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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 110

1889 - München : Lindauer
110 mit dem nachrckenden russischen General Diebitsch einen Vertrag, durch welchen er sich dem Kampfe entzog und die Franzosen ihrem Geschicke berlie. Bayern während des groen Sreiheitskrieges der Aerbnd-ten gegen Napoleon, 1813-1814. Obgleich Napoleon in Rußland mehr denn 450,000 Mann verloren hatte, gab er doch die Hoffnung nicht auf. Herr der Weltlage zu bleiben. Er hob schleunig 300,000 Franzosen aus und veranlate den Rheinbund, neue Scharen zu stellen. Bayern war so erschpft, da es nur mehr 8000 Mann aufbringen konnte, die im Mrz 1813 nach Sachsen gingen, um sich den brigen Rheinbundestruppen anzuschlieen. Gegen Ende April erschien Napoleon an der Spitze der von ihm neu ausgehobenen Heeresmassen in Deutschland und rckte bis in die Nhe von Leipzig vor. Hier ward er pltzlich von den Heeren des Kaisers Alexander von Rußland und des Knigs Friedrich Wilhelm Iii von Preußen, die sich (am 28. Februar zu Kalisch) aufs engste verbndet hatten, von zwei Seiten angegriffen und mute unvorbereitet die Schlacht bei Grogrschen oder, wie er sie nannte, bei Ltzen liefern (2. Mai). Napoleon behauptete durch seine bermacht das Schlachtfeld und zwang die Verbndeten zum Rckzge. Bei Bautzen, wo die Verbndeten neue Stellung nahmen, gewann Napoleon mit Hilfe der Bayern den bergang der die Spree (20. Mai) und vollendete den Sieg bei Wnrschen (21. Mai). Osterreich, das bisher fruchtlos auf Frieden gedrungen, forderte nun nachdrcklichst die Einstellung der Feindseligkeiten und erreichte mit vieler Mhe einen Waffenstillstand und die Erffnung von Friedensunterhandlungen zu Prag. Als aber hier Napoleons Gesandte nur Ausflchte suchten, war Kaiser-Franz I von Osterreich hochherzig genug, an Frankreich den Krieg zu erklären. Auch Bayern wollte die bermacht Frankreichs nicht lnger sttzen und schlo durch Wrede, der die mobile Legion Bayerns am Inn aufgestellt hatte, zu

2. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 23

1912 - München : Oldenbourg
Der Kamps Karls V. gegen den Protestantismus und die Fürstenmacht. 23 die deutsche Herrschaft einen Gegenkönig (Zapolya) und erbat türkische Unterstützung. Sultan Soliman erschien auch mit einem großen Heere & y vor Wien, mußte indes die Belagerung Wiens wegen der heldenmütigen 1529 Verteidigung der Stadt aufgeben und den Rückzug antreten. Ein zweiter Borstos; der Türken gegen Deutschland scheiterte ebenfalls, da es dem 1532 Kaiser mit Hilfe der Protestanten gelang, in der Nähe Wiens ein stattliches Reichsheer zu sammeln, vor dem sich Soliman abermals zurückzog. Allerdings blieb der größere Teil Ungarns im Besitze Zapolyas, der die türkische Lehensherrlichkeit anerkannte. Bald darauf ging Karl angriffsweise gegen die Türken vor und zwar im Mittelmeer. Hier hatten die Osmanen Rhobus erobert (1522) und bedrängten die nach Malta ubergesiebelten Johanniter; außerbem plünderten die unter türkischer Hoheit stehenben sog. Seeräuberstaaten (in Norbafrika) die spanischen und italienischen Häfen. Durch einen erfolgreichen Zug gegen Tunis befreite Karl Tausenbe 1535 von Christensklaven. Dagegen mißlang ein Angriff auf Algier vollständig, so 1541 daß die türkische Seemacht im Mittelmeer vorherrschenb blieb. Währenbbessen war der Lanbkrieg in Ungarn seit 1532 noch jahrelang weiter gegangen. Als enblich Zapolya starb (1540), verwanbelte Soliman den Hauptteil Ungarns in eine türkische Provinz. Ferbinanb behielt nur einen westlichen und norblichen Streifen des Laubes, wofür er überbies an den Sultan Tribut seit 1545 zahlte. /5“r. Der Kamps Karls V. gegen den Protestantismus und die Fürstenmacht. 1. Der Schmaltaldische Krieg 1546/47. Nach dem Frieden von Crespy wollte Karl die in den auswärtigen Kämpfen eingetretene Pause zur Herbeiführung eines Ausgleichs der religiösen Gegensätze und zur Beschränkung der Fürstenmacht in Deutschland benutzen. Deshalb bestimmte er zunächst den Papst Paul Iii., das längst geplante allgemeine Konzil nach Trient einzuberufen. Die Protestanten verwarfen 1545 aber das unter dem Einflüsse des Papstes stehende Konzil als unfrei und forderten eine Kirchenversammlung deutscher Nation. Dazu kam, daß die Schmalkaldener den katholischen Herzog Heinrich von Braun-schweig wegen eines Angriffes auf die protestantische Stadt Goslar eigenmächtig verjagt und, als er sich seines Landes wiederbemächtigen wollte, gefangen gesetzt hatten. Jetzt entschloß sich Karl Gewalt anzuwenden. Er gewann den Herzog Moritz von Sachsen-Meißen, der mit seinem Vetter, dem sächsischen Kurfürsten, im Streite lag, durch die Zusicherung der Kurwürde und einer Gebietserweiterung; dann begann er aus Italien und den österreichischen Erblanden Truppen nach Deutschland zu ziehen. Gleichzeitig lud Karl die Häupter der Schmalkaldener, den Kurfürsten Johann Friedrich und den Landgrafen Philipp von Hessen, wegen des Angriffes auf Braunschweig vor einen Reichstag zu Regens - 1546 bürg und verhängte dann, weil sie nicht erschienen, die Reichsacht über sie. '7utt r~ 'r

3. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 2

1912 - München : Oldenbourg
2 Die Vorboten der Neuzeit. Die Vorboten der Neuzeit (Erfindungen und Entdeckungen, Humanismus und Renaissance). I. Die Erfindungen. 1. Das Schießpulver. Wann und von wem das Schießpulver erfunden wurde, wissen wir nicht1). Als Sprengmittel war es schon frühzeitig den Chinesen sowie den Arabern bekannt. Als Triebmittel zur Entsendung schwerer Geschosse aus unbehilflichen Wall- und Belagerungsgeschützen benutzten es die Spanier im 13., dann die Deutschen im 14. Jahrhundert. Die ersten Feldkanonen, „Donnerbüchsen" genannt, verwendeten 1346 die Engländer in der Schlacht bei C r e c y, die ersten Handfeuerwaffen um 1430 (Musketen) fertigte man in Augsburg. Die Anwendung der Feuerwaffen bewirkte nun eine vollständige Umwandlung des Kriegswesens. Die Anlage, Belagerung und Verteidigung der Festungen mußte gänzlich umgeändert werden. Die Reiterei, besonders die schwergepanzerte, verlor ihre Bedeutung als ausschlaggebende Waffengattung in den Schlachten, weil auch der stärkste Panzer doch nicht gegen die Kugeln schützte und der Reiter zur Führung der Feuerwaffe sich weniger eignete als der Fußsoldat. Dies trug zum Niedergang des Rittertums wesentlich bei, ba sich das Fußvolk, das fortan neben der Artillerie den Kern der Heere bilbete, vorzugsweise aus dem Bauern- und Bürgerstanb ergänzte. Die Ritterburgen, die dem groben Geschütz gegenüber wiberstanbsunfähig waren, konnten ebenfalls nicht mehr als sichere Zufluchtsorte und Stützpunkte bienen. Außerbent erforberte die richtige Handhabung der Feuerwaffen große Übung, was die Weiterbilbung des Sölbnerwesens und der ftehenben Heere begünstigte. Der regelmäßige Unterhalt von Solbtruppen sowie die Anlage und der Betrieb von Geschützgießereien, Gewehr- und Munitionsfabriken waren aber sehr kostspielig; infolgebessen konnten im allgemeinen nur gelbkräftige größere Städte und Fürsten über eine auf der Höhe der Zeit stehenbe bewaffnete Macht ftänbig verfügen. Daraus ergab sich eine weitere Steigerung der städtischen und der Fürstenmacht. 2. Der Kompaß. Die geheimnisvolle Eigenschaft der Magnetnadel, stets nach Norden zu zeigen, wurde schon von den Chinesen benutzt, um sich bei unsichtigem Wetter (Nacht, Nebel) unabhängig von den Gestirnen in der weglosen Wüste oder aus dem offenen Meere zurechtzufinden. Von den Chinesen kam die Kenntnis zu den Arabern und von diesen zu den südeuropäischeu Handelsstädten. Die Verwendung der Magnetfeit 1300 nabel im Kompaß ermöglichte die so unendlich folgenreichen überseeischen Entdeckungen. 3. Der Buchdruck. Bis ins 14. Jahrh, mußten Bücher, Karten, Musikwerke u. dgl. mit der Hand geschrieben oder gezeichnet werden. Die Von der Sage wird die Erfindung des Schießpulvers dem Franziskaner Berthold Schwarz (um 1400) zugeschrieben.

4. Europa und Deutschland - S. 51

1902 - München : Oldenbourg
Die Länder der Ungarischen Kröne. 51 Magyaren und Türken den christlichen Glauben und die christliche Kultur zu schützen, und seine zweite, nicht minder bedeutsame Aufgabe bestand und besteht wohl auch noch heute darin, die nichtdeulschen Völker- schasten durch deutsche Kultur einer höheren Gesittung zuzuführen. In wirtschaftlicher Hinsicht ist Österreich - Ungarn noch vor- wiegend Ackerbaustaat! Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen gegen 2/z aller Einwohner. Die Industrie ist vorherrschend auf die westlichen Länder beschränkt, da Kohle und Eisen nicht allzu reichlich in der Monarchie ver- treten sind. Der Handel und Verkehr bewegt sich teils in ostwestlicher Rich- tung und hier vor allem auf und längs der Hauptachse alles Austausches und Verkehrs, der Donaustraße, teils in nordsüdlicher Richtung von Böhmen, Mähren und Galizien über Wien bezw. Budapest nach Trieft und Fiume. Österreich-Ungarn vermittelt somit einerseits den Verkehr zwischen West- und Südosteuropa, anderseits zwischen Nordosteuropa und den Mittelmeergebieten. Nach dem östlichen Mittelmeer, dem Gebiete der Levante, ist auch der Haupt- Handel der österreichischen Häsen gerichtet. An dem ozeanischen Handel hat Österreich-Ungarn vermöge seiner Lage nur bescheidenen Anteil. Es ist auch der einzige Großstaat Europas, der keine Kolonien besitzt. Auf dem Gebiete der Schulen wie der Wissenschaften hat die Mon- archie in den letzten Jahrzehnten sehr bedeutende Fortschritte gemacht. Ganz besonders aber ist Österreich das Land der Musik. Der musikalische Sinn zeigt hier eine Entwickelung wie sonst nirgends, und zwar sowohl bei den Deutschen wie bei den Slaven und Magyaren. Die charakteristischen Volks- typen dieser Art, der Tiroler mit der Zither, der ungarische Zigeuner mit der Geige und das böhmische Harfenmädchen, sind allbekannt. Es ist be- greiflich, daß ein folch musikalisch veranlagtes Volk auch eine ganze Reihe bedeutender Komponisten auszuweisen hat; es seien von solchen vor allem genannt die großen Klassiker Haydn und Mozart, ferner der Liederkomponist Franz Schubert. Auch manch bedeutenden Maler und Dichter hat Österreich hervorgebracht, von ersteren z. B. Moritz Schwind, Hans Makart, Franz Desregger, von Dichtern Grillparzer, Zedlitz, Seidl, Rosegger u. a. Sonach nimmt Österreich-Ungarn nicht nur als staatlicher Organismus unter den Großmächten Europas eine hervorragende Stellung ein, es ist auch seinen Kulturaufgaben gerecht geworden. Übersicht über die staatliche Einteilung Österreich - Ungarns. A. Die Länder des Österreichischen Staatsgebietes: I. Die Alpenländer: 1. Das Erzherzogtum Österreich unter der Enns oder Niederösterreich; 2. das Erzherzogtum Österreich ob der Enns oder Oberösterreich; 3. das Herzogtum Salzburg; 4. Tirol und Vorarlberg; 5. Kärnten; 6. Steiermark; 7. Krain.

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 216

1881 - Danzig : Boenig
wie greifender Wein; drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes sein. Juchheirassasah! :c. 3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank, der mutig auf gen Himmel den Degen noch schwang; da schwur er beim Eisen gar zornig und hart, den Wälschen zu weisen die echt- deutsche Art. Juchheirassasah! :c. 4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang, hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist er's gewesen, der Kehrauö gemacht, mit eisernem Besen das Land rein gemacht. Juchheirassasah! re. 5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß vielen tausend Welschen der Atem ging aus; viel Tausende liefen dort hast'gen Lauf; zehntausend entschliefen, die nie wachen auf. Juchheirassasah! k. 6. An: Wasser derhatzbach er's auch hat bewährt; da hat er die Franzosen das (schwimmen gelehrt. Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! und nehmt, Ohnehosen, den Wal- fisch zum Grab. Juchheirassasah! rc. 7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da schirmte die Franzosen nicht Schanze, nicht Burg! da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, und hell ließ erklingen sein Hussah der Held. Juchheirassasah! ec. 8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht; da brach er den Franzosen das Glück und die Macht; da lagen sie sicher nach blutigem Fall; da ward der Herr Blücher ein Feld- marschall. Juchheirassasah! ec. 9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! Dem Siege entgegen zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! Juchheirassasah! rc. Arndt. 269. Die Schlachten bei Ligny und Waterloo. Nach dem Sturze Napoleons traten die Fürsten Europas in Wien zu einer Versammlung (Kongreß) zusammen, um über die Neugestaltung der europäischen Staaten zu beraten. Da plötz- lich verließ Napoleon mit 1100 Mann seiner Leibwache die Insel Elba und landete in Frankreich. Mit Jubel wurde er überall aufgenommen und zog schon am 20. Tage feierlich in Paris ein. Auf die Nachricht hiervon sprachen die versammelten Fürsten so- gleich die Acht über den Friedensstörer aus, und ihre Heere marschierten aufs neue Frankreich zu. Auch Napoleon hatte unterdessen mit erstaunlicher Schnellig- keit eine große Armee aufgeboten. Damit brach er eilig gegen die Niederlande auf. Dort stand Blücher mit einem preußischen und Wellington mit einem englischen Heere. Napoleon warf sich

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 136

1881 - Merseburg : Steffenhagen
entgegen, Schleswig der dänischen Monarchie einverleibt werden sollte Preußen und Oestreich forderten die Zurücknahme derselben, und als dies verweigert wurde, eröffneten sie mit dem Vormarsch nach der Eider den schleswig-holsteinischen Krieg. Die Preußen standen unter dem Prinzen Friedrich Karl die Oestreicher unter dem Feldmarschall-Leutnant von Gab lenz' Oberbefehlshaber war der preußische Feldmarschall Wran gel. ' (Erstürmung der Düppeler Schanzen.) Die Dänen hatten hinter dem Danewirk, dem von der Ostsee bis zur Nordsee reichenden Wall und Graben am nördlichen Ufer der Eider, Stellung genommen. Doch die Preußen gingen an einem wenig bewachten Punkte über die Schlei und zwangen dadurch die Feinde, das Danewirk zu verlassen und sich in eiliger Flucht hinter die ^Kr.-idüppeler Schanzen zu retten. Am 18. April 1864, nach-iob4jt>em tue Befestigungen durch wochenlanges Geschützfeuer bereits stark gelitten hatten, schritten die Unsern zum Sturme. Unter den Klängen des „Preußenliedes" wurden die Schanzen erstiegen und die Besatzungen niedergemacht, gefangen genommen oder zur Flucht nach der nahen Insel Alsen genötigt. (über gang nach Alsen.) Mittlerweile waren die Oestreicher nach der Einnahme Fridericias bis an den Lymfjord vorgedrungen. Da erfolgte auf Wunsch der fremden Mächte behufs Anknüpfung von Friedensverhandlungen der Abschluß eines Waffenstillstandes. Doch ver Trotz der Dänen ließ es zu keiner Einigung kommen, und der Krieg nahm seinen Fortgang. Ant 29. Juni bewerkstelligten die Preußen auf 16u Kähnen den Ueber gang nach Alsen, ein Wagestück, wie es bisher kaum dagewesen. Im ersten Anlauf wurden diegegner aus den längs des Sundes aufgeworfenen Verschanzungen vertrieben und zur Räumung der Insel gezwungen. 14 Tage später überschritten die Verbündeten den Lymfjord und eroberten ganz Jütland bis zum Kap Skagen. Jetzt endlich bequemten sich die Dänen zu dem Frieden von Wien, in welchem sie Schleswig-Holstein an Preußen und Oestreich abtreten mußten. § 82. Der deutsche Krieg von 1866. Veranlassung des Krieges.) Anfang der sechziger Jahre erwachte die Sehnsucht der deutschen Stämme nach größerer Einigung mit erneuter Lebhaftigkeit. Auch Preußen nahm den Plan, an die Stelle des lockeren Staatenbundes einen Bundesstaat unter seiner Führung zu setzen, wieder auf. Daß dieses Ziel ohne Kampf zu erreichen sei, konnte kaum jemand denken, und so arbeitete König Wilhelm mit seinem Kriegsminister Roon unermüdlich an der Umbildung nnb Verstärkung des Heeres. Die letzte Veranlassung zum Kriege gab indes der Streit um Schleswig-Holstein. Oestreich' wollte das Land dem Prinzen Friedrich von Augustenburg, einem Abkömmling der alten Herzöge, zuwenden, Preußen aber zur Ver-

8. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 62

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
62 Zweiter Teil. Das Königreich Sachsen. Frohnauer Hammer bei Annaberg. Das einzige noch unverändert erhaltene Hammerwerk im Erzgebirge. die berühmte Spielware nindu st rie in der Gegend von Seiffen und Olbernhau entwickelt. Aus Fichten- und Buchenholz macht man dort alle möglichen Dinge: Schäfchen, Soldaten, Holzpuppen, Wagen, Federkästen. Auf der Drehbank werden Ringe gedrechselt, aus denen man wie aus einem Napfkuchen einzelne Stücke von Tierform usw. abschneidet. Alle Familienmitglieder helfen dann, diese rohen und eckigen Formen zu runden und zu bemalen. Besondere „Verleger" kaufen die einzelnen Sachen tragkorbweife auf und lassen sie dann in Schachteln zu Schäfereien, Pferdeställen, Puppenstuben und ähnlichem zusammenpacken. Jedes Dorf hat seine Besonderheit; hier werden nur Kinderflinten, dort nur Federkästen, Säbel, Wetter- Häuschen, Schachteln usw. angefertigt. Feinere Holzarbeiten, Damenbretter, Kästen aller Art werden in Johanngeorgenstadt hergestellt; die Korb- macher haben ihren Hauptsitz zwischen Aue und Schwarzenberg. Die Stuhl- b a u e r e i blüht in Rabenau, die Kistenfabrikation im Flöhatale. Säge- mühlen findet man in allen Erzgebirgstälern. Neuerdings hat man gelernt, aus Holz auch Papier zu bereiten. Die Stämme werden hierzu in kleine Klötze ge- schnitten und zwischen Mühlsteinen zusammen mit Wasser zu einem Brei zerrieben. Aus diesem „Holzstoff" läßt sich zwischen Walzen Pappe oder Papier pressen. In ähnlicher Weise wird hier und da auch Stroh verarbeitet. Aber das Stroh hat auch noch eine besondere Industrie hervorgerufen: die Strohflechterei und Stroh- Hutfabrikation, die besonders im Tale der Gottleuba, Müglitz und Weißeritz hei- misch ist.

9. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 59

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
23. Ludwig Xiv. Die Raubkriege re. 59 schon frühzeitig die Regierung. Nur sein Wille war bestimmend; er richtete sich nach niemand. „Der Staat bin ich", pflegte er zu sagen. Zn seiner Zeit lebten in Frankreich eine große Zahl berühmter Schriftsteller, deren Werke der französischen Sprache die Herrschaft in Europa verschaffen halfen. Großen Ruhm erntete der König durch seine Prachtbauten mit herrlichen Marmortreppen, Spiegelgalerien und reizenden Gartenanlagen. Der Lieblingsaufenthalt des Könlgs war in dem schönen Schlosse zu Versailles (wärsaj). Da der ganze Hof sich durch einen unerhörten Glanz auszeichnete, so war es nicht zu verwundern, daß die fremden Nationen, besonders die Deutschen, nicht nur die Bauten und Ein-richtnngen, sondern auch die Sitten und Moden Frankreichs nachahmten. Die Perücke fand Eingang; in vornehmen Kreisen sprach man französisch. Auch Handel und Verkehr nahm mit Hilfe ausgezeichneter Diener unter Ludwig bedeutenden Aufschwung und ertrug ungeheure Summen, mit denen der König nicht nur geistreiche Männer unterstützen und die großen Bedürfnisse des Hofes befriedigen, sondern sich auch eine tüchtige Flotte schaffen, Festungen bauen, ein vortreffliches, mustergültiges Heer unterhalten und auch kostspielige Kriege führen konnte. Drei davon bezeichnet man mit Recht als Raubkriege; der letzte war der spanische Erbfolgekrieg. b. Der erste Raubkrieg. \667—J668. Da Ludwigs Gemahlin eine spanische Prinzessin war, so erhob er nach dem Tode seines Schwiegervaters Anspruch auf die spanischen Niederlande. Ohne Schwierigkeit wnrde ein Teil dieser Provinzen unterworfen. Weil sich aber die Holländer, besorgt um ihre Selbständigkeit, mit den Engländern und Schweden gegen Ludwig verbanden, so kam es zum Frieden von Aachen. Ludwig erhielt mehrere Grenzstädte, worunter Lille die wichtigste war. c. Der zweite Raubkrieg. ^672 — ^679. Um sich an Holland zu rächen, wußte Ludwig Schweden, England und auch einige deutsche Fürsten auf feine Seite zu bringen. Holland schien verloren. Da durchstachen die Holländer ihre Dämme und verwandelten das Land in einen

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 434

1889 - München : Franz
434 Die Rckkehr Napoleons 1815. Migriffen der neuen Regierung gegenber und von Zwistigkeiten unter den Mitgliedern des Wiener Kongresses gehrt, die wegen der schsischen und polnischen Frage fast in zwei feindliche Parteien (Rußland und Preußen gegen Osterreich, Frankreich und England) auseinandergegangen wren. Auf die Erweiterung dieses Zwiespaltes rechnend, war er (1. Mrz 1815) in Sdfrankreich (bei Cannes) gelandet, bewirkte aber dadurch nur eine Vershnung der Alliierten, welche die Kongrearbeiten Napoleon rasch beendigten und die Acht der Napoleon (im Namen der Monarchen gechtet. Don sterreich, Grobritannien, Preußen, Rußland, Frankreich, Spanien, Portugal und Schweden) aussprachen. Ludwig Xviii. schickte gegeu Napoleon den Marschall Ney, der sich verma, den Kaiser gefangen zu nehmen, aber zu ihm bergieng. Whrend nun Ludwig mit seinem Hof nach Gent flchtete, zog Napoleon in die Tnilerien ein, suchte die Franzosen durch Verleihung einer freisinnigen Verfassung, die Verbndeten aber durch Beteuerung seiner Friedensliebe zu gewinnen. Aber diese sammelten in den Niederlanden deutsche und englische Streitkrfte, die unter den Befehl von Blcher und Wellington gestellt wurden. Na-poleon wandte sich daher rasch nach Belgien, wo es zwischen Brssel und Namnr zur letzten Entscheidung kam. Um die Vereinigung der feindlichen Heere zu verhindern, lie Napoleon eine Abteilung des eng-Quatrebras. lischm Heeres bei Qnatrebras *) durch Ney angreifen (der jedoch ge-Ligny. schlagen wurde), während er sich bei Ligny auf Blcher warf, den er nach heftigem Kampfe besiegte. Unterdessen hatte Wellington sein aus Eug-lndern, Hannoveranern, Braunschweigern, Niederlndern und Nassauern bestehendes Heer bei Waterloo sdlich von Brssel zusammengezogen. Waterloo. Auf dieses strzte sich nun Napoleon (am 18. Juni 1815) in der falschen Voraussetzung, da Blcher sich nach der Maas und dem Rheine zurck-ziehen werde. Aber dieser, der Wellington versprochen hatte, zu ihm zu stoen, wandte sich von Ligny nach Norden und eilte trotz seiner 73 Jahre und seines Sturzes bei Liguy 2) mit jugendlicher Rstigkeit, die auch seine Truppen zur hchsten Kraftleistung anspornte, 3) gegen Waterloo. Obgleich die Wege durch Regen aufgeweicht und fast gruud- *) Hier fiel Herzog Wilhelm von Braunschweig, der Sohn des Besiegten von Anerstdt. 2) Er hatte sich an die Spitze eines Reiterangriffes gestellt, aber die franzsischen Krassiere warfen die preuische Kavallerie. Da strzte Blchers Schimmel zum Tod getroffen, und der greise Feldherr kam halb unter ihm zu liegen. Sogleich sprang sein Adjutant Nostitz von seinem Pserd und jagte es durch einen Schlag ins Weite, um die Aufmerksamkeit der Feinde nicht auf die gefhrliche Stelle zu lenken, und hielt sich unbeweglich mit der Pistole in der Hand zur Seite der Strae neben dem Feld-Marschall. Die franzsischen Krassiere jagten an Blcher vorber, die Preußen warfen sie wieder zurck und nun half man Blcher rasch aus ein anderes Pferd; kaum war dies geschehen, als die preuische Reiterei abermals zurckweichen mute, so da Blcher eben noch mit ihr entkam. 3) Er hatte mit fast verwegenem Humor die strmenden Regengsse begrt: Das sind unsere Verbndeten von der Katzbach, die sparen dem König viel Pulver." Als auf dem Marsche viele seiner Leute vor Mdigkeit umsanken und die Kanonen im Moraste stecken blieben, rief Blcher: ,,Kinder, wir mssen vorwrts; es heit wohl, es geht nicht, aber es m n gehn, ich habe es ja meinem Bruder Wellington versprochen. Ihr wollt doch nicht, da ich wortbrchig werde?" Nach 4 Uhr kam Blcher aus dem Kampfplatz an, wo sich Blow zuerst auf den rechten Flgel der Franzosen strzte.
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