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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 264

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
264 Neue Geschichte. Weiber und Kinder übrig; 38,000 Männer waren gefallen, und 60,000 Franzosen vor den Wällen erschlagen worden. Von 1808 an kam auch ein englisches Heer unter dein vollendet klugen Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, Spanien zu Hilfe; und der machte den Franzosen so heiß, daß sie nie über das Land Meister wurden und 1813 daraus weicheu mußten. Noch einmal wollte O est rei ch das Waffenglück versuchen. Aber was halfen seine ungeheuren Anstrengungen, sein Aufruf an die deutsche Nation zu einem ähnlichen Volks- und Freiheitskrieg wie in Spanien, die Geschicklichkeit seines Erzherzogs, seine treuen Tyroler? Napoleon kam wieder über die Douau, wurde zwar bei Aspern geschlagen (er verlor 30,000 Mann), erfocht aber bei Wagram (6. Juli 1809) einen so entscheidenden Sieg, daß abermals Friede wurde, und Oestreich ferner 2000 O.m. verlor, über welche der Sieger nach Gewohnheit verfügte. — Noch während des Krieges tobte Napoleon auch gegen den Papst Pins Vii., dem er die weltliche Herrschaft entreißen wollte. Je ruhiger dieser gegen alle Anmaßungen protestirte, desto härter trat Napoleon auf. Nun folgte der Bannstrahl, der unter diesen Umständen Eindruck auf die Welt machte. Indessen wurde jetzt der Papst bei Nacht überfallen, fortgeschleppt und fortan als Gefangener geheilten. Was aber auch Napoleon vornahm, indem er ihm jede Bequemlichkeit entzog, konnte er doch den standhaften Greis nicht bezwingen. — Italien war jetzt gariz französisch; in Neapel wurde Mn rat, Napoleons Schwager, König. Frankreich selbst verschlang Holland und die Nordseeküste und zählte statt 83 nun 140 Departements. Napoleon ließ sich jetzt auch von seiner bisherigen Gemahlin scheiden, und wagte es, um des Kaisers Franz Tochter Marie Lnise zu werben, mit welcher er (März 1810) getraut wnrde, und die ihm einen Sohn gebar. Die Völker aber seufzten unter dem eisernen Scepter; und es war wohl vorauszusehen, daß der allzu stark gespannte Bogen endlich brechen müsse.

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 220

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
220 Neue Geschichte. wenigen Begleitern unter ungeheuren Strapazen über den Dnieper zu den Türken (1709). Hier fand er die ehrenvollste Aufnahme; und unter seinen Schweden regte sich ein begeistertes Mitleiden mit dem Könige, das sie gegen die nun von allen Seiten einbrechenden Feinde eine Zeitlang stark machte. Aber Karl schämte sich, als Flüchtling zurückzukehren: und unter vergeblichen Versuchen, durch die Türken Rußland zu schwächen, blieb er fünf volle Jahre unthätig in Bender liegen. Zwar gelang es ihm einmal, die Türken zu einem gewaltigen Heerzug zu bewegen; ihrer 200000 haben schon Peters kleine Armee umzingelt, aber die Gemahlin des Zars schickt dem Großweßir ihre Juwelen zum Geschenk, dem das Türkenherz nicht widerstehen kann. Gegen Abtretung von Asow darf der Zar friedlich nach Hause kehren (1711). Karl aber reizte fortwährend den Sultan durch übermäßige Forderungen; und einmal kam es so weit, daß er es mit nur 300 Mann gegen einen feindseligen Angriff von 10000 Türkeu aufnahm. Nach sieben* stündigem Kampfe stolperte er mit einem seiner großen Sporen und wurde gefangen. Dennoch fuhr der Sultan fort, ihn mit der größten Auszeichnung zu behandeln. Die Gewißheit endlich, daß er nichts mehr ausrichten konnte, verbunden mit immer traurigeren Nachrichten aus der Heimat, bewog ihn, an den Rückweg zu denken. Das geschah a. 1714. Eine prächtige Begleitung wurde ihm bereitet; aber diese gieug ihm zu langsam. Er setzte sich auf's Pferd und legte in 14 Tagen 286 Meilen zurück, bis er um Mitternacht vor den Thoren Stralsunds anlangte. Wohl waren die Schweden jetzt außer sich vor Freude; und er wandte alle Kräfte an, dem Kriege wieder eine günstige Wendung zu geben. Seine Unerschrockenheit war noch dieselbe. In Stralsund, das bald die Dänen belagertem fiel eine Bombe auf fein Haus und zerplatzte neben dem Zimmer, da er eben dem Sekretär diktirte. Diesem entfiel die Feder. „Was gibts?" fragt der König, „warum schreibst du nicht?" „Ach, Herr, die

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 227

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Die Zeiten der Politik. 227 that. Zugleich tauchte aber auch ein gefährliches Freiheitsstreben auf; und von Frankreich herüber lernte man die Majestäten verachten und den Glauben verleugnen. Kein Wunder, daß nun auch Deutschland in den Revoln-tionsjammer Frankreichs hineingeflochten wurde, ans dem es erst 1815 zu neuer, Gott gebe! besserer Blüthe wieder erstand. 5. Oesterreich. § 89. Vieles gieng indessen in jener Periode mit Oesterreich und Preußen vor. Kaiser Ferdinand Iii. ließ es sich angelegen fein, in feinen Erbläudern die Wunden des Krieges zu heilen; sicherte sogar den protestantischen Ungarn 1645 völlige Religionsfreiheit zu. Leopold I. aber (1657 —1705) reizte diese durch unduldsame Härte, so daß sie sich fast lieber den Türken unterwarfen. So fieng 1662 der leidige Türkenkrieg wieder an. Diese hatten noch glückliche Heerführer, die auch 1669 die Insel Kreta den Venetianern abnahmen. Doch zogen sie den Frieden mit Oesterreich vor, das aber alles that, die Ungarn dem Sultan in die Arme zu treibe«. Am Eude beschloß dieser, den aufständischen Tököli zum ungarischen Vasallenkönig zu machen. 230,000 Mann stürmten anno 1683 durch Ungarn und belagerten vom 14. Juli bis 12. Sept. die Hauptstadt Wien, aus der der Kaiser mit Mühe entflohen war. Ihr Lager hatte einen Umfang von sechs Stunden um die Stadt her, und Ludwig Xiv. stand mit ihnen im Bunde. Vor dem Donner der Kanonen wankten die Mauern. Graf Rüdiger von Stahremberg vertheidigte sie zwar tapfer; Bürger Kaufleute und Studenten griffen zu den Waffen und stellten bei Nacht wieder her, was den Tag über entzwei-geschosfeu wurde. Aber die Gefahr wuchs mit jedem Tage. Die Türken unterwühlten auch die Erde und sprengten die Festungswerke in die Luft. Am 4. Sept. flog eine Mine mit solchem Krachen auf, daß die Fenster in der Stadt zersprangen; durch die entstandene Bresche suchten

4. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 216

1881 - Danzig : Boenig
wie greifender Wein; drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. Juchheirassasah! :c. 3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank, der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang; da schwur er beim Eisen gar zornig und hart, den Wälschen zu weisen die echt- deutsche Art. Juchheirassasah! :c. 4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang, hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist er's gewesen, der Kehrauö gemacht, mit eisernem Besen das Land rein gemacht. Juchheirassasah! re. 5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß vielen tausend Welschen der Atem ging aus; viel Tausende liefen dort hast'gen Lauf; zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. Juchheirassasah! k. 6. An: Wasser derhatzbach er's auch hat bewährt; da hat er die Franzosen das (schwimmen gelehrt. Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! und nehmt, Ohnehosen, den Wal- fisch zum Grab. Juchheirassasah! rc. 7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da schirmte die Franzosen nicht Schanze, nicht Burg! da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, und hell ließ erklingen sein Hussah der Held. Juchheirassasah! ec. 8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht; da brach er den Franzosen das Glück und die Macht; da lagen sie sicher nach blutigem Fall; da ward der Herr Blücher ein Feld- marschall. Juchheirassasah! ec. 9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! Dem Siege entgegen zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! Juchheirassasah! rc. Arndt. 269. Die Schlachten bei Ligny und Waterloo. Nach dem Sturze Napoleons traten die Fürsten Europas in Wien zu einer Versammlung (Kongreß) zusammen, um über die Neugestaltung der europäischen Staaten zu beraten. Da plötz- lich verließ Napoleon mit 1100 Mann seiner Leibwache die Insel Elba und landete in Frankreich. Mit Jubel wurde er überall aufgenommen und zog schon am 20. Tage feierlich in Paris ein. Auf die Nachricht hiervon sprachen die versammelten Fürsten so- gleich die Acht über den Friedensstörer aus, und ihre Heere marschierten aufs neue Frankreich zu. Auch Napoleon hatte unterdessen mit erstaunlicher Schnellig- keit eine große Armee aufgeboten. Damit brach er eilig gegen die Niederlande auf. Dort stand Blücher mit einem preußischen und Wellington mit einem englischen Heere. Napoleon warf sich

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 136

1881 - Merseburg : Steffenhagen
entgegen, Schleswig der dänischen Monarchie einverleibt werden sollte Preußen und Oestreich forderten die Zurücknahme derselben, und als dies verweigert wurde, eröffneten sie mit dem Vormarsch nach der Eider den schleswig-holsteinischen Krieg. Die Preußen standen unter dem Prinzen Friedrich Karl die Oestreicher unter dem Feldmarschall-Leutnant von Gab lenz' Oberbefehlshaber war der preußische Feldmarschall Wran gel. ' (Erstürmung der Düppeler Schanzen.) Die Dänen hatten hinter dem Danewirk, dem von der Ostsee bis zur Nordsee reichenden Wall und Graben am nördlichen Ufer der Eider, Stellung genommen. Doch die Preußen gingen an einem wenig bewachten Punkte über die Schlei und zwangen dadurch die Feinde, das Danewirk zu verlassen und sich in eiliger Flucht hinter die ^Kr.-idüppeler Schanzen zu retten. Am 18. April 1864, nach-iob4jt>em tue Befestigungen durch wochenlanges Geschützfeuer bereits stark gelitten hatten, schritten die Unsern zum Sturme. Unter den Klängen des „Preußenliedes" wurden die Schanzen erstiegen und die Besatzungen niedergemacht, gefangen genommen oder zur Flucht nach der nahen Insel Alsen genötigt. (über gang nach Alsen.) Mittlerweile waren die Oestreicher nach der Einnahme Fridericias bis an den Lymfjord vorgedrungen. Da erfolgte auf Wunsch der fremden Mächte behufs Anknüpfung von Friedensverhandlungen der Abschluß eines Waffenstillstandes. Doch ver Trotz der Dänen ließ es zu keiner Einigung kommen, und der Krieg nahm seinen Fortgang. Ant 29. Juni bewerkstelligten die Preußen auf 16u Kähnen den Ueber gang nach Alsen, ein Wagestück, wie es bisher kaum dagewesen. Im ersten Anlauf wurden diegegner aus den längs des Sundes aufgeworfenen Verschanzungen vertrieben und zur Räumung der Insel gezwungen. 14 Tage später überschritten die Verbündeten den Lymfjord und eroberten ganz Jütland bis zum Kap Skagen. Jetzt endlich bequemten sich die Dänen zu dem Frieden von Wien, in welchem sie Schleswig-Holstein an Preußen und Oestreich abtreten mußten. § 82. Der deutsche Krieg von 1866. Veranlassung des Krieges.) Anfang der sechziger Jahre erwachte die Sehnsucht der deutschen Stämme nach größerer Einigung mit erneuter Lebhaftigkeit. Auch Preußen nahm den Plan, an die Stelle des lockeren Staatenbundes einen Bundesstaat unter seiner Führung zu setzen, wieder auf. Daß dieses Ziel ohne Kampf zu erreichen sei, konnte kaum jemand denken, und so arbeitete König Wilhelm mit seinem Kriegsminister Roon unermüdlich an der Umbildung nnb Verstärkung des Heeres. Die letzte Veranlassung zum Kriege gab indes der Streit um Schleswig-Holstein. Oestreich' wollte das Land dem Prinzen Friedrich von Augustenburg, einem Abkömmling der alten Herzöge, zuwenden, Preußen aber zur Ver-

7. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 62

1889 - Danzig : Gruihn
62 51. Rarl Xii. König von Schweden. 16971718. Karls Charakter. Erst sechzehn Jahre alt, bernahm Karl Xii. nach des Paters Tode die Regierung. Er hatte vortreffliche Anlagen und zeigte schon in frher Jugend ein groes Talent in der Erlernung der alten und nencit Sprachen. Da er sehr ehrgeizig war, so spornten ihn seine Erzieher zu groer Thtigkeit an. Mathematik war sein Lieblinczsstndium. In allen ritterlichen bungen war er wohl erfahren. Er suchte wenig Umgang und mied jugendliche Zerstreuungen und Vergngungen. Seine schnsten Tugenden, Wohlwollen und Redlichkeit, verdunkelte ein unbndiger Starr- und Eigensinn, welcher ihn oft in die schwierigsten Lagen brachte. Sonst war er ein hchst liebenswrdiger Cha-: rakter, voll Gottesfurcht, Gerechtigkeit und unerschtterlichen Mutes. Karls Sieac. Bei seinem Regierungsantritt war Schweden ein mchtiges Reich, und auch die Kstenlnder an der Ostsee, welche jetzt zu Rußland gehren, waren damals schwedisch. Die Nachbarn aber hielten Karl fr einen schwachen Knaben. So traten denn die Könige von Dnemark und Polen und der Zar Peter von Rußland zusammen und erklrten Schweden den Krieg. Da/ntsiel den schwedischen Rten das Herz, und sie wollten zitternd und bebend hergeben, was die Feinde verlangten. Aber der junge König rief miitic]: Daraus wird nichts." Er rckte den Dnen ins Land, besiegte sie, und schon int ersten Kriegs- ? jhre (1700) muten sie einen Frieden annehmen, wie Kart Xii. ihn vorschrieb. Dann setzte er nach Rußland hinber und jagte noch in demselben Jahre mit seinen 8000 Schweden 32000 Russen aus ihren. Verschanzungen bei Narwa. Einige Jahre darauf vertrieb er den Polenknig August den Starkeu von Land und Leuten. (August war so stark, da er mit bloen Hnden ein starkes! Hnfeisen zerbrechen konnte.) Schlacht bei Pnllawa 1701). Um die russische Macht gnzlich zu zerstren. zog er in das innere Rußland, wurde aber vom Zar Peter bei Pultawa so geschlagen, da er nur mit 150 Mann in das nahe Trkenland entkommen konnte. Hier wurde er voll Ehrfurcht empfangen. Karl bei Den Trkei. Der Sultan batte schon viel von ihm gehrt und seinen Mut bewundert. Peter bot 3 Millionen Rubel, wenn man ihm den gefrchteten Karl ausliefere: aber der Türke wies solchen Antrag mit Abschen zurck. Karl blieb mehrere Jahre bei den Trken, lie sich von ihnen ernhren und that, als wenn er da zu Hause wre. Die Trken wurden endlich seiner berdrssig; denn er kostete ihnen erstaunlich viel. So baten sie ihn dringend zu gehen. Da er aber dennoch blieb, so umringten viele Janitscharen (trkische Soldaten) sein hlzernes Hans und schssen so lange mit Flinten und Kanonen hinein, bis das Dach abbrannte, und die Sparren zusammenstrzten. Da rannte Knigs Karl, den Degen in der Rechten, die Pistole in der Linken, tollkhn unter die feindliche Menge. Aber drauen verwickelte er sich mit seinen langen Sporen im Grase, siel und wurde lebendig gesangen. Bald darauf befreit, ritt und fuhr Karl 14 Tage und 14 Rchte hinter einander nach seinem Vaterlande zurck, das i inzwischen von allen Grenzuachbarn feindlich angegriffen war. Karls (fndc. Sogleich begann er wieder mit frischem Mute den Kampf: ; aber schon bei Belagerung der norwegisch-dnischen Festung Friedrichshall erlag 1 er einer feindlichen Kugel. So endete der König sein unruhiges Leben. Der 1 Krieg dauerte noch drei Jahre fort. Da schlssen die Schweden Frieden, und ' die Feinde erhielten, was sie erstrebt hatten. Nach Cassian und Kappe. 1 C. Kilver nur der lirandcnlnngisch preuische ' und deutschen Geschichte etc. I --j 52. Die alten wenden in der Mark Brandenburg. inwanderuna der Wenden. Vor der Vlkerwanderung wohnten in Brandenburg deutsche Völker. Diese wurd-n "her spter verdrngt, und an ihre j I

8. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 69

1889 - Danzig : Gruihn
69 verbessern und legte einen Kanal an, der die Oder und Spree verbinden sollte, und der bis auf den heutigen Tag Friedrich-Wilhelms-Kanal heit. Auch wurden Posten eingerichtet, die gingen von Berlin bis Magdeburg und bis zum Rhein nach Wesel und Kleve, andere nach Danzig und Knigsberg. Der Kurfürst sorgte dafr, da die Jugend zur Schule angehalten wurde, und befrderte Kunst und Wissenschaft. Der schwedisch-polnische Krieg. Zur Zeit des groen Kurfrsten brach zwischen Pole und Schweden ein Krieg aus. Da Friedrich Wilhelm auf die Seite der Schweden trat, so drohte der Polenknig ihm mit ewigem Kerker, wo weder Sonne noch Mond schiene. In der dreitgigen Schlacht bei Marschall wurden die Polen jedoch durch die Schweden und Branden-burger besiegt. Spter kam es zum Frieden im Kloster zu Oliva (1660), in welchem der Kurfürst das Herzogtum Preußen (an der Ostsee) als unab-hngiges Land erhielt: denn bis dahin hatte Brandenburg dasselbe nur als polnisches Lehen besessen. Die Schlacht bei Fehrbellin. 1075, 18. Juni. Aufgereizt durch den Kuig Ludwig Xiv. vou Frankreich, fielen die Schweden (1674) pltzlich in Brandenburg eiu und verwsteten alles, wohin sie kamen. Vergeblich rotteten sich die Bauern zusammen und leisteten Widerstand. Ans ihren Fahnen trugen sie die Inschrift: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen im fem gndigsten Kurfrsten mit Gut und Blut." Der Kurfürst war nicht anwesend; er stand jenseit des Rheins gegen die Franzosen, welche Deutschland bedrohten. Schnell kam er herbei. Er erreichte die Schwedeu bei Fehrbellin. "Seine Generale rieten von einer Schlacht ab, da sein Fuvolk noch zurck war. Der Kurfürst sagte aber: Weil wir dem Feinde so nahe sind, so mu er Haare oder Federn lassen." Unter dem Feldgeschrei: Mit Gott!" griff er die Schweden an. Als er bemerkte, da einige Schwadronen seiner Reiter ihren Fhrer verloren hatten, stellte er sich au ihre Spitze ititd rief: Getrost, Soldaten. Ich, euer Fürst und Hauptmauu, will siegen oder zugleich mit euch ritterlich sterben." Er hielt mitten im Kugelregen; nach heiem Kampfe sah man die Schweden in voller Flucht. Bald war die Mark von ihnen gnzlich gesubert. Weitere Kriegsereignisse. frieden zu St. Germain. Der Kurfürst setzte den Krieg gegen die Schweden in Pommern glcklich fort und eroberte Stettill und Stralsliud. Nachdeiu er die Feinde ans Pommern vertrieben, fielen dieselben von Livlaud her in Ostpreuen ein. Als nun der Kurfürst von diesem neuen Vordringen der Schweden hrte, brach er trotz seiner Krnklichkeit und des ungewhnlich strengen Winters mit seiner Gemahlin und denlkllrprinzen nach Ostpreuen auf, lie sein Heer ansbespannten Schlitten der das gefrorene Haff bringen und drngte die Schweden zu eiliger Flucht. In knrzer Zeit hatte er sie vor sich her zmu cindc hinausgejagt (1679). Er forderte nun den Kaiser auf, am Rheine den Krieg gegen Frankreich fortzusetzen. In Wien sah nian jedoch das Emporkolnmeu des brandcnbnrgischen Staates mit groer Besorgnis und Eisersucht an und lie sich auf Friedensverhandlungen mit Frankreich ein, bei welchen Lndwig Xiv. als eine Hanptbedingung forderte, da die Schwede ihren bisherigen Anteil von Pommern zurckerhielten. Vergeblich stellte der Kurfürst vor, welche Opfer er gebracht und wie wichtig fr das deutsche Reich die Vertreibung der Schweden sei. Von allen Bundesgenossen verlassen, mute er sich fgen und im Frieden von St. German*) (1679) anf die Erwerbung von Schwedisch-Vor-Pommern verzichten. Die Gemahlin des groen Kurfrsten war Luise Henriette, eine *) Nrdlich von Versailles.

9. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

10. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 86

1891 - Danzig : Gruihn
86 Preußens Könige und ihre Zeit. und Kleist. Kaiser Alexander von Rußland und König Friedrich Wilhelm Iii. waren ebenfalls in der Mitte der Krieger. Die ungestüme Tapferkeit der Preußen und Russen siegte anfangs und behauptete bis in die Nacht das Schlachtfeld. Aber Napoleon führte immer neue Scharen in den Kamps, und so mußten die Verbündeten endlich den Rückzug antreten und bei Bautzen Verstärkungen an sich ziehen. General Scharnhorst. der „deutschen Freiheit Waffeuschmied", empfing in dieser Schlacht die Todeswunde und starb bald darauf in Prag, wohin er sich begeben hatte, um den Kaiser von Österreich zum Bunde gegen Napoleon zu bewegen. Der Dichter Max von Schenkendorf sang begeistert von ihm: Keiner war wohl treuer, reiner! Näher stand dem König keiner. Doch dem Volke schlug sein Herz! Bautzen, 20. und 21. Mai. Napoleon rückte hierauf in Dresden ein und drohte, Sachsen als ein erobertes Land zu behandeln, wenn der König dieses Reiches ihm nicht seine Truppen zur Verfügung stelle. Dem bedrängten Monarchen blieb nichts anderes übrig, als der Gewalt nachzugeben. Napoleon ereilte die Verbündeten bei Bautzen an der oberen Spree (im Königreich Sachsen) und es kam hier zu einer zweitägigen Schlacht. Da die Verbündeten jedoch ihre Truppen gegen die Übermacht Napoleons nicht ausreiben wollten, so brachen sie den Kampf ab und begaben sich in fester Haltung nach Schlesien. Waffenstillstand. Österreichs Kriegserklärung. Napoleon kam nach Beendigung beider Schlachten zu der Erkenntnis, daß feine Kräfte einstweilen gegen die Verbündeten nicht ausreichten, und er schloß daher mit ihnen einen Waffenstillstand auf sechs Wochen. Beide Teile hatten denselben nötig, um ihre Rüstungen zu beendigen. Als nun Österreich einen Frieden zu vermitteln suchte, wies Napoleon die müßigen Forderungen der Verbündeten zurück. Da aber erklärte auch der Kaiser Franz von Österreich an Frankreich den Krieg und verbündete sich mit Rußland und Preußen. 66. Ujjhoms Mi schar. Die schwarze Areischar. Bei der Erhebung Preußens hatte der preußische Major von Lützow ein freiwilliges Jägercorps gebildet, welches aus Reiterei und Fußsoldaten bestand und nach seiner schwarzen Kriegstracht die schwarze Schar genannt wurde. Die edelsten Männer und Jünglinge, Frauen und selbst Jungfrauen traten in diese Freischar ein, die bald übermäßig anwuchs. Bei der Reiterei stand der Freiheitsdichter Theodor Körner, welcher sang: „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein? Hör's näher und näher erbrausen! Es zieht sich herunter in düsteren Reih'n, Und gellende Hörner erschallen darein, Erfüllen die Seele mit Grausen. Und wenn ihr die wilden Gesellen fragt: Das ist Lützows wilde verwegene Jagd! Überfall der Lützower. Als nach der Schlacht bei Bautzen ein Waffenstillstand geschlossen war, tummelte sich Lützow jenseits der Elbe im Rücken des französischen Heeres herum. Da er den Bestimmungen des Waffenstillstandes gemäß nicht rechtzeitig' auf preußisches Gebiet zurück-
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