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1. Deutsche Geschichte - S. 166

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
166 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648 —1786. Die letzte Schlacht des Krieges wurde im Dezember 1745 bei Äeffeiäboif. Kess elsdorf, westlich von Dresden, geschlagen, wo der a l t e D e s s a u e r ein bedeutend stärkeres sächsisch-österreichisches Heer besiegte. Wenige Tage ^Drervm" später zog Friedrich als Sieger in Dresden ein und unterzeichnete hier den 1/45. Freden, in welchem Maria Theresia von neuem auf Schlesien verzichtete. i745°-i766. Dagegen erkannte der König ihren Gemahl Franz von Lothringen, ©rofc herzog von Llmuuu der inzwischen zum deutschen Kaiser gewählt worden war, als solchen an. Franz I. ist der erste Kaiser aus dem Hause Habs-bürg- Lothringen. Der österreichischeerbfolgekrieg dauerte noch bis zum Jahre 9aal?en0n *^8. In diesem Jahre wurde er durch den Frieden von Aachen beendigt.-* Der siebenjährige Krieg. 1756-1763. ®te '■' § 178* Vorgeschichte und Ailsbrnch des Krieges. Als „der Große" begrüßt, war Friedrich nach Berlin zurückgekehrt; Preußen war zur Großmacht geworden. In rastloser Tätigkeit fü die_ Landesverwaltung, für Las Rcchtswesen, für die Hebung der Volkswirtschaft und nicht zuletzt für die Landesverteidigung verflossen ihm die zehn Friedensjahre, die ihm geschenkt waren. Das königliche Kabinet war der Mitelpunkt des preußischen Staatswesens; dort liefen von allen Seiten die Berichte ein, von dort ergingen die Entscheidungen. Mitten in der geistvollen Geselligkeit, die der Monarch in seinem neuerbauten Lustschloß Sanssouci bei Potsdam um sich versammelte, umfaßte sein Auge das Fernste und das Nächste, die großen und die kleinen Interessen des preußischen Volkes. Nach dem Dresdener Frieden hatte er der Hoffnung gelebt, das Schwert nicht wieder ziehen zu müssen. Zwar war ihm wohl bekannt, daß Maria Theresia den Gedanken, Schlesien wiederzugewinnen, nie aufgegeben hatte. Mit Rußland ferner, das in dem emporstrebenden Preußen einen unbequemen Nebenbuhler sah und dessen Kaiserin Elisabeth.unter dem Einfluß ihrer von Friedrichs Feinden bestochenen Umgebung stand, war das Verhältnis so gespannt, daß beide Höfe ihre Gesandten abriefen und der diplomatische Verkehr unterbrochen wurde. Dennoch schien die Gefahr eines Krieges fern, f»} solange mit r anljxl^bjbas mit Preußen bisher durch die gemeinsame Gegnerschaft gegen Österreich verbunden gewesen war, gute Beziehungen bestanden. Da führte-der Umstand, daß sich Friedrich England näherte, einen Umschwung am Hofe von Versailles herbei. Zwischen England und Frankreich waren damals her nordamerikanischen Kolonien wegen Streitigkeiten ausgebrochen. Die Engländer fürchteten eine französische Besetzung Han-

2. Deutsche Geschichte - S. 199

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Napoleon im Kampfe mit England. Spanien und sterreich. 199 8 209. Der sterreichische Krieg. 1809. Die heldenmtige Erhebung 1809. des spanischen Volkes machte berall in Europa den tiefsten Eindruck; tn Deutschland besonders weckte sie die Hoffnung, durch eine Volkserhebung das Joch des Weltherrschers abschtteln zu knnen. Da war es Osterreich, das an Frankreich den Krieg erklrte und das Zeichen einer nationalen Er-Hebung gab. An die Spitze des Heeres trat E r z h e r z o g K a r l; em Zug strmischer Begeisterung ging durch das sterreichische Volk. _ Ein Aufstand der Tiroler gegen die bayrische Herrschaft leitete Den 3tufftanb. Krieg ein. Unter Andreas Hofer, Speckbacher und anderen khnen und begeisterten Fhrern erhoben sie sich und eroberten mit Hilse einer fter-reichischen Heeresabteilung Innsbruck. Ein Einfall dagegen, den Erz-h e r z o g K a r l in Bayern machte, milang. Siegreich zog Napoleon die Donau abwrts und besetzte, ohne Widerstand zu finden, Wien. Zum zweiten Male hatte er Kaiser Franz aus seiner Hauptstadt vertrieben. Als nun aber Napoleon den Versuch machte, die Donau zu berschreiten und die auf dem nrdlichen Ufer stehenden Truppen des Erzherzogs Karl ^ anzugreifen, erlitt er in der verlustreichen, zweitgigen Schlacht bei A s p e r n Jism. eine Niederlage und wurde zum Rckzge der den Strom gezwungen. Uberall erklang jetzt der Ruhm des sterreichischen Heerfhrers, durch den Napoleon zum ersten Male geschlagen worden war. Damals machte der preuische Major von Schill den tollkhnen Versuch, seinen König, der am Kampfe teilzunehmen zgerte, mit Gewalt in den Krieg hineinzuziehen. Auf eigene Hand begann er den Krieg. Mit feinem Hufarenregiment ber-schritt er die Elbe, eine Kompagnie Infanterie folgte nach; bald aber wurde er von der Ubermacht der Gegner durch Mecklenburg nach Stralsund gedrngt, wo er im Straenkampfe fiel. Von den Feinden wurde ihm das Haupt abgeschnitten. Elf feiner Offiziere wurden zu Wesel aus Befehl Napoleons als Ruber erschossen; sie starben als Helden mit dem Rufe: Es lebe der König!" Napoleon hatte indessen neue Truppen an sich gezogen. Zum zweiten Male fhrte er sein Heer der die Donau und trug bei W a g r a m einen entscheidenden Sieg davon. Darauf schlo Kaiser Franz einen Waffenstill-stand, dem einige Monate spter derfriedevon Wien folgte. Osterreich mute sich dazu verstehen, die illyrischen Provinzen", d. h. die Kstengebiete am adriatischen Meere, und andere Landesteile abzutreten. Auerdem schlo es sich der Festlandsperre an. Auf Seiten der sterreicher hatte auch der feines Landes beraubte Herzog Friedrichwilhelmvonbraunfchweig,der Sohn des bei Auerstedt verwundeten Herzogs, gefochten. Er hatte den Waffenstill-

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 123

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Befreiungskriege 1813—1815. 123 Montmartre), und am 31. März zogen sie in Paris ein; die als Regentin zurückgelassene Kaiserin Marie Luise war geflohen. Der Senat sagte sich feige von Napoleon los, setzte ihn ab und rief dem Wunsche der Verbündeten gemäß die Bourbonen zurück; Ludwig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvi., bestieg den Thron. Da entsagte Napoleon der Krone und bekam die Insel Elba als souveränes Fürstentum. Am 30. Mai 1814 wurde der erste Pariser Friede abgeschlossen; Frankreich erhielt die Grenzen von 1792, und die Verbündeten verzichteten auf alle Kriegskosten. Ein Kongreß zu Wien sollte die Neugestaltung Europas beraten. i/Iwaj4 kt/ivwl Vi4 A* -vt* nm ()tv fnjdf frwfojuiiv/i, {* «S Muuf ** 7> Der in Wien zusammentretende Kongreß geriet bald ganz unter den Einfluß des französischen Ministers Talleyrand und-Metternichs. Zu bedenklichen Zerwürfnissen kam es besonders in der Frage über das Schicksal Polens und Sachsens; jenes beanspruchte Alexander I. in seinem ganzen Umfange, Sachsen wollte Preußen sich einverleiben; dieser Absicht widersprach Österreich und wollte es sogar auf einen Krieg ankommen lassen. Da landete Napoleon am 1. März 1815 bei Cannes, von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Im Triumphzuge eilte er nach Paris, das die Bourbonen flüchtend verließen. Sogleich erneuerten die Mächte ihr Bündnis und sprachen über ihn die Acht aus. Ein preußisches Heer unter Blücher und ein englisch-deutschniederländisches unter Wellington wurden in den Niederlanden aufgestellt. Mit ganzer Wucht warf sich Napoleon am 16. Juni zunächst auf Blücher bei Ligny, während er Ney nach Quatrebras gegen Wellington sandte (s. von Brüssel). Dieser warf Ney zurück; in dieser Schlacht starb Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig den Heldentod. Blücher aber wurde geschlagen und geriet selbst in die größte persönliche Gefahr. Der Kaiser hielt ihn für vernichtet und wandte sich siegesgewiß gegen Wellington, der am 17. nach den Höhen von Mont St. Jean abgezogen war und sein Hauptquartier in Waterloo aufgeschlagen hatte. Am

4. Deutsche Kulturgeographie - S. 98

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
98 Hi. Die materiellen Grundlagen der deutschen Kultur. Niederrhein ragt an Bedeutung über all' die andern Eisenindustrie- gebiete hervor. Vor allem wird unser Blick nach Essen hin- gelenkt, wo die Kruppsche Gußstahlfabrik (Friedrich Krupp, Aktiengesellschaft, Essen-Ruhr) eine Stadt für sich im Herzen des heutigen Essener Weichbildes bildet. Nähern wir uns der Werk- anlage, so erhebt sich bald die ungeheure Dunstrvolke einer unüber- sehbaren Reihe von hohen Schloten, über geschwärzte Vacksteinbauten von langen Fronten vorteilhaft h eraufragend,- der Atem heißer Arbeit, die gelben und grauen Schwaden von Niesenmengen ver- brauchten Feuermaterials wehen uns an, dumpfe Stöße, knallende Laute dringen an das Ohr. Zurzeit umfaßt Friedr. Krupp. Aktiengesellschaft, folgende Werke: Die Gußstahlfabrik in Essen (Ruhr) mit den Schießplätzen in Meppen, Tangerhütte und Essen, verschiedene Kohlenzechen, zahlreiche Eisenerzgruben in Deutschland und bei Bilbao in Nordspanien, die mittelrheinischen Hüttenwerke Mühl- hofenerhütte bei Engers, Hermannshütte bei Neuwied und Sayner- Hütte bei Sayn, eine Reederei in Rotterdam mit eigenen See- dampfern für Eitransport. Fernerhin gehören zu den Kruppschen Unternehmungen als Zweigniederlassungen die Friedrich-Alfred- Hütte in Rheinhausen-Friemersheim, das Stahlwerk Annen in Annen (Westfalen), das Grusonwerk in Magdeburg-Buckau und die Germaniawerft in Kiel-Gaarden. Nach dem Stand von 1911 betrug die Gesamtzahl der auf den Kruppschen Werken beschäftigten Personen rund 70000; davon entfielen allein auf die Gußstahl- fabrik gegen 40000, die Kohlenzechen gegen 10000 und auf Eisen- erzgruben, das Grusonwerk und die Germaniawerft je über 4000. Der Zentralherd der Kruppschen Unternehmungen ist die Essener Gußstahlfabrik. Nahezu 2 Quadratkilometer nimmt sie ein; ihr Gebiet zu durchschreiten erfordert einen Marsch von 11j2f ihren Umkreis zu verfolgen einen von 7va Kilometern. Wer aber die Eindrücke des gigantischen Schaffens am Material in seiner Verschiedenartigkeit der heißen Arbeit und der in aller Massigkeit so kunstvollen Vorrichtungen nach der Reihe aufnehmen wollte, der würde hier manchen Tag zuzubringen haben. Begnügen wir uns mit Wiedergabe einer Schilderung aus bewährter Feder, die dem Guß der Panzerplatten gewidmet ist. Im Martinswerk spielt sich der gewaltige Vorgang der Panzerplattenherstellung ab. Von den fünf Ofen sollen zwei zum Guß entleert werden. Zwei mächtige Gießpfannen, an Laufkränen hängend, sind in die Gruben hinter den Ofen hinabgelassen; die Rinne vom Stichloch zur Pfanne ist gelegt und mit dem an einer Kette schwingenden schweren Hammer werden noch die letzten kräftigen Schläge geführt, um den Damm, der das wallende Metall zurückhält, endgültig zu durchstoßen. Plötzlich schießt ein rotbraun flammender Strahl hervor, schnell wächst er zu einem intensiv heißleuchtenden Strom an, der sich sprühend und brodelnd in die Pfanne ergießt. Auch die zweite Pfanne füllt sich schnell.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 129

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Zeitalter des Julikönigtums 1830 —1848. 129 Semper; die Plastik durch Rauch (Denkmal Friedrichs d. Gr., Marmorbilder Friedrich Wilhelms Iii. und Luisens im Mausoleum zu Charlottenburg) in Berlin, Rietschel in Dresden, Schwanthaler in München; in der Malerei wurden die Münchener und die Düssel- dorfer Kunstschule am bedeutendsten; jener gehören W. von Kaul- bach, der Schöpfer der Fresken im Treppenhause des Berliner Neuen Museums, und Mor. v. Schwind, dieser W. Schadow und K. F. Lessing an. In der Musik1 wurde Treffliches geschaffen von Rob. Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die Verbreitung von Wissen und Bildung, von politischen, sozialen und religiösen Ideen unter die Massen wurde in hohem Grade durch das sich mächtig entwickelnde Zeitung- und Zeit- schriftenwesen gefördert. ß) Die materielle Kultur nahm einen ungeahnten Aufschwung, seitdem man den Dampf als Mittel zur Fortbewegung zu Wasser und zu Lande sowie in gröfserem Umfange zum Treiben von Maschinen zu benutzen anfing. Der Amerikaner Robert Fulton baute das erste Dampfschiff, der Engländer Georg Stephenson die erste Lokomotive; 1830 wurde die Eisenbahnlinie Liverpool- Manchester eröffnet. In Deutschland standen die Regierungen dem Bau von Eisenbahnen, für den Fr. List einen grofsartigen Plan entwarf, anfangs spröde gegenüber; 1835 wurde die kurze Strecke Nürnberg-Fürth, 1838 Berlin-Potsdam, 1839 die erste gröfsere Leipzig-Dresden eröffnet. Von nun ab stieg der Verkehr gewaltig. 1847 knüpfte Bremen die erste direkte Postdampfer- verbindung des Erdteils mit Amerika an; Hamburg wurde der erste Hafenplatz des europäischen Festlandes. Von höchster Be- deutung wurde auch die Anwendung des Elektromagnetismus in der Telegraphie. Die Industrie und die Landwirtschaft, die sich die Errungenschaften der Wissenschaft zu nutze machte, nahmen einen nie gekannten Aufschwung. Immer mehr zeigten sich die Segnungen des Zollvereins, stieg der Wohlstand und die Volkszahl; freilich ging ein Teil der deutschen Volkskraft dem Vaterlande verloren durch die Auswanderung, besonders nach Nordamerika. 1) Italienische Komponisten im 19. Jh.: Cherubini, Spontini, Rossini, Donizetti, Verdi; französische: Boieldieu, Auber, Gounod. Brettschneider, Hiifsbuch, Vh. 2. Aufl. 9

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 232

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 232 — 2. Sie waren die Mittelpunkte des deutschen Marktverkehrs: das „Land“ war wirtschaftlich zum guten Teil von ihnen a b h ä n g i g. 3. Sie waren der Sammelplatz guter sozialer und günstiger Erwerbsverhältnisse: a) sie übten auf die umwohnende Bevölkerung eine große Anziehungskraft aus: jeder hoffte in der Stadt „sein Glück“ zu machen, b) sie suchten sich des übergroßen Andranges zu erwehren: sie machten die Aufnahme von bestimmtem Vermögensbesitze abhängig. 569. Wie sah eine deutsche Stadt des Xvi. Jahrhunderts aus? 1. Sie war durch Mauern und Wehrtürme, Wall und Graben gegen äußere Angriffe geschützt. 2. Sie wurde der leichteren Verteidigung wegen auf möglichst kleinen Umfang beschränkt. 3. Sie besaß im Durchschnitt 5 000—10 000 Einwohner: die größten Städte wiesen höchstens 40 000 auf. 4. Sie hatte enge und winklige Straßen [I, 459]: a) diese waren ungepflastert und daher meist voller unergründlichen Schmutzes., b^ diese wurden des Nachts nicht beleuchtet: jeder Bürger mußte in der Dunkelheit selbst ein brennendes Licht mitführen. 5. Sie bestand der Hauptsache nach noch aus Holzbauten: diese wichen nur langsam den Steinhäusern [I, 459]: a) das Äußere wurde reicher gegliedert und durch die Kunst verschönt, b) das Innere wurde durch Öfen, Teppiche, Bilder, neue Beleuchtungsmittel und reicheres Hausgerät wohnlicher eingerichtet, c) die Umgebung wurde noch immer äußerst selten durch Anlage eines Gartens etwas freundlicher und luftreicher gestaltet. 6. Sie legt durch die noch heute stattlich erscheinenden öffentlichengebäude gleicherweise ein beredtes Zeugnis des Kunstsinnes wie des Reichtums der Bürger ab. 570. Inwiefern drückten Handel und Gewerbe dem äußerlichen Straßenbilde ihren Stempel auf? 1. Dem Marktverkehr dienten der Hauptplatz und oft auch noch viele kleinereplätze der Stadt: sie erhielten danach bestimmte N amen: a) nach dem Verkaufe von Lebensmitteln: Viehmarkt, Fleischmarkt, Kornmarkt, Salzmarkt, Fischmarkt, Molken-m arkt,

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 371

1845 - Halle : Anton
371 Menge Granaten, andern Kugeln und Elsenstücken. Das Ganze hatte das Ansehen eines Karrens mit einer Waßer- tonne, wie sie die Waßerverkäufer zu brauchen pflegten. Am 24ten Dec. ward dieser Karren Abends 7 Uhr in der Ruc St. Nicaise aufgefaren, durch welche, wie man aus- gekundschaftet hatte, der Cónsul faren muste, um der Auf- fürung von Haydns Schöpfung beizuwohnen. Posten wa- ren gestelt, welche das Einsteigen Buonapartes in seinen Wagen bei den Tuilerien signalist'rten, und zu rechter Zeit ward der Zünder in Brand gesezt; allein das Pulver hatte nicht die beste Qualität auf die man gerechnet hatte; die Explosion erfolgte einige Secunden zu spat, als der Wa- gen des Consuls eben über den gefährdetsten Kreis schon hinaus war. Die Glasfenster des Wagens sprangen noch von der furchtbaren Explosion, aber Buonaparte selbst ward nicht erreicht, wärend 22 andere zufällig in der Nähe sich befindende Menschen getödtet und 46 mehr oder minder hart verwundet, an den benachbarten Gebäuden und ihren Mobilien ein Schaden von fast 200,000 Fr. angerichtet ward. Eine geheimnisvolle Macht wachte über dem Leben des Mannes, den die gütliche Vorsehung zum Werkzeuge der Strafgerichte über Europa und der neuen Erweckung der Völker ausersehen hatte. Von den Staten, die dem Bunde der bewafneten Neutralität angehörten, war für England der gefahrdro- hendste Dänemark; denn wie wenig auch die übrige Macht dieses States der englischen gewachsen war, besaß er doch eine im Verhältnisse zu seinem Territorialumfange unver- hältnismäßige Seemacht, welche, wenn sie zur Disposition der verbündeten Staten verwendet ward, der Feindseligkeit gegen England allein einigen Nachdruk gewären konte. Am 12ten März 1801. liefen die Admirale Parker und Nelson mit 52 Schiffen aus Parmouth aus und giengen nach der Ostsee, wo Russen, Dänen und Schweden in verschidenen Stationen 196 Kriegsfarzeuge hatten, als de- ren Kern die dänische Flotte betrachtet werden muste, de- ren Vereinigung also zu hindern war. Englische Negolia- teure (Drummond und Vomsillard) reichten dem Kabinet 24 *

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 626

1845 - Halle : Anton
Unterdessen hatte der General Peyri endlich seine Leute beisammen, und drang am 25ten Sept. Etsch aufwärts. Am 28ten marschirte er auf Trident. Fechtend zogen sich die Tiroler hinter den Lavisbach und behaupteten sich hier bis zum 2ten October, wo sie weiter zurükgeworfen wur- den, aber nur, um dann ihrerseits alle Posten ihrer Fein- de am 5ten und 6ten auf das lebhafteste anzugreifen, und sie nach Trident hin zu treiben, wo sie dieselben am loten ein- schloßen. General Vial löste in dieser Zeit Peyri ab, und er- hielt solche Verstärkungen, daß seine Truppen etwa 8000 Man betrugen. Am 21ten Oct. versuchte Vial wider vor- zugehen, kam auch bis zu der Färstelle des Lavis bei St. Michael; schon war die Färe selbst in den Händen der Ita- liener; da hieb ein küner Tiroler das Färseil durch, und die Färe trib flußabwärts ohne weiter etwas zu helfen. Da zog sich Vial vorläufig ganz auf Trident zuriik. Peyri war an die Spitze einer zweiten gegen Tirol bestimten Truppenmasse gestelt worden, die sich bei Bellaun (Bellu- no) sammelte. Inzwischen war, ohne daß der Waffenstilstand noch einmal unterbrochen worden wäre, fortwärend zwischen Na- poleon und dem östreichischen Cabinet am Friden unterhan- delt worden. Er ward abgeschloßen und am 14ten Oct. von Napoleon unterzeichnet. Die Hauptbedingungen waren, daß Qestreich zu Napoleons Disposition Salzburg nebst Berch- tesgaden, das Inviertel und die Hälfte des Hausrukvier- tels überließ (welche Territorien dann an Baiern kamen); — ferner an Napoleon selbst die illyrischen Provinzen d. h. den Villacher Kreis von Kärnten, ganz Krain, die Graf- schaft Görz, die Gebiete von Triest und Falkenberg (Monte- falcone), so wie halb Croatien mit dem ungarischen Litto- rale und Fiume; — ferner an den König von Sachsen als Herzog von Warschau ganz Westgalizien; und an Russland einen District von 400,000 Selen in Ostgalizien. Dage- gen sagte Napoleon Amnestie zu für Tirol und Vorarlberg, und Oestreich widerum versprach unbedingten Beitrit zum Continentalsystem und Abbrechung aller Verhältnisse mit England, so wie Anerkennung aller in Italien, Spanien

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 443

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervvrtreten Frankreichs als Feind und Dränger rc. 443 nackte Eigennutz, die selbstsüchtige Vereinzelung, kühle Berechnung, ver- standesmäßige Abwägung des Maßes der zu gewährenden Freiheiten und Wohlthaten — vergebens sehnt man sich nach einem warmen Hauch der gegenseitigen Liebe und anhänglichen Vertrauens. Von Frank- reich ist die neuere kalte, selbstsüchtige, herzlose Staatskunst ausgegan- gen, und Philipp Iv. war ihr Vater. Er zuerst hatte ein Christen- reich losgelöst aus dem großen Verbände der ganzen Christenheit, nur dieses einigen Landes und seines Beherrschers Vortheil gesucht, unbe- kümmert um das Wohl und Wehe der gesammten übrigen Welt oder um die höheren sittlichen Güter der eignen Unterthanen. Mit schnel- len Schritten begann Frankreich der traurigen Rolle zuzueilen, den westlichen Staaten Europa's ein Führer zu werden zum Unglauben, zur Politik der Selbstsucht, zur Sittenlosigkeit, zum Abfall von Allem, was heilig und ehrwürdig ist. Es lagen zwar noch Zeiten schwerer Demü- thigung für Frankreich selber dazwischen, aber Philipp Iv. hat das Ziel klar genug für seine Nachfolger gewiesen, und sie haben seine Wei- sungen später wohl begriffen und angenommen. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger Deutschlands. Schon Philipp Iv. hatte die Gelegenheit benutzt, und während die Deutschen wieder durch innere Zerwürfnisse behindert waren, das Gebiet von Lyon, welches den Lehenrechten nach zum deutschen Reiche gehörte, an sich gerissen und damit den Anfang gemacht aller jener kleinlichen Veruntreuungen und Beraubungen, durch welche die deut- schen Grenzen im Laufe der Jahrhunderte von den Ufern der Rhone bis an die Ufer des obern Rheins zurückgeschoben wurden. Ebenso machte er es in Flandern und Lothringen. Sodann hatte er den Papst gedrängt, einem französischen Prinzen, seinem Bruder, nach Albrech t's Tode die deutsche Königskrone zu verschaffen, und so sehr war da- mals schon der päpstliche Hof in der Gewalt des Franzosenkönigs, daß der Papst es gar nicht mehr wagte, die Forderung offen abzu- schlagen. Nur durch unwürdige List wußte er, den Wünschen des Königs zuwider, die Wahl auf den tapfern und unternehmenden Heinrich Vii. aus dem Hause Luremburg zu lenken (1308—1313). Nach dessen baldigem Tode trat in Deutschland anfangs durch eine zwiespältige Kaiserwahl (neben Ludwig von Bayern wurde Fried- rich von Oestreich erwählt), dann nach Fried rieh's Ueberwindung und Rücktritt durch die Unbeständigkeit, Charakterlosigkeit und das unweise Benehmen des Kaisers Ludwig eine Zeit ein, welche recht dazu gemacht schien, um das ganze Elend des päpstlich-französischen Uebermuths mit voller Wuth auf unser Vaterland fallen zu lassen.

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung
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