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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 278

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 278 — der Spitze eines jeden stand ein von der englischen Regierung ernannter Statthalter, dessen Machtbefugnis aber durch eine von den Kolonisten gewählte Volksvertretung sehr ein- geschränkt wurde. Wirtschaftlich dagegen suchte England die Kolonien gründlich für sich auszunutzen. Ein- und Ausfuhr durfte nur von englischen Schiffen besorgt werden, und um die Industrie des Mutterlandes zu heben, wurde in den Kolonien zwar die Erzeugung von Rohstoffen begünstigt, aber die Anlage von Fabriken verboten. Nach dem langen Kriege mit Frankreich, der viel Geld gekostet hatte, suchte dann England die Kolonien zu Staatslasten heranzuziehen, indem es verschiedene Handelsgegenstände mit Zöllen belegte und verfügte, daß alle Urkunden, kaufmännischen Abschlüsse und die Zeitungen durch Ver- Wendung von Stempelpapier besteuert werden sollten. Die Amerikaner betrachteten das als einen Eingriff in ihre Freiheit, und da ihre Vorstellungen ohne Erfolg blieben, erklärten sich die 13 Kolonien am 4. Juli 1776 für unabhängig. Nach achtjährigem erfolglosem Kampfe sahen sich die Engländer gezwungen, die Unabhängigkeit der „Vereinigten Staaten Abb. 54. Farmhaus im Süden der Vereinigten Staaten. von Nordamerika" öffentlich anzuerkennen. Zum ersten Präsidenten des neuen Staatswesens wurde Georg Washington gewählt, der sich nebst Benjamin Franklin das größte Verdienst um die Befreiung des Landes erworben hatte. Seit jener Zeit ist die Bevölkerung der V. St., die damals 3 Mill. betrug, durch Vermehrung im Lande, besonders aber durch Einwanderung aus Europa stetig und rasch gewachsen. Immer neue Gebiete wurden besiedelt, Besitzungen fremder Staaten, wie Louisiana, das den Franzosen, Florida, das den Spaniern gehörte, durch Kauf erworben oder wie Texas, Neumexiko und Kalifornien, die mexikanischer Besitz waren, im Kriege erobert, bis endlich 1859, wo der 49. Breitenkreis als Grenze gegen Britisch-Nord- amerika festgelegt wurde, das Gebiet seinen heutigen Umfang erreichte. Später wurden auch noch auswärtige Besitzungen erworben: 1867 Alaska durch Kauf von Rußland, 1898 die Hawaiiuseln und im selben Jahre durch den siegreichen Krieg gegen Spanien die Philippinen, die Marianeninsel Guam, Portoriko und die Schutzherrschaft über Kuba, 1966 endlich die beiden ö. Samoainseln. Die innere Entwicklung des jungen Staatswesens vollzog sich nicht immer friedlich. Von Anfang An bestand ein Gegensatz zwischen den Südstaaten, die überwiegend von reichen

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 36

1894 - Dresden : Ehlermann
36 Preussische Monarchie. — § l Z. Der Grosse Kurfürst. Diensten. Sein Verdienst vorzugsweise Ausbildung der Reiterei). In den 70er Jahren auch Gründung einer Flotte, teils zu Kriegszwecken, teils zum Schutz des Handels und zu selbstständigen Unternehmungen. Der holländische Admiral Raule Leiter des Seewesens. (1677 15 Schiffe.) 3) Festigung der unumschränkten Gewalt des Landesherrn (Übereinstimmung mit der Zeitrichtung! Die neu erworbenen Majestätsrechte des Kurfürsten s. o. Iii.). Dadurch Verschmelzung der auseinander liegenden und so verschiedenartigen Landestheile möglich* (Vgl. u. Viii.) V. Loslösung von Polen. Die Schwierigkeit, die Belehnung mit (Ost-)Preussen von Polen zu erlangen, ein Antrieb mehr für den Kurfürsten, sich auch hier zum unbeschränkten Herrscher zu machen. Gelegenheit dazu bietet der schwedisch - polnische Erbfolgekrieg. (§ 12. I. A., 2.) Vorsichtig zurückhaltende Politik den beiden mächtigen Gegnern gegenüber. Nach den ersten Waffenerfolgen Karl Gustavs tritt 1656 der Kurfürst (Vertrag zu Marienburg) auf die Seite der Schweden, muss diese aber nun als Lehnsherren anerkennen. In der 3 tägigen Schlacht bei Warschau bereiten Dank brandenburgischer Tapferkeit und Kriegstuchtig-keit die Schweden dem Polenkönige eine schwere Niederlage. Den wertvollen Bundesgenossen auch ferner an seiner Seite zu erhalten, gewährleistet Karl Gustav dem Kurfürsten im 16.6 Vertrage zu Labiau die volle Unabhängigkeit in Preussen 16.7 und Ermeland. Bald darauf (1657) unterhandelt der Kurfurst, gegen dessen Interessen ein allzu grosses Wachstum Schwedens ist auch von den preussischen Ständen dazu veranlasst, mit Polen, das ihm zu Wehlau gegen Rücktritt vom Bunde mit Schweden auch seinerseits die volle Landeshoheit in Preussen zusagt.-Der Kurfürst, nunmehr auf Polens Seite getreten, schliesst 16.8 sich 1658 dem Mächtebund gegen Schweden an (§ 12, I. A., 2). Brandenburgische Truppen fechten an der Seite kaiserlicher Hülfsvölker bei Ny borg (auf Fünen). Der Friede zu Oliva l66o erkennt 1660 die volle Landeshoheit des Kurfürsten in Preussen an. Vi Krieg gegen Frankreich und Schweden. Bei Beginn des Krieges Ludwigs Xiv. gegen Holland (2. * Befördert auch durch Versendung von Beamten aus dem einen Landes- leil in,*'Bündnisnauch mit (Kaiser) Leopold für den der Kurfürst mit seiner Kurstimme eintritt.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 7

1894 - Dresden : Ehlermann
Die englische Staatsumwälzung. — § 4. England eine Republik I den Protestanten früher begangenen Mord (§ 3, I.). 2) Auch in Schottland erkennt man nach einigem Schwanken Kar! Stuart als König an. Ruprecht von der Pfalz macht mit seinen Brüdern und Anhängern von Holland aus das Meer und die Küsten Englands durch Seeraub unsicher. Cromwell, als „Lordgeneral“ an die Spitze der Armee gestellt, schlägt Karl 1650 (am 3. Septbr., seinem Geburtstage) bei Dunbar (östlich von Edinburgh) und, als dieser allzu kühn die englische Grenze überschreitet, 1651 (gleichfalls am 3. Septbr.) bei Worcester (am Severn). Den Raubzügen der pfälzischen Brüder wird ein Ende gemacht. Eine allgemeine Amnestie besiegelt den inneren Frieden. Iii. Aufschwung. England, nach Niederwerfung der Aufstände in sich geeint, in den Kämpfen mit den Stuarts auch zur See geübt, entwickelt grossartig seine Seemacht. Zerwürfnis mit Holland, das die Feinde der Republik in Schutz nimmt. Der Erlass der ,,Navigationsakte“ (1651), die fremden Schiffen die Einführung anderer als der eigenen Landeserzeugnisse nach England verbietet, schliesst Holland mit seinen überseeischen Waren vom englischen Markte aus. Nach mehrjährigem Kriege, in dem die holländischen Seehelden Tromp und de Ruyter durch den englischen Admiral Blake eine Niederlage erleiden, werden die Holländer zur Ausweisung der Stuarts, der Ausschliessung der Oranier von der Statthalterschaft und der Anerkennung der englischen Republik gezwungen. Iv. Sturz des Parlaments. Schlechte Verwaltung der von der neuen Regierung bestellten Beamten Zugleich wachsendes Selbstgefühl des Parlamentes, das dem Heere mehrere Regimenter entzieht. Cromwell benutzt die Missstimmung zu einem neuen militärischen Staatsstreiche: das Parlament wird gesprengt; die Staatsgewalt kommt in die Hände der Armee, deren Haupt Cromwell. V. Das kleine Parlament. Das neue Parlament, nur aus Independenten zusammengesetzt — eine Gemeinde der „Gottseligen“,* nach seinem Sprecher „Barebone“- (Toten- Dem Zeitgepräge entsprechend sind die der h. Schrift entlehnten Vornamen der Mitglieder, wie Habakuk, Hesekiel, Zorobabel, Josua, an deren Stelle sich manche auch ganze Sprüche beilegten, wie: „Steh fest im Glauben!“ oder „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“, „Töte die Sünde!“. Barebone selbst hiess: „Wenn Christus nicht für uns gestorben wäre, wir wären ewig verdammt“, wovon seine Gegner nur das „verdammt“ auffassten. 1650 (3- Sept.) 1651 (3. Sept.)

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 15

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 8. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 15 gelüste zu schützen, mit England (s. o. § 6, Ii. 2, c) und Schweden einen Dreibund. Friede zu Aachen. Ludwig muss die Freigrafschaft herausgeben, behält aber die eroberten flandrischen Plätze (darunter Lille und Tournay). Iii. Der zweite Raubkrieg (Rachekrieg gegen Holland, 1672—79). A. Anlässe. 1) Verstimmung Ludwigs wegen Abschlusses des Dreibundes und Schädigung des französischen Handels durch Holland. 2) Gegensatz der verfassungsmässigen Freiheit in Holland zu der unumschränkten Selbstherrschaft Ludwigs. 3) Reizungen des stolzen Selbstherrschers durch die ungezügelte holländische Presse. 4) Eroberungssucht Ludwigs. B. Vorbereitungen. 1) In Schweden wird der herrschende Adel von Ludwig für Beobachtung der Neutralität, 2) in England Karl Ii. durch Geld zu thätiger Hilfleistung gewonnen (§ 6, Ii. 2, c). 3) Der Minister des Kaisers (Lob-kowitz) wird bestochen; durch diesen der Kaiser von thätiger Einmischung abgehalten. 4) Die rheinischen Bundesgenossen Ludwigs (die geistlichen Kurfürsten von Köln und Mainz, der Bischof von Münster u. a.) sagen Hilfstruppen zu. C. Der Krieg. 1) Ludwigs Siegeslauf. Besetzung Lothringens durch französische (schon 1670), Hollands durch französische und rheinländische Truppen. (Ludwigs Feldherrn Conde, Turenne, Louvois, Vauban; er selbst an der Spitze seines Heeres.) Die von den Holländern bewirkte Durchstechung der Dämme erweist sich bei trockenem Wetter als wirkungslos. Das schlecht gerüstete Holland „in Not“. Ludwig nur wenige Stunden von Amsterdam entfernt. - Der einzige Verbündete Hollands, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der „Grosse Kurfürst“, betreibt zwar beim Kaiser die Absendung eines Beobachtungsheeres, muss sich aber bei der zweideutigen Haltung des kaiserlichen Feldherrn zurückziehen und schliesst 1673, um seine rheinischen Besitzungen zu sichern, den (Separat-) Frieden zu Vossem, in dem er einige Festungen den Franzosen überlässt. 2) Umschwung. Eintretendes Regenwetter füllt die Kanäle und nötigt die Franzosen, sich aus den überfluteten Landesteilen zurückzuziehen. Die aristokratische Regierung in Holland wird (August 1672) gestürzt,* die Statthalterschaft wieder hergestellt. Wilhelm Iii. von Oranien übernimmt 1672 bis 1679 * Jan de Witt und sein Bruder werden vom Pöbel in grauenhafter Weise ermordet.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 51

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 18. Der österreichische Erbfolgekrieg. 51 {den österreichischen Erbfolgekrieg s. § 18). Da England und Russland eine drohende Haltung einnehmen, schliesst Friedrich mit Frankreich (trotz Abneigung) ein Bündnis. Gegen Verzichtleistung auf Berg wird ihm der Besitz Niederschlesiens von dem Verbündeten zugesichert. Maria Theresia, so bedrängt, schliesst Waffenruhe mit Friedrich (Friedrich lässt sich in Niederschlesien huldigen). 3) Das sich zu Gunsten Maria Theresias wendende Kriegsglück (§ 18, Ii.) bringt Friedrich neue Gefahr. Einem österreichischen Einfall in Schlesien kommt Friedrich durch Einrücken in Böhmen zuvor, wo ihm Karl v. Lothringen, der Schwager Maria Theresias, bereits schlagfertig gegenübertritt. Mai 1742. Sieg Friedrichs bei Chotusitz (unfern Mai 1742 Czaslau, s.-ö. von Kollin). [Die von Friedrich ausgebildete neue Reiterei bewährt sich, ebenso wie schon früher das Fussvolk. Persönliches Eingreifen des Königs. Besetzung einer günstig gelegenen Höhe; Wirkung der dort aufgestellten Geschütze.] Iii. Der (Präliminar-) Friede zu Breslau, dem der von Berlin folgt, sichert Friedrich den Besitz von Nieder- und Oberschlesien sowie der böhmischen Grafschaft Glatz. Preussen wird dadurch um 640 □ Meilen vergrössert. [Verstimmung der Verbündeten. Ursprung des Wortes', ,,travailler pour le roi de Prusse“.] § 18. Der österreichische Erbfolgekrieg. 1741 — 1748. _ I74i I. Österreichs Nöte. Nach Friedrichs Sieg bei Mollwitz Auftreten sämtlicher Feinde Österreichs (§ 17, Ii). 174 Zur Unterstützung der Ansprüche Karl Alberts "schliesst Spanien (zu Nymphenburg, einem Lustschloss bei München) ein Bündnis mit Bayern, zu dem auch Sachsen in Hoffnung auf Landerwerb später hinzutritt. Friedrichs Bund mit Frankreich s. § 17, Ii, 2. Für Maria Theresia nur England -Hannover (Georg Ii., Friedrichs Oheim), das in einen Seekrieg (Südamerika) mit Spanien verwickelt ist, Russland und Holland, die jedoch zunächst'-nicht thätig eingreifen. Ein französisches Heer rückt gegen Hannover und hindert dies am Eingreifen, ein anderes führt den Kurfürsten Karl Albert nach Österreich, wo er sich als Erzherzog, P~_________________

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 53

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 19. Der zweite schlesische Krieg. aber 1745. Sein Sohn Maximilian Joseph schliesst zu Füssen Frieden mit Maria Theresia und giebt bei der Kaiserwahl deren Gemahl seine Kurstimme. Franz I. (auch von Friedrich nach dem Friedensschluss von Dresden anerkannt, s. § iq, V.) Kaiser 1745 — 1765. Iv. Fortsetzung des Krieges im Ausland. 1) Die Franzosen setzen den Kampf in Belgien fort. Ihr Sieg bei Fontenai unter dem Marschall von Sachsen (unechtem Sohne Augusts des Starken) bringt die österreichischen Niederlande fast ganz in ihre Hand. 2) Weniger Glück haben sie im Seekrieg, der sich bis nach Nord-Amerika und Ost- Indien hinzieht und von den Engländern erfolgreich geführt wird. 3) Eine Erhebung der Jakobiten in England und Schottland, die von Frankreich gegen Georg Ii. angestiftet und unterstützt wird, hat anfangs für den stuartschen Prätendenten Karl Eduard glücklichen Fortgang; dessen Niederlage durch den Herzog von Cumberland beseitigt die Gefahr für das Haus Hannover. 4) In Italien hat der von Spanien und Frankreich gemeinschaftlich geführte Krieg nur vorübergehende Erfolge und dient mehr der spanischen Hauspolitik (vgl. § 11, Xii. und S. 52 Anm.) als französischen Eroberungsgelüsten. V. Der Friede zu Aachen, 1748. a) Die Mächte erkennen in Deutschland die pragmatische Sanktion, die Kaiserwürde Franz’ I. und den preussischen Besitz Schlesiens an. b) In Italien erhält der spanische Infant Don Philipp das Herzogtum Parma mit Piacenza und Guastalla, Sardinien Teile von Mailand, c) Frankreich giebt die österreichischen Niederlande heraus und verbannt Karl Stuart, erhält aber alle auswärtigen Besitzungen zurück, d) Grossbritannien vergrössert zwar nicht seinen Besitz-stand, geht aber als unbestrittene Herrscherin zur See aus dem Kriege hervor. § 19. Der zweite schlesische Krieg. 1744 —1745 I. Vorbereitung. Friedrich sammelt im Frieden einen reichlichen Barschatz, vergrössert seinen Landbesitz durch Erwerb von Ostfriesland (1744 stirbt Karl Edzard, der letzte Fürst aus dem Hause Cirksena. Die brandenburgische Erbfolge schon durch Kaiser Leopold I. zugesichert, durch 1748 1744 bis 1745

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 62

1894 - Dresden : Ehlermann
62 Preussische Monarchie. — § 21. Aufklärung und Fürstenhöfe. c) Letzte Siege, i) Friedrich bewegt Czernitscheff, seine Abberufung drei Tage lang zu verheimlichen. 2i. Juli. Sieg Friedrichs bei Burkersdorf (unweit Schweidnitz) über Daun, der sich durch die Anwesenheit der Russen über Friedrichs Stärke täuschen lässt. 2) 2q. Oktober. Sieg des Prinzen Heinrich bei Freiberg in Sachsen über Österreicher und Reichstruppen. Allgemeine Erschöpfung. Maria Theresia, nach Verlust des russischen Bundesgenossen auch noch durch Abschluss eines Präliminarfriedens zwischen Frankreich und England des französischen beraubt, muss endlich der allgemeinen Friedensstimmung nachgeben. V. Der Friede, i) Zu Hubertusburg (sächsisches Jagdschloss bei Grimma) zwischen Österreich und Preussen: Friedrich bleibt im Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz und verspricht, bei der römischen Königswahl seine Kurstimme Joseph, dem Sohne Maria Theresias, zu geben. 2) Zu Paris (nach längerem, für Frankreich meist unglücklichem See- und Landkriege in den Kolonien) zwischen England, Frankreich und Spanien: Frankreich tritt Canada, das westliche Louisiana, Senegambien ab, Spanien Florida, das durch den Rest von Louisiana entschädigt wird. England giebt wichtige Eroberungen von spanischen Inseln (Havanna) heraus, doch wächst seine Kolonialmacht durch die neuen Eroberungen bedeutend. § 21. Die „Aufklärung“ und die Fürstenhöfe. I. Die Aufklärung. Durchbruch einer freieren Weltanschauung: 1) In England. Baco von Verulam (Zeit der Elisabeth und Jakobs I.) geht, im Gegensatz zu den Philosophen, die ihr Denken auf das Übersinnliche richteten, von der Erkenntnis der Natur als der Mutter aller Wissenschaften aus und hebt die Wichtigkeit der Erfahrung und des Experiments zur Erkenntnis der wahren Beschaffenheit der Dinge hervor. Die grossen Entdeckungen der Naturforscher Kepler und Galilei (Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrh.), sowie Newtons (Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrh.) über die im Weltall herrschenden Gesetze lenken das Denken zu weiterer Verfolgung dieser Bahnen. Der Philosoph Locke untersucht den menschlichen Geist nach naturwissenschaft-

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 94

1894 - Dresden : Ehlermann
94 Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. in denen bereits die revolutionsfeindlichen Elemente überwiegen, gegen die Beschlüsse des Konvents wird (Oktober 1795) von Napoleon Bonaparte, der von den Direktoren auf Barras’ Vorschlag berufen wird, niedergeschlagen. § 30. Der erste Koalitionskrieg. 1793 — 1797. I. Der Bund der Mächte. In England unter dem Tory-Ministerium des jüngeren Pitt zwar heftige Meinungskämpfe im Parlament (Fox), doch anfangs keine Neigung zum Eingreifen in die französischen Verhältnisse. Erst der Königsmord, die Einverleibung Belgiens in Frankreich, die Bedrohung Hollands und der an alle Völker gerichtete Aufruf des Konvents zur Erhebung gegen die Regierung (dessen Wirkung besonders in Irland gefährlich) treiben zur Kriegsrüstung. Die Aussicht auf englische Geldunterstützung gewinnt auch die bedenklicheren Regierungen. Zusammentritt der meisten europäischen Staaten * zu einer grossen ,,Koalition“. Kriegserklärung Frankreichs an England und 1793 Holland Februar, an Spanien März 1793. Ii. Der Krieg an den Grenzen. (1793—1795.) Frankreich von allen Seiten bedroht: von den Niederlanden aus durch Holländer, Engländer und Österreicher, vom Mittelrhein durch Preussen und Österreich, von den Alpen durch Sardinien und Toskana, von den Pyrenäen durch Spanien, zur See und in den Kolonien durch England. Belgien wird von österreichischen, Mainz von preussischen Truppen wiedergewonnen (Rückführung des geistlichen Regiments; unedle Rache an den früheren Klubisten); der Weg nach Paris steht offen. Doch Eroberungsgelüste der verbündeten Mächte (England auf Dünkirchen, Österreich auf Flandern) und gegenseitiges Misstrauen (die polnische Teilungsfrage s. unten Iv.) lähmen die Kriegsführung. Das durch Carnot, den militärischen Berater des Wohlfahrtsausschusses, veranstaltete Aufgebot der gesamten waffenfähigen jungen Mannschaft Frankreichs (levee en masse)** wirft Massen den Feinden entgegen. Begeisterung der französischen Jugend und Furcht der Heerführer vor der Rache des * Auch das deutsche Reich tritt bei. Preussen, Österreich, Piemont schon seit 1792 im Kriege; ausser Spanien auch die kleineren italienischen Mächte bei der Koalition. Russland unter Katharina Ii. hält sich in Hoffnung auf Ländergewinn in Polen und der Türkei vom Kriege fern. ** Die Altersklassen von 18—25 Jahren.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 95

1894 - Dresden : Ehlermann
Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. 9o Konvents im Falle des Misslingens * treiben zur äussersten Anspannung der Kräfte. Nach einigen Erfolgen der Preussen in der Pfalz (bei Pirmasens und Kaiserslautern), einer Niederlage des englisch - holländischen Heeres in den Niederlanden und endlichem Misserfolg der Österreicher im Eisass ziehen die Österreicher sich über den Rhein, die Preussen nach Mainz zurück. 1794 wird Preussen nur noch widerwillig 1794 durch Zahlung von Subsidien (Haager Vertrag) bei den Verbündeten festgehalten, erficht unter Möllendorff auch noch einen Sieg bei Kaiserslautern, leistet aber dem Hilferuf der Engländer und Holländer nach Belgien nicht Folge und zieht sich endlich gänzlich vom Kriege zurück. Der Sieg Jourdans bei Fleurus giebt Belgien in die Hand der Franzosen. Pichegru rückt gegen Ende des Jahres über die Eisdecke der gefrorenen Wasserläufe in Holland ein. Nach Abdankung des Statthalters wird hier 1795 die bata-vische Republik unter französischem Schutze eingerichtet. Iii. Zerfall der Koalition. Preussen tritt bei dem gespannten Verhältnis mit Österreich, dem Zerwürfnis mit England (Einbehalten der Hilfsgelder) und den Schwierigkeiten seiner Lage in Polen (S. u. Iv.) 1795 in dem Frieden zu Basel von dem Kriege zurück. Das rechte Rheinufer wird von den Franzosen geräumt, das linke soll bis zu allgemeinem Friedensschluss den Franzosen verbleiben. (Verzicht Preussens auf seine Grossmachtstellung im Reich.) Eine „Demarkationslinie“ wird festgesetzt, hinter welcher Deutschland als neutrales Gebiet unter preussischer Garantie anerkannt wird. Toskana und Spanien schliessen Frieden. Iv- Die letzten Teilungen Polens. Unruhen in Polen, durch Freiheitsbewegungen hervorgerufen (Verfassungsentwurf 1791), geben Katharina Ii. von Russland und Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen Gelegenheit zum Eingleisen. 1793 Geheimvertrag beider ohne Zuziehung Öster- 1793 reichs. Zweite Teilung Polens. Preussen erhält Danzig und Thorn, Posen- Gnesen, Kalisch und andere Teile von Grosspolen — die neue Provinz Süd-preussen. Entfremdung Österreichs und Preussens (der preussenfeindliche Minister Thu gut) von lähmendem Einfluss auf die Kriegsführung (s. o. Ii.) Ein Aufstand in dem vergewaltigten Lande (Kosciuzko, Dombrowski, Ponia- J Custine> Beauharnais, Houchard enden durch das Fallbeil, oc e entgeat gleichem Schicksal nur durch die Thermidorumwälzung.

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 99

1894 - Dresden : Ehlermann
Französische Revolution. — § 3 r. Sturz der Direktorialregierung. 99 Bewegungen werden von Frankreich unterstützt. 1) 1798 Errichtung einer römischen Republik im Kirchenstaat (Papst Pius Vi. als Gefangener nach Frankreich geschleppt, stirbt bald darauf). 2) Anfang 1799 Errichtung einer partheno-päischen in Neapel. 3) Auch in den Streit der schwei- zerischen Kantone (Waadtland gegen das aristokratische Bern) greifen die Franzosen ein. 1798 Errichtung der helvetischen Republik. Einverleibung Genfs in die französische Republik. Schamlose Beraubung der Tochterrepubliken durch die Direktorialregierung. b) Zug nach Egypten. Frankreich gegen das die See beherrschende und noch immer im Kriege verharrende England ohnmächtig. Verlust seiner Kolonien. Ein Zug nach Egypten, dessen Plan Napoleons abenteuerlustigem Geiste entsprang, soll Englands Handelsherrschaft im Mittelmeer brechen, durch Eroberung des alten Pharaonenlandes Frankreich einen Ersatz für die Verluste und zugleich einen Stützpunkt schaffen, von wo aus England in seinen ostindischen Besitzungen angegriffen werden könne. Mai 1798 Einschiffung 1798 Napoleons mit einem Teil der in Italien freigewordenen Truppen; Gelehrte* und Künstler in seiner Begleitung. Malta wird ohne Schwertstreich genommen. Der Johanniterorden, dessen Grossmeister der Zar Paul I. von Russland, der Sohn Katharinas Ii., löst sich auf. Landung in Alexandrien. Schlacht bei den Pyramiden gegen die Mamelucken (,,Bedenket, dass von der Höhe dieser Pyramiden vier Jahrtausende auf Euch herabblicken“). Kairo wird genommen, doch die französische Flotte bei Abu k ir ( 2 Meilen nö. von Alexandrien) durch die nachfolgende englische unter Nelson vernichtet. Die Franzosen, von der Heimat abgeschnitten, haben bei herrischem Auftreten gegen die Einwohner (nach anfänglicher Schonung) durch einen Aufstand im Lande zu leiden. Nach dessen blutiger Unterdrückung zieht Napoleon 1799 nach Syrien, um die von dort heranziehenden türkischen Truppen von einem Einfall in Egypten abzuhalten. Eroberung von Joppe, doch bei Unterstützung der Türken durch die Engländer vergebliche Belagerung von St. Jean d Acre. Hunger, Krankheiten und Kriegsdrangsale schwächen das französische Heer und nötigen zum Rückzug nach Egypten. Hier bei Abukir Sieg Napoleons über das Die Auffindung der Tafel von Rosette giebt den Schlüssel zur Lösung der Hieroglyphen. Anfang der egyptologischen Wissenschaft.
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