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1. Zeit- und Lebensbilder aus der neueren und neuesten deutschen und württembergischen Geschichte - S. 59

1896 - Stuttgart : Bonz
— 59 — Stufe der Erhöhung und ries mit lauter Stimme: „Seine Majestät König Wilhelm, der Kaiser von Deutschland, lebe hoch!" Und brausender Hochruf brach aus der Versammlung mit Sturmesgewalt, rollendem Donner gleich. Die Hände reckten sich empor zum Gruß und Schwur, die Helme wurden geschwungen, die Blicke leuchteten, und dreimal schlug der Ruf an die Spiegel-und Marmorwände an und tönte wider in den hohen Hallen. Aus des Königs Augen brachen Thränen. Er drückte dem Großherzog die Hand; der Kronprinz neigte sich und küßte die Hand seines Vaters. (Gedicht von Chr. Fr. Scherenberg: Heil, Kaiser Wilhelm, dir iin Siegerkranze.) Der Friede mit Frankreich wurde am 10. Mai 1871 in Frankfurt ct. Main abgeschlossen. Die wichtigsten Bestimmungen desselben waren: 1. Frankreich überläßt das Elsaß mit Straßburg und seinen anderen festen Plätzen, jedoch mit Ausnahme von Belfort, sowie Deutsch-Lothringen mit Metz dem Sieger. 2. Frankreich zahlt an Deutschland eine Kriegsentschädigung von 5 Milliarden Franken oder 4 000 Millionen Mark, eine Milliarde noch im Jahre 1871, die übrigen in dreijähriger Frist. Mit diesem Geld ist freilich nicht bezahlt und läßt sich nie bezahlen das Blut der Gefallenen und die Trauer von Tausenden, die der Krieg zu Witwen und Waisen gemacht hat. Aber die herrlichen Errungenschaften, voran die von Dichtern und Denkern langersehnte Einigung der deutschen Fürsten und Völker zu einem mächtigen, achtunggebietenden Kaiserreich, war des Schweißes der Edlen und des Blutes der Helden wert. Allen, die zum ruhmreichen Gelingen des großen Werkes beigetragen haben, bringt das Vaterland unvergänglichen Dank dar. Wir aber, die Nachgeborenen, geloben, die hohen Güter, für die unsere Väter ihr Blut vergossen haben, zu schützen und zu schirmen in deutscher Kraft und Treue. Vii. Kaiser Wilhelm I und seine Nachfolger. 1. Wilhelm I (1861—1888). Kaiser Wilhelm I, der Siegreiche, wurde am 27. März 1797 als Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen und dessen unvergeßlicher Gemahlin Luise geboren. Als Knabe erlebte er Preußens Demütigung durch Napoleon I, und als Jüngling beteiligte er sich an den letzten Kämpfen der Freiheitskriege. Nach Beendigung derselben widmete er sich ganz dem Militär. Bald leuchtete er Offizieren und Soldaten als Beispiel treuer Pflichterfüllung voran. Im Jahre

2. Deutsche Geschichte - S. 202

1901 - Stuttgart : Selbstverl. des Verf.
— 202 — 2) Napoleon Iii wurde am 4. September von der Abgeordnetenkammer des Thrones verlustig erklärt und die Republikausgerufen. Die Kaiserin, die während Napoleons Abwesenheit von Paris die Regierung geführt hatte, mußte nachts und in Verkleidung aus Paris fliehen und froh sein, daß sie unerkannt einen französischen Hafen erreichte und nach England entkam. 3) Die Franzosen meinten, die Deutschen würden nun stille nach Hanse gehen. Dasselbe Volk, das nie schüchtern that, wenn es Gelegenheit fand, fremde Länder sich anzueignen — man denke nur an die Zeiten Ludwigs Xiv (32) und Napoleons I (41) —, und das eben ausgezogen war, in Deutschland einzufallen und zum mindesten das linke Rheinufer wegzunehmen, konnte den Gedanken gar nicht fassen, daß ein anderes Volk es wagen könne, die „große Nation" zu besiegen und noch dazu französisches Land zu beanspruchen. „Keinen Schritt unseres Landes, keinen Stein unserer Festungen!" erklärte der französische Unterhändler, als Bismarck Elsaß-Lothringen als Siegeslohn forderte. 4) Mit dieser Antwort konnte und durste sich Deutschland um so weniger begnügen, als leicht vorauszusehen war, daß die Franzosen, die in den letzten Jahren „Rache für König-grätz" gerufen hatten (47,3), gleich nach dem Frieden „Rache für Sedan" schreien und den Krieg über kurz oder lang aufs neue beginnen würden. Ihnen dies durch die Wegnahme von Straßburg und Metz zu erschweren oder unmöglich zu machen, war Recht und Pflicht Deutschlands. Der Krieg mußte also seinen Fortgang nehmen. 5) Die beiden kronprinzlichen Armeen (47,r?) zogen nun von Sedan vor Paris und schlossen am 19. September diese von mehr als zwei Millionen bewohnte und durch dreizehn starke Forts geschützte Riesenfestung in einem Umkreis von zwölf Meilen ein. König Wilhelm nahm in dem Schlosse Ludwigs Xiv in Versailles (32,is) Quartier, wo in den

3. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 203

1910 - Wittenberg : Herrosé
203 deutsche Literatur und Bildung als die bedeutendste aller deutschen Städte. Als Sitz einer der blühendsten Hochschulen, die damals vor allen übrigen die Studierenden aus den höheren Klassen an sich zog, als Herd des deutschen Buchhandels und der gelehrten Jour- imlistik und als vornehmster Handelsplatz im Binnenlande, wo die vielseitige Berührung der gebildeteren Stände unter einander und der Verkehr mit den vielen Fremden, die alljährlich mehrmals die Messe dahin führte, die Sitten abschleifen, den Ton der guten Ge- sellschaft verfeinern und schmeidigen mußten, war diese Stadt zu- gleich für die Interessen der Literatur und des Lebens ein Eini- gungspunkt, wie er sich zu jener Zeit nirgends anderswo in Deutsch- land vorfand. Die Malerei und bildende Kunst hat in dem städtischen Museum und dem Museum für Kunstgewerbe ausgezeichnete Ver- tretung gefunden. Besonders hat aber die Musik und die damit in Verbindung stehende Oper seit lange vorzügliche Pflege genossen. Durch große Männer, wie I. S. Bach, Hilter, ist Leipzig zur Pflanzschule der Tonkunst erhoben worden. Einen Weltruf haben auch die Konzerte im alten Gewandhause erlangt, die 1781 ins Leben gerufen wurden und seitdem einen hervorragenden Einfluß auf die deutsche Musik ausübten. Heutzutage werden diese Konzerte in einem prunkvollen Konzerthause gegeben. Nicht weniger als diese Konzerte verbreitet das 1843 gestiftete Konservatorium seinen Glanz über alle Lande und blüht noch heute als echte und rechte Pflanzschule der Tonkunst, als eine Muster- anstalt musikalischer Bildung. Einzig ist die Bedeutung Leipzigs für den deutschen Buch- handel, der sich seit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts hier seinen Hauptsitz gewählt hat. Anfangs 1901 waren 9488 buch- händlerische Firmen hier vertreten oder hatten daselbst ihren Ge- schäftssitz. Von diesen gehörten 7365 dem Deutschen Reiche, 847 kamen auf Österreich-Ungarn, 303 auf die Schweiz, 750 auf die übrigen europäischen Staaten, 169 auf Amerika, 15 auf Afrika,, 29 auf Asien und 10 auf Australien. Das Buchhändlerhaus und das Buchgewerbemuseum sind preiswürdige Schöpfungen der neueren Zeit und dienen in hervorragender Weise den Zwecken des gesamten Buchwesens. Leipzig ist der ständige Kaufladen für Sachsens Industrie, der große Geschäfts- und Handelsplatz des Staates. Den vorwiegend kaufmännischen und gewerblichen Charakter verdankt es vornehm- lich seinen alten Messen, die es zu einem Platz von universeller Be- deutung für die Handelswelt gemacht haben. Wenn auch die Messen ihre frühere hohe Bedeutung verloren haben, so bieten sie doch noch immer ein buntes und bewegtes Leben. Den Hauptartikel des Großhandels bilden vor allem Rauch- waren (Pelzwerk), in denen kein Ort der Erde außer London einen so großen Umsatz erzielt. Was im vorhergegangenen Winter in Deutschland, Rußland, Sibirien, Nordamerika an Pelzwerk ge-

4. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 479

1910 - Wittenberg : Herrosé
479 in dem Magneten. Jede Änderung des Magnetismus aber ruft wiederum in der umgebenden Drahtrolle elektrische Jnduktions- ströme von größerer oder geringerer Stärke hervor. Werden diese nun durch eine Drahtleitung einem zweiten Telephon zugeführt, so verstärken oder schwächen sie in diesem abwechselnd den Magnetis- mus des Stabes. Die Folge ist,^daß nunmehr auch im zweiten Telephon die Membran in gleiche Schwingungen versetzt wird, wie im ersteren, und daß man also auch an dessen Schalltrichter hört, was in den des ersteren hineingesprochen wurde. Damit ein Tele- phon gut funktioniere, muß die Eisenplatte so vom Magneten an- gezogen werden, daß ihre Eigenschwingungen möglichst unterdrückt werden und sie nur die von den Änderungen des Magnetismus ihr aufgezwungenen Bewegungen annehmen kann. Dabei muß sie andererseits doch noch so beweglich bleiben, daß sie genügend stark alle Schallunterschiede wiedergeben kann. Alle großen Städte des Reiches sind jetzt schon mit einem dichten Netze von Telephondrähten überzogen, und die Reichspost- verwaltung hat eine Verordnung erlassen, welche die Benutzung dieses neuen Verkehrsmittels regelt.*) Seine Brauchbarkeit hat sich bis jetzt geltend gemacht als Signaleinrichtung für Feuermel- dungen, in Gasthöfen und großen Fabriken, bei Eisenbahnen und im Verkehr der Handelshäuser, Geschäftsstellen und Wohnungen. Auch ist durch den Fernsprecher der Anschluß einer größeren Zahl kleiner Orte an das Telegraphennetz möglich geworden. Das Fernsprechen wird in allen größeren Städten durch ein besonderes Amt vermittelt. Jede Stelle wird durch eine besondere Leitung aus Stahldraht, der an eisernen Ständern über die Dächer der Häuser fortgeführt wird, mit dem Fernsprechvermittlungsamte verbunden. Dieses Amt hat die Aufgabe, die einzelnen Leitungen *) Siehe Anhang: Die Fernsprecheinrichtung.

5. Lesebuch für städtische und gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 226

1897 - Wittenberg : Herrosé
226 Garten enthält und hauptsächlich von den Mittelklassen besucht wird, ist der Hydepark der größte, in dem besonders der hohe Adel Englands sich zeigt. Das Parlamentsgebäude ist ein pracht- volles gotisches Bauwerk. In der Westminsterabtei sind Könige, Staatsmänner, Land- und Seeheldeu, Dichter und Gelehrte in Stein und Erz verewigt. So lebhaft es an den Wochentagen in London zugeht, so ruhig ist es an Sonn- und Festtagen. Ein streng religiöser Sinn zeichnet die Engländer aus. Fortwährend werden in London neue Kirchen ge- baut, und doch sind fast alle kaum hinreichend für den Andrang der Gläubigen. Die Sonntagsfeier ist eine äußerst strenge. Briese können am Sonntage weder empfangen noch aufgegeben werden; der Verkehr der Bahnen ist ein sehr beschränkter; die Wirtshäuser sind zum größeren Teile geschlossen; Unterhaltungen durch Konzerte giebt es nicht. Nach Verschiedenen. 112. Deutschlands wichtigst Industrien. Das deutsche Gewerbe hat sich seit Beginn dieses Jahrhunderts zur Großindustrie entwickelt. Seit dem großartigen Aufschwung derselben im letzten Vierteljahrhundert steht das Deutsche Reich den großen Industriestaaten England, Frankreich und Nordamerika eben- bürtig zur Seite. Die einheimische Industrie versorgt nicht nur die deutschen Staaten mit ihren Erzeugnissen, sondern bringt auch be- deutende Massen von Waren zur Ausfuhr. Am höchsten sind die Gewebe- (Textil-,) und Metallindustrie in Hunderten von Zweigen entwickelt. Auch das Kuustgewerbe hat einen früher nie geahnten Aufschwung genommen, wodurch dem durch die Fabrikarbeit hart bedrängten Handwerk ein neues Gebiet erschlossen ist. Die Papierfabrikation, die Herstellung von Thouwaren, die Spiel- wareniudustrie, die Holzschnitzerei und Klavierfabrikation sind deutsche Spezialitäten von Weltruf. Der wichtigste Träger der heutigen Großindustrie ist die Maschine, die in allen Zweigen des Gewerbes den Handbetrieb verdrängt, die Arbeitsteilung, Massenherstellung und Herrschaft des Kapitals herbei- geführt und die Güte der Arbeitserzeugnisse gefördert hat. Große Jndustriebezirke haben sich besonders da entwickelt, wo der Boden die zur Speisung der Maschinen notwendigen Kohlen schätze birgt, und die nötigen Rohstoffe an Ort und Stelle gewonnen oder doch leicht beschafft werden können. Unter den Rohstoffen ist heut- zutage das Eisen der wichtigste Hebel der Großindustrie. Die größten Steinkohlenmulden in Deutschland sind das rheinisch- westfälische, oberschlesische, niederschlesische, das Saarbecken und das Zwickau er und Plau ensch e Becken. In diesen Gegenden ist daher auch die Großindustrie heimisch. Zur Entwicklung der deutschen Großindustrie hat auch der Eisen- bahnverkehr sehr erheblich beigetragen, indem dadurch schnell und verhältnismäßig billig die verschiedenen Rohprodukte in die großen
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