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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 75

1872 - Heidelberg : Weiß
to — ii Fraiitrctd) und besonders in England bestunden, wurden jedoch nur in e„ Mittel- und Kleinstaaten Deutschlands getroffen; Preußen und Ostereich 'wollten vou-nüem^konsmutionelleu Staatswesen nichts wissen. Indessen gaben die Verfassungen und Koikitutionen m,ganz Europam .Machen Kämpfen Veranlassung; denn ieder Teil, Volk wie^ Fürst suchte ’iie iitcftgewalt an sich zu bringen. Ein solcher Kampf (x\u(treboiutton ,rach im Jahr 1830_^nfrankreich aus. tn Holge dessen Karl X, [1830 »er Nachfolger Midwsg'-esxml., vertrieben wurde, und sein Verwandter. Wnlivv von Orleans, auf den französischen Thron gelangte. Dieser thronäje^T^ Bttcbrit^t~o^Tte Einfluß auf Deutschlaiid, wo Unzufrieden-iciteu aller Art gegen die Regierungen herrschten. Man verlangte bessere mb freiere Verfassungen, mehr Rechte für die Bürger, Abschaffung mancher mißbrauche, volksfrennbliche Minister. Die wenigsten dieser Forderungen vurben erfüllt, uitb so blieb auch die Unzufriedenheit des Volkes mit ihren/ Regierungen. Diese ungünstigen politischen Zustände waren auch Ursache. / mt! viele tanfenb ftamiliüljiarflilmmfa answanberten. . [ Hüfti n e wohlthätige Einrichtung fällt in btcseit Zeitraum, nämlich »er Zollverein. Bisher belegte jeber Staat die Waren, welche ein- ober /ff4/ iu§gefuhrttoürm, nach Gutbünken mit Zoll. Dies erschwerte natürlich Dcmbel und Gewerbe. Es vereinigten sich deshalb viele Regierungen nur ßrenßen und führten in ihren Staaten gleiche Zölle ein. So kam der Zoll. >erein zu Stande, woran aber Österreich und einige norddeutsche Staaten feinen Teil nahmen. 69. Die Revolution von 1848. ftiidtirifl P klili vv. der durch diejulirevolution auf den frauzösischen Zhiw™grtimfnicit war, vergaß gar bald seine Versprechungen, das Volk nach der beschworenen Verfassung zu regieren. Das Wohl seiner eigenen Familie lag ihm mehr am Herzen als das des französischen Volkes. Immer mehr suchte er die erlangte Gewalt zu erweitern, wodurch er sich den Haß des Volkes in weit größerem Maße zuzog, als sein Vorgänger Karl X. Da brach endlich im Februar 1848 die Revolution ans. Ludwig Philip^-Kob jiadmblolanti, und Frankreich erbteiiltne. Xeftub-lif auij che_ V er.iaü -tuttg. Louis Napoletui Vonavarte. ein .Mm des Kaisers Napoleon, warb im Dezember desselben Jahres zum ersten Präsidenten der Republik erwählt. Am 2.Dez/mb£i .1851 löste er indes die National-Versammlung gewaltsam ans"und herrschte von da an mit unumschränkter Gewalt. Am 2. Dezember 1852 ließ er sich als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen ernennen. Für ganz Europa, besonders aber für Deutschland, war diese französische Umwälzung von der größten Bedeutung. In wenig Tagen waren alle deutschen Staaten von der Bewegung ergriffen, und mit Ungestüm verlangte das Volk die Erfüllung feiner Wünsche. Die wichtigsten Forderungen waren : 11 die Freiheit, sich L der alle Angelegenheiten des Staates in Wort und Lchnst ungehindert aussprechen' zu dürfen (Rel | 2) das Recht, Waffen zu tragen (Volmhe)vaffnung/und sich feber ^etf an jedem Ort zu gemeinsamen Beratungen versammeln zu dürfen (freies Persamm-_lungsrecht); 3) die Einführung von öffentlichen Mrichteu, uisbesondere der Geschworenengerichte; 4) Aufhebung des verhaßten Mrndeltms und Umgestaltung Dentfchlanbs in zeitgemäßer Weise. Die meiwk Fürsten bewilligten diese Forderungen; der König von Preußen indes und der Kaiser von Aster-

2. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 74

1872 - Heidelberg : Weiß
— 74 — auch jetzt noch als Kaiser. Er starb am 5. Mai 1821. Im Jahre 1840 wurde feine Asche noch Frankreich gebracht. Nach der Schlacht von Waterloo zogen die Verbündeten zum zweiten Male nach Paris. Ludwig Xviii. wurde zurückgeführt 1815] und der zweite Pariser Friede geschlossen. Diesmal verfuhren die Alliierten nicht so nachsichtig gegen Frankreich, wie das erste Mal. Es mnßte einen großen Teil des linken Rhem-ufers an Deutschland abtreten, 700 Millionen Francs Kriegsentschädigung zahlen und alle Kunstschätze, welche während der Kriege nach Paris, geschickt wurden, herausgeben. Die tirurrt 3rif. 68. Begebenheiten nach den Freiheitskriegen. Nach dein Sturze Napoleons begann in Europa eine neue Ordnung der Tinge; insbesondere gestaltete sich das Verhältnis zwischen Fürsten und Völkern ganz anders. Die drei Besieger Napoleons: Kaiser Alexander von Rußland, König Friedrich Wilhelm in. von Preußen und Kaiser Franz von Österreich erkannten, daß sie die Erhaltung ihrer Throne nächst Gott ihren Völkern zu verdanken hatten. Sie schlossen daher vor ihrer ' Abreise vou Paris bett heiligen Bund (Allianz). Die Fürsten versprachen darin aufs feierlichste, sich gegenseitig beiztistehen, Religion, Friebe und Gerechtigkeit in ihren Länbern zu fördern und ihre Völker wie Väter zu regieren. Leiber gingen diese schönen Versprechungen nicht in Erfüllung; im Gegenteil würden viele jener tapfern und freisinnigen Männer, welche kurz vorher ihr Leben für Fürst und Vaterlanb eingesetzt hatten, verfolgt; überhaupt sahen die Herrscher mißtrauisch auf ihre Völker, die fegf" mehr Freiheiten und Rechte verlangten. . In Dcutschlanb würde das Kaiserreich nicht wieber hergestellt. Der Wiener Kongreß machte aus unserm Vaterlanb eittetv Stnateiibimb von 38 größeren und kleineren Reichen. Die Abgesandten biefer Staaten bitbeten den Bnnbestag, der seinen Sitz in Frankfurt hatte. Hier sollten die gemeinsamen Angelegenheiten bei bentschen Vaterlanbes beraten werben. Zugleich versprachen die bentschen Fürsten ihren Völkernzlmmmkn zu geben. Bisher regierten nämlich die Fürsten unbeschränkt in ihren Länbern; die Unterthanen hatten nur zu gehorchen. Steuern ru zahlen jtnb für ihren Lanbesherrn in den Krieg zu ziehend Dnrch die Verfassung würden zwischen Fürsten und Völkern Verträge hergestellt, wonach das Volk bnrch selbst gewählte Abgeorbnete an der Regierung des Laubes Anteil nahm. Diese Abgeorbneten, auch Kammern ober Lanbstänbe genannt, hatten m Gemeinschaft mit der Regierung die Gesetze des Laubes zu bestimmen, die Steuern festzustellen und bereu Verwendung zu genehmigen. Ohne Zustimmung per Volksvertreter konnten also in einem Vcrfafsnngsstaat keine wichtigen Veränderungen vorgenommen werben. Solche Einrichtungen, die schon seit lange

3. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 77

1872 - Heidelberg : Weiß
77 icgreich gegen die italienische Armee kämpften, wurden sie in der Hauptschlacht 3cf K önigg r„ä tz von den tapfern preußischen Heeren gänzlich geschlagen. Auch die mit Österreich verbündeten deutschen Staaten unterlagen den preußischen Waffen. Der Friede, welcher diesem kurzen, aber merkwür- [1866 digen Kriege folgte, führte eine völlige Veränderung der bisherigen Verhältnisse Deutschlands herbei. Der deutsche Bund hatte sich ausgelöst. Preußen vereinigte (annektierte) die eroberten Staaten Hannover, Knrhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt, sowie die beiden Herzogtümer Schleswig-Holstein mit seinem Reiche. Es erhielt dadurch einen Länderzuwachs von 1300 Cuabratmeilen mit übcr 4 Millionen Einwohnern. Österreich, Württemberg und Baden mußten bedeuteude Kriegskosten an Preußeu zahlen, Bayern und Hessen-Darmstadt überdies noch einige Gebietsteile an den siegreichen König Wilhelm I. abtreten. Die Staaten nördlich vom Maine (Mainlinie) bildeten unter Preußens Führung den norddeutschen Bund. Am 24. Februar 1867 trat der aus allgemeinen, unmittelbaren Volkswahlen hervorgegangene norddeutsche Reichstag das erste Mal zusammen, um die neue Bundesverfassung zu beraten. Dieselbe enthielt folgende Bestimmungen: An der Spitze des Nordbundes steht der König von Preußen; er führt das Bundesp r äsi d ium, erklärt im Namen des Bundes Krieg und schließt Frieden; er ist zugleich Bundesfeldherr und hat als solcher den Oberbefehl über die gesamte norddeutsche Wehrkraft zu Wasser und zu Land. Dem König zur Seite steht der Bnndesrat und der Reichstag. Der Bundesrat wird durch die Vertreter der zum Nordbund gehörenden Regierungen gebildet; den Vorsitz führt hier der Bundeskanzler, welcher vom Bundespräsidium ernannt wird (Bismarck). Der Bundesrat entwirft die gemeinsamen Gesetze über Zoll-, Paß-, Post-, Eisenbahn-, Telegraphen-, Münz- und Gerichtswesen, sowie über gleiches Heimats- und Handelsrecht. Der Reichstag, der unmittelbar vom Bolke in geheimer Abstimmung gewählt wird, beratet und genehmigt die vom Bundesrat vorgelegten Gesetze. — Bayern, Württemberg, Baden und der auf dem linken Mainufer liegende Teil von Hessen-Tarmstadt wurden jetzt selbständige Staaten (Süddeutschland). „ Diese Länder schlossen mit Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis. Österreich, das '?;ne außerdeutsche Provinz Venetien an Italien abtrat, ward jedoch von ieder Verbindung mit dem Nordbunde und Süddeutschland ausgeschlossen.' Luxemburg und Limburg kamen an Holland. «patjahr 1868 wurde die Königin Zsabella vom spanischen Volke cti» den lande vertrieben, und eine provisorische Regierung trat an ihre «teile. Diese bot unter andern Fürsten auch dem Prinzen Leopold von ^ohenzollern, entern Verwandten des preußischen Königshauses, den spanischen Xhrott an. Frankreich sah darin eine Verletzung des europäischen Gleichge-wtchts. Um jedoch keilte Veranlassung zum Kriege zu geben, verzichtete Prinz Leopold auf die spanische Krone. Gleichwohl benützte Napoleon Eu. steten Vorfall, um unter allerlei nichtigen Vorwänden Preußen den Krieg zu erklären. Die angebahnte Einigung Deutschlands sollte verhindert und linse Rhemufer zurückerobert werden. Die Kriegserklärung erfolgte am 19. Juli 1870. Schon am 4.Aug. wurden -Ztietßenburg, am 5. Aug. die Spicherer Höhen von den ver- [1870 etntgten Mord» und süddeutschen Heeren erstürmt und am 6. August der be= rühmte französische General Mac Mahon bei Wörth vollständig geschlagen. 71. Der deutsch-französische Krieg. (1870-1871.) Georg-£Ck( für intern Schulbuch: :ckert-lnstltut ernaäonaie

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 216

1873 - Heidelberg : Winter
216 Kap. 172. Norddeutscher Bund. Luxemburger Frage. denselben gesichert war, traten am 15. Dec. 1866 Bevollmchtigte smmt-Ucher 22 norddeutschen Staaten zur Berathung eines von Graf Bismarck vorgelegten Verfassungsentwurfs in Verlin zusammen, und schon am 17. April ]867 wurde unter Mitwirkung eines aus ganz Norddeutschland beschickten Reichstags die Verfassung des norddeutschen Bundes zum Abschlu gebracht, welche am 1. Juli 1867 im ganzen Umfang des Bundes in Kraft trat. Die Grundzge dieser Verfassung sind folgende: Innerhalb des Bundesgebietes bt der Bund das Recht der Gesetzgebung aus und zwar so, da die Bundesgesetze den Landesgesetzen vorgehen. Die Bundesgesetzgebung wird ausgebt durch den Bundesrath und den Reichstag. Der Bundesrath besteht aus den Vertretern der Bundcsregie-rungen. Das Prsidium des Bundes steht der Krone Preußen zu, welche denselben vlkerrechtlich zu vertreten, in seinem Namen Krieg zu erklären und Frieden zu schlieen, berechtigt ist und den Bundeskanzler zu ernennen hat, welchem der Vorsitz im Bundes-rath und die Leitung der Geschfte zusteht. Der Reichstag geht aus allgemeinen, directen Wahlen hervor und beschliet nach absoluter Stimmenmehrheit. Fr den gan-zen Umfang des Bundesgebiets besteht ein gemeinsames Jndigenat. Die Kriegsmarine, wie die gesammte Landmacht des Bundes ist eine einheitliche und steht im Krieg und Frieden unter dem Befehl des König? von Preußen. Eine Reihe der wichtigsten In-terefsen (Freizgigkeit, Gewerbebetrieb, Zoll- und Handelsgesetzgebung, Ordnung des Ma-, Mnz- und Gewichtssystems, Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesen, Gesetzge-bung der Strafrecht und gerichtliches Verfahren) sind gemeinsame Bundesangelegenheit und dem Belieben der Einzelstaaten entzogen. So hatte sich Preußen, die Seele des Bundes, tatschlich als fester Kern und Fhrer Norddeutschlands erwiesen. Indem es zu seiner tatschlichen Stellung auch die nthige grundlegende Macht, zu seinen Pflichten auch die denselben entsprechenden Rechte erhielt, erntete es den Lohn langjhriger, stiller Arbeit. Auerhalb dieses Bundes standen die 4 sddeutschen Staaten, welchen im Prager Frieden der Zusammentritt in einen Verein gestattet worden war, der eine internationale, unabhngige Stellung haben und dessen nationale Verbindung mit dem norddeutschen Bunde der Verstndigung zwischen beiden vorbehalten bleiben sollte. Da sich jene Staaten inde schon in den Schuh-und Trutzbndnissen (s. Kap. 171, 3 E.) gegen Garantie ihres Gebiets ver-pflichteten, im Kriegsfall ihre smmtlichen Streitkrfte unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen zu stellen, so war Deutschland wenigstens von einem gemeinsamen Band umschlungen, und bei dem friedlichen Charakter der neuen Gestaltung durfte das Reich einer seiner inneren Entwicklung gnstigen Zeit der Ruhe entgegensehen. Die Ruhe schien bedroht, als Napoleon, zur Genugthuung fr den durch die Erfolge Preuens gereizten Geist seiner Nation, das Herzogthum Luxemburg, welches nach der Auflsung des frheren deutschen Bundes selbstndig geworden war, vom König von Holland abkaufen und damit die Herstellung der sogenannten natrlichen Grenzen Frankreichs in Angriff nehmen wollte. Doch Preußen weigerte sich entschieden, auf sein Besatzungsrecht in der Festung Luxemburg zu verzichten und fand dabei die begeistertste Untersttzung aller deutschen Stmme, die im Sden wie im Norden bereit waren, mit den Waffen fr die Integritt deutschen Bodens einzustehen. Da Napoleon be-frchtete, da durch _ den Ausbruch eines Kriegs die sddeutschen Staaten ganz in die Arme des norddeutschen Bundes getrieben und so Grodeutschland vollendet wrde, Preußen aber besonders von England zur Nachgiebigkeit gedrngt wurde, so wurde in Folge beiderseitiger Geneigtheit zu friedlicher Beilegung des Streites in einer Konferenz der Gromchte zu London (7.11. Mai 1867) vertragsmig festgestellt, da die Festung Luxemburg von den Preußen gerumt und von Holland geschleift werden, das Herzog-thum aber unter Garantie der Gromchte neutrales Gebiet sein sollte. Seinen Zu-

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 211

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 169. Deutschland: Oesterreich, Preußen. 211 iroft der Zukunft entgegensehen, welche auch fr. Venetien die Befreiung brachte. Kap. 169. Deutschland; die beiden Gromchte und die Bundcsverfaffungs- Reformversuche. (1.) Die Wirkungen des Nationalittsprincips, das in Italien zum sieg-reichen Durchbruch gekommen war, uerten sich vor allem im deutschen Volke, das die Hoffnung zu politischer Einheit zu gelangen nicht aufgegeben hatte. Die Aussicht in die kriegerischen Verwicklungen zwischen Oesterreich und Frankreich verflochten zu werden, und die zu Tage tretenden Vergrerung^ gelste Frankreichs brachten im Volk zunchst das Gefhl der in seiner Mangel-haften inneren Organisation beruhenden Schwche zu lebendigem Bewutsein. Sogleich erhob der im September 1859 gegrndete Nationalverein eine rhrige Agitation einestheils gegen die bestehende Bundesverfassung, andern-thcils fr eine deutsche Central gew alt und die Hegemonie Preuens in Deutschland mit Ausschlu Oesterreichs. Mit diesem Programme fand er im Volk ungemein zahlreiche Anhnger (die Kleindeutschen"), während die Be-theiligung an dem erst spter gegrndeten grodeutschen" Resormverein, welcher vom Ausschlu Oesterreichs nichts wissen wollte, stets eine laue blieb. Die deutschen Fürsten dagegen neigten sich mehr zu Oesterreich, da sie bei der durch den lombardischen Krieg vergrerten Spannung zwischen den beiden Gromchten ihr Interesse mehr an der Seite Oesterreichs gesichert sahen. (2.) In Gesterreich selbst suchte der Kaiser die Macht seines Staats durch Ertheilung einer Gesammtstaatsv erf assung vom 26. Febr. 1861 unter dem Ministerium Schmerling zu heben. Doch konnten die Ungarn zur Betheiligung an dem politischen Gesamm.tleben des Reichs nicht bewogen werden, da sie die Februarverfassung zurckgewiesen und unter revolutionren Ausschreitungen die Herstellung ihrer Verfassung von 1847/48 verlangten, worauf aber der Kaiser nicht eingehen zu knnen erklrte. Daher entsprach der Erfolg den Erwartungen nicht und der Kaiser fand es fr gut, nach Entlassung Schmerling's die Februarverfassung nach kurzem Bestand durch das Septemberpatent (1865) zu sistiren, um auf neuer Grundlage mit Ungarn zu verhandeln und durch Beiziehung der magyarischen Lnder die Machtstellung des Reichs fester zu grnden. (8.) In Greuen veranlat? ein Verfasfungsconflict bedenkliche, lang nachwirkende Bewegungen. König Wilhelm I., welcher am 2. Januar 1861 feinem Bruder auf dem preuischen Thron folgte, hatte sich noch als Prinz-Regent mit einem aus liberalen und conservativen Elementen gemischten Ministerium umgeben. Dadurch ermuihigt trat die Fortschrittspartei mit der Forderung nach Erweiterung der verfassungsmigen Rechte des Volkes im Sinne des Zeitgeistes offen hervor. Dagegen legte der König bei feiner feierlichen Krnung in Knigsberg (18. Oct. 1861) vor feinem ganzen Volk Zeugni ab, da er das Knigthum als von Gottes Gnaden" em-pfangen betrachte, vermochte aber dadurch die liberale Bewegung nicht mehr in Schranken zu bannen; die Agitation gewann immer mehr Boden, und 14*

6. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

8. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 448

1880 - Heidelberg : Winter
448 Kap. 44. § 270. Regierung Maria Theresias. Katharina Ii. und zur Überwachung der verschiedenen Vollziehungsbehörden. Die Vermittlung zwischen dem Staatsoberhaupte und den Provinzialverwaltungen bildeten die in Wien für die verschiedenen Provinzen aufgestellten Hofkanzleien. Um den Staatshaushalt zu ordnen, begann sie mit Ersparungen an sich und ihrem Hofe, begünstigte das Fabrikwesen (zum Teil auch durch Monopole), förderte den Handel durch Anlegung von Kanälen und Häfen und errichtete zu diesem Zweck den Hofcommercienrat. (Die Einführung der Zahlenlotterie und der Bankzettel erwies steh in der Folge als höchst nachteilig.) Zur Verbesserung des Justizwesens ließ sie ein Strafgesetzbuch fertigen, durch welches die Tortur abgeschafft wurde. Auch sorgte ste für die Erleichterung des Loses der Leibeigenen. Die Mängel des Heerwesens, die sich in den drei schlesischen Kriegen gezeigt hatten, suchte sie durch bessere Einrichtungen zu heben: sie führte die Eon-feription ein und organisirte die Militärgrenze, deren soldatische Bewohner im Frieden sich selbst erhielten, im Kriege sich selbst ergänzten. Wie säst alle europäischen Mächte damaliger Zeit führte auch sie den Grundsatz der unumschränkten Monarchie in ihren Staaten durch; selbst die Ungarn gewöhnten sich an die Regierungsweise der „Mutter Maria Theresia", obgleich sie in ihrer 40jährigen Regierung nur drei Mal den ungarischen Landtag berief. Nur in Tirol tastete sie die landständische Ordnung nicht an. In kirchlicher Beziehung war sie das Gegenteil von Friedrich: sie hielt die Nichtkatholiken nieder und konnte sich nicht zu derjenigen Toleranz erheben, die in einem Staate von verschiedenen Religionsgenossen zur politischen Klugheit gehört. Doch hielt sie sich auch gegen Rom ziemlich abschließend und wußte das Eingreifen der päpstlichen Kurie in vielen Beziehungen zu beschränken. Wäre es nach ihrem Sinne gegangen, so wäre das Unrecht nicht geschehen , das der polnischen Nation, dieser ehemaligen Vormauer Deutschlands gegen den slavischen Norden und Osten, in dieser Zeit angetan wurde. Nach dem Tode Augusts Iii von Polen hatte die russische Kaiserin Katharina Ii den Polen, deren Unterjochung Rußland sich zum geheimen Ziele setzte, ihren Günstling Stanislaus Poniatowsky als König aufgenötigt, und um dieselben durch Zwietracht zu schwächen, den Nichtkatholiken (Dissidenten) gleiche Bürgerrechte mit den Katholiken eingeräumt und Zutritt zu allen Ehrenstellen gewährt. Daher schloß ein Teil des katholischen Adels von Polen im Febr. 1768 die Konföderation zu Bar (in Podolien), ergriff die Waffen gegen die russischen Besatzungen und verübte die ärgsten Erpressungen und Vergewaltigungen gegen ruhige Bürger. Anfangs traten ihnen die Russen mit Schonung entgegen; als aber immer neue Haufen auftraten und schreckliche Grausamkeiten begingen, steigerte sich auch bei den Russen die Leidenschaft so, daß sie nach der Einnahme von Bar und Krakau die Gefangenen grausam behandelten. Vergebens hofften die Kon-föbirten auf die Hilfe Friedrichs Ii; er riet ihnen zur Ruhe und sicherte feine Grenzen durch aufgestellte Truppen. Frankreich begnügte sich, die Türkei zum Krieg gegen Rußland aufzureizen, gab den Konföderirten Geldunterstützung, und biefe erklärten nun den König Stanislaus für abgesetzt und machten sogar ein Attentat auf feine Freiheit. Zuletzt zog aber die Konföderation den Kürzern, und da die Türken nichts gegen die Russen ausrichteten, so erhielt Rußland ein leichteres Spiel. Gleich im Anfang des russisch-türkischen Kriegs hatte Österreich zum Schutze seines Gebiets einen Militärcordon gegen Polen und die Türkei gezogen und auf alte Ansprüche hin 13 Städte der Zipfer Starostie besetzt. Auch Friedrich der Große war durch das Verhalten Rußlands gegen Polen für Preußen besorgt, rückte seinen Grenzcordon weiter vor und wollte mit Österreich ein Gegengewicht bilden. Daher hielt er mit dem

9. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 453

1880 - Heidelberg : Winter
Kap. 44. § 272. Empörung der Belgier. Aufstand in Belgien. 453 Katholiken in allen seinen Staaten, die Verleihung bürgerlicher Rechte an die Juden rc., verschafften ihm den Beifall der Aufgeklärten, zogen ihm aber den Haß der Geistlichkeit, das Übelwollen des Adels und selbst die Abneigung vieler im Volke zu. Die Vorstellungen und Bitten des Papstes in Betreff der Zurücknahme vieler in die Rechte der Kirche tief eingreifenden Verordnungen waren vergebens, und selbst die persönliche Reise des Papstes Pius Iv nach Wien (1782) konnte den Kaiser zu keinem Zugeständnis vermögen. Von den eingezogenen geistlichen Gütern wurden Pfarreien und Schulen, Seminarien für Geistliche und Schullehrer, Taubstummenanstalten und dergleichen wohltätige Institute gegründet. Auch hob er in der ganzen Monarchie die Leibeigenschaft auf und stellte zwischen den Bauern und ihren früheren Herren ein billiges Verhältnis her. Übrigens verletzte Joseph die gebotene Gleichberechtigung vor dem Gesetz selbst durch eingreifende Kabinetsjustiz, durch welche er Richter und Parteien zu seinen Grundsätzen zu zwingen suchte. Denn so freisinnig er in feinen Ansichten war, so despotisch war er in seiner Handlungsweise. Der Gipfel seiner übereilten und darum unweisen Neuerungen war sein unnatürlicher Versuch, den so verschiedenen Völkern seines Reiches die deutsche Sprache und gleichförmige Verwaltungsgrundsätze mit Gewalt aufzudrängen, so daß es kein Wunder war, daß er dadurch den größten Teil seiner Untertanen, besonders die Ungarn, zur höchsten Unzufriedenheit, die Niederländer sogar zur offenen Empörung brachte. Die Niederländer hatten vermöge ihrer verbrieften Verfassung viele Rechte und Freiheiten. In diese griff Joseph auf rücksichtslose Weise durch eine neue Einteilung des Landes und durch Umänderung aller politischen, kirchlichen, ökonomischen und gerichtlichen Einrichtungen ein. Empört über eine Willkür, welche fremde Rechte nicht achtete, wenn sie mit ihrer Ansicht nicht übereinstimmten, erregten die Niederländer zuerst einen Aufstand zu Löwen, wo er die Vorrechte der Universität aufgehoben hatte und ein nicht unter der Leitung des Bischofs stehendes theologisches Generalseminar gründete. Hier wurde der Aufstand leicht unterdrückt. Darauf versagten die Stände die Geldbewilligungen, und an diesen Widerstand knüpften sich die Volkserhebungen zu Brüssel, Antwerpen, Mecheln und in andern Städten. Die Versicherungen Josephs, daß er bei jenen Veränderungen nur das Wohl der Niederländer vor Augen gehabt, halfen natürlich nichts. Da Joseph eben im Begriff war, in Verbindung mit Rußland einen Feldzug gegen die Türkei zu machen, so nahm er einige Verordnungen in Belgien zurück, in der Hoffnung das Land dadurch zu begütigen. Der Feldzug, welchen Joseph in Verbindung mit Katharina Ii 1788 unternahm, und in welchem er auch als Feldherr aufzutreten gedachte, war der zweite russisch-österreichische Türkenkrieg. Das österreichische Heer, dessen Hauptcorps Joseph in Person befehligte, betrug 200,000 Mann, bildete aber einen zu weiten Bogen, der leicht durchbrochen werden konnte. In ungeduldiger Hast rückte Joseph vor Belgrad, mußte aber von der Belagerung abstehen und wurde von den Türken in das Banats zurückgedrängt. Zwar nahmen Laudon und der Herzog von Coburg einige feste Plätze ein; da aber die Russen durch einen Einfall der Schweden verhindert waren, mit mehr Nachdruck in der Türkei aufzutreten, kam es zu einem dreimonatlichen Waffenstillstand, während dessen Joseph unmutig und unwohl nach Wien zurückkehrte. Der Aufstand in Belgien hatte sich unterdessen trotz der strengsten militärischen Maßregeln weiter verbreitet. Ein Manifest der drei flandrischen Stünde erklärte den Kaiser der Herzogswürde verlustig, die österreichischen Niederlande für unabhängig und berief einen allgemeinen

10. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 500

1880 - Heidelberg : Winter
Kap. 49. § 293. Heilige Allianz. m !v* =^Dc^ dadurch die Wünsche und Interessen des deutschen Volkes, welches von aller Mitwirkung ausgeschlossen blieb, keineswegs befriedigt waren; wie denn auch schon damals weiter sehende patriotische Staatsmänner sich dahin aussprachen: „daß eine deutsche Verfassung nicht mir für das Verhältnis der Höfe, sondern für die Befriedigung der Nation Sorge tragen müsse, die durchdrungen sei von dem Gefühl, es hänge ihre Sicherheit Wohlfahrt und das Fortblühen vaterländischer Bildung größtenteils von ihrer Vereinigung in einen festen Staatskörper ab, und es könne die treffliche Mannigfaltigkeit der Stämme nur daun wohltätig wirken, wenn sich dieselbe in einer allgemeinen Verbindung der Nation wieder ausgleiche." , 203. ^ cdm Gedanken, die Fürsten und Völker vor ähnlichen Umwälzungen, wie sie in den letzten Jahren Europa erschüttert hatten, zu bewahren, ftif-teten die drei Monarchen Alexander von Rußland, Friedrich Wil-m von Preußen und Franz Ii von Österreich am 26. Sept. den heiligen Intnb mit dem Zweck, sich im Sinne des Evangeliums brüderlichen Beistand leisten und ihre Völker in Liebe, Gerechtigkeit und Frieden regieren zu wollen. Diesem Bunde, der die Anerkennung der christlichen Grundsätze in ihrer Anwendung auf Politik enthielt, traten, mit Ausnahme von Frankreich, England und dem Kirchenstaat, alle übrigen christlichen Staaten Europas bei. Als sodann im Jahre 1818 der Monarch enc o n g r e ß zu Aachen auf Bitten Frankreichs in die Räumung dieses Landes von den Heeren der Verbündeten willigte, erhielt auch Frankreich auf sein Ansuchen den Zutritt zu dem heiligen Bunde. Die Fürsten, welche die Idee dieses Bundes faßten, meinten es bei der Schließung desselben redlich, indem sie nach der napoleonischen Ära ungerechter Vergewaltigung eme Ara des gerechten Waltens über die Völker heraufführen zu können hofften; nur konnte eine solche Allianz als bloß mit dem subjektiven Willen vorübergehender Persönlichkeiten gegründet, keine objektive, unverletzliche Garantie bieten. Daher ist die Idee dieses Bundes nicht zur vollen Ausführung gelangt, ja diese heilige Allianz hat später durch die Art und Weise, wie sie von einzelnen aufgefaßt und ausgeübt worden ist, Europa wenig Segen gebracht. Kap. 50. Innere Zustände Deutschlands seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. 294. Deutschlands politische Verfassung. Deutschlands Staatseinheit im vorigen Jahrhundert war nur ein Schein ohne Wesen; das deutsche Reich als Monarchie war längst zur Unwahrheit geworden, und nur die Form hielt es noch zusammen. Die Besorgnis der Reichsfürsten, bei der Rückkehr einer wesentlichen Einheit (durch Unterwerfung _ unter ein persönliches Oberhaupt) die errungene Landeshoheit wieder einzubüßen, ließ kein Streben zum Ganzen und Allgemeinen zu, trieb vielmehr alle trennend auseinander, so daß man mit Recht gesagt hat: „der Schein der Einheit hinderte die Einigkeit", so wie auch klar ist, daß der Mangel an Einigkeit die volkstümliche (nationale) Entwicklung hinderte. Ein Schein kann sich aber nicht immer halten; seine Herrschaft endet mit dem Eintritt der Wahrheit. Daher war es kein Wunder, daß das Reich beim ersten kräftigen Stoß, den es durch die französische Revolution
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