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1. Die neuere Zeit - S. 29

1872 - Paderborn : Schöningh
Mailand und leitete sogar von seinem mütterlichen Grossvater ein Anrecht auf Savoyen her. Er trat mit den Türken, den Feinden der Christenheit, in ein offenes Bündniss und zwang den Herzog von Savoyen ihm freien Durchzug durch sein Land zu gestatten. Karl machte einen Einfall in das südliche Frankreich, musste sich aber nach einer vergeblichen Belagerung Marseilles wieder zurückziehen. Durch Vermittlung des Papstes (Paul Hl.) wurde zu Nizza ein Waffenstillstand geschlossen, wonach Jeder das besetzte Gebiet behalten sollte, 1538. Y 6. Der zweite Zug Karls an die Küste von Nordafrika 1541. Die Plünderungen der Corsaren an der spanischen und italischen Küste gaben zu einem abermaligen Kriege Veranlassung. Trotz der späten Jahreszeit wurde der Zug gegen Algier unternommen. Die Landung gelang glücklich, allein ein Sturm und ein Ausfall der Türken brachten das Heer in die kläglichste Lage. Nur mit Mühe konnte es sich wieder einschiffen und erreichte erst unter manchen Gefahren die spanische Küste. 7. Der vierte Krieg mit Franzi. 1542—44. Franz I. wollte sich den unglücklichen Ausgang des Unternehmens gegen Algier zu nutze machen und fand eine Veranlassung zum Kriege, als zwei durch die Lombardei reisende französische Bevollmächtigte von spanischen Truppen ermordet wurden. Er verband sich daher mit den Türken, den Dänen und mit dem Herzog Wilhelm von Cleve, welcher im Besitze des ihm durch die Stände und den letzten Herzog von Geldern übertragenen Geldrischen Landes vom Kaiser bedroht wurde. Der Kaiser unterwarf den Herzog durch Eroberung seiner Feste Düren und nöthigte ihn im Vertrage zu Venloo, Geldern herauszugeben. Im folgenden Jahre drang er, von dem englischen Könige Heinrich Viii. unterstützt, auf dem Wege gegen Paris bis Epernay vor und zwang seinen Gegner zum Frieden zu Crespy, in dem Franz auf Mailand, Neapel und die Burgundischen Erblande Franche Comte, Artois und Flandern Verzicht leistete, dagegen das Herzogthum Burgund behielt. Beide Gegner gelobten sich fortan Beistand gegen die Türken und zur Aufrechthaltung des katholischen Glaubens, 1544.

2. Die neuere Zeit - S. 42

1872 - Paderborn : Schöningh
Mexico und Peru. Durch die angestrengteste Thätigkeit suchte er noch seine Macht in jeder Beziehung zu heben und alle Schranken seines königlichen Willens zu durchbrechen. Mehr noch als sein Vater Karl stellte er sich die Aufgabe, die katholische Religion in seinen Landen aufrecht zu erhalten. 1. Frankreich. *) 1. Franz I., 1515—1547, gewann Mailand durch den Sieg bei Marignano, verlor es aber später wieder in seinem langwierigen Kampf gegen Karl V. Er beschränkte die Macht des Parlaments und erhielt durch ein Concordat mit dem Papste das Recht, die Bischöfe in seinem Reiche selbst zu ernennen. Der glanzliebende Fürst begünstigte die Künste und Wissenschaften, schwächte aber durch seine unter den Formen ritterlicher Galanterie schlecht verdeckten Ausschweifungen das Sittlichkeitsgefühl des Volkes. 2. Heinrich Ii., 1547 — 1559. Er begann den Widerstand gegen die Habsburgische Macht mit der Wegnahme der Bisthümer Metz, To ul und Verdun. Der Herzog Franz von Guise vertheidigte Metz kräftig gegen die Angriffe Karls V. und entriss den mit Spanien verbündeten Engländern ihre letzte französische Besitzung Calais (1558). Da aber das französische Heer bei einem Einfalle in die Niederlande in der Schlacht bei Gravelingen durch den Grafen Egmont besiegt wurde, so gab Frankreich im Frieden zu Chäteau-Cambresis, 1559, alle Eroberungen in den Niederlanden und in Italien heraus, wogegen es Calais und die drei lothringischen Bisthümer behielt. Bald nach dem Abschluss dieses Friedens starb Heinrich an einer im Turnier erhaltenen Wunde, ein Unfall, welcher die schon längst von der Kirche untersagten Turniere jetzt vollends in Missachtung brachte. Unter der schwachen Regierung seiner Söhne, Franz Ii., Karl Ix. und Heinrich Iii., wurde das Reich durch politische und religiöse Parteien im Innern zerrissen und Frankreich vom weiteren Kampfe gegen das Haus Habsburg abgehalten. *) E. A. Schmidt, Gesch. Frankreichs Bd. 2. — L. Ranke, Französ. Gesch. im 16. u. 17. Jahrh, in dessen sämmtl. Werken Bd. 8 u. 9.

3. Die neuere Zeit - S. 93

1872 - Paderborn : Schöningh
- 93 — Die Republik 1649- 1660. 1. Unter dem Parlamente, 1649—1653. §. 19. Das Königthum und das Oberhaus wurden jetzt für abgeschafft erklärt. Die gesetzgebende Gewalt übte das von 80 auf 150 Mitglieder ergänzte Parlament, die ausübende ein Staatsrath von 41 jährlich gewählten Mitgliedern. Die presbyterianische und puritanische Kirchenform blieben trotz mancher Spaltungen (Quäker 1649) die herrschende. Die Anhänger der Hochkirche und der hohe Adel traten grollend von den staatlichen Bewegungen zurück. Aber die junge Republik behauptete sich siegreich gegen alle Angriffe des In- und Auslandes. a. Irland. Kaum erscholl die Kunde von Karls Hinrichtung, als die Schotten sich für seinen Sohn Karl Ii. erhoben. Aus Holland, wohin er sich geflüchtet, kam dieser von seinen Anhängern gerufen nach Schottland. Sein Name war auch in Irland das Losungswort aller regierungsfeindlichen Parteien, und bald entbrannte hier ein furchtbarer, bei dem Gegensatz der Religion und Abstammung mit grenzenloser Erbitterung geführter Krieg. Aber Cromwell schlug mit eiserner Faust den Aufstand zu Boden. Selbst Wehrlose und Gefangene wurden schonungslos niedergemacht oder nach Westindien verbannt. Sein Schwiegersohn Ire ton setzte das blutige Werk der Unterdrückung fort. Kein Katholik durfte fortan in Irland ein höheres Amt bekleiden, und alle Priester wurden des Landes verwiesen. b. Schottland. Von Irland wandte sich Cromwell nach Schottland, besiegte das Heer der Schotten bei Dunbar (3. September 1650) und ein Jahr später den König Karl und die Royalisten bei Worcester (3. September 1651). Karl selbst musste fliehen und entkam unter mannigfachen Gefahren und Abenteuern nach der Normandie. c. Seekrieg gegen Holland und Spanien. Cromwell trug Holland ein Bündniss an, um eine Vereinigung der beiden bedeutendsten Seemächte zu Stande zu bringen und dem Prätendenten Karl die Unterstützung der ihm verwandten Oranier zu entziehen. Da aber Holland diese Verbindung ab-

4. Die neuere Zeit - S. 94

1872 - Paderborn : Schöningh
— 94 lehnte, so nahm er die Ermordung des englischen Gesandten durch flüchtige Royalisten zum Vorwande eines Krieges. Um dem holländischen Handel einen empfindlichen Stoss zu versetzen, erliess das Parlament die Schiffahrtsacte, wonach fortan auswärtige Nationen nur die Erzeugnisse des eigenen Landes nach England bringen durften, eine Verordnung, welche den einträglichen Zwischenhandel der Holländer ganz untergraben musste. Obwohl die holländische Flotte unter Tromp und Ruyter anfangs in mehreren Gefechten überlegen war und sogar in die Mündung der Themse hineinfuhr, so stellten doch der englische Admiral Blake (in der dreitägigen Schlacht bei La Hogue 1653) und bald darauf Monk das Uebergewicht Englands wieder her und erzwangen einen günstigen Frieden zu Westminster. Holland musste die Stuarts aus dem Lande verweisen, den jungen Prinzen Wilhelm von Oranien, einen Verwandten des Stuartschen Hauses, von der Statthalterwürde ausschliessen, wogegen die Navigationsacte zu Gunsten der Holländer einigermassen gemildert wurde, 1654. — Um England den freien Handel nach Westindien zu eröffnen, wurde auch ein Krieg mit Spanien begonnen; aber die einzige Frucht dieses Seekrieges war die Eroberung Jamaikas (1655) und die Abtretung des bisher spanischen Hafens Dünkirchen (1658). d. Das kurze oder Larebone-Parlament, 11. Juli bis 12. Decbr. 1653. Da das Rumpfparlament im Hinblick auf die steigende Bedeutung der Seemacht auf eine Verminderung des Landheeres drang, so löste Cromwell, weil seine Macht im Heere wurzelte, die Versammlung auf. Bald darauf berief er ein Parlament aus (155) eifrigen Puritanern, welches gewöhnlich nach einem seiner Hauptmitglieder, dem Lederhändler Barebone, den Namen des Barebone-Parlaments führt. Da aber auch diese Frommen eine Verminderung des Heeres verlangten, so hob er ihre Sitzungen bald wieder auf. Die Kepuhlik nuter Oliver Cromwells Protectorat, 1653—1658. §. 20. Jetzt liess er sich von der Armee die Würde eines Lord Protector ertheilen. Die gesetzgebende Gewalt wurde ihm in Verbindung mit einem Parlament von 460 Mit-

5. Die neuere Zeit - S. 101

1872 - Paderborn : Schöningh
— 101 — 1. 1648—1740. Die Zeit des französischen Ueber-gewichts. Frankreich wird durch Ludwig Xiv. die vorherrschende Macht nicht bloss in politischer Hinsicht, sondern auch in allen Theilen des bürgerlichen und literarischen Lebens. An die Stelle Schwedens tritt Russland als Grossmacht ein. 2. 1740—1789. Die Zeit Friedrichs des Grossen bis zur französischen Revolution. Friedrich d. G. führt Preussen in die Reihe der Grossmächte ein, deren Zahl sich jetzt auf fünf: Frankreich, Oesterreich, Russland, Preussen und das zur See mächtige England beschränkt. Erster Abschnitt. Die Zeit des französischen Uebergewichts, 1648—1740. Frankreich unter Ludwig Xiv., 1643—1715. *) §.24. I. Vormundschaftliche Regierung, 1643 —1661. Da Ludwig Xiv. beim Tode seines Vaters erst fünf Jahre alt war, so wurde aus der Königin Anna und einigen Prinzen des königlichen Hauses eine vormundschaftliche Regierung bestellt, während ein Staatsrath, an dessen Spitze der von Richelieu empfohlene Italiener Mazarin stand, die wichtigsten Staatsgeschäfte besorgte. Mazarin besass zwar Ge-schäftskenntniss und Staatsklugheit, aber da er sich nicht durch Vaterlandsliebe, sondern durch Ehrgeiz und Habsucht leiten liess, so fehlte ihm Richelieus moralisches Ansehn. Indem er die Politik seines grossen Vorgängers gegen das Haus Habsburg fortsetzte, suchte er den Krieg in Deutschland zu verlängern und gewann endlich im Westfälischen Frieden für Frankreich wichtige Erfolge. Indess blieben die Nachtheile einer stellvertretenden Regierung nicht aus. Die ehrgeizigen Bestrebungen des Adels, welcher dem verhassten Italiener seinen Einfluss auf die Regierung missgönnte, und der Anspruch des Parlaments oder des obersten Gerichtshofes von Paris auf das Recht der Steuerbewilligung erregten bald Misstimmung. Als die Regierung einige freisinnige Sprecher des Parlaments verhaften liess, erhob dieses, von einem Theile des Adels unter- *) Ranke, Französische Gesch. des 16. und 17. Jahrhunderts. E. A. Schmidt, Gesch. von Frankreich.

6. Die neuere Zeit - S. 127

1872 - Paderborn : Schöningh
abgeschlossen wurde, erkannte Frankreich Philipp V. als König von Spanien und dessen außereuropäischen Besitzungen an mit der Massgabe, dass die Kronen Frankreichs und Spaniens für alle Zeiten getrennt sein sollten. England erhielt von Frankreich die Anerkennung der Thronfolge des Hauses Hannover, Neufundland, Acadien und die Hudsonsb ai-1 ander, von Spanien das eroberte Gibraltar und Minorca. Preussen gewann das früher spanische Obergeldern und die allgemeine Anerkennung seiner Königswürde. Savoyen bekam die Insel Sicilien. Holland erlangte durch den Barrierevertrag das Besatzungsrecht mehrerer Festungen in den früher spanischen Niederlanden. Da während der Unterhandlungen zu Utrecht der Kaiser von seinen früheren Verbündeten verlassen wurde, so verlor er trotz des heldenmüthigen Beistandes der Catalonier seine Stellung in Spanien, während die Franzosen in den Niederlanden und am Oberrhein wieder Fortschritte machten und Landau eroberten. Daher liess er denn durch Eugen den Frieden zu Rastatt (März 1714) unterhandeln, worin er die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand, Sardinien und die Toscanischen Seehäfen erhielt. Die Kurfürsten von Baiern und Köln wurden wieder eingesetzt; Landau ward an Frankreich überlassen. Diesem Frieden trat das deutsche Reich zu Baden im Aargau bei (Sept. 1714). Ein Jahr nach Abschluss dieses Friedens 1715 (1. Sept.) starb Ludwig im 77. Lebensjahre mit dem Bewusstsein die Kräfte seines Landes in masslosem Ehrgeiz unnütz aufgeopfert zu haben. Seine thronberechtigteu Nachkommen waren fast alle vor ihm dahingestorben. So musste er die mühsam gefestigte Regierung seinem Urenkel, einem vierjährigen Kinde, überlassen. Das drohende Ueber ge wicht Frankreichs war gegen Ende seiner Regierung durch die Verbindung der übrigen Grossmächte gebrochen, und die Staatsschulden waren durch die beständigen Kriege endlich zu einer furchtbaren Höhe angewachsen, wofür der gewonnene Länderzuwachs nur schwachen Ersatz bot. Dennoch trug die Zeit noch lange nach ihm das Gepräge, welches er ihr aufgedrückt.

7. Die neuere Zeit - S. 111

1872 - Paderborn : Schöningh
— 111 — von Galen, zur Unterstützung. Auf holländischer Seite stand anfangs nur der Herzog von Lothringen, welcher über die anmasslichen Ansprüche Ludwigs auf sein Land empört war. Bald aber traten auch Spanien und der Kaiser zum Schutze des bedrohten Holland auf. a) Holland in Noth. Die Besetzung Lothringens eröffnete den Krieg. Dann rückte Ludwig selbst über den Rhein, und bald hatten drei französische Heere fünf niederländische Provinzen besetzt. Schon boten die Holländer Frieden an, aber der übermüthige Sieger wies ihre -Bedingungen zurück. Diese Demüthigung hatte zur Folge, dass sich die Volkswuth in Holland gegen die de Wittsche Partei kehrte, der man die schlechte Verfassung des Landheeres Schuld gab. Jan de Witt wurde im Haag ermordet und Wilhelm Iii. von Oranien zum Statthalter und zum Befehlshaber über die Land- und Seemacht erhoben. b) Die Wendung. Dieser staatskluge und thatkräftige Fürst wurde jetzt die Seele des Widerstandes gegen Frankreich. Er liess, um das Land unter Wasser zu setzen, die Dämme der Flüsse durchstechen, und bald mussten die Franzosen vor dem entfesselten Element weichen. Auch der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schickte jetzt zum Schutze Hollands und seiner eigenen rheinischen Besitzungen ein Heer an den Niederrhein; und erst, da er vom Kaiser Leopold, dessen Minister Lobkowitz von Frankreich gewonnen war, nur schwach unterstützt wurde, liess er sich von Frankreich zum Separatfrieden von Vossem (bei Lüttich) bestimmen, wonach er seine Besitzungen zurückerhielt und Neutralität gelobte, bis die Kriegserklärung des deutschen Reiches erfolgen würde. Als Turennes grausame Verwüstung der Pfalz endlich das Reich zur Theilnahme am Kriege bestimmte, sandte auch der grosse Kurfürst wieder ein Heer von 25,000 Mann an den Rhein, welches sich mit dem gleichstarken Reichsheere unter Monte-cuculi vereinigte. Da nun auch Karl Ii. von England (im Separatfrieden zu Westminster) die unnatürliche, von seinem Volke missbilligte Verbindung mit Frankreich aufgab, so wurden die Fortschritte der Franzosen gelähmt. Die Verbündeten machten einen Angriff auf Lothringen, wurden aber durch

8. Die neuere Zeit - S. 113

1872 - Paderborn : Schöningh
- 113 — Reiche Frieden, um so desto günstigere Bedingungen zu erlangen. Für Holland wurde im Frieden zu Nymwegen 1678 der frühere Zustand hergestellt; Spanien musste die Frauche Comte und 16 zum Theil feste Plätze an der Grenze der spanischen Niederlande, der Kaiser und das Reich Freiburg im Breisgau gegen Aufgabe des französischen Besatzungsrechts in Philippsburg abtreten. Durch diese Friedensschlüsse war jetzt der Kurfürst von Brandenburg völlig vereinzelt. Vom Kaiser und Reich verlassen und durch ein bis Minden vordringendes französisches Heer bedroht musste er im Frieden zu St. Germain bei Paris 1679 auf alle seine Eroberungen mit Ausnahme eines kleinen Striches am rechten Oderufer verzichten. 3. Die Reunionen, 1681—1684, und der Türkenkrieg, 1683—1699. §. 27. 1. Der Beginn der Reunionen. Der holländische Krieg hatte gezeigt, dass Spanien schwach sei und dass in Deutschland die einzelnen Fürsten meistens ihren eigenen Vortheil verfolgten und sich nur schwer zu einem einträchtigen Handeln entschlossen. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg grollte darüberr dass ihn der Kaiser und das Reich in dem letzten Kriege im Stiche gelassen hatten und begann sogar mit seiner kleinen Flotte einen Seekrieg gegen Spanien wegen rückständiger Hülfsgelder. Unter diesen Umständen glaubte Ludwig Xiv. ungestört auch während des Friedens neue Erwerbungen machen zu können. Die seit dem westfälischen Frieden an Frankreich überlassenen Gebiete des deutschen Reiches waren mit allen Dependentien und Per-tinentien abgetreten. Diese ungenaue Bestimmung benutzte Ludwig, um vier besondere Reunionskammern (Chambres de reunion) einzusetzen, welche untersuchen sollten, welche Gebiete früher zu diesen abgetretenen Landestheilen gehört hätten. Diese wiesen die Zugehörigkeit zunächst von einigen an der Grenze gelegenen Bezirken nach, welche dann sogleich besetzt wurden. Endlich gingen sie in ihren Ansprüchen immer weiter, ja sogar bis auf die Zeit Karls d. Gr. zurück. Der Herzog von Zweibrücken, der Graf von Salm und Saarbrücken und andere Grafen wurden zur Huldigung gezwungen. Obschon Stein, Weltgeschichte Iil 8

9. Die neuere Zeit - S. 116

1872 - Paderborn : Schöningh
— 116 — handwerk. Bei der Einnahme von Ofen, 1686, zog er zuerst die Aufmerksamkeit auf sich. Im 3. Raubkriege sandte ihn der Kaiser gegen Catinat nach Italien und erhob ihn zum Feldmarschall, 1688. Durch Feldherrntalent, Staatsklugheit und Anhänglichkeit an Oesterreich zeichnete er sich vor anderen kaiserlichen Feldherrn aus. Nachdem Ludwig von Baden den glänzenden Sieg bei Salankemen errungen (1691), führte Eugen durch den Sieg bei Zenta 1697 die Entscheidung des Krieges herbei. Im Frieden zu Carlowitz, 1699, wurde Siebenbürgen und das Land zwischen Donau und Theiss an Oesterreich abgetreten. Den Venetianern wurde die eroberte Morea, den Russen, welche zuletzt auch am Kriege theilgenommen, Asow überlassen. Ungarn musste schon 1687 die Erblichkeit der Krone anerkennen. England unter den beiden letzten Stuarts, 1660—1688. §. 28. 1. Karl Ii., 1660—1685. a) Schwankende Politik. Obgleich er bei seiner Thronbesteigung allgemeine Amnestie und Glaubensfreiheit gelobt hatte, so liess er doch alle, welche über seinen Vater das Todesurtheil gesprochen hatten, hinrichten und vertrieb bei der Herstellung der epis-copalen Kirche viele presbyterianische Geistliche von ihren Stellen. Ernsten Geschäften abgeneigt überliess er die Sorgen der Regierung anfangs dem Minister Clarendon. Ein Krieg gegen Holland, den er nur deshalb unternahm, weil ihm während seiner Verbannung die Holländer zu wenig Aufmerksamkeit erwiesen, hatte einen so unglücklichen Ausgang, dass die Navigationsacte zu Gunsten Hollands bedeutend ermässigt werden musste. Dünkirchen, Cromwells glänzende Eroberung, verkaufte der verschwenderische und beständig geldbedürftige König an Frankreich. Nach Clarendons Entlassung schlug das neue Ministerium (Clifford, Ardington, Buckingham, Ashley, Lauder-dale), welches der Volkswitz nach den Anfangsbuchstaben der Namen Cabalministerium nannte, eine andere Politik ein, indem es sich mit Holland und Schweden gegen die Vergrösse-rungsplane Ludwigs Xiv. verband. Aber bald liess sich das charakterlose Ministerium zum Rücktritt von diesem Bunde bewegen, und der König nahm zum Lohne dafür sogar Jahrgelder von Frankreich an.

10. Die neuere Zeit - S. 142

1872 - Paderborn : Schöningh
142 aber nur die Insel Cerigo nebst einigen eroberten Plätzen in Dalmatien gewann und auf Morea verzichten musste. b) Die Quadrupleallianz. Zwischen Spanien und Oesterreich bestand seit dem spanischen Erbfolgekriege eine fortwährende Spannung. Die zweite Gemahlin Philipp V. von Spanien, Elisabeth von Parma, verfolgte, von ihrem Minister, dem Cardinal Alberoni unterstützt, den Plan, ihren Söhnen in den früheren Nebenländern Spaniens selbständige Herrschaften zu gründen. Unter dem Scheine, als ob sie Oesterreich im Türkenkriege unterstützen wolle, liess sie ein Heer ausrüsten und die Inseln Sardinien und Sicilien besetzen, 1717 und 18. Der Kaiser Karl Vi. schloss daher mit England und Frankreich ein Bündniss, welches unter der Voraussetzung, dass auch Holland beitreten werde, den Namen der Quadrupleallianz erhielt. Da Spanien diesem Bunde, welcher die Aufrechthaltung der Bestimmungen des Utrechter Friedens zum Zwecke hatte, Widerstand entgegen stellte, so griff England die spanische Flotte in den sicilischen Gewässern an und besiegte sie (beim Cap Passaro) 1718. Alberoni suchte jetzt eine Verbindung mit Peter dem Grossen von Russland und Karl Xii. von Schweden zu Stande zu bringen, um in England die Stuarts auf den Thron zurückzuführen; zugleich suchte er Oesterreich durch einen Aufstand der ungarischen Magnaten Verlegenheit zu bereiten und in Frankreich eine Partei zu gewinnen, welche den Herzog von Orleans an Spanien ausliefern sollte. Aber diese geheimen Absichten wurden verrathen. England und Frankreich erklärten jetzt förmlich an Spanien den Krieg und zwangen die Spanier Sicilien und Sardinien zu räumen. Die Königin Elisabeth entliess nun zwar Alberoni aus dem Ministerium; aber ihre Hoffnung eine ihrer Töchter durch Vermählung mit Ludwig Xv. auf den französischen Thron zu erheben, verwirklichte sich nicht, indem sich der König mit der Tochter des entthronten Polenkönigs Stanislaus Lesczinski vermählte. Der Herzog von Savoyen tauschte Sicilien gegen Sardinien aus und nannte sich fortan König von Sardinien, 1720. c) Der polnische Erbfolgekrieg, 1733—1735. Beim Tode Königs August Ii. von Polen wusste Ludwig Xv. die Polen zu bewegen, seinen Schwiegervater Stanislaus Le-
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199 39