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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 34

1881 - Merseburg : Steffenhagen
34 eingeschnitten ober in Stein eingegraben. Die Freien bürsten nicht an Leib und Leben gestraft werden, vielmehr wurde jedes ihrer Vergehen durch eine Buße an Gelb ober Gut (Wehr gelb) gesühnt. Schulb ober Unschuld pflegte man in zweifelhaften Fällen durch Gottesurteile in Feuer- ober Wasserproben ober in öffentlichen Zweikämpfen barzuthun. (Kriegführung.) Wurde ein Krieg beschlossen, so wählten die waffenfähigen Männer aus ihrer Mitte einen Anführer (Herzog) nnb hoben ihn auf bett Schild, um ihn dem Volke zu zeigen. Dieser bot dann bett Heerbann auf, welchem alle kriegspflichtigen Gaueingesessenen angehörten. Oft unternahm auch ein anerkannt tüchtiger Führer auf eigene Hand einen Kriegs- und Beutezug, zu dem sich ihm Männer ‘und Jünglinge freiwillig anschlossen. Die Bewaffnung der Deutschen war einfach. In der Linken trugen sie einen Schilb von Holz ober von Weibengeflecht, in der Rechten meist einen Spieß, den sie zu Hieb, Stoß und Wurf gebrauchten. Sonst hatten sie wohl auch Schwerter, Streithämmer und Streitäxte, Keulen, Bogen und Pfeile. Die Geübtheit in bett Waffen suchten sie sich schon in der Jugend zu erwerben, wie benn die Spiele der Jünglinge lebiglich auf Erlangung von Stärke und Gewandtheit berechnet waren. (Religion.) Der oberste Gott der Deutschen hieß Wob ein ober Obin, der Allvater und höchste Lenker der Welt. Seine Gemahlin war Freia, die Beschützerin der Ehe, einer seiner Söhne Thor, der Gott des Donners. Neben ihnen wurde namentlich Hertha, die fruchtbringend, segenspenbenbe Mutter Erbe, verehrt. Loki war der böse, unheilftiftenbe Gott und Hella die Göttin der Unterwelt. Außerdem gab es für die alten Deutschen noch eine Menge Wesen, welche zwischen den Göttern und Menschen mitten ittne stauben, als: Elfen, Nixen, K o b o l b e, Riesen und Zwerge. Jenen Göttern aber biente man nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen, auf hohen Bergen, an heiligen Quellen ober Seen. — Die Deutschen glaubten an eine Fortbauer nach dem Tode. Die im Kampfe Gefallenen kanten nach biesem Glauben in die schöne Himmelsburg Walhalla, bic ruhmlos Gestorbenen bagegen nach dem falten Nils h ei in, wo die finstere Hella herrschte. (Stämme.) Ihre Abstammung leiteten die alten Deutschen von einem Gotte Tuisko her. Sie zerfielen in eine Menge Völkerschaften, von denen folgende die merkenswertesten find: die Katten im jetzigen Hessen, die Hermunduren in Thüringen, die Ehernster nordwestlich vom Harze, die Langobarden an der unteren Elbe, die Vandalen am Nordctbhange des Riesengebirges, die Sem nonen an der schwarzen. Elster und Spree, die Burgun der an der Warthe und Netze, die Goten an der Weichsel, die Fri e seit an der Norbsee, die Angeln und Sachsen

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

4. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 31

1889 - Danzig : Gruihn
31 Gttinnen. Auch die Gttin Nerthus, welche auf einer Insel*) des Oeeaus in einem heiligen Haine wohnte, wurde verehrt. Wenn die-selbe iu ihrem von Khen gezogenen Wagen, von einem Priester begleitet, im Laude umherfuhr, herrschte berall Friede, Ruhe und Lust. War die Gttin des Umgangs mit den Menschen mde, so kehrte sie heim und badete nach der Rckkunft in einem heiligen See. Holda war eine freundliche Gttin, die nur dann zrnte, wenn Unordnung im Haushalt herrschte. Fleiigen Spinnerinnen schenkte sie Spindeln, die das Garn wunderbar vermehrten, oder sie spann ihnen selbst nachts die Spulen voll. Faulen Mdchen zndete sie den Nocken an. Hettia oder Hel war die unerbittliche Gt-tin der Unterwelt, zu welcher die Seeleu fuhren, die an Siechtum oder vor Alter starbeu. Sie thronte im tiefen Duukel der Erde, und ihre Gestalt war halb schwarz, halb menschenfarbig. Ihr Saal hie Elend, ihre Schwelle Einsturz, drohendes Uuglck ihr Bett, Trage ihr Knecht, Langsam ihre Magd; ihre Schssel trug deu Namen Hunger und ihr Messer unersttliche Gier. Barmherzigkeit wohnte nicht in ihrer Brust. 25. Die Mindern und Teutonen. 113 v. Chr. (tituliert! und Tentuncn. Im Jahre 113 v. Chr. ffielen die' Deutschen in das rmische Reich ein. Auf ihren groen bretterneu Schilden glitten sie zum Schrecken der Rmer pfeilschnell die steilen, schuee- und eisbedeckten Alpen hinab. Der Etsck,strm mar ihnen im Wege. Da wlzten sie groe Masten Bume und Steine hinein und gingen darauf hinber. Die Rmer erschraken schon genug, wenn sie mir die Riesengestalten mit deu knochigen Krpern erblickten. Brllten ihnen diese aber vollends durch ihre hohlen Schilde entgegen, als wren sie grimmige Drnen, dauu stieg ihre ugst aufs hchste. Gauz Italien zitterte und bebte vor den schrecklichen Cimbern und Teutonen, so nannte man diese schlimmen Feinde, und bald begehrte niemaud mehr, Heerfhrer gegeu sie zu sein; denn noch jeder hatte samt seinem Kriegsheere vor ihnen fliehen mssen. Ihr Untcrgmil,. Da fand sich endlich ein alter berhmter Feldherr, Marius mit Namen, aus niederem Stande, der es wagte, gegeu die Gefrchteten zu kmpfe. Zunchst besiegte er die Teutonen bei Aqua Sexti t>ut heutigen Aix) tut sdlichen Frankreich. Spter kam es bei V ercell am Po zur Schlacht mit den Cimbern. Marius stellte sich so, das; die Augustsomte den Cimbern ins Angesicht brannte und der Sturm ihnen Sand und Staub ins Auge wehte. Das half. Obgleich die vorderste Reihe sich mit eiltet Kette Mann an Mann festgebunden hatte; obgleich die Weiber hinter den Reihen jeden Flchtling mit Betlen niederhieben: so wurde doch das deutsche Heer geschlagen und beinahe gnzlich vertilgt. 140000 sollen auf der Stelle umgekommen fein. Kappe u. a. 26. Hermann oder Annin. 9. n. Chr. Die Rmer in Deutschland. Drusus. Zur Zeit der Geburt Christi kam das deutsche Land bis zum Rhein nnb zur Donau unter rmische Herrschast. Die Rmer legten Pflanzorte (Kolonieen) am Rhein und an der Donau an (z. B. Augsburg, d. i. Angnstusburg), errichteten Städte und Festungen und fhrten rrnischeu Gottesdienst, rmisches Recht und rmische Sitte ein. Aber mit diesen Erfolgen begngte sich der Kaiser Augustus nicht; er wollte auch das Innere Deutschlands erobern. Darum schickte er seinen tieffohtt Drnsns gegen die Katten (Hessen), Marsen, Cherusker und andere deutsche Vlkerschaften. Schon war derselbe tief ins Land gedrungen, als nach der Sage ein riesenhaftes Weib ihm drohend die Worte zurief: Wohin strebst .du, ^unersttlicher Drnsns?^Alle. unsere *) Wo diese Insel lag, ist nicht bekannt. itritcr, Geschichtsbilder f. Volksschulen. 3

5. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

6. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

7. Biographien und Monographien - S. 53

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 53 — Christentums die Wege zu ebnen. Doch die Härte hatte nicht den gewünschten Erfolg, vielmehr erhoben sich die Sachsen zu einem letzten großartigen Kampfe für ihre alte Freiheit und für die Sitten und die Religion ihrer Väter. Nene mörderische Schlachten wurden geschlagen, indes auch diesmal blieb Karl Sieger, und das tapfere, aber in seiner Kraft erschöpfte Volk mußte auf ferneren Widerstand verzichten. Der heldenmütige Wittukind legte die Waffen nieder und ließ sich taufen, und die meisten seiner Landsleute folgten seinem Beispiele. Der von Pipin dem Kurzen unterworfene Baiernherzog, Thassilo vermochte sich nur schwer in die Abhängigkeit von dem Frankenherrscher zu sinden. Er verbündete sich daher mit seinen östlichen Nachbarn, den Avaren, und suchte mit deren Hilfe seine Selbständigkeit zurückzugewinnen. Doch Karl überwand ihn, verbannte ihn in ein Kloster und machte Baiern zu einer Provinz des fränkischen Reiches. Dann drang er siegreich ins Land der Avaren ein, verfolgte sie bis hinter die Raab und gründete zum Schutze gegen etwaige Einfälle die östliche Mark (Österreich). Um dieselbe Zeit brachte er auch die Slaven an der Havel zur Anerkennung seiner Oberhoheit, und noch im hohen Alter unternahm er einen Feldzug gegen die Dänen und setzte ihnen die Eider zur Grenze. So beherrschte Karl ein Reich, das sich vom Ebro bis zur Raab, von der Eider bis zur Tiber erstreckte. Er war in Wirklichkeit der Nachfolger der römischen Kaiser, er sollte es auch dem Namen nach werden. Papst Leo Iii wurde bei einer Prozession überfallen, gemißhandelt und in ein Kloster gesperrt, entkam indes und floh, Hilfe suchend, zu Karl. Dieser führte ihn nach Rom zurück, setzte ihn in seine Würde wieder ein und hielt strenges Gericht Über die Übelthäter. Dafür mußte sich Leo dankbar bezeigen. Als der Frankenkönig am ersten Weihnachtstage des Jahres 800 in der Peterskirche kniete und seine Andacht verrichtete, trat der Papst in Begleitung der hohen Geistlichen herzu und drückte ihm die Krone der römischen Kaiser aufs Haupt. Ein tausendstimmiger Jubel erhob sich, die Trompeten und Posaunen schmetterten, und die versammelte Menge rief: „Karl, dem von Gott gekrönten großen und friedebriugenden Kaiser, Leben und Sieg!" Als sich der Sturm der Begeisterung gelegt hatte, salbte Leo den neuen Augustus und bekleidete ihn mit dem purpurnen Kaisermantel. Ruhmvoll wie nach außen war auch Karls Regierung nach innen. Er teilte das Laub in Bezirke und setzte über bieselben Grasen, benen die Hanbhabung der Gerichtsbarkeit, die Erhebung der Steuern und die Führung des Heerbannes übertragen war. Zugleich bestellte er Senbgrafen, welche von Gau zu Gau

8. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 164

1878 - Danzig : Gruihn
164 Geschichte des Mittelalters. ihrer Geistlichkeit, und außer sich gekommen stöhnte Desiderius: „O, laß uns hinabsteigen und uns bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich Ogger aus besseren Zeiten der herrlichen, unvergleichlichen Macht des Königs Karl und brach in die Worte aus: „Wenn du die eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, dann erwarte, daß Karl kommt". Kaum war dies ausgeredet, als sich im Westen ein Gewimmel wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelme, in eisernen Schienen, mit einem eisernen Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch aufreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert. Der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief Ogger: „Hier hast du den, nach dem du so viel fragtest", und stürzte halb entseelt zu Boden. Kampf mit den Mauren in Spanien. Karl führte auch Krieg mit den Mauren in Spanien, und es gelang ihm, das Reich durch Eroberung der spanischen Mark bis an den Ebro hin zu erweitern. Der Nachtrab seines Heeres, von seinem Neffen, dem wegen feiner wunderbaren Stärke viel besungenen Roland, geführt, fiel in einem Hinterhalt. „Die Ronces-valfchlacht", eines der herrlichsten Gedichte des Mittelalters, schildert diesen Untergang. 97. Wotands Jod. (Heldensage.) Marsilies, Beligaud und Ganclon. Als der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien unterworfen hatte, zog er zurück. In Pamplona ruhte er einige Tage aus mit seinem Heere. In Saragossa aber herrschten damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligaud. Sie waren dem Kaiser Karl unterthänig geworden und dienten ihm sckembar gern. Aber ihre Treue und Anhänglichkeit war nicht ehrlich gemeint. Da schickte ihnen der Kaiser Ganelou zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber auch Untreue im Herzen trug. Dieser mußte ihnen sagen, daß sie sich taufen lassen oder ihm den Tribut schicken sollten. Sie übersandten ihm dreißig Rosse mit Gold und Silber und feinen Gewändern beladen, vierzig Rosse mit dem süßesten und reinsten Weine und ebensoviel für seine zwölf Paladine. Dem Ganelou aber boten sie noch zwanzig Rosse mit Gold und Silber und feinen Gewändern beladen, wenn er Karls Krieger ihnen in die Hände liefern wolle. Gauelon willigte ein und empfing den Lohn. Ganelons Untreue. Nachdem alles wohl verabredet war, kehrte der verräterische Ganelou zum Kaiser Karl zurück, gab ihm die Schätze, welche die maurischen Könige ihrem Oberherrn darbrachten und sagte, daß Marsilies Christ werden wolle und sich schon zu der Reife ins Frankeuland vorbereite, um da die Taufe zu empfangen und sich mit Spanien belehnen zu lassen. Karl schenkte Ganelons Worten Glauben und schickte sich an, die Pässe der Pyrenäen zu übersteigen. Ganelou aber gab Karl ferner den Rath, er solle seinem Neffen Rolanb und dem Grafen Oliver den Nachtrab übergeben, daß diese mit 20,000 Streitern im Thäte Roncesval die Wacht hielten, bis Karl und das ganze Frankenheer wohlbehalten hiuübergekommen sei. Und so geschah es. Rolaud und Oliver auf der Wacht und im Kampf. Während Karl mit Ganelon und dem Erzbischof Turpin und vielen Tausenden der christlichen Streiter die Pässe überstieg, hielten Roland und Oliver mit ihren 20,000 Kriegern treue Wackt. Aber eines Morgens früh stiegen Marsilies und Beligand mit 50,000 Kriegern von den Hügeln und aus den Schluchten, wo sie sich auf Ganelons Rath zwei Tage und zwei Nächte lang verborgen gehalten hatten. Sie machten zwei Heerhaufen, den einen von 20,000 und den andern von 30,000 Kriegern, und als der größere Haufe noch zurück war, griff der kleinere die Franken sofort im Rücken an. Diese aber wandten sich und kämpften so wacker, daß nach drei Stunden auch nicht ein

9. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 166

1878 - Danzig : Gruihn
166 Geschichte des Mittelalters. ihn sammelten, oder wenn etwa einige von denen, die das Gebirge bereits überschritten hätten, den Ton vernähmen, daß diese zu ihm kommen, bei seinem nahenden Ende gegenwärtig sein und dann sein Roß und sein Schwert Durenda empfangen möchten. Er stieß aber mit solcher Kraft in das Horn, daß es zersprang und die Sehnen an seinem Halse zerrissen und daß Kaiser Karl, der schon acht Meilen von dort entfernt war, den gewaltigen Schall vernahm-, denn die Engel des Himmels trugen ihn dahin. Da wollte Karl sogleich zurückkehren und ihm Hülfe bringen; aber der böse Ganelon, der wohl wußte, was dort geschah, hinderte thn daran und sprach: ^ „Wolle doch nicht gleich dahin eilen; vielleicht ist Roland auf der Jagd und ruft seine Gefährten Mammen; denn oft stößt er ans diese Weise ins Horn". Rolands Ende. Roland aber lag nun auf dem Grase ausgestreckt in heißer Fieberglut und sehnte sich nach einem Trnnke Wassers. Da kam ein Franke daher. Namens Balduin, und ihn bat Roland um einen Trunk. Balduin suchte lange; aber er fand keine Quelle, und da er zurückkehrte und Roland schon sterbend fand, betete er mit ihm und segnete ihn. Dann aber bestieg er eilend sein Roß und jagte dem fränkischen Heere nach, damit einige wiederkehrten und Rolands Leiche nicht in die Hände der Mauren kommen ließen. Als Karl die Nachricht vernahm, ward er tief erschüttert und kehrte selbst wieder mit um. Da fand er als den ersten seinen Neffen Roland, der mit gekreuzten Armen todt da lag. Der Kaiser und alle Franken jammerten und beklagten bitterlich den Tod des wackern Helden und aller seiner Mannen. Ganelon aber ward des Verraths überwiesen und an die vier wildesten Pferde des fränkischen Heeres gebunden, welche ihn elendiglich zerrissen. Rolands Andenken. Das Andenken Rolands ist uns aber noch in einer andern Weise erhalten. In vielen Städten Niederdeutschlands findet man gewaltige Steinbilder, die man Rolande nennt. Es sind riesenhafte Männergestalten, mit Waffen geschmückt, die Rechte hebt hoch das Schwert empor, und die Linke deckt mit dem Schilde die Brust. Von allen der berühmteste ist der Roland von Bremen, der mitten auf dem Markte steht. Er ist etwa 6 Meter hoch und in Stein ausgeführt; früher mit Gold und bunten Farben verziert, hat er jetzt ein bescheidenes graues Gewand an. Außerdem aber findet man Rolandsbilder in Naumburg, Nordhausen, Magdeburg, Halberstadt, Brandenburg, Stendal, ja auch in kleineren Städten, wie Perleberg, selbst in Flecken und Dörfern, wie zu Reichenwalde in der Lausitz. Nach C. Klopp. 98. Kart der Kroße als ^Landesvater. Sein Knde. Karls weitere Thaten. Karl suchte nun andere Theile feines Reiches zu sichern. Er schickte den treulosen Herzog von Baiern (788) ins Kloster, machte (789) die Milzen in der Mark Brandenburg unterwürfig, und drängte die Nachkommen der alten Hunnen in Ungarn, die Avaren, die in Deutschland oft einfielen, (791—92) bis nach Belgrad an der Donau zurück. Karls Reich erstreckte sich also von dem Ebro im Westen bis zu der Theis in Ungarn und der Oder, von dem Kanal der Nordsee, der Eider, der Ostsee im Norden bis zum Mittelmeer und der Tiber im Süden, umfaßte also einen Theil von Spanien, ganz Frankreich, Deutschland, die Schweiz, halb Italien und einen Strich von Ungarn. Karl als Landesvater. Seine Beschäftigung. So groß Karl als Feldherr war; eben so groß zeigte er sich als Regent seiner Staaten. Er hatte das ganze Reich in kleinere Provinzen getheilt; aus allen mußten ihm Berichte eingeschickt werden; nach allen Seiten hin schickte er Befehle, und diesen wußte er Nachdruck zu geben. Sein Petschaft war in seinen Degen-knopf gegraben. Hatte er nun einen Befehl an einen halsstarrigen Vasallen untersiegelt, so pflegte er wohl zu sagen: „Hier ist mein Befehl, und hier", — indem er das Schwert schüttelte — „der, der ihm Gehorsam schaffen soll". Dabei ist aber nicht zu vergessen, daß er jedem seiner Völker die einheimischen Gesetze, Sitten und Sprache ließ; er wollte nicht verschiedenartige Völker in eine Form zwängen. — Seine liebste Beschäftigung in den Tagen

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."
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