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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

2. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 72

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
72 bares Land, das einer halben Million Menschen Raum zur Ansiedelung gewährte. Handel und Gewerbe. Nicht minder wandte der König seine Sorge der Hebung von Handel und Gewerbe zu. Er legte Baumwollenspinnereien und Kattundruckereien an; auch die Seidenraupenzucht und den Weinbau führte er ein und befahl den Anbau der Kartoffel; dieselbe wurde jedoch anfangs nur auf kleinen Gartenbeeten gezogen. (Seit der Einführung der Kartoffel sind Hungersnöte fast gar nicht mehr vorgekommen.) In Berlin gründete er die Königliche Porzellan-Manufaktur, welche noch heute besteht. So verschaffte Friedrich zahlreichen Leuten Beschäftigung und Brot. Zur Beförderung des Handels ließ er mehrere Kanäle anlegen. Rechtspflege. Jeder Unterthan konnte seine Wünsche und Beschwerden schriftlich oder persönlich beim Könige vorbringen und durfte auf schnelle und gerechte Erledigung rechnen. Friedrich war der erste Fürst, der die Folter in seinem Lande abschaffte. Er bestimmte, daß die Richter ohne Ansehen der Person urteilten, und daß die Rechtsstreitigkeiten schnell entschieden werden sollten, ohne große Kosten zu verursachen. Mit besonderer Strenge hielt er darauf, daß den armen und geringen Leuten ihr Recht wurde. Er ließ ein Gesetzbuch ausarbeiten, das allgemeine Landrecht genannt, welches noch heute die Grundlage des preußischen Rechts ist. Kirche und Schule. Friedrich n. gewährte seinen Unterthanen völlige Religionsfreiheit. Zur Verbesserung des Volksschulwesens erließ er eine ausführliche Verordnung; in derselben forderte er eine „vernünftige und christliche Unterweisung der Jugend zur wahren Gottesfurcht und anderen nützlichen Dingen." Erwerbungen. Außer Schlesien erwarb Friedrich die Provinz Westpreußen bei der ersten Teilung Polens. In Polen herrschte nämlich beständig Aufruhr. Um das Land zur Ruhe zu zwingen, nahmen Preußen, Östreich und Rußland je einen Teil Polens an sich. Thätigkeit. Des Königs Lieblingsaufenthalt war das Schloß Sanssouci (Sorgenfrei) in Potsdam, welches er nach seinen eigenen Plänen hatte erbauen lassen, und welches von herrlichen Gartenanlagen umgeben ist. Hier verlebte Friedrich einen Tag wie den andern in streng geregelter Thätigkeit. Schon um 4 Uhr stand er auf, und der ganze Tag war für die einzelnen Regierungsgeschäfte aufs genaueste eingeteilt. „Nichts", pflegte er zu sagen, „hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode, als Müßiggang. Daß ich lebe, ist nicht nötig, wohl aber, daß ich thätig bin." Nur nach dem Mittagessen gönnte er sich eine Erholungsstunde, in der er sich mit Flötenspiel unterhielt. Des Abends

3. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 139

1882 - Gütersloh
Wilhelm I. 139 klängen, Glockengeläute, Kanonendonner und jubelndem Hoch und Hurra zog die Armee, allenthalben von Blumen beschüttet, der König an der Spitze, in Berlin ein. Im Lustgarten war ein Altar errichtet, dort wurde ein Dankgottesdienst abgehalten. Die Truppen und die Berliner Bevölkerung sangen zusammen das Lied: „Ein' feste Burg ist unser Gott", und ein Feldgeistlicher hielt eine ergreifende Rede über die Psalmworte: „Das ist vom Herrn geschehen und wunderbar vor unsern Augen." Den Schluß bildete ein Tedeum, der Segen und das Lied: „Nun danket alle Gott." So empfing das dankbare Volk seine tapferen Söhne, welche mit Gottes Hülfe in kurzer Zeit so Unglaubliches geleistet hatten. Am 11. November wurde in allen Kirchen des Landes ein Dankgottesdienst abgehalten und allerorten Friedenseichen gepflanzt. Frankreich aber gönnte Preußen seine Siege in Deutschland nicht; es fürchtete die deutsche Einheit und schrie nach Rache für Königgrätz. Der Kaiser Napoleon Iii., der dort auf dem Throne saß, und bei seinem Volke durchaus nicht beliebt war, fürchtete, daß feine Franzosen demnächst seiner überdrüssig sein und ihn absetzen würden, deshalb mußte er ihnen Beschäftigung geben, damit er ihre Gedanken von feiner Person ablenkte. Weil er nun wohl wußte, daß die Franzosen nichts lieber haben würden, als einen Krieg mit Preußen, so suchte er Mittel und Wege, einen solchen herauf zu beschwören. Das Mittel fand sich. Napoleon sandte seinen Gesandten Benedetti nach Ems, wo König Wilhelm gerade weilte, und ließ ihn schmählich beleidigen (8). Das deutsche Volk aber hielt sich in der Beleidigung des Heldenkönigs tödlich mit beleidigt und als er rief: „Zu den Waffen; das Vaterland ist in Gefahr!" da griff Alldeutschland zum Schwerte, (9) und schrieb mit Stahl und Eisen die Antwort auf die vielgesungene Frage: „Was ist des Deutschen Vaterland?" Was Frankreich verhindern wollte, das hatte es jetzt herbeigeführt: die deutsche Einigkeit. Wie wenig Frankreich das deutsche Volk und den deutschen Geist kannte, zeigte es in seiner thörichten

4. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 67

1912 - Trier : Disteldorf
67 am 10. Juli 1815 nach Saarbrcken. Dort wurde ihm ein feierlicher Empfang bereitet. Die Brger berreichten ihm eine Bittschrift, worin der sehnliche Wunsch ausgesprochen war, da Saarbrcken mit Preußen vereinigt werde. Eine hnliche Bittschrift wurde auch an den König Friedrich Wilhelm Iii. nach Paris gesandt. Hardenberg wirkte bei den Friedensverhandlungen dahin, da Saarbrcken und Saarlouis jetzt an Preußen abgetreten wurden. Als er auf seiner Rckreise von Paris am 26. November 1815 nach Saarbrcken kam, wurde ihm hier ein wahrhaft frstlicher Empfang bereitet. 3. Scharnhorst war der Sohn eines hannoverschen Landwirtes. Im Jahre 1801 trat er als Offizier in preuische Dienste. Er wirkte zunchst als Lehrer an der Kriegsschule zu Berlin. Der König ernannte den tchtigen Offizier zum Geucral und erhob ihn in den Adelstand. Nach dem Tilsiter Frieden erhielt er den Auftrag, die preuische Armee neuzugestalten. In der Schlacht bei Grogrschen am 2. Mai 1813 wurde Scharnhorst verwundet und starb am 28. Juni zu Prag. 4. Blcher war im Jahre 1742 zu Rostock geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er in ein schwedisches Husarenregiment ein. Wh-rend des Siebenjhrigen Krieges wurde er von preuischen Husaren gefangen genommen. Auf Zureden des Obersten trat er in dieses Regi-ment ein, wo er wegen seiner Tapferkeit noch während des Krieges Rittmeister wurde. Als er spter bei einer Befrderung bergangen wurde, nahm er seinen Abschied und lebte dann 14 Jahre auf seinem Landgute. Aber er fand keine rechte Freude an dem ruhigen Leben eines Landwirtes und bat um Wiederaufnahme in die Armee. Erst unter Friedrich Wilhelm Ii. konnte er als Major wieder in sein altes Regiment eintreten, das er dann von 1790 ab als Oberst kommandierte. Mit seinen schwarzen Husaren nahm er an dem Kriege gegen Frankreich 179294 ruhmvollen Anteil und wurde zum General ernannt. Nach der unglcklichen Schlacht bei Jena und Auerstdt war Blcher der erste, der die Ehre des preuischen Namens rettete. Mit 20000 Mann schlug er sich nach Lbeck durch, wo er sich so lange ver-teidigte, bis er kein Pulver und keine Lebensmittel mehr hatte. Die ruhmreichste Zeit fr Blcher sollten jedoch die Befreiungskriege werden. Im Alter von 71 Jahren bernahm er den Oberbefehl der die schlesische Armee. Mit ihr errang er den glorreichen Sieg an der Katzbach, setzte bei Wartenburg der die Elbe und fhrte dann in der Entscheidung^ schlecht bei Leipzig die Befreiung Deutschlands von Napoleon herbei. Auch die weiteren Erfolge des Krieges sind hauptschlich ihm zu ver-danken. Er drngte dazu, den Krieg in Frankreich fortzusetzen und rastete nicht, bis endlich Paris erobert und Napoleon abgesetzt war. Und als Napoleon noch einmal den Krieg begann, da war es wieder ^B88ss888ss33s8033888ses888e8s8s0888s8s88e8e] 5*

6. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 155

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
I. Abschnitt. Von 1789—1815. A. Die erste französische Revolution. 155 Suwarow so unglücklich gekämpft, daß nach Suwarows und Melas' Sieg bei Horn (in Piemont) über Joubert die Fran-1799 zosen in Italien aus Genua und Nizza beschränkt sind (Joubert bei Novi). 5. Suwarow geht, um sich mit dem 2. russischen Heer (unter Kor-sakow) zu vereinen, in höchst beschwerlichen Märschen über den St. Gotthard (Kämpfe gegen die Franzosen bei der Teufelsbrücke) und, da Korsakow bereits geschlagen war (durch Massena in der 2. Züricher Schlacht, 26. Sept. 1799), nach Graubünden und hieraus nach Rußland zurück. 6. Eine russisch-türkische Flotte entreißt Frankreich die ionischen Inseln (Mai 1799). Errichtung der Republik der 7 ionischen Inseln. — Dagegen wird ein englisch - russisches Heer unter dem Herzog 9)ork, Bruder K. Georgs Iv., von Brune aus Holland vertrieben (Okt. 1799). Kaiser Paul tritt hierauf von der Koalition zurück und schließt sich an Napoleon an. B. Napoleons I. Steigen. § 170. I. Das Ronfular, 1799—1804. a) Napoleon stürzt in Verbindung mit Sieyes das im-1799 fähige und despotische Direktorium und wird der erste9- 9t0d* der drei auf 10 Jahre gewählten Konsuln der Scheinrepublik (den 18. Brumaire — 9. Nov. 1799). Napoleon ernennt Cambaceres und Lebrun zu Mitkonsuln. Einrichtung eines Tribunals von 100 Mitgliedern zur Beratung, eines gesetzgebenden Körpers von 300 zur Bestätigung der Gesetze und eines Erhaltuugssenats von 80 Mitgliedern zur Wahl der obersten Beamten. 1)) Kriege unter dem Konsulat: 1. In Italien: Napoleon zieht über den großen 1800 St. Bernhard und besiegt mit Desaix' Hilfe die . Österreicher unter Melas (dem Mass^na eben erst die Stadt Genua übergeben hatte) in der Schlacht bei Marengo (unweit Alessandria). M.u.15. General Desaix f. Melas zieht sich hinter den Mincio zurück. 2. In Deutschland: Moreau geht über den Oberrhein, besiegt den Erzherzog Johann bei Hohenlinden (unweit München)3-2^. 3. Dez. 1800 und rückt gegen Wien vor. c) Friedenswerke unter Napoleons Konsulat. 1. Napoleon schließt mit Österreich und dem deutschen Reich den Frieden zu Luneville (in Lothringen).

7. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 213

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
Iv. Kultur im 19. Jahrhundert. 213 Maria von Weber, geb. 1786 zu Eutin, j 1826 in London („Freischütz", „Preciosa"). Felix Mendelssohn-Barth oldy aus Hamburg, 1809—1847 („Lieder ohne Worte", Oratorien: „Paulus", „Elias"). Ferner: Spohr, Marschner, Franz Schubert, Rob. Schumann, Liszt, Rich. Wagner (Zukunftsmusik). 2. In Frankreich: Meyerbeer, Auber, Mehnl, und die Italiener Cherubim, Spontini. In Jtalien: Rossini, Bellini, Donizetti. G. Handel, Gewerbe, Ackerbau, Erfindungen. Blüte des Handels, der Industrie und desackerbanes durch praktische Verwertung der Ergebnisse der Naturwissenschaft, besonders in der langen Friedenszeit nach dem französischen Weltkriege; in Deutschland befördert durch den von Preußen (f 1834) ausgegangenen Z o ll-verein der deutschen Länder (mit Ausnahme Österreichs). Großartige Entwicklung der Fabriken und des Maschinenbaues (Krupps Gußstahlfabrik in Essen; über 10000 Arbeiter). Weltverkehr mittelst Dampfkraft und elektrischer Drahtleitung. Vollendung des Suezkanals 1869 (§ 184). Welt-Jndustrieausstellun gen in London 1851 (Krystallpalast) und 1862, in Paris 1854/55, 1867, 1878 in Wien 1873. Weltpostverein 1*871. b) Die vier wichtigsten Erfindungen der Neuzeit (f. § 167): 1. Dampfmaschine, schon 1705 angewendet in englischen Bergwerken, vervollkommnet durch Zameö Watt aus Schottland 1764. (Die erste Anregung zu dieser Erfindung gab der Physiker Denis Papin aus Blois t 1710.) 2. Dampfschiffahrt. Versuche im 18. Jahrhundert von Franzosen, Engländern und Amerikanern; regelmäßig eingeführt auf dem Hudsonfluß in Nordamerika durch F ul ton 1807. 3. Eisenbahnen, von Edgeworth 1768 erfunden, mit der durch Stephenson 1814 erfundenen Lokomotive befahren (1830 von Liverpool nach Manchester; in Deutschland: Fürth-Nürnberg 1835 und Leipzig-Dresden 1837). In N.-Amerika Pacific-Eifenbahn vom atlantischen zum großen Ocean 1869. Bahn durch den Mont Cenis, vollendet 1871. St. Gotthardbahn 1882. 4. Elektromagnetischer Telegraph. — Elektrischer Telegraph, erfunden von Sömmering in München 1809. Elektromagnetismus entdeckt von dem Schotten Faraday (i 1867) und dem Dänen Orsted 1819, für die Telegraphie benutzt von dem Mathematiker und Astronomen Gauß (f 1855) und dem Physiker Wilh. Weber in Göttingen. Mannigfache Verbesserungen der Telegraphie, besonders durch Steinh eil in München; 1850 der erste unterseeische Telegraph zwischen England und Frankreich; transatlantisches Kabel zwischen Irland und Newsoundland 1858 und 1866 (eine Entfernung von 1650 Seemeilen). Drucktelegraph des Amerikaners Morse t 1872.

8. Das Deutsche Reich - S. 75

1907 - Trier : Stephanus
— 75 — sich damit zu werfen. So liefen sie lustig hinunter, warfen einander und streuten dabei die Flachsknoten auf dem Wege aus. Als die Knaben nach Kelbra zurück- kamen, war es fchon Abend. Der ärmste unter ihnen fand gerade seine Eltern beim Tischgebet. Er nahm seinen Hut ab, und da fiel klingend etwas Glänzendes ans die Erde und bald noch ein Stück und noch sieben andere. Die Mutter lief hinzu, und siehe, es wareu goldene Flachsknoten, womit die Prinzessin dem armen Manne ein Geschenk machte, der seinen Sohn nun dafür ein Handwerk lernen ließ. Dies wunderbare Ereignis wurde noch denselben Abend in ganz Kelbra knnd. Die Nach- barinnen liefen herzu, die seltsamen Flachsknoten zu sehen, und den folgenden Tag zog jung und alt auf den Kyffhäuser. Alle suchten, aber keiner fand die roten und blauen Fenstericheiben, keiner die Spinnstnbe der Prinzessin, noch die angehäuften Flachsknoten, und alle schlichen verdrießlich wieder heim. Auf dem Kyffhäuser haben die deutschen Kriegervereine Kaiser Wilhelm I., dem Einiger Deutschlands, in dem Barbarossa seine Auf- erstehung gefeiert hat, ein 81 ra hohes Denkmal errichtet, das am 15. Juni 1896 von Kaiser Wilhelm Ii. feierlich eingeweiht wurde. Thüringen dacht sich nach der Mitte zu allmählich ab. Hier entsteht daher ein breites Becken, das von der Unstrut durchströmt wird. Ein zweites, die „Goldene Aue", findet sich zu beiden Seiten der Helme. Diese Becken haben sehr fruchtbaren Boden, denn sie sind mit Schwemmland bedeckt. Dieses wurde zur Zeit, als die Becken noch einen weiten See bildeten, von den Flüssen mitgebracht und auf den Grund des Sees abgelagert. Hohe Ränder schließen die Tal- ebenen ein und schützen sie vor rauhen Winden. Das Klima ist daher sehr mild und ermöglicht nebst der großen Fruchtbarkeit einen ausgedehnten Anbau von Getreide, Gemüse, Obst und Wein. Das Unstrutbecken ist Thüringens Gemüse- und Blumengarten. Der Mittel- punkt seines Gartenbaues ist die an der Gera gelegene Stadt Erfurt; die Erzeugniffe desselben werden nach allen Weltteilen versandt. Die Goldene Aue ist Thüringens Kornkammer. In ihr dehnen sich wogende Getreidefelder aus, auf denen Roggen, Weizen und Gerste in vor- trefflicher Weise gedeihen. Auch Weinberge, Obsthaine und Zucker- rübenfelder gibt es in den fruchtbaren Ebenen und deren Rändern in Menge. Freilich sagt man von dem Thüringer Wein: In Jena preßt man Traubeu aus Und denkt, es werde Wein daraus. Bekannt sind auch die Verse von Matthias Claudius: Thüringens Berge, zum Exempel, bringen Gewächs, sieht aus wie Wein, Ist's aber nicht, man kann dabei nicht singen, Dabei nicht fröhlich fein. Infolge des Reichtums an Getreide gibt es in Thüringen viele Branntweinbrennereien, namentlich in der am Westende der Goldenen Aue gelegenen Stadt Nordhausen („einen Nordhäuser trinken"), die auch durch ihren Handel mit Getreide bekannt ist. _ Thüringen hat große Braunkohlenlager, die von Zeitz über Weißenfels und Merseburg bis Eisleben reichen und in mehr als 300 Gruben abgebaut werden. Durch sie sind auch viele Fabriken, so z. B. Brikettfabriken, ins Lebeu gerufen worden.

9. Hohenzollern-Buch - S. 40

1893 - Trier : Stephanus
40 — bescheiden, wohlwollend, aufrichtig und friedliebend; er erfaßte ganz den hohen Beruf eines Fürsten. Schon auf dem Zuge nach Frankreich (1792) hatte er Gelegenheit, feine Unerfchrocken- Fricdrich Wilhelm Iii. heit zu bekunden. Im 28. Lebensjahre bestieg er den preußischen Thron. Die untüchtigen Beamten entfernte er sofort; der Staat, sagte er, sei nicht reich genug, uni untüchtige und müßige Glieder zu besolden. Untergang des deutschen Reiches. Nach der französischen Revolution hatte sich ein Mann an die Spitze Frankreichs geschwungen, der durch sein Talent, seine Schlauheit, feine Tapferkeit und seine Siege alle Welt in Erstaunen sehte. Dieser Mann war Napoleon Bonaparte. Er ersocht Sieg auf Sieg, zog auch nach Ägypten und schlug dort die Türken. Nach seiner Rückkehr warf er Russen und Österreicher zurück. 3m Frieden von Lüneville (1801) nahm Frankreich das linke Rheinufer. Preußen erhielt infolge dieses Friedens die Bistümer Hildesheim, Paderborn, den östlichen Teil von Münster, Herford, Elten, Essen, Werden, Quedlinburg, Nordhausen, Mühlhausen und Goslar, ferner das Eichsfeld und

10. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 60

1908 - Trier : Stephanus
— 60 — fachen angefüllt sind und Waren zum höchsten Preise verkauft werden, wühlen dort arme, zerlumpte Weiber in dem Kehricht vor den Häusern, um irgend etwas Verlorenes oder gar weggeworfene Abgänge von Fleisch und Knochen zu finden und einige Pfennige (<Sous) zu ver- dienen. _ Hier stehen einige vor den großen Ausstellungen kostbarer Kupferstiche, Gemälde und Kunstwerke, andere eilen nach den verschie- denen Schauspielhäusern oder nach den großen Menagerieen, während wieder andere die zahlreichen Schauplätze der Affen und Hunde, der sprechenden und schimpfenden Papageien, der abgerichteten Kanarien- vögel und andere Sehenswürdigkeiten umstehen. Was die Boulevards am meisten belebt, ist der Handel in seinen verschiedenen Formen. Es gibt kaum ein Erzeugnis des Gewerbefleißes, das nicht in einem prächtig geschmückten Gewölbe, in einer kleinen Bude oder auf einem Tischchen zu sehen wäre. Sogar der Rand der Fußwege ist mit leichten Waren, Porzellan, irdenen Gefäßen, wohlfeilen Bändern und Tüchern bedeckt. Noch am späten Abend sieht man oft ein Lämpchen dabei brennen, das die Vorübergehenden anzusprechen scheint, dem harrenden Mütterchen einen kleinen Gewinn zu gewähren, bis zuletzt mit der Mitternacht Licht und Hoffnung ausgeht. So verschiedenartig die feilgebotenen Waren sind, ebenso mannigfaltig sind auch die Mittel, sie an den Mann zu bringen. Hier ist es Glanz und Anmut, wodurch der Besucher zum Stillestehen und zum Kaufen veranlaßt wird; dort rechnet der Kleinhändler auf den Reiz der Wohlfeilheit, an deren Ver- kündigung er sich heiser schreit. Wo man geht und steht, hört man das laute Rufen, was alles zu sehen, zu kaufen, zu gewinnen sei. Überhaupt bietet Paris an Vergnügungen und Sehenswürdigkeiten so viel, daß die Reichen und Vornehmen aller Länder hier zusammen- kommen. Dadurch wird der Handel und Wohlstand der Stadt sehr gefördert. Die Industrie ist dort sehr bedeutend. Ihre Erzeugnisse zeichnen sich durch schöne Formen und feine Ausführung aus. Besonders wird das Kunstgewerbe gepflegt. Die feineren Spiel-, Luxus- und Modesachen werden in großen Mengen hergestellt. Durch seine Welt- ausstellungen übt Paris auf die Industrie der ganzen Welt großen Einfluß aus. Paris ist die stärkste Festung der Welt und mit einem dreifachen Gürtel von Befestigungen umgeben. Die innere Umwallung hat einen Umfang von 36 km, während die äußerste Verteidigungs- linie, deren Forts durchschnittlich 15 km von der Stadt entfernt sind, 122 km lang ist und eine Fläche von mehr als 900 qkm einschließt. Die Stadt wurde im deutsch-französischen Kriege vom 19. September 1870 ab belagert und mußte sich am 28. Januar 1871 ergeben. Paris ist auch der Mittelpunkt der Künste und Wissenschaften und das Herz Frankreichs. In einem gewissen Sinne kann man sagen: Paris ist Frankreich. Was dort Geltung haben will, muß von Paris kommen. 5. Die Erwerbsquellen Frankreichs im besondern. Frankreich ist ein von der Natur reich gesegnetes Land mit günstigem Klima. Der Boden ist vorwiegend sehr fruchtbar. Die ergiebigsten Stellen sind in den Tälern der Rhone und der Garonne, an der uutern Loire, in der Vendee und im Pariser Becken. 56°/0 des gesamten Bodens ist Acker-
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