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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 343

1868 - München : Lindauer
343 Bayern unter Maximilian Iy Joseph. Lands Hut (17. Mai 1800). Die Überweisung der Güter von drei Klöstern an dieselbe gestattete die Mehrung der Lehrer und ihrer Bezüge, die Berufung namhafter Gelehrten vom Auslande, die Verbesserung der Bibliothek, der verschiedenen Sammlungen für Naturkunde und anderer Lehrmittel, fand aber die gehoffte Anerkennung nicht, weil bei der Besetzung der Lehrstühle arge Mißgriffe gemacht wurden^"). Die Angelegenheiten des Unter- richts, welche seit 1782 der kurfürstliche geistliche Rath neben den geistlichen Angelegenheiten geleitet und überwacht hatte, wur- den nach Aufhebung dieses Nathes (16. Dezember 1802) einem unter die Leitung des Freiherrn von Fraunberg gestellten General-Schul- und Studien-Direktorium überwiesen, welches für die Verbesferung des deutschen Schulunterrichts, für die Mehrung der deutschen Schulen, für die Ermunterung der Geistlichen zur Thätigkeit für den Unterricht viel Zweckmäßiges verordnete. Nur der von demselben ausgegangene Lehrplan für die gelehrten Schulen erwies sich unbrauchbar, weil durch ihn die sogenannten Realien (Mathematik, Geschichte, Geographie u. dgl.), für welche eigene Fachlehrer angestellt wurden, zu sehr auf Kosten der alten Sprachen bedacht waren. § 107. Die Thätigkeit der bayerischen Regierung nach Innen wurde im Jahre 1805 neuerdings durch Kriegsunruhen gehemmt. Napoleon Bonaparte, vormals Cónsul der fran- zösischen Republik, hatte die seinem Leben bereiteten Nachstellungen dahm zu benutzen verstanden, daß man ihn (18. Mai 1804) zum Kaiser der Franzosen, und ein Jahr darnach (26. Mai 1805) zum Könige von Italien erhob. Schon vor und noch mehr nach dieser Erhebung verletzte er, besonders in Italien, die eingegangenen Friedensverträge, weshalb England, Ruß- land und Oesterreich eine neue, die dritte Coalition gegen Frankreich bildeten. Die Lage Bayerns ward bei dieser Gelegenheit aufs neue gefährdet. Oesterreich enthielt sich jeder Mittheilung über seine Absichten und jeder Annäherung gegen den bayerischen Kurfürsten, während Napoleon Vertrag und Bündniß anbieten ließ. Erst dann, als der Kurfürst in Wien das Gesuch stellte, neutral bleiben zu dürfen, brach

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 103

1889 - München : Lindauer
103 durch den Frieden zu Luneville Verluste erlitten hatteu, die Stifter und Klster in ihren Territorien skularisierten, lie Max Iv auch in Bayern die Stifter und die noch bestehenden Klster aufheben und einziehen. Die Mitglieder der aufgehobeneu Klster wurden teils pensioniert, teils fr den Unterricht und Kirchendienst verwendet, teils in sogenannten Centralklstern untergebracht. Fr Bayern wurde die Skularisation namentlich dadurch sehr nachteilig, da die groen Besitzungen und Kapitalien, welche die bayerischen Stifter und Klster in sterreich hatten, von der sterreichischen Regierung nach einem vor-geblichen Heimfallsrecht wie herrenloses Gut ohne alle Entschdigung eingezogen wurden. Aas Verhalten Zzayerns während der dritten Koalition gegen Arankreich, 1805. Als Napoleon, der 1804 zum Kaiser der Franzosen und 1805 zum Könige von Italien erhoben worden war, in Bonlogne einen Angriff auf England vorbereitete, ver-einigte sich dieses mit Rußland und sterreich im Jahre 1805 zur dritten Koalition gegen Frankreich. Bayern geriet dabei in eine sehr miliche Lage. sterreich beobachtete gegen den bayerischen Kurfrsten Max Iv tiefes Schweigen, während Napoleon Vertrag und Bndnis anbieten lie. Nach langem Zuwarten stellte Max Iv in Wien das Ansuchen, neutral bleiben zu drfen, erhielt aber abschlgigen Bescheid, ja man drohte Bayern zu besetzen, wenn der Kurfürst den Anschlu an sterreich verweigere. Auf dies hin schlo sich der Kurfürst au Napoleon an und verlegte seine Residenz nach Wrz brg. Das Anerbieten sterreichs, Bayern zum Knigreiche zu erheben, kam zu spt und konnte schon darum keine Bercksichtigung finden, weil sterreichische Truppen unmittelbar nach der Entfernung des Kurfrsten ans Mnchen in feindlicher Absicht den Inn berschritten und Mnchen be-setzt hatten. sterreich schickte den Kern seiner Armee unter dem Erzherzoge Karl nach Italien, stellte ein kleines Heer unter dem Erzherzoge Johann in Tirol auf und lie den General M a ck mit 80,000 Mann an den Fu des Schwarzwaldes

3. Europa und Deutschland - S. 51

1902 - München : Oldenbourg
Die Länder der Ungarischen Kröne. 51 Magyaren und Türken den christlichen Glauben und die christliche Kultur zu schützen, und seine zweite, nicht minder bedeutsame Aufgabe bestand und besteht wohl auch noch heute darin, die nichtdeulschen Völker- schasten durch deutsche Kultur einer höheren Gesittung zuzuführen. In wirtschaftlicher Hinsicht ist Österreich - Ungarn noch vor- wiegend Ackerbaustaat! Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen gegen 2/z aller Einwohner. Die Industrie ist vorherrschend auf die westlichen Länder beschränkt, da Kohle und Eisen nicht allzu reichlich in der Monarchie ver- treten sind. Der Handel und Verkehr bewegt sich teils in ostwestlicher Rich- tung und hier vor allem auf und längs der Hauptachse alles Austausches und Verkehrs, der Donaustraße, teils in nordsüdlicher Richtung von Böhmen, Mähren und Galizien über Wien bezw. Budapest nach Trieft und Fiume. Österreich-Ungarn vermittelt somit einerseits den Verkehr zwischen West- und Südosteuropa, anderseits zwischen Nordosteuropa und den Mittelmeergebieten. Nach dem östlichen Mittelmeer, dem Gebiete der Levante, ist auch der Haupt- Handel der österreichischen Häsen gerichtet. An dem ozeanischen Handel hat Österreich-Ungarn vermöge seiner Lage nur bescheidenen Anteil. Es ist auch der einzige Großstaat Europas, der keine Kolonien besitzt. Auf dem Gebiete der Schulen wie der Wissenschaften hat die Mon- archie in den letzten Jahrzehnten sehr bedeutende Fortschritte gemacht. Ganz besonders aber ist Österreich das Land der Musik. Der musikalische Sinn zeigt hier eine Entwickelung wie sonst nirgends, und zwar sowohl bei den Deutschen wie bei den Slaven und Magyaren. Die charakteristischen Volks- typen dieser Art, der Tiroler mit der Zither, der ungarische Zigeuner mit der Geige und das böhmische Harfenmädchen, sind allbekannt. Es ist be- greiflich, daß ein folch musikalisch veranlagtes Volk auch eine ganze Reihe bedeutender Komponisten auszuweisen hat; es seien von solchen vor allem genannt die großen Klassiker Haydn und Mozart, ferner der Liederkomponist Franz Schubert. Auch manch bedeutenden Maler und Dichter hat Österreich hervorgebracht, von ersteren z. B. Moritz Schwind, Hans Makart, Franz Desregger, von Dichtern Grillparzer, Zedlitz, Seidl, Rosegger u. a. Sonach nimmt Österreich-Ungarn nicht nur als staatlicher Organismus unter den Großmächten Europas eine hervorragende Stellung ein, es ist auch seinen Kulturaufgaben gerecht geworden. Übersicht über die staatliche Einteilung Österreich - Ungarns. A. Die Länder des Österreichischen Staatsgebietes: I. Die Alpenländer: 1. Das Erzherzogtum Österreich unter der Enns oder Niederösterreich; 2. das Erzherzogtum Österreich ob der Enns oder Oberösterreich; 3. das Herzogtum Salzburg; 4. Tirol und Vorarlberg; 5. Kärnten; 6. Steiermark; 7. Krain.

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

5. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 62

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
62 Zweiter Teil. Das Königreich Sachsen. Frohnauer Hammer bei Annaberg. Das einzige noch unverändert erhaltene Hammerwerk im Erzgebirge. die berühmte Spielware nindu st rie in der Gegend von Seiffen und Olbernhau entwickelt. Aus Fichten- und Buchenholz macht man dort alle möglichen Dinge: Schäfchen, Soldaten, Holzpuppen, Wagen, Federkästen. Auf der Drehbank werden Ringe gedrechselt, aus denen man wie aus einem Napfkuchen einzelne Stücke von Tierform usw. abschneidet. Alle Familienmitglieder helfen dann, diese rohen und eckigen Formen zu runden und zu bemalen. Besondere „Verleger" kaufen die einzelnen Sachen tragkorbweife auf und lassen sie dann in Schachteln zu Schäfereien, Pferdeställen, Puppenstuben und ähnlichem zusammenpacken. Jedes Dorf hat seine Besonderheit; hier werden nur Kinderflinten, dort nur Federkästen, Säbel, Wetter- Häuschen, Schachteln usw. angefertigt. Feinere Holzarbeiten, Damenbretter, Kästen aller Art werden in Johanngeorgenstadt hergestellt; die Korb- macher haben ihren Hauptsitz zwischen Aue und Schwarzenberg. Die Stuhl- b a u e r e i blüht in Rabenau, die Kistenfabrikation im Flöhatale. Säge- mühlen findet man in allen Erzgebirgstälern. Neuerdings hat man gelernt, aus Holz auch Papier zu bereiten. Die Stämme werden hierzu in kleine Klötze ge- schnitten und zwischen Mühlsteinen zusammen mit Wasser zu einem Brei zerrieben. Aus diesem „Holzstoff" läßt sich zwischen Walzen Pappe oder Papier pressen. In ähnlicher Weise wird hier und da auch Stroh verarbeitet. Aber das Stroh hat auch noch eine besondere Industrie hervorgerufen: die Strohflechterei und Stroh- Hutfabrikation, die besonders im Tale der Gottleuba, Müglitz und Weißeritz hei- misch ist.

6. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 59

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
23. Ludwig Xiv. Die Raubkriege re. 59 schon frühzeitig die Regierung. Nur sein Wille war bestimmend; er richtete sich nach niemand. „Der Staat bin ich", pflegte er zu sagen. Zn seiner Zeit lebten in Frankreich eine große Zahl berühmter Schriftsteller, deren Werke der französischen Sprache die Herrschaft in Europa verschaffen halfen. Großen Ruhm erntete der König durch seine Prachtbauten mit herrlichen Marmortreppen, Spiegelgalerien und reizenden Gartenanlagen. Der Lieblingsaufenthalt des Könlgs war in dem schönen Schlosse zu Versailles (wärsaj). Da der ganze Hof sich durch einen unerhörten Glanz auszeichnete, so war es nicht zu verwundern, daß die fremden Nationen, besonders die Deutschen, nicht nur die Bauten und Ein-richtnngen, sondern auch die Sitten und Moden Frankreichs nachahmten. Die Perücke fand Eingang; in vornehmen Kreisen sprach man französisch. Auch Handel und Verkehr nahm mit Hilfe ausgezeichneter Diener unter Ludwig bedeutenden Aufschwung und ertrug ungeheure Summen, mit denen der König nicht nur geistreiche Männer unterstützen und die großen Bedürfnisse des Hofes befriedigen, sondern sich auch eine tüchtige Flotte schaffen, Festungen bauen, ein vortreffliches, mustergültiges Heer unterhalten und auch kostspielige Kriege führen konnte. Drei davon bezeichnet man mit Recht als Raubkriege; der letzte war der spanische Erbfolgekrieg. b. Der erste Raubkrieg. \667—J668. Da Ludwigs Gemahlin eine spanische Prinzessin war, so erhob er nach dem Tode seines Schwiegervaters Anspruch auf die spanischen Niederlande. Ohne Schwierigkeit wnrde ein Teil dieser Provinzen unterworfen. Weil sich aber die Holländer, besorgt um ihre Selbständigkeit, mit den Engländern und Schweden gegen Ludwig verbanden, so kam es zum Frieden von Aachen. Ludwig erhielt mehrere Grenzstädte, worunter Lille die wichtigste war. c. Der zweite Raubkrieg. ^672 — ^679. Um sich an Holland zu rächen, wußte Ludwig Schweden, England und auch einige deutsche Fürsten auf feine Seite zu bringen. Holland schien verloren. Da durchstachen die Holländer ihre Dämme und verwandelten das Land in einen

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 244

1889 - München : Franz
244 Philipp Ii. von Spanien 15561598. zeigt, die Mtiimfdje.1) Die Jesuiten suchten ihr Ziel, die Wiederher-stelluug der rmisch-katholischen Kirche in ihrem alten Umfang, dadurch zu erreichen, da sie als Prediger und Beichtvter auf das Volk wirkten, als Erzieher die Jugend mit ihrem Geiste erfllten und endlich als geistliche Berater der Fürsten auch Einflu auf die Politik zu gewinnen trachteten. Indem sie das eigentlich Mnchische (Zurckgezogenheit von der Welt und langdauernde gemeinschaftliche Audachtsbuugeu) in ihrer Organisation vermieden, dagegen durch Reichtum und Pmchtentfaltung2) in ihren Kirchen und Ordenshusern wie durch Schaugeprnge in reli-gisen Festspielen und Prozessionen auch die Menge zu fesseln wuten, gewannen sie rasch immer greren Einsln. Dies gelang ihnen zunchst und am vollkommensten in Spanien, von wo aus auch der groe Kampf der Gegenreformation begann. Philip Ii. von Spanien 15561598. Spanien um Spanien (wie das Haus Habsburg) hatte unter Karl V. den Hhe-1555. punkt feiner politischen Machtenfaltung erreicht. Es war unter diesem Karl I., wie er als spanischer König heit, der Mittelpunkt eines Reiches geworden, in dem die Sonne nie nntergieng", das die erste Stelle in Europa einnahm und in welchem (eben durch Karl V.) das Knigtum absolut geworden war. Dieses Reich mit seinen ausgedehnten ameri-kanischen Kolonien und den europischen Nebenlndern (Sardinien, Sizilien, Neapel, Mailand, die Franche-Comte und die Niederlande) hatte Karl V. 1556 seinem Sohne Pilipp abgetreten. Philipp Ii. Philipp n., der von 15561598 in Spanien regierte, sah als die Hauptaufgabe seines katholischen Knigtums"^) die Wiederherstellung der rmisch-katholischen Kirche in allen Lndern an, soweit nur die Macht Spaniens zu wirken vermochte. Er wurde so der erste und vor-nehmste Vorkmpfer der Gegenreformation, die er in ganz Westeuropa (Frankreich, England und den Niederlanden) zum Sieg zu bringen strebte. Da er jedoch gerade in seinen Religionskriegen meist unglcklich kmpfte, liegen in feiner Regierung die Grnde zum Niedergang der spanischen Macht, die unter ihm zunchst noch zu steigen schien (sieg-reicher Krieg gegen Frankreich 15561559, Besiegung einer groen trkischen Flotte durch Philipps Halbbruder Don Juan d'austria bei Lepauto 1571), Eroberung Portugals, das 15801640 spanisch blieb). Sie baut sich im Gegensatze zu der an eine geistliche Monarchie erinnernden ppstlichen Gewalt aus dem republikanischen Grundsatz der Selbstverwaltung der christ-liehen Gemeinde (die ihre ltesten und Prediger selbst whlt) auf und verwirft mit Berufung auf die Bibel jeglichen Kirchenschmuck. 2) Der Jesuitenstil, eine ausgeartete Renaissance, die sich zwar durch groe Pracht (ganz vergoldete Sulen, Statuen, Altarumrahmungen tc.), aber auch durch berladen-heit und willkrliche Umgestaltung der edeln Kunstformen der italienischen Hoch-renaiffance auszeichnet. Der Jesuitenstil ist der charakteristische Kirchenstil fr das spanische Amerika geworden. ") Katholischer König" Ehrentitel des spanischen, wie apostolischer" des un-garischen und allerchristlichster" des franzsischen Knigs.

8. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 376

1895 - München : Oldenbourg
376 5. St. Ingbert und seine Umgebung. sie haben auch eine reiche Industrie und Fabrikthätigkeit ins Leben gerufen, und St. Ingbert, das vor wenigen Jahr- zehnten noch ein unbedeutendes Dorf war, ist dadurch eine der größten Städte der Pfalz geworden. Es liegt an der Eisenbahn, welche Zweibrücken und Saarbrücken mit einander verbindet, und ist ein Mittelpunkt der mannigfachsten gewerb- lichen Thätigkeit. Da ragen und rauchen die Schlote; da lohen die Feuer; da hören wir das taktmäßige Schlagen der Hämmer, das Schnurren der Näder, das Brausen der Essen; da regen sich tausend fleißige Hände, um die aus der Erde geholten Schätze dem Menschen recht nutzbar zu machen. Am bedeutendsten ist hier das Eisenwerk der Gebrüder Krämer, das mit seinen Hochöfen, Puddel-, Walz- und Drahtwerken, mit seinen Dampfmaschinen und Wasserkräften den Besucher staunen macht und ihn unwillkürlich an des Dichters Worte erinnert: „Des Wassers und des Feuers Kraft Verbündet sieht mau hier; Das Mühlrad, von der Flut gerafft, Umwälzt sich für und für. Die Werke klappern Nacht und Tag, Im Takte pocht der Hämmer Schlag, Und bildsam von den mächt'gen Streichen Muß selbst das Eisen sich erweichen." Noch ausgedehnter und großartiger ist der Bergbau und die Fabrikthätigkeit in dem sogenannten schwarzen Thäte, das von St. Ingbert aus in einer Stunde erreicht loird. Hart an der preußischen Grenze liegt hier der pfälzische Ort St. Jngberter Grube mit seinen stattlichen Bergwerksgebäuden und zwei großen Glasfabriken, von denen namentlich die eine, die Mariannenthaler Hütte, außer gewöhnlichem Fenster- glas auch Mousselingläser und farbige Kirchenfenster der schönsten Art verfertigt. Thalaufwärts liegt das preußische Dorf Friedrichsthal, und weiterhin jenseits des Gebirges an der Blies das Städtchen Neunkirchen mit großen Maschinen- fabriken und den berühmten Eisenwerken der Gebrüder Stumm.

9. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 371

1895 - München : Oldenbourg
3. Kaiserslautern. 371 schlagen, namentlich die „dreitägige Schlacht“ am 27., 28. und 29. November 1793 zwischen den Preussen unter dem Oberbefehle des Herzogs von Braunschweig und einem Teile der französischen Moselarmee unter dem jungen General Hoclie*)- Bei allen diesen Stürmen nahm Kaiserslautern an Umfang und Bedeutung zu. Besonders aber geschah dieses in den letzten siebenzig Jahren. 1810 legte Napoleon I. die sogenannte Kaiserstrafse an, die von Paris nach Mainz führt. Dadurch wurde Kaiserslautern so recht ,,an die Strasse gesetzt“ und es verstand seinen Gewinn aus der neuen Lage zu ziehen. Zuerst kamen die Truppendurchzüge, dann in den Friedenszeiten die Tausende von Fracht- und Kohlenfuhren, die jährlich die Strasse zogen; das alles half Lautern auf. Seitdem es 1816 bayerisch geworden war, wurden noch weitere Kunststrassen nach allen Richtungen der Pfalz angelegt, und so entwickelte sich hier ein Verkehr, wie in keiner andern pfälzischen Stadt. Als aber erst die Eisenbahn von Bexbach nach Ludwigshafen hier vorbeizog, da be- gann die Stadt zu wachsen und sich auszudehnen in einer Weise, die fast an amerikanische Verhältnisse er- innert. Ganze Strassen und Stadtteile mit schön gebauten Häusern entstanden neu. Fabrik an Fabrik wurde ge- baut; das Kaiserlauterer Bier, in zahlreichen grossen Brauereien bereitet, war lange Zeit das beliebteste in der Pfalz. So ist jetzt Kaiserslautern die bedeutendste Fabrikstadt des Kreises, und an Kopfzahl überragt es alle seine Schwesterstädte bei weitem. Vor der fran- zösischen Revolution zählte Läutern 2700, 1840 noch nicht 10000, 1870 nahezu 20000, 1880 26000 und jetzt (1887) schon über 33000 Seelen. Entsprechend seinem Übergewichte in gewerblicher ') sprich: Hosch. 24*

10. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 45

1910 - München : Kellerer
— 45 — land und England nach Deutschland, um hier den christlichen Glauben zu predigen. In der Gegend von Würzburg war der Hl. Kilian, um Regensburg der Hl. Emeran, um Freising der Hl. Korbinian, um Passau predigte der Hl. Rupert, um Eichstätt der Hl. Willibald, im Algäu der Hl. Magnus. Die Bewohner nahmen das Christentum an, legten ihre rauhen Sitten ab und ließen sich taufen. Es wurden Bistümer und Klöster gegründet, Pfarreien entstanden. Mit dem Christentums zog auch bei uns die Kultur ein. Die Klostermönche lernten den Bewohnern Gewerbe und besseren Ackerbau. Welche Überschrift? Nacherzählen! 2. Betrachten des Bildes: „Bekehrung der alten Deutschen". Welches sind die Glaubensprediger? Welches sind die Heiden? Was hält der Glaubensprediger in der Hand? (Kreuz, Buch). Was dieser Heide? (Messer). Seine Kleidung? Wer spricht? Wie blicken die Heiden? Was werden sie wohl meinen? (Glaubensprediger etwas antun). Wie kannst du sehen, daß die Heiden den Glaubenspredigern nicht gut gesinnt sind? (ballen die Fäuste, zorniger Blick). Was opferten die Heiden den Göttern? (Tiere rc.). Zeige den Opferaltar I (Stein). Wo steht er? Woraus kannst du an dem Bilde ersehen, daß die Heiden wirklich Tiere opferten? (an dem Baume noch das Gerippe von Tierköpfen). Was werden die Heiden an dieser Opferstätte getan haben? (opferten, riefen ihre Götter an, versammelten sich. 3. Erklärung: Wie lange sind nun die Bewohner Deutschlands Christen? (seit ungefähr 700). Welche Völker werden das Christentum angenommen haben, vor den Deutschen? Warum? (weil die Glaubensprediger von England und Irland kamen). Konnte ein Glaubensprediger die Deutschen bekehren? (nein, zu viel Arbeit). Auf welche Weise ging nun die Bekehrung vor sich? (mehrere Glaubensprediger an verschiedenen Orten). Hatten die Glaubensprediger nur das Evangelium zu verkünden? (gründeten Bistümer, Klöster, Pfarreien). Wie wird die Ausbreitung des Christentums vor sich gegangen sein? (langsam). Was mußte erbaut werden, wenn Pfarreien entstanden? (Kirchen). Die Glaubensprediger blieben nicht immer an einem Orte. Sie zogen wieder fort. Wer mußte der neuen Christengemeinde zurückgelassen werden, sie weiter zu belehren? (Priester). Wie wurde die Bevölkerung mit Annahme des Christentums? (milder, nicht mehr so roh). Die Klostermönche kannten schon verschiedene Künste. Sie waren Glasmaler, Bildhauer, Kunstschreiner, Glockengießer, Maler rc. Auch Gewerbe kannten sie. Was zog also mit der Klostergründung bei uns ein? (Kultur). Inwiefern hatten auch die Bewohner Nutzen von dieser Kultur? (lernten von den Klosterleuten Künste, Gewerbe und besseren Ackerbau). Warum konnten die Bewohner eine bessere Landwirtschaft erlernen? (Klosterleute besser die Landwirtschaft verstanden, von diesen gesehen). Die Klosterherrn lehrten auch Wissenschaften und schrieben Bücher. 3. Karte: Aufsuchen der Orte Würzburg, Eichstätt, Passau, Regensburg, Freising, Allgäu. Irland, England: Weg nach Deutschland. X
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