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1. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 166

1877 - Altenburg : Pierer
I 166 Neuere Geschichte. Erster Abschnitt. lnder geschlagen waren, Englands Ansehen wieder her, und befestigte im Kriege gegen Frankreich die englische Seeherrschast. Dieselbe Politik befolgte Anna (17021714), die jngste Tochter Jakobs Ii. Bei ihrem Tode kam mit Georg I. das Haus Hannover auf den Thron. Noch unter Jakob I. war die hollndische Marine dreimal so bedeutend als die englische. Kaum aber war unter Karl Ii. die Ruhe wieder hergestellt, so blhte der englische Handel (zum Theil in Folge der Schifffahrtsacte) mchtig empor. Gleichzeitig vermehrte sich die Zahl und die Bedeutung der Kolonieen. Whrend der Revolution waren viele Unzufriedene nach Nord-Amerika aus-gewandert, um hier in englischen Sitten, aber frei zu leben; 1681 erbaute der edle William Penn Philadelphia; unter Anna hatten sich schon zehn Kolonial-Provinzen gebildet, und dazu kamen 1713 noch die Lnder der Hudsonsbay (welche Frankreich abtrat), und in Europa Gibraltar und Minore. Auch in den Wissenschaften und in der Literatur nahm England einen pltzlichen Aufschwung: William Shakspeare (f 1616); Franz Baco, Lord von Verulam (f 1626); Mitten (t 1674); Locke (t 1704); Isaak Newton (t 1727). 99. Dnemark, Schweden, Norwegen. 1. In keinem Lande verbreitete sich die Reformation so allge-mein, als in den seit 1397 durch die Calmarische Union vereinigten Reichen Dnemark, Schweden, Norwegen. Bis zum neunten Jahrhundert bestanden in Dnemark, Norwegen und Schweden einzelne kleine Reiche unter normnnischen und gothischen Knigen. (Die Eroberungen der Normannen s. . 69.) Whrend der Regierung K a n n d s des Groen (10141035), Knigs von England, Dnemark und Norwegen, verbreitete sich das Christenthum. Dnemark war am mchtigsten unter Waldemar I. (11571182) und Waldemar Ii. (12021241), welche Rgen, Pommern, Mecklenburg und Esthland unterwarfen. Nach langen inneren Unruhen stellte Waldemar Iii. (1340 1375) das knigliche Ansehen wieder her. Seine Tochter Mar-garethe, durch Vermhlung auch Knigin von Norwegen (wozu seit 1260 Island gehrte), eroberte Schweden (womit seit 1300 Finnland vereinigt war), und verband die drei Reiche durch die Calmarische Union 1397. Doch behielt jedes Reich seine Verfassung. Alle drei waren Wahlreiche, die Gewalt der Könige durch den reichen Adel und die Geistlichkeit beschrnkt. In Schweden und Dnemark gelangte allmhlich der Brgerstand, in Norwegen der Bauernstand zu Ansehen. Im Jahre 1448 wurde Christian I. von Oldenburg, der auch Holstein und Schleswig erwarb, zum König von Dnemark er-whlt. Unter seinen Nachfolgern war Schweden unter Relchsvor-sichern (Sten Sture) fast ganz unabhngig. Den letzten Versuch, die Union herzustellen, machte der tyrannische Christian Ii., welcher (1520) Schweden eroberte und im Stockholmer Blutbade viele chm feindliche Edle, Geistliche und Brger hinrichten lie. Ii

2. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 176

1877 - Altenburg : Pierer
176 Neuere Geschichte. Zweiter Abschnitt. bewilligten Sicherheitspltze (namentlich La Rochelle) nach harter Be-lagernng genommen wurden, und durch Vermehrung der Land- und Seemacht die knigliche Gewalt. Den politischen Einflu Frankreichs hob er durch Theilnahme an dem Kriege gegen Oestreich und Spanien. ^ Ludwig Xiv. (16431715) war bei dem Tode feines Vaters fnf Jahre alt. Whrend feiner Minderjhrigkeit und der Regent-schaft feiner Mutter Anna von (Spanien) Oestreich wirkte Ma-zarin in Richelieus Geiste fort; doch veranlate die Unzufriedenheit mit feiner willkrlichen Regierung (1648) die Unruhen der Fronde. Zu den Erwerbungen, die Frankreich im westphlifchen Frieden machte, kamen 1659 noch die im pyrenifchen Frieden von Spanien abgetretenen Provinzen Artois und Roufsillon. Als Ludwig nach Mazarins Tode 1661 die Leitung des Staats selbst bernahm, wute er seinem Reich durch glnzende Eroberungen den Vorrang vor allen europischen Mchten zu verschaffen. Erster Krieg 1667. Nach dem Tode Philipps Iv. erhob Ludwig, ungeachtet der. Verzichtleistung seiner Gemahlin, auf Grund des Devolutionsrechts Ansprche aus die spanischen Niederlande, mute aber, durch die Tripelallianz von England, Holland und Schweden gezwungen, 1668 im Aachner Frieden seine Eroberungen bis auf zwlf Pltze in Flandern herausgeben. , Zweiter Krieg 1672. Als Ludwig mit England im Bunde an den Hollnbern Rache nehmen wollte, vertheibigten sie sich tapfer unter Wilhelm Iii. und dem Ab mimt be Ruyter. Whrenb der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Branbenburg (1673) zum Frie-ben von Vossem gezwungen wrbe, erklrten Oestreich und Spanien an Frankreich den Krieg; boch Lubwigs Felbherren Turenne (der 1675 bei Sasbach gegen Montecuculi fiel) und Eonb 6 hielten den Feinben das Gleichgewicht. und so mute Spanien im Frieden zu Nimwegen 1678 die Franche Gomte und zwlf Platze an der niederlndischen Grenze an Frankreich abtreten. Durch die Reunionskanimern (1680) lie Lubwlg bar aus untersuchen, welche Gebiete frher zu den ihm abgetretenen Stdten gehrt Batten, und befetzte fo mitten im Frieden Straburg. Luxemburg und anbete Stbte. Weber der von den Trken m 2$im 9e" brngte Kaiser, noch der bnrch die Rangstreitigkeiten der Gesanbten sich hinziehenbe Reichstag vermochte etwas bagegen auszurichten. Dritter Krieg 1688. - Auf des Kriegsmimsters Louvois Veranstaltung unternahm Ludwig gegen den Kaiser. Spanien. Eng-lanb, Hollanb und Savoyen einen britten Krieg, den er mit einer barbarischen Verwstung der Pfalz und der Einscherung von Heibel-bera Speier, Worms und vielen andern Ortschaften begann, ^urcy die Siege, welche der Marschall von Luxemburg m den Nieder-landen (1690 bei Fleurus. 1692 bei Steenkerken, 1693^ bei Neer-winden) und Eatinat in Italien erfocht, erlangte Ludwig 1697

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 180

1877 - Altenburg : Pierer
Iso Neuere Geschichte. Zweiter Abschnitt. wurde 1697 (mit Aufopferung des Protestantismus) zum König von Polen erwhlt, und Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg krnte sich 1701 als König von Preußen. 2. In Spanien hatte unter Philipp Iii. (15981621) und Philipp Iv. (16211665) Bevlkerung, Anbau und Gewerbflei, besonders durch die Verfolgung der Moriskos, sichtbar abgenommen. Viele Städte und Drfer lagen verdet, während die Zahl der Mnche unglaublich zunahm und der unertrgliche Steuerdruck in vielen Provinzen (1640 Katalonien und Portugal, 1647 Neapel) Emprungen veranlagte. Im westflischen Frieden mute die Unabhn-gigkeit der hollndischen Republik anerkannt werden, und im pyre-itifchen Frieden wurde 1659 Artois und Roufstllon verloren. Der schwache Karl Ii. (1665 1700) trat dann nach unglcklichen Kriegen 1668 im Aachener Frieden einen Theil von Flandern. 1678 im Nimweger Frieden andere niederlndische Gebiete und die Franche Comt an Frankreich ab (. 104). Portugal hatte, während es spanische Provinz war (15801640), die meisten ostindischen Besitzungen an die Hollnder verloren; 1640 aber ri es sich unter Johann Iv. von Braganza wieder von Spanien los. England wurde nun sein bestndiger Bundesgeno und gewann unter dem schwachen Johann V. (17051750) auch groen Einflu auf die inneren Angelegenheiten. Unter Jofeph Immanuel (1750-1777) befrderte der groe Minister Pombai, welcher Lissabon nach dem Erdbeben von 1755 wieder aufbaute und die Jesuiten vertrieb, Aufklrung und Handel; doch gingen unter der wahnsinnigen Maria I., fr welche feit 1792 ihr Sohn Johann Iv. regierte, die Frchte jener Verbesserungen wieder verloren. Der Handel kam ganz in die Hnde der Englnder, der Landbau wurde durch schwere Abgaben und Menschenmangel niedergedrckt. . 106. Der spanische Erbfolgekrieg. 17001714. Karls Ii., des letzten habsburgischen Knigs von Spanien, nchster und von ihm anerkannter Erbe, der Kurprinz von Baiern, war schon 1699 gestorben. Nun ernannte Karl den Enkel Lud-wigs Xiv., Philipp von Anjou, in einem geheimen Testamente zum Erben der spanischen Monarchie, der auch bei des Knigs Tode 1700 den Thron bestieg. Dagegen erhob Kaiser Leopold I. auf Grund frherer Hausvertrge (als Sohn der jngeren Tochter Philipps Iii. und Gemahl der jngeren Tochter Philipps Iv. (vergl. die Tabelle S. 181) Ansprche auf die spanische Erbfolge zu Gunsten seines zweiten Sohnes Karl. Mit Leopold I. verbanden sich Preußen, England, Holland und Savoyen gegen Frankreich, das mit den Kurfrsten von Baiern und Kln verbndet war. Hauptschauplatz des Kampfes waren Italien, die Niederlande und Deutschland. Nachdem die Baiern aus Tyrol

4. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 182

1877 - Altenburg : Pierer
182 Neuere Geschichte. Zweiter Abschnitt. verdrngt worden waren, wurden Franzosen und 33dem unter Tal-lard durch Prinz Eugen von Savoyen und Marlborough 1704 bei Hchstdt geschlagen, während in Spanien der Erzherzog Karl in Barcelona aufgenommen wurde und in den stlichen Provinzen Spaniens Anerkennung sand. Joseph I. (1705 1711) folgte seinem Vater Leopold als Kaiser. 1706 siegte Marlborough bei Ramillies in Belgien und Eugen bei Turin mit Hlfe der Preußen unter Leopold von Dessau, worauf die Lombardei und Unteritalien in die Hnde der Sieger fielen. 1708 schlugen beide Feldherren vereint die Franzosen bei Oudenarde in Belgien und 1709 bei Malplaqnet; ganz Italien war in den Hnden der Oestreicher, Karl wurde in Madrid aufgenommen. Aus dieser bedrngten Lage wurde Ludwig, der die entehrenden Frie-densbedingungen standhaft zurckwies, durch die Zurckberufung Marl-boroughs, nach dem Fall des Whigministeriums in England, die Siege Vendomes in Spanien und den Tod Josephs I. gerettet. Da diesem nmlich sein Bruder Karl Vi. (1711 1740) als Kaiser nachfolgte, so erschien die Vereinigung Spaniens mit der streichischen Monarchie fr die Erhaltung des politischen Gleichgewichts gefhrlich. Daher wurde Philipp im Utrechter Frieden 1713 durch England und Holland als König von Spanien anerkannt, im Rastadter und Badener Frieden 1714 auch durch den Kaiser, der jedoch die spanischen Niederlande, Neapel, Sardinien, Mailand und Mantua (deffen letzter Herzog wegen seiner Verbindung mit Frankreich gechtet und bald darauf gestorben war) erhielt; Baiern und Kln wurden restituirt; teilten kam an Savoyen als Knigreich, wurde aber bald gegen Sardinien vertauscht. Spanien berlie den Englndern Gi-braltar und die Insel Minoren. Frankreich trat an England Neu-foundland, Neuschottland und die Hudsonsbai ab. Preußen erlangte Anerkennung des Knigstitels und des Besitzes von Neufchatel und das Oberquartier von Geldern. Spanien, durch den Erbfolgekrieg aller europischen Nebenlnder beraubt, verlor unter dem schwachen Philipp V. (17001746) die letzten Ueberreste seiner stndischen Verfassung, indem die Cortes nicht mehr berufen wurden. Ferdinand Vi. (1746-1759) und Karl Iii. (17591788), bisher König von Neapel, wo ihm sein zweiter Sohn Ferdinand folgte, suchten Aufklrung und Handel zu befrdern; die Jesuiten wurden vertrieben, die Handelsfreiheit der Kolonieen erweitert. Karl Iv. mute 1808 resigniren (s. . 122). 107. Rußland vor dem nordischen Kriege. 1. In Rußland hatten sich zur Zeit der Vlkerwanderung fin-nische, flavische und tatarische Völker verbreitet. Das nrd liche Rußland wurde 862 durch Warger oder Dnen unter Rnrik (aus dem Stamme Ru) unterworfen. Ruriks Nachfolger zogen den

5. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 193

1877 - Altenburg : Pierer
Ter siebenjhrige Krieg. Joseph Ii. 193 1761. Nach dem Verlust von Schweidnitz und Kolberg sah Friedrich, da seit Georgs Ii. Tode (1760) auch die englischen Sub-fidien aufgehrt hatten, alle seine Hlssquellen erschpft. 1762. Ter Tod der Kaiserin Elisabeth von Rußland nderte die Verhltnisse. Ihr Neffe Peter Iii., ein Verehrer Friedrichs, gab alle Eroberungen heraus, und seine Nachfolgerin Katharina Ii. besttigte den Frieden, dem auch bald Schweden beitrat. Friedrich schlug Daun (21. Juli) bei Reichenbach und eroberte Schweidnitz wieder; Prinz Heinrich besiegte die Reichstruppen bei Freiberg. 1763 am 15. Februar wurde der Hubertsburger Friede abgeschlossen, und der Besitzstand, wie er vor dem Kriege gewesen, wiederhergestellt. Friedrichs Gewinn war die Anerkennung Preuens als europische Gromacht. Der siebenjhrige Seekrieg, den England und Frankreich gleichzeitig in allen Meeren gefhrt hatten, wurde durch den Pariser Frieden (s. . 115) geendet. Joseph Ii. (1765-1790), der Sohn Franz I. und Maria Theresias, be-setzte 1777 beim Aussterben des bairischen Mannsstammes Baiern, mute es aber, da Friedrich in Bhmen eindrang, im Frieden zu Teschen (1779) an Karl Theodor von der Pfalz abtreten; nur das Jnnviertel blieb bei Oestreich. Der Versuch, Baiern gegen die Niederlande umzutauschen, wurde durch den von Friedrich gestifteten deutschen Frstenbund 1785 vereitelt. Durch wohlthtige, aber oft bereilte Neuerungen reizte Joseph die Nieder-lnder und Ungarn zum Aufstande (Einfhrung gleicher Gesetzgebung. Ver-waltung und Abgaben bei den verschiedenen Vlkern des Reichs; Toleranz-cdikt; Aufhebung der Leibeigenschaft und der Todesstrafe; Einziehung von Klstern). Sein Bruder und Nachfolger Leopold Ii. (17901792) beruhigte durch weise Migung die Gemther. Die Zeit der Aufklrung. Die Zeit vom siebenjhrigen Kriege bis zur franzsischen Revolution ist wegen des neuen geistigen Lebens wichtig, das sich in allen Lndern Europas zeigte. Man sing nmlich an. jede Seite der menschlichen Thtigkeit einer wissenschaftlichen Untersuchung zu unter-werfen und nach ihrer Rechtfertigung vor der Vernunft zu forschen. So wurden die Grundstze der Staatsverwaltung und der Gesetzgebung (besonders durch Montesquieu und Rousseau) untersucht, allen herkmmlichen Rechten die mit dem Wohl des Ganzen im Widerspruch standen, der Krieg erklrt' und vorzglich gegen alle die Menschenwrde verletzenden Einrichtungen (Sklaverei, Leibeigenschaft, Inquisition, Tortur) angekmpft. Ueber die Staats wirthschaft wurden (durch die Physiokraten und Adam Smith) richtigere An-sichten verbreitet und der Herrschaft des Merkantilsystems ein Ende gemacht Da nichts so hoch stand, da es sich der Untersuchung htte entziehen knnen so war auch bte Religion den Angriffen dieses Forschungsgeistes ausgesetzt (Voltaire). Vor allem aber wurden die herrschenden Sitten und Vorurtheile und der allgemein verbreitete Aberglaube, wie er sich namentlich in den Hexenprozesfen kund gab, mit bitterem Witz und Spott angegriffen, und während durch die Encyclopdisten (Diderot, d'alembert) wissenschaftliche Kenntnisse allgemein verbreitet wurden, gewann die ffentliche Meinung an Grundr. 1q

6. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 198

1877 - Altenburg : Pierer
198 Neuere Geschichte. Zweiter Abschnitt. Seemacht weichen, und dann erleichterte die Uneinigkeit der Statthalter (Nabobs) des Gromoguls die Eroberung des Landes. 176-5 wurde den Englndern unter dem furchtbaren Clive die Verwaltung der Reiche Bengalen, Bahar und Orissa abgetreten, wofr sie Hlfe gegen die Mahratten leisteten. Durch Warren Hastings Siege der Hyder Ali, Sultan von Mysore, breitete sich ihre Herrschaft noch weiter aus, und 1799 fiel der letzte mchtige indische Fürst, Tippo Saib, Hyder Ali's Sohn, bei der Vertheidigung seiner Haupt-stadt Seringapatnam. Durch William Pitt erhielt die oft indische Compagnie eine bessere Verfassung: die Directoren wurden einer Regierungscommission untergeordnet, ohne die selbst der General-Gouverneur keinen Angriffskrieg beginnen durfte. Seitdem haben die Besitzungen der Compagnie mit jedem Jahre zugenommen. Nachdem (1843) die Landschaft Sind und (1849) das Pendschab (das Reich des Sikhs) erworben war, suchten die Englnder auch in Hinterindien ihre Besitzungen zu erweitern. (Abtretung der Provinz Pegu und eines groen Kstenstriches vom Reiche Ava 1854.) Aber ihre Eroberungssucht und Hrte fhrte 18571858 einen furchtbaren Aufstand der Eingeborenen herbei, der erst nach schwerem Kampfe von den Englndern unterdrckt wurde. (Ein-nhme von Delhi 11. Sept. 1857, Eroberung der Stadt Lucknow 13. Mrz 1858.) Die Herrschaft der englisch-ostindischen Compagnie wurde in Folge dieses Krieges aufgehoben, die Besitzungen und Schutzstaaten derselben (zu denen auch Ceylon gehrte) gingen am 1. Nov. 1858 an die Krone Gro-britanniens der. Sie umfassen mit Einschlu der hinterindischen Gebiete 70,540 Ihm. und 187,130,000 Einte. Die Verwaltung fhrt der Viceknig oder General-Gouverneur, unter dessen persnlicher Verwaltung nur einige Theile des Reichs stehen, während von den drei alten Prsidentschaften Madras und Bombay unter eigenen Gouverneurs oder Prsidenten, Bengalen aber theils unter dem General-Gouverneur, theils unter einem Viceprfidenten steht; letzteres ist auch der Fall in den Nordwest-Provinzen und im Pendschab. (Die unmittelbaren Besitzungen umfassen mit Ceylon 41,200 Qm. mit der 137 Millionen Einw.) Neue Erwerbungen in verschiedenen Meeren machte England durch die drei Entdeckungsreisen von James Cook (1768 bis 1779). . 116. ' Die nordamerikanischen Freistaaten. 1776. Die Sehnsucht nach religiser und brgerlicher Freiheit hatte in der Mitte des 18. Jahrhunderts schon drei Millionen Menschen nach Amerika gefhrt. Der die Bemhungen des Sandmanns reichlich belohnende Boden, das meist angenehme, berall gesunde Klima, der freie, durch keine Zolllinien gehemmte Verkehr bewirkten, da die Volksmenge mit jedem Jahre wuchs. In gleichem Mae nahm der Wohlstand zu (es gab hier keine bevorrechteten Stnde, aber auch keinen Pbel), und bald wetteiferten die Kolonieen im Handel und Gewerbflei mit dem Mutterlande. Das schnelle Aufblhen dieser auf Ackerbau gegrndeten Kolo-nieen mute sie bald zur Unabhngigkeit führen. Nachdem lange

7. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 199

1877 - Altenburg : Pierer
Die nordamerikanischen Freistaaten. 199 darber gestritten worden war, ob das englische Parlament das Recht habe, die Kolonieen zu besteuern, wurde zwar die (1765 eingefhrte) Stempelacte zurckgenommen; dagegen erregte die Theesteuer 1773 zu Boston einen Aufstand, der sich schnell der das ganze Land ver-breitete. Der Handelsverkehr mit England wurde aufgehoben, und 1776 erklrten sich die dreizehn vereinigten Staaten fr uu-abhngig. Der groe Washington vertheidigte mit Frankreichs und Spaniens Hlfe die Freiheit Nordamerikas gegen die gebten englischen Heere, und zwang (1777) eine von Canada aus vordrin-gende englische Armee bei Saratoga zur Kapitulation und eine zweite (1781) bei ^orktown zur Ergebung, während Benjamin Frank-lin den Frieden zu Versailles unterhandelte, in welchem England 1783 die Unabhngigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte. Die Verfassung der Union wurde nach mancherlei inneren Kmpfen 1788 festgestellt. In den 37 nordamerikanischen Freistaaten leben jetzt (nachdem von Frank-reich 1803 Louisiana, von Spanien 1821 Florida, von Mexico 1845 Texas und 1848 Kalifornien abgetreten und die Indianer immer weiter zurck-gedrngt worden sind) der 35 Millionen Menschen. An der Spitze des Eon-gresses, der durch die Abgeordneten der Staaten gebildet wird (Senat und Reprsentantenkammer), steht ein auf vier Jahre gewhlter Prsident. Die Hauptbeschftigung ist der Ackerbau; der Gewerbflei wird jedes Jahr blhen-der; die Zahl der Straen, Eisenbahnen und Kanle vermehrt sich mit unglaublicher Schnelligkeit; der Handel steht an Ausdehnung nur dem engli-schen nach. Dagegen fehlt der Sinn fr Wissenschaft und Kunst. Ein nach fnfjhrigem blutigem Kriege unterdrckter Ausstand der Sdstaaten (1861 bis 1865) hat die Aufhebung der Sklaverei durch den (1865 ermordeten) Prsidenten Lincoln herbeigefhrt.

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 203

1877 - Altenburg : Pierer
Die erste Koalition gegen Frankreich. Bonaparte, erster Konsul. 203 Besitzungen auf dem linken Rheinufer und Spanien seinen Antheil an St. Domingo an Frankreich abtraten. Jourdau und Moreau drangen 1796 am Main in Deutsch-land ein, wurden aber durch den Erzherzog Karl geschlagen, worauf Moreau seinen berhmten Rckzug nach dem Oberrhein bewerkstelligte. 2. Unterde hatte der 27jhrige Napoleon Bonaparte (1769 zu Ajaccio auf der 1768 von Genua an Frankreich abgetretenen Insel Corsica geboren, zu Brienne erzogen, durch Barras Obergeneral in Italien) den König von Sardinien durch die Schlacht bei Mille-simo 1796 zur Abtretung von Savoyen und Nizza gezwungen und die Oestreicher durch die Erstrmung der Addabrcke bei Lodi und den Sieg bei Arcole zurckgedrngt, während der Herzog von Parma, der Papst Pius Vi. (gegen Erlegung von Geld und Kunstwerken und die Abtretung Bolognas und Ferraras) und Fer-diu and s Iv. von Neapel mit Frankreich Frieden schlssen. Nach-dem 1797 Bonaparte bei Rivoli gesiegt, Mantua genommen und Oestreich zu den Prliminarien von Leoben gezwungen hatte, besetzte er Venedig und bildete aus Genua die ligurische, aus Mailand, Modena, Bologna und Ferrara die cisalpinische Republik. Im Frieden zu Campoformio trat Oestreich die Niederlande und die italienischen Provinzen ab und erhielt dafr Venedig und dessen Besitzungen Jstrien und Dalmatien; der Kongre zu Rastadt unterhandelte wegen Abtretung des linken Rheinufers. Der Kirchen-staat wurde 1798 durch Berthier in eine rmische Republik umgewandelt, Piemont von den Franzosen besetzt, die Schweiz nach der Besiegung Berns zur helvetischen, und Neapel im Januar 1799 nach kurzem Kampfe zur parthenopeischen Republik gemacht; doch kehrte der König, der nach Sicilien entflohen war, noch im Sommer 1799 nach Neapel zurck. 3. Um die an England verlorenen Kolonieen zu ersetzen, schiffte sich Bonaparte 1798 in Toulon zur Eroberung Aegyptens ein, nahm während der Ueberfahrt Malta, landete bei Abukir, eroberte Alexandrien und besetzte nach der Schlacht an den Pyramiden Eairo. Nachdem Nelson die franzsische Flotte bei Abukir zerstrt hatte, drang Bonaparte 1799 bis Acre in Syrien vor und kehrte, Kleber in Aegypten zurcklassend, allein nach Frankreich zurck. . 120. Zweite Coalition. Bonaparte, erster Consul. 1799. 1. England hatte 1799 mit Oestreich, Rußland (seit 1796 unter Paul I.), Neapel und der Pforte die zweite Coalition gegen Frankreich geschlossen. Der Rastadter Congre war aufgelst und die franzsischen Gesandten durch streichische Soldaten ermordet worden; Erzherzog Karl hatte die Franzosen aus Deutschland vertrieben, und

9. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 206

1877 - Altenburg : Pierer
206 Neuere Geschichte. Dritter Abschnitt. nachdem (1807) Danzig, Breslau, Schweidnitz gefallen und Preußen und Russen bei Friedland geschlagen waren, wurde 1807 der Friede zu Tilsit geschlossen. Aus dem Lande zwischen Elbe und Rhein, welches Preußen abtreten mute, sowie aus den hessischen und brannschweigischen Lndern wurde das Knigreich Westphalen fr Hieronymus Bonaparte, aus Sdpreuen und Neuostpreuen das Herzogthum Warschau fr den König von Sachsen gebildet. In dem nur noch 2800 Um. umfassenden Preußen wurden darauf durch Stein, Hardenberg (seit 1810 Staatskanzler) und Scharnhorst Verwaltung und Kriegswesen umgestaltet und die innere Kraft des Staats zu einem knf-tigenkriege erhht. Die Erbnnterthnigkeit der Bauern wurde aufgehoben, der erbliche Besitz ihres Grundeigenthums ihnen zugesichert, ihre Frohndienste gegen mige Entschdigungen abgelst. Den Stdten wurde die Verwal-tung ihrer Angelegenheiten berlassen, der Betrieb der Gewerbe wurde frei-gegeben und alle Zwangsgerechtigkeiten Einzelner aufgehoben. Endlich wurde der Zutritt zu den Staatsmtern allen Klassen der Bewohner gleichmig erffnet und die Vertheidigung des Landes der Gesammtheit der Brger an-vertraut. Aehnliche Verbesserungen wurden auch in andern deutschen Staaten eingefhrt, die Leibeigenschaft aber, wo sie noch bestand, berall abgeschafft. Gegen England, welches 1805 bei Trafalgar die franzsische und spanische Flotte vernichtet hatte (Nelson t), ordnete Napoleon die Kontinentalsperre an (1806), der auer Portugal und der Pforte alle europischen Staaten beitraten. Doch erzwangen die Englnder 1807 durch das Bombardement Kopenhagens die Auslieferung der dnischen Flotte. Ein russisch-trkischer Krieg, den Napoleon im Dec. 1806 anregte, endete 1812 durch den Frieden zu Bukarest, welcher Rußland bis zum Prnth erweiterte. Gegen Schweden, dessen König Gustav Iv. Adolf in rcksichtslosem Ha gegen Napoleon den Krieg fortsetzte, eroberten die Russen 1808 Finnland. Der König von Schweden wurde 1809 durch eine Verschwrung zur Entsagung gezwungen, sein Oheim Karl Xiii. zum König ausgerufen, und 1810 der franzsische Marschall Bernadotte (seit 1818 König Karl Xiv. Johann) zum Thronfolger bestimmt. Da Papst Pius Vii. die Forderung eines Bndnisses mit Frankreich und die Verschlieung seiner Hfen gegen England ablehnte, so wurde der Kir chen-staat und die Stadt Rom, die Napoleon fchon 1808 besetzt hatte, im Mai 1809 dem franzsischen Reiche einverleibt. Der Papst, der die Excom-munication der Napoleon verhngte, wurde verhaftet und der die Alpen nach Grenoble, von da wieder nach Savona im genuesischen Gebiet gebracht, bis spter Napoleons sinkendes Glck ihn zur Nachgiebigkeit gegen den Papst beweg. . 122. Krieg in Spanien, bestreich und Rußland. 18081812. 1. Nachdem Napoleon 1807 Portugal (dessen Regent Johann Vi. seine Residenz nach Brasilien verlegte) besetzt und Ferdinand Vii.

10. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 197

1877 - Altenburg : Pierer
Englands Seeherrschaft. 197 . 115. Englands Seeherrschaft. Georg I., Kurfürst von Hannov er, bestieg 1714 als Annas nchster protestantischer Verwandter (. 98) den Thron und vereitelte die Versuche des Prtendenten Jakob Stuart, nach England zurck-zukehren. Unter Georg Ii. (17271760) blhte England durch die Ver-waltung des friedliebenden Ministers Walpole, und kmpfte dann im streichischen Erbfolgekrieg, während der Prtendent Karl Eduard (1746) bei Culloden geschlagen wurde, glcklich gegen Frankreich. Der siebenjhrige Seekrieg (17561763) wurde durch den lteren Pitt (spter Graf Ehatam, f 1778) mit groer Kraft gefhrt ; durch General Wolfes Sieg bei Quebeck (1759) wurden Canada und bald darauf mehrere westindische Inseln erobert. Georg Iii. (1760 1820) gewann im Pariser Frieden 1763 von Frankreich ganz Canada, mehrere westindische Inseln und Land am Senegal, von Spanien Florida, mute aber 1783 die Unabhngigkeit der nordamerikanischen Kolonieen anerkennen und Florida an Spanien abtreten. Unter der glnzenden Verwaltung William Pitts (17831806) nahm der Reichthum und der Einflu Eng-lands bestndig zu, in eben dem Grade aber vermehrte sich auch die Nationalschuld. Im siebenjhrigen Seekrieg mit Frankreich und Spanien wurde die englische Seeherrschaft entschieden. Der Welthandel und die Herrschaft der Meere war im Anfang der neueren Geschichte in den Hnden der Spanier und Portugiesen, und ging von diesen am Ende des 16ten Jahrhunderts auf die Hollnder der, neben denen Frankreich unter Ludwig Xiv. eine bedeutende Seemacht hatte. Englands Seemacht wurde begrndet durch Elisabeth, welche den Unternehmungsgeist des Volkes weckte, und durch Cromwells Navigationsacte. Seitdem wurden immer neue Kolonieen in Ost- und Westindien, so wie auf dem Festlande von Nordamerika gewonnen, und als im siebenjhrigen Kriege die franzsische Seemacht vernichtet war, kam der Grohandel Europas und die unbestrittene Herrschaft der Meere in die Hnde der Englnder. Dieses Uebergewicht zeigte sich bald darin, da England den Handel aller neutralen Staaten mit den Kolonieen der von ihm bekriegten Macht beschrnkte und sich das Recht anmate, deren Schiffe zu Visitiren. Whrend so alle anderen Staaten bei jedem Seekrieg litten, konnte England eine ununterbrochene Verbindung mit seinen Kolonieen erhalten und den gewohnten Verkehr fortsetzen. Diesen Anmaungen Englands stellte sich während des Kriegs mit den nordamerikanischen Kolonieen (1780) die bewaffnete Neutralitt entgegen, welche von Rußland ausging und der bald die meisten europischen Staaten beitraten. In Ostindien wurden während des siebenjhrigen Krieges Kaufleute Beherrscher eines Reichs, das bald den Mutterstaat an Umfang und Bevl-kerung weit bertraf. Die Franzosen muten der berlegenen englischen
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