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1. Neuere Geschichte - S. 70

1869 - Mainz : Kunze
70 c’est moi. Daher 1. auch unter ihm keine Reichsstäude (états généraux) mehr, während die bedeutungslosen Provinzialstände blieben; 2. verfügte er über die Geldkräfte, die Justiz, die Streit- macht des Staates unbeschränkt. In dieser schwindelnden Höhe und dem Mißbrauch der absoluten Gewalt lag der Grund zum Verderben Frankreichs. Seine Haupt rathgebe r: für die auswärtigen Angelegen- heiten in der ersten Zeit seiner Regierung der scharfsinnige Lyonne; für den Krieg Le Tellier, dann dessen Sohn der talentvolle aber gewaltsame Marquis von Lonvois (geb. 1641, gest. 1691), dessen Verdienst die Vergrößerung und Verbesserung des stehenden Heeres unter Ludwig Xiv ist. Colbert (geb. 1619, gest. 1683), nach Fouquets Sturz (1661) Finanzminister, hatte die großen Geldmittel für das Hof- leben und die Kriegführung zu beschaffen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, entwickelte er vor allem die inländische Industrie durch Begünstigung und Einführung neuer Fabrikzweige (z. B. der Spiegel- und Spitzenfabrikation aus Venedig; der Tnchbereitung aus Holland; der Strumpfwirkerei aus England; der Blech- und Mesfingarbeiten aus Deutschland, doch vorwiegend Luxusindustrie u. s. w.), und durch das Verbot der Einfuhr ge- wisser Fabrikate, um das Land industriell vom Ausland möglichst unabhängig zu machen. Anlage von Staatsfabriken, z. B. der Porzellansabrik von Sèvres. Ebenso hob er den Handel durch Gründung von Handelscompagnien (für den amerikanischen und westasrikanischen Handel, den ostafrikanischen und ostindischeil, den Ostseehandel, den levantischen), durch Anlage von Straßen und Canälen (vor allen des Süd canals von Languedoc 1664— 1681, der das Mittelmeer mit dem Atlautischen verbindet). Daran schließt sich die großartige Ausbildung der Kriegsmarine durch Colbert. Im Jahre 1683 hatte Frankreich 267 Kriegsschiffe, — mehr als irgend eine Macht der Welt. Handelsmonopol des Staats für eine Reihe von Colonial- producten. Durch die Förderung der Gewerbthätigkeit wird der Bürgerstand (le tiers état) mächtig gehoben und an das ab- solute Königthum gefesselt. Aierkantilsystem. Aber auch der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung war zuletzt den Kosten der fast ununterbrochenen Kriege llicht ge- wachsen. Die Schuldenlast stieg ins Ungeheure; auch verwerfliche

2. Neuere Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
108 20 Juni 1791 Mirabeaus Annäherung an den Hof und Rettungsplan (Ent- fernung des Königs aus Paris, Auflösung der Nationalversamm- lung) scheitert an Ludwigs Weigerung; Tod Mirabeaus 4. April 1791. Der König, zur Genehmigung der kirchlichen Gesetze durch Unruhen gezwungen, sucht seitdem eine Stütze im Ausland. Sein fehlgeschlagener Fluchtversuch, Suspension der königlichen Rechte bis zur Vollendung der Verfassung, die er am 16. Sep- tember 1791 genehmigt. ?>. Dir gesetzgebende Dationalnersaminlniig 1791—1792. I. Innere Zustände. Die gemäßigte, der neuen Verfassung, der Monarchie nnb Ordnung zugethane Partei an Kopfzahl überlegen, aber ohne be- deutende politische Kräfte, daher bald dem Einfluß der rem- blikanischen und redebegabten Girondisten (Bristol, Vergniaud, Guadet, Condorcet, Gensonnö, Madame Roland u. A.) und des im Verborgenen arbeitenden Abbö Sieges unterworfen. Das Werk dieser Partei: die Fortsetzung der Revolution, der Beginn des auswärtigen Krieges, der Sturz des französischen Thrones. Die Gironde wollte durch einen Krieg gegen die Emigranten und die monarchischen Staaten, an die sich jene anlehnten, die Ver- fassung von 1791 beseitigen. Die nordischen Mächte (Preußen, Schweden, Rußland) kriegslustig, aber bei Oesterreichs*), auch ans der Pilnitzer Zusammenkunft — August 1791 — bestätigten Friedensliebe wäre es ohne das Drängen der französischen Kriegs- partei nicht zum Wnffenkamps gekommen. Defensivbündniß der beiden deutschen Großstaateu. Das giroudistische Ministerium (Dumouriez Aeußeres, Servan Krieg, Claviere Finanzen, Roland Inneres), läßt den König am 20. April 1792 t>en Krieg an Oesterreich erklären. Kriegserklärung Preußens (Friedrich Wilhelmii 1786—1797) an Frankreich am 26. Juni; das Reich, außer Hessen-Kassel, un- thätig. Vorher — 19. Juni — der Volksaugriff ans die Tuilerien in Folge der Weigerung des Königs, die Decrete gegen die Geist- lichen zu bestätigen. *) Unter Kaiser Leopold Ii (1790—1792), Bruder Joseph Ii und der Königin Marie Antoinette, war für den Frieden ans Mißtrauen gegen Preußen, L-orge um Polen, Abneigung gegen die französischen Emigranten nichts zu besorgen.

3. Neuere Geschichte - S. 85

1869 - Mainz : Kunze
85 der Grafschaft Tecklenburg gleichzeitig durch Kauf. Wirkliche Abtretung des Kreises Schwiebus gegen eine Geldsumme 1694. 1). Erhebung Preußens zum Königreiche 1701. 1701 Der Plan schon vom großen Kurfürsten vorbereitet, durch die Erhebung des sächsischen Kurhauses auf den polnischen, die Aussichten des hannövrischen auf den englischen Thron beschleunigt, durch die kaiserliche Einwilligung (gegen das Versprechen in dem drohenden Kriege um das spanische Erbe 8000 Mann Hülfs- truppen zu stellen) vom 16. November 1700 gereift. Die Krö- nung in Königsberg am 18., Stiftung des schwarzen Adlerordens (suiim ciiique) am 17. Januar 1701. Der Titel König in Preußen bis zur ersten Theilung Polens, dann von Preußen. o. Geistiges Streben: Stiftung der Universität Halle 1692 (Eröffnung 1694), der Akademie der Künste 1699, der Societät der Wissenschaften 1700 (Einweihung 1711) durch Leibnitz (f 1716) und der Kurfürstin Sophie Charlotte*) Einfluß. — Mit dem Glanze des Hofes gieng eine bedeutende Kunstblüthe Hand in Hand. Friedrich Wilhelm I 1713 — 1740, seines Vaters Ge- gensatz durch bürgerliche Einfachheit, soldatische Strenge und die Richtung auf das rein Nützliche; mit seinem persönlichen Interesse vor allem dem Heerwesen und dem Landbau zugewandt. Im Innern: Vollendung der absoluten Königsgewalt, Beseitigung der letzten Reste ständischer Rechte (außer in seinen rheinischen Besitzungen): sich stabiliere die Zonvarainets wie einen rolüer von llrones' 1717 an die preußischen Stünde. Entwicklung der materiellen Kräfte und der Streitmacht des Landes, die er bei einer Bevölkerung von nicht 2 ff- Millionen auf 83000 Mann brachte. Sein Hauptgehülfe bei der Mehrung und den inneren Reformen des Heeres der Fürst Leopold von Anhalt- Dessau, der ,alte Dessauerll Besserung der Finanzen; — Hebung des Volksunterrichts. Aufnahme der vertriebenen prote- stantischen Salzburger in seine preußisch-lithauischen Gebiete 1732. Nach Außen: Seine Erwerbung des Oberquartiers Gel- dern (im Utrechter Frieden 1713, s. oben S. 76) und eines Theils von Vor-Pommern (im Frieden zu Stockholm nach dem nordischen Kriege 1720, s. oben S. 81) vergrößert den Staat um 116 Q. M. Später dreht sich seine auswärtige Politik um *) Tochter des ersten Kurfürsten von Hannover; nach ihr Charlottenburg, früher Lietzenburg, genannt.

4. Alte Geschichte - S. 174

1872 - Mainz : Kunze
174 galten; die ©allier dem 8u?u§ und äßo$tteben ergeben, für 33e= ftechung jugänglidh, tapfer, aber ofjne Sluäbauer. 2)ie (Säfar übertragene grooms umfaßte oon dem tran3alpi= nifdjen ©allien nur den füblidjen Stljeil mit der ^auptftabt Sftarbo; ba3 übrige ©allien muftte noch erobert raerben. 3m ^afjr 58 rairb Üjhttetgaltien erobert. £>en Slebuern, die mit den Römern oerbünbet raaren, raar durch die ©e= qnaner und die ihnen §itlfe leiftenben ©ermatten (£>eutfd)en) unter Slriooift die Hegemonie über die umliegenben cettifc^en Bölferfdiaften entriffen rooröen. Sdurd; die in Bewegung geratenen ©ermanen bebroljt, oerlieften die §raifd)en dem Boben- und ©enferfee ange= fiebelten §eloetier unter Rührung bes Orgetorir if)re §cimat, jogen über den 3ura nach ©allien in ba§ Sanb der Slebuer,. raurben aber Don ßäfar bei Bibracte («uguftobunum, 2lutun) befiegt und §u= rücfgetrieben. darauf fiegte er aud) über ^riooift, metier fid) mit feinen £)eutfd)en in ©allien niebergetaffen I;atte, bei Bejan?on (Befontio), dem §auptorte der ©equaner. 57 roirb ba§ nörblidje ©allien und ein £f)eil oe§ joeftlidjen erobert, ^m 910. ^raifchen ©eine und 3r^ein die (Sibgenoffenfdjaft der tapfern Belgier. Sdie belgifd)ert Böller f cf) af ten mbrübern fid) Slngefichts der gortfdjritte der Körner mit Slug= nafime der ferner; beren £auptftabt Bibra* baljer oon den Setgiern belagert, aber oon (Säfar entfett. Befonberen Sebiberftanb leiftet bag tapfere Bolf der dreier (in £ennegau und ^amur), ratrb aber fdjliepch unterjocht und faft ganj aufgerieben. ©er Segat ©raffus (©of)U be3 Sriumoir) ermatt ©etfceln oon den Golfern in Sirmorica (ftormanbie und Bretagne), fo ba£ ©al= lien in geraiffem ©inne bereits im feiten Äriegsja^re großenteils unterworfen ist. 56. Sdie befiegte Söeftlüfte rairb nadj etnem sttut' ftanbe oollenbä unterraorfen, namentlich ba^ mädjtigfte und angefe^enfte §anbel3oolf, die Veneter (in der heutigen Bretagne), gegen raeldje die Körner aud) im ©eefriege glü<flic§ finb. ®er ©enat der Beneter Eingerichtet, die Uebrigen in die ©flaoerei oer= lauft, Sraffus befiegt auch Aquitanien, ba3 Sanb graifc^en der ©aronne und den ^prenden. 3n biefem Sahre fefete Gäfar aud) nach Britannien über, um die bort raohnenben Selten oon einer Ueberfa^rt nach ©allien ab= juf Freden, fe^rte aber, weil feine ©djiffe ^u üiel gelitten, unoer= riveter ©a^e §urüct 2luc| der 54 raieber^olte £ug hatte raegen be§ tapfern 2biberftanbe§ feinen Erfolg.

5. Alte Geschichte - S. 43

1872 - Mainz : Kunze
43 C. pic ^ijrattttis. üftacfj ©o!ons> Entfernung erwachen oon neuem die alten 5ßar? teien der mdiuioi (grofce©runbkfi^er), an tfirer ©pt^eßgfurgog, jiaquxot (§anbel= und ©etoerbtreibenbe) unter dem Sllfmäoniben*) 2jlegafles>. (Sine britte Partei, die der vjuqoxqioi (ober didxgioi) Bitbet au3 den Säuern be3 inneren ®ebtrg§Ianbe§ und der ©ftfüfte $ififtratu§, ein Ssertoanbter ©olon3 (geboren um 600), erprobt im jlampf gegen Negara, ©eine erfte £t)ranni3 um 560; 560 ßeibtoadje oon 300 iteutenträgern, 23efe£ung der 2lfropoli§. ©tur$ burd) feine betben ©egenparteien 554. ©eine 9ftücffe|r mit §ülfe beä 2regafle§ und §toeite rannt3 um 550. Abermalige 33er= treibung burcf) die oereinigten ©egner und elfjährigem @rit in @re= trta. Sdritte £granni3 um 538—527, feinem £obe3jat)r.**) ©tü^en und 33eftrebungen der grannig: ©ölbner, ©teuern, der Ertrag der laurtfdjen ©tibergruben, ba§ Sünbnifs mit andern Scannen, aber ,'aucf) die Slufrec^t^altung der ©olonifcfjen Sserfaffung, görberung oon ^anbel und ©etoerbe, Hebung be3 5jättelftanbe3 gegenüber dem Ulbel. Äunft= und 23auroerfe, (Snttoicflung beä geiftis gen Sebent: 9£ebaction der §omerifd)en ®id£)tungen unter pfiftratuä, die fiijrifer ©imontbeä oon jteo§ und Slnafreon oon £eo3 an feinem £>ofe. ©ein ©o^n ^ippiaä (527—510) regiert anfangä gtücflidj. $piatää3 Austritt au3 dem böotifdjen 33uub und Uebertritf gusltljen um 520.***) 5ftad) der (Srmorbung be§ «Spippardjoä burcf)£>ar= 520 mobioä und Striftogeiton (514) oerdnberter ($f>arafter der £qrannen= 51* f)errfcf)aft, beren sparte ficf) nun aucf) gegen baä S&oh ricfjtet. £)ie Sttfmäoniben, im (Sinoerftänbnijj mit dem belpf)ifä)en Orafel und im 23unbe mit ©parta (jlßnig jtteomeneä) ftürgen enblid) den mit 2jlafebonien und Stfjeffalien oerbünbeten ^rannen, der die 23urg gegen freien 2lbjug überliefert und ficfj nadj der ©tabt ©igeion in £roa3 (oon ^ßififtratuä früher den ^ftgtitenäern entriffen) be= giebt 510. — mo D. $er|Muttg und ^eiferfiilbxutg der pemofirafie. 509 $leiftf)ene3, beö Sttftnäontben $ftegafle§ ©ofjn, raefentlief) beteiligt bei dem ©tur$ der ^rjranniä, der Ssoffenber der ©olo= *) Sie llfmäonibeu »raren burdj @oton jurücf gerufen worben. **) 2>ie Chronologie in der ©efd)id)te be« $iftftratu8 im einzelnen ifi fet)V jhittig. ***) S^acf) einigen gorfdjern (©under und ©rote) erft jtuifdjen 510 und 508, atfo nad) dem Sturj der Sdjrannt«.

6. Alte Geschichte - S. 55

1872 - Mainz : Kunze
55 oerlaffen $atf jefct für fetnes £aufe§ alte £>eimath ftreitet. $Ul= tiabeä für die ©(flacht, beren Leitung ihm, dem 9ßerferfunbtgen» überlaffen wirb: oerftarft burdf) 1000 ^latäer, aber ohne die er^ roartete fpartanifcf)e §ülfe, greift er die Werfer in der ©Bene oon Marathon an (12. ©eptember 490). Vollftänbiger ©ieg gegen « gefjnfacfie Uebermac^t: $lu<$t der Werfer nach ihren ©Riffen: ihr Sserjud^, die ©tabt Sttfjen buref) einen Angriff oon ©üben her (Um= fahrt um§ Vorgebirge ©union) ju überragen, mißlingt. £)ie perfide flotte fegelt heim, §ippiaä ftirbt auf dem 2£ege. 33alb nach der ©dt)lacht übereilter ^a^ejug be3 ^ittiabeä gegen die 3nfel ^ßaro3, raoju er bag Volf berebet, und bei meinem er fermer oerraunbet toirb; wegen be§ oerfe^lten Unternehmend auf den £ob angeflagt,, ju 50 latenten ©träfe oerurtyeilt, ftirbt er unmittelbar nach Sluggang be§ ^ro$effe§. Von den groei bebeutenbften Volf§= fü^rern nach feinem £obe, 2lriftibe§_und ^hemifto^es», ^ält der erftere an den alten ©runblagen attifd)en ©taatglebenä feft und fuefjt beffen ©dfjtoerpunft in der ac!erbauen}den lanblaffigen Veoölferung, raahrenb 5£hemiftofle3 auf energijc^e (Sntraicf= lung der ©eemad^t bringt und fiel) auf die entfprecfienben(Sie* mente der Veoölfermtg, die Äaufleute, ©Ziffer, §ijcf)er ftü^t: er fefct den Vefchlufj burcl), den (Srtrag der l a u r i f d; e n © i l b e r = bergroerfe an die Vermehrung der glotte ju toenben: im 3a^re 483 hat der geniale, geiftig überlegene ^hemiftofleä den getoiffen= haft-bebäd^tigen „allenthalben gerechten" Slriftibeö fo weit überflügelt, bafj biefer burd) Oftrafismos oerbannt toirb. — ©leich^eitige Kämpfe gegen die Sftachbarinfel Regina bienen ba^u, die athenifche ©ee= macht rafdfier §u entfalten. 3) (Srft 10 3ahre nad(j der marathonifchen ©chlacht der britte und entfcfieibenbe 3u9 (480. 479). a. Vorbereitungen. Sdariug, an Durchführung feiner europäischen Sßlane burd) einen Slufftanb der 9leggpter gehinbert» ftirbt 485; fein ©ohn ieryeö (485—465) beginnt nad) 3jäf)rtz gen großen Lüftungen die Heerfahrt. Slufbrudfj bed gefammten un= geheuren 9teid^ä^eere^ oon ©arbeä ($rül)ling 480): Uebergang biefer Völlertoanberung über den Hellespont auf 2 Vrücfen. 1,700,000 3jlenfchen, 1200 ßrieggs und £randportfahrjeuge: Ver= ftär!ungen auf dem 2bege burdh ^hrac^ett un^ ^acebonien. £)en Lüftungen gegenüber treten ©part a mit feinen peloponeftfd^en 35unbes>genoffen, und 21 then, ©partaä 9ted^t auf den Oberbe= fehl ^ytfiovia) anerfennenb, gu einer ©r)mmacf)ie §ufammen; Äon= gref} der „©ibgenoffen" (avvuifioxui) auf dem 3fthmoä, 100 «eben

7. Geschichte des Mittelalters - S. 45

1870 - Mainz : Kunze
Ii. Das deutsche Reich unter den sächsischen Königen. Sis —1824. Nach der kurzen, aber stürmisch - bewegten Regierung des sonders von den Franken und Sachsen gewählten, von der Geist- lichkeit gestützten Franken Konrad I. (911—918) beginnt die eigentliche Neubildung eines deutschen Reiches durch das Sächsische Haus, dein sich anfangs nur die Franken fügen. 1. Heinrich I. 919—936, ein geborner Staatsmann, dessen 7*ti,c,u-u praktischer Blick auf das Nächste und Erreichbare gerichtet blieb, im Innern auf die Einigung des Reichs bei Achtung der Eigen- thümlichkeiten bedacht, der Kirche gegenüber selbständig, der Ein- mischung in die westlichen und südlichen Nachbarreiche abhold, dagegen die Mission der Deutschen gegen die halbbarbarischen Länder des Ostens erkennend und übend; — nach dieser Seite der Fortsetzer der Politik Karls des Gr. — a. Einigung des Reichs durch die Unterwerfung Burchhards von Schwaben920, Arnulfs des Bösen von Bayern 921 und Giselberts von Loth- ringen 925, Anerkennung der Herzoge als Stammeshäupter, doch mit Wahrung der königlichen Rechte. — b. Seine Siege über Ungarn, Wenden und Dänen: Nach dem Verwüstungszug der Ungarn im Jahr 924 ein neunjähriger^ Waffenstillstand (mit Tributzahlung in Folge mangelhafter Rüstung), doch nur für Sachsen gültig. — Zweifache Vorbereitung Heinrichs: Durch die s. g. Städtegründungen und die Entwicklung des Rei- terdienstes. Errichtung fester Burgen in den Marken; der neunte Mann von den mit Lehen ausgestatteten Dienstleuten zieht in die Stadt, ein Drittheil der Feldfrüchte ebendahin abgeliefert; die acht übrigen säen und erndten. Rückwirkung dieser Maßregel aus den Städtebau in dem bis dahin städtelosen Sachsen. ■— Durch die Organisierung des Reiterdienstes tritt an die Stelle des alten Volksheeres (Heerbannes) ein Reiterheer. 920 921 92i

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 187

1878 - Mainz : Kunze
Königreich Italien, Istrien und Dalmatien an Napoleon persönlich, Tyrol und Vorarlberg an Baiern, Vorderösterreich an Würtem-berg und Baden. Die beiden ersteren verbündeten deutschen Staaten wurden zu Königreichen, der letztere zu einem Großherzogtum erhoben. Rußland und England schlossen keinen Frieden, die Kunde der schweren Niederlage aber beschleunigte den Tod des großen Pitt. Preußen, das durch die Unentschlossenheit seines Ministers Haugwitz neutral geblieben war, mußte Ansbach und Baireuth sowie das rechtsrheinische Cleve abtreten, wofür es Hannover und die Feindschaft Englands eintauschte. Napoleon war so mächtig geworden, daß er ganze Reiche an Glieder seiner Familie austheilte, z. B. Neapel und Holland an seine Brüder Joseph und Ludwig, Italien an seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais, Cleve-Berg an seinen Schwager Mürat. Am 12. Juli 1806 stiftete er den Rheinbund (Baiern, Würtemberg, Baden, Mainz, Darmstadt, Berg u. s. w.), über dessen Truppen er als Protektor uneingeschränkt verfügte, und dessen Verwaltung sich ganz dem französischen Muster anbequemen mußte. Jetzt war es nur mehr eine leere Formalität, daß Franz Ii, seit 1792 Leopolds Ii. Nachfolger, am 6. August die deutsche Kaiserkrone niederlegte und damit das mehr als tausendjährige Reich für erloschen erklärte. § 47. Preußens Fall und Wiedergeburt. Ter preußische Staat hatte durch die Neutralität, welche er sich im Basler Frieden auferlegt, den Ruhm, der Vorkämpfer Deutschlands zu. sein, verscherzt und die Achtung des übrigen Europas zum Theil eingebüßt. Als nun Ende 1797 Friedrich Wilhelms Ii. Tod die Regierung in die Hände seines Sohnes Ariedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) legte, erwartete man von diesem neuen Herrscher Besserung. Diese Hoffnung erfüllte sich auch in mancher Beziehung, indem das Wöllnersche Religionsedikt aufgehoben, eine bessere Ordnung der Finanzen hergestellt und mehr durch das Beispiel des edlen Familienlebens des königlichen Pares als durch Verfügungen der guten Sitte am Hofe und im Lande wieder eine Stätte bereitet wurde. Aber zum vollständigen Bruche mit dem alten System durch Wahl energischer Minister konnte der König sich noch nicht entschließen, und seine Friedfertigkeit, Unentschlossenheit und wohl auch Mistrauen in seine Hilfsmittel ließ ihn die Fessel der Neutralität geduldig weiter tragen. Doch wäre es'1805 bei seiner Zusammen-

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 142

1878 - Mainz : Kunze
— 142 — den Passauer Vertrag, welcher die Freigebung der gefangenen Fürsten und die Einstellung der Feindseligkeiten zur Folge hatte. Da Albrecht aber trotzdem brandschatzend im Lande herumzog, so vereinigten sich verschiedene Fürsten, darunter der sächsische Kurfürst selbst, zu seiner Bekämpfung und schlugen ihn bei Sievershausen 1553, wo Moritz fiel und der Früchte seines Verraths verlustig gierig. Zwei Jahre darauf 1555 beendete der Religionsfriede zu Augsburg die confessionellen Streitigkeiten; leider aber waren von demselben die Anhänger des reformierten (helvetischen) Bekenntnisses ausgeschlossen, und der sogenannte geistlich e Vorbehalt, wonach es den geistlichen Würdenträgern geboten war beim Uebertritt zum lutherischen Glauben ihre Pfründen aufzugeben, schloß die großen Gebiete der Kirche gegen die Reformation ab und bot in Zukunft manchen Stoff zu Streit und Klage. An diesem Friedensschlüsse hatte sich der Kaiser nicht betheiligt sondern jede Verantwortung dafür seinem Bruder Ferdinand zugeschoben. Sein Versuch dem französischen Könige seinen Raub abzunehmen scheiterte vor den Mauern von Metz, wo er resigniert den Ausspruch that, daß Fortuna gleich einer Buhlerin ihre Gunst nur jugendlichen Liebhabern spende. Voller Mistnut über das Scheitern fast aller seiner Pläne, seit Jahren von schmerzhafter Gicht gequält und bange vor dem Gedanken, ihm möchte das bittere Loos seiner Mutter beschießen sein, übergab er in feierlicher Versammlung zu Brüssel am 25. Oktober 1555 die Regierung seiner burgundischen, spanischen, amerikanischen und italienischen Lande seinem Sohne Philipp; die eigentlichen Habsburgischen Besitzungen dagegen erbte sein Bruder Ferdinand, der seit 1531 bereits zum römischen Könige erwählt worden war. Karl zog sich darauf in das Kloster San Inste in Estremadura zurück, wo er schon 1558 starb. § 28. Die deutschen Habsburger bis zum dreißigjährigen Krieg. Ferdinands I. Regierung (1556—1564) war für Deutschland von geringer Bedeutung; als Herr von Ungarn sah er sich beständig von den Türken bedroht und gehemmt. Ein Jahr vor

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 161

1878 - Mainz : Kunze
— 161 - (18. Juli 1656) trugen die Brandenburger unter Derfflinger das meiste bei; weil es jedoch nicht im Plane des Kurfürsten lag, seine Verbündeten allzu mächtig werden zu lassen, so nahm er eine unklare vermittelnde Stellung zwischen beiden Parteien ein und erreichte nach dem Tode Karl Gustavs im Frieden zu Oliva (1660), daß der Thorner Vertrag, welcher vor ungefähr 200 Jahren Preußen unter polnische Lehenshoheit gebracht hatte, für immer aufgehoben erklärt ward. Jetzt war es sein Bestreben den Trotz der preußischen Stände, die bisher an Polen einen Rückhalt gefunden hatten, so oft sie sich gegen ihre Landesherrn auflehnten, zu brechen; auch dies gelang ihm. wenn gleich nicht ohne Gewaltthat. Da ferner die ständischen Vertretungen Brandenburgs und Cleves sich von ihrer Ohnmacht dem mächtigen Willen ihres Gebieters gegenüber überzeugt hatten, so verzichteten sie gern auf fernere Einberufung, so daß der Kurfürst seitdem ein absolutes Regiment führte, aber zum Segen des Landes. Ein Jahr nach dem Frieden zu Oliva war in Frankreich der Kardinal Mazarin, Richelieus Nachfolger gestorben, der außer den Erwerbungen des westfälischen Friedens Dietenhosen dem Reiche abgedrungen hatte. Nach seinem Tode begann die selbständige Regierung Ludwigs Xiv., jenes Fürsten, welcher der ganzen zweiten Hälfte des siebenzehnten und dem ersten Jahrzehnt des achtzehnten Jahrhunderts seinen Namen als Kenn- und Kainszeichen ausgeprägt hat. Während vor ihm, dem glänzenden Vorbilde aller Despoten, halb Europa sich beugte und besonders die kleinern deutschen Fürsten in Schmeichelei und Nachäfferei sich überboten, wahrte der brandenburgifche Kurfürst seine Würde und zwang dadurch den Gegner selbst ihm den Beinamen: „der Große" zu verleihen. Es ist das das einzige Recht, welches jener Erzfeind unseres Landes und unserer Sitte uns unverkürzt zukommen ließ. Nachdem Ludwig durch die Tripelallianz in seinen Raubplänen gegen Spanien gestört worden war, fiel er über Holland her (1672), dem als wackerster Bundesgenosse Friedrich Wilhelm zur Seite trat, um so mehr, da auch das den Niederlanden benachbarte Cleve ein Ziel der französischen Invasion zu werden drohte. Da hetzte der Franzosenkönig die Schweden Eben, Geschichlsabriß. 11
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