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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

2. Biographien und Monographien - S. 53

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 53 — Christentums die Wege zu ebnen. Doch die Härte hatte nicht den gewünschten Erfolg, vielmehr erhoben sich die Sachsen zu einem letzten großartigen Kampfe für ihre alte Freiheit und für die Sitten und die Religion ihrer Väter. Nene mörderische Schlachten wurden geschlagen, indes auch diesmal blieb Karl Sieger, und das tapfere, aber in seiner Kraft erschöpfte Volk mußte auf ferneren Widerstand verzichten. Der heldenmütige Wittukind legte die Waffen nieder und ließ sich taufen, und die meisten seiner Landsleute folgten seinem Beispiele. Der von Pipin dem Kurzen unterworfene Baiernherzog, Thassilo vermochte sich nur schwer in die Abhängigkeit von dem Frankenherrscher zu sinden. Er verbündete sich daher mit seinen östlichen Nachbarn, den Avaren, und suchte mit deren Hilfe seine Selbständigkeit zurückzugewinnen. Doch Karl überwand ihn, verbannte ihn in ein Kloster und machte Baiern zu einer Provinz des fränkischen Reiches. Dann drang er siegreich ins Land der Avaren ein, verfolgte sie bis hinter die Raab und gründete zum Schutze gegen etwaige Einfälle die östliche Mark (Österreich). Um dieselbe Zeit brachte er auch die Slaven an der Havel zur Anerkennung seiner Oberhoheit, und noch im hohen Alter unternahm er einen Feldzug gegen die Dänen und setzte ihnen die Eider zur Grenze. So beherrschte Karl ein Reich, das sich vom Ebro bis zur Raab, von der Eider bis zur Tiber erstreckte. Er war in Wirklichkeit der Nachfolger der römischen Kaiser, er sollte es auch dem Namen nach werden. Papst Leo Iii wurde bei einer Prozession überfallen, gemißhandelt und in ein Kloster gesperrt, entkam indes und floh, Hilfe suchend, zu Karl. Dieser führte ihn nach Rom zurück, setzte ihn in seine Würde wieder ein und hielt strenges Gericht Über die Übelthäter. Dafür mußte sich Leo dankbar bezeigen. Als der Frankenkönig am ersten Weihnachtstage des Jahres 800 in der Peterskirche kniete und seine Andacht verrichtete, trat der Papst in Begleitung der hohen Geistlichen herzu und drückte ihm die Krone der römischen Kaiser aufs Haupt. Ein tausendstimmiger Jubel erhob sich, die Trompeten und Posaunen schmetterten, und die versammelte Menge rief: „Karl, dem von Gott gekrönten großen und friedebriugenden Kaiser, Leben und Sieg!" Als sich der Sturm der Begeisterung gelegt hatte, salbte Leo den neuen Augustus und bekleidete ihn mit dem purpurnen Kaisermantel. Ruhmvoll wie nach außen war auch Karls Regierung nach innen. Er teilte das Laub in Bezirke und setzte über bieselben Grasen, benen die Hanbhabung der Gerichtsbarkeit, die Erhebung der Steuern und die Führung des Heerbannes übertragen war. Zugleich bestellte er Senbgrafen, welche von Gau zu Gau

3. Mit einem Stahlstich - S. 19

1836 - Stuttgart : Belser
/ c. ' Odoakers Reich in Italien. 19 erwartete er Hülfe gegen die rohen Alemannen und Rugier, welche letztere Oesterreich, Salzburg, Tyrvl und das obere Italien, also ein Land bedrohten, das sich kaum erst durch Odoakers Wvhlthaten von den Verheerungen erholte, die es in dem Kriege mit Orestes erlitten hatte. Die Ru- gier vcranlaßten ihn auch zu einem Kriegsznge nach Rv- ricum und Pannonien, auf welchem er die dort noch wohn- haften , in solcher Ferne alles Schutzes entbehrenden Römer an sich zog, und den König der Rugier Fava, den Andre Feletheus nennen, sammt der Königin und einer großen Volksmenge gefangen hinwegführte. Doch zweideutig blieb immer sein Verhältnis; znm griechischen Reiche. Zeno hörte nicht auf, ihn als den Usurpator, sich selbst als den Verdrängten zu betrachten; und obgleich Odvaker einen Zug nach Dalmatien unternahm, um die Ermordung des ehemaligen Kaisers Julius Nepos zu rächen, so war doch dieser Schritt keineswegs vermögend, ihn bei dem byzantinischen Hofe beliebter zu machen; vielmehr grollte, man dort der Macht, die ihn zur Rache befähigte und vermuthetc, das Kaiserthum müsse ihm mehr, als billig, am Herzen liegen, zumal, da er sich um den lebenden Kaiser weniger zu kümmern scheine als um den todten. Mir Freuden also ergriff man die Gelegen- heit, welche der ostgothische König Theuderich zur Wie- derherstellung der, wie behauptet wurde, schwer gekränkten Ansprüche des griechischen Throns, gegeben, oder vielleicht auch genommen hat.

4. Mit einem Stahlstich - S. 373

1836 - Stuttgart : Belser
Karl der Große. 573 dem in vielverheissender Jugendkraft aufblühenden Alon^ so Ii. gerne die Krone abtrat. Auch die Basken hiel- ten sich durch den gegebnen Anfloß von nun an frei von den Sarazenen, zählten bald eigne Könige, und wirk- ten mit im Kampfe der spanischen Chriflen gegen die Un- gläubigen. Noch aus der Ferne traf Karl die erforderlichen Anstalten, um dem Aufstande der Sachsen zu begeg- nen, welche seine Befestigungen an der Lippe und Weser sogleich vernichtet, die Kirche in Paderborn zerstört, und auf dem rechten Rheinufer von Deutz bis Koblenz herauf Alles verheert, besonders aber gegen Kirchen und Geistliche gewüthet und selbst die Mönche von Fulda genöthigt hatten, mit dem Leichname des h. Bonifacius zu entfliehen. Allein das durch Alemannen verstärkte, von Hessen aus vordringende Aufgebot der östlichen Fran- ken fand schon keine Gegner mehr, und als eine Fran- kenschaar, welche vom Rhein aus nach Hessen vordrang, auf einen Heerhaufen der Plündrer an der Eder stieß, zerstreute sich Alles in seine Hütten und Niemand wollte Thäter gewesen seyn (778). Als im folgenden Jahre Karl selbst mit dem Heerbanne kam, fand auch er nur geringen Widerstand. Im Jahre 780 drang er durch Hessen bis an die Weser, von da bis an die Ocker, und Alles erschien, ihm zu huldigen und schaarenweise sich taufen zu lassen. Ja, bis zur Elbe gieng Karl dieses- mal und bis zur Mündung der Ore in die Elbe, wo er die Huldigung der auf dem rechten Ufer wohnenden slavischen Völker annahm; auch die Bewohner des Bardengau's und die sächsischen Osterleute erkann- ten seine Hoheit. Bauer's Gesch. Ii. Bd. 23

5. Mit einem Stahlstich - S. 59

1836 - Stuttgart : Belser
Chlodwig und seine Söhne. 59 diese Arianer den besten Thcil Galliens besitzen; mit Get- tos Hülfe wellen wir ziehen, um das Land unter unsre Herrschaft zu bringen." Mit Freuden willigten die Prv- ceres der Franken ein; Sigebert von Köln, hinkend feit seiner Verwundung in der Alcmannenschlacht, sandte seinen Sehn Chledcrich mit einem Heere; auch die Alemannen mußten Zuzug leisten, und wir haben schvn gesehen, wie Chlodwig, als Alarich Ii. in der Schlacht bei Dengle (507) gefallen, das ganze Gebiet der Westgethen diesseits der Pyrenäen an sich gerissen hätte, wäre er nicht durch Theederichs Einschreiten hieran verhindert worden. Den guten Erfolg, welchen die Unternehmung hatte, verdankte er vornämlich dem nicänischen Symbolum.^ Denn mit Freuden fielen ihm die römischen Provinzialen zu, um ihrer Geistlichen willen, die von den arianifch gesinnten Westgethen als Widcrspäustige mit Strenge behandelt wurden. Während Chlodwig in seinem Siegesläufe be- griffen war, erhielt er von dem byzantinischen Kaiser Auastasin s das Diplom als Con su l, nebst den In- signien, zvg auch sogleich das Purpurkleid nebst der Chla- mys an, schlang das Patricicr-Diadem um sein Haupt, stieg zu Pferde, warf Geld unter die. versammelte Menge, und betrachtete sich von nun an als Censul und Augustus, was ihm in den Augen der Provinzialen ein noch weit legitimeres Ansehen gab. An die Vergrößerung seines Reichs dachte nun Chlodwig nicht ferner, desto mehr hingegen an die blei- bende Befestigung desselben für sich und seine Söhne; sie ließ sich aber auf keine andre Weise bewirken, als wenn er der einzige König aller Franken wurde. Dieß setzte er auch ins Werk. Lediglich auf den Zweck bedacht und vor keinem Mittel zurückbebend, bereitete er den

6. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 151

1844 - Stuttgart : Metzler
151 Karl der Große. diese Worte gesprochen, als es im Westen düster heranwogte, und über eine unübersehbare Menge Gewappneter ragte, ganz mit Eisen bedeckt, auf gepanzertem Rosse die hohe, breitschultrige Gestalt des Frankenhelden majestätisch hervor, das gewaltige Schwert in der Rechten. „Das ist er!" ries Otker aus/ und stürzte fast sinnlos zu Boden. Während der Belagerung Pavia's besuchte Karl Rom. Die Stadtbehörden mit ihrem Panner, die Schuljugend mit Palm- und Oelzweigen zogen ihm entgegen, und auf den Staffeln der Pelerskircbe erwartete ifm der Pabst, von der hohen Geistlichkeit umgeben. Karl bestätigte die Schenkung, welche sein Barer dem Pabste mir dem Lande gemacht batte, welches wir unter dem Namen Kirchenstaat kennen. Indessen hatte sich Pavia ergeben; Desiderius endigte sein Leben in dein westfränkischen Kloster Korvey, und Karl kehrte, nachdem ihm zu Mailand die eiserne Krone aufs Haupt gesetzt worden war, nach Franken zurück. ■ Im Jahre 778 überschritt Karl, von einigen arabischen Fürsten zu Hülfe gerufen, die Pyrenäen, und vereinigte die Graf- schaft Barcelona mit seinem Reiche; aber bei der Rückkehr wurde er in dem Thale Roncevalles von den Basken angefallen, ein großer Theil des Gepäckes ging verloren, und mehrere seiner ausgezeichnetsten Helden fanden den Tod, unter diesen sein Neffe, der tapfere Rutland oder Roland, dessen Leben und Thaten, durch eine Menge Fabeln ausgeschmückt, von vielen Dichtern be- sungen wurden. Auch gegen die slavischen Völkerschaften, die Obotriten in Mecklenburg, die Milzen in Pommern und die Sorben an der Saale und obern Elbe, sowie gegen die Avaren in Oestreich und Ungarn stritt Karl mit Glück; das fränkische Reich dehnte sich unter seinem Scepter im Norden bis zur Eider, im Osten bis zur Theiß, im Süden bis zu dem Ebro und der Tiber aus. Im Jahre 800 kam Karl nach Rom, um diejenigen zu strafen, welche den Pabst Leo den Dritten mißhandelt hatten. Als er am Weihnachtsfeste in der Peterskirche vorn Gebet auf- stand, nahte sich Leo, setzte ihm eine Krone aufs Haupt und salbte

7. Erster Unterricht in der Weltgeschichte für die untern Abtheilungen der Bürger- und Gelehrtenschulen; oder anschauliche Erzählungen und Schilderungen aus der alten und mittlern Geschichte - S. 140

1844 - Stuttgart : Metzler
140 Die Hunnen und ihr König Attila. sten stehenden Würdenträger standen durch bedeckte Gänge mit dem Palaste in Verbindung und bildeten mit demselben ein durch eine Plankenmauer von den übrigen Wohnungen abge- schlossenes Ganzes. In einem großen Gemach empfing er, um- geben von seiner Familie und den vornehmsten Heerführern, die fremden Gesandten und ließ sie auf silbernen und goldenen Ge- fässen köstlich bewirthen, während er selbst blos Brod und Fleisch von hölzernen Platten genoß und ans einem hölzernen Becher trank. Seine Kleidung zeichnete blos Einfachheit, Reinlichkeit und Feinheit des Stoffes aus; denn er verschmähte alten Prunk an seiner Person. Attila dehnte seine Macht bis zu den Grenzen China's aus, verheerte Thracien bis zumhellespont, plünderte über 70 Städte, bedrohte selbst Constantinopel und nöthigte Kaiser Theodosius den Zweiten zu einem schimpflichen Frieden. Theodosius mußte alle gefangenen Hunnen ohne Lösegeld freigeben, dagegen jeden ans der Gefangenschaft entlaufenen Römer mit zwölf Goldstücken loskaufen oder zurücksenden, als rückständigen Tribut 6000 Pfund Gold bezahlen und versprechen, daß er jährlich 1000 Pfund Gold liefern und keinem Ausreißer von der Nation der Hunnen Zuflucht gewähren wolle. Im Jahr 451 unternahm Attila mit einer halben Mil- lion Streiter einen Zug nach Gallien, bemächtigte sich der mei- sten Städte des Mittelrheins und des nördlichen Frankreichs und rückte bis Orleans an der Loire vor. Aber jetzt nahten die Römer unter Aetius mit den Westgothen, welche sich in den Pyrenäengegenden festgesetzt hatten, und andern celtischen und germanischen Völkerschaften. Attila zog sich in die ausge- dehnten katalaunischen Felder bei Chalons an der Marne zurück, welche der Entwicklung seiner Reitergeschwader gün- stig waren. Hier bereiteten sich beide Partheien zur Schlacht. Attila befragte seine Wahrsager über den Ausgang des be- vorstehenden Treffens; sie sagten, der feindliche Anführer werde fallen, aber auch eine große Anzahl Hunnen das Leben ver- liereit. Er selbst.nahm mit den Hunnen das Mitteltreffen

8. Bd. 2 - S. 225

1837 - Stuttgart : Scheible
223 Wichtigkeit desselben'), die Pferde seiner Officiere, ja selbst fein eigenes^), zurückgesandt, damit die Unmög- lichkeit der Flucht sie zwinge, zu siegen oder zu sterben. Ihrerseits leisteten 3) die Helvetier dein Angriffe der Römer kräftigen Widerstand; keiner kehrte beim Zurück- weichen dem Feinde den Rücken zu; sie stritten bis gegen Abend, und nur 130,000 der Ihrigen überlebten diejes Tref- fen. Sie zogen sich in den Canto» der Lingonen (Ge- biet von Langres) zurück. Cäsar verbot diesen Völker- schaften, sie aufzunehmen, beschleunigte seinen Marsch, hielt die Feinde auf, und zwang sie, ihn tun Gnade zu bitten. Ein einziger Stamm, jener aus dem Caitton Urb ige- lte s (Bern), war nach Deutschland entkommen. Die Bewohner der Städte, welche diese Flüchtlinge durch- ziehen mußten, lieferten sie den Römern wieder iit die Hände 4). Man schloß Frieden mit den Helvetiern, welche gezwungen wurden, in ihr Land zurückzukehren; ihre An- zahl belief sich damals auf nicht mehr als 5) 110,000 Mann. Dieser Sieg erregte die Bewunderung der Gallier. Eine große Anzahl von Cantons-Oberhäuptern kam her- bei, um ihn zu beglückwünschen. Die Aedner und Se- quaner stritten sich lange um die Obergewalt; jene hat- ten iit ntehreren Gefechten den Sieg davongetragen, trotz der zahlreichen Hilfstruppen, welche die Arverner ihren Feinden zugeführt hatten. In dieser schwierigen Lage riefen die Sequester freittde Vertheidiger herbei; ein unpolitisches Benehmen, das sie bald zu bereuen Ur- sache hatten^). Ariovist, König der Sueveu, eilte 1 1) zu übers: davon voraussehend die Wichtigkeit 2) ja . . . eigenes, le sien m<*me 3) oppos»jr 4) Jemanden wieder tu die Hände liefern, ramener ä qqn. 5) belief sich auf nicht mehr als, ne depassait pas 6) zu übers.: wovon sie hatten bald zu sich bereuen.

9. Deutsches Realienbuch - S. 13

1909 - Stuttgart : Franckh
13 nicht. Dagegen genoß er unter den deutschen Völkern großes Ansehen, und unter dem Namen „Dietrich von Lern" lebt er in der deutschen Sage als einer der größten Helden fort. Nach seinem Tode bereitete die Uneinigkeit der Goten ihrem Neiche den Unter- gang. Längst lauerte Ostrom auf eine günstige Gelegenheit, Italien zu gewinnen. In jahrelangen Kämpfen rangen die Feldherrn des o st römischen Kaisers mit den Gstgoten um den Besitz des Landes. Um Berge Vesuv wurde die blutige Ent- scheidungsschlacht geschlagen. Die Beste der Goten kämpften unter ihrem heldenmütigen König Teja todesmutig und heldenkühn, so daß ihnen die Feinde den freien Rbzug mit ihrem gefallenen Könige nicht verweigern konnten. Sie zogen über die Ulpen und gingen spurlos in andern deutschen Stämmen auf. weil aber der oströmische Kaiser seinen Feldherrn schlecht behandelte, rief dieser aus Rache die Langobarden, die früher an der unteren Elbe gewohnt hatten, herbei. Diese eroberten Dberitalien und gründeten hier das langobardische Reich mit der Hauptstadt pavia. Dem vandalenreich in Uordafrika hat ein oströmischer Feld- herr ebenfalls ein Ende gemacht,- das Mestgotenreich fiel dem Rnsturm der Mauren (Mohammedaner) zur Beute. So gingen fast alle während der Völkerwanderung ge- gründeten germanischen Reiche wieder unter,' aber die Kunde von den großen Helden und ihren Taten ist in der deutschen Heldensage für alle Zeiten lebendig geblieben. Ii. Germanische ötammeszeit. \. Dös Zrcmkenreich unter den Merowingern. Chlodwig gründet das Frankenreich. Die Franken waren während der Völker- wanderung von ihren Wohnsitzen am mittleren und unteren Rhein auf fried- lichenr Wege immer tiefer in Gallien eingedrungen, wobei die römisch- keltischen Bewohner teils zurückgedrängt, teils unterworfen wurden. Da kam unter den Franken ein herrschsüchtiger und gewalttätiger König auf, namens Chlodwig. Der Zusammenbruch des weströmischen Reiches durch Odoaker erleichterte es ihm, die R e st e der römischen Macht in Gallien zu zertrümmern und sich mitten in dem eroberten Gebiet, in Paris, festzusetzen. Seiner Croberungslust mußten alle Völker, die in Gallien festen Fuß gefaßt hatten, weichen. Die Rlemannen, welche vom Gberrhein her ebenfalls in Gallien eingedrungen waren, griff er an und besiegte sie in der blutigen Schlacht bei Zülpich (496). Die mächtigen Feinde haben ihm den Sieg nicht leicht gemacht, deshalb hatte er während der Schlacht gelobt, zum Christentum überzutreten, wenn ihm der Christengott den Sieg verleihe. Cr hielt sein versprechen und ließ sich in Reims taufen, und der Papst verlieh ihm den Titel „allerchristlichster König". Rach den Alemannen brachte Chlodwig die Burgunder im Norden in Abhängigkeit, und im Süden drängte er die w e st g o t e n über die Pyrenäen zurück. Sein Ziel war erreicht- er hatte in Gallien ein mächtiges germanisches Reich aufgerichtet.

10. Europa's Länder und Völker - S. 478

1832 - Stuttgart : Macklot
478 Blut wegen der heiligen Freiheit, Blut der Tyrannen, Wodan! Wodan! — Geschlagen ist die blutige Todesschlacht, Erkämpft der Sieg! Der Legionen drohendes Kriegsgeschrei, der Feldherrn stolzes Rufen Zst stumm wre das Grab! In solche Gedanken versunken schwebt auf dieser Höhe der Geist jedes hochherzigen Deutschen zurück in die Vergangenheit, erblickt H e r m a n n, den Besieger eines übermüthigen Eroberers, den Schrecken der Römer, Deutschlands Befreier. Er erblickt den stolzen Augustus, wie er, tief gedemüthigr, mir gerungenen Händen ausrief: V a r u s! Varus! gib mir meine L c g in- nen wieder! Er wendet sich aus der Vergangenheit zurück in die Gegenwart zu dem Augustus unserer Zeiten, dem stolzen Napoleon und dem Helden Arminius - Biücher und sei- nen Kampfgenossen, und ruft ihnen, mit Dankbarkeit und Be- wunderung erfüllt, segnend zu: Deutsche, edle Deutsche, Hier auf dem Gipfel des Hermannsberges, Im Schatten von Hermanns Eiche, Empfangt mein Lob, meinebewunderung, meinen segnendendank! Extersteine in der Grafschaft Lippe. Meine Leser werden nicht wissen was Erter steine sind. Man versteht darunter in der Grafschaft Lippe senkrechte, ein- ander gegenüber stehende, und bis auf den Boden getrennte Fel- sen, die wie Riesen aus der Erde gewachsen zu seyn scheinen. Der eine dieser Felsen, auf der Westseite des Steingebirgcs, ist 80 bis 90 Fuß hoch, und in neuern Zeiten zu einer Art von Einsiedelei umgeschaffen worden. Ein anderer Felsen hängt von der einen Seite so schräg über, daß er das Gleichgewicht beinahe zu verlieren scheint. Auf seinem Gipfel steht eine viereckige halb unbedeckte Kapelle mit einem Altare. Eine Brücke führte ehe- mals von einem benachbarten Berge zu diesem Felsen herüber; sie stürzte aber ein, und mir ist unbekannt, ob sie seitdem wie- der hergestellt worden ist. Ein noch anderer in einiger Entfer-' nung liegender Felsen trägt an dem Rande seines Gipfels ein rundes Felsenstück, das seinen Träger kaum zu berühren scheint und jeden Augenblick herabzustürzen droht. — Dergleichen Son- derbarkeiten findet man noch mehr an diesen Ertersteinen. Die Kur hessischen Lande. Die Kurhessischen Lande liegen, wie man auf der Karte sieht, ziemlich zerstreut in der Mitte von Deutschland. Ein Ku rfü r- stenthum nannte man ehedem das Land eines Fürsten, der bei
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