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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 139

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 139 2. Die Böhmisch-Mährische Beckenlandschaft. § 215. Auf gleicher Breite mit Süddeutschland und von diesem ge- schieden durch den Böhmer Wald liegt das Böhmisch-Mährische Becken, durchflössen von der Moldau, die sich mit dem obersten Teil des Elblaufs verewigt, und von der March, die der Donan zufließt. Durch die müßig hohe Böhmifch-Mährifche Landhöhe wird die Landschaft in zwei uu- gleichmäßige Becken zerlegt. Aufgaben. 1. Welche Figur bilden Böhmen und Mähren? 2. Welche Gebirge stellen die Umwallung dar? 3. Mit welchem österreichischen Lande stehen Böhmen und Mähren in offener Verbindung? 4. Was ist aus der Richtung der March über die Senkung Mährens zu erkennen? 1. Böhmen ist in seinem Innern ein welliges Hügelland. Es senkt sich von 8 nach N, wo am Fuß des Gebirges die reicheu Ebenen der unteren Eger und Elbe liegen. Hier erhebt sich das basaltische Böh- mische Mittelgebirge, ein Glied in der Reihe von Basaltausbrüchen, die vom Riesengebirge quer durch Deutschland (Vogelsgebirge, Rhön) bis zur Eifel reichen. Westlich von diesem Gebirge liegen die bekannten Mineral- bäder Töplitz, Karlsbad, Eger, Marienbad. Hohen Wert haben die mächtigen Braunkohlenlager an der Eger, durch deren Ausnutzung in Nordböhmen eine reiche Industrie erblühte. Auch sonst ist Böhmen reich an Bodenschätzen; aus den jetzt verlassenen Silbergruben bei Joachimstal am Erzgebirge wurdeu die ersten „Taler" („Joachimstaler Gulden") geprägt; nahe bei Prag liegen die Silbergruben von Pribram und die Steinkohlen- bergwerke von Kladno. Am wertvollsten aber sind die mit Eisenerzlagern gepaarten Steinkohlenbergwerke in der Umgegend von Pilsen, der böh- mischen Bierbrauerstadt, die aber auch bedeutende Eisenindustrie betreibt. Die Kohlen werden n. a. durch deu Täufer Paß nach Bayern befördert. Böhmen ist das industriereichste Land Österreichs. Die Moldau durchfließt das Land in einem fast geradlinigen, engen Tale, das nur wenigen Städten Platz läßt. Prag hat V4 Mill., mit den Vororten reichlich 1 2 Mill. E. Es liegt an einem natürlichen Straßenkreuzungs- punkte, da, wo durch den Zutritt zweier Flüsse (welcher?) die Moldau Wasser- reicher wird. Prag hat die älteste, 1348 gegründete deutsche Universität. 90% der Einwohner sind jetzt Tschechen, von denen die Deutschen mit blindem Haß bekämpft werden. Neben den zahlreichen kleinen Städten (250 mit mehr als 2000 E.) ist Prag die einzige Großstadt. Da, wo im No die Straße aus der Laufitz und von Schlesien her einläuft, liegt Königgrätz; es beherrscht die über Trantenau uach Landes- hnt führende Straße (1866!). Der Elbbogen umschließt den dichtbewohnten Teil Böhmens (150 Einwohner auf 1 qkm), in dem Reichenberg Mittel- Punkt der Weberei ist. 2. Mähren (— y2 Schlesien) ist wie Böhmen ein viereckiges Becken und liegt zwischen dem Mährischen Landrücken und den Karpaten. Infolge großer Fruchtbarkeit des Bodeus, des Reichtums an Kohlen und günstiger

2. Für Seminare - S. 301

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 301 schätze vertreten; im Nw, in dem von Eger und Biela durchflossenen Senkungs- felde, lagern Braunkohlen, zwischen Pilsen und Prag Steinkohlen und Eisenerze, bei Przibram Silber- und Bleierze; dazu kommen Porzellanerde (Egertal), Quarz (Böhmer Wald), Edel- und Halbedelsteine (besonders Granaten), Zinn, Schwefel, Graphit und zahlreiche Mineralquellen. Ein mit so hoher Fruchtbarkeit und so vielen Bodenschätzen ausgestattetes Land wie Böhmen, dem auch reichliche Wasserkräfte nicht fehlen, mußte eine ebenso blühende wie viel- seitige Industrie und einen lebhaften Handel entwickeln. Die Webindustrie (Leinen-, Woll- und Baumwollindustrie) nimmt den ersten Rang ein, sie blüht insbesondere in den Sudeten, im Vorland der Sudeten und im Erzgebirge; die eisenreichen Gebiete pflegen Eisenindustrie; im Böhmer Walde, am Südfuß des Jsergebirges und Lausitzer Berglandes ist die Glasfabrikation verbreitet. Landwirtschaftliche Erzeugnisse werden in Rübenzuckerfabriken, Brauereien und Brennereien verarbeitet. Böhmen ist das gewerbtätigste Land Österreichs. Ein vielverzweigtes Eisenbahnnetz führt den Überschuß dessen, was heimischer Fleiß erzeugte, in die Ferne; vor allem kommt der Elb- straße für die Güterbewegung sowohl nach Deutschland wie nach überseeischen Absatzgebieten eine große Bedeutung zu. c) Bewohner und Siedlungen. Dem natürlichen Reichtum des Landes ent- spricht seine beträchtliche Volksdichte: auf 52000 qkm wohnen nahezu 7 Mill. Men- schen, also 130 auf 1 qkm. Fast zwei Drittel der Bewohner sind Tschechen, die den am weitesten nach W vorgedrungenen slawischen Stamm bilden, etwas mehr als ein Drittel sind Deutsche. Diese bewohnen in geschlossener Masse die Randzonen Böhmens mit Ausnahme des mährischen Ostrandes; jene nehmen das Innere ein. Beide Stämme führen einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft im Lande. Die größeren Siedlungen erwuchsen überwiegend im industriereichen N, so auch Prag (550 mit Vororten, sonst 225), das Herz Böhmens. Es liegt an der wich- tigen Kreuzung der Straßen von der Elbe zur Donau, von Franken nach Schlesien, und an der Stelle des Moldau-Elblaufes, der die Talwege der wichtigsten Flüsse Böhmens zustreben. Die Stadt „der Kirchen und Paläste" bildet den Mittelpunkt des böhmischen Staats-, Geschäfts- und Geisteslebens und besitzt je eine deutsche und tschechische Universität und Technische Hochschule. In der Umgebung liegen ausge- dehnte Jndustrieorte. Eger (30) beherrscht durch seine Lage die Straßen zu beiden Seiten des Fichtelgebirges nach Sachsen und Bayern. Unweit dieser Stadt liegen die weltbekannten Bäder Karlsbad (auch mit Porzellanfabriken), Marienbad und Franzensbad. Heiße Quellen sprudeln ferner inteplitz (30) (d. i. Warmstadt, wie Tiflis), der Badestadt zwischen dem Böhmischen Mittelgebirge und dem Erzgebirge. Bon den zahlreichen Schlachtorten vor den Sudetenstraßen ist Königgrätz am bekanntesten. Durch Leinwand- und Wollweberei ist im sndetischen No Böhmens Reichenberg (40) zu einer sehr bedeutenden Industriestadt emporgewachsen. Pilsen (85), im Kohlenbezirk der Beraun, verdankt seine Weltberühmtheit der Bier- brauerei; aber auch die Eisenindustrie und Glasfabrikation des Ortes ist bedeutend. Im gebirgigen, waldreichen 8 vermittelt Budweis (45), der Holzmarkt Böhmens, den Verkehr zur Douau und zum Salzkammergut. 2. Mähren, a) Das Land. Während Böhmen, das nordwestliche Becken, sich nach N senkt, ist Mähren, das südöstliche Viereck, nach 3 geneigt. Den

3. Für Seminare - S. 407

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — B. Das Deutsche Alpenvorland. 407 erfteut sich eines trockneren Klimas, und so liefert sein fruchtbarer Lößlehm- boden reiche Erträge. Das Ackerbaugebiet zwischen Regensburg und Passau bis in die Gegend von Landshut gilt als die „Kornkammer" Bayerns. Im Donautal von der Lech- bis zur Regeumüuduug und in der Oberpfalz blüht der Hopfenbau, im tiefgelegenen, geschützten Jnntal der Obstbau. Auch die Ränder des tiefeingesenkten Bodenfeebeckens sind ein Gebiet guten Obstbans. Im allgemeinen aber finden bessere Obstsorten und Wein bei dem uusteuud- lichen Klima der Hochfläche kein Gedeihen. An Bodenschätzen werden am Rande der Alpen, wo auch viele Heilquellen sprudeln, Braunkohle und am Inn Eisenerze gewonnen. Aber die Bodenschätze sind nicht so bedeutend, daß besondere Jndustriebezirke entstanden. Zentrale Lage und ungehinderte Verbindung mit den Nachbarländern infolge der Lücken in der Gebirgsnmrandnng machten das Deutsche Alpen- Vorland seit alters zu einem wichtigen Durchgangslande für den Ver- kehr zwischen dem und 3, dem W und 0. Eine wichtige Straße von Frankreich, dem Oberrhein und Schwaben her tritt bei Ulm ein und nimmt die Richtung auf München. Bedeutsame Straßen verbinden diese Stadt, Ulm und Augsburg mit dem Bodeusee. Aus Norddeutschland führt eine Linie durch das Ries nach Augsburg und über Ingolstadt nach München, eine zweite durch die Oberpfalz nach Regensburg und zur Douau. Der Verkehr nach dem S drängt sich auf der Brennerstraße zusammen. Für den west- östlich gerichteten Verkehr ist die Donau wichtig; sie kann von Regensburg ab von Dampfschiffen befahren werden. Die ausgezeichnete Verkehrslage des Gebietes ist für seine Geschichte und Kultur von der größten Be- deutuug gewesen; schon sehr früh besiedelt und der Kultur erschlossen, hat es zu allen Zeiten den Schauplatz hochwichtiger geschichtlicher Ereignisse gebildet. Vi. Bewohner. Die Bewohner des westlichen Teiles sind meist Schwaben. Der Lech scheidet sie von den Bayern, den Bewohnern des 0. Da Viehzucht und Ackerbau die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung bilden und eine allgemeiner verbreitete Industrie infolge des Mangels an Bodenschätzen sich nicht entwickeln konnte, so ist die Volksdichte gering. Sie beträgt nur stellenweise über 75 Einwohner auf 1 qkm; im südlichen Teile sinkt sie unter 50 aus 1 qkm herab. Mit der Art des Erwerbslebens hängt anch die Erscheinung zusammen, daß nur wenige Siedlungen zu städtischer Entwicklung gelangten. Die größeren Städte er- wuchsen meist als Brückenorte für den Verkehr von W nach 0 und von N nach S an solchen Stellen der Flußläufe, die zwischen Moorgegenden gelegenen, festen Boden darboten. So entstanden die einzigen Großstädte der Landschaft: München und Augsburg. Infolge der fiedlungs- und verkehrsfeindlichen Beschaffenheit der Flußufer tritt, namentlich in Oberbayern, die Neigung für die Anlage von Höhendörfern und Hochstraßen hervor. Die Entwicklung der größeren Städte wurde in der neueren Zeit durch den Aufschwung ihrer industriellen Betätigung wesentlich gefördert. Vii. Staatliche Gliederung und Siedlungen. Der weitaus größte Teil der § 273. oberdeutschen Hochfläche gehört zum Königreich Bayern, während Württemberg sich mit dem Großherzogtum Baden und dem kleinen preußischen Fürstentum

4. Für Seminare - S. 347

1912 - Breslau : Hirt
B. Das Nordwesteuropäische Schollenland. — 1. Frankreich. 347 b) Siedlungen. Flandern, schon zum größten Teile dem Belgischen Tieflande angehörig, erblühte wegen seiner von Belgien herüberstreichenden Kohlenlager zur gewerblichsten und am dichtesten bevölkerten Landschaft Nordfrankreichs. Die nr- sprünglich flämische Bevölkerung ist immer mehr französisch geworden, doch ist das plattdeutsche Flämisch noch nicht ganz verdrängt. Dünkirchen (d. i. Kirche in den Dünen, 40) hat als Hafen und durch Seefischerei Bedeutung, Lille (220), gleich Dünkirchen stark befestigt, und Roubaix (125) sind Hauptsitze der Spinnerei und Weberei. Valenciennes (35), der Mittelpunkt des nordfranzösischen Eisen- und Steinkohlengebietes, hat durch seine Spitzenherstellung Weltruf erlangt. Die Be- völkerung der Provinzen Artois und Picardie nährt sich teils von Landwirt- schaft, teils von Industrie, die von Flandern her vorgedrungen ist. Calais (70) vermittelt den Personenverkehr (nach Dover in -£ Stunden), Bonlogne (60) den Warenverkehr nach England. Amiens (100) hat bedeutende Weberei. In der Champagne, einer im W (Champagne pouillense) dürren, aber an den sonnigen Talgehängen vorzüglichen Wein liefernden Kreidehochfläche, sind der einstige Krö- nnngsort Reims [röngs] (120) und Epernay als Hauptsitze der Schaumwein- bereitung und Trohes (55) durch Wollweberei bekannt, die hier infolge der in der Umgebung betriebenen Schafzucht zur Entwicklung gelangte. In Jsle de France liegt am Vereinigungspunkte von vielen natürlichen Straßen und 20 Eisenbahnlinien Paris (Bild 197), in jeder Beziehung die Hauptstadt des Landes (2900). Durch die leichte Verbindung mit der Loire und dem Rhone wurde die ursprüngliche Hauptstadt Nordfrankreichs zur Hauptstadt des ganzen Landes und zur bedeutendsten Großstadt Westeuropas. Der älteste Stadtteil, la Cite, liegt auf einer Insel der Seine; denn die Stadt verdankt ihre Entstehung einer Schntzanlage auf Flußinseln (daher „Jsle de France"). Im 8 der Seine entwickelte sich die alte Stadt der Gelehrsamkeit (quartier latin), im N die heute weit größere und ansehn- lichere Geschäftsstadt. Den vornehmsten Teil bildet die Nachbarschaft der Elysäischen Felder an den Ufern der Seine. Die alten Festungswerke, Bollwerke, wurden ab- getragen und schufen Raum für die breiten und stark belebten Boulevards, deren konzentrischer Verlauf die alten Grenzen der Stadt angibt. Paris ist der alleinige Mittelpunkt des französischen Geisteslebens (Universität, Akademien, Kunstsammlungen, Prachtbauten), der Hauptsitz der Industrie des Landes. Es erzeugt hauptsächlich „Pariser Artikel", d. s. Kunst-, Luxus- und Modewaren. Als Sammelplatz auch für die im Lande hergestellten Industriewaren wurde es der Mittelpunkt des französischen Welthandels, ein Bank- und Börsen- platz ersten Ranges und die Stätte glänzender Weltausstellungen. Sein Flußhafen erzielt einen größeren Warenumsatz als Marseille. Da „Parisfrankreich ist", wurde es stark befestigt. Die Stadt ist heute die umfangreichste Festung der Erde; die am weitesten Hinausgeschobene Befestigungslinie hat eine Länge von 125 Km und schließt eine Fläche von 900 qkm ein. Zum Pariser Jndnstriebezirk zählen Ver- sailles (60) (Schloß, Kaiserproklamation 1871), Sevres mit altberühmter Por- zellanindnstrie und St. Denis (70), die Begräbnisstätte der französischen Könige. In dem Obstweinlande der Normandie steht Le Ha vre (135), das „franzö- fische Liverpool", mit starker Baumwolleinfuhr, als wichtigster Ausfuhr- und Aus- wandererhafen des Landes, dazu als Hafen von Paris in regem Verkehr mit Eng- land, der Union und dem Deutschen Reiche. Roueu (mit Vororten 125) blieb nur Seehafen für kleinere Schiffe, wurde aber ein hervorragender Fabrikplatz für Baum- Wollweberei. — Auf der Halbinsel Cötentin ist Eherbonrg (45) infolge groß- artiger Dammbauten der wichtigste Kriegshafen Frankreichs und ein bevorzugter Schnellverkehrshafen für die Nordamerika-Linien.

5. Für Seminare - S. 429

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — C. Das Süddeutsche Gebirgsland. 429 V. Staatliche Gliederung und Siedlungen. Da es der Landschaft an einem natürlichen Mittelpunkte fehlt, so sind die Bewohner nicht zu staatlicher Einheit zu- sammengefaßt, und da der äußere Gebirgsgürtel auf allen Seiten bequeme Pforten und Pässe besitzt, so wuchsen die Staaten von außen her in das Schwäbisch-Frän- tische Becken hinein. Nur Württemberg entstand im Neckargebiet und dehnte sich von hier nach 8 über den Jura bis zum Bodensee und zur Jller aus. 1. Das Flußgebiet des Neckars gehört größtenteils zum Königreich Württem- berg mit Ausnahme eines schmalen Landstreifens von Hohenzollern, der sich aus dem Neckartal oberhalb Tübingen quer über den Schwäbischen Jura zur Donau hin erstreckt (vgl. § 273). Württemberg ist dicht bevölkert; im Neckarkreis erreicht die Volksdichte sogar das Doppelte des Durchschnitts im Deutschen Reiche. Geringe Volksdichte haben nur die Hochflächen des Jura aufzuweisen. — Für die Verwaltung ist das Neckar- becken in drei Kreise eingeteilt: a) den Neckarkreis, b) den Jagstkreis und c) den Schwarzwaldkreis. Auch der vierte Bezirk, der Donaukreis, reicht mit dem von der alten Ulmer Straße durchzogenen Gebiete in das Neckarbecken hinein. Königreich Württemberg, a) Neckarkreis. Stuttgart (fast 300), die einzige Großstadt des an wohlhabenden, großen Dörfern und kleinen Städten reichen Neckarlandes, die glanzvolle Haupt- und Residenzstadt, aber auch der erste Industrie- und Handelsplatz Württembergs, liegt in einem kleinen Seitentale des Neckars, von lieblichen, fruchtbaren Talhängen und waldgekrönten Höhen umgeben. Das Empor- kommen Stuttgarts findet seine Begründung nicht in der geographischen Lage des' Ortes; denn die großen Straßenzüge verlaufen abseits, und die Bahn Paris—wien muß gar eine Ausbiegung nach 8 machen, um Stuttgart in ihren Verkehrsbereich zu ziehen. Das Hauptverdienst an der Blüte der Stadt gebührt vielmehr dem Ge- werbfleiße der Bevölkerung, den die Herrscher auf diesen Punkt zu lenken wußten, „dem Geschick, hierher Erwerbszweige zu verlegen, die unabhängiger sind von der Ortslage". Im Buchhandel und im Buchgewerbe ist Stuttgart die erste Stadt Süd- deutschlands; unter seinen sonstigen Erwerbszweigen ragen besonders Maschinenbau und Baumwollweberei, Herstellung von chemischen Produkten, Möbeln und Musik- instrumenten hervor. Zu Stuttgart gehört jetzt auch Cannstatt, ein gewerbreicher Ort am Beginn der Neckarschiffahrt, mit zahlreichen Eisengießereien und Maschinen- sabriken. Ludwigsburg ist die zweite Residenz des Landes, das „württember- gische Potsdam". Die von Ulm an der Donau über die Alb (Geislinger Stiege) führende wichtigste Verkehrsstraße des Schwabeulaudes trifft den Neckar etwas oberhalb Eßlingen (35), bedeutend durch Maschinenbau (Lokomotiven). Neckar- abwärts folgen Schillers Geburtsort Marbach und das altertümliche Heilbronn (45), Württembergs vielseitigster Handels- und Fabrikplatz (Eisengießereien, Ma- schinen-, Papier- und chemische Fabriken), der in der Nähe des Steinsalzbezirks, am Beginn der Neckardampfschiffahrt (daher Flußhafen) und an einer bequemen Quer- Verbindung zwischen dem Rheintal und Franken liegt. b) Jagstkreis. Am Kocher besitzt Hall (10) Salinen; Gmünd (20) ist beden- tend durch Gold- und Silberwarenindustrie. c) Schwarzwaldkreis. Eine Reihe von Städten mittelalterlichen Aussehens liegt an und vor dem Rande des Schwäbischen Jura, so Reutlingen (30) in der Mitte des württembergischen Baumwollindustriegebietes, Tübingen (20) mit Universität, Rottenburg, ferner Rottweil mit Pulverfabriken. — Das alt- berühmte Wildbad (Graf Eberhard der Greiner) an der Enz gehört schon dem Schwarzwald an.

6. Für Seminare - S. 430

1912 - Breslau : Hirt
430 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 3. Das Stromgebiet des Mains bis zum Spessart einschließlich ist vorwiegend bayrischer Besitz mit den Kreisen a) Ober-, b) Mittel-, c) Untersranken. Anteil an der nördlichen fränkischen Mainebene hat auch das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha und das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit seinem südwestlichen Teile. Königreich Bayern, a) Oberfranken. Bayreuth (35) am Roten Main er- öffnet die lange Reihe der freundlichen städtischen Siedlungen, welche die Ufer des Mains begleiten. Die durch ihre Wagner-Festspiele weithin bekannte Stadt treibt Baumwolliudustrie. Diese Gewerbtütigkeit blüht auch in dem sür den Land- bau wenig ergiebigen, über die natürlichen Grenzen Obersrankens hinausragenden Saalebezirk längs der wichtigen Eisenbahn nach Sachsen. Hof (40) an der Eisen- bahn Berlin—leipzig—münchen wurde ein Mittelpunkt des Verkehrs und der Industrie. Weißer und Roter Main vereinigen sich unmittelbar unterhalb Kulm- dach (10), einer Stadt mit zahlreichen großen Bierbrauereien und mit chemischen Fabriken. Bamberg (50), ein rühriger Handelsplatz indem gleichnamigen Tal- kessel an der Regnitz, die 3 km unterhalb in deu Maiu mündet, wird gewöhnlich schon zu deu Mainstädten gezählt. Hier ist die Gabelstelle der nach W und S ziehenden Verkehrslinien, hier zweigt auch der Ludwigskaual vom Main ab. Die Bedeutung Bambergs, dieser „ländlichsten aller Mittelstädte Deutschlands", beruht in erster Linie ans der Fruchtbarkeit seiner gartenmäßig angebauten Um- gebung (besonders Gemüsebau). b) Mittelfranken. Mittelsranken ist zu 35 o/o mit Kiefernwald bedeckt und nur in einzelnen Lagen an Hopfen, Tabak und Weizen ergiebig. Aber Industrie- und Handelstätigkeit brachte eine beträchtliche Volksdichte hervor, die allerdings hauptsächlich durch die große Einwohnerzahl Nürnbergs bedingt ist. Auf öder, fandiger Hochfläche und an einem wenig bedeutenden Flusse, jedoch an wichtigen Verkehrsstraßen entwickelte sich Nürnberg (335) dank des Fleißes seiner Handel- und gewerbtätigen Bevölkerung auch ohne die fördernde Gunst von Fürsten oder Bischöfen im 15. und 16. Jahrhundert zu Deutschlands wichtigster Industrie- und Handelsstadt, zu einem glänzenden Mittelpunkte deutscher Kultur. Der Gewerbe- betrieb knüpfte ursprünglich an die Bearbeitung des Holzes, des einzigen Schatzes der Umgebung, an und entwickelte sich nach und nach zum Kunsthaudwerk jeder Art. Daher ist Nürnberg reicher als irgendeine andere deutsche Stadt au Pracht- werken mittelalterlicher Baukunst und an kunstgewerblichen Schätzen (Germanisches Museum). Bis heute blieb es der wichtigste Verkehrsmittelpunkt zwischen Donau und Main für die Verbindung mit Böhmen, Thüringen, der Donau, den Neckar-, Main- und Rheinlanden, die erste Fabrikstadt und der bedeutendste Handelsplatz Bayerns. Seine Fabriken verarbeiten besonders Graphit (Bleistiftfabrikation), Glas und Holz (Spielwaren). Berühmt sind ferner fein Maschinenbau und seine elektro- technische Industrie; als Handelsplatz für Hopfen ist es die erste Stadt der Welt. Innerhalb der malerischen, efenumspouneueu Mauern und der gewaltigen Tortürme ist Nürnberg noch eine altertümliche Stadt mit engen, gewundenen Straßen, außer- halb des alten Kerns eine moderne Jndustrie-Großstadt. Fürth (70) an der Mün- duug der Pegnitz, ebenfalls ein bedeutender Hopfenmarkt, ist durch Fabrikaulagen (Kurz- und Spielwaren, Spiegelglasfabrikation) mit Nürnbergs Vororten fast ver- wachsen. — An der Rezat liegt Ansbach (20), einst Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums, an der Regnitz Erlangen (25), eine der drei Universitäten Bayerns, „ob der Tauber" Rothenburg, das mit seinen alten Mauern und Türmen, feinen engen Straßen und Giebelhäusern noch ganz den Eindruck eines echt Mittelalter- lichen Städtchens macht. — Solnhofen an der Altmühl f. § 282.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 222

1911 - Breslau : Hirt
222 Aus der Geschichte der Neuzeit, Aber Alexander Faruese, dem Sohne der Statthalterin Margarete von Parma, dem grten unter den spanischen Staatsmnnern und Feldherren, gelang es, die Sdprovinzen von den nrdlichen zu trennen. Die ersteren blieben spanisch und katholisch. Die sieben nrdlichen Provinzen vereinigte Wilhelm von Ora-nien der Schweigsame" zur Utrecht er Union; sie sagten sich 1581 von dem Könige los und erklrten ihre Unabhngigkeit. Durch diese Vorgnge wurde die durch nationale und konfessionelle Gegenstze bereits vorbereitete Trennung der Niederlande, wie sie auch heute besteht, vollzogen. 1584 fiel Wilhelm von Oranien, der erste wahrhaft groe Staats-mann unter den Vorkmpfern der evangelischen Sache in Europa und Grnder der niederlndischen Unabhngigkeit, in Delst durch Meuchelmord. Alexander Farnese gefhrdete die Freiheit der nrdlichen Staaten ernstlich durch seine glcklichen Unternehmungen im Felde. Seine Eroberung Antwerpens (1585) kann als der Hhepunkt der spanischen Erfolge be-trachtet werden. Die Untersttzung der Union durch Elisabeth von England und die Verflechtung des niederlndischen mit dem franzsischen Kriege ver-besserten allmhlich die Lage der Niederlnder. Den Wendepunkt des Krieges bildet der Untergang der Groen Armada im Kanal (1588). Nach der Abberufung Farnefes gewann Moritz von Oranien, Wil-Helms I. Sohn, mehrere feste Pltze zurck. 1609 wurde zwischen den Niederlanden und Philipp Iii., Philipps Ii. Sohn, ein Waffenstillstand abgeschlossen. Die Niederlnder eroberten die ehemals portngie-fischen, 1581 spanisch gewordenen Kolonien in Asien und wurden die ersten Seefahrer der damaligen Welt. Der zweite Teil des Krieges verlief gleichzeitig mit dem Dreiig-jhrigen. 1648 wurde die Unabhngigkeit der Niederlande im West-flischen Frieden anerkannt. Zugleich schieden sie aus dem Deut-Ichm Reiche aus, das sie in ihrer Not vergeblich um Hilfe augerufen hatten. Die neue Verfassung der Niederlande legte die gesetzgebende Ge-walt, das Steuerbewilligungsrecht und einen Teil der Regierungsgewalt in die Hnde der Generalstaaten, die sich aus den Abgeordneten der sieben Provinzen zusammensetzten. Unter den Provinzen hatte Holland mit der zum Mittelpunkt des Welthandels aufblhenden Hauptstadt Amsterdam, das allein den grten Teil der Staatseinnahmen auf-brachte, das bergewicht. Die Oranier hatten die erbliche Wrde von Statthaltern und Generalkapitnen und damit die Leitung des Kriegswesens. Die glcklichen Seeunternehmungen der nchsten Zeit und der auf-blhende Handel gaben der kleinen Republik der Vereinigten Niederlande die Stellung einer europischen Gromacht.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 203 und Schwaben und verbreiteten die Bewegung. Schlielich war das ganze Volk von Augsburg bis ins Elsa im Aufruhr, darauf auch Franken. Die Bauern schlssen sich zu groen Heerhaufen zusammen, plnderten die Klster und belagerten die Burgen ihrer Herren, zerstrten u. a. das Kloster Lorch, die Grabsttte der Hohenstaufen, und steckten die Kaiserburg in Brand. Den greren Stdten konnten sie nichts anhaben; kleinere nahmen ihre Be-dingungen an, wie Rothenburg a. T., Gnzburg, Mergentheim; auch der ganze Adel vom Odenwald bis an die schwbische Grenze, darunter die Gemmingen und die Grafen von Wertheim. Obwohl die Bauern berall Gewalttaten vollbrachten, so waren doch Greueltaten wie bei der Erstrmung der altberhmten Weibertreu" bei Weinsberg selten, wo sie den Grafen von Helfenstein und alle berlebenden Spieruten laufen lieen. Als Gtz von Berlichingen fr sein Hornberg frchtete, mute er mit den Bauern unterhandeln und trotz alles Strubens einen Monat lang ihr oberster Feldhauptmann sein. Whrend sich die frnkischen Bauern schlielich vor die Feste Marienberg bei Wrzburg legten, zerstrten die thringischen, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnzer stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Aber der Sieg der die Bauern war nicht schwer. In Thringen erlagen ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten unter Landgraf Philipp von Hessen bei Franken-hausen. Kurfürst Ludwig von der Pfalz suberte die Bruchsaler Gegend. Der Hauptmann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg berwltigte die schwbischen Bauern bei Bblingen, darauf bei Knigs-Hofen an der Tauber den Odenwalder Haufen, wo Georg Metzler befehligte, nachdem Gtz von Berlichingen nach Ablauf seiner Vertragszeit weggeritten war. In das Elsa stieg der die Zaberner Steige Herzog Anton von Lothringen herab, schlug die Aufrhrer bei Lu pst ein und vernichtete sie einige Tage spter bei Scherweiler vollends. Sobald sich die bedrohten Grundherren, Fürsten, Städte, Klster und Ritter angesichts der gemeinsamen Gefahr geeinigt und ihre Krfte ge-sammelt hatten, war der Krieg schnell entschieden. Furchtbar war die Rache und das Los der Bauern nach der Niederlage schlimmer, als es vorher gewesen war. 99. Die Kriege Karls V. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. Karl V. hat vier Kriege mit Franz I. von Frankreich gefhrt. Karls Ziel war auf eine Weltherrschaft gerichtet, die Kraft seines Gegners beruhte darin, da er an der Spitze eines nationalen Staates stand. Not-wendig riefen Karls Plne berall Gegner wach, die alle an Franz einen Buudesgenosfen fanden. Die Stellung beider Fürsten zueinander blieb im Grunde immer dieselbe, eine feindselige, auch wenn sie Frieden mit-einander geschloffen hatten, während die der brigen Mchte wechselte. Im ersten Kriege handelte es sich um den Besitz von Mailand und das Herzogtum Burgund. Beide Heere fetzten sich aus Sldnern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer; fr Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte. Die Besetzung des lom-bardischen Herzogtums gelang den Truppen Karls. Aber ein vllig ver-

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 221

1911 - Breslau : Hirt
Die Religionskriege in Westeuropa. 221 die Niederlnder als Auslnder haten. Neben der Organisation der niederlndischen Kirche und der Forderung, auch die Ketzeredikte des Tri-dentiner Konzils in aller Strenge durchzufhren, erregte die Ernennung Granvellas zum Erzbischof von Mecheln und das Verbleiben spanischer Truppen im Lande nach dem Friedensschlsse mit Frankreich Beunruhigung bei den Niederlndern. Ihre Beschwerden vertrat der Adel des Landes unter Fhrung Wilhelms von Oranien, des Statthalters von Holland, Seeland und Utrecht, und des Grafen Egmont, Statthalters von Flandern und Artois, bei der Statthalterin und dem Könige. Ausbruch der Unruhen. Da Philipp zwar die Truppen abberief, aber an seinen kirchlichen Plnen festhielt, schlssen vierhundert Edelleute einen Bund, den Kompromi, und schwuren einander zu helfen und den Neuerungen Widerstand zu leisten. Als sie ihre Bittschrift in Brssel berreichten, fiel das Wort: Ce n'est qu'un tas de gueux, das zur Bildung des Parteinamens Geusen" Anla gab. Vielleicht wrde Philipp ihren Beschwerden abgeholfen haben, htte nicht gleichzeitig eine gewaltttige Bewegung des Volkes stattgefunden. Die dem Tufertum und dem Calvinismus zugewandte Bevlkerung fing an die Klster zu zerstren und die Bilder in den Kirchen herab-zureien. Mit aller Schrfe schritten die Statthalter, darunter Egmont und Oranien, gegen die Aufrhrer ein und stellten die Ruhe wieder her. Der Abfall. Der Abfall der Niederlande begann unter der Statt-halterschaft des Herzogs Alba (1567). Er kam an der Spitze eines Heeres von spanischen Sldnern nach Brssel, setzte hier einen auerordent-lichen Gerichtshof, den Rat der Unruhen oder den Blutrat", wie das Volk ihn nannte, ein, besetzte die Richterstellen mit Fremden und erhob eigen-mchtig eine hohe, Handel und Gewerbe schdigende Umsatz- und Vermgens-steuer. Die Wirkungen dieser Willkrherrschaft blieben nicht aus, Tausende von Niederlndern verlieen ihre Heimat, und Wilhelm von Oranien, der sich schon vor Albas Ankunft geflchtet hatte, fhrte an ihrer Spitze ein Sldnerheer gegen die Spanier. Bei seinem Herannahen lie Alba die Grafen Egmont und Hoorn des Hochverrats anklagen und 1568 in Brssel hinrichten. Er vereitelte den Versuch Oraniens, durch Einflle in Brabant und Friesland einen Aufstand hervorzurufen; aber auf der See, wo sie ein wildes Seeruberleben fhrten, errangen die Niederlnder (Wassergeusen") mit der Einnahme der Festung Briel an der Maasmndung (1572) und bald darauf mit der Gewinnung der festen Stadt Vlifsingen einen wichtigen Erfolg, sie unterbanden dadurch den Seeverkehr von Antwerpen. Hierauf wurde der Aufstand in den nrdlichen Provinzen fast allgemein. Alba wurde 1573 abberufen und lie das Land in vlliger Verwirrung zurck; er konnte den Abfall nicht mehr aufhalten. Die Trennung der Provinzen. Noch hielten die Provinzen zu-sammen, ja die Plnderungen einiger Städte durch die spanischen Sol-daten unter Albas Nachfolger fhrten eine engere Vereinigung herbei. Ohne Unterschied der Konfession schlssen sie 1576 zu Gent einen Ver-trag (Genter Pazifikation), um die spanischen Sldner aus dem Lande zu vertreiben.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 228

1911 - Breslau : Hirt
228 Aus der Geschichte der Neuzeit. Hierauf erklrte Philipp Ii. an Elisabeth den Krieg. Er entsandte (1588) eine Flotte von 130 groen und vielen kleinen Schiffen, die Unberwindliche Armada", unter Medina Sidonia in den Kanal, die einem spanischen Heere unter Alexander Farnese die Landung an der englischen Kste ermglichen sollte. In England zeigte sich vielfach groe Besorgnis, aber Elisabeth bewahrte die grte Ruhe und Entschlossenheit. Im Juli 1588 sah man die Wimpel der spanischen Schiffe von der Hhe von Portsmouth aus. In langer Kiellinie fuhr Medina Sidonia in den Kanal, aber die Englnder Howard und Drake umschwrmten auf kleinen beweglichen Schiffen die schwerflligen Kolosse und fgten ihnen vielen Schaden zu. Ein Sturm trieb die spanische Flotte auf die Sandbnke an der Mndung der Schelde, wo viele Schiffe scheiterten. Andere ver-lor Sidonia, als er die Hebriden umsegelte, in einem zweiten Sturm. Das Unternehmen Philipps war miglckt. Elisabeth lie eine Medaille prgen mit der Inschrift: Afflavit deus et dissipati sunt. Von diesem Schlage hat sich Spaniens Macht nicht wieder erholt, durch seine Niederlage wurde die Herrschaft aller seiner Gegner in Eng-land, den Niederlanden und Frankreich befestigt. Die Reformation in England war gesichert. In England folgte auf Elisabeth der Sohn der Maria Stuart, Jakob I. (16031625). Calvinisch erzogen, trat er in England zur anglikanischen Kirche der. 114. Die Reformation in Schweden. Seit der Kalmarischen Union von 1397 standen Dnen, Norweger und Schweden unter einem König. Der Bund der drei Staaten hatte aber in der Hansa, zumal in Lbeck, und in dem unabhngigen Sinn der Schweden seine Gegner. Der letzte Unionsknig, Christian Ii. von Dnemark, war erst nach langen Kmpfen in Schweden anerkannt worden. Um seine Herr-schft zu befestigen, lie er den aus einem alten schwedischen Geschlechte stammenden jugendlichen Gustav Wasa aufheben, nach Kopenhagen bringen und viele vornehme Schweden im Stockholmer Blutbad hinrichten. Noch in demselben Jahre (1522) kehrte Gustav Wasa, von den Lbeckern untersttzt, nach Schweden zurck. Die Schergen des Knigs verfolgten ihn im ganzen Lande, aber dank seiner groen Entschlossenheit entging er ihnen auch in den gefhrlichsten Lagen. Endlich fand er Schutz und Untersttzung bei den Dalekarler Bauern, aus denen er sich eine Truppe bildete. Nach seinen ersten Erfolgen wandte sich das Volk ihm zu, Up-sala und Stockholm wurden erobert und die dnische Besatzung vertrieben. Whrend Christian Ii. Hilfe im Auslande suchte, whlte der schwedische Reichstag 1523 Gustav Wasa zum König, und mit der Dnenherr-schast war es vollstndig vorbei. Er fhrte die Reformation ein. Von 15231654 hat das Haus Wafa in Schweden regiert.
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