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1. Alte Geschichte - S. 108

1872 - Mainz : Kunze
108 Sdie I)iftorifdje Sbebeutung eines! 33ot!e§ ist burdj feine (Stellung und burdj feine 23egief)ungen gu den Mturootfern und Mtur= ftaaten bebingt. 5da fid^ die Keltern ttmjirenb der alten ©efdjicfjte um ba§ Söetfen be§ 9ftitteftneer3 lagerten, die italifdje ^albinfel in der Sftitte biefe§ -Ifteereä lag, fo ergiebt fid^ barauä die nricfjtige Sftoete, gu roelcfjer die itatifd^en Ssöiferfcfmften rermoge tßrer geo= fjrap^ifc^en Sage berufen ttrnren.

2. Alte Geschichte - S. 43

1872 - Mainz : Kunze
43 C. pic ^ijrattttis. üftacfj ©o!ons> Entfernung erwachen oon neuem die alten 5ßar? teien der mdiuioi (grofce©runbkfi^er), an tfirer ©pt^eßgfurgog, jiaquxot (§anbel= und ©etoerbtreibenbe) unter dem Sllfmäoniben*) 2jlegafles>. (Sine britte Partei, die der vjuqoxqioi (ober didxgioi) Bitbet au3 den Säuern be3 inneren ®ebtrg§Ianbe§ und der ©ftfüfte $ififtratu§, ein Ssertoanbter ©olon3 (geboren um 600), erprobt im jlampf gegen Negara, ©eine erfte £t)ranni3 um 560; 560 ßeibtoadje oon 300 iteutenträgern, 23efe£ung der 2lfropoli§. ©tur$ burd) feine betben ©egenparteien 554. ©eine 9ftücffe|r mit §ülfe beä 2regafle§ und §toeite rannt3 um 550. Abermalige 33er= treibung burcf) die oereinigten ©egner und elfjährigem @rit in @re= trta. Sdritte £granni3 um 538—527, feinem £obe3jat)r.**) ©tü^en und 33eftrebungen der grannig: ©ölbner, ©teuern, der Ertrag der laurtfdjen ©tibergruben, ba§ Sünbnifs mit andern Scannen, aber ,'aucf) die Slufrec^t^altung der ©olonifcfjen Sserfaffung, görberung oon ^anbel und ©etoerbe, Hebung be3 5jättelftanbe3 gegenüber dem Ulbel. Äunft= und 23auroerfe, (Snttoicflung beä geiftis gen Sebent: 9£ebaction der §omerifd)en ®id£)tungen unter pfiftratuä, die fiijrifer ©imontbeä oon jteo§ und Slnafreon oon £eo3 an feinem £>ofe. ©ein ©o^n ^ippiaä (527—510) regiert anfangä gtücflidj. $piatää3 Austritt au3 dem böotifdjen 33uub und Uebertritf gusltljen um 520.***) 5ftad) der (Srmorbung be§ «Spippardjoä burcf)£>ar= 520 mobioä und Striftogeiton (514) oerdnberter ($f>arafter der £qrannen= 51* f)errfcf)aft, beren sparte ficf) nun aucf) gegen baä S&oh ricfjtet. £)ie Sttfmäoniben, im (Sinoerftänbnijj mit dem belpf)ifä)en Orafel und im 23unbe mit ©parta (jlßnig jtteomeneä) ftürgen enblid) den mit 2jlafebonien und Stfjeffalien oerbünbeten ^rannen, der die 23urg gegen freien 2lbjug überliefert und ficfj nadj der ©tabt ©igeion in £roa3 (oon ^ßififtratuä früher den ^ftgtitenäern entriffen) be= giebt 510. — mo D. $er|Muttg und ^eiferfiilbxutg der pemofirafie. 509 $leiftf)ene3, beö Sttftnäontben $ftegafle§ ©ofjn, raefentlief) beteiligt bei dem ©tur$ der ^rjranniä, der Ssoffenber der ©olo= *) Sie llfmäonibeu »raren burdj @oton jurücf gerufen worben. **) 2>ie Chronologie in der ©efd)id)te be« $iftftratu8 im einzelnen ifi fet)V jhittig. ***) S^acf) einigen gorfdjern (©under und ©rote) erft jtuifdjen 510 und 508, atfo nad) dem Sturj der Sdjrannt«.

3. Alte Geschichte - S. 55

1872 - Mainz : Kunze
55 oerlaffen $atf jefct für fetnes £aufe§ alte £>eimath ftreitet. $Ul= tiabeä für die ©(flacht, beren Leitung ihm, dem 9ßerferfunbtgen» überlaffen wirb: oerftarft burdf) 1000 ^latäer, aber ohne die er^ roartete fpartanifcf)e §ülfe, greift er die Werfer in der ©Bene oon Marathon an (12. ©eptember 490). Vollftänbiger ©ieg gegen « gefjnfacfie Uebermac^t: $lu<$t der Werfer nach ihren ©Riffen: ihr Sserjud^, die ©tabt Sttfjen buref) einen Angriff oon ©üben her (Um= fahrt um§ Vorgebirge ©union) ju überragen, mißlingt. £)ie perfide flotte fegelt heim, §ippiaä ftirbt auf dem 2£ege. 33alb nach der ©dt)lacht übereilter ^a^ejug be3 ^ittiabeä gegen die 3nfel ^ßaro3, raoju er bag Volf berebet, und bei meinem er fermer oerraunbet toirb; wegen be§ oerfe^lten Unternehmend auf den £ob angeflagt,, ju 50 latenten ©träfe oerurtyeilt, ftirbt er unmittelbar nach Sluggang be§ ^ro$effe§. Von den groei bebeutenbften Volf§= fü^rern nach feinem £obe, 2lriftibe§_und ^hemifto^es», ^ält der erftere an den alten ©runblagen attifd)en ©taatglebenä feft und fuefjt beffen ©dfjtoerpunft in der ac!erbauen}den lanblaffigen Veoölferung, raahrenb 5£hemiftofle3 auf energijc^e (Sntraicf= lung der ©eemad^t bringt und fiel) auf die entfprecfienben(Sie* mente der Veoölfermtg, die Äaufleute, ©Ziffer, §ijcf)er ftü^t: er fefct den Vefchlufj burcl), den (Srtrag der l a u r i f d; e n © i l b e r = bergroerfe an die Vermehrung der glotte ju toenben: im 3a^re 483 hat der geniale, geiftig überlegene ^hemiftofleä den getoiffen= haft-bebäd^tigen „allenthalben gerechten" Slriftibeö fo weit überflügelt, bafj biefer burd) Oftrafismos oerbannt toirb. — ©leich^eitige Kämpfe gegen die Sftachbarinfel Regina bienen ba^u, die athenifche ©ee= macht rafdfier §u entfalten. 3) (Srft 10 3ahre nad(j der marathonifchen ©chlacht der britte und entfcfieibenbe 3u9 (480. 479). a. Vorbereitungen. Sdariug, an Durchführung feiner europäischen Sßlane burd) einen Slufftanb der 9leggpter gehinbert» ftirbt 485; fein ©ohn ieryeö (485—465) beginnt nad) 3jäf)rtz gen großen Lüftungen die Heerfahrt. Slufbrudfj bed gefammten un= geheuren 9teid^ä^eere^ oon ©arbeä ($rül)ling 480): Uebergang biefer Völlertoanberung über den Hellespont auf 2 Vrücfen. 1,700,000 3jlenfchen, 1200 ßrieggs und £randportfahrjeuge: Ver= ftär!ungen auf dem 2bege burdh ^hrac^ett un^ ^acebonien. £)en Lüftungen gegenüber treten ©part a mit feinen peloponeftfd^en 35unbes>genoffen, und 21 then, ©partaä 9ted^t auf den Oberbe= fehl ^ytfiovia) anerfennenb, gu einer ©r)mmacf)ie §ufammen; Äon= gref} der „©ibgenoffen" (avvuifioxui) auf dem 3fthmoä, 100 «eben

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 142

1878 - Mainz : Kunze
— 142 — den Passauer Vertrag, welcher die Freigebung der gefangenen Fürsten und die Einstellung der Feindseligkeiten zur Folge hatte. Da Albrecht aber trotzdem brandschatzend im Lande herumzog, so vereinigten sich verschiedene Fürsten, darunter der sächsische Kurfürst selbst, zu seiner Bekämpfung und schlugen ihn bei Sievershausen 1553, wo Moritz fiel und der Früchte seines Verraths verlustig gierig. Zwei Jahre darauf 1555 beendete der Religionsfriede zu Augsburg die confessionellen Streitigkeiten; leider aber waren von demselben die Anhänger des reformierten (helvetischen) Bekenntnisses ausgeschlossen, und der sogenannte geistlich e Vorbehalt, wonach es den geistlichen Würdenträgern geboten war beim Uebertritt zum lutherischen Glauben ihre Pfründen aufzugeben, schloß die großen Gebiete der Kirche gegen die Reformation ab und bot in Zukunft manchen Stoff zu Streit und Klage. An diesem Friedensschlüsse hatte sich der Kaiser nicht betheiligt sondern jede Verantwortung dafür seinem Bruder Ferdinand zugeschoben. Sein Versuch dem französischen Könige seinen Raub abzunehmen scheiterte vor den Mauern von Metz, wo er resigniert den Ausspruch that, daß Fortuna gleich einer Buhlerin ihre Gunst nur jugendlichen Liebhabern spende. Voller Mistnut über das Scheitern fast aller seiner Pläne, seit Jahren von schmerzhafter Gicht gequält und bange vor dem Gedanken, ihm möchte das bittere Loos seiner Mutter beschießen sein, übergab er in feierlicher Versammlung zu Brüssel am 25. Oktober 1555 die Regierung seiner burgundischen, spanischen, amerikanischen und italienischen Lande seinem Sohne Philipp; die eigentlichen Habsburgischen Besitzungen dagegen erbte sein Bruder Ferdinand, der seit 1531 bereits zum römischen Könige erwählt worden war. Karl zog sich darauf in das Kloster San Inste in Estremadura zurück, wo er schon 1558 starb. § 28. Die deutschen Habsburger bis zum dreißigjährigen Krieg. Ferdinands I. Regierung (1556—1564) war für Deutschland von geringer Bedeutung; als Herr von Ungarn sah er sich beständig von den Türken bedroht und gehemmt. Ein Jahr vor

5. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

6. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 126

1891 - Danzig : Gruihn
126 Im neuen deutschen Reich. marck das Fräulein Johanna von Puttkamer aus altem pommerschen Adelsgeschlecht, welches er auf einer Harzreise kennen gelernt, zu seiner Gemahlin erkoren hatte, lebte er in seiner Häuslichkeit sehr glücklich. Erster Zeitraum im Staatsdienst. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. finden wir Bismarck im preußischen Landtage als Abgeordneten, der besonders die Rechte der Krone vertrat. Ja, der König schickte ihn sogar nach Frankfurt a. M. als Bundesgesandten. Da die Süddeutschen und Österreicher in jener Zeit auf Preußen mit Mißtrauen blickten, so hatte Bismarck in Frankfurt eine schwere Stellung, trat aber stets für die Ehre seines Staates ein. Später wurde er nach Petersburg als Botschafter und darauf als Gesandter nach Paris geschickt. König Wilhelm I. aber berief ihn nach Berlin an die Spitze des preußischen Ministeriums als Ministerpräsident. Bevor Bismarck sein neues Amt antrat, hatte der König bereits die Wehrkraft Preußens vermehrt. Da jedoch das Abgeordnetenhaus für die erhöhte Kopfzahl des Heeres nicht auf die Dauer die Mittel bewilligte, so kam es zu einer Uneinigkeit zwischen dem Monarchen und den Volksvertretern. Trotzdem nun Bismarck darauf hinwies, daß Preußens starke Rüstungen für die Machtstellung des Reiches notwendig seien, verweigerte das Abgeordnetenhaus doch fortgesetzt die Geldmittel. So führte also der König die neue Heereseinrichtung gegen den Willen des Abgeordnetenhauses durch. Bismarck, sowie der Kriegsminister Roon verteidigten dieses Werk und luden die Feindschaft der Kammermehrheit auf sich; doch beide sahen voraus, daß es früher oder-später mit Österreich zu einem Bruch kommen würde. In diesem Falle aber mußte Preußen stark gerüstet sein. „Nicht durch Reden und Stimmenmehrheitsbeschlüsse," sprach Bismarck, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Eisen und Blut." Im Feldzug gegen Österreich. 1866. Als später wirklich der Krieg mit Österreich ausbrach, da erkannten Bismarcks Feinde, wie gut es gewesen, daß Preußen sich beizeiten ein starkes Heer geschaffen hatte. Bei den ersten Siegesnachrichten gerieten die Berliner in die freudigste Stimmung. Tausende zogen vor das Palais des Königs und auch nach der Wohnung Bismarcks. Als dieser den Jubel und das Hochrufen vernahm, öffnete er das Fenster und hielt an die Versammelten eine Ansprache. Da in diesem Augenblick der Donner rollte und die Blitze zuckten, rief er: „Der Himmel schießt Salut zu unsern Siegen." — Wie wir wissen, begleitete Bismarck seinen König auf den Kriegsschauplatz und wich nicht von dessen Seite. Als Wilhelm I. bei Königgrätz in das feindliche Granatfeuer geriet, gelang es Bismarck mit großer Mühe, den obersten Kriegsherrn zu bewegen, die gefahrvolle Stelle zu verlassen. Bismarck steigt in der Volksgunst. Nach den glorreichen preußischen Siegen war es Bismarcks Werk, daß der „deutsche Bund ausgelöst wurde, und Deutschland sich ohne Beteiligung Österreichs neu gestalten konnte. Nun verwandelte sich der frühere Haß gegen Bismarck in Bewunderung, und die Volksgunst war aus seiner Seite. Ja, er erhielt sogar, wie andere um das Vaterland verdiente Männer, eine reichliche Geldspende, die er zum Ankauf von Varzin (bei Schlawe in Pommern) und anderer Güter verwendete. Nachdem sich aber der norddeutsche Bund gebildet hatte, wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt. Im Kriege gegen Frankreich. Als König Wilhelm 1870 gegen Frankreich ins Feld zog, war auch Bismarck an seiner Seite und teilte

7. Biographien und Monographien - S. 111

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 111 — Regierungskunst. Die Pracht und Üppigkeit am Hofe zu Versailles, die dort zum guten Ton gehörige Überfeinernng und Unsittlichkeit wurde in den meisten Residenzen, besonders in denen unsers Vaterlandes, getreulich nachgeahmt. Wie der Monarch Frankreichs, so wollte jeder kleine deutsche Fürst sein Versailles, seine glänzenden Schauspiele, seine großen Hetzjagden, seine kostspieligen Liebhabereien haben, und der Fleiß der Unterthanen vermochte kaum zu erschwingen, was die gebietenden Herren in wilder Festlust verjubelten. Frankreichs Einmischung in den dreißigjährigen Krieg hatte ihm einen zu schönen Gewinn gebracht, als daß Ludwig Xiv nicht nach neuer Beute hätte lüstern werden sollen. Nachdem er bereits den König von Spanien zur Abtretung einiger Gebiete an den Ostpyrenäen gezwungen, griff er im Jahre 1666 die demselben gehörigen Niederlande an, unter dm Vorwande, daß seine Gemahlin, eine spanische Prinzessin, auf die letzteren Erbansprüche habe. Da vereinigte sich das um seine eigene Freiheit besorgte Holland mit England und Schweden und nötigte den Köiiig, sich mit dem Besitz von zwölf flandrischen Städten zu begnügen. Rachedürstend rüstete Ludwig von neuem, brachte England und Schweden auf seine Seite und drang in raschem Siegeszuge in Holland ein, das er für den ihm bereiteten Widerstand nachdrücklich zu züchtigen gedachte. Doch die Holländer, anfangs erschreckt, ermannten sich bald wieder, setzten das Land mittelst Durchstechung der Dämme unter Wasser und behaupteten sich unter Führung des Statthalters Wilhelm von Orauien mit Glück gegen den überlegenen Feind. Als ihnen auch der Kurfürst von Brandenburg und der Kaiser Leopold I zu Hilfe kamen, traten die Franzosen den Rückzug an. Jetzt bewog Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark, und Friedrich Wilhelm, der sich durch seine Klugheit und Entschlossenheit zu einem der gefährlichsten Gegner machte, mußte den Kriegsschauplatz am Rheine verlassen, um sein Land ans der Gewalt der nordischen Feinde zu befreien. Nach seinem Abzüge drangen die Franzosen wieder siegreich vor, und als der Friede von Nymwegen im Jahre 1678 den wechselvollen Kämpfen ein Ziel setzte, erhielt Ludwig Xiv die Freigrafschaft Burgund. Die errungenen Erfolge konnten den Übermut des französischen Herrschers nur steigern. So erklärte er mit unerhörter Dreistigkeit, daß er mit den von Deutschland abgetretenen Ländern zugleich ein Recht auf diejenigen Gebiete, Güter und Städte erlangt habe, die ehemals mit denselben vereinigt gewesen. Zur Untersuchung der hierauf begründeten Ansprüche errichtete er vier Gerichtshöfe, die sogenannten Wiedervereinigung^- oder

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 252

1868 - Mainz : Kunze
252 Dritte Periode der neueren Geschichte. Napoleons Sieg bei Dresden. General Vandamme wird gefan- gen. Blücher an der Katzbach. von Frankreich züchtigen können. Allein der östreichische Bevollmäch- tigte, Fürst Metternich, welchen Napoleon in seiner Verlegenheit empsind- lich beleidigte^) und seine Schwäche durch Schimpsworte blicken ließ, bestand im Gegentheil auf einer weisen Vertheilung der europäischen Länder unter die Großmächte und auf Beschränkung des französischen Gebietes. Da eine Einigung unmöglich war, so erklärte Oestreich den Krieg und schloß sich mit 300,000 Mann den Verbündeten an, welche sich trefflich gerüstet hatten. England schickte Waffen und Geld; der Kronprinz von Schweden erschien mit einem ansehnlichen Heere, um Berlin und Brandenburg zu decken. Schlesien hütete Blücher; in Böhmen stand Fürst Schwarzenberg. Wohin sich Napoleon, welcher sein Hauptquartier in Dresden hatte, auch wenden mochte, überall stieß er auf seine Gegner. Er beschloß zuerst die schlesische Armee an- zugreifen, allein Blücher wich ihm ans. Als darauf Napoleon vernahm, daß Schwarzenberg gegen Dresden vorrücke, ließ er den Marschall Macdonald mit 80,000 Mann in Schlesien zurück und siegte bei Dresden (26. und 27. August) entschieden über seine Gegner. In dieser Schlacht ward der verbannte General Moreau an der Seite des Kaisers Alexander von Rußland tödtlich verwundet. Die Verbündeten zogen sich nach Böhmen zurück; ihnen setzte der General Vandamme nach, welcher ihnen die Gebirgspässe zu verlegen gedachte. Allein er wurde bei Kulm und Nollendorf (29. und 30. August) geschlagen und mußte sich mit seinem ganzen Kriegsvolke den Generälen Ostermann und Kleist ergeben. Am nämlichen Tage als die Alliirten bei Dresden erlagen, am 26. August 1813 siegte der alte Blücher über die Franzosen an der Katzbach. Die Franzosen unter Macdouald rückten über das Flüßchen und begannen den Angriff. Blücher ließ sie ruhig übersetzen. Plötzlich rief er seinen Leuten zu: „Jetzt, Kinder, vorwärts! Nun habe ich genug Franzosen herüber." Mit lautem Hurrah stürzten die Preußen auf den Feino. Der Regen schießt in Strömen herab, kein Gewehr geht los. Der alte Blücher mit dem Säbel in der Faust, den Mantel um die Schultern ist Allen voran und führt seine Reiter zum Ein- hauen. Die Franzosen fliehen und verlieren ungemein viele Leute; Macdonalds Armee war vernichtet und Schlesien frei. Aus die Kunde von Blüchers Sieg hielten die verbündeten Monarchen zu Töplitz ein *) *) „Nun Metternich, wie viel hat Ihnen England gegeben, damit Sie diese Rolle gegen mich spielen?" — Napoleon ließ nach diesen Worten seinen Hut fallen, Metternich ihn aber am Boden liegen.

9. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."

10. Sagen und Geschichten - S. 112

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
112 in Europa hervor. Könige und Fürsten stieß er von ihren Thronen oder beraubte sie ganzer Provinzen, und was er erobert, behielt er entweder für sich oder gab es seinen Brüdern und Günstlingen. Friedrich Wilhelm Iii, der seinem Volke vor allem den Frieden zu erhalten wünschte, stand mit Napoleon lange Zeit auf dem freundlichsten Fuße, und jener ließ es auch an Schmeicheleien und wohlwollenden Versicherungen nicht fehlen. Als aber der Gewaltige die meisten seiner Gegner besiegt hatte, glaubte er Preußen nicht mehr schonen zu müssen und legte es von jetzt ab geradezu darauf an, den König durch ein hochfahrendes und rücksichtsloses Benehmen zu beleidigen. Dies durfte der letztere bei all seiner Friedensliebe nicht dulden, und so trat er mit Rußland und Sachsen in ein Bündnis und erklärte an Frankreich den Krieg. Doch was niemand erwartet, ja was niemand auch nur für möglich gehalten hätte, geschah: die Armee Friedrichs des Großen wurde geschlagen. Am 14. Oktober 1806 erlitten die Preußen bei Jena und Auerstädt eine Niederlage, welche fast das ganze Land den Händen des Feindes überlieferte und die königliche Familie zur Flucht nach dem fernen Osten des Reichs nötigte. Auf dieser traurigen Reife sprach die Königin zu ihren beiden ältesten Söhnen: „Ihr seht mich in Thränen; ich beweine den Untergang meines Hauses und den Verlust des Ruhmes, mit dem Eure Ahnen und ihre Generale den Stamm Hohenzol-lern gekrönt haben. Ruft künftig, wenn Eure Mutter und Königin nicht mehr lebt, diese unglückliche Stunde in Euer Gedächtnis zurück: weinet meinem Andenken Thränen, wie ich sie jetzt in diesem schrecklichen Augenblicke dem Umstürze meines Vaterlandes weine. Aber begnügt Euch nicht mit den Thränen allein, handelt, entwickelt Eure Kräfte, vielleicht läßt Preußens Schutzgeist sich auf Euch nieder. Befreiet daun Euer Volk von der Schande, dem Vorwurf und der Erniedrigung, worin es schmachtet; suchet den jetzt üerbunfelten Ruhm Eurer Vorfahren von Frankreich zurückzuerobern, werbet Männer und geizet nach dem Ruhme großer Feldherren und Helben!" Noch zwei blutige Schlachten würden im Osten der Monarchie geschlagen, und da auch sie an die Franzosen verloren gingen, sah der König keinen andern Ausweg, als Frieden zu schließen. Er war hart genug. Friedrich Wilhelm mußte alle Länder links von der Elbe und den größten Teil seiner polnischen Besitzungen abtreten, über 100 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, bis zu deren Entrichtung französische Truppen in seine Festungen aufnehmen und sich ver- pflichten, nie mehr als 42000 Mann unter den Waffen zu halten. Schwer lasteten die Folgen des unglücklichen Krieges auf Preußen. Der Staat war nicht nur um die Hälfte verkleinert, er war auch bis zur Kraftlosigkeit geschwächt und überdies durch
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