Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 176

1881 - Danzig : Boenig
176 und nahm die in der Schlacht gefallenen Helden auf in seinen Himmelssaal, in die Walhalla. Weil er an der Spitze aller Götter stand und den Menschen jeglichen Segen spendete, führte er auch den schönen Namen Allvater. ' ^drä. 235. Hermann. Unsere Verfahren lernen wir zuerst kennen im Kampfe mit den Römern. Über das ganze südliche Europa und weit in Afrika und Asien hinein erstreckte sich das Reich dieses gewaltigen Herrschervolkes. Auch über Deutschland wollte nun der römische Kaiser Äu gn st us (unter dessen Regierung Jesus Christus ge- boren ist) seine Herrschaft ausbreiten. Deshalb sandte er seinen Stiefsohn Drusus mit starker Heeresmacht aus, das Land zu unterjochen. Und Drusus legte eine große Zahl fester Plätze am Rheine an, aus denen allmählich die schönen Städte Mainz, Koblenz, Bonn, Köln u. a. entstanden sind, und drang in mehreren Kriegszügen bis zur Weser und Elbe vor. Zwar starb er bald, aber die Unterwerfung Deutschlands machte weitere Fortschritte. Schon schien das Land zwischen Rhein und Weser ganz im Be- sitze der Römer zu sein: römische Heere hatten dort ihre festen Lagerplätze, römische Statthalter schalteten dort wie in einer eroberten Provinz. Vorzüglich drückte der Statthalter Var us das deutsche Volk durch schimpfliche Behandlung. Gleich als wären die freien Männer schon Unterthanen und Knechte der Römer geworden, forderte er von ihnen schwere Abgaben, suchte römische Sitten und Gesetze, ja sogar die römische L-prache ihnen aufzudrängen und ließ Ruten und Beile vor sich hertragen, zum Zeichen, daß er Macht habe, körperliche Züchtigungen und selbst die Todes- strafe über sie zu verhängen. Solche Knechtschaft dünkte den Deutschen die äußerste Schmach. Aber wer sollte das Vaterland aus der Hand des mächtigen Unterdrückers befreien? Unter den Cheruskern, einer deutschen Völkerschaft, die am Weserstrome ihre Wohnsitze hatte, lebte damals ein junger Fürst von schöner Gestalt, raschem Verstände und tapferem Arm. Sein Name war Hermann oder Armin. Um die Kunst des Krieges zu erlernen, hatte er, wie mancher andere deutsche Jüngling, im römischen Heere gedient, und die Römer hatten den edlen Fürsten- sohn mit Ehren und Würden reich belohnt. Doch ihn konnte römische Gunst von seinem Vaterlands nicht abtrünnig machen. Mit tiefem Unwillen sah er die Schmach seines Heimatlandes, und der Gedanke, dessen Retter zu werden, erfüllte seine Seele. Kein Römer ahnte sein Vorhaben. Auch als ein Verräter den Varus vor ihm warnte, wollte der sorglose Statthalter an keine Gefahr glauben.

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 216

1881 - Danzig : Boenig
wie greifender Wein; drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. Juchheirassasah! :c. 3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank, der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang; da schwur er beim Eisen gar zornig und hart, den Wälschen zu weisen die echt- deutsche Art. Juchheirassasah! :c. 4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang, hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist er's gewesen, der Kehrauö gemacht, mit eisernem Besen das Land rein gemacht. Juchheirassasah! re. 5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß vielen tausend Welschen der Atem ging aus; viel Tausende liefen dort hast'gen Lauf; zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. Juchheirassasah! k. 6. An: Wasser derhatzbach er's auch hat bewährt; da hat er die Franzosen das (schwimmen gelehrt. Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! und nehmt, Ohnehosen, den Wal- fisch zum Grab. Juchheirassasah! rc. 7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da schirmte die Franzosen nicht Schanze, nicht Burg! da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, und hell ließ erklingen sein Hussah der Held. Juchheirassasah! ec. 8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht; da brach er den Franzosen das Glück und die Macht; da lagen sie sicher nach blutigem Fall; da ward der Herr Blücher ein Feld- marschall. Juchheirassasah! ec. 9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! Dem Siege entgegen zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! Juchheirassasah! rc. Arndt. 269. Die Schlachten bei Ligny und Waterloo. Nach dem Sturze Napoleons traten die Fürsten Europas in Wien zu einer Versammlung (Kongreß) zusammen, um über die Neugestaltung der europäischen Staaten zu beraten. Da plötz- lich verließ Napoleon mit 1100 Mann seiner Leibwache die Insel Elba und landete in Frankreich. Mit Jubel wurde er überall aufgenommen und zog schon am 20. Tage feierlich in Paris ein. Auf die Nachricht hiervon sprachen die versammelten Fürsten so- gleich die Acht über den Friedensstörer aus, und ihre Heere marschierten aufs neue Frankreich zu. Auch Napoleon hatte unterdessen mit erstaunlicher Schnellig- keit eine große Armee aufgeboten. Damit brach er eilig gegen die Niederlande auf. Dort stand Blücher mit einem preußischen und Wellington mit einem englischen Heere. Napoleon warf sich

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 219

1881 - Danzig : Boenig
219 Preußen groß und glücklich zu machen, kräftig unterstützten. Schon als Prinzregent hatte er eine umfassende Umgestaltung des Heerwesens begonnen, die er nun als König vollendete. Diese hatte den Zweck, die Zahl der kriegsbereiten Truppen zu vermehren und überhaupt die Wehrkraft des Volkes zu erhöhen. In den drei folgenden Kriegen hat sich die Vortrefflichkeit seiner neuen Einrichtung erprobt und bewährt. 273. Der dänische Krieg (1864). Als im Jahre 1863 der König Christian Ix. den dänischen Thron bestieg, legte er Hand an, den geschlossenen Verträgen zu- wider Schleswig mit Dänemark zu einem Staate zu verbinden. Österreich und Preußen aber beschlossen, sich dem mit der Gewalt der Waffen zu widersetzen. Das kleine Dänemark, in der Hoff- nung, von andern Mächten unterstützt zu werden, nahm den Kampf auf. Während ein österreichisches Heer unter Gablenz in der Mitte des Landes einrückte, die Dannewerke nahm und bis in den Norden der Halbinsel eindrang, zogen die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl an der Ostseeküste entlang. Der Insel Alien gegenüber, durch den Alsensund von ihr geschieden, liegt die Halb- insel Sundewit zwischen dem Golf von Apenrade und dem von Flensburg. Auf ihr hatten die Dänen die mächtigen Düppeler Schanzen angelegt. Diese, durch zahlreiches Geschütz und mehrere Kriegsschiffe verteidigt, hemmten den Vormarsch der Preußen. Sie zu nehmen war eine harte Arbeit; es mußten Parallelgräben gezogen und die Schanzen lange beschossen werden, ehe man zum Sturm übergehen konnte. Endlich am 18. April erfolgte dieser. Heldenmütig drangen die Truppen die Schanzen hinauf und brachten sie trotz des Feuers der feindlichen Geschütze in ihre Gewalt. Der Opfermut, den Ofsiziere wie Gemeine gezeigt hatten, die Kriegstüchtigkeit wie die vorzügliche Bewaffnung des Heeres (Zündnadelgewehr) erregten allgemeine Bewunderung. Nachdem die Truppen des Prinzen am 29. Juni auf Booten nach Alsen übergesetzt waren und die Dänen von dort vertrieben hatten, entschlossen sich diese endlich zum Frieden. Sie traten die Herzogtümer Schleswig-Holstein an Österreich und Preußen ab. — Mit Jubel wurden die siegreichen preußischen Truppen in der Heimat empfangen. Schillmam^ 273. Der österreichische Krieg (1866). Ein Zwiespalt wegen der Verhältnisse von Schleswig-Hol- stein und wegen der unhaltbaren Zustände des damaligen deut- schen Bundes führte im Juni 1866 einen Krieg zwischen Preußen und Österreich herbei, in welchem die mächtigsten deutschen

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 177

1881 - Danzig : Boenig
177 Da brach bei einer entfernt wohnenden deutschen Völkerschaft ein Aufstand aus. Ihn rasch zu unterdrücken, schien dem Varus nicht schwer. Sogleich begab er sich mit seinem zahlreichen, wohl- gerüsteten Heere aus den Marsch. Den drei römischen Legionen folgten deutsche Hülfsscharen unter ihren Fürsten. Der Zug ging durch den Teutoburger Wald (in Westfalen). Auf schlechten Wegen, durch dichtes Gehölz schleppte er sich mühselig dahin. Bald vermehrte ein gräßliches Unwetter die Beschwerden des Marsches. Heftiger Regen rauschte nieder und machte den Boden schlüpfrig, alle Tritte unsicher. Immer schwieriger wurde den schwerbewaffneten, erschöpften römischen Kriegern das Vorwärts- schreiten. Jetzt schien den Deutschen die Stunde gekommen zu sein, das verhaßte römische Joch abzuschütteln. Von Hermann zum Kampfe für die Freiheit aufgerufen, stürzten sie unter seiner Führung mit furchtbarem Schlachtgeschrei auf die entsetzten Römer- los. Drei Tage lang wurde mit Mut und Ingrimm gestritten. Da war der Siez der Deutschen entschieden. In Verzweiflung stürzte sich Varus in sein Schwert; das treffliche Römerheer war vernichtet. Aber Deutschland war gerettet, das Vaterland war frei geworden von seinen Drängern. Und Jahrhunderte hindurch besang das deutsche Volk den Ruhm seines Helden Hermann, und die dankbare Nachwelt feiert ihn mit Recht als Deutschlands Befreier. Andrä. 236. Der heil. Bonifazius, der Apostel der Deutschen. Vom sechsten Jahrhundert an kamen Mönche aus England und Irland und predigten das Christentum in Deutschland. Der wichtigste unter ihnen war der Engländer Winfried, welcher vom Papste den bedeutungsvollen Namen Bonifazius, d. h. Wohl- thäter, erhielt. Ein Wohlthäter ist er für viele gewesen in geist- lichen^ und leiblichen Dingen. Über 30 Jahre hindurch hat Bonifazius in dem Hessen- lande und in Thüringen als Missionar und Bischof gewirkt. Bei dem Dorfe Geismar mitten im Hessenlande stand eine uralte, große Eiche; kein Eichbaum weit und breit kam ihr an Größe gleich. Bei diesem Baume war das größte Heiligtum im Lande; da opferte man seit den ältesten Zeiten dem höchsten Götzen, Wodan. Tausende von Menschen, Pferden, Rindern und Ziegen waren ihm hier hingeschlachtet worden, und an den Zweigen der Eiche hingen die Köpfe der Opfer. Es war eine fürchterliche Schädelstätte. Dieser Baum hatte mehr Macht über die armen Heiden als die Predigt des Evangeliums; viele ließen Bonifazius und das Evangelium im Stich, sobald sie an die Wodanseiche dachten, auch viele Getaufte. Bonifazius sagte ihnen in jeder Predigt, alle ihre Opfer seien nichts, ihr Wodan sei nichts und die Lesebuch für katholische Volksschulen. 12

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 178

1881 - Danzig : Boenig
178 Eiche sei nichts, und wenn er einmal hinkäme, so wollte er sie mit der Axt umhauen. Aber das half alles nichts. „Wenn du dich an Wodans Eiche vergreifst," sagten die Hessen, „so wird dich Wodan auf der Stelle mit seinem Blitze totschlagen." Da beschloß Bonifazius diesem alten Baume des Aberglaubens die Axt an die Wurzel zu legen. Tausende von Heiden waren ver- sammelt, als der Missionar mutig zur Eiche herantrat. Alles still! Und er nahm eine große Axt und hieb in den Baum, daß es schallte. Wodan regte sich nicht; kein Blitz fuhr hernieder. Da brauste es in dem mächtigen Gipfel der Eiche von einem gewaltigen Windstoße, der sich auf den Baum warf, und — im Nu stürzte dieser mit fürchterlichem Krachen zuboden. Die Heiden waren starr vor Entsetzen. Beschämt standen sie da und fragten: „Was sollen wir thun?" — „Wir wollen ein Bethaus bauen," sagte Bonifazius, „dem lebendigen Gott zu Ehren; sehet, da ist das Holz dazu!" Und so wurde aus dem Holze der mächtigen Eiche eine Kapelle erbaut, in der Bonifazius den Namen des Herrn predigte. Daß Werk der Bekehrung gewann immer größere Aus- dehnung. Eine Menge Gehülfen sammelte sich um Bonifazius, die ihn in seiner Arbeit unterstützten. Vom Papste zum Erz- bischof von Deutschland erhoben, errichtete er eine Anzahl Bi- schofssitze und gründete Kirchen und Klöster zur Befestigung des neuen Glaubens. Seine Lieblingsstiftung war das Kloster Fulda, wo sich auch sein Grab befindet. Büttner. 237. Karl der Große. 1. Unter allen deutschen Stämmen waren die Franken, welche ihre Sitze am Rhein und in Frankreich hatten, am mäch- tigsten geworden. Um das Jahr 800 herrschte über sie Karl der Große, einer der berühmtesten Männer in der ganzen Weltgeschichte. Nicht allein als Kriegsheld hat er sich hervor- gethan und sein Reich durch Eroberungen weit ausgedehnt; er hat auch die verschiedenen Völker, welche er unterwarf, mit Weis- heit regiert und seine Unterthanen gleich einem sorgsamen Vater zu christlicher Frömmigkeit und Bildung erzogen. Bis in ferne Länder ist sein Ruf gedrungen, und Jahrhunderte hindurch haben sich die Völker erzählt von dem großen Karl und seinen Ruhm in Liedern gesungen. 2. Fast während seiner ganzen Regierung hat Karl Krieg geführt. Sein schwerster Krieg ging gegen die Sachsen. Dreißig Jahre hat er gedauert. Denn die Sachsen waren ein tapferes Volk, das seine Freiheit hoch hielt und einem fremden Herrn nicht dienen mochte. Sie wohnten im nördlichen Deutschland, von den Grenzen des Frankenreichs in der Nähe des Rheins bis

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 222

1881 - Danzig : Boenig
Väter für unsere Freiheit und für unser Recht gegen die Gewalt- that fremder Eroberer kämpfen und in diesem Kampf, in dem wir kein anderes Ziel verfolgen, als den Frieden Europas dauernd zu sichern, wird Gott mit uns fein, wie er mit unsern Vätern war." Als der König geendigt, erhob sich ein allgemeiner Sturm der Begeisterung; der Ruf: „Mit Gott für König und Vater- land!" erscholl im ganzen Haufe. Diese patriotische Begeisterung fand überall lauten Wiederhall. Aus allen Teilen Deutschlands gelangten an König Wilhelm Kundgebungen der Opferfreudigkeit in dem Kampfe für Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit. Schon am 16. Juli hatte der König die norddeutsche Bundes- armee zu den Waffen gerufen und am 19. den Orden des „Eisernen Kreuzes" für das Verdienst in diesem Kriege erneuert. Die süddeutschen Staaten stellten sofort ihre Truppen unter feinen Oberbefehl. „Mit Begeisterung werden meine Truppen an der Seite ihrer ruhmgekrönten Waffengenosfen für deutsches Recht und deutsche Ehre den Kampf aufnehmen," telegraphierte der König Ludwig von Baiern an König Wilhelm. Deutschland war einig wie nie zuvor, und in allen Gauen des weiten Vater- landes ertönte der tausendstimmige Gesang von der „Wacht am Rhein. Nach Robert König und Fix. Ii. Die Wacht am Rhein. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wer will des Stromes Hüter sein? Lieb Vaterland, magst ruhig sein; fest steht und treu die Wacht am Rhein! Durch Hunderttausend zuckt es schnell, und aller Augen blitzen hell; der Deutsche, bieder, fromm und stark, beschützt die heil'ge Landesmark. Lieb Vaterland, magst ruhig sein; fest steht und treu die Wacht am Rhein! Er blickt hinauf in Himmelsau'n, wo Heldenväter nieder- schau'n, und schwört mit stolzer Kampfeslust: Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust! Lieb Vaterland, magst ruhig sein; fest steht und treu die Wacht am Rhein! So lang ein Tropfen Blut noch glüht, noch eine Faust den Degen zieht, und noch ein Arm die Büchse spannt, betritt kein Feind hier deinen Strand! Lieb Vaterland, magst ruhig sein; fest steht und treu die Wacht am Rhein! Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, die Fahnen flattern hoch im Wind; am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein! Lieb Vaterland, magst ruhig fein; fest steht Und treu die Wacht am Rhein! Schneckenburger.

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 285

1881 - Danzig : Boenig
285 alle Baumwolle wird in der Heimat verarbeitet. Ungeheure Massen davon werden nach der Ernte ins Ausland versandt, z. B. zu uns nach Deutschland, so daß auch hier Tausende von Menschen Arbeit und Verdienst haben durch das Spinnen und Weben dieser wichtigen Ge spinstp la n z e. B°ng-»d. ' 337. Gottes Lob in Wald und Feld. Was rauschen doch die Bäume im Walde alle so? — Sie loben Gott den Herren, drum rauschen sie alle so froh! Was blühen doch die Blumen so lieblich in dem Thal? — Sie danken ihrem Schöpfer, drum blühen sie allzumal! Was springen doch die Bächlein so lustig hier vorbei? — Sie preisen Gott im Himmel, drum springen sie alle so frei! Was singen doch die Vöglein so fröhlich in dem Wald? — Sie rühmen Gott den Herrn, drum singen sie, daß es schallt! Und wenn die Bäum' und Blumen, die Bäch' und Vögelein den lieben Gott so preisen, wie sollt' ich da stille sein? — Nein, Herr, ich will dich loben mit frohem Sang und Klang, will singen dir und springen vor Freud' mein Leben lang! G. Chr. Dieffenbach. 338. Brennbare Mineralien. 1. Wenn wir nichts als Holz zur Feuerung hätten, so würden manche Gegenden bald von den Menschen verlassen werden müssen. Allein der weise und gütige Schöpfer hat noch anderes Brennmaterial entstehen lassen und unter der Erde auf- bewahrt, daran sich die Menschen wohl noch viele tausend Jahre wärmen können. Das sind die Steinkohlen, die Braun- kohlen und der Torf. Vordem kannte man dieselben wenig oder gar nicht; aber die Not hat sie schätzen gelehrt. Für manche Verrichtungen taugt selbst das beste Holz nicht so gut, wie die Feuerung mit Steinkohlen, weil diese eine weit stärkere Hitze geben, als Holz. Für andere Zwecke sind der langsam glimmende Torf und die ebenso ausdauernde Braunkohle vorzuziehen. Jedenfalls sollen diejenigen, welchen es niemals an einem guten Herd- und Ofenfeuer mangelt, mag es nun aus dem Pflanzen- reich oder aus dem Mineralreich stammen, der göttlichen Vor- sehung für die Befriedigung eines der ersten Lebensbedürfnisse in unserem kälteren Klima dankbar sein. 2. Die Steinkohlen werden gleich den Metallen durch Bergbau zu Tage gefördert. Glücklicherweise sind aber ihre Lager gewaltiger, als die der Silber- und Kupfererze, sonst würde die saure Arbeit der Bergleute nicht belohnt werden. So groß auch der Wert der Steinkohlen wegen ihrer bedeutenden Brennkrast ist, so läßt sich doch nicht leugnen, daß sich mit

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 2

1881 - Merseburg : Steffenhagen
2 heilige Stier Apis unterhalten, in dem man sich des Osiris Seele wohnen dachte. Außer dem Apis verehrte man noch andere Tiere, so die Katze, das Krokodil, den Ibis und den Sperber. Die Fortdauer der Seele nach dem Tode war nach dem Glauben der Egypter an die Erhaltung des Leibes geknüpft. Darum verwandelte man die Leichen durch Einbalsamierung in Mumien, als welche sie Tausende von Jahren überstanden haben. «Geschichte). Aus der höchsten Stnse der Macht und Blüte 1350stslnd Egypten unter Sesostris, der große Prachtbauten auf-vch.führeu ließ und den Nil mit dem roten Meere zu verbinden suchte. Im 7. Jahrhundert v. Chr. regierten zwölf Fürsten gemeinschaftlich, bis der eine derselben, Psammetich, die Herrschaft des Ganzen an sich riß, wie zwei Görtersprüche es zuvor verkündet hatten. Im Jahre 525 wurde Egypten eine persische Provinz. § 2. Die Phönizier. (Schiffahrt und Handel.) Zwischen dem Libanon und dem Meere wohnteu die Phönizier. Früh schon befuhren sie alle benachbarten Küsten, später segelten sie sogar über die Meerenge von Gibraltar hinaus, entdeckte» Bie Zinn- (Scilly-) Inseln und Britannien und laudeten vielleicht auch au den deutschen Gestaden der Nord- und Ostsee. Vom roten Meere aus suchten sie das ferne Ophir (Indien) auf und brachten Gold und Edelsteine und sonstige Kostbarkeiten zurück. Nicht minder bedeutend war der Karawanenhandel, namentlich mit Egypten, Arabien und Babylonien. (Kunst-- und Gewerbfleiß.) Einen beträchtlichen Teil der phö-nizischen Handelsartikel bildeten die Erzeugnisse) des heimischen Kunst- und Gewerbsleißes Die Erzgießerei und die künstliche Verarbeitung der edlen Metalle waren zu hoher Vollendung gediehen; aus dem Bernstein verfertigte man geschätzte Schmucksachen; die aus Spanien1- und Afrika eintreffenden Ladungen von Wolle und Baumwolle begünstigten die Anlegung von Webereien; die der Sage nach von einem Hirten zufällig entdeckte Purpurfarbe brachte die Färbereien in Flor; die angeblich ebenfalls zufällige Erfindung des Glases rief zahlreiche Glasfabriken ins Leben (Kolonien). Um den Handel mit entfernteren Gegenden zu sichern und zu erleichtern, schritten die Phönizier zur Grüuduug von Kolonien. Sie siedelten sich aus Eypern, Kreta und Rhodus, auf Sicilien, Sardinien und Korsika an, und auf der Nordküste Afrikas gründete die flüchtige lyrische Königs-880 tochter Dido das nachmals so mächtige Karthago. Am wichtigsten aber waren die Niederlassungen in dem gold- und silberreichen Spanien, wo sich die blühende Pflanzstadt Ga des (Cadix) erhob. (Religion.) Der oberste Gott der Phönizier war Baal, der Herr des Himmels, der sich in den Wirkungen der Sonne offen-

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 45

1881 - Merseburg : Steffenhagen
45 Gewaltigen gegen ein unermeßliches Lösegeld zur Umkehr zu bewegen. Bald daraus starb er am Morgen nach seiner Vermählung mit einer schönen Burgunderin eines plötzlichen Todes. Seine Leiche wurde inmitten der Ebene feierlich ausgestellt und dann in drei Särgen von Gold, von Silber und von Eisen in die Erde gesenkt. — Nach Attila's Tode zerfiel das Hunnenreich. Die von ihm unterworfenen Völker erkämpften ihre Freiheit, und die Reste der Hunnen zogen sich in die Steppen an der Wolga zurück. § 32. Theoderich und die Oftgoten. (Untergang des weströmischen Reichs.) Seit Rom sich nicht mehr selbst verteidigen konnte, lagen die Geschicke des Staates ganz in den Händen der fremden Söldnertruppen, die sich eine Menge Gewaltthätigkeiten erlaubten. So forderten sie im Jahre 476 den drillen Teil alles Grund und Bodens, was ihnen indes verweigert wurde. Da entkleideten sie den jungen Kaiser Romulus Augustulus 476 des Purpurs, begrüßten ihren. Führer Odoaker als „König von Italien" und machten so dem römischen Reiche nach 1229 jährigem Bestehen ein Ende. y- (Th e od eri ch.) Dreizehn Jahre hatte Odoaker über Italien gewaltet, als der Ostgotenkönig Theoderich seiner Herrschaft ein Ziel setzte. Theoderich war noch im Knabenalter nach (Soiv stantmopel geschickt worden, als Unterpfand eines mit seinem Volke abgeschlossenen Friedens. Dort verweilte er zehn Jahre und sammelte während dieser Zeit einen Schatz von Kenntnissen und Erfahrungen, der ihm nach seiner Erhebung zum Könige trefflich zu statten kam. (Gründung des Ostgotenreichs.'» Im Herbst 488 verließ Theoderich mit seinen Goten Ungarn und zog nach Italien. Odoaker unterlag in mehreren Schlachten und mußte sich hinter den Mauern Ravennas verbergen. Hier verteidigte er sich 3 Jahre lang anss tapferste, endlich aber zwangen ihn Hunger und Seuchen zur Ergebung. Einige Tage später wurde er von Theode- 493 rich's eigner Hand niedergestoßen. (Theoderichs Regierung und Ende.'! Wie schon Odoaker, so nahm auch Theoderich den dritten Teil alles Grund und Bodens für sein Volk in Anspruch. Im übrigen aber hatten die Italiener keine Ursache, sich über die Herrschaft des germanischen Königs zu beklagen. Er ließ alle alten Einrichtungen fortbestehen und besetzte die Aemter ausschließlich mit Römern, während er den Goten unablässige kriegerische Uebung zum Beruf anwies. Trotzdem wollte es ihm nichr gelingen, die'beiden Völker dauernd mit einander zu versöhnen. Da beinächtigte sich eine tiefe Mißstimmung des Köuigs, und in seinem Argwohn überlieferte er zwei der angesehensten Römer ohne Verhör dem Tode. Der Kummer über diese rasche That verbitterte Theoderich's letzte Tage und stürzte ihn endlich in's Grab.
   bis 10 von 132 weiter»  »»
132 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 132 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 98
1 45
2 37
3 104
4 83
5 446
6 9
7 273
8 14
9 55
10 285
11 28
12 33
13 14
14 19
15 18
16 106
17 5
18 52
19 64
20 9
21 19
22 15
23 20
24 71
25 151
26 107
27 37
28 120
29 49
30 69
31 10
32 1
33 177
34 43
35 9
36 40
37 1130
38 165
39 207
40 31
41 12
42 29
43 95
44 7
45 200
46 43
47 84
48 40
49 17

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 39
2 0
3 0
4 24
5 8
6 5
7 0
8 2
9 24
10 0
11 3
12 6
13 3
14 0
15 2
16 24
17 38
18 0
19 10
20 0
21 9
22 4
23 21
24 1
25 1
26 1
27 0
28 1
29 23
30 0
31 0
32 0
33 0
34 3
35 2
36 6
37 1
38 22
39 4
40 27
41 3
42 1
43 2
44 1
45 6
46 6
47 0
48 3
49 1
50 1
51 2
52 1
53 0
54 6
55 0
56 2
57 1
58 8
59 5
60 11
61 10
62 1
63 0
64 1
65 24
66 2
67 2
68 4
69 0
70 3
71 8
72 8
73 0
74 8
75 8
76 6
77 33
78 1
79 4
80 0
81 0
82 10
83 15
84 2
85 0
86 0
87 4
88 1
89 3
90 0
91 4
92 33
93 1
94 6
95 2
96 5
97 1
98 18
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 166
2 5
3 16
4 1
5 5
6 18
7 9
8 1
9 58
10 46
11 29
12 70
13 10
14 11
15 0
16 4
17 2
18 7
19 23
20 0
21 21
22 0
23 0
24 10
25 12
26 1
27 0
28 12
29 2
30 2
31 5
32 7
33 68
34 6
35 13
36 12
37 0
38 4
39 41
40 1
41 8
42 0
43 22
44 26
45 1
46 5
47 9
48 6
49 3
50 16
51 17
52 172
53 5
54 8
55 5
56 34
57 12
58 4
59 44
60 4
61 13
62 4
63 1
64 6
65 3
66 14
67 26
68 4
69 0
70 4
71 55
72 19
73 4
74 0
75 32
76 12
77 1
78 83
79 10
80 2
81 111
82 5
83 4
84 5
85 0
86 17
87 2
88 11
89 3
90 2
91 5
92 0
93 8
94 37
95 4
96 17
97 1
98 0
99 5
100 30
101 20
102 15
103 15
104 1
105 7
106 3
107 29
108 0
109 3
110 5
111 11
112 6
113 27
114 14
115 0
116 2
117 14
118 4
119 11
120 13
121 19
122 48
123 12
124 38
125 10
126 7
127 31
128 5
129 22
130 10
131 18
132 13
133 37
134 1
135 13
136 26
137 3
138 0
139 7
140 20
141 15
142 15
143 18
144 5
145 16
146 4
147 10
148 2
149 0
150 3
151 26
152 18
153 5
154 54
155 21
156 39
157 23
158 2
159 12
160 4
161 1
162 0
163 4
164 0
165 24
166 20
167 8
168 38
169 7
170 12
171 1
172 3
173 17
174 14
175 45
176 23
177 17
178 1
179 4
180 0
181 1
182 27
183 81
184 0
185 10
186 3
187 13
188 124
189 1
190 0
191 2
192 53
193 3
194 4
195 9
196 7
197 10
198 10
199 17