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1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 116

1907 - Leipzig : Voigtländer
116 5456. Die Befreiungskriege 18131815. hocherfreut, und seine ermatteten Krieger atmeten wieder aus. Unter Trommelwirbel und Trompetengeschmetter strmten nun die Englnder und Preußen von drei Seiten auf den Feind ein. Die franzsischen Garden kmpften mit dem Mute der Verzweiflung. Hb er vergeblich war ihr tapferer Widerstand. Bald ertnte aus den Reihen der Franzosen der Ruf: Rette sich, wer kann!" und sie begannen zu fliehen. Mit lautem Hurra setzten die Preußen unter General Gneisen au dem Feinde nach. Kaum entrann Napoleon selbst ihren Hndenseinen Reisewagen, aus dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen, Grden und Kleinodien nutzte er ihnen zurcklassen. Ris Flchtling kam er nach Paris- sein Heer war vernichtet. -> 5. Napoleons Verbannung. Blcher schrieb vom Schlachtfelde aus: Die schnste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten. Ich denke, die Bonapartesche Geschichte ist nun vorbei." So war es. Die siegreichen Heere der Verbndeten zogen zum zweiten Male in Paris ein. Napoleon schickten die Verbndeten in die Verbannung nach der einsamen Felseninsel St. Helena mitten im Atlantischen Gzean. Dort blieb er, umgeben von wenigen (Betreuen, bis zu seinem Tode (5. Mai 1821). Seine (Bebeine wurden spter nach Paris gebracht und in der Invalidenkirche bestattet. 6. Der Deutsche Bund. Ruch die verwandten Napoleons muten ihre Throne verlassen. Die frhern Herrscher erhielten ihre Lnder zurck. Frankreich kam wieder an Ludwig Xviii. Rue (Eroberungen, die es seit dem Rusbruche der groen Revolution gemacht hatte, mute es herausgeben. Preußen erhielt an neuen Lndern die Hlfte des Knigreichs Sachsen und die schne Rheinprovinz, wogegen es einen Teil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen aufgab. Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder aufgerichtet. Rn Stelle des alten Reiches trat der Deutsche Bund, zu dem sich alle deutschen Staaten vereinigten, 39 an der Zahl. Die Fürsten Europas aber, voran die Kaiser von Rußland und sterreich und der König von Preußen, eingedenk der gewaltigen Begebenheiten, die sich in den letzten Jahren ereignet hatten, schlssen eine feierliche Verbrderung, die heilige Rllianz". Sie gelobten, gem der heiligen Schrift als Brder einander zu lieben, sich als Glieder derselben christlichen Familie anzusehen, die Religion zu schtzen, Frieden und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und Vter ihrer Völker zu sein.

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 67

1907 - Leipzig : Hirt
1. Preußen und sterreich. 67 Sie wurde gesalbt und mit dem Mantel des h. Stephan bekleidet, seine Krone wurde ihr aufs Haupt gesetzt. Auf dem Throne sitzend nahm sie die Hui-diguug der ungarischen Magnaten entgegen. Dann ritt sie auf schwarzem Rosse den Knigshgel bei Preburg hinan, schwenkte das Schwert nach allen vier Himmelsgegenden, zum Zeichen, da sie gewillt sei, Ungarn gegen jeden Feind zu verteidigen. Der Jubelruf der Menge begleitete die schne Knigin bei dieser Feierlichkeit. In der ungarischen Reichsversammlung erschien sie in kniglichem Schmucke, klagte in bewegten Worten der das Unglck, das ihre Feinde ihren Lndern bereiteten, und wies wirksam auf die groen Verdienste hin, die das Haus Habsburg um Ungarn sich erworben. Der Anblick der schnen, unglcklichen Herrscherin wirkte gewaltig. Im Auflodern ihres ritterlichen Sinnes und Heldenzornes zogen die Ungarn die Sbel und riefen: Leben und Blut fr Ew. Majestt! Wir wollen sterben fr unsere Knigin Maria Theresia!" Das ungarische Heer stand nun zu ihren Diensten und sicherte ihr Erfolg gegen ihre Feinde. Aus England kam Geld. Der alte Herzog von Marlborough, der mit dem Prinzen Eugen so rhm-voll im Spanischen Erbfolgekriege fr sterreich gekmpft hatte, ging von Haus zu Haus und sammelte 100000 Pfund Sterling bei den Damen des englischen Adels fr Maria Theresia. Das war ein Glck fr sie; denn sterreichs Kriegskasfe war durch die vielen Kriege erschpft. Die Hilfe der Ungarn und Englnder hat ihr den gnstigen Frieden von Aachen erwirkt. Der dritte Schlesische Krieg von 1756 bis 1763. Sieben Jahre des Friedens waren ins Land gegangen. sterreich blhte neu auf. Friedrich Ii. wurde deshalb besorgt um Schlesien. Maria Theresia konnte den Ver-lust dieses Landes nicht verschmerzen. So oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Trnen in die Augen. Die Siege Preuens in den beiden ersten Schleichen Kriegen hatten den Neid der europischen Fürsten geweckt. Deshalb waren sie leicht fr ein Bndnis mit Maria Theresia gegen Friedrich zu gewinnen. Auf die Seite sterreichs traten Rußland, Frankreich, Schweden und das deutsche Reichsheer; auf Preuens Seite standen England, Hannover, Braunschweig, Coburg-Gotha und Hessen-Kasfel. Abgesehen von England waren Preuens Verbndete schwach im Vergleich zu den Verbndeten sterreichs. Aber ehe die Feinde gerstet waren, begann Friedrich im Jahre 1756 den dritten Schlesischen oder Siebenjhrigen Krieg. Er fiel in Sachsen ein und besetzte Dresden, schlo das schsische Heer bei Pirna ein, zog dann nach Bhmen und siegte bei Lowositz an der Elbe der die sterreicher. In Sachsen bezog er Winterquartiere, nach-dem er das schsische Heer bei Pirna zur bergabe gezwungen hatte. Das wichtigste Jahr des Krieges war das Jahr 1757. Friedrich rckte in Bhmen ein und siegte bei Prag; darauf wurde er bei Kolin an der Elbe von dem sterreichischen Feldmarschall Daun geschlagen. Durch einen glorreichen Sieg bei Robach in der Provinz Sachsen der die Franzosen und das Reichsheer stellte er die preuische Waffen-ehre wieder her und zog dann nach Schlesien, wo er Daun bei Leuthen 5*

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1918 - Leipzig : Voigtländer
Elgern eine Rufstand unterblieb; auch der König mußte das eigenmächtige Unternehmen verurteilen. In Stralsund wurde die Freischar ^on den Feinden eingeschlossen und gefangen genommen, nachdem Achill im Straßenkampfe gefallen war. Die beteiligten Dffiziere ließ Napoleon nach der Festung Wesel bringen und dort erschießen. „Zwei zwei aneinander gefesselt, erwarteten sie stehend und mit unverbundenen Rügen die feindlichen Kugeln; sie brachten ihrem Könige Jj°ch ein hoch und kommandierten dann Feuer! 3m nächsten Augen» Hcke lagen zehn tot am Boden; der elfte war nur am Rrm verendet. (Er riß die Weste auf und rief, auf sein herz deutend: hierher, Grenadiere! Einen Augenblick später hatte auch er ausgelebt." 5. Napoleons Weltherrschaft. Durch die zahllosen (Er* Gerungen hatte Napoleons Reich einen ungeheuern Umfang gewonnen ; fast alle Länder Europas waren in feiner Gewalt. Um Throne den höchsten Glanz zu verleihen, schied er sich von Girier bisherigen Gemahlin, die kinderlos geblieben war, und vermählte sich mit einer Prinzessin aus dem ältesten und vornehmsten 5erricherhaufe, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Erreich. So schien seine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. lur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit 1 seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Inselvolke nicht heimkommen. Da suchte Napoleon den hartnäckigen Feind auf andere ^ise zu bezwingen. (Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen *st Festlandes, um den Handel zu vernichten, auf dem (Englands Achtum und Stärke beruhten. - Was kümmerte ihn der unermeß-ji?e Schaden, den die Stockung des Handels auch den übrigen ändern (Europas bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn ^ gefallen lassen. 67. Napoleons 3ug nach Rußland. . Oie große Armee. Selbst das große Rußland fügte sich e!ne Zeitlang Napoleons willen und stellte den Verkehr mit (England K- Rber als der Kaiser Rlexander inne ward, welcher Schaden seinem olke aus dieser Handelssperre erwuchs, sagte er sich von ihr los. Da elchioß Napoleon den Krieg gegen Rußland. (Er stellte das ge» ^ ö^igste Heer auf, das die Idelt je gesehen hatte. Mehr als eine /Qlbe Million Soldaten: Franzosen, Italiener, Deutsche, Holländer, n# Spanier, Portugiesen, zogen unter der Führung des gewal-lqen Kriegsfürsten im Sommer 1812 gen Norden. „Rußlands ver-

4. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 31

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
31 Das Rheinische Schiefergebirge.________§18 (Kunstanstalt u. Verlag Wilh. Fülle, Barmen.) Abb. 2, § 18. Schwebebahn über der Wupper in Elberfeld-Barmen. Vier Verkehrsmittel übereinander. Schiffer vielleicht ain Morgen verließ, erreicht er am Abend wieder.) Nahe der Luxemburger Grenze liegt Trier tz, Deutschlands älteste Stadt, mit Bauresten aus der Römerzeit, im Mittelalter als Hauptstadt des Erzbistums wichtig. — b) Im unteren Lahntal liegt der schöne Badeort Ems (13. Juli 1870!), im oberen die Universitätsstädte Gießen (hessisch) und Marburg (preußisch), letzteres mit seinem Schloß malerisch den Westerwaldabhang hinaufklimmend. — c) Die Sieg ist wichtig durch ein benachbartes großes Eisenlager. — d) Die kleine Wupper ist mit ihren 37 Nebenbächen „Deutschlands fleißigster Fluß" (wie ist das gemeint?). Die Doppelstadt Elberfeld-Barmen, zweimal O, die sich stundenlang durchs Tal und malerisch die Talgehänge hinaufzieht, ist Deutschlands großartigste Fabrik- stadt; ihre 13 Bahnhöfe zeugen von dem lebhaften Verkehr dieses „deutschen Manchesters". Der Elberfeld er spricht mit Stolz: „Hs Elberfeld, bat es en Stadt, die brnkt sek nit tu schämen. Wat angere Städte haut appatt, dat haut vie alltu- samen". Also: Die Waren, die andere Städte jede für sich erzeugen, werden in Elberfeld-Barmen alle zusammen erzeugt (Abb 2, 818). Nicht minder bekannt sind Solingen das deutsche „Sheffield" (= Eisenwarenstadt) und Remscheid G. Die die beiden Städte verbindende Bahn überschreitet das steilwandige Wupper- tat auf der Kaiser Wilhelmbrücke (500 m lang, 107 m hoch, Deutsch- lands kühnste Brücke, Abb. 3, § 18). — e) Die Ruhr durchfließt das Ruhr- kohlen- oder Rheinisch-Westfälische Industriegebiet (s. unten!). 7 a. Die Gebirge sind rauh, naßkalt und erzeugen in der Hauptsache nur Kartoffeln und Hafer. Der waldreiche Taunus ist am freundlichsten; sein Süd-

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 129

1879 - Leipzig : Teubner
Aufhebung des Edicts zu Nantes 1685. 129 Jahre mit seinen zwei Brüdern für französisches Geld an Deutschlands Zerrüttung gearbeitet hatte, mit den Worten: „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen!" Straßburg erhielt eine starke Besatzung und wurde in kurzer Zeit zum festesten Bollwerk in Europa gemacht. Der den Protestanten gehörige Dom wurde sogleich auf Verlangen des Bischofs den Katholiken übergeben, die freie Religionsübung wurde beschränkt, obgleich sie bei der Besitznahme feierlich zugesichert worden war. Nur mit Mühe entging die protestantische Kirche der völligen Ausrottung. So führte Ludwig Xiv. mitten im Frieden Krieg gegen Deutschland und nahm ihm eine seiner bedeutendsten Städte weg, die ein stetes Ausfallthor für die Franzosen gegen Süddeutschland blieb bis zu dem letzten Kriege von 1870 und 1871, in welchem wir den Franzosen den Raub wieder abgenommen haben. Das deutsche Reich hatte dem Raube unthätig zugesehen; der Kaiser hatte im Osten mit den Türken zu schaffen, die ihm der französische König auf den Hals geschickt hatte, und gab im Westen, wie dies Oestreich so oft gethan, die deutschen Interessen preis. Endlich, im I. 1684, entschloß er sich zur Annahme des von Ludwig angebotenen Waffenstillstandes auf 20 Jahre, in welchem den Franzosen die reunirten Besitzungen belassen wurden. Die Aufhebung des Edicts zu Nantes 1685. Wie Ludwig gegen das Ausland ohne Rücksicht auf Treue und Vertrag verfuhr, so auch gegen feine Unterthanen. Seine Selbstsucht ertrug es nicht, daß seine Unterthanen andere religiöse Vorstellungen hatten, als die er für die richtigen hielt. Innerhalb der katholischen Kirche unterdrückte er jede selbständige Regung, und von den Protestanten forderte er zuletzt, daß sie ihrem Glauben entsagen und zu der von ihm beliebten Hof- und Staatsreligion übertreten sollten. Abgeschwächt und übersättigt von den sündhaften Genüssen seiner Jugend, hatte er eine frömmelnde Richtung angenommen. Die Frau von Maintenon, mit der er heimlich vermählt warr im Bunde mit Louvois und den Jesuiten, die auf den König ©toll, Erzählungen. Iv. 9

6. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 30

1881 - Leipzig : Teubner
30 Europa gegen Frankreich. Sturz der Girondisten. glückliches Volk" . . . Bei diesen Worten sprang Santerre mit dem Degen in der Faust auf die Trommler zu, und die Trommeln übertönten des Königs Stimme. Nun ward er von den Henkern ergriffen und zum Fallbeil geführt. Der Priester kniete neben ihm nieder und rief: „Sohn des heiligen Ludwig, steige hinaus zum Himmel!" Das Beil fiel, und der Kops des Königs rollte über das Blutgerüst. Einer der Henkersknechte hob ihn aus und zeigte ihn dem Volke, welches rief: „Es lebe die Nation! Es lebe die Freiheit!" Aber unter der jubelnden Menge war auch mancher, der mit traurigen und ernsten Gedanken nach Hause ging. Die Hinrichtung des unschuldigen Königs erfüllte ganz Europa mit Zorn und Abscheu. Aus England und Spanien wurden die französischen Gesandten ausgewiesen, worauf der Konvent an beide den Krieg erklärte. Alle europäischen Staaten vereinigten sich zum Kriege gegen Frankreich, mit Ausnahme von Schweden und Dänemark, der Schweiz und der Türkei. Auch im Innern von Frankreich, in der Vendee, einem Landstrich zwischen Loire und Garonne, brach ein Aufstand gegen die Königsmörder aus, der durch die Unzugänglichkeit des sumpfigen, mit Hecken und Gräben durchzogenen Landes gefährlich zu werden drohte. Sturz der Girondisten. Die Girondisten hatten früher alles aufgeboten, um das Ansehen und die Macht des Königs zu untergraben; dann aber, als sie ihre Gegner, die Jakobiner, stets weiter drängen sahen, hatten sie den König zu retten und überhaupt die Revolution zu bannen gesucht. Allein es war zu spät. Das Blut des gemordeten Königs kam zunächst über sie. Die Bergpartei, fest zusammenhaltend und entschlossen mit eisernem Willen vordringend, gewissenlos in der Wahl ihrer Mittel, griff die weniger energische Gironde mit allen Waffen der Gewalt und arglistiger Schlechtigkeit auf Leben und Tod an und erzwang endlich, während der Pöbel den Konvent belagerte, am 2. Juni 1793 im Konvent einen Verhaftsbefehl gegen 34 Girondisten. Damit war diese Partei gesprengt. Viele

7. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 67

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Thüringen und die Harzländer. 67 Gräfenthal für das Schulgerät von Millionen Kindern arbeiten^), so sind im Sonneberger Kreis am Südwestrande des Thüringer Waldes kunstfertige Hände beflissen/Puppen wie sonstige Spiel- waren für die Kinder aller Erdteile zu verfertigen (etwa 2000 Arbeiter). Am Südwestabhang des Thüringer Waldes haben Eisenerzvorkommnisse in der Schmalkalden-Suhler Gegend schon im Mittelalter das bis zur Stunde fleißig betriebene Handwerk der Nagelschmiede, Schlosser und Wasfenfabrikanten hervorgerufen. Die von hoher Voll- endung zeugenden tausenderlei modernen Kurzwaren aus Eisen gehen aus den Niederlagen von Schmalkalden, Zella und Mehlis weit in Handel, bis nach Ostasien und Nordamerika. Suhl treibt Welthandel mit seinen trefflichen Jagdgewehren, wie sein Nachbarort Mehlis mit Revolvern. Ruhla unweit des aussichtsreichen Jnselbergers bildet fast eine einzige große Werkstätte für Pfeifenköpfe und Zigarrenspitzen aus Meerschaum?) Weiterhin ernährt die Herstellung von Glas- und Porzellanwaren sowie die Kisten- und Schachtelfabrikation im S ch w a r z a t a l e3) eine große Zahl von Gebirgsbewohnern. Für diese Gewerbszweige liefert das Bergland die nötigen Rohstoffe und nährt den auch in Phantasieschöp- fungen sich gefallenden Kunstsinn. Durch Herstellung wissenschaftlicher Glasinstrumente erwarb sich endlich Ilmenau nebst seinen Nachbar- orten wohlverdienten Ruf. -i- * Gleich einem riesenhaft vorspringenden Eckpfeiler erhebt sich der Harz zwischen Weser und Saale am Nordrand der deutschen Mittel- gebirge. Wie die Höhen um den mittleren Rhein bildet auch er nach allen Seiten deutlich abfallende Hochflächen aus altem Schiefergestein. Durch sie brachen mächtige Granitmassen hindurch, wie jene der Brocken- gruppe (1140 m), und sie wurden von einem schmalen Saum aus Dyas- gesteinen mit Ausnahme des Nordens rings umgeben. Ungefähr zwei Drittel des Gebirges nimmt sein höherer, rauherer, mit Nadelforsten be- standener Nordwesten ein, der silberreiche Oberharz. Der Unterharz lagert wie ein einförmiger Schemel südöstlich von diesem, hat mildere Witterungsverhältnisse, trägt schmucken Laubwald, ermöglicht den Anbau von etwas Getreide und birgt neben Dachschiefer und Marmor vorwiegend Eisenerze. Landschaftlich überaus reizvoll ist der Harz vor allem auch durch die tiefeingenagten Talrinnen, besonders jene der Bode, Ilse und Holtemme. Was dem Harzer Volk vor allem am Herzen liegt, zeigt sein warm- herziger Trinkspruch: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz; Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!" Auf den schattendunklen Wald 1 1) Sie liefern jährlich 2% Millionen eingerahmte Schiefertafeln und 900 Mil- lionen Griffel. 2) Wert der jährlich hergestellten Artikel rund 10 Millionen Mark. 3) Man fertigt dort im Jahre an 40 Millionen Schachteln.

8. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 65

1909 - Leipzig : Hirt
3. Die Kriege des Rmischen Freistaates. 65 Schlemmerei. Ein Gastmahl zu dieser Zeit nahm etwa folgenden Verlauf. In dem festlich geschmckten Saale stehen um die kostbaren Tische, die in Hufeisensorm aufgestellt sind, die zierlichen Sofas. Ihre Polster sind mit leichter Wolle gestopft; kostbare Purpurteppiche bedecken sie; weiche Kissen trennen die einzelnen Pltze ab. Sobald die Geladenen erscheinen, nehmen ihnen Sklaven die Sandalen ab und reichen in silbernen Kannen Wasser zum Waschen der Hnde. Dann nehmen die Gste Platz zu langem Mahle. Das Eingangsgericht besteht aus wilden Oliven, Kaviar, syrischen Pflaumen, Spargel, Salat, Radieschen, Eiern, Schnecken, Austern und dergleichen. Die eigentliche Mahlzeit wird durch das ffnen der Weinkrge eingeleitet. Dann bringen die Sklaven den ersten Gang. Da sind Ringeltauben, Krammetsvgel, Kapaunen, Enten, Fische, die sich um ein Hauptstck, etwa einen fettgemsteten Hasen, gruppieren. Es folgt der zweite Gang, ein groer Eber aus den umbrischen Wldern; acht aus Teig geformte Spanferkel liegen um ihn herum; an den Hauern trgt er Krbchen mit syrischen oder gyptischen Datteln. Nach dem Takte der Musik wird er von dem Zerleger kunstvoll zerschnitten. Dieser tritt zu Ehren des edeln Wildes im Jagdkleide auf. Leichtere Fleischspeisen, verschiedene Wrste folgen im dritten Gang, zugleich Pfauen, Fasanen, Gnseleber, seltne Fische; das Seltne und Teure ist mehr geschtzt als das Schmackhafte und Nahrhafte. Nun wischen Sklaven den Tisch mit Besen aus Palmzweigen ab und bestreuen den Boden mit Sgespnen, die man vorher mit wohlriechenden Essenzen getrnkt hat. Dann erscheint der Nachtisch, an dem der Sklave Bckermeister seine Kunst erprobt hat: knstlich aus Teig geformte Muscheln, Krammetsvgel; darauf folgen allerlei Frchte; je weiter diese hergekommen, desto willkommener sind sie. Nun tritt in der mhseligen Schwelgerei eine Pause ein; man ergeht sich im Garten. Darauf beginnt in einem andern Saale das Trinkgelage. Durch Musik und Sklaventnze werden die Gste bis tief in die Nacht hinein unterhalten. Volkswirtschaft und Sklaverei gegen Ende des Freistaates. Roms lteste Bewohner waren Ackerbrger und Hirten. cker und Vieh bildeten ihren wertvollsten Besitz. Kamillus wurde vom Pfluge weggeholt, um das Heer gegen die Feinde zu führen. Die glcklichen Kriege brachten ungeheure Schtze und eine Menge Sklaven nach Rom. Die Sklaven bernahmen den Ackerbau und das Handwerk. Auch rzte, Vorleser, Ab-schreiber, Geheimschreiber, Baumeister und Maler finden wir unter ihnen. Beinahe alle Lnder der Erde lieferten diese menschliche Ware auf die Sklavenmrkte, Griechenland die Gelehrten und Knstler, gypten die Arzte, die asiatischen Lnder die Diener des huslichen Luxus; Germanen und Thraker verwandte man als Snftentrger, aus den nrdlichen Lndern nahm man die Feldsklaven, denen der freie italische Bauer weichen mute. Sklaven nahmen im Zirkus den Kamps mit wilden Tieren auf, Dahmen, Leitfaden. I. Neubtg. 5

9. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 168

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
i68 Das Zeitalter der Verfassungs- und Einheitskämpfe Denkmal Friedrichs des Großen in Berlin). Die Musik entwickelte sich nach der romantischen Richtung hin auf der von Beethoven geschaffenen Grundlage weiter. Weber begründete mit dem Freischütz die romantische Oper. Schubert wurde der klassische Komponist des deutschen Liedes. Die Architektur Klenzes und Schinkels hielt an den strengen Formen des Klassizismus fest. Die Kleinkunst trug das rein bürgerliche Gepräge des Biedermeierstils. Übersicht zu §§ 133—145: Nach dem Wiener Kongresse fehlt es Europa an einer Vormacht und an einer alles beherrschenden Persönlichkeit. Veränderungen vollziehen sich allein innerhalb der einzelnen Staaten, in denen die Völker um Selbständigkeit und Freiheit ringen. Revolutionäre Strömungen treten überall auf, sie nehmen aber je nach der nationalen Eigenart radikalen oder gemäßigten Charakter an. Am unsichersten sind die Zustände in den romanischen Staaten und im Osten Europas, wo nationale, religiös-kirchliche und politische Bewegungen an der Zersetzung der Türkei und des russischen Reiches arbeiten. In gemäßigten Bahnen bleiben die Forderungen der Bevölkerung in den germanischen Ländern, die deswegen noch unerschüttert von Revolutionen sind, als in Frankreich die Julirevolution ausbricht. Europa nach der Julirevolution. § 146. Revolution in Belgien und die Niederlande. Dem von den Diplomaten des Wiener Kongresses geschaffenen größeren Königreiche der Niederlande (§ 130) unter Wilhelm I. fehlte die geschicht-Gegensätze liehe, nationale und konfessionelle Einheit. Die Belgier bildeten vöiieru?g die Mehrheit der Bevölkerung und fühlten sich von den Holländern unterdrückt, deren Sprache amtlich auch die Wallonen gebrauchen mußten. Für das gemeinsame Parlament, die Generalstaaten, stellten beide Länder zwar die gleiche Anzahl von Vertretern. Da die Regierung aber die Holländer begünstigte, rückten die Belgier in die Opposition. Zu ernsten Reibungen kam es, als der Staat der katholischen Kirche nicht die Geltung gewährte, die sie beanspruchte. Die Klerikalen verbanden sich daher wider ihre Grundsätze mit den Liberalen zum Sturze der holländischen Herr-Losiösung schaft. Auf die Kunde von der Julirevolution brach am 25. August des Südens in Brüssel dje Revolution aus; sie führte in kurzer Zeit zu einer Loslösung des Südens. Auf der Londoner Konferenz 1831 wurde Belgien von den Großmächten anerkannt. An seine Spitze trat infolge englischen Einflusses als König der Belgier der vom Nationalkongreß gewählte Prinz Leopold von Sachsen-Koburg (Stammtafel). Belgien erhielt eine demokratische Verfassung. Senat und Repräsentantenhaus, deren Mitglieder vom Volke gewählt werden,

10. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
102. Amerika. 79 blieb ihr die Gunst des groen Knigs, dem die damalige Sprche zu schwerfllig war, und der die literarischen Gren seiner Zeit (auer Gellert) nicht nach Verdienst wrdigte,20) versagt. 3. Die deutsche Musik hatte mit der Literatur gleichzeitig ihre klassische Periode, und zwar wurde sie unter Maria Theresia und Joseph Ii. am meisten in Wien gepflegt. Hier lebte Haydn, der sich in seinen Sym-phoniert und Streichquartetten nicht weniger als in seinen Oratorien (Die Schpfung, Die Jahreszeiten) als den bahnbrechenden Meister der Neu-zeit zeigt. Einer der gewaltigsten und fruchtbarsten Komponisten aller Zeiten war Mozart aus Salzburg. Schon in frher Jugend galt er als ein musikalisches Wunder. Unter Joseph Ii. lebte er bis zu seinem frhen Tode (er starb im 36. Lebensjahre) in Wien. (Opern: Figaros Hoch-zeit, Don Juan, Zauberflte.) Nach seinem und Josephs Ii. Tode lebte Beethoven aus Bonn in Wien. In der letzten Zeit seines Lebens war er taub! 4. Die Wissenschaften. Whrend sich die deutschen Gelehrten vorzugsweise mit Philosophie, Geschichte, Literatur und Kunstgeschichte be-schftigten, wie Herder, Lessing, Schiller und Winckelmann, wurden in anderen Lndern mehr die Naturwissenschaften gepflegt. Der Amerikaner Benjamin Franklin erfand den Blitzableiter, der Englnder James Watt verbesserte die Dampfmaschine, der Franzose Montgolsier machte zum Staunen der Menschheit seine ersten Luftfahrten, und der Schwede Linne fand die nach ihm benannte Einteilung der Pflanzen. 102. Amerika. 1. Englisch-Franzsischer Krieg. Gleichzeitig mit dem Siebenjhrigen Kriege in Deutschland wurde ein solcher zwischen England und Frankreich wegen der Kolonien in Nordamerika gefhrt. Die englischen, zur Zeit der Knigin Elisabeth begonnenen Niederlassungen blhten krftig auf Jeder' der dreizehn Staaten stand unter einem englischen Statthalter, hatte aber int brigen seine eigene Verwaltung. Neben den Englndern lieen sich Ein-Wanderer aus anderen Lndern nieder; namentlich die um ihrer Religion willen Verfolgten fanden im freien Nordamerika eine Zuflucht. Die fran-zsischen Ansiedlnngen in Kanada und am Mississippi ( 91, 1) dagegen blieben hinter den englischen zurck. Dies stachelte die Eifersucht der Franzosen, und Grenzstreitigkeiten fhrten zum Kriege, der sich teils zur See, teils in Amerika abspielte. Die englische Seemacht war der fran-zsischen weit berlegen, und das Ergebnis war, da Frankreich ganz Kanada an England abtreten mute. Im Landkriege tat sich der englische Ossizier Georg Washington, Sohn eines virginischen Pflanzers, hervor und erwarb im Kampfe mit Franzosen und Indianern seine mili-tusche Ausbildung.
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