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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 319

1888 - Habelschwerdt : Franke
319 fürchtung Englands und Österreichs, daß sich Rußland in Italien oder im Mittelmeer festsetzen möchte, lähmte aber die Fortschritte der Sieger. Suwarow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren, mußte sich aber, nachdem er diese Aufgabe mit bewundernswerter Energie gelöst hatte, nach dem Rheinthale retten, da die Schweiz von den Verbündeten schon ausgegeben war. Hierauf wurde er vom Zaren abgerufen. 2. lunitning durch Kolinparte. Während die Koalition durch das Ausscheiden Rußlands geschwächt war, verstärkte sich Frankreich durch neue Rüstungen und übertrug Bonaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen über den Großen St. Bernhard und schlug die Österreicher nach hartem Widerstände bei Marengo. Da die Franzosen auch in Süddeutschland bei Hohenlinden einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, so sah sich Österreich zum Frieden von Lnneville, 1801, genötigt. Das linke Rheinufer blieb bei Frankreich. Die benachteiligten Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Güter und Aufhebung von Reichsstädten entschädigt werden. 6. Der Reichsdepulatioils-Hauptschluß, 1803. Das schwierige Werk der Entschädigung wurde auf dem Reichstage in Regensburg durch den Reichsdepntations-Hanptschluß vollendet. Nur die erblichen deutschen Reichsfürsten wurden dabei berücksichtigt. Von den 3 geistlichen Kurfürsten blieb nur einer übrig, Karl von Dalberg, Kurfürst vou Mainz. Von 52 Reichsstädten wurden 46 ausgehoben. Preußen erhielt die Bistümer Paderborn, Hildesheim, Münster, Erfurt und einige Reichsstädte und Abteien. D. Die Konsularrcgierung Napoleons, 1799—1804. Als erster Konsul suchte Napoleon die inneren Parteien mit weiser Mäßigung zu versöhnen; gleichzeitig gewöhnte er aber das Volk allmählich an die Monarchie. Alle Erinnerungen an die Republik wurden vernichtet. Mit dem Papste Pius Vii. schloß er ein Konkordat; die Jakobiner wurden streng verfolgt. Durch eine künstlich geleitete Volksabstimmung wurde ihm 1802 das Konsulat aus Lebenszeit mit dem Rechte, seinen Nachfolger zu ernennen, übertragen. Seitdem bedrohten mehrere Verschwörungen von seiten der Republikaner utfb der Bourbonen sein Leben, die ihm aber Gelegenheit gaben, seine Macht zu erweitern. Mit Zustimmung des Volkes ivurde er daher im Jahre 1804 zum Kaiser proklamiert und vom Papste Pius Vii. gesalbt. Das I

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 224

1888 - Habelschwerdt : Franke
224 stützung der Liga und der Spanier, Johann Sigismund nahm die reformierte Lehre an und erhielt Hilfe von der Union und den Niederländern. Das Land wurde nun vom Kriege verheert, bis der Vertrag zu Xanten, 1614, eine Einigung in der Weise herbeiführte, daß Brandenburg Kleve, Mark uni) Ravensberg, Pfalz-Neuburg Jülich und Berg erhielt. Brandenburg faßte dadurch im Westen Deutschlands Fuß. 7. Die Unruhen in Böhmen. Der alte, kinderlose Kaiser Matthias hatte seinem Vetter Ferdinand von (Steiermark, einem eifrigen Katholiken, die Nachfolge in Böhmen und Ungarn verschafft. Waren schon- hierüber die böhmischen Protestanten (Utraquisten) ungehalten, so kam diese Unzufriedenheit zum offenen Ausbruche, als auf Befehl der Territorialherren die protestantische Kirche zu Klostergrab niedergerissen und die zu Braunau gesperrt wurde. Die Protestanten beriefen sich in ihrer Beschwerde auf den Majestätsbrief; der Kaiser aber wies sie mit dem Bescheide ab, daß nach demselben nur den Ständen und nicht den Unterthanen freie Religionsübung gestattet sei. Hierüber empört, drangen protestantische Scharen im März 1618 auf das Prager Schloß und warfen zwei kaiserliche Räte nebst einem Sekretär zum Fenster hinaus. Daraus stellten die Aufständischen ein national-böhmisches Heer auf, dessen Führer der Graf Matthias von Thurn war. Ihr nächstes Ziel war die Losreißung von Österreich. Iii. Der dreißigjährige Krieg. Veranlassung. Die unmittelbare Veranlassung zum Ausbruche des dreißigjährigen Krieges war die auch von den protestantischen Fürsten geteilte Besorgnis des utraquistisch-böhmischen Adels, daß der neue König Ferdinand die Gegenreformation in Böhmen zur Ausführung bringen werde. Damit verband sich das Streben der Böhmen nach nationaler Selbständigkeit. Zugleich trat unter mehreren deutschen Fürsten das Verlangen nach größeren landeshoheitlichen Rechten hervor, während auswärtige Mächte die Gelegenheit benutzten, die kaiserliche Macht zu schwächen. Charakter des Krieges. Während anfangs die religiösen Interessen im Vordergründe stehen, artet der Kampf später in einen wüsten Eroberungskrieg aus und erlischt ans allgemeiner Erschöpfung.

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 90

1881 - Merseburg : Steffenhagen
90 daß Genf bald als Muster ernsten christlichen Wandels allen reformierten Gemeinden voranleuchtete. Betreffs der Abendmahlslehre näherte er sich der Auffassung der Lutheraner, entfernte sich aber wieder von ihnen durch Aufstellung des Lehrsatzes von der Gnadenwahl: Gott habe von Anfang an einige Menschen zur Seligkeit bestimmt, andere nicht. — Die wichtigste Bekenntnisschrift der deutschen Reformierten ist der Heidelberger Katechismus. § 57. Der schmalkaldische Krieg und der Augsburger Religionsfriede. 'Ausbreitung der evangelischen Lehre.) Noch keine drei Jahrzehnte waren seit dem 31. Oktober 1517 verflossen, und die Reformation hatte sich nicht nur in fast allen Teilen Deutschlands, sondern auch über dessen Grenze hinaus Bahn gebrochen. In Deutschland traten die meisten weltlichen Fürsten und freien Städte der Sache des Evangeliums bei, selbst in den Gebieten der katholischen Herren fand die gereinigte Lehre vielfach Eingang. Der bedeutsamste Sieg aber, den die 'Reformation auf deutschem Boden errang, war die Einführung derselben in Brandenburg, dessen Fürsten im Laufe der Zeit die mächtigsten Schirmherren des evangelischen Glaubens geworden sind. Am 1. 1539november 1539 empfing Kurfürst Jo achi m Unliebst seinem ganzen Hofe und vielen Edlen des Landes zu Spaudau das Abendmahl nach Christi Einsetzung, und am folgenden Tage wohnte er zu Berlin dem ersten evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache bei. Eins der ersten Länder außerhalb des deutschen Reichs,^ in welchem die Reformation eine feste Stätte fand, war Preußen. Dort wurde sie, wie bereits erwähnt, durch den Hochmeister Albrecht von Hohenzollern eingeführt, der das bisherige Ordensland in ein weltliches Herzogtum verwandelte und sich zum erblichen Herzog desselben erklärte. Von Preußen aus verpflanzte sich dann Lnther's Lehre auch nach Livland, Kurland und Esthlaud. Ebenso gelangte der evangelische Glaube in den nordischen Reichen von Dänemark, Norwegen und Schweden, von England und Schottland zur Herrschaft. Von der Schweiz aus verbreitete sich der Calvinismus hauptsächlich über die Niederlande und Frankreich, in welch' letzterem Lande seine Bekenner unter dem Namen „Hugenotten^ eine mächtige Partei bildeten. Sogar in Spanien und Italien gewann die Reformation ihre Anhänger, konnte indes bei den heftigen Verfolgungen durch die Inquisition, welche alle der Ketzerei Verdächtigen zum Feuertode verurteilte, nie zur Geltung gelangen. ^Das Tridentiner Concil.) Daß die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland keine größere Schwierigkeiten erfuhr, verdankte man vorzugsweise dem Umstande, daß Karl V durch fast ununterbrochene Kriege vom Reiche ferngehalten wurde.' Kaum aber sah der Kaiser die äußeren Kämpfe wenigstens vorläufig

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 180

1904 - Habelschwerdt : Franke
180 Die sieben nrdlichen Provinzen, die der reformierten Kirche angehrten und von England untersttzt wurden, von Spanien los (1579). Im Westflischen Frieden wurde ihre Selbstndigkeit anerkannt. Sie bildeten nun die Republik Holland oder die Generalstaaten, während die sdlichen, die katholischen Provinzen bei deni Hause Habsburg blieben. Als Philipp Ii. starb (1598), war Spaniens Blte dahin; eine Schuldenlast von der 3 Milliarden Mark drckte das Land; der spanische Handel war vernichtet und das gemeine Volk mit hohen Abgaben belastet. Zweiter Abschnitt. 1618-1648 Der Dreiigjhrige Krieg, 16181648* Ursachen. Die Ursachen des Dreiigjhrigen Krieges waren die auch von den protestantischen Fürsten Deutschlands geteilten Besorgnisse des utraquistisch-bhmischen Adels, da Ferdinand von Steiermark, der seinem Vetter in Bhmen und Ungarn folgen sollte, von dem ihm als Landesherrn zustehenden Rechte (S. 167), das Bekenntnis seiner Untertanen zu bestimmen, Gebrauch machen wrbe. Damit verband sich das Streben der Tschechen nach nationaler Selbstndigkeit. Zugleich trat bei mehreren deutschen Fürsten das Verlangen nach greren landeshoheitlichen Rechten hervor, während auswrtige Mchte die Gelegenheit benutzten, die kaiserliche Macht zu schwchen und Eroberungen zu machen. Der Dreiigjhrige Krieg nahm daher den Charakter eines europischen Krieges an und gestaltete das europische Staatensystem um. Whrend zu Ansang des Krieges die religisen Interessen im Vordergrunde standen, artete der Kampf spter in einen wsten Raub-krieg aus und erlosch endlich infolge allgemeiner Erschpfung. 1618-1623 A. Per kmisch-pfhische Krieg, 16181623. 1. Die Unruhen in Bhmen. Waren die bhmischen Protestanten schon darber ungehalten, da Kaiser Matthias dem Erzherzog Ferdinand von Steiermark, einem eifrigen Katholiken, die Nachfolge gesichert hatte, so kam diese Unzufriedenheit zum offenen Ausbruch, als aus Befehl der Grundherren die protestantische Kirche zu Kl oft er grab im Erz-gebirge niedergerissen und die zu Braunau gesperrt wurde. Die Protestanten beriefen sich in ihrer Beschwerde auf den Majesttsbrief. Der Kaiser aber wies sie mit dem Bescheide ab, da nach demselben nur den protestantischen Stnden und nicht den protestantischen Unter-tauen katholischer Grundherren freie Religionsbuug gestattet sei. Hierber emprt, drangen protestantische Scharen im Mai 1618 in das Prager Schlo ein und warfen die kaiserlichen Rte Mrtinitz Gindely, Der Dreiigjhrige Krieg. Leipzig 1882.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 246

1904 - Habelschwerdt : Franke
246 b. Sorge fr Schule und Kirche, Wissenschaft und Kuust. Neben der Sorge fr das materielle Wohl seiner Untertanen schenkte der Kurfürst auch dem geistigen Leben volle Aufmerksamkeit. Er grndete in Duisburg (dsburg) am Rhein eine Universitt und in Berlin ein neues Gymnasium. Ju Wesel entstand unter ihm eine Pflanzschnle fr Schulmeister", eine Art Lehrerseminar. Den Streitigkeiten zwischen den lutherischen und reformierten Geistlichen trat der Kurfürst mit Strenge entgegen. Die Geistlichen muten sich durch ihre Unterschrift verpflichten, alle Znkereien in den Predigten zu vermeiden. Der bekannte Liederdichter Paul Gerhardt, der die Unterschrift verweigerte, wurde seines Amtes als Prediger enthoben und verlie Berlin, obgleich ihn der Kurfürst auf Bitten der Gemeinde begnadigt hatte. An den Hof zu Berlin berief der Kurfürst Gelehrte und Knstler. Es wurde eine Bibliothek und ein Kunstkabinett angelegt, woraus die Knigliche Bibliothek und die Kniglichen Museen hervorgegangen sind. 6. Der hollndische und schwedische Krieg, 167*21679. a. Der hollndische Krieg. Ludwig Xiv. machte nach dem Tode seines Schwiegervaters, des Knigs Philipp Iv. von Spanien, Ansprche auf die spanischen Niederlande (S. 235). England, Schweden und Holland verbanden sich aber (Tripelallianz) und suchten die Besehung der Niederlande zu verhindern. Ludwig wute jedoch England aus seine Seite zu ziehen und Schweden zur Neutralitt zu bewegen. Dann begann er den Rachekrieg gegen Holland. Da der Kurfürst Friedrich Wilhelm um feiue uiederrheinifchen Besitzungen besorgt war, sandte er den Hollndern ein Hilfsheer. Auch der Kaiser, Dnemark und Spanien traten zum Schutze Hollands aus, weil die Erhaltung des europischen Gleichgewichts, wie auch die deutscheu Handelsinteressen den Bestand der Republik forderten. Friedrich Wilhelm zog mit einem Heere von 24 000 Mann an den Rhein, aber der Kaiser untersttzte ihn nur ungengend, so da sich der Kursrst 1673 zu dem Sonderfrieden zu Vossem (bei Brssel) gentigt sah. In diesem gelobte er Neutralitt, solange das deutsche Reich sich nicht an dem Kriege beteilige. b. Der schwedische Krieg. Als Ludwig Xiv. sich auf diese Weise eines sehr gefhrlichen Gegners entledigt hatte, fiel er in die Pfalz ein und verwstete sie auf entsetzliche Weise. Da erklrte endlich das Reich an Frankreich den Krieg. Friedrich Wilhelm zog wieder mit einem Heere an den Rhein. Der kaiserliche Oberfeldherr Monteceuli war aber zu einem entschlossenen Vorgehen nicht zu bewegen, weshalb gegen die Franzosen nichts ausgerichtet wurde. Den Kurfrsten traf tu Straburg noch das Unglck, da sein hoffnungsvoller Sohn Karl Emil starb. Friedrich Wilhelm ncchtr(1674) in

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 367

1904 - Habelschwerdt : Franke
367 Sachsen, Hannover, die thringischen und einige andere Kleinstaaten den mitteldeutschen Handels verein. Die wirtschaftlichen Vorteile, die der Anschlu an das preuische Zollgebiet bot, bewog jedoch 1828 Hessen-Darmstadt zum Beitritt. Nachdem es gelungen war, die sd-deutsche und mitteldeutsche Zollvereiuiguug zum Anschlu an den preuisch-hessischen Zollverein zu bewegeu, trat am 1. Januar 1834 der Deutsche Zoll- und Haudelsvereiu" ius Leben. Nach und nach schlssen sich alle deutschen Staaten dem Zollverein an. Um sein Zustande-kommen erwarben sich die Finanzminister von Motz und Maaen groe Verdienste. Im Gebiete des Zollvereins, das rund 400 000 qkm umfate, wurden die Grenzzlle der einzelnen Lnder aufgehoben und dadurch Handel und Verkehr sehr erleichtert. Dem Auslande gegenber bildeten die im Zollverein vereinigten Staaten ein einheitliches Zollgebiet mit einer gemeinschaftlichen Zollgrenze. Die Zolleinnahmen floffen in eine gemeinsame Kasse, ans der sie nach Magabe der Bevlkerung au die einzelnen Staaten verteilt wurden. Der Zollverein brachte seinen Mitgliedern, besonders den Kleinstaaten, nicht nur bedeutende wirtschaftliche Vorteile, fouderu bereitete auch die nationale (Einigung Deutschlands vor. 5. Der wirtschaftliche Wohlstand Preuens hob sich unter Friedrich Wilhelm Iii. bedeutend. berall wurden neue Chausseen gebaut. Handel und Gewerbe nahmen nach Grndung des Zollvereius einen groen Aufschwung. Auch die Landwirtschaft machte Fortschritte. Der König wandte seine Aufmerksamkeit besonders der Gewinnung des Zuckers aus Rben zu. Von ihm untersttzt, grndete Achard zu Anfang des 19. Jahrhunderts in Schlesien die erste Rben-Zuckerfabrik. 6. Die Union, 1817. Um den zwischen Lutheranern und Reformierten bestehenden Gegensatz zu beseitigen, suchte Friedrich Wilhelm Iii. eine Vereinigung der beiden Kirchen herbeizufhren. An der Jubelfeier der Reformation im Jahre 1817 empfing der König gemeinsam mit den Lutheranern das Abendmahl. Als aber die Gottesdienstordnung der evangelischen Landeskirche" durch eine Agende einheitlich geregelt werden sollte (1824), erhoben einzelne Kirchengemeinden Widerspruch und schlssen sich der evangelischen Landeskirche nicht an. Unter Friedrich Wilhelm Iv. wurde ihnen freie Religionsbung gestattet; sie bilden seitdem die lutherische Kirche" (Altlutheraner). 7. Das Schulwesen erfuhr unter dem Minister Altenstein eine groe Frderung. Die allgemeine Schulpflicht wurde eingefhrt. In allen Provinzen wurden Lehrerseminare (im ganzen 29) Der deutsche Zollverein. Atzler, Qu. u. L. Iii,

8. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

9. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."
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