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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 110

1911 - Magdeburg : Creutz
110 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. v. Übersicht über die Beschäftigung der Kewohncr. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau. Dieser liefert besonders an der Saale, der Mulde und der Weißen Elster reiche Erträge an Weizen, Raps und Gerste, Zuckerrüben, Zichorien und Gemüse, rechts von der Mulde hauptsächlich Roggen und Kartoffeln. Außerdem gewinnt man hier viel Holz (Waldwirtschaft). Da auch große Wiesen flächen vorhanden sind, so treibt man viel Viehzucht (Vogt- land), im O. mehr Schafzucht. Braunkohlen- und einige Stein- kohlen gruben beschäftigen zahlreiche Bergleute. An der Weißen Elster (Olsnitz) und ihren Nebenflüssen treiben die Anwohner die Fischerei der echten Flußperlmuschel, deren kostbare Perlen man in den Handel bringt. Auch die Bearbeitung der Schalen des Tieres gibt einer großen Zahl Personen Verdienst. Indem man die Schalen beizt, schleift und poliert, stellt man die prächtigen Perlmutterwaren her, z. B. Geldtaschen, Knöpfe, Broschen, Messerschalen (Adorf). Andere Bewohner finden in Ziegeleien und Steinbrüchen ihr Brot. Die holzreiche Gegend rechts von der Mulde liefert das Brenn-, Bau- und Nutzholz. Hier sinden auch die Beerensam mler im Sommer ihr tägliches Brot. Die Bienenzucht ist hier zu Hause. In den Städten herrscht die Fabrik- tätig keit vor, z. B. in Woll-, Baumwoll-, Leder-, Topfwaren, Zigarren, Zucker, Zichorie, Stärke, Malz, Spiritus, Paraffin. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache» Sitten und Gebräuche der Kewohuer. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meistens Slaven. Viele Orts- und Flußnamen erinnern noch daran, z. B. Meißen = Schüssel, Pleiße = kleines Wasser, Zeitz = Weizen, Lützen = Waldwiese. In Zeitz gibt es noch heute einen „wendischen Berg" und eine „wendische Straße". Jetzt sind die Bewohner Deutsche. Sie sprechen obersächsisch. Hier und da hat sich auch noch wendische Sitte erhalten, so im Alten- burgischen in der Kleidung. Die Frauen tragen hier kurze, enge Röcke und Jacken. Eine gestickte Hanbe mit 18 langen, herabhängenden Seiden- bändern bildet den Kopfschmuck. An den Füßen tragen sie weiße Strümpfe und feidene Halbschuhe. Die weiblicheu Personen werden Märchen ge- nannt. Die Männer tragen Kniehosen und ein kurzes Wams mit blanken Knöpfen. Als Festtagsschmuck dient eine lange Kette aus großen Münzen. Die Männer heißen Melcher. Ihre Sprache klingt etwa so: „Wenn'r die Leite ämol su rächt vergnügt sän wullt, do mißt 'r ufs Vugelschießen hängieh, besunnersch 'rt lätzten Sunnt'g. Os do ä Lärm! Härre des Gewärche mißt 'r ämol sah!" E. Fischer. — In der Stadt Halle leben als besonderer Menschenschlag die Halloren. Sie sollen von den Franken abstammen. Schnallenschuhe, Kniehosen, ein langer Rock und ein dreieckiger Hut machen ihre Kleidung aus. Sie befassen sich entweder mit der Salz-

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 86

1911 - Magdeburg : Creutz
86 5. Das Land zwischen Harz. Kyffhänser, Unstrut und Saale. und Silbersachen liegen und auch des Bischoss Ring. Als der Bischof von dem Funde erfuhr, ergriff ihn bittere Reue, weil er den alten Kammerdiener nun doch hatte unschuldig hinrichten lassen. Um künftig nicht wieder in blindem Eifer zu handeln, änderte der Bischof sein Wappen. Er ließ darin das Bild eines Naben mit einem Ringe im Schnabel anbringen, damit er immer an sein Unrecht erinnert und zu steter Buße gemahnt würde. Znm ewigen Andenken an diese Begebenheit wird noch heute ein Rabe in einem Käfig ans dem Schloßhofe gehalten. Das Wappen und über demselben das Bild des flehenden Kammerdieners ohne Kopf ist am Grab- male des Bischofs, das iin Doine zu Merseburg steht, angebracht. Gr. Ortskuude. a) An kr Almmder. Wippra (1). In der Nähe liegt das Dorf Fries- dors. Durch den Pfarrer Eh-. Lepsins ist hier Smyrna-Teppich-Fabrikation ein- geführt. Mansfeld (2). Bergbau auf Silber, Kupfer. — Holzhandel. Prächtiges Schloß. _ M. war früher dnrch seine Grasen ein berühmter Ort. Leimbach (3). Berg- und Hüttenbau. Henstedt. Bergwerke: Kupfer. In der Nähe das große Dorf Groß-örner mit Silber- und Amalgamierwerken. Sandersleben (3). Garteubau. Fabriken: Zucker, Maschinen. b) An der iuicbn. Walkenried (1). Gipsfabrik. Klosterruine. c) An der Jorge. Nordhauscn (33), d. h. im N. an der alten Heerstraße ge- legene Burg im Gegensatz zu Sondershausen, d. b. Südburg. Ackerbau: Getreide, Zichorien, Obst. Fabriken: Kautabak, Zigarren, Essig, Öl, Hefe, Tapeten, Maschinen. Baumwollwebereien. Brennereien: 70 Branntweinbrennereien. Bier. Nord- hansen ist die wichtigste und größte Handelsstadt Nordthüringens. Nordhansen ist wahrscheinlich von Heinrich 1- um 94ü gegründet. Baudenkmäler: Rathaus, Luther- denkmal, Rolandsäule und der Dom (katholisch). — Früher freie Reichsstadt. — Die Nordhäuser Mundart kommt in „Rinne und Biller" recht deutlich zum Aus- druck. — Bei N. liegt das Seelocb, der tiefste Wassertrichter des Harzes. N. ist der Ausgangspunkt der Harzquerbahn Nordhausen-Wernigerode. d) An der Keime. Heringen (2). Kellirn (2). Obstbau. Bierbrauerei. Sandsteinbrüche. In der Nähe liegt der Kufshäuser mit Ruine und Kaiser Wilhelm-Denkmal und die Rotenburg. Der Ort Tilleda war einst eine Kaiserpfalz. Rotzla (2), d. h. Flußried. Große Zuckerfabrik und Mühle. Obsthandel. Sitz des Fürsten von Stolberg-Roßla, Hauptort der Grafschaft. Wichtiger Eisenbahn- Haltepunkt für die Besucher des Kyffhänfers. Brucken. Wnllliausen war einst eine Kaiserpfalz. Bedeutender Obstbau. 6) An der untern Unstrut. Altern (6). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Zucker, Öl, Papier, Gips. Saline: Speisesalz. Solbad. Bergwerke: Steinsalze und Kohle. In der Nähe liegt Ri11 a 6 it r g. Hier soll Heinrich I. die Ungarn ge- schlagen haben. Nebra (2). Sandsteiubrüche. Herrliche Umgebung: Vikeuburg. Sage von der Steinklöbe. Laucha (2), d. h. Wiesenbrüche. Getreide- und Weinbau. Fabriken: Glocken. Frcyburg (3). Ackerban: Getreide, Wein, Obst. Fabrik: Schaumwein, Zement. Breuuerei: Ziegel. — Burg Ludwig des Springers, Landgraf Ludwig der Eiserue; Edelacker. Turnvater Jahns Haus.^ f) Zwilchen llnllrnt und Hlmlvipper. Sailgerhailseil, d. h. Getreidegegend (12). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Maschinen, Eisengießereien, Malz, Schuhe. Brauerei: Bier. Brennerei: Branntwein. Ziegel-, Mauersteine. Berg-

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 100

1911 - Magdeburg : Creutz
100 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale. und Silbersachen liegen und auch des Bischofs Ring. Als der Bischof von dem Funde erfuhr, ergriff ihn bittere Reue, weil er den alten Kannnerdiener nun doch hatte unschuldig hinrichten lassen. Um künftig nicht wieder jn blindem Eifer zu handeln, änderte der Bischof sein Wappen. Er ließ darin das Bild eines Raben mit einem Ringe im Schnabel anbringen, damit er immer an sein Unrecht erinnert und zu steter Buße gemahnt würde. Zum ewigen Andenken an diese Begebenheit wird noch heute ein Rabe in einem Käfig auf dem Schloßhofe gehalten. Das Wappen und über demselben das Bild des flehenden Kammerdieners ohne Kopf ist am Grab- male des Bischofs, das im Dome zu Merseburg steht, angebracht. G. Ortskunde. a) An der Aarmipper. Wippra (1). Inder Nähe liegt das Dorf Fries- dorf. Durch deu Pfarrer Di'- Lepsius ist hier Smyrna-Teppich-Fabrikation ein- geführt. Mansfcld (2). Bergbau auf Silber, Kupfer. — Holzhandel. Prächtiges Schloß. M. war früher durch seine Grafen ein berühmter Ort. Lciinbach (3). Berg- und Hüttenbau. Hcttstevt. Bergwerke: Kupfer. In der Nähe das große Dorf Groß-Öriter mit Silber- und Amalgamierwerken. Sandersleben (3). Gartenban. Fabriken: Zucker, Maschinen. b) An der Miedll. Walkenried (1). Gipsfabrik. Klosterruine. c) An der Jorge. Nordhausen (33), d. h. im N. an der alten Heerstraße ge- legene Burg im Gegensatz zu Sondershausen, d. h. Südburg. Ackerbau: Getreide, Zichorien, Obst. Fabriken: Kautabak, Zigarren, Essig, Öl, Hefe, Tapeten, Maschinen. Baumwollwebereien. Brennereien: 70 Branntweinbrennereien. Bier. Nord- hausen ist die wichtigste und größte Handelsstadt Nordthüringens. Nordhausen ist wahrscheinlich von Heinrich I. um 940 gegründet. Baudenkmäler: Rathaus, Luther- denkmal, Rolandsäule und der Dom (katholisch). — Früher freie Reichsstadt. — Die Nordhäuser Mundart kommt in „Rieme und Biller" recht deutlich zum Aus- druck. — Bei N. liegt das Seeloch, der tiefste Wassertrichter des Harzes. N. ist der Ausgangspunkt der Harzquerbahu Nordhausen-Wernigerode. d) An der Keime. Heringen (2). Kelvra (2). Obstbau. Bierbrauerei. Sandsteinbrüche. In der Nähe liegt der Kyffhäuser mit Ruine und Kaiser Wilhelm-Denkmal und die Rotenburg. Der Ort Tilleda war einst eine Kaiserpfalz. Noszla (2), d. h. Flußried. Große Zuckerfabrik und Mühle. Obsthandel. Sitz des Fürsten von Stolberg-Roßla, Hauptort der Grafschaft. Wichtiger Eisenbahn- Haltepunkt für die Besucher des Kyffhäusers. Brücken. Wallliausen war einst eine Kaiserpfalz. Bedeutender Obstbau. 6) An der untern jlnstrut. Artern (6). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Zucker, Öl, Papier, Gips. Saline: Speisesalz. Solbad. Bergwerke: Steinsalze und Kohle. In der Nähe liegt Ritt a bürg. Hier soll Heinrich I. die Ungarn ge- schlagen haben. Neben (2). Sandsteinbrüche. Herrliche Umgebung: Vikenburg. Sage von der Steinklöbe. ^ Laucha (2), d. h. Wiesenbrüche. Getreide- und Weinbau. Fabriken: Glocken. Freyburg (3). Ackerbau: Getreide, Wein, Obst. Fabrik: Schaumwein, Zement. Brennerei: Ziegel. — Burg Ludwig des Springers, Landgraf Lndwig der Eiserne; Edelacker. Turnvater Jahns Haus.^ f) Zwischen ilnstrnt und harmipper. Sangertmlseil, d. h. Getreidegegend (12). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Maschinen, Eisengießereien, Malz, Schuhe. Brauerei: Bier. Brennerei: Branntwein. Ziegel-, Mauersteine. Berg-

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 124

1911 - Magdeburg : Creutz
124 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. D. Übersicht über die Beschäftigung der Kewohuer. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieses Gebietes ist Acker- bau. Dieser liefert besonders an der Saale, der Mulde und der Weißen Elster reiche Erträge an Weizen, Raps und Gerste, Zuckerrüben, Zichorien und Gemüse, rechts von der Mulde hauptsächlich Roggen und Kartoffeln. Außerdem gewinnt man hier oiel Holz (Waldwirtschaft). Da auch große Wiesen flächen vorhanden sind, so treibt man viel Viehzucht (Vogt- land), im O. mehr Schafzucht. Braunkohlen- und einige Stein- kohlen gruben beschäftigen zahlreiche Bergleute. An der Weißen Elster ldlsnitz) und ihren Nebenflüssen treiben die Anwohner die Fischerei der echten Flußperlmuschel, deren kostbare Perlen man in den Handel bringt. Auch die Bearbeitung der Schalen des Tieres gibt einer großen Zahl Personen Verdienst. Indem man die Schalen beizt, schleift und- poliert, stellt man die prächtigen Perlmutterwaren her, z. B. Geldtaschen^ Knöpfe, Broschen, Messerschalen (Adorf). Andere Bewohner finden in Ziegeleien und Steinbrüchen ihr Brot. Die holzreiche Gegend- rechts von der Mulde liefert das Brenn-, Bau- und Nutzholz. Hier finden auch die Beere nfam ml er iin Sommer ihr tägliches Brot. Die Bienenzucht ist hier zu Hause. In den Städten herrscht die Fabrik- tätig keit vor, z. B. in Woll-, Baumwoll-, Leder-, Topfwaren, Zigarren, Zucker, Zichorie, Stärke, Malz, Spiritus, Paraffin. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache» Sitten und Gebräuche der Bewohner. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren meistens Slaven. Viele Orts- und Flußnamen erinnern noch daran, z. B. Meißen = Schüssel, Pleiße = kleines Wasser, Zeitz = Weizen, Lützen = Waldwiese. In Zeitz gibt es noch heute einen „wendischen Berg" und eine „wendische Straße". Jetzt sind die Bewohner Deutsche. Sie sprechen obersächsisch. Hier und da hat sich auch noch wendische Sitte erhalten, so im Alten- burgischen in der Kleidung. Die Frauen tragen hier kurze, enge Röcke und Jacken. Eine gestickte Haube mit 18 langen, herabhängenden Seiden- bändern bildet den Kopfschmuck. An den Füßen tragen sie weiße Strümpfe und feidene Halbschuhe. Die weiblichen Personen werden Märchen ge- nannt. Die Männer tragen Kniehosen und ein kurzes Wams mit blanken Knöpfen. Als Festtagsschmuck dient eine lange Kette aus großen Münzen. Die Männer heißen Melcher. Ihre Sprache klingt etwa fo: „Wenn'r die Leite ämol fu rächt vergnügt fän wüßt, do mißt r ufs Vugelfchießen hängieh, besunnersch 'n lätzten Sunnt'g. Os do ä Lärm! Harre des Gewärche mißt 'r ämol sah!" E. Fischer. — In der Stadt Halle leben als besonderer Menschenschlag die Halloren. Sie sollen von den Franken abstammen. Schnallenschuhe, Kniehosen, ein langer Rock und ein dreieckiger Hut machen ihre Kleidung aus. Sie befassen sich entweder mit der Salz-

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

6. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

7. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 19

1902 - Magdeburg : Creutz
E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner- 19 züchtet.) Zn den Bruchgegenden finden noch immer viele Menschen als Torfsiecher Verdienst, in den Kohlengebieten arbeiten sie als Bergleute und in Belgern, Görzke, Ziesar als Töpfer. An den großen Gewässern treffen wir Schiffer, Fischer und Schisfbauer (Roßlau). In den Waldgegenden ist der Wald die Hanptnährquelle. Hier sällt man Bäume zu Bau- und Brennholz und fertigt allerlei nützliche Gegenstände an, z. B. Harken, Holzschauselu, Karren, Leitern, Eimer, die auf Leiterwagen in die wohlhabenden Gegenden gefahren werden. Hier und da siedet man auch Teer und Pech und brennt Holzkohlen (Zerbster Kreis). Zur Sommerzeit liefern die Wälder auch große Mengen von Heidel- und Preißelbeeren, die weithin geschafft werden und den Beeren- fnchern einen kärglichen Verdienst abwersen. An einigen Orten blüht die Korb- und Strohslechterei (Mühlberg, Kraupa bei Elsterwerda). Da die Bewohuer des rechtselbischen Gebietes meist nur soviel ernten, als sie gebrauchen, so bleibt ihnen wenig zum Verkauf oder Handel übrig. Von einem Großhandel nach fernen Gebieten ist kaum die Rede. Höchstens können Koru (Roggen), Kartoffeln, Spiritus, Heu, Vieh, Holz, Töpfer- waren, Stroh- und Korbflechtereien und Beeren ausgeführt werden. Desto bedeutender ist aber die Durch- und Einfuhr auf den Wasserstraßen und den Eisenbahnen. Es müssen eingeführt werden: Kohlen, Eisen- waren, Düngerstoffe, Kaufmannswaren u. s. w. Welche Eisenbahnlinien durchschneiden das Gebiet? E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Dewohner. Zm ostelbischen Gebiete hat' sich von den Sitten und Gebräuchen der Bäter recht wenig erhalten. Nur in entlegenen Orten bilden Herrschaft und Gesinde noch eine Familie und halten gemeinsame Mahl- zeiten, bei beiteit der Reihe nach das Tischgebet gesprochen wird. An den langen Winterabenden versammeln sich hier die Hausbewohner um die Öl- lantpe. Die Männer erzählen allerlei Geschichten im märkischen Platt- deutsch, und die Frauen spinnen. Der große Kachelofen ist ineist zur Holzfeuerung eingerichtet. Die älteren Häuser sind Fachwerk-, die neueren Mauersteinbauten. Das Gebiet ist auffallend arm an Sagen und Sprich- Wörtern. Desto mehr ist der Aberglaube verbreitet. Die „Spökeike" und die „ftrau ohne Kops" spielen eine große Rolle. — Im nördlichen Teile des Gebietes spricht man etwa so: Woll seggn de Lne: Int Jerchausche Land, Doa gefft et mischt as gälen Sand, Doa maßt woll grünet Most mang de Keenen, Doa blüht woll Heikrnt für de Beenen; Det Koarn aber seht so verhungert nt lln blaß nn ma'r de Hoase int Krnt. Ick weet et better, nn hürt mi moal to: De Sache, de is dürchnt nicht so. Ick kenne doa stellen, wo fast de Eiken Met öhre Tacke in'n Himmel rupreiken.

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 66

1902 - Magdeburg : Creutz
66 Das Land zwischen Harz, Kiffhäuser, Unstrut und Saale- Die Nordhäuser Mundart kommt in „Rieine und Biller" recht deutlich zum Auo druck. — Bei N. liegt das Seeloch, der tiefste Wassertrichter des Harzes. N. ist der Ausgangspunkt der Harzquerbahu Nordhausen-Weruigerode. (I) An kr Helme. Heringen. Kelbra. Obstbau. Bierbrauerei. Sandsteinbrüche. In der Nähe liegt der Kiffhäuser mit Ruine und Kaiser Wilhelm-Denkmal und die Rotenburg. Der Ort Tilleda war einst eine Kaiserpfalz. Roszla, d. h. Flnßried. Große Zuckerfabrik und Mühle. Obsthaudel. Sitz des Fürsten von Stollberg-Roßla, Hauptort der Grafschaft. Wichtiger Eisenbahu- Haltepunkt für die Besucher des Kiffhäusers. Brücken. Wallhausen war einst eine Kaiserpfalz. Bedeutender Obstbau. ß) An der untern Unstrnt. Artern. Ackerbau' Getreide, Zuckerriiben. Fabriken: Zucker, Öl, Papier, Gips. Saline: Speisesalz. Solbad. Bergwerke: Steinsalze und Kohle. Ju der Nähe liegt Rittaburg. Hier soll Heinrich > die Ungarn ge- schlagen haben. Nebra. Sandsteiubrüche. Herrliche Umgebung: Vikenburg. Sage von der Steinklöbe. Laucha, d. h. Wiesenbriiche. Getreide- und Weinbau. Fabriken: Glocken. Freiburg. Ackerbau: Getreide, Wein, Obst. Fabrik: Schaumwein, Cement. Brennerei: Ziegel. — Burg Ludwig des Springers, Landgraf Ludwig der Eiserne; Edelacker. Turnvater Jahns Hans. k) Zwischen Anstrnt und Harnvipper. Sangerhausen. d. h. Getreidegegeud. Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Maschinen, Eisengießereien, Malz, Schuhe. Brauerei: Bier. Brennerei: Branntwein. Ziegel-, Mauersteine. Berg- werke: Kupfer, Braunkohle. Baudenkmäler: Ulrichskirche mit dem Grabe Ludwigs des Springers. Allstedt. Bedeutende Zuckerfabrik. Einst Pfalz der deutschen Kaiser. Eisleben. Ackerbau: Getreide, Gemüse, Blumen, Obst. Bergbau: Silber. Sitz der Bergballbehörden. Geschichtliches: Geblirts- uild Sterbehans Luthers, Lutherdenkmal. Rathalls. — Lehrerseminar. G erb stä dt. Bergbau: Kupfer. In der Nähe liegt der Schlachtort Welfes- holz. Herzog Lothar besiegt den Kaiser Heinrich Y. und den Grafen v.. Mailsfeld. Alsleben. Schraplau. Ackerbau: Getreide, Obst. Steinbrüche: Kalk. Gruben: Braunkohle. Querfurt, d. h. Furt durch die Querne. Getreide- und Zuckerrübenbau. Breilllerei: Kalk und Ziegel. Schasstedt. Steiilbrüche, Zuckerfabrik. Lauchstedt. Bierbrauerei. Müleralquelle (Eisen, Salz), daher Badeort. Mücheln. In der Nähe liegt das Dorf Roßbach. Friedrich der Große siegte hier über die Franzosen. 5. 11. 1757. g) Alt der Saale Merseburg. Weberei: Woll-, Bammvoll-, Leiiieustosfe. Fabriken: Pappschachteln, buutes Papier, Maschinen, Leim, Eigarren. Merseburg ist die Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks und Sitz des Provinzial- laildtages. Balldenklnäler: Dom, Schloß. Geschichtliches: Merseburg ist wahr- scheinlich znr Zeit Karls des Großen gegründet. Otto I. imi> viele seiner Nach- folger hielteil sich hier gern auf.

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."
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