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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

2. Der Weltkrieg bis April 1916 - S. 9

1916 - Düsseldorf : Schwann
9 — erklärte; auch Luxemburg wurde, um den französischen Plänen zuvorzukommen, gleichzeitig im Sturme besetzt. Jetzt war für das lauernde England die Zeit gekommen; zum angeblichen Schutze der belgischen Neutralität ließ es am 4. August seine Kriegserklärung in Berlin überreichen. So standen sich denn zu Beginn des großen Völkerringens gegenüber: auf der einen Seite Deutschland und Österreich-Ungarn, auf der andern Rußland, Frankreich, England, Belgien, Serbien und, an Serbien sich anschließend, Montenegro, das Land der schwarzen Berge. Am 19. August trat dann in die Reihe unserer Feinde noch das ferne Japan. 20 Millionen Menschen, so hat man berechnet, rief der große Krieg seit Beginn unter die klirrenden Waffen. 4. Die Erhebung des deutschen Volkes. „Sein oder Nichtfein, das ist die Frage !" So empfand jeder Deutsche in je^en schicksalschweren Tagen, als der Kampfruf aus Ost und West und von Englands Küste her zu uns herüberscholl. Mit einmütiger Begeisterung erhob sich das ganze Volk: ein Schauspiel ohnegleichen. Was der Kaiser am Abend vor der Kriegserklärung von dem Balkon seines Schlosses herab gesprochen hatte: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche !", das war der Ausdruck für die Stimmung in Nord und Süd. Ohne jeden Vorbehalt und Unterschied durch Not und Tod zu ihm zu stehen, gelobten am 4. August dem Kaiser in die Hand die Führer der Parteien des Reichstages: der Geist des Vaterlandes hatte sie alle, uns alle geeint. „Jetzt hat“, so sprach der Reichskanzler, „die große Stunde für unser Volk geschlagen", und mit wunderbarer Kraft regte sich der vaterländische Gedanke. Die Frühlingstage von 1813, die Sommertage von 1870 waren wiedergekehrt, ja vielfach übertroffen. Das ganze Volk scharte sich um den Kaiser. Einstimmig bewilligte der Reichstag am 4. August die erste Kriegsforderung von 5 Milliarden Mark. Am 5. August, einem Bettage, riefen alle Glocken im Lande die Menschen zur Kirche. Am selben Tage erneuerte der Kaiser den Orden des Eisernen Kreuzes. Am 6. August las man begeistert seinen „Aufruf an mein Volk": „Noch nie ward Deutschland überwunden", hieß es darin, „wenn es einig war. Vorwärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er mit den Vätern war!" Von allen Seiten strömte es zu den Fahnen. Der Bauer verließ seinen Pflug, der Handwerker seine Werkstatt, der Gelehrte seine Bücher: ins Feld, ins Feld! Die Soldaten schienen aus der Erde zu wachsen. In hellen Scharen drängten auch Kriegsfreiwillige, unter ihnen selbst Knaben von 15 und Greife von über 70 Jahren, sich in die Kasernen: gegen zwei Millionen im ganzen. Von der Bevölkerung stürmisch bejubelt, rollten ununterbrochen endlos lange

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 83

1916 - Düsseldorf : Schwann
83 Im folgenden Jahre setzte sich Napoleon in Mailand auch die Eiserne Krone auf, mit der einst Karl der Groe sich geschmckt hatte; ^.Gott gab sie mir," sagte er dabei, wehe dem, der sie an-tastet?" Dieses Wort war eine Vermessenheit. Gottesfurcht kannte Napoleon. (Mit Genehmigung der Gesellschaft zur Verbreitung klassischer Kunst, lzerlin.) der Korse ja nicht; gegen die Religion war er gleichgltig. Am ersten Jahrestage seiner Kaiserkrnung gewann er dann der die Herrscher von Osterreich und Rußland den glnzenden Sieg von Austerlitz; in seinem Siegesberichte sprach er prunkend von einer ..Dreikaiserschlacht".

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 49

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 49 — 10. Die Völkerschlacht bei Leipzig. König Friedrich Wilhelm hatte alsbald ein Bündnis mit Rußland abgeschlossen, und andere Staaten, besonders England und Österreich, traten ihm bei. Die Verbündeten wurden zwar von Napoleon, der nach dem nördlichen Deutschland vorgedrungen war, mehrfach zurückgedrängt, aber sie errangen doch immer mehr Erfolge gegen ihn; besonders schlug der Marschall Blücher ein starkes Franzosenheer an der K a tz b a ch in Schlesien?) Endlich kam es zu einer großen Schlacht bei L e i p z i g |ojq am 16. und 18. Oktober. Man nennt sie die „Völkerschlacht", 101 weil fast alle Völker Europas an ihr teilgenommen haben. Am ersten Tage, 16. Oktober, blieb der Sieg noch unentschieden; nach der Waffenruhe des folgenden Tages, der ein Sonntag war, fiel dann die Entscheidung am 18. zugunsten der Verbündeten. Napoleon floh mit den Resten seines Heeres über den Rhein und hat Deutschland nie wieder betreten. Die Verbündeten rückten hinter ihm her in Frankreich hinein?) Nach mancherlei Kämpfen erreichte man gegen Ende März des Jahres 1814 Paris, und am 31. dieses Monats zogen die Sieger in die bezwungene Hauptstadt von Frankreich ein. Napoleon mußte dem Kaiserthrone entsagen und in die Verbannung nach der Insel Elba gehen. 11. Das Ende der Befreiungskriege. Der Korse hielt nicht lange Ruhe; schon im nächsten Jahre suchte er den verlorenen Thron wiederzuerlangen. Er landete plötzlich in Frankreich, gewann die Truppen, die gegen ihn ausgesandt waren, für sich und kehrte als Herrscher nach Paris zurück. Aber die Verbündeten zogen -« q-i r gegen den Friedensstörer von neuem das Schwert. In dem heutigen Belgien kam es zum Kampfe. Zwar besiegte Napoleon die Preußen unter Blücher am 16. Juni bei Ligny, aber zwei Tage später wurde der Kaiser von den vereinigten Engländern und Preußen bei W a t e r l o o (Belle-Alliance) völlig geschlagen?) Mit seiner Herrschaft war es jetzt für immer aus; „das Stück ist zu Ende!" rief er verzweifelt. Abermals zogen die Verbündeten in Paris ein. Napoleon mußte wieder auf die Krone von Frankreich verzichten und wurde x) Gedichte: Rü ckert, „Auf die Schlacht an der Katzbach." Mosen, „Der Trompeter an der Katzbach." — Vgl. Lohmeyers Wandbild „Blücher in der Schlacht an der Katzbach" (Berlin, Troitzsch). 2) Gedicht: Kopisch, „Blücher am Rhein." — Vgl. Camphausens Wandbild „Blüchers Rheinübergang bei Caub 1814“ (Breslau, Lichtenberg). 3) Gedichte: Sturm, „Belle-Alliance." Hesekiel, „Ein Wort vom alten Blücher."

5. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 94

1914 - Düsseldorf : Schwann
94 etwas Glnzenderes geleistet." Noch heute erinnert der Hohen-friedberger Marsch", den der König selber in Tne setzte, an die rhm-reiche Schlacht. Friedrich folgte dem sich zurckziehenden Feinde nach Bhmen, wo er ihn abermals schlug; der alte Dessauer" aber siegte der die vereinigten sterreicher und Sachsen bei Kesselsdorf unweit Dresden. Es war die letzte Waffentat des alten Helden. Wenige Tage spter besetzte Friedrich die schsische Hauptstadt. Nun kam es durch englische Vermittlung am ersten Weihnachtstage 1745 zum Frieden von Dresden; der König behielt Schlesien und erkannte den Kaiser an. Bivat Friderikus der Groe!" Mit diesem Rufe begrt, kehrte Friedrich heim nach Berlin. Noch am Abende des Einzugstages besuchte er den todkranken franzsischen Lehrer seiner Kindheit. Der Siebenjhrige Krieg, 17561763. 145. Die Vorbereitung des Krieges. Friedrich blieb auf der Hut. Denn Maria Theresia lie den Gedanken, das geliebte Schlesien doch noch wiederzugewinnen, nicht fahren. Mit allen Mitteln war sie auf die Strkung ihrer Wehrkraft bedacht, und das neugeordnete sterreichische Heerwesen hob sich in den Friedens-jhren auf eine hohe Stufe. Ihrem staatsklugen Kanzler, dem Fürsten Kaunitz, gelang es inzwischen, ein geheimes Bndnis mit Rußland und Sachsen zu schlieen. Friedrich dagegen fand Anlehnung an England; da dieses mit Frankreich wegen Nordamerika im Kriege lag, so versprach er, das englische Kurfrstentum Hannover gegen die Franzosen zu schtzen. Das verstimmte den Hof von Versailles, und der launische Ludwig Xv. trat nun auch auf die Seite Oster-reichs. Im Frhjahr 1757 sollte von den feindlichen Verbndeten gegen den Markgrafen von Brandenburg", wie man in Wien spottete, losgeschlagen werden. Friedrich wurde durch geheime Nach-richten aus Dresden, die er sich zu verschaffen wute, der alles unter-richtet und beschlo, dem Anschlage zuvorzukommen. Als er daher auf zweimalige Anfrage wegen der sterreichischen Rstungen von Wien eine ausweichende Antwort erhielt, zog er ohne weiteres das Schwert. 146. Der Ausbruch. Im Sptsommer berschritt der König die schsische Grenze. Er besetzte Dresden und schlo die schsischen Truppen in ihrem befestigten Lager bei Pirna an der Elbe ein. Ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall Brown (Braun) nherte sich zum Entstze. Friedrich zog ihm nach Bhmen entgegen

6. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 72

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
72 bares Land, das einer halben Million Menschen Raum zur Ansiedelung gewährte. Handel und Gewerbe. Nicht minder wandte der König seine Sorge der Hebung von Handel und Gewerbe zu. Er legte Baumwollenspinnereien und Kattundruckereien an; auch die Seidenraupenzucht und den Weinbau führte er ein und befahl den Anbau der Kartoffel; dieselbe wurde jedoch anfangs nur auf kleinen Gartenbeeten gezogen. (Seit der Einführung der Kartoffel sind Hungersnöte fast gar nicht mehr vorgekommen.) In Berlin gründete er die Königliche Porzellan-Manufaktur, welche noch heute besteht. So verschaffte Friedrich zahlreichen Leuten Beschäftigung und Brot. Zur Beförderung des Handels ließ er mehrere Kanäle anlegen. Rechtspflege. Jeder Unterthan konnte seine Wünsche und Beschwerden schriftlich oder persönlich beim Könige vorbringen und durfte auf schnelle und gerechte Erledigung rechnen. Friedrich war der erste Fürst, der die Folter in seinem Lande abschaffte. Er bestimmte, daß die Richter ohne Ansehen der Person urteilten, und daß die Rechtsstreitigkeiten schnell entschieden werden sollten, ohne große Kosten zu verursachen. Mit besonderer Strenge hielt er darauf, daß den armen und geringen Leuten ihr Recht wurde. Er ließ ein Gesetzbuch ausarbeiten, das allgemeine Landrecht genannt, welches noch heute die Grundlage des preußischen Rechts ist. Kirche und Schule. Friedrich n. gewährte seinen Unterthanen völlige Religionsfreiheit. Zur Verbesserung des Volksschulwesens erließ er eine ausführliche Verordnung; in derselben forderte er eine „vernünftige und christliche Unterweisung der Jugend zur wahren Gottesfurcht und anderen nützlichen Dingen." Erwerbungen. Außer Schlesien erwarb Friedrich die Provinz Westpreußen bei der ersten Teilung Polens. In Polen herrschte nämlich beständig Aufruhr. Um das Land zur Ruhe zu zwingen, nahmen Preußen, Östreich und Rußland je einen Teil Polens an sich. Thätigkeit. Des Königs Lieblingsaufenthalt war das Schloß Sanssouci (Sorgenfrei) in Potsdam, welches er nach seinen eigenen Plänen hatte erbauen lassen, und welches von herrlichen Gartenanlagen umgeben ist. Hier verlebte Friedrich einen Tag wie den andern in streng geregelter Thätigkeit. Schon um 4 Uhr stand er auf, und der ganze Tag war für die einzelnen Regierungsgeschäfte aufs genaueste eingeteilt. „Nichts", pflegte er zu sagen, „hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode, als Müßiggang. Daß ich lebe, ist nicht nötig, wohl aber, daß ich thätig bin." Nur nach dem Mittagessen gönnte er sich eine Erholungsstunde, in der er sich mit Flötenspiel unterhielt. Des Abends

7. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 139

1882 - Gütersloh
Wilhelm I. 139 klängen, Glockengeläute, Kanonendonner und jubelndem Hoch und Hurra zog die Armee, allenthalben von Blumen beschüttet, der König an der Spitze, in Berlin ein. Im Lustgarten war ein Altar errichtet, dort wurde ein Dankgottesdienst abgehalten. Die Truppen und die Berliner Bevölkerung sangen zusammen das Lied: „Ein' feste Burg ist unser Gott", und ein Feldgeistlicher hielt eine ergreifende Rede über die Psalmworte: „Das ist vom Herrn geschehen und wunderbar vor unsern Augen." Den Schluß bildete ein Tedeum, der Segen und das Lied: „Nun danket alle Gott." So empfing das dankbare Volk seine tapferen Söhne, welche mit Gottes Hülfe in kurzer Zeit so Unglaubliches geleistet hatten. Am 11. November wurde in allen Kirchen des Landes ein Dankgottesdienst abgehalten und allerorten Friedenseichen gepflanzt. Frankreich aber gönnte Preußen seine Siege in Deutschland nicht; es fürchtete die deutsche Einheit und schrie nach Rache für Königgrätz. Der Kaiser Napoleon Iii., der dort auf dem Throne saß, und bei seinem Volke durchaus nicht beliebt war, fürchtete, daß feine Franzosen demnächst seiner überdrüssig sein und ihn absetzen würden, deshalb mußte er ihnen Beschäftigung geben, damit er ihre Gedanken von feiner Person ablenkte. Weil er nun wohl wußte, daß die Franzosen nichts lieber haben würden, als einen Krieg mit Preußen, so suchte er Mittel und Wege, einen solchen herauf zu beschwören. Das Mittel fand sich. Napoleon sandte seinen Gesandten Benedetti nach Ems, wo König Wilhelm gerade weilte, und ließ ihn schmählich beleidigen (8). Das deutsche Volk aber hielt sich in der Beleidigung des Heldenkönigs tödlich mit beleidigt und als er rief: „Zu den Waffen; das Vaterland ist in Gefahr!" da griff Alldeutschland zum Schwerte, (9) und schrieb mit Stahl und Eisen die Antwort auf die vielgesungene Frage: „Was ist des Deutschen Vaterland?" Was Frankreich verhindern wollte, das hatte es jetzt herbeigeführt: die deutsche Einigkeit. Wie wenig Frankreich das deutsche Volk und den deutschen Geist kannte, zeigte es in seiner thörichten

8. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

9. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 155

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Abschnitt. Von 1789—1815. A. Die erste französische Revolution. 155 Suwarow so unglücklich gekämpft, daß nach Suwarows und Melas' Sieg bei Horn (in Piemont) über Joubert die Fran-1799 zosen in Italien aus Genua und Nizza beschränkt sind (Joubert bei Novi). 5. Suwarow geht, um sich mit dem 2. russischen Heer (unter Kor-sakow) zu vereinen, in höchst beschwerlichen Märschen über den St. Gotthard (Kämpfe gegen die Franzosen bei der Teufelsbrücke) und, da Korsakow bereits geschlagen war (durch Massena in der 2. Züricher Schlacht, 26. Sept. 1799), nach Graubünden und hieraus nach Rußland zurück. 6. Eine russisch-türkische Flotte entreißt Frankreich die ionischen Inseln (Mai 1799). Errichtung der Republik der 7 ionischen Inseln. — Dagegen wird ein englisch - russisches Heer unter dem Herzog 9)ork, Bruder K. Georgs Iv., von Brune aus Holland vertrieben (Okt. 1799). Kaiser Paul tritt hierauf von der Koalition zurück und schließt sich an Napoleon an. B. Napoleons I. Steigen. § 170. I. Das Ronfular, 1799—1804. a) Napoleon stürzt in Verbindung mit Sieyes das im-1799 fähige und despotische Direktorium und wird der erste9- 9t0d* der drei auf 10 Jahre gewählten Konsuln der Scheinrepublik (den 18. Brumaire — 9. Nov. 1799). Napoleon ernennt Cambaceres und Lebrun zu Mitkonsuln. Einrichtung eines Tribunals von 100 Mitgliedern zur Beratung, eines gesetzgebenden Körpers von 300 zur Bestätigung der Gesetze und eines Erhaltuugssenats von 80 Mitgliedern zur Wahl der obersten Beamten. 1)) Kriege unter dem Konsulat: 1. In Italien: Napoleon zieht über den großen 1800 St. Bernhard und besiegt mit Desaix' Hilfe die . Österreicher unter Melas (dem Mass^na eben erst die Stadt Genua übergeben hatte) in der Schlacht bei Marengo (unweit Alessandria). M.u.15. General Desaix f. Melas zieht sich hinter den Mincio zurück. 2. In Deutschland: Moreau geht über den Oberrhein, besiegt den Erzherzog Johann bei Hohenlinden (unweit München)3-2^. 3. Dez. 1800 und rückt gegen Wien vor. c) Friedenswerke unter Napoleons Konsulat. 1. Napoleon schließt mit Österreich und dem deutschen Reich den Frieden zu Luneville (in Lothringen).

10. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 213

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
Iv. Kultur im 19. Jahrhundert. 213 Maria von Weber, geb. 1786 zu Eutin, j 1826 in London („Freischütz", „Preciosa"). Felix Mendelssohn-Barth oldy aus Hamburg, 1809—1847 („Lieder ohne Worte", Oratorien: „Paulus", „Elias"). Ferner: Spohr, Marschner, Franz Schubert, Rob. Schumann, Liszt, Rich. Wagner (Zukunftsmusik). 2. In Frankreich: Meyerbeer, Auber, Mehnl, und die Italiener Cherubim, Spontini. In Jtalien: Rossini, Bellini, Donizetti. G. Handel, Gewerbe, Ackerbau, Erfindungen. Blüte des Handels, der Industrie und desackerbanes durch praktische Verwertung der Ergebnisse der Naturwissenschaft, besonders in der langen Friedenszeit nach dem französischen Weltkriege; in Deutschland befördert durch den von Preußen (f 1834) ausgegangenen Z o ll-verein der deutschen Länder (mit Ausnahme Österreichs). Großartige Entwicklung der Fabriken und des Maschinenbaues (Krupps Gußstahlfabrik in Essen; über 10000 Arbeiter). Weltverkehr mittelst Dampfkraft und elektrischer Drahtleitung. Vollendung des Suezkanals 1869 (§ 184). Welt-Jndustrieausstellun gen in London 1851 (Krystallpalast) und 1862, in Paris 1854/55, 1867, 1878 in Wien 1873. Weltpostverein 1*871. b) Die vier wichtigsten Erfindungen der Neuzeit (f. § 167): 1. Dampfmaschine, schon 1705 angewendet in englischen Bergwerken, vervollkommnet durch Zameö Watt aus Schottland 1764. (Die erste Anregung zu dieser Erfindung gab der Physiker Denis Papin aus Blois t 1710.) 2. Dampfschiffahrt. Versuche im 18. Jahrhundert von Franzosen, Engländern und Amerikanern; regelmäßig eingeführt auf dem Hudsonfluß in Nordamerika durch F ul ton 1807. 3. Eisenbahnen, von Edgeworth 1768 erfunden, mit der durch Stephenson 1814 erfundenen Lokomotive befahren (1830 von Liverpool nach Manchester; in Deutschland: Fürth-Nürnberg 1835 und Leipzig-Dresden 1837). In N.-Amerika Pacific-Eifenbahn vom atlantischen zum großen Ocean 1869. Bahn durch den Mont Cenis, vollendet 1871. St. Gotthardbahn 1882. 4. Elektromagnetischer Telegraph. — Elektrischer Telegraph, erfunden von Sömmering in München 1809. Elektromagnetismus entdeckt von dem Schotten Faraday (i 1867) und dem Dänen Orsted 1819, für die Telegraphie benutzt von dem Mathematiker und Astronomen Gauß (f 1855) und dem Physiker Wilh. Weber in Göttingen. Mannigfache Verbesserungen der Telegraphie, besonders durch Steinh eil in München; 1850 der erste unterseeische Telegraph zwischen England und Frankreich; transatlantisches Kabel zwischen Irland und Newsoundland 1858 und 1866 (eine Entfernung von 1650 Seemeilen). Drucktelegraph des Amerikaners Morse t 1872.
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