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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 283

1881 - Danzig : Boenig
283 wie gelbliches Leder aus. Hier und da sitzen weisse Warzen auf dem Hute. Auch ist er stets mit einer klebrigen Feuchtigkeit überzogen. Der Rand des Hutes ist fein ge- furcht. Die untere Seite desselben hat viele Blätter. Dieser Schwamm ist sehr giftig. Wenn er zerschnitten in Milch gelegt wird, so tötet er die Fliegen, sobald sie davon ge- messen. Man muss hiermit aber vorsichtig sein, weil auch Menschen davon sterben können. Es giebt sehr viele andere Arten von Schwämmen. Von den übrigen Pflanzen sind sie sehr verschieden; sie haben weder grüne Blätter noch Blüten und Früchte. Sie ent- stehen da, wo andere Pflanzen und Tiere in Verwesung übergehen, und lieben den Schatten und die Feuchtigkeit. Manche von ihnen schiessen in einem Tage zu ihrer voll- kommenen Grösse empor, und die meisten leben nur einige Tage. Einige Schwämme sind essbar; wer diese aber nicht genau kennt, der sollte gar keine essen, weil es sehr viele giftige Schwämme giebt. 334. Der Tabak. Mit dem Tabak verhält es sich wie mit Hanf und Flachs. Seine Samenkörner enthalten ein gutes Speise- und Brennöl, und doch wird die Pflanze nur wegen der Blätter angebaut, wie Flachs und Hanf wegen der Stengel. Der Tabak stammt, wie die Kartoffel, ans Amerika. Das Rauchen haben die Spanier, als sie diesen Erdteil entdeckten, zuerst an den wilden Amerika- nern gesehen. Die Pflanze ist später herübergebracht und hier angebaut worden; sie verlangt einen gut gedüngten, warmen Boden. Man baut hier viel den virginischen Tabak. Seine Blätter sind groß, lanzettförmig und lang zugespitzt; die Farbe derselben ist bleichgrün. Der Stengel wird 1—2 m hoch. Wenn feine Blütenknospen sich entwickelt haben, so bricht man sie ab, damit die Blätter desto größer und schöner werden. Gegen An- fang des September werden die Blätter gelb, und dann be- ginnt die Ernte. Die Blätter werden gesammelt, sortiert, auf Fäden oder dünne Hölzer gezogen und an einem luftigen Orte aufgehängt. In den Tabakfabriken werden die Blätter geschnitten oder in Rollen gesponnen oder zu Cigarren zusammengerollt oder- endlich zu Schnupftabak verarbeitet. Es wird ungemein viel Tabak verbraucht, und dadurch ist derselbe einer der wichtigsten Gegenstände der Landwirtschaft, des Gewerbefleißes und des Handels geworden. Das Rauchen wird manchem vom Arzte verboten; besonders schädlich ist es llner- wachsenen. Bor dem zwanzigsten Jahre sollte niemand rauchen oder schnupfen.

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 284

1881 - Danzig : Boenig
284 335. Der Kaffeebaum. Mancher, trinkt seine Tasse Kaffee, ohne dabei weiter etwas zu denken. Aber es ist wohlgethan, daß man fragt: woher kommt denn dieses Lieblingsgetränk so vieler Millionen? Das Mutterland des Kaffeebaums ist Arabien. Von dort ist er nach Tst- und Westindien verpflanzt worden. Unser gewöhnlicher Kaffee kommff aus Amerika über Hamburg zu uns. Die Kaffeebäume sind 6 bis 8 m hoch, immer grün und blühen beständig. Die Blätter sind länglich, fest und glänzend; sie gleichen sehr den Pomeranzenblättern, nur sind sie etwas länglicher. In den Blattwinkeln stehen in Haufen die weißen Blüten. Diese Blüten leuchten hinter den Blättern schon fern- hin vor und verbreiten einen würzigen Geruch. Ans ihnen bildet sich die purpurrote, einer kleinen Kirsche ähnelnde Beere. Diese Kirsche enthält in einer knorpeligen Haut, welche in ein süßes Fleisch eingeschlossen ist, zwei Samen, die den uns be- kannten Kaffee geben. Um bequem ernten zu können, läßt man den Baum nicht sehr hoch aufschießen. Da nicht alle Früchte zu- gleich reifen, sammelt man die Bohnen mehrmals ein. Man breitet sie auf Tüchern in der Sonne aus, um sie zu trocknen. Dann rollt man mit hölzernen Walzen darüber hin, wobei Fleisch und Schale zerspringen. Diese sondert man durch Schwingen von den Kernen. Büttner. 336. Die Baumwolle. Kleidungsstücke von Baumwolle, z. B. Jacken, Strümpfe, Tücher u. s. w. kennt ihr alle. Auch sagt euch das Wort Baum- wolle, daß diese Wolle nicht auf einem Schafe, sondern auf einem Baume oder vielmehr auf einem Strauche wächst. Der Baum- wollenstrauch wird etwa l—2 m hoch und hat nur ein paar Blätter. Diese sind durch große Einbiegungen in fünf Lappen geteilt und haben ebensoviele Hauptnerven, die alle von einem Punkte, vom Ende des Stieles ausgehen. Dieser gelbe Kreis ist die Blüte. Im Mittelpunkte steht der Stempel, umgeben von den Staubgefäßen. Letztere sind eingefaßt von einem braunen und gelben Blätterringe. Die Frucht besteht aus einer grünen Kapsel von der Größe einer Nuß. In derselben liegt die Baumwolle, und mitten in der Baumwolle, wie in einem weichen Bettchen, liegen die fetten, öligen Kerne. Die Baumwolle dehnt sich aber immer mehr aus, so daß die Kapsel nachher so dick wird wie ein Apfel und dann aufbricht. Sie wird nun gesam- melt, von den Kernen gereinigt, zuletzt gesponnen und zu Kleidungsstücken gewebt. Sie wächst nur in wärmeren Ländern, wie in Ostindien, Ägypten, Südeuropa; auch wird sie jetzt in dem südlichen Teile von Nordamerika stark angebaut. Nicht

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 277

1881 - Danzig : Boenig
277 des Flachses gesetzt, aber das feinste und dauerhafteste Gewebe bleibt immer die Leinwand. Der Hanf hat den Vorzug größerer Festigkeit und Dauerhaftigkeit, aber Feinheit und Schönheit bleibt auf der Seite der flächsenen (leinenen) Gespinste. Und wie viele Personen finden Arbeit und Verdienst bei der Behandlung dieser beiden Gewächse! Der Bauer, welcher pflügt und säet, die Weiber, welche die Winterabende durch Spinnen und Haspeln kürzen, im Herbste brechen, schwingen und hecheln, im Sommer das gefertigte Tuch bleichen, die Weber, welche spulen, zetteln und weben, die Färber, welche dem Garn oder der Lein- wand eine andere Farbe geben: alle haben ihren Vorteil von dem Anbau dieser Pflanzen, den Seiler gar nicht gerechnet. Dazu kommt, daß Hans und Flachs öligen Samen bringen, welcher sich mannigfach benutzen läßt, der Hanf mehr als Futter für im Käfig gehaltene Vögel, der Lein aber zu Ol. Zwar hat das Leinöl nicht den guten Geschmack, des Mohnöls, des Nuß- öls u. s. w., allein zu Firnis und Ölfarbe ist es unter allen das brauchbarste. Und der Flachs trägt reichlich. Aus seinen blauen Blüten bilden sich erbsengroße Knoten, in deren Fächern die platten Leinkörnchen in Menge sitzen. Wenn die Sonne die Knoten gesprengt hat, fallen die Körnchen meistens von selbst heraus, doch hilft man durch Dreschen noch nach. Obgleich die Arbeit bei dem Bau und der Zubereitung des Flachses nicht leicht ist, so herrscht doch gewöhnlich große Fröhlichkeit dabei, freilich bisweilen auch Leichtsinn, indem man bei dem Dörren mit dem Feuer nicht vorsichtig umgeht. Es sind schon ganze Ortschaften dadurch in Feuersnot gekommen. So groß die Ähnlichkeit in der Behandlung des Hanfes und Flachses ist, so ungleich sind sich die Pflanzen selbst. An dem Hanf ist alles größer und gröber, mannshohe Stengel, dickere, runde Samenkörner, widriger Geruch, unschöne Blüte: an dem Flachs ist dies alles anders. Dennoch erträgt der letztere mehr Kälte und kommt in geringerem Boden fort. Der „beste Lein kommt aus Rußland, der beste Hanf aus Italien. Übri- gens läßt sich aus Brennesseln noch feinere Leinwand bereiten, als aus Flachs. Wäre es nur nicht mühsam! Curi»,«». 324. Die Pflanze der Mädchen. Auf, kommt in die Felder und blühenden Au'n, daß liebliche Pflänzchen der Mädchen zu schau'n! Es wächset und grünet so freundlich und zart, jungfräulich bescheiden in eigener Art. Laut rauschet vom Golde der Ähren das Land, still grünet das Pflänzchen im schlichten Gewand; doch trägt es ein Krönlein von himmlischem Blau, des Krönleins Gestein ist der funkelnde Tau.

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

5. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 46

1880 - Danzig : Axt
46 Ii. Teil. Erdbeschreibung. Länder Asiens. Verbrecher und von Rußland hierher in die Verbannung geschickt sind. Die Nahrungszweige in Sibirien sind: Im Süden Ackerbau und Viehzucht; im Norden Jagd auf Pelztiere (Bär, Eisbär, Fuchs,Hermelin,Vielfraß, Zobel, Dachs); Bergbau auf Gold und Platin im Ural. Im Altaigebirge findet man Gold und Silber. Der Hund und das Renntier folgen dem Menschen bis zum hohen Norden. Städte: Tobolsk und Irkutsk, Hauptstädte. Jekatherinen- burg. Kiachta, an der chinesischen Grenze. Die asiatische Türkei hat ein mildes Klima und ist sehr fruchtbar. Hier gedeihen Südfrüchte, Baumwolle, Datteln, Reis re. Man findet hier den Löwen, Leopard, Schakal und das Kamel. Die Bewohner sind Türken, Griechen und Armenier, a) Kleinasien (Natolien oder die Levante): Kutahia, Hauptstadt. Smyrna, erste Handelsstadt. Skutari. Jsnik, das alte Nieäa. t>) Armenien: Erzerum, Hauptstadt, berühmt durch seine Waffenschmiede, o) Mesopotamien: Diarbekir, Hauptstadt, Bagdad. Im Altertum blühten Ninive und Babylon, ä) Syrien, Phönicien und Palästina. Aleppo, Hauptstadt. Damaskus, „das Auge des Ostens," in einer fruchtbaren Ebene, Mittelpunkt vieler Karawanenstraßen. Jerusalem, Hauptstadt Palästinas. Arabien ist eine Hochebene, hat viele Wüsten und leidet an Wassermangel. Das Klima ist heiß und trocken. Der giftige Wind Samum ist eine Landplage, und wenn er weht, so verhiillen sich die reisenden Araber Mund und Gesicht. Die häufigen Luftspiegelungen in der Wüste zeigen die täuschendsten Bilder von Landschaften, Flüssen, Seeen re. Es gedeihen der Kaffeebaum und die Dattel, welche letztere Obst- und Brotfrucht zugleich ist. Ferner finden wir Weihrauch, Myrrhen und Zuckerrohr. Hier wohnen die Beduinenstämme, deren Stammeshäupter Schecks heißen. Zwar rühmt man deren Gastfreundschaft; jedoch sind sie durch ihre Raublust ein Schrecken der reisenden Kaufleute. Städte: Mekka mit der Kaaba, dem Heiligtum der Muhamedancr. Medina mit Muhameds Grab. Aden, am Meerbusen von Aden. Iran: a) Persien ist ein gebirgiges Land und enthält viele Sandwüsten und Steppen. Auf den Hochebenen herrscht fast immer am Tage trockene Hitze, die mit kühlen und feuchten Nächten abwechselt. In den südlichen Thälern finden wir einen ewigen Frühling Teheran, Hauptstadt, hat im Sommer ein heißes mörderisches Klinia, ist aber im Winter stark bewohnt. Jspahan. Schiras, in paradiesischer Gegend, b) Afghanistan mit der Hauptstadt Kabu l, in herrlicher Gegend, c) Beludschistan mit der Hauptstadt Kelat; das Land wird von räuberischen Nomaden bewohnt. Turan oder Turkestan mit der Hauptstadt Buchära. China ist nächst Rußland das größte Reich der Erde und hat von allen Ländern die größte Bevölkerung. Jedes Fleckchen wird in Kultur genommen, und man findet sogar Wohnungen auf schwimmenden Flößen. Reis, Weizen und Thee tverden in Menge gebaut. Die Chinesen haben schon eher als andere Völker das Schießpulper, Porzellan, den Kompaß und die Sternkunde gekannt. Trotzdem sie aber schon frühe im Besitze einer hohen Kultur standen, sind sie immer auf derselben Stufe stehen geblieben. Die Religion des Confucius, des Fo (Buddhaismus) und des Dalai-Lama sind am meisten verbreitet. Die Länder sind: a) Das eigentliche China. Städte: Peking, Hauptst., 2 Mill. E. Nanking, 1 Mill. E. Cauton, 1 y2 Skitt. E. b) Tibet mit der Hauptstadt Lassa, derresidenz des Dalai-Lama. o) Die kleine Bucharei oder hohe Tartarei mit der Stadt Kasch gar. ü) Die Mongolei umfaßt die Wüste Schamo. Die Bewohner sind Mongolen und führen ein Nomadenleben, e) Die Mandschurei ist ein Küstenland im Norden Chinas, am Amur. f) Die Halb- insel Korea mit der Hauptstadt Kingkitao. , Japan ist ein Jnselreich. Das Land wird fleißig bebaut und liefert Thee, Reis, Seide und Baumwolle. Die Bewohner bekennen sich zur Lehre des Confucius und Buddha. Der oberste Beherrscher des Landes heißt Mikado. Viele Japanesen nehmen jetzt europäische Bildung an. Die größte Insel heißt Nipon. Städte: Tokio oder Aedo, Hauptstadt, 700000 E. Miako. Naugasaki, Hafen. ^Yokohama, Hauptsitz der Europäer in Japan. Ostindien wird durch den bengalischen Meerbusen in Vorder- und Hinterindien ge- schieden. Das Himälayagebirge ist stark bevölkert und hat Waldungen von Walnuß- bäumen, Kastanien, Birken und Nadelhölzern. Singvögel und Papageien beleben die Laub- wälder. In den fruchtbaren Thälern baut man Reis, Baumwolle, Mais, Zuckerrohr und Wein. Die majestätischen Gipfel des Gebirges sind mit Schnee bedeckt und haben ungeheure Gletscher. Wir finden in Indien den Elefanten, das Nashorn, den Löwen, den Tiger, die Baumwolle, das Bambusrohr, Brotfruchtbäume, Diamanten, Gold, Silber rc. Die Ureinwohner sind die Hindus, welche streng in Kasten geschieden sind und die Götter Brahma, Wischnu und Schiwa verehren. Die Priester oder Brahminen bilden die vornehmste

6. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 33

1880 - Danzig : Axt
C. Süd-Europa. Sä welcher ein Gefängnis für Staatsgefangene war, die Paulskirche, die Westminster-Abtei, das Parlamentsgebäude, das britische Museum u. a. Etwa zweitausend Seeschiffe liegen fortwährend in London. Unter der Themse befindet sich ein Tunnel. Greenwich (grihnitsch); hier ist die Meridian-Sternwarte Englands. Dover, Ueberfahrt nach Calais in Frankreich. C a n t e r - bury (käntrbri). Southamton (sautämpten). Portsmouth (portsmöds). Cambridge (kähmbridsch), Univ. Oxford, Universität. Bristol (brist'l). Birmingham tbirminghäm). Liverpool (livverpul), nach London die größte Handelsstadt Europas. Manschester (mentchest'r), der erste Platz der Welt für Baumwollenwaren. Newkastle (njnkäss'l) Stein- kohlenwerke. — b. Schottland. Edinburg, Hauptstadt,Universität. Glasgow, Universität, Steinkohlen. Die Hebriden mit der Insel Staffa, worauf die berühmte Fingalshöhle. Die Bewohner der Orkaden und Shetlandsinseln sschetländs-) betreiben Fischerei und Eiderfang, o) Irland. Dublin fdöblin), Hauptstadt, Universität.— Belfast. — Zu Großbritannien gehören in Europa: Die Inseln Malta (im Mittelmeer) und Helgoland (vor der Elbmün- dung), sowie die Festung Gibraltar in Spanien. Außerdem hat dasreich auch noch viele außereuropäische Besitzungen. 0. Süd-Europa. Die pyrenäische Halbinsel oder Portugal und Spanien. Die Pyrenäen sind auf ihren Gipfeln stets mit Schnee und Eis bedeckt. Am Fuße des Gebirges liegt die Ebro ebene, in welcher Orangen, Ölbäume und Wein gedeihen. Im Süden ist das Klima im ganzen mild und der Winter fast unbekannt; es gedeihen dort die Dattelpalme, das Zuckerrohr, der Indigo, Wein und Südfrüchte. Sonstige Produkte sind: Merinoschafe, welche beständig im Freien bleiben und eine berühmte Wolle liefern, Esel, Maulesel, die Cochenille, Seidenraupen — viel Silber, Blei und Quecksilber. Die Bewohner sind katholisch, stolz, tapfer, freiheitsliebend, aber in der Bildung zurück. a) Das Königreich Spanien, 500 000 qkm, ist fast Iv2 mal so groß als das Königreich Preußen und hat 17 Mill. Einw. — Städte: Madrid, Hauptstadt am Man- zanarcs, auf öder Hochfläche, hat nach dem Sprichworte „drei Monate Winter und neun Monate Hölle": Universität, 333 000 Einw. In der Nähe das Lustschloß Aranj uez (aranchues). Valladolid (waljadolid). Saragossa, am Ebro. Toledo, am Tajo (tacho). Cordova, am Guadalquivir. Sevilla, (sevilja), am Guadalquivir, Columbus Grabmal. Granäda mit der Alhambra, dem Palast der frühern Maurenkönige. Cadix, Kriegshafeu am Golf von Cadix. Die Festung Gibraltar gehört den Engländern. Am Mittelmeer: Mälaga, Weingärten; Cartagena; Alicante; Valencia; Barcelona; Zaragoza (dsaragodsa) am Ebro. Im Norden liegt Navarra mit der Festung Pamplona, und das Baskenland mit der Stadt Bilbao. Von den Basken sagen die Castilianer: Sie schreiben Salomo und spechen dies Wort Nebukadnedzar aus, weshalb auch selbst der Teufel ihre Sprache nicht habe erlernen können, obgleich er sich eigends zu diesem Zweck sieben Jahre in Bilbao auf- gehalten. Die balearischen Inseln Mallorea (maljorka) mit der Stadt Palma und Menorca und die pityusischen Inseln im Mittelmeer. b) Das Königreich Portugal, fast 93 000 qkm, über 4^ Mill. katholische Einwohner. Lissabon am Tajo, Hauptstadt, 280000 Einw. Der Portugiese sagt mtt Stolz: ,,Wer Lissabon nicht gesehen, hat nichts gesehen." Oporto am Duero, Portwein, Coimbra ist eine Universitätsstadt. Die apenninische Halbinsel oder das Königreich Italien hat über 296 000 qkm, 28 Millionen Einwohner, und ist etwa 5/ö so groß wie Preußen. Die Halbinsel liegt zwischen dem adriatischen, jonischen und tyrrhenischen Meer. Das adriatische Meer bildet den Golf von Venedig, das jonische den Golf von Tarent, das tyrrhenische den Golf von Ge nua. Im Norden treten die Alp e n, worin der Montblanc liegt, ins Land. Die Apenninen durchziehen das Land der Länge nach; im mittlern Teile derselben liegen: die Hochebene der Abruzzen und die pontinischen Sümpfe. Das Klima ist im allgemeinen sehr mild; Schnee kennt man nur auf den höchsten Gebirgen. Zu den mildesten und fruchtbarsten Land- strichen gehören: Die Poebene, die Gegend von Genua und Florenz, ferner: Neapel und Sicilien. In Unteritalien gedeiht die Dattelpalme und Aloe. Hier herrscht auch zuweilen der heiße Wind Sirokko. Zu den Produkten gehören: Der Maulesel, der Thunfisch, die Sardellen und Seidenraupen, — der Reis und Wein, das Baumöl und Johannisbrot, die Apfelsinen, — Eisen (auf Elba); Schwefel (auf Sicilien). Marmor bei Carrara. Die Einwohner sind leichtblütiger und heiterer Natur und meist katholisch. Es giebt unter ihnen viele Bettler und Räuber. — Landeseinteilung. 1) Oberitalien: a) das Fürsten- tum Piemont: Turin, b) Herzogtum Genua: Genua, am Meer. 0) Die Lombardei und Venedig: Mailand mit einem berühmten Dom. Pavia. Venedig, auf Krüger, Realienbuch. Erdbeschreibung. 3

7. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 76

1880 - Danzig : Axt
76 Iii. Teil. Naturgeschichte. Ausländische Bäume und Südfrüchte. Sträucher. Nutzsträucher. dasselbe sorgfältig vom Holze, so daß auch noch das kleine Pünktchen innerhalb der Rinde mitgeht. Jetzt macht man im Wildling einen Einschnitt in Gestalt eines 1 und löst die Rinde behutsam auf beiden Seiten los. Hierauf wird das ab- geschnittene Auge (Schild) zwischen Rinde und Holz des Wild- lings geschoben und das ganze mit Bast oder Wollfaden ver- bunden. Kirschen und Pflaumen werden an einem ein- bis dreijährigen Schößling okuliert. Das Pfropfen geschieht im Frühling. Die Reiser werden etwa im Februar, ehe der Saft in die Bäume tritt, ge- schnitten und wie die Kopulierreiser aufbewahrt. Das Edel- reis mit 3 bis 4 Augen wird keilförmig gegen 2 cm l. ange- spitzt, so daß die eine Seite etwas dicker als die andere bleibt. Nachdem hierauf der Wildling wagrecht abgeschnitten worden, wird er mitten durchgespalten, und danach schiebt man das zugeschnittene Pfropfreis so in die Spalte, daß Rinde mit Rinde genau zusammentrifft. Jetzt wird die Spalte mit Baum- wachs verstrichen und mit Bast oder einem Leinwandstreifen verbunden. Ist der Wildling schon stark, so ist der Verband weniger notwendig. — Als Baumwachs kann eine Mischung von Wachs, Harz, Schweineschmalz und Terpentin benutzt werden. 3) Ausländische Bäume und Südfrüchte. Der Kaffeebaum. 2 bis 8 m b., trägt weiße Blüten und runde Beeren mit je zwei Kaffeebohnen. Die Früchte werden jährlich 2 bis 3 mal geerntet, darauf getrocknet und geivalzt, und sie vom Fleisch zu befreien. Er ist im östlichen Teile des tro- pischen Afrikas einheimisch und in Arabien, Ost- und Westmdien angebaut. Der kleinbohnige Mokka, und großbohnige Javakaffee sind vorzügliche Sorten. Das in den Bohnen befindliche Kaffem giebt dem Getränk die Eigenschaft, den Schlaf zu verscheuchen. Zu reichlicher Genuß verursacht Blutandrang und Nervenleiden. — Nach Angabe der Araber gab folgende Begebenheit Anlaß zur Benutzung der Kaffeebohnen. Einst bemerkte der Prior (Vorsteher) eines arabischen Klosters, daß die Ziegen beim Genusse der Blätter und Früchte dieses Baumes auffallend nmntcr seien und sogar in der Nacht umherhüpften. Darauf bereitete er aus der Frucht das bekannte Getränk, um sich und seine Derwische (Mönche) wach zu erhalten, sobald sie unter Gebeten die Nacht in der Moschee (Kirche) zubringen mußten. Die Citrone ist in Asien einheimisch und wird jetzt vorzüglich in Südeuropa ange- baut. Die gelben Früchte verwendet man zu Limonade. Punsch rc. — Der Pomeranzen- baum, ebendaselbst, liefert kugelrunde gelbe Früchte. Die eigentliche Pomeranze hat bittern Saft und eine rauhe Schale; eine Abart davon, die Apfelsine, ist süß und hat eine glattere Schale. — Die Pfirsiche ebendaselbst, blüht im April, hat eine wohlschmeckende Steinfrucht. — Der Zimmetbaum, auf Ceylon einheimisch, wird in ganz Ost- und West- indien gezogen und ist immergrün. Die Rinde der Zweige liefert den Zimmet, welcher in gerollten Stücken zu uns kommt und als Gewürz dient. — Der Cacaobanm, wird gegen 10 m h., trägt melonenartige Früchte, worin die Samenkörner (Cacaobohnen) liegen, welche geröstet und zermalmt die Chocolade geben. Er wächst in Amerika.—Der Brotbaum trägt 8 bis 9 Monate so reichlich Früchte, daß er den Bewohnern fast den ganzen Lebensbedarf giebt. Ost- und Weftindien ist seine Heimat. — Die Kokospalme bildet oft meilenlange Wälder. Die kopfgroßen Früchte enthalten eine harte Nuß mit einem weißen eßbaren Kern. Letzterer giebt vor seiner Reife die wohlschmeckende Kokosmilch. Das heiße Asien ist ihre Heimat. — Die Dattelpalme trägt pflaumenartige Früchte, welche wohlschmeckend und die Hauptnahrung vieler Menschen sind. Sie gedeiht in Nordafrika, Ostasien und Südeuropa. Der Palmzweig ist ein Sinnbild des Sieges und Friedens. Ii. Sträucher. 1. Nutzsträucher. Die Haselnuß wird etwa 3 in h. Die männlichen Blüten stehen in Kätzchen, die weiblichen knospeuartig. Er blüht im Februar und März. Die Früchte sind wohlschmeckend. Eine verwandte Art ist die Lambertsnuß. Die gespaltenen Stämme dienen zu Faßreifen, die Ruten zu Flechtwerk, die Holzkohlen zum Zeichnen. — Die Johannisbeere, gegen I1/2 in h. trägt rote Beeren, eine Art davon, trägt auch Weiße Früchte. Der Strauch liebt Schatten. —Die schwarze Johannisbeere wächst in schattigen Wäldern und blüht April,

8. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 72

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
72 bares Land, das einer halben Million Menschen Raum zur Ansiedelung gewährte. Handel und Gewerbe. Nicht minder wandte der König seine Sorge der Hebung von Handel und Gewerbe zu. Er legte Baumwollenspinnereien und Kattundruckereien an; auch die Seidenraupenzucht und den Weinbau führte er ein und befahl den Anbau der Kartoffel; dieselbe wurde jedoch anfangs nur auf kleinen Gartenbeeten gezogen. (Seit der Einführung der Kartoffel sind Hungersnöte fast gar nicht mehr vorgekommen.) In Berlin gründete er die Königliche Porzellan-Manufaktur, welche noch heute besteht. So verschaffte Friedrich zahlreichen Leuten Beschäftigung und Brot. Zur Beförderung des Handels ließ er mehrere Kanäle anlegen. Rechtspflege. Jeder Unterthan konnte seine Wünsche und Beschwerden schriftlich oder persönlich beim Könige vorbringen und durfte auf schnelle und gerechte Erledigung rechnen. Friedrich war der erste Fürst, der die Folter in seinem Lande abschaffte. Er bestimmte, daß die Richter ohne Ansehen der Person urteilten, und daß die Rechtsstreitigkeiten schnell entschieden werden sollten, ohne große Kosten zu verursachen. Mit besonderer Strenge hielt er darauf, daß den armen und geringen Leuten ihr Recht wurde. Er ließ ein Gesetzbuch ausarbeiten, das allgemeine Landrecht genannt, welches noch heute die Grundlage des preußischen Rechts ist. Kirche und Schule. Friedrich n. gewährte seinen Unterthanen völlige Religionsfreiheit. Zur Verbesserung des Volksschulwesens erließ er eine ausführliche Verordnung; in derselben forderte er eine „vernünftige und christliche Unterweisung der Jugend zur wahren Gottesfurcht und anderen nützlichen Dingen." Erwerbungen. Außer Schlesien erwarb Friedrich die Provinz Westpreußen bei der ersten Teilung Polens. In Polen herrschte nämlich beständig Aufruhr. Um das Land zur Ruhe zu zwingen, nahmen Preußen, Östreich und Rußland je einen Teil Polens an sich. Thätigkeit. Des Königs Lieblingsaufenthalt war das Schloß Sanssouci (Sorgenfrei) in Potsdam, welches er nach seinen eigenen Plänen hatte erbauen lassen, und welches von herrlichen Gartenanlagen umgeben ist. Hier verlebte Friedrich einen Tag wie den andern in streng geregelter Thätigkeit. Schon um 4 Uhr stand er auf, und der ganze Tag war für die einzelnen Regierungsgeschäfte aufs genaueste eingeteilt. „Nichts", pflegte er zu sagen, „hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode, als Müßiggang. Daß ich lebe, ist nicht nötig, wohl aber, daß ich thätig bin." Nur nach dem Mittagessen gönnte er sich eine Erholungsstunde, in der er sich mit Flötenspiel unterhielt. Des Abends

9. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 18

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 18 — mit Kanälen statt der Straßen durchzogen. Da diese aber in dem heißen Klima ungesunde Fieberluft entwickeln, so sind die Bewohner größtenteils nach Soera- baha (spr. Surabaja) gezogen. — Bvrneo ist die größte Insel Asiens und die drittgrößte der Erde (so groß wie die Halbinsel Skandinavien). Sie ist reich an Gold, Platin, Diamanten und Steinkohlen, aber im Innern noch ganz unbekannt. — Celßbes ist die Insel der Halbinseln und hat fast die Gestalt eines X. Sie ist ein Hauptmarkt für Perlen, Schildpatt und eßbare Vogelnester. b) Die Kleinen Sundainseln liegen östlich von Java. Die größte davon ist Timor. c) Die Gewürzinseln oder Molnkken sind benannt nach den Gewürz- nelken, deren Heimat diese Inseln sind und die sie früher allein lieferten, die aber in gleicher Güte jetzt auch in anderen Ländern gezogen werden. Amlmna liefert die besten Gewürznelken und Banda die besten Muskatnüsse. d) Die Philippinen sind nach dem König Philipp Ii. von Spanien benannt und gehören den Spamern. Die Haupterzeugnisse sind Tabak, Zucker, Kaffee und Kakao. Die größte Insel dieser Gruppe ist Lnzon (spr. Lußon) mit der Hauptstadt Manila. Hier sind die Bewohner (200 T.) streng katholisch (ganze Straßen bestehen aus Kirchen und Klöstern); sie beschäftigen sich namentlich mit Cigarrenfabrikation. 7. Das Kaiserreich China ist größer als Europa und beherbergt fast die Hälfte aller Bewohner Asiens, nämlich beinahe 400 Mill. Es zerfällt in das eigentliche China und in die Nebenländer (Mandschurei, Mongolei, Ostturkestan, Tibet, und Korea). Für den Weltverkehr hat nur das eigentliche China Bedeutung. Es umfaßt das Gebiet des mittleren und unteren Laufes vom Gelben und Blauen Fluß, welches das Chinesische Tiefland bildet und ungemein dicht bevölkert ist. (China hat 40 Städte mit über 100 T. E.) Daselbst ist eine Strecke von etwa 100 Meilen fast wie mit einer einzigen Stadt bedeckt. Diese übergroße Bevölkerung zwingt zu massenhafter Auswanderung und zum sorgsamsten Anbau des Bodes: China ist in Bezug auf Ackerbau das erste Land der Erde. In keinem anderen Lande steht aber auch der Ackerbauer in so hohem Ansehen, wie in China, wo sogar der Kaiser zur Ehre der Landwirtschaft jedes Jahr auf dem sogenannten „heiligen Felde" bei Peking mit eigener Hand eine Furche ackert. Die Hauptprodukte Chinas sind im N. Weizen, Gerste und Hülsen- srüchte, in der Mitte und im 8. Reis, Thee, Baumwolle und Zuckerrohr. Reis bildet die H a u p t n a h r u n g der Bewohner. In Bezug aus Fleisch- speisen sind die Chinesen nicht wählerisch; sie essen beinahe alles Genießbare. Auf dem Markte werden außer Schweinen, Fischen und Enten auch Hunde und Katzen, Geier und Eulen, Schlangen und Eidechsen als Speisen feilgeboten. In manchen Städten, z. B. Kanton, ist selbst Rattensleisch sehr beliebt. Die Ratten werden hier in kleinen Käfigen gemästet, und die Rattenschlächter hängen die geschlachteten Tiere zu Hunderten vor ihren Läden auf. Ekel scheint den Chinesen überhaupt unbekannt zu sein; denn mit dem größten Appetit verspeisen sie Regenwürmer, Schnecken, Raupen, faule Eier, Froschlaich u. s. w. — Thee und Seide find die wichtigsten Handelsartikel. In Bezug auf Seidenraupenzucht nimmt China unter allen Reichen der Erde den ersten Rang ein. Die Industrie

10. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 49

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 49 — ihrer Abstammung nach ein Gemisch verschiedener Völker- s ch a f t e n (Latiner, Sabiner, Griechen, Goten, Langobarden), gehören aber zu den Romanen und sprechen die italienische Sprache. Die herrschende Religion ist die römisch-katholische. Die Haupterwerbs- zweige sind Bergbau, Landbau, Viehzucht, Fischerei, Industrie und Handel. Bergbau Produkte sind namentlich Marmor (vorzüglich bei Carrara), Eisen (namentlich auf Elba), Blei und Zinn (auf Sardinien) und Schwefel (Sizilien ist der Hauptfundort in ganz Europa). — Der L a n d b a n liefert Getreide (namentlich in der Po-Tiefebene), Oliven (hinsichtlich der Öl- erzeuguug ist Italien das erste Land der Erde), Wein (Italien ist das zweite Weinland Europas), Reis, Südfrüchte und edle Kastanien. Aus Mais wird ein Lieblingsgericht der Italiener, die Polenta (= ein dick- gekochter Brei aus Maismehl, Wasser und Salz) bereitet, welche das Brot ersetzt. — Die Viehzucht erstreckt sich auf alle unsere Hanstiere, außer- dem auf Kamele (in Pisa), Büffel und die Seidenraupe. Die Seiden- ranpenzncht Italiens ist die ausgedehnteste in Europa, daher liefert es auch die meiste Rohseide. —- Die Fischerei wird namentlich an allen Küstenorten betrieben und erstreckt sich außer auf Fische (Sardinen n. s. w.) auch auf Korallen. — Die Industrie war im Mittelalter viel bedeutender als jetzt; sie bezieht sich namentlich auf Seiden-, Glas-, Lederwaren, Stroh- flechterei, Papierfabrikation und Verfertigung von Kuustgegenständen. Zur Maschiueuiudustrie fehlen Italien die Steinkohlen, welche aus Großbritannien bezogen werden müssen. — Im Mittelalter war Italien der Mittelpunkt des Welthandels; doch schlug dieser seit der Entdeckung Amerikas (1492) andere Wege ein. Die Haupthandelsartikel sind Rohseide, Wein, Süd- früchte und Olivenöl. Die wichtigsten Seehandels st ädte sind Genua, Neapel und Livorno. Die Handelsflotte Italiens gehört mit zu den größten des europäischen Festlandes. Die Italiener sind Meist mittelgroß und vou gelblicher Hautfärbung, welche nach 8. zu immer dunkler wird; ihre Haare sind meist schwarz, die Augen dunkel und lebhaft. Sie sind reich begabt, lebhaft, gewandt und haben viel Sinn für das Schöne in der Kunst. Doch ist der Bildungsgrad des Volkes nur ein niedriger, obgleich gegenwärtig für die Förderung der Volks- bildnng viel geschieht. Schlimm steht es namentlich in Süditalien, wo von der arbeitenden Bevölkerung nur wenige ihren Namen schreiben können. Trotz- dem ist auch das heutige Italien noch die Heimat der schönen K ü u st e. Als große Dichter glänzen aus früherer Zeit Dante („die göttliche Komödie"), T a s s o („das befreite Jerusalem") u. s. w., als Maler Rafael, Michel Augelo (spr. Mikel Anschelo), Correggio (spr. Koredscho) u. a., als Läudereutdecker Kolumbus, Amerigo Vespncd n. a., als Gelehrte Galilei, Galvani n. s. w. 6. Einteilung. Das Königreich Italien umfaßt seit 1870 die ganze Apenninenhalbinsel und die dazu gehörigen Inseln mit Ausnahme Korsikas (das zu Frankreich gehört, aber durchweg von Italienern bewohnt ist), der Maltagruppe (welche die Engländer besitzen) und der kleinen R e p u b - l i k S a n M a r i n o in Mittelitalien, die unter dem Schutze des Königs von Italien steht. A. Oberitalien. Oberitalien hat die meisten bedeutenden Städte und fast die Hälfte der Bewohner des Königreiches. Turin (350 T.) am Po Vogel, Geographie. Ausgabe A. Heft Ii, 4
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