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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

2. Geographie von Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 40

1891 - Wittenberg : Herrosé
— 40 — Hause" wohnt und auf 4 Jahre gewählt wird. Der Kongreß, d. i. die Versammlung der Abgeordneten aller Landesteile („Staaten"), tagt im „Kapital." — Baltimore (spr. Baltimör) ist ein Hauptausfuhrplatz für Tabak. — b) Städte int Binnenlande und am Golf von Mexiko: Pittsburg (160 T.) ist eine wichtige Industriestadt und der Mittelpunkt eines großen Gebietes für Steinkohlen, Petroleum und Eisen, darum „das ameri- kanische Birmingham" genannt. — Chicago (spr. Schikago, 3/4 Mill. E.) am Michigansee ist der erste Getreidemarkt der Erde. 17 Eisen- bahnen führen dem dortigen Hafen, von dem aus die größten Seeschiffe gleich nach Europa fahren können, Getreide zu. — Cincinnati (spr. Sinsinnati) 1ji Mill. E.) am Ohio, „die Königin des Westens", eine wichtige Handels- stadt. Hier werden jährlich 1j2 Mill. Schweine geschlachtet. — St. Louis (spr. Sent Luis) am Mississippi ist der Mittelpunkt eines regen Binnenhandels und ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. — Netv-Orleans (spr. Nju Orliäns) liegt am Anfang des höchst ungesunden Mississippideltas, ist die volkreichste Stadt im Süden des Reiches und der größte Baumwollenmarkt der Erde. — c) Am Großen Dcean (im wald-, korn- und goldreichen Kalifornien) liegt St. Franzisko (l/4 Mill. E.). Die Stadt ist der e r st e H a n d e l s - platz an der We st kü st e Amerikas und der Endpunkt zweier Pacifi» bahnen. — Zu der Union gehört auch die Halbinsel Alaska. 4. Die Republik Mexiko (spr. Mechiko) ist 3^2 mal so groß als das Deutsche Reich, hat aber nur J/5 soviel Bewohner. Mexiko ist größtenteils Hochland und zeichnet sich durch Reichtum an Silber und Gold, Nutzhölzern (z. B. Mahagoni), Kakaobäumen, Vanille- und Kaktuspflanzen aus. Auf letzteren lebt die Cochenille. Die Mineralschätze reizten den Spanier Cortez (fpr. Korteß) zur Eroberung des Landes (1519—21). Damals bestand vie Bevölkerung aus Azteken (spr. Asteken), von deren Kunstfleiß noch jetzt Tempelruinen Zeugnis geben. Die gegenwärtige B e v ö l ke ru n g ist ein Gemisch von Kreolen (d. h. im Lande geborenen Weißen), Eingeborenen (Indianern) und Weißen. Zu Mexiko gehören die Halbinseln Kalifornien und I u k a t a n. Mexiko (400 T.), die Haupt- und Residenzstadt, ist eine der schön st en Städte Amerikas und die w i ch t i g st e I n d u st r i e - st a d t des Landes, liegt in einem großen, herrlichen Hochthale und hat hohe, thätige Vulkane in der Umgebung. Nördlich von der Stadt liegt das silber- reichste Gebiet der Erde. Das Silber wird daselbst in mehr als 1000 Gruben gewonnen und wanderte ehemals auf der spanischen „Silberflotte" nach Europa. — Vera Cruz (spr. Wera Kruß, d. h. wahres Kreuz) ist der erste Hafenplatz des Reiches, liegt an der Golfküste, ist aber, wie die mexikanischen Küsten überhaupt, viel vom gelben Fieber heimgesucht, weshalb die Stadt nicht recht aufblühen kann. — Puebla (d. h. Wohnung) ist eine bedeutende Handels- und Fabrikstadt. Sie ist die älteste von Europäern angelegte Stadt des Fest- landes von Amerika. Beim Bau der großartigen Kirche sollen Engel mit geholfen haben, weshalb die Stadt auch „die Stadt der Engel" (Puebla de los Angelos) genannt wird.

3. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 57

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 57 — Konstantinopels ragen über 500 Moscheen (d. s. mohammedanische Tempel) mit schlanken M i n a r e t s (Türmen) hervor. Vor allen zeichnet sich die Aja Sofia durch Größe und Schönheit aus. Sie wurde in Form eines Kreuzes vom Kaiser Justiuian als Softenkirche (d. h. Kirche der göttlichen Weisheit) erbaut, aber nach der Eroberung der Stadt durch die Türken in eine Moschee umgewandelt. Der Palast des Sultans heißt Serail (d. h. Haus); es bildet ein eigenes Stadtviertel und dient zur Aufbewahrung der Reichsschätze, darunter befindet sich die „schwarze Fahne des Propheten", welche nur bei großen Gefahren entfaltet wird. Früher wohnte der Sultan im Serail, jetzt aber in einem Schlosse vor der Stadt. Mrianopel (b. h. Adriansstadt, 70 T.) an der Maritza liegt in srncht- barer Ebene an der Vereinigung wichtiger Straßeu und treibt lebhaften Handel, 'namentlich mit Rosenöl, das aus den großen Rosengärten der Umgegend gewonnen wird. — Gallipoli an der Dardanellenstraße ist Hasen- und Hauptstation der Kriegsflotte. Um die Verbindung zwischen dem Ägäischen und Schwarzen Meere beliebig absperren zu können, sind zu beiden Seiten der Wasserstraße (Hellespont) je drei seste Schlösser, die sog. Dardanellen, angelegt. — Saloniki (150 T., früher Thessalonich genannt, bekannt durch die Briefe Pauli an die Thessalonicher) am Golf gleichen Namens ist die zweite H a n d e l s st a d t der Türkei. Nicht sehr weit davon liegt auf einer kleinen Halbinsel dieberggrnppedesathos mit zahlreichen kleinen Einsiedeleien und mehreren großen, burgartig umniauerten Klöstern, in denen sich Bibliotheken mit kostbareu Handschriften aus dem Aliertum und Mittelalter befinden. Die Mönche sühren ein strenges Leben; Fleischspeisen giebt es bei ihnen nie, Fische nur au Festtagen, sonst Brot, Gemüse, Oliven, Feigen, Obst und Käse; doch erreichen sie bei dieser Kost ein hohes Alter. Unter den zur Türkei gehörigen Inseln ist Kreta oder K a n d i a (d. h. die Weißglänzende, nach den weißen Kreidefelsen) die wichtigste und größte. Das Klima ist sehr mild, Rosen und Orangen blühen das ganze Jahr hin- durch, und Wein und Öl wird in Überfluß gewonnen. Z. Das Fürstentum Bulgarien (100 T. qkm und 33/'to Mill. Einwohner) liegt zwischen Balkan und Donau und ist größtenteils fruchtbar. Die Hoch- ebene, die sich an den Balkan anschließt, geht langsam in das Donau-Tief- land über und wird von tiefen Thälern durchfurcht, durch welche viele kleine Flüsse der Donau zueilen. Nur an einer Stelle (am Jsker) erstreckt sich das eigentliche Bnlgarien auf die Südseite des Balkans; hier liegt die Haupt- stadt Sofia in einem weiten Thalbecken. — Die Bulgaren sind ein fleißiges Slavenvolk, ebenso tüchtig als Ackerbauer wie als Handwerker; berühmt ist ihre Teppichweberei. Bulgarien ist nicht nur ein wichtiges Durchgangsland, sondern ist auch reich an Getreide, Fruchtbäumen und Wein. Getreide und Vieh kommt zur Ausfuhr. Die H a u p t st a d t ist Sofia (47 T.). Obgleich das Land im N., wo die breite Donau ihre sumpfigen Niederungen hat, schwer zu überschreiten ist, sind an diesem Strome doch zum Schutze des Landes zahlreiche Festungen angelegt, z. B. Rustschuk und Silistria. Uuftfchuk ist Mittelpunkt der Donauschiffahrt und Aussuhrplatz für Bulgarien. Silistria ist die stärkste, fast uueiuuehmbare Festung. Am Schwarzen Meere

4. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 81

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 81 — Edinburg (b. h. Edwinsburg, 330 T.) in der Nähe des Firth of Förth ist die Landeshauptstadt und gehört zu den schönst gelegenen Städten Europas. Die Stadt wird wegen ihrer Universität und starken litterarischen Thätigkeit das „schottische Athen" genannt. — Glasgow (spr. Gläsgo, d. h. grüner Wald) am Clyde (spr. Kleid) liegt in der Mitte großer Kohlenfelder und ist der wichtigste Seehafen, die bedeutendste Fabrik st adt (Eisen und Baumwolle) und die volkreichste Stadt (über ^ Mill. E.) Schott- lands und zugleich die bedeutendste Schiffbaustadt der Erde. — Vundee (spr. Döuudi, 150 T.) ist der Hauptsitz des Leinwandhandels und des nordischen Walfischfanges in ganz Großbritannien. In der Nähe steht auf einem Felsen, der nur zur Zeit der Ebbe 3—4 Stunden lang aus dem Wasser hervorragt, der berühmteste Leuchtturm Großbritanniens (Bell Rock, d. h. Glockenfels). Der Eingang zu demselben liegt 23 in hoch und ist nur durch Strickleitern und Winden zugänglich. Zu Schottland gehören die Inselgruppen der Hebrideu, Orkney- (spr. Orkni-) und S Heilands -Inseln. Die Hebriden (mehr als 300) liegen an der Westküste von Schottland und sind voll nackter, mit Heidekraut bewachsener Berge. „Die Bewohner leben von Viehzucht, Fischerei und da- neben von den hier häufig nistenden Eidervögeln. Diese hängen ihre Nester an Klippen und Felsen und füttern sie mit ihren Dunen aus. Ost mit Lebensgefahr holt man die kostbaren Federn; dreimal polstert die Vogel- mutter unverdrossen das Nest, dann verläßt sie es. Die merkwürdigste der Inseln ist Stassa (spr. Stäffä). Sie besteht aus Basaltmasse, in welche sich die berühmte Fingalshöhle hineinzieht. Über 65 m geht sie ins Innere, und das eindringende Meer bricht sich mit wunderbarem Getön an den Basaltklippen." — Die Orkney- (d. h. Delphin-) Inseln liegen an der Nordostspitze Schottlands. — Die Shetlands- (spr. Schettländs-, d. h. Basaltlands-) Inseln sind von Norwegen und Schottland ziemlich gleich weit entfernt. e) Das Königreich Irland. (1530 ^Meilen oder 84 T. qkm und fast 5 Mill. Einw.) In Irland herrscht Ackerbau und Viehzucht vor. Fast der ganze Grund- besitz ist Eigentum des englischen Adels und der englischen Kirche. Die irischen Bauern haben das Land nur in Pacht. Sie leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, sind roh und ungebildet und von Haß gegen die Engländer er- füllt, die als Eroberer ins Land gekommen sind. Daher giebt es hier häufig Unruhen und Empörungen. Dublin (spr. Döblin, d. h. schwarzer Pfuhl, weil ein Teil der Stadt auf schwarzen Morast gebaut ist, 250 T.) ist Landeshauptstadt und Uni- versitätsstadt und ein wichtiger Seehafen. — Belfast (spr. Bellfäst, 260 T.) ist Hauptsitz der Leinenindustrie und der belebteste Hafen Irlands (Haupt- ausfuhrhafeu der Landesprodukte Irlands). — Cork (80 T.) liegt an der Süd- küste und führt namentlich Fleisch aus, weshalb es „das Schlachthaus Englands" genannt wird. Zu dem Britischen Reiche gehören noch in Europa die Normannischen Inseln (nur 2 Meilen von der Normandie entfernt und für England ein wichtiger Wachtposten Frankreich gegenüber), die Festung Gibraltar (f. S. 45) und die Maltagruppe im Mittelmeer. Außerdem hat das Reich in den Vogel, Geographie. Ausgabe ä. Heft Ii. 6

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 86

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 86 — (1697) wohnte. Broeck (fpr. Bruhk) wird von lauter reichen Leuten be- wohnt und ist wegen seiner übertriebenen Reinlichkeit bekannt. — Haarlem (fast 50 T.) hat die größte Kirche Hollands und ist durch seine Blumenzucht (Tulpen, Hyaciutheu) berühmt; es hat den ausgedehntesten Blumenhandel in Europa. Die Stadt lag einst am Ufer eines ausgedehnten Sees, des „Haarlemer Meeres", das jetzt völlig trocken gelegt ist, und auf dessen fruchtbarem Boden gegenwärtig viele Tausende Menschen wohnen. Der unermüdlich thätige Niederländer gedenkt in gleicher Weise auch die große Suidersee der Kultur zu gewinnen. Haag (180 T.) ist die Residenz des Königs und hat unter allen holländischen Städten die schönsten und breitesten Straßen, die größten Plätze und die meisten palastartigen Häuser. Nicht weit von Haag ist das Seebad Scheveningen. — Heyden am Allen Rhein ist eine berühmte Universitätsstadt. Hier wurde die „Leydeuer Flasche" ersuudeu. — Rotterdam (200 T.) an der Neuen Maas ist die zweitwichtigste Handelsstadt Hollands („das Ham- bürg des Rheines") und ein Hauptmarkt für Getreide, Thee und Kaffee. — Mastricht (d. h. Maasübergang) an der Maas ist berühmt durch das „Mastrichter Sohlenleder". Neben der Stadt ist der Petersberg, welcher dadurch merkwürdig ist, daß in seinen Kalk so viele Gänge und Stein- brüche hineingearbeitet sind, daß man behauptet, an 20000 Wege kreuzten sich darin. — Utrecht (fpr. Ütrecht, 90 T.) hat eine Universität und ist der Knotenpunkt der holländischen Eisenbahnen. — Groningen ist die bedeutendste Stadt im nördlichen Holland. Sie ist als Handelsstadt wichtig und mit dem Meere durch einen breiten Kanal verbunden, auf dem auch Seeschisse fahreu können. Groningen hat anch eine Universität. 5. Das Großherzogtum Luxemburg ist von Belgien, Frankreich und dem Deutschen Reiche umschlossen, umfaßt 50 ^Meilen (2600 qkm) und hat 210 T. Einwohner. Das Schiefer- gebirge der Eifel setzt sich durch Luxemburg nach Belgien unter dem Namen Ardennen sort, und der südliche Teil des Landes gehört der Lothringer Hochfläche an. Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung, außerdem ist die Eisenindustrie (wegen des Reichtums an Eisen und Kohle) bedeutend. Die Hauptstadt Luxemburg (eigentlich Lützelburg, d. h. kleine Burg, fast 20 T.) war vor 1866 die stärkste Festung des Deutschen Bundes (ein „zweites Gibraltar"), doch sind die Festungswerke geschleift worden. Seit 1890 wird das Land von einem Großherzog regiert, vorher (seit 1866) war es mit Holland verbunden. 4. Die Bundes-Republik Schweiz, i. Name, Lage, Grenzen und Größe. Die Schweiz hat ihren Namen von dem Kanton Schwyz, welcher am Vierwaldstätter See liegt. Sie heißt auch Helvetien und die Schweizer Eidgenossenschaft. — Die Schweiz ist (neben Serbien) der einzige größere Staat Europas, welcher nicht vom Meere befpült wird. Sie wird im N. vom Deutschen Reich (Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß), im W. von Frankreich, im 8. von Italien und im O. von Österreich (und außerdem von Liechtenstein) begrenzt. Die Grenzlinie ist eine verhältnismäßig lange (über 230 Meilen); das hat seinen Grund darin, daß nach S. 4 Zipfel oder Ausbuchtungen (Genf, Wallis,

6. Geographie des Deutschen Reiches - S. 49

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 49 — hat auch eine katholische Universität. Die Stadt ist ein Knotenpunkt wichtiger Straßen und liegt in der Mitte der westfälischen Tieflandsbucht. In dem Saale des Rathauses wurde (1648) der Westfälische Friede geschlossen, und es sind darin noch jetzt die Bildnisse der dabei beteiligten Fürsten und Ge- sandten zu sehen. Im Rathause sind ferner noch die Marterwerkzeuge auf- bewahrt, mit denen die Wiedertäufer, die hier zu Luthers Zeit ihr Wesen trieben, zu Tode gemartert wurden. — Minden treibt Handel und ist die wichtigste Stadt Westfalens an der Weser. Es liegt dicht unterhalb der „Westfälischen Pforte", einem Thale, das zu beiden Seiten von Bergen ein- geschlossen ist; sie bildete seit ältester Zeit eine Hauptstraße zur Verbindung der Rheinlande mit der Deutschen Tiefebene, und durch sie führt jetzt die Kölu-Mindener-Eifenbahn. — Bielefeld ist der Hauptsitz der Leinenindustrie in Westfalen. In der Umgegend wird viel Flachs gebaut. — Paderborn liegt an der Pader, deren Quellen teils unter, teils neben dem Dome hervor- sprudeln. Hier hielt Karl d. Gr. ein „Maifeld" ab und setzte zur dauernden Bekehrung der Sachsen einen Bischof ein. — Arnsberg an der Ruhr liegt im waldigen, unfruchtbaren Sauerlande. Wegen der Wälder wird die Gegend auch „Westfälische Schweiz" genannt. Die Bewohner dieses Gebietes meinen mit Stolz, der Name „Sauerland" stamme daher, daß Karl d. Gr. gesagt habe: „Das ist mir ein saures Land geworden!" — Iserlohn (= Eisen- lohn = Eisenwald) verdankt seinen Namen dem Eisen, das hier gewonnen und verarbeitet wird. — Aortmund (111 T.) ist die größte Stadt West- falens und der Mittelpunkt des Eifen- und Kohlenbergbaues in der Graf- schast „Mark". Hier war der Mittelpunkt der mittelalterlichen Femgerichte, an welche noch eine Femlinde erinnert. — Bochum (54 T.) ist wichtige Fabrikstadt. — Soest [sohst] liegt in sehr fruchtbarer Gegend, welche die „So est er Börde" genannt wird. Die Bewohner leben vorwiegend vom Ackerbau. Die Stadt ist unregelmäßig und weitläufig gebaut und wird des- halb „das große Dorf Westfalens" genannt. — Siegen ist der Mittelpunkt ansehnlichen Bergbaues und Hüttenbetriebes und der Geburtsort Diesterwegs, des bedeutendsten deutschen Schulmannes im 19. Jahrhundert. 12. Die Kheinprovin) oder das Rheinland (490 □ Meilen oder 27 000 qkm und über 5 Mill. Einw.) ist die westlichste, am weitesten nach 8. streichende, am dichtesten bevölkerte und volkreichste, sowie die meisten größeren Städte enthaltende (7 haben mehr als 50 T. Einw.) Provinz Preußens. Sie liegt zu beiden Seiten des Rheines und grenzt im W. an Lothringen, Luxemburg, Belgien und Holland. Sie zerfällt in einen nördlichen Teil, welcher der niederrheinischen Tiesebene angehört und gleichsam den Übergang zu Holland bildet, und einen südlichen, gebirgigen Teil. Der Boden ist fruchtbar und wird sorgsam angebaut, so daß die Rheinprovinz zu den gesegnetsten deutschen Landstrichen gehört, namentlich das nördliche Tiefland und die Thäler des Rheines und der Mosel. Unfruchtbar sind die Hochflächen der Eifel und das Hohe Bemt. Die Gebirge der Provinz sind Hnnsrück, Eifel, Hohes Venn, Westerwald, Siebengebirge und Sauerland. Der Haupt ström ist der Rhein mit seinen Nebenflüssen Sieg, Wupper, Ruhr, Lippe, Nahe und Mosel. Der Rhein durchfließt nur diese preußische Provinz und gehört ihr auf einer Strecke von 40 Meilen an. Das Rheinthal ist eine von den „3 Schönheiten Preußens." Die Mosel macht zahlreiche Windungen; ihr Südufer eignet sich vorzüglich zum Weinbau, ihr Nordufer Vogel, Geographie. Slulg. A. 1. Heft. 4

7. Geographie des Deutschen Reiches - S. 54

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 54 — und Baumwolle, weshalb es das „sächsische Manchester" genannt worden ist. — Ännalierg ist die größte Stadt im oberen Erzgebirge, trieb früher viel Bergbau, jetzt ist es der Mittelpunkt des erzgebirgischen Posamenten- und Spitzenhandels. Auf dem Kirchhofe ist Barbara Uttmann begraben. Sie führte das Spitzenklöppeln im Erzgebirge ein. Auf ihrem Denkmale steht: „Ein sinniger Geist, eine fleißige Hand, sie bringen den Segen ins Vaterland." — Glauchau (25 T.) an der Zwickauer Mulde ist eine wichtige Fabrikstadl. — Planen (60 T.), an der Weißen Elster, war die Hauptstadt des Vogt- laudes, fabriziert namentlich Weißwaren. — Markneukirchen liefert Blas- und Streichinstrumente, sowie Darmsaiten. — 6) Kreis h a nptma n nsch aft Leipzig: Leipzig (400 T.), an der Vereinigung der Pleiße, Parthe und Weißen Elster, ist die erste Handelsstadt Sachsens und eine der bedeutendsten Handelsstädte Deutschlands, der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels, der Sitz des Reichsgerichts und hat die älteste deutsche Universität. Auf den 3 „Messen", welche in Leipzig abgehalten werden, versorgen sich sogar Kaufleute außereuropäischer Länder mit Waren. In der Ebene von Leipzig haben zahl- reiche Schlachten stattgefunden; am bekanntesten ist die „Völkerschlacht" 1813. Zum Andenken an dieselbe sind meilenweit im Umkreise der Stadt 149 Denk- sänlen errichtet worden. — Grimma, an der Mulde, hat eine berühmte Fürstenschule. — In Schloß Hubertusburg erfolgte der Friedensschluß nach dem siebenjährigen Kriege. 5. Die sechs Erzherzogtümer. 1. Das Großher^ogtnm Oldenburg (120 □ Meilen oder 6400 qkm und 370 T. Einw.) besteht aus 3 Hauptteilen: aus dem Hauptlaude oder dem Herzogtum Oldenburgs aus dem Fürstentum Lübeck und dem Fürsten- tum Birkenfeld, a) Das Haupt laufe ist das größte Stück und wird um- schlössen von der Proviuz Hannover, von bremischem Gebiet und der Nordsee, welche durch den Jadebuseu und die Wesermündung tief ins Land eindringt. Dieser Landesteil gehört der Deutschen Tiefebene an und hat nur im 8. Hügelland. Die Bewässerung geschieht dnrch die Weser und Hunte. Der Boden besteht im N. und an der Weser ans sehr fruchtbarem Marsch- land, welches durch Deiche vor Überschwemmungen geschützt wird, in der Mitte und im 8. aus Geestland, Heideland und Torfmooren. Das Klima ist gemäßigt und feucht und begünstigt den Graswuchs. Die Be- wohner sind Deutsche und zwar in den Marschgebieten Nachkommen der alten Friesen. Nach alter Sitte erbt nur ein Sohn den väterlichen Bauern- hos; wenn die Brüder nicht zur See gehen oder auf der Heide Erwerb suchen, so bleiben sie auf dem Hofe als Gesinde. Die Hauptbeschäftigung der Oldenburger ist Ackerbau (im Marschlande werden namentlich Weizen, Raps und Hülsenfrüchte, im Geestlande Roggen, Gerste und Buchweizen gebant), Viehzucht (vorzügliches Rindvieh und kräftige Pferde), Schiffahrt und Handel. Oldenburg (26 T.) au der Hunte, die Haupt- und Residenzstadt, hat bedeutende Pferdemärkte, treibt Handel und Schiffahrt, ist schön gebaut und von aumutigeu Promenaden umgeben. Weiter hat das Hauptland keine größeren Städte. In Jever ist der berühmte Geschichtsschreiber Schlosser geboren. — Die Insel Wangeroog muß mit großem Kostenauswande gegen das Meer geschützt werden.

8. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

9. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."
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