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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 102

1881 - Merseburg : Steffenhagen
102 neten Feldherrn bei dem er die Kriegskunst studierte, und dessen Luise He nrrette er später zur Gemahlin nahm. Fried-rich Wilhelm befaß einen lebhaften Geist, einen scharfen Verstand ein bewundernswürdiges Gedächtnis und dabei ein tief religiöses Gemüt. Die Wohlthaten des Friedens nach Gebühr schätzend war er stets bestrebt, dieselben seinem Volke zu erhalten. Aber 10 brandenburgischen Namens galt, da ariff er unbedenklich zum Schwerte, und den Ruhm und die Größe seines Hauses ließ er nie aus den Augen. (Friedrich Wilhelm's erste Maßregeln.) Als Friedrich Wilhelm die Regierung antrat, war das Land verarmt, entvölkert und von fremden Truppen besetzt, während die eigenen im Dienste des Kaisers standen. Zuerst forderte er von den Besatzungen der brandenburgischen Festuugen den Eid der Treue; die ihn nicht leisteten, wurden entlassen, aus den übrigen bildete er ein kleines Heer von anfänglich nur 3000 Mann, das er indes von Jahr zu ^ahr vermehrte. Danu schloß er mit den Schweden einen Waffen-stillstand, infolge dessen die Feinde die Marken räumten und diesen den so lange entbehrten Frieden wiedergaben. Nun war der Kurfürst bemüht, die Wunden zu heilen, die der Krieg dein Bernde geschlagen. Er zog in Die verödeten Gegenden Ansiedler ans den Niederlanden und der Schweiz und begünstigte den Acker-Ä" auf mancherlei Weise; er förberte Handel und Verkehr durch Einführung der Posten und durch Anlegung von Straßen und Kanalen; er ermunterte die Gerverbthätigkeit, die Kunst und Wissen-Schaft, verbesserte die Schulen und gründete neue. Dank diesem umsichtigen Walten gedieh Brandenburg bald wieder zu schöner Blüte, und Friedrich Wilhelm's Ansehn stieg in kurzem so hoch daß er i'm westfälischen Frieden die oben erwähnten Gebietsvergrößerungen erhalten konnte. _ (Schwedisch-polnischer Krieg.) Im Jahre 1654 brach zwischen Schweden und Polen ein Krieg aus, in welchem der Kurfürst uicht wohl neutral bleiben durfte. Er verbündete sich daher zuerst mit den Schweden und besiegte mit ihnen die Gegner in der dreitägigen Schlacht bei Warschau, wofür ihn jene die Unabhängigkeit Preußens zusicherten. Doch Friedrich Wilhelm lag weuig daran, Schweden, das von jeher nach dem Besitze der Ostseeküste getrachtet, noch mächtiger werden zu sehen. Er trat daher jetzt Mit Polen in Unterhandlung und schloß mit ihm den Vertrag 1657zn Wehlau, durch welchen auch das letzterediesouveränität P re ußeus anerkannte. Drei Jahre später kam es zum Frieden von Oliva, und der Wehlauer Vertrag wurde von beiden Parteien bestätigt. (Ludwrg's Xiv Raubkriege am Rhein.) - Jii Frankreich regierte damals der eben so prachtliebende und üppige wie stolze und herrschsüchtige Ludwig Xiv. Dieser suchte aus der Ohn-

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 118

1881 - Merseburg : Steffenhagen
118 Es hatte Polen seinen Schutz zugesagt, für den Fall, daß dieses seine Verfassung ändern und das Wahlreich in eine erbliche Mo-narchie umwandeln wolle. Rußland, das seinen Einfluß auf das Nachbarland zu verlieren fürchtete, erhob dagegen Einspruch und ließ die angrenzenden Gebiete durch seine Truppen besetzen. In einen neuen Krieg aber konnte sich Friedrich Wilhelm nicht ein-lasten, und so gab er den Anträgen Rußlands Gehör und einigte 1793sich mit ihm zu einer zweiten Teilung Polens, in welcher Preußen die jetzige Provinz Posen nebst Thorn und Danzia zugestanden wurde. Erbittert über diese Gewaltthat bewaffnete der edle Kosziusko sein Volk mit Sensen, um das Vaterland von den Fremden zu befreien. Doch er war der Macht der Gegner, denen sich diesmal auch Oestreich angeschlossen, nicht gewachsen.' Er wurde geschlagen und gefangen genommen, worauf' die Ver= 1795bündeten die dritte Teilung Polens vollzogen, welche dem letzteren für immer ein Ende bereitete und Preußen durch das ganze Land auf dem linken Weichfelufer vergrößerte. (Napoleon Bonaparte.) Nach dem Baseler Frieden drangen die Franzosen in Süddeutschland ein, wurden aber von den Oest reichern unter Erzherzog Karl zum Rückzüge gezwungen. Desto glücklicher waren sie in Jta li e n, wo der junge, erst 27 jährige Napoleon Bonaparte den Oberbefehl führte. Geboren am 15. August 1769 zu Ajaccio auf Korsika als Sohn eines unbemittelten Edelmannes, kam Bonaparte durch Vermittlung einflußreicher Freunde auf die Kriegsschule zu Brienne und war beim Ausbruch der Revolution noch Leutnant. Doch seine Einsicht und Tapferkeit hoben ihn von Stufe zu Stufe, und der Beistand, den er der Direktorialregierung bei Niederwerfung der Jakobiner leistete, verschaffte ihm die Stelle eines Oberbefehlhabers m Italien. Als solcher überstieg er im Frühjahre 1796 die Alpen und kämpfte in einer Reihe von Schlachten mit solchem Erfolg, 1797daß Oestreich den Frieden von Campo Form io einging, in welchem es gegen den Besitz Venedigs in die Abtretung der Niederlande und der Lombardei willigte. (Bonaparte in Egypten.) Jetzt unternahm Bonaparte zur Vernichtung des englischen Handels im Morgenlande einen Zug nach 1798egypten. Glücklich entging er mit seinen Schiffen den'nachstellungen der Engländer, und erst nach seiner Landung an der westlichen Nilmündung trafen diese ein. Aber ob sie auch nun der französischen Flotte den völligen Untergang bereiteten, die Eroberung Egyptens vermochten sie nicht zu verhindern. Bonaparte drang sogar nach Unterwerfung des Nillandes siegreich in Syrien ein, und nur beunruhigende Nachrichten aus der Heimat konnten ihn zur Rückkehr bewegen. (Erneuerung des Krieges in Süddeutschland und Italien.) Zu Campo Formio war ausgemacht worden, daß die durch den

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 121

1881 - Merseburg : Steffenhagen
121 und weigerte sich deshalb auch, an den Kämpfen Oestreichs und Rußlands im Jahre 1805 teilzunehmen. Erst als sich Napoleon jene freche Verletzung des Ansbacher Gebiets erlaubte, drohte der König dem Bunde wider Frankreich beizutreten. Doch über den Verhandlungen ging die beste Zeit verloren und schließlich mußte Friedrich Wilhelm in einen Vertrag willigen, durch welchen er gegen Verzichtleistung aus Ansbach und den Rest seiner rheinischen Besitzungen Hannover erhielt, das aber rechtlich noch immer dem englischen Herrscherhause gehörte. Von jetzt ab legte es Napoleon geradezu daraus an, Preußen seine Geringschätzung empfinden zu lassen. So nahm er ohne weiteres preußische Gebiete in Westfalen in Beschlag, ja er bot sogar England die Rückgabe Hannovers an, ohne den König nur zu fragen. Solche Beleidigungen waren selbst für die Friedensliebe Friedrich Wilhelm's zu viel, und im Bunde mit Rußlan d und S achsen erklärte er 1806 an Frankreich den Krieg. (Beginn des Krieges.) Es war ein gewagter Kampf, den Preußen unternahm. Rußlands Heere standen fern, seine eigenen Streitkräfte aber waren verhältnismäßig gering und die Befehlshaber alt und mit der neueren Kriegsweise wenig vertraut. Napoleon dagegen besaß ausgezeichnete Generale und eine zahlreiche, an Schlachten und Siege gewöhnte Truppenmacht. Dazu kam, daß im preußischen Hauptquartiere eine unselige Konfusion herrschte; jeder maßte sich ein Urteil an, und was der eine für gut fand, tadelte der andere. Noch stritt man sich über den Feldzugsplan herum, als die Franzosen bereits gehandelt hatten. Bei Saalfeld wurde ant 10. Oktober der ritterliche Prinz Ludwig Fer-d in and von dem fünfmal so starken Feinde angegriffen und geschlagen, und mit vielen Tapferen starb er selbst rühmlich fechtend den Tod fürs Vaterland. (Schlacht b ei Jena und Auerstädt.'» Vier Tage später erfolgte die unglücklichedoppelschlachr bei Jena und dem einige Stunden p4.m. davon entfernten Auerftädt. Dort befehligte der Fürst Ho- 1.1806 henlohe gegen Napoleon, hier Ferdinand von Braunschweig gegen den Marschall Davoust. Hohenlohe, der an feinen, so nahe bevorstehenden Kampf dachte, lag noch im ruhigen Schlafe, als die Gegner bereits mehrere der wichtigsten Punkte in ihre Gewalt brachten. Wohl stritten seine Truppen, als er sie endlich in Schlachtordnung aufstellte, mit wahrem Heldenmute, aber die begangenen Fehler vermochten sie nicht wieder gut zu machen, und zuletzt mußten sie sich zum eiligen Rückzüge wenden. Bei Auerstädt, wo sich der König befand, ging es nicht viel besser. Gleich zu Anfang^wurde Ferdinand von Braunschweig tödlich verwundet, und die Folge davon war, daß Schrecken und Verwirrung sich der Kämpfenden bemächtigte. An: Abend befahl Friedrich Wilhelm die Schlacht abzubrechen, um sich mit dem Hohenlohe'schen

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 135

1881 - Merseburg : Steffenhagen
135 der Fürsten verdanken wollte. Um aber den Wünschen der Nation, die auch die seinigen waren, gerecht zu werden, forderte er die deuschen Regierungen auf, sich einem Bunde unter Preußens Führung anzuschließen. Indes nur die kleineren Staaten kamen der Einladung nach, und Oestreich, das seinen Einfluß in Deutschland nicht aufgeben wollte, drohte mit dem Kriege. Schon standen sich die Heere in Hessen gegenüber, als man sich zu einem Vertrage einigte, in welchem Preußen zur alten Bundesverfassung zurückkehrte. Die deutsche Nationalversammlung war schon vorher gewaltsam aufgelöst worden. (Erhebung der Schleswig-Holsteiner.) In den Märztagen von 1848 hatten sich auch die Schleswig-Holsteiner wider den dänischen Druck erhoben. Die Frankfurter Nationalversammlung gewährte ihnen Beistand und beschloß die Absendung von Bundestruppen nach den Herzogtümern. Die Preußen trieben die Dänen bis nach Jütland zurück, deutsche Strandbatterien schossen bei Eckernförde ein dänisches Kriegsschiff in Brand und zwangen ein anderes zur Ergebung, und die Sachsen und Baiern erstürmten die Düppeler Schanzen. Da drohten die fremden Mächte, sich zu Gunsten Dänemarks in den Streit zu mischen, und Preußen mußte sich zum Frieden bequemen. Die Schleswig-Holsteiner setzten den Krieg noch eine Zeit lang fort, wurden aber besiegt und von neuem der dänischen Herrschaft unterworfen. § 81. Wilhelm I. Der schleswig-holsteinische Krieg. (Regierungsantritt Wilhelm's i.) Im Jahre 1853 brach zwischen Rußland einerseits und der Türkei, Frankreich und England anderseits der blutige Krimkrieg ans, in welchem die Verbündeten nach langer Belagerung das russische Hauptbollwerk am schwarzen Meere, die Festung Sebastopol, erstürmten. Einige Jahre später (1859) entriß Vik-tor Em annel von Sardinen mit Hilfe Napoleon's den Oest-reichern die Lombardei, unterstützte dann die Revolution in Neapel, Toskana, Parma und Modena und vereinigte sämtliche Länder der Halbinsel, mit Ausnahme Venetiens und eines Teils des Kirchenstaats, zu einem „Königreich Italien". Allen den erwähnten Ereignissen gegenüber war Preußen so gut wie neutral geblieben, was nicht eben dazu beitrug, sein Ansehn m Deutschland und Europa zu vermehren. Da starb König Friedrich Wilhem Iv, und sein Bruder Wilhelm I, seif 1858 bereits Prinz-Regent, bestieg am 2. Januar 1861 den Thron. Die-i^.Jan. ser berief den Frei Herrn (jetzt Fürsten) von Bismarck an biel.1861 Spitze der Regierung, und von da ab tritt Preußen und mit ihm Deutschland in den Vordergrund der Geschichte. (Ausbruch des schleswig-holsteinischen Krieges.) Zu Ausgang des Jahres 1863 hatte Dänemark eine Verfassung angenommen, nach welcher, den verbrieften Rechten der Elbherzogtümer

6. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 167

1864 - Aschersleben : Carsted
— 167 gegen die Oesterreicher und Sachsen. Nach einigen Verlusten in Böhmen u. Schlesien 1745 siegt er bei Hohenfriedberg in Schlesien (das Dra- gonerregiment Baireuth erobert „66" Fahnen) u. spater bei Sorr in Böhmen, und Leopold von Dessau, an einem harten Wintertage, bei Kessels- dorf in der Nahe von Dresden, 1745 Der Frieden zu Dresden bestätigt den Breslauer, u. Friedrich erkennt den als 'l7<B zum deutschen Kaiser erwählten Gemahl von Maria Theresia an (Karl Vit. ist 1745 gestorben). Der österreichische Erbfolgckrieg wird, in größerer Ausdehnung, in Italien u. besonders in den öster- reichischen Niederlanden fortgesetzt. In letzterem Lande kämpfen die Franzosen unter dem Marschall von Sachsen (Sohn August's Zi. von Polen u. Sachsen u, der Aurora von Königsmark) gegen die Engländer u. Oesterreicher. (Sieg bei Fontenoy u. a. Holland bedrängt; die republikanische Partei wird gestürzt und die Statthalterwürde abermals sverql. S. 151] für erblich in dem Hause Oranien erklärt.) Der Prätendent (Karl Eduard, Enkel Jacob's Ii.; vergl. S. 156) landet unterdeß, von Frankreich unter- stützt, in Schottland, wird aber von dem aus den Niederlanden zurückgekehrten Herzoge von Cumber- land in der 1746 Schlacht bei Cullöden gänzlich besiegt. 1748 Der Frieden zu Aachen beendet den österreichischen Erbfolgekrieg, ohne erhebliche Gebietsveränderungen. (Nur muß Oesterreich Parma u. Piaceuza (§ 113) au eium spanischen Infanten abtreten.) § 121. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia (eine entschlossene und thärige

7. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 171

1864 - Aschersleben : Carsted
— 171 — 1163 Frieden zu Hubertsburg (in Sachsen): der ' Besitzstand vor dem Kriege wird wiederhergestellt. Gleichzeitig der siebenjährige See- und Colonial- krieg zwischen England u. Frankreich (nebst Spa- nien; der bourbon'sche Familienpact), in Nordame- rika wegen schon lange dauernder Grenzstreitigkeiten ausgebrochen u. dann außer in diesem Welttheile auch in Afrika u. Ostindien geführt. Die Engländer (Minister William Pitt) erobern Eanada *) durch den Sieg bei Quebeck unter Ge- neral Wolfe (welcher bleibt) und viele andere Be- sitzungen der Franzosen. ( 1763 Frieden zu Paris: England erhält Canada, T die Insel Cap Breton und westindische Inseln. § 122. Joseph I?. Der bairische Erbfolgekrieg. Ein Bewunderer u. Nachahmer Friedrich's 11. u. wie dieser zum Abgott seines Volkes geworden, ist ^^"Kaiser Joseph 11., Sohn von Franz I., f i /yu Seine Erbländw (Oesterreich) regiert er bis zum Tode seiner Mutter Maria Theresia (1780) mit dieser gemeinschaftlich. Joseph, thätig, freisinnig, menschenfreundlich und für das Große u. Gute begeistert, bietet alles auf, seine Unterthanen glücklich zu machen (das Tole- ranzedict, die Aufbebung des dritten Theils der Klöster, die Abschaffung der Leibeigenschaft, die Gleichstellung vor dem Gesetz), verfährt aber in sei- nen Neuerungen zu rasch u. gewaltsam, regiert über- baupt zu eigenmächtig u. erntet nur Undank (Em- pörung in den österreichischen Niederlanden, welche erst unter Leopold Ii. wieder unterworfen werden). Nach dem Erlöschen der bairischen Kurlinie mit dem Sohne Karl Albrecht's, des Kaisers Karl Vii., *) Eine ursprünglich französische Colonie mit noch jetzt zum Theil französischen Einwohnern.

8. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 179

1864 - Aschersleben : Carsted
— 179 — Begeisterung aufgenommen, dieses zum Beistände bewegt. Zugleich erklärt auch Spanien an Eng- land, und England an Holland den Krieg. (Letzteres, um Holland zu verhindern, zu der von Rußland gestifteten bewaffneten See-Neutralität zu treten.) Dieser wird nun außer in Nordamerika auch auf den oft- u. westindischen u. europäischen Meeren geführt. 1781 Washington nimmt Lord Cornwallis bei Uorktown . (spr. Jorktaun) gefangen. Die Spanier u. Franzosen belagern vergebens Gibraltar (schwimmende Batterien), welches Ellies vertheidigt. Der englische Admiral Rodney (spr. Rodni) besiegt die französische Flotte, welche den Engländern Ja- maica (S. 145) entreißen will, bei Guadeloupe. 1783 Frieden zu Versailles: England erkennt die Unab- , hängigkeit der Vereinigten Staaten an. ' Diese erhalten bald darauf eine geordnete Ver- fassung (Congreß, Präsident). Washington ist L Jahre Präsident. Rasches Wachsen an Macht u. Aus- dehnung. Jetzt 34 Staaten. (Vergl. § 14! u. 146.) § 128. Gründung und Erweiterung der englischen Macht in Oftindien. Ein Jahrhundert lang bestehen die Besitzungen der englisch-ostindischen Compagnie in einzelnen Factoreien, als Madras, Bombay, Kalkutta. Ihre Macht dehnt sich, als das Reich des Großmoguls (gestiftet im 16. Jahrb. durch Babur, einen-Urenkel Timur's, S. 119) seit dem 18. Jahrh. in Auflösung begriffen ist (Eroberung von Delhi durch Nadir Schah von Persien), immer weiter aus. Ge- gen die einheimischen Fürsten beobachten die Engländer dabei die treulose Politik, daß sie dem schwächeren gegen den stärkeren beistehn, letzteren besiegen u. dann auch jenen, unter dem Vorwande des Undanks, unterdrücken. Ein großes Gebiet erlanaen sie durch Absetzung des Nabobs von 12*

9. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 182

1864 - Aschersleben : Carsted
— 182 — Gleim, Klopstock (Oden, „der Messias"), Lessing, Bürger, Hölty, die beiden Stolberg. — Malerei: Raphael Meng?. — Musik: Johann Sebastian Bach, Händel (das Ora- torium „der Messias"), Gluck, Haydn (,.die Jahreszeiten", „die Schöpfung"), Mozart (Opern: „Don Juan" u. a.). — Die Herenprozesse werden zu Anfang, die Tortur gegen Ende des 18. Jahrb. abgeschafft. In Schweden lebt im 18. Jahrh. der berühmte Wo- taniker Linne'. Dritte Periode. Von dein Ausbruch der französischen Revolution (1789) bis zur Gegenwart. § 130. Die französische Revolution bis zur Erklärung Frankreichs zur Republik. Ursachen der französischen Revolution: Schul- denlast u. Zerrüttung der Finanzen (Deficit), daher Bedrückung des Volkes durch immer härtere Aufla- gen (von denen überdies Adel u. Geistlichkeit fast ganz befreit sind); Ungleichheit der Stände; Sit- tenlosigkeit am Hofe Ludwig's Xv., wodurch die Ehrfurcht vor dem königlichen Hause vernichtet wird; willkürliche u. gehässige Maßregeln der Regierung, namentlich Eingriffe in die persönliche Freiheit durch die lettre« 6e eacliet; die Schriften der § 129 erwähnten geistreichen u. freisinnigen Schriftsteller (Voltaire, Rousseau u. A.), durch welche freie Ideen über Staat *) u. Kirche verbreitet, die Ansicht von der absoluten Königsmacht (eines Ludwig's Xiv.) erschüttert, und zugleich Sittlichkeit u. Religiosität untergraben werden. *) Welche auch dnrcb den nordamerikanischen ffreiheimneg genäbrt trafen

10. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 188

1864 - Aschersleben : Carsted
— 188 — 11806~a i f er Franz Ii. (stirbt 1835) f (als König von Ungarn u. Böhmen) den Krieg. Weitere Kriegserklärungen folgen. Veraltete Kriegskunst u. vermessene Sicherheit der Verbündeten gegenüber der Freiheitsbegeisterung u. der wilden Tapferkeit der französischen Schaaren. Die Preußen dringen unter dem Herzoge von Braunschweig (dessen erbitterndes Manifest) bis in die Champagne vor, ziehen sich aber unter großen Verlusten (Kanonade von Valmy, Mangel u. Krank, heiten im Heere) wieder über den Rhein zurück. Der französische General Custine nimmt Mainz u. andere Städte. — Dumouriez entreißt den Oester« reichern fast ganz Belgien. Frankreich erklärt auch an England, Holland u. Spanien den Krieg (welche sich gegen die Revolu- tionsgrundfätze ausgesprochen). In Folge dessen u. des allgemeinen Entsetzens über die Hinrichtung des Königs 1793 stiftet England die erste große Coalition gegen Frank- reich (zur Unterdrückung der neuen Ideen). Der Krieg wird an allen Grenzen Frankreichs, besonders aber in den Niederlanden u. am Rhein geführt. Den Franzosen (unter Dumouriez, Cu- stine, Jourdan, Pichegru) werden anfangs ihre Er- oberungen wieder entrissen; sie dringen aufs neue siegreich vor (allgemeines Aufgebot; Carnot) und erlangen nach Jourdan's Sieg über die Oesterreicher bei Fleurus (1794) Belgien wieder. Pichegru nimmt Holland ein, das in eine data- vische Republik, mit ähnlicher Verfassung wie Frankreich, verwandelt wird. Der Krieg zwischen Frankreich u. Preußen wird vornehmlich am Mittelrhein geführt (Schlachten bei Kaiserslautern). 1795 Preußen, so wie Spanien, schließen Frieden mit der •[ Republik Frankreich zu Basel. England kriegt zur See, fortwährend glücklich.
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