-waffnung. (Attila's Zug nach Gallien und dieschlachr auf der cata--la uni schien Ebene.', Nachdem Attila die Mehrzahl der umwohnenden Völker zur Unterwerfung gebracht und dann auf weiten Raubzügeu die Provinzen des oströmischen Reiches heimgesucht, beschloß er seine Waffen gegen den Westen zu kehren. An der Spitze von mehr als einer halben Million Streiter zog er nach dem Rheine und drang unter wilden Verheerungen in Gallien ein. Mittlerweile hatte der römische Oberfeldherr Aetius einen starken Gegenpunkt gestiftet, welchem it. a. auch die Westgoten unter dem tapferen Theoderich angehörten. Auf die Kunde von dem Herannahen der Feinde führte Attila seine Scharen 451 nach der cata launisch eit Ebene (bei Chalons a. d. Marne), wo die Völker von der Wolga bis zum atlantischen Meere wider einander streiten sollten. Anfangs waren die Hunnen im Vorteil: der Westgotenkönig Theoderich fiel, und die Reihen der Seinen begannen zu weichen. Da eilte des Gefallenen Hohn Thoris-m u n d herbei, stellte die Ordnung wieder her und trieb schließlich die Gegner hinter ihre Wagenburg zurück. Am folgenden Tage bestatteten die Westgoten ihren Heldenkönig und zogen dann unter Thorismund nach der Heimat ab. Bald' darauf trat auch Attila seinen Rückzug nach Ungarn an. «Mtila's letzte Unternehmung und Ansgang.1 Noch war die Kraft des Hunnenkönigs kaum geschwächt. Schon im nächsten Frühjahre brach er verheerend in Italien ein und rückte ans Rom los. Da gelang es dem Bischof Leo dem Großen, den

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 45

1881 - Merseburg : Steffenhagen
45 Gewaltigen gegen ein unermeßliches Lösegeld zur Umkehr zu bewegen. Bald daraus starb er am Morgen nach seiner Vermählung mit einer schönen Burgunderin eines plötzlichen Todes. Seine Leiche wurde inmitten der Ebene feierlich ausgestellt und dann in drei Särgen von Gold, von Silber und von Eisen in die Erde gesenkt. — Nach Attila's Tode zerfiel das Hunnenreich. Die von ihm unterworfenen Völker erkämpften ihre Freiheit, und die Reste der Hunnen zogen sich in die Steppen an der Wolga zurück. § 32. Theoderich und die Oftgoten. (Untergang des weströmischen Reichs.) Seit Rom sich nicht mehr selbst verteidigen konnte, lagen die Geschicke des Staates ganz in den Händen der fremden Söldnertruppen, die sich eine Menge Gewaltthätigkeiten erlaubten. So forderten sie im Jahre 476 den drillen Teil alles Grund und Bodens, was ihnen indes verweigert wurde. Da entkleideten sie den jungen Kaiser Romulus Augustulus 476 des Purpurs, begrüßten ihren. Führer Odoaker als „König von Italien" und machten so dem römischen Reiche nach 1229 jährigem Bestehen ein Ende. y- (Th e od eri ch.) Dreizehn Jahre hatte Odoaker über Italien gewaltet, als der Ostgotenkönig Theoderich seiner Herrschaft ein Ziel setzte. Theoderich war noch im Knabenalter nach (Soiv stantmopel geschickt worden, als Unterpfand eines mit seinem Volke abgeschlossenen Friedens. Dort verweilte er zehn Jahre und sammelte während dieser Zeit einen Schatz von Kenntnissen und Erfahrungen, der ihm nach seiner Erhebung zum Könige trefflich zu statten kam. (Gründung des Ostgotenreichs.'» Im Herbst 488 verließ Theoderich mit seinen Goten Ungarn und zog nach Italien. Odoaker unterlag in mehreren Schlachten und mußte sich hinter den Mauern Ravennas verbergen. Hier verteidigte er sich 3 Jahre lang anss tapferste, endlich aber zwangen ihn Hunger und Seuchen zur Ergebung. Einige Tage später wurde er von Theode- 493 rich's eigner Hand niedergestoßen. (Theoderichs Regierung und Ende.'! Wie schon Odoaker, so nahm auch Theoderich den dritten Teil alles Grund und Bodens für sein Volk in Anspruch. Im übrigen aber hatten die Italiener keine Ursache, sich über die Herrschaft des germanischen Königs zu beklagen. Er ließ alle alten Einrichtungen fortbestehen und besetzte die Aemter ausschließlich mit Römern, während er den Goten unablässige kriegerische Uebung zum Beruf anwies. Trotzdem wollte es ihm nichr gelingen, die'beiden Völker dauernd mit einander zu versöhnen. Da beinächtigte sich eine tiefe Mißstimmung des Köuigs, und in seinem Argwohn überlieferte er zwei der angesehensten Römer ohne Verhör dem Tode. Der Kummer über diese rasche That verbitterte Theoderich's letzte Tage und stürzte ihn endlich in's Grab.

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 46

1881 - Merseburg : Steffenhagen
^(Untergang des Ostgotenreichs.) Ein Jahr nach Theoderich's Lode bestieg Kaiser Justinian den nwrgenländischen Herrschen thron. Diest'r ließ durch seinen Feldherrn Belisar zuerst das Wandalen reich erobern und dann auch das Ostgotenreich angreifen. Schon war dasselbe dem Untergange nahe gebracht als . Belisar abgerufen wurde und Nars es an seine Stelle trat. Der • letztere besiegte die Goten abermals in mehreren Schlachten und vernichtete sie endlich nach heldenmütigem Widerstände bis auf wenige Reste. Doch nicht lange gehorchte Italien dein Scepter ‘v des oströmischen Herrschers. Im Jahre 568 erschien Alboin mit den Longobard en in der Halbinsel, nahm beu größten Teil derselben in Besitz und erhob Pavia zur Hauptstadt' des nenqe-gründeten Longobardenreich s. fe. §. 33. Chlodwig und die Franken. (Gründung des Frankenreichs.) Im Jahre 481 wurde der junge Chlodwig König der salischen Franken, die in dem heutigen Belgien wohnten. Um diese Zeit herrschte über den Rest der römischen Besitzungen ui Gallien der Statthalter Syagrius. Chlodwig überzog denselben mit Krieg, überwand ihn in der blutigen Schlach't 486 bei Soissons und legte durch Eroberung seines Landes den Grund zu dem nachmals so mächtigen Frankenreiche. (Schlacht bei Zülpich. Chlodwig's Uebertritt zum Christentums Um Ansprüche auf Burgund zu erhalten, vermählte sich Chlodwig mit Chlotilde, einer Nichte des dortigen Königs. Chlotilde gehörte dem Christentume an und suchte auch ihren' Gemahl zum Uebertritt zu bewegen. Dieser wollte indes nichts von der Lehre des Gekreuzigten wissen, bis er in den Krieg gegen die Alemannen zog. Die letzteren hatten ihre Herrschaft bereits über den Elsaß ausgedehnt und griffen nun auch die am Mittelrhein wohnenden ripnarischen Franken an. Da wandte sich der König der-selben um Hilfe an Chlodwig, der dem Rufe aufs bereitwilligste - folgte. Bei Zülpich, zwischen Aachen und Bonn, kam es'zu einer Schlacht, die lange ohne Entscheidung blieb. In solcher Not gedachte Chlodwig des Christengottes und gelobte, wenn ihm dieser den Sieg verleihe, so wolle er sich taufen lassen. Bald darauf ergriffen die Alemannen die Flucht; ein Teil von ihnen rettete sich zu dem Ostgotenkönige Theoderich, der Rest wurde von Chlodwig unterworfen. Nach seiner Heimkehr aber vergaß der Sieger nicht sein Gelübde zu erfüllen; in der Kirche zu Rheims empfing er die Taufe, und 3000 edle Franken folgten seinem Beispiele. (Besi egnng der Burgunder und Westgoten.) Jetzt hielt es Chlodwig an der Zeit, seine Absicht auf Burgund zu verwirklichen. Er forderte einen Teil des Landes als Erbe seiner Gemahlin, und als man nicht darauf einging, griff er zu den Waffen. Aber obwohl er in der Schlacht den Sieg davontrug, gelang es doch

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung
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