Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

2. Sagen und Geschichten - S. 112

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
112 in Europa hervor. Könige und Fürsten stieß er von ihren Thronen oder beraubte sie ganzer Provinzen, und was er erobert, behielt er entweder für sich oder gab es seinen Brüdern und Günstlingen. Friedrich Wilhelm Iii, der seinem Volke vor allem den Frieden zu erhalten wünschte, stand mit Napoleon lange Zeit auf dem freundlichsten Fuße, und jener ließ es auch an Schmeicheleien und wohlwollenden Versicherungen nicht fehlen. Als aber der Gewaltige die meisten seiner Gegner besiegt hatte, glaubte er Preußen nicht mehr schonen zu müssen und legte es von jetzt ab geradezu darauf an, den König durch ein hochfahrendes und rücksichtsloses Benehmen zu beleidigen. Dies durfte der letztere bei all seiner Friedensliebe nicht dulden, und so trat er mit Rußland und Sachsen in ein Bündnis und erklärte an Frankreich den Krieg. Doch was niemand erwartet, ja was niemand auch nur für möglich gehalten hätte, geschah: die Armee Friedrichs des Großen wurde geschlagen. Am 14. Oktober 1806 erlitten die Preußen bei Jena und Auerstädt eine Niederlage, welche fast das ganze Land den Händen des Feindes überlieferte und die königliche Familie zur Flucht nach dem fernen Osten des Reichs nötigte. Auf dieser traurigen Reife sprach die Königin zu ihren beiden ältesten Söhnen: „Ihr seht mich in Thränen; ich beweine den Untergang meines Hauses und den Verlust des Ruhmes, mit dem Eure Ahnen und ihre Generale den Stamm Hohenzol-lern gekrönt haben. Ruft künftig, wenn Eure Mutter und Königin nicht mehr lebt, diese unglückliche Stunde in Euer Gedächtnis zurück: weinet meinem Andenken Thränen, wie ich sie jetzt in diesem schrecklichen Augenblicke dem Umstürze meines Vaterlandes weine. Aber begnügt Euch nicht mit den Thränen allein, handelt, entwickelt Eure Kräfte, vielleicht läßt Preußens Schutzgeist sich auf Euch nieder. Befreiet daun Euer Volk von der Schande, dem Vorwurf und der Erniedrigung, worin es schmachtet; suchet den jetzt üerbunfelten Ruhm Eurer Vorfahren von Frankreich zurückzuerobern, werbet Männer und geizet nach dem Ruhme großer Feldherren und Helben!" Noch zwei blutige Schlachten würden im Osten der Monarchie geschlagen, und da auch sie an die Franzosen verloren gingen, sah der König keinen andern Ausweg, als Frieden zu schließen. Er war hart genug. Friedrich Wilhelm mußte alle Länder links von der Elbe und den größten Teil seiner polnischen Besitzungen abtreten, über 100 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, bis zu deren Entrichtung französische Truppen in seine Festungen aufnehmen und sich ver- pflichten, nie mehr als 42000 Mann unter den Waffen zu halten. Schwer lasteten die Folgen des unglücklichen Krieges auf Preußen. Der Staat war nicht nur um die Hälfte verkleinert, er war auch bis zur Kraftlosigkeit geschwächt und überdies durch

3. Heft 1 - S. 5

1893 - Merseburg : Stollberg
Gewölbe. Lauschend stand der Küster der Kirche vor der Eingangsthür. Da vernimmt er das Rollen eines Wagens, — leise zieht er sich zurück. Drei stattliche Gestalten, in Mäntel gehüllt, traten ein: der König ists mit seiner Gemahlin und dem Gaste seines Hauses, dem Kaiser Alexander von Rußland. Bei dem Scheine der Kerzen werfen die den Feinden abgenommenen Fahnen, mit denen die Kirche so reich geschmückt ist, ihre schauerlichen Schatten. Die Gruft wird geöffnet — der Hüter tritt zurück — die Lebenden sind mit dem Toten allein! In betender Stille erst verweilen die drei Gestalten vor dem einfachen Sarge. Dann unterbricht Alexander die Stille, und indem er seine entblößte Rechte dem Könige über den Sarg hinüberreicht, sagt er: „Diese heilige Stätte soll es nochmals hören, was ich Ihnen, mein teurer Bruder, mit Hand und Mund bereits versprochen hatte. Und du, verklärter Geist, vernimm es auch, das Gelübde ewiger Treue, welches ich deinem Nachfolger gegeben habe!" „Treue um Treue! antwortete der Preußenkönig. Auch ich gelobe wiederum, was ich versprochen habe." Einige Minuten noch verweilte man am ernsten Orte, dann fuhr man tiefbewegt zum Schlosse zurück. Gegen wen war der Schwur der Mitternachtsstunde gerichtet? Die Wogen der französischen Revolution, seit 1789 entfesselt, hatten Tausend und aber Tausende verschlungen. Wenige nur hatten sie nach oben getragen. Zu diesen Wenigen gehörte der Eine, der auf zwei Jahrzehnte hin der Schrecken Europas werden sollte. Napoleon Bonaparte, als Sohn eines Advokaten auf der Insel Korsika 1769 geboren, hatte als junger Artillerieoffizier bei der Belagerung Toulons glänzende Gaben und todesmutige Tapferkeit gezeigt. Als 1795 in Paris wieder einmal ein Aufstand ausgebrochen, da erinnerten sich seiner die zeitweiligen Machthaber. Sie hatten sich in ihm nicht getäuscht. Mit rücksichtsloser Entschlossenheit ließ er die Kanonen reden; der Aufstand wurde schnell unterdrückt. Zum Danke stellte man ihn, den Sechsundzwanzigjährigen, im nächsten Frühjahr als General an die Spitze des Heeres, welches die Republik noch Italien gegen Österreich sandte. Sieg auf Sieg heftete er an seine Fahnen; Österreich mußte sich zum Frieden bequemen. Dann war er nach Ägypten gezogen und hatte im Angesicht der Pyramiden die Heere der Türken geschlagen. Inzwischen aber waren Frankreichs Waffen im neuen Kampfe mit Österreich und Rußland unterlegen. Napoleon kehrt ans Ägypten zurück. Als erster Konsul der Republik ergreift er die Führung — und wieder heftet er den Sieg an seine Fahnen. Mit dem linken Rheinufer mußte der deutsche Kaiser den Frieden erkaufen. Ab-warteud hatte Preußen zugesehen. Noch immer hatte Friedrich Wilhelm nur den einen Gedanken, feinem Volke den Frieden zu erhalten. Schien es doch anfangs gar, als ob diese Stellung Früchte bringe ohne Kampf. Bei der Teilung der geistlichen Fürstentümer fielen Preußen 230 Quadratmeilen zu für die 48 Quadratmeilen, die es auf dem linken Rheinufer verloren. Land hatte Preußen freilich gewonnen, aber an Achtung bei Freund und Feind verloren. Der Korse wurde kühner; mit seinen Truppen besetzte er das neutrale Hannover. Friedrich Wilhelm ward zum Kriege ermuntert. Aber auch jetzt behielt er das Schwert in der Scheide.

4. Mit einem Stahlstich - S. 19

1836 - Stuttgart : Belser
/ c. ' Odoakers Reich in Italien. 19 erwartete er Hülfe gegen die rohen Alemannen und Rugier, welche letztere Oesterreich, Salzburg, Tyrvl und das obere Italien, also ein Land bedrohten, das sich kaum erst durch Odoakers Wvhlthaten von den Verheerungen erholte, die es in dem Kriege mit Orestes erlitten hatte. Die Ru- gier vcranlaßten ihn auch zu einem Kriegsznge nach Rv- ricum und Pannonien, auf welchem er die dort noch wohn- haften , in solcher Ferne alles Schutzes entbehrenden Römer an sich zog, und den König der Rugier Fava, den Andre Feletheus nennen, sammt der Königin und einer großen Volksmenge gefangen hinwegführte. Doch zweideutig blieb immer sein Verhältnis; znm griechischen Reiche. Zeno hörte nicht auf, ihn als den Usurpator, sich selbst als den Verdrängten zu betrachten; und obgleich Odvaker einen Zug nach Dalmatien unternahm, um die Ermordung des ehemaligen Kaisers Julius Nepos zu rächen, so war doch dieser Schritt keineswegs vermögend, ihn bei dem byzantinischen Hofe beliebter zu machen; vielmehr grollte, man dort der Macht, die ihn zur Rache befähigte und vermuthetc, das Kaiserthum müsse ihm mehr, als billig, am Herzen liegen, zumal, da er sich um den lebenden Kaiser weniger zu kümmern scheine als um den todten. Mir Freuden also ergriff man die Gelegen- heit, welche der ostgothische König Theuderich zur Wie- derherstellung der, wie behauptet wurde, schwer gekränkten Ansprüche des griechischen Throns, gegeben, oder vielleicht auch genommen hat.

5. Mit einem Stahlstich - S. 59

1836 - Stuttgart : Belser
Chlodwig und seine Söhne. 59 diese Arianer den besten Thcil Galliens besitzen; mit Get- tos Hülfe wellen wir ziehen, um das Land unter unsre Herrschaft zu bringen." Mit Freuden willigten die Prv- ceres der Franken ein; Sigebert von Köln, hinkend feit seiner Verwundung in der Alcmannenschlacht, sandte seinen Sehn Chledcrich mit einem Heere; auch die Alemannen mußten Zuzug leisten, und wir haben schvn gesehen, wie Chlodwig, als Alarich Ii. in der Schlacht bei Dengle (507) gefallen, das ganze Gebiet der Westgethen diesseits der Pyrenäen an sich gerissen hätte, wäre er nicht durch Theederichs Einschreiten hieran verhindert worden. Den guten Erfolg, welchen die Unternehmung hatte, verdankte er vornämlich dem nicänischen Symbolum.^ Denn mit Freuden fielen ihm die römischen Provinzialen zu, um ihrer Geistlichen willen, die von den arianifch gesinnten Westgethen als Widcrspäustige mit Strenge behandelt wurden. Während Chlodwig in seinem Siegesläufe be- griffen war, erhielt er von dem byzantinischen Kaiser Auastasin s das Diplom als Con su l, nebst den In- signien, zvg auch sogleich das Purpurkleid nebst der Chla- mys an, schlang das Patricicr-Diadem um sein Haupt, stieg zu Pferde, warf Geld unter die. versammelte Menge, und betrachtete sich von nun an als Censul und Augustus, was ihm in den Augen der Provinzialen ein noch weit legitimeres Ansehen gab. An die Vergrößerung seines Reichs dachte nun Chlodwig nicht ferner, desto mehr hingegen an die blei- bende Befestigung desselben für sich und seine Söhne; sie ließ sich aber auf keine andre Weise bewirken, als wenn er der einzige König aller Franken wurde. Dieß setzte er auch ins Werk. Lediglich auf den Zweck bedacht und vor keinem Mittel zurückbebend, bereitete er den

6. Mit einem Stahlstich - S. 573

1838 - Stuttgart : Belser
Neuerungen in verschiednen Staaten. 573 melodienreichstes Werk, die Zauberflöte: die Ouvertüre dazu ist gleichsam eine Phantasie über die Musik, und vielleicht das vollendetste Kunstwerk, das je ein Sterb- licher geschaffen hat. Im Dezember desselben Jahrs, unter tausend neuen Entwürfen, rief ihn der Tod ab. Auch ihm wird die dankbare Nation nun bald ein Denk- mal setzen, und zwar zu Salzburg, wo er 1756 geboren worden ist. Neunzehntes. Hauptftück. Therlung Polens. Nach so mancher angenehmen Betrachtung, welche der vorige Abschnitt dargeboten hat, können wir es nicht länger verschieben, entsetzliche Frevel zu erzählen, die, schamlos an einer ganzen Nation verübt, sich gleichsam als letztes Gewicht an die Sündenlast des achtzehnten Jahrhunderts hängten. Allerdings lud kein Staat so sehr als der polnische den Eroberer ein; denn während Alles fortschritt, verblieb Polen in seiner Dumpfheit, kannte weder einen Bürger- noch Bauernstand, hatte ei- nen König ohne Macht, einen Adel ohne zeitgemäße Cul- tur, Reichstage ohne Möglichkeit, sich zu verständigen, und Dissidenten in seiner Mitte, die man seit 1717 durch schnöde Behandlung zu Verräthern bildete. Doch eine halbwegs gesunde Politik mußte die Kabinette von Wien, Berlin, London und Paris darin einstimmig machen, daß sie das Aeusserste thaten, um ein Reich nicht untergehen zu lassen, welches Rußland von der Mitte Europas schied. Statt dessen nehmen wir auch um d 770 jene unbegreif- liche Verblendung wahr, welcher der nordische Koloß seine meisten Siege verdankt. In Curland erlaubte sich Katharina gleich Anfangs rohe Gewalt. Den 16. Nov. 1758 war endlich an Birons Statt Prinz Karl, dritter Sohn Augustsill., gewählt worden: 1763 jagten ihn, so sehr er vom Volk geliebt wurde, russische Truppen aus

7. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 31

1910 - Wittenberg : Herrosé
I. Der Bauernstand sonst und setzt. 31 richtet und erzogen. Die Königin Luise war so entzückt über die Er- ziehungsweise dieses Mannes, daß sie rief: „Ich möchte hin zu ihm, um in der Menschheit Namen ihm zu danken!" In allen Schulen wird jetzt geturnt, und in den meisten Orten sind Tttrn der eine. Das Turnen wurde unter Friedrich Wilhelm Iii. durch den Turnvater Jahn eingeführt, um die Jugend gesund, stark und wehrhaft zu machen. In allen Schulen wurden folgende Lieder gelernt und gesungen: „In dem wilden Kriegestanze" von Schenkendorf, „Was blasen die Tronipeten?" von E. M. Arndt, „Vater, ich rufe dich" von Theodor Körner. Diese vaterländischen Dichter lebten in jener Zeit und begeisterten das Volk durch ihre Lieder. Die Hochschule in Berlin, die heute von mehr als 5000 Studenten besucht ist, gründete der König in jener Zeit. Das Königreich Preußen ist jetzt in Provinzen, Regie- rungsbezirke und Kreise eingeteilt. Das geschah auch unter Friedrich Wilhelm Iii. Dem ganzen deutscher: Vaterlande erwies er eine große Wohltat durch den Zollverein. Bis dahin erhob jeder deutsche Fürst an seiner Landesgrenze von den eingehenden Waren einen Zoll oder eine be- stimmte Abgabe. Manches Zollhaus stammt arrs jener Zeit. Da- durch wurden die Waren merklich teuer. Die Leute aber an der Grenze schlichen heimlich hinüber und herüber, holten die Waren ohne Zoll, also viel billiger, und bestahlerr so den Staat. Dieser mußte viele Grenzwächter anstellen, um die Schmuggelei (vorr schmiegen) zu verhindern. Dieselbe schädigte den Staat, verdarb die Sitten der Leute und kostete manchem Menschen das Leben; denn die Grenzwächter paßten scharf auf und spaßten nicht mit ihren Gewehren. Manches Kreuz und mancher Denkstein an der Landesgrenze erinnert rroch an die Opfer des Schmuggels, die hier fielen. Durch lange, mühsame Verhandlungen brachte es Friedrich Wilhelm dahin, daß nur noch an der deutschen Grenze Zoll erhoben wurde. Der Ertrag desselben wurde unter die eirrzelnen Staaten nach der Bevölkerungszahl verteilt. Der Zollverein bereitete die deutsche Einheit vor. Zur Zeit dieses Königs wurde der Dampf als stärkster Arbeiter irr den Dienst der Menschen genomrnen. Allerlei Dampfmaschinen wurden gebaut. Das erste Dampfschiff befuhr 1825 den Rhein. Die erste Eisenbahn verbarrd 1835 Nürnberg und Fürth, die zrveite Berlin und Potsdam. Die beiden Professoren Gauß und Weber in Göttingen erfanden der: elektrischen Telegraphen oder Ferrr- schreiber, der Schlosser Dreyse in Sömmerda das Zündnadel- gewehr, eiri Amerikaner die Nähmaschinen. Auch die Streich- zündhölzchen, mit denen man jetzt so rasch Licht irr der Dunkelheit macht, wurden in dieser Zeit erfunden. Vorher konnte man nur langsam und mühsam Licht schaffen, indem man einen Feuersteirr gegen Stahl schlug, die Funken mit Schwamm oder Zunder auffing und durch einen Schwefelfaden zur Flarrrrrre entzündete. Unter dem gerechten, schlichten Herrscher wandelten sich alle Ver- hältnisse um. Kein Stand erfuhr das mehr als der Bauernstand.

8. Deutsches Realienbuch - S. 13

1909 - Stuttgart : Franckh
13 nicht. Dagegen genoß er unter den deutschen Völkern großes Ansehen, und unter dem Namen „Dietrich von Lern" lebt er in der deutschen Sage als einer der größten Helden fort. Nach seinem Tode bereitete die Uneinigkeit der Goten ihrem Neiche den Unter- gang. Längst lauerte Ostrom auf eine günstige Gelegenheit, Italien zu gewinnen. In jahrelangen Kämpfen rangen die Feldherrn des o st römischen Kaisers mit den Gstgoten um den Besitz des Landes. Um Berge Vesuv wurde die blutige Ent- scheidungsschlacht geschlagen. Die Beste der Goten kämpften unter ihrem heldenmütigen König Teja todesmutig und heldenkühn, so daß ihnen die Feinde den freien Rbzug mit ihrem gefallenen Könige nicht verweigern konnten. Sie zogen über die Ulpen und gingen spurlos in andern deutschen Stämmen auf. weil aber der oströmische Kaiser seinen Feldherrn schlecht behandelte, rief dieser aus Rache die Langobarden, die früher an der unteren Elbe gewohnt hatten, herbei. Diese eroberten Dberitalien und gründeten hier das langobardische Reich mit der Hauptstadt pavia. Dem vandalenreich in Uordafrika hat ein oströmischer Feld- herr ebenfalls ein Ende gemacht,- das Mestgotenreich fiel dem Rnsturm der Mauren (Mohammedaner) zur Beute. So gingen fast alle während der Völkerwanderung ge- gründeten germanischen Reiche wieder unter,' aber die Kunde von den großen Helden und ihren Taten ist in der deutschen Heldensage für alle Zeiten lebendig geblieben. Ii. Germanische ötammeszeit. \. Dös Zrcmkenreich unter den Merowingern. Chlodwig gründet das Frankenreich. Die Franken waren während der Völker- wanderung von ihren Wohnsitzen am mittleren und unteren Rhein auf fried- lichenr Wege immer tiefer in Gallien eingedrungen, wobei die römisch- keltischen Bewohner teils zurückgedrängt, teils unterworfen wurden. Da kam unter den Franken ein herrschsüchtiger und gewalttätiger König auf, namens Chlodwig. Der Zusammenbruch des weströmischen Reiches durch Odoaker erleichterte es ihm, die R e st e der römischen Macht in Gallien zu zertrümmern und sich mitten in dem eroberten Gebiet, in Paris, festzusetzen. Seiner Croberungslust mußten alle Völker, die in Gallien festen Fuß gefaßt hatten, weichen. Die Rlemannen, welche vom Gberrhein her ebenfalls in Gallien eingedrungen waren, griff er an und besiegte sie in der blutigen Schlacht bei Zülpich (496). Die mächtigen Feinde haben ihm den Sieg nicht leicht gemacht, deshalb hatte er während der Schlacht gelobt, zum Christentum überzutreten, wenn ihm der Christengott den Sieg verleihe. Cr hielt sein versprechen und ließ sich in Reims taufen, und der Papst verlieh ihm den Titel „allerchristlichster König". Rach den Alemannen brachte Chlodwig die Burgunder im Norden in Abhängigkeit, und im Süden drängte er die w e st g o t e n über die Pyrenäen zurück. Sein Ziel war erreicht- er hatte in Gallien ein mächtiges germanisches Reich aufgerichtet.

9. Europa's Länder und Völker - S. 478

1832 - Stuttgart : Macklot
478 Blut wegen der heiligen Freiheit, Blut der Tyrannen, Wodan! Wodan! — Geschlagen ist die blutige Todesschlacht, Erkämpft der Sieg! Der Legionen drohendes Kriegsgeschrei, der Feldherrn stolzes Rufen Zst stumm wre das Grab! In solche Gedanken versunken schwebt auf dieser Höhe der Geist jedes hochherzigen Deutschen zurück in die Vergangenheit, erblickt H e r m a n n, den Besieger eines übermüthigen Eroberers, den Schrecken der Römer, Deutschlands Befreier. Er erblickt den stolzen Augustus, wie er, tief gedemüthigr, mir gerungenen Händen ausrief: V a r u s! Varus! gib mir meine L c g in- nen wieder! Er wendet sich aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart zu dem Augustus unserer Zeiten, dem stolzen Napoleon und dem Helden Arminius - Biücher und sei- nen Kampfgenossen, und ruft ihnen, mit Dankbarkeit und Be- wunderung erfüllt, segnend zu: Deutsche, edle Deutsche, Hier auf dem Gipfel des Hermannsberges, Im Schatten von Hermanns Eiche, Empfangt mein Lob, meinebewunderung, meinen segnendendank! Extersteine in der Grafschaft Lippe. Meine Leser werden nicht wissen was Erter steine sind. Man versteht darunter in der Grafschaft Lippe senkrechte, ein- ander gegenüber stehende, und bis auf den Boden getrennte Fel- sen, die wie Riesen aus der Erde gewachsen zu seyn scheinen. Der eine dieser Felsen, auf der Westseite des Steingebirgcs, ist 80 bis 90 Fuß hoch, und in neuern Zeiten zu einer Art von Einsiedelei umgeschaffen worden. Ein anderer Felsen hängt von der einen Seite so schräg über, daß er das Gleichgewicht beinahe zu verlieren scheint. Auf seinem Gipfel steht eine viereckige halb unbedeckte Kapelle mit einem Altare. Eine Brücke führte ehe- mals von einem benachbarten Berge zu diesem Felsen herüber; sie stürzte aber ein, und mir ist unbekannt, ob sie seitdem wie- der hergestellt worden ist. Ein noch anderer in einiger Entfer-' nung liegender Felsen trägt an dem Rande seines Gipfels ein rundes Felsenstück, das seinen Träger kaum zu berühren scheint und jeden Augenblick herabzustürzen droht. — Dergleichen Son- derbarkeiten findet man noch mehr an diesen Ertersteinen. Die Kur hessischen Lande. Die Kurhessischen Lande liegen, wie man auf der Karte sieht, ziemlich zerstreut in der Mitte von Deutschland. Ein Ku rfü r- stenthum nannte man ehedem das Land eines Fürsten, der bei
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 11
2 22
3 30
4 2
5 168
6 1
7 73
8 0
9 5
10 99
11 12
12 40
13 0
14 5
15 1
16 47
17 0
18 0
19 12
20 3
21 7
22 1
23 9
24 14
25 6
26 5
27 16
28 25
29 1
30 9
31 18
32 0
33 36
34 3
35 2
36 30
37 442
38 7
39 14
40 3
41 2
42 20
43 27
44 0
45 46
46 12
47 11
48 5
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 13
2 0
3 0
4 8
5 2
6 1
7 1
8 3
9 8
10 0
11 1
12 0
13 1
14 0
15 3
16 10
17 9
18 0
19 5
20 0
21 1
22 0
23 7
24 1
25 2
26 0
27 0
28 0
29 8
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 1
36 7
37 0
38 8
39 1
40 6
41 0
42 1
43 0
44 2
45 5
46 3
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 2
57 1
58 0
59 2
60 2
61 3
62 1
63 0
64 0
65 10
66 1
67 2
68 2
69 0
70 1
71 3
72 0
73 0
74 9
75 0
76 3
77 7
78 4
79 0
80 2
81 0
82 3
83 4
84 2
85 0
86 0
87 2
88 0
89 1
90 0
91 0
92 13
93 0
94 2
95 1
96 3
97 0
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 14
2 8
3 5
4 1
5 3
6 4
7 11
8 1
9 109
10 98
11 6
12 8
13 1
14 1
15 0
16 19
17 3
18 9
19 25
20 1
21 26
22 0
23 1
24 1
25 2
26 11
27 0
28 0
29 3
30 7
31 12
32 3
33 125
34 2
35 33
36 1
37 0
38 2
39 30
40 22
41 4
42 4
43 6
44 27
45 6
46 5
47 3
48 13
49 24
50 10
51 8
52 20
53 7
54 23
55 19
56 51
57 7
58 10
59 115
60 2
61 22
62 6
63 7
64 10
65 11
66 0
67 31
68 2
69 0
70 16
71 62
72 20
73 28
74 2
75 8
76 3
77 6
78 15
79 25
80 8
81 115
82 1
83 1
84 1
85 1
86 10
87 5
88 39
89 2
90 0
91 14
92 0
93 19
94 3
95 0
96 1
97 4
98 14
99 4
100 76
101 0
102 8
103 77
104 0
105 4
106 5
107 3
108 0
109 1
110 6
111 7
112 7
113 2
114 5
115 1
116 5
117 10
118 20
119 3
120 12
121 19
122 6
123 5
124 5
125 1
126 3
127 18
128 10
129 13
130 0
131 20
132 23
133 6
134 3
135 0
136 21
137 0
138 3
139 3
140 15
141 5
142 6
143 34
144 21
145 12
146 1
147 2
148 15
149 0
150 20
151 27
152 12
153 3
154 10
155 17
156 37
157 14
158 7
159 7
160 2
161 2
162 0
163 2
164 2
165 12
166 28
167 5
168 1
169 11
170 14
171 5
172 1
173 23
174 9
175 33
176 64
177 64
178 1
179 21
180 1
181 8
182 71
183 32
184 1
185 3
186 11
187 31
188 13
189 0
190 0
191 10
192 71
193 0
194 5
195 1
196 4
197 22
198 8
199 5