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1. Neue Zeit - S. 354

1897 - Stuttgart : Neff
354 Friedensanerbietungen, die darauf Napoleon dem preussischen König machte, wies dieser zurück, und schloss mit Schweden 20. April 1807 ein Bündnis zum Zweck der Befreiung Preussisch- Pommerns, am 26. April mit Kussland den Vertrag von Barten- stein, in dem sich beide Teile verpflichteten, die Waffen nicht niederzulegen, ehe die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt seien, für sich aber keine Eroberungen zu machen; auch England beteiligte sich und war bald zur Zahlung von Subsidien bereit. Aber die Niederlage der Russen bei Friedland (14. Juni 1807) bewirkte nicht nur, dass diese über den Niemen zurück- gingen, worauf die Preussen folgen und Königsberg räumen mussten, sondern auch, dass Alexander in Friedensunterhand- lungen mit Napoleon trat. Der Friede von Tilsit. Alexander I. Hess sich von Napoleons Liebenswürdigkeit und noch mehr von den Aussichten, die er ihm auf Vergrösserung der russischen Macht eröffnete, völlig gewinnen. Vergeblich verstand sich die bisher von Napoleon mit Schmähungen verfolgte preussische Königin Luise zu dem Versuch, Napoleon persönlich zu einer Milderung der Bedingungen zu bestimmen. Am 7. Juli 1807 wurde der Friede von Tilsit zwischen den russischen und französischen, am 9. von den preussischen Bevollmächtigten unterzeichnet; „aus Rücksicht auf Kaiser Alexander“ gab Napoleon dem preussischen König die kleinere Hälfte seiner Staaten (2856 Qm mit 4600000 Einw.) zurück ; alles preussische Gebiet westlich der Elbe mit Magdeburg und die Erwerbungen der zweiten und dritten polnischen Teilung musste Preussen abtreten, ausserdem den Kreis Kottbus, den Sachsen, und den Kreis Bialy stock, den Russland erhielt; Danzig wurde Freistaat mit französischer Besatzung. Süd- und Südostpreussen erhielt als „Grossherzogtum Warschau“ der König von Sachsen, den grösseren Teil der westelbischen Abtretungen Preussens mit Hessen-Kassel, Braunschweig und anderen welfischen Ge- bietsteilen Napoleons jüngster Bruder Jérôme als „Königreich Westfalendas Grossherzogtum Berg wurde bedeutend ver- grössert (u. a. durch Münster und Grafschaft Mark) ; an Holland fiel Ostfriesland ; zur Verfügung Frankreichs blieb Hannover, Erfurt, Baireuth. Alexander erkannte alle diese, sowie die früher von Napoleon vorgenoynmenen Gebietsänderungen und dessen poli- tische Schöpfungen an, überliess an Frankreich die jonischen Inseln und trat der Kontiyientalsperre gegen England bei. Napoleon übernahm die Vermittlung des Friedens zwischen Russland und der Türkei und machte zugleich dem russischen Kaiser Aussicht auf eine Teilung der Türkei. Frankreich und Russland schlossen ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis.

2. Neue Zeit - S. 373

1897 - Stuttgart : Neff
373 stand Anfang des Jahres 1814 mit seinem siegreichen Heer vor Bayonne, und die spanische Regentschaft weigerte sich, ohne England Frieden zu schliessen, obgleich Napoleon in einem Ver- trag vom 8. Dezember 1813 Ferdinand Vii. als spanischen König anerkannt hatte. § 114. Der Sturz Napoleons. Der Krieg von 1814. Im November 1813 hatte Metternich Napoleon Vorschläge machen lassen, wonach dieser französischer Kaiser bleiben und Frankreich seine „natürlichen Grenzen“ be- halten sollte, was Arndt zu seiner Schrift „der Rhein Deutsch- lands Strom, nicht Deutschlands Grenzeu veranlasste. Da Napoleon, Metternichs Erwartungen entsprechend, zuerst ablehnend, dann mit sehr viel weitergehenden Forderimgen antwortete, erliessen die Verbündeten die Frankfurter Proklamation, worin sie als ihr Ziel Unabhängigkeit des französischen Reichs, wie aller andern europäischen Staaten und Napoleon als einziges Hindernis des Friedens bezeichneten. Doch unterdrückte Napoleon alle Regungen des Widerstandes gegen die neuen Opfer, die er dem französischen Volk zumutete. Blücher, der in der Neujahrsnacht den Rhein bei Caub überschritten hatte, und die grosse Armee, die von der Schweiz aus in Frankreich eindrang, zogen der Champagne zu, und Blücher, bei Brienne von Napoleon zurück- gedrängt, aber dann durch Abteilungen der grossen Armee ver- stärkt, siegte über Napoleon hei La Rothiere 1. Februar 1814, worauf dieser seinem Gesandten Caulaincourt weitgehende Voll- machten für den am 5. Februar eröffneten Friedenskongress in Chätillon gab. Aber Napoleon benützte die Trennung der ver- bündeten Heere, um zuerst die einzelnen Abteilungen des die Marne entlang ziehenden Blüclier’schen Heeres in einer Reihe von Gefechten bei Montmirail, Chateau- Thierry und Etoges (10. bis 15. Februar) zu schlagen und dann die grosse Armee, die dem Lauf der Seine gefolgt war, durch die Gefechte hei Nangis und Montereau (17-/18. Februar) auf Troyes zurückzudrängen; nun nahm er die Friedensvollmachten zurück, doch löste sich der Kongress erst am 18. März ohne Ergebnis auf. Während sich Napoleon wieder gegen Blücher wandte, der mit seinem rasch wiederhergestellten Heer auf Soissons marschierte, um sich mit Bülow, dem Eroberer Hollands, zu vereinigen, wurden Macdonald und Oudinot bei Bar sur Auhe von der grossen Armee geschlagen, und am 1. März schlossen Russland, Grossbritannien, Oesterreich und Preussen den Vertrag vonchaumont, der ausser einem Schutz- und Trutzbündnis auf 20 Jahre das Programm der Neu- 1 -Wm*

3. Mittelalter - S. 160

1896 - Stuttgart : Neff
160 bewidmeten Städte „gingen“ bei der Ursprungsstadt ihres Rechts „zu Haupte“, das Gericht der letzteren war „Oberhof“. § 50. Die Grermanisation (1er ostelbisclien Gebiete. Die Erfolge Ottos I. (s. S. 72) gegenüber den nordslaviscken Völkern waren seit Otto Ii. immer mehr verloren gegangen. Durch den Frieden von Bautzen (s. S. 78) war die Elbe wieder die nordöstliche Grenze Deutschlands geworden. Konrad Ii. unterwarf allerdings die sorbischen und die liutizischen Gebiete, vielleicht auch die Abotriten wieder der Tributpflicht, aber die Bestrebungen Ottos I. auf Verehr is tlichung und Kultivierung des slavischen Landes nahm kein Kaiser (Lothar ausgenommen, s. S. 105) wieder auf. Fürsten, Adel, Bürger und Bauern haben (etwa 1100—1350) dem Deutschtum die Gebiete zwischen Elbe und W eich sei gewonnen. Schon die Billung’sehen Herzoge hatten sich um die Wende des Xi. Jahrhunderts eine Oberherrschaft über christliche, aber nicht mit Gewalt christianisierende Herrscher der Abotriten und der westlichen Liutizen erworben. Kaiser Lothar unterwarf die Abotriten, zerstörte Rethra, den heiligen Ort des Liutizen-bundes, und nötigte Boleslaw Iii., den König Polens, für Pommern und Rügen den Lehenseid zu schwören. Aber die Aufgabe, rechts der Elbe, auf slavi-schem Boden, deutsche Herrschaften zu gründen, nahmen erst Albrecht der Bär, seit 1134 Markgraf der Nordmark, und Heinrich der Löwe in Angriff. Albrecht unterwarf Havelberg, wo er das Bistum wiederaufrichtete, und die Priegnitz, erwarb Brandenburg (s. S. 108) und dehnte die Nordmark bis zur Havel und Nuthe aus. Heinrich stürzte, um Lübeck, das er seinem Gründer Adolf Ii. von Holstein, dem Kolonisator Wagriens, entrissen hatte, gegen die Dänen behaupten zu können, den Abotritenfürsten Niklot (1160), musste aber das Abotritenland 1166, mit Ausnahme der Grafschaft Schwerin, dessen Sohn Pribislaw als Lehen überlassen. Er zwang 1177, mit Hilfe Ottos von Brandenburg, Pommern wieder zum Anschluss an Deutschland. Die Aussicht, grössere Hufen als im Mutterlande zu Erbzmsrecht, das die Person nicht band, zu erhalten und von dem Flurzivang der Gewannlage unbehindert in freier Bewegung zu bebauen, zog aus dem Mutterlande, trotz der schweren Arbeit der Kultivierung, Ansiedler in Masse herbei, zuerst Vlamen und Holländer (Moorkultur), dann Sachsen, Westfalen, Thüringer, Franken, auch Süddeutsche. Nach dem Vorgang, den Graf Adolf in Wagrien gab, begann 1160 die systematische Kolonisation der Mark Brandenburg ; ein Unternehmer. „Lokator“ (der zukünftige Erbschulze), übernahm vom Markgrafen, von einer Kirche oder einem adeligen Herrn Neuland oder ein slavisches Dorf, aus dem die Bewohner vertrieben waren, zur Besiedelung. Etwa seit 1225 erfolgte die Gründung vieler Städte nach einem bestimmten Typus. Das westliche Mecklenburg war schon vor 1280 wesentlich deutsches Land (hauptsächlich Sachsen und Westfalen); ihre kultivierende und germanisierende Thätigkeit (s. § 34) übten die Cisterzienser aus im östlichen Mecklenburg , Pommern (von hier aus Oliva in Pommerellen gegründet), Lausitz, Meissen, Schlesien. Die bayerische Mark, die Ostmark, wurde in wenig systematischer und energischer Kolonisation, welche der Grossgrundbesitz ausführte,

4. Mittelalter - S. 70

1896 - Stuttgart : Neff
70 Kapitel Vi. Die Zeit der sächsischen und der ersten salischen Kaiser. § 23. Heinrich I. Dem letzten Wunsch Konrads I. entsprechend (§ 21) wurde der Sachsenherzog Heinrich (mit dem Karolingischen Haus weitläufig verwandt?) von den Franken und Sachsen in Fritzlar zum König gewählt. Das Verdienst Heinrichs I. (919—36) ist es, das gänzliche Auseinanderfallen des ostfränkischen Reiches verhütet und seinen Fortbestand den von aussen drohenden Gefahren gegenüber gesichert zu haben. Er lehnte die von kirchlicher Seite angebotene Salbung ab und begnügte sich den Stammesherzogen gegenüber mit der Anerkennung seiner königlichen Würde: in allen inneren Angelegenheiten, besonders hinsichtlich des Kirchenguts, blieben sie unabhängig, Arnulf von Bayern behielt auch die Ernennung der Bischöfe, und die süddeutschen Herzoge trieben selbständige auswärtige Politik. Nachdem Heinrich 921 von dem westfränkischen König Karl Iv. anerkannt worden war und 924 von den Ungarn für Sachsen einen neunjährigen Waffenstillstand erkauft hatte, benützte er 925 die inneren Unruhen im westfränkischen Reich, um durch einen raschen, unblutigen Feldzug Lothringen, dessen Herzog Giselbert Heinrichs Eidam wurde, wieder an das Reich zu bringen. Für den Kampf mit den Ungarn schuf er eine sächsische Lehensreiterei und legte in Sachsen feste Plätze („Burgen ), wie Quedlinburg, Merseburg, an, in die „nach Beschluss des Königs und der Fürsten“ je der neunte kriegsdienstpfiichtige Mann übersiedeln musste; es waren dies noch keine Städte, aber da aus militärischen Gründen Oertlichkeiten, die die natürlichen Verkehrsstrassen beherrschten, gewählt und wegen der Sicherheit, die sie boten, auch Märkte und Festversammlungen in sie verlegt wurden, da zugleich die auf königlichen Befehl befestigten Plätze den höheren, durch den Königsbann geschützten Frieden besassen, so waren die Voraussetzungen für die Entwickelung städtischen Wesens in diesen Burgen gegeben. Von 928 bis 932 wurde durch siegreiche Kämpte gegen die slavischen Stämme der Heveller (an der mittleren und unteren Havel), Daleminzier (zwischen Saale und Elbe), Redarier (zwischen Havel und Peene), Abotriten (s. § 16) und Liutizen (zwischen Elbe und Oder im Spreegebiet) nicht bloss

5. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 55

1881 - Merseburg : Steffenhagen
55 (Die Magyaren.) Heinrich der Finkler (so genannt, weil ihn der Sage nach die Ueberbringer der Krone beim Vogelfänge [919—936 trafen) legte den ersten Grund zu Deutschlands Macht und Größe. Das wichtigste Ereignis während seiner Regierung war die Besiegung der Magyaren, jenes den Hunnen so ähnlichen Reitervolkes, das seine Wohnsitze in Ungarn hatte. Nachdem sie schon wiederholt Einfälle in's deutsche Reich gemacht, glückte es Heinrich, einen ihrer vornehmsten Anführer gefangen zu nehmen. Durch Freigebnng desselben erlangte er einen 9 jährigen Waffenstillstand, während welcher Zeit er indes einen bestimmten Tribut entrichten mußte. (Der Städtegründer.) Die so gewonnene Ruhe benutzte Heinrich, um sein Volk geschickt zu machen, dem Feinde in nachdrücklicher Weise entgegen zu treten. Vor allem schuf er eine tüchtige Rei-terei, welche zur Bekämpfung der Magyaren durchaus nötig war. Um diesen noch mehr Hindernisse in den Weg zu legen, umgab er die wenigen vorhandenen Städte mit Mauern und gründete neue. Da aber die Deutschen nur schwer zu bewegen waren, in enge Orte sich einzuschließen, ließ Heinrich losen, und jeder neunte Mann mußte in die Stadt ziehen. Bald fanden indes auch andere Gefallen an dem Leben der Bürger, zumal diese mancherlei Begünstigungen erfuhren. Keiner von ihnen durfte leibeigen seiu, 'alle größeren Versammlungen wurden in ihrer Mitte abgehalten, und Hanvel und Gewerbe schlugen hinter den schützende Mauern ihren Sitz auf. (Feldzüge gegen die Slaven.)' Um sein neugeschaffenes Heer zu prüfen, unternahm Heinrich mehrere Kriegszüge gegen die unruhigen slavischen Nachbarn. Er besiegte die Hev eller und eroberte ihre Hauptstadt Brennabor (Brandenburg); er machte die Böhmen zinspflichtig; er erstürmte die Hauptstadt der Dale-minzier und erbaute in jenen Gegenden die feste Burg Meißen. Zumschutze der gewonnenenlandstricheaber bestellte er M arkgr afe n. (Schlacht bei Riade. Heinrich's Ausgang? Mittlerweile war der Waffenstillstand mit den Magyaren abgelaufen und da ihnen Heinrich die Weiterzahlung des Tributs verweigerte, brachen sie in großen Scharen in das Reich ein. Sie verwüsteten Thüringen mit Feuer und Schwert, töteten die Männer und schleppten die Weiber und Kinder als Gefangene fort. Da rückte ihnen der König mit seinem Heere entgegen und brachte ihnen bei Riade 933 in der Gegend von Mersebnrg eine völlige Niederlage bei. — Drei Jahre später starb Heinrich zu Mein leben an der Unstrut und fand zu Quedlinburg seine Ruhestätte. § 40. Otto der Große. (Otto's Krönung.)- Das Werk, [936—973 das Heinrich begonnen hatte, setzte sein Sohn Otto der Große fort. Einstimmig von den Fürsten als König anerkannt, wurde er zu Aachen mit großer Pracht gesalbt und gekrönt. Bei dieser

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

8. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 314

1861 - Stuttgart : Hallberger
314 Paris. Eine der merkwürdigsten und wichtigsten Städte der Erde ist Paris, die Hauptstadt Frankreichs, die jetzt wohl anderthalb Millio- nen Menschen beherbergt. Ein ungewöhnliches Gewühl von Menschen drängt sich hier stetsfort in den Straßen. Elegant gekleidete Herren und Damen, Arbeiter und Bettler, Vornehme und Arme, fleißige Leute und Müssiggänger, Fußgänger, Reiter und Kutscher, — Alles füllt im buntesten Durcheinander die Straßen, die öffentlichen Plätze und Vergnügungsorte, so daß man glaubt, es könne in ganz Paris kein Mensch mehr zu Hause seyu. Obwohl auch hier unter 1200 Straßen manche krumm und winkelig sind, so findet man dagegen auch wieder viele, die in geradester Linie mit den großartigsten Häu- sern und Palästen besetzt sind. Die herrlichen Bauten, denen man hier fin jeder Straße begegnet, die prachtvollen Kaufläden, die sich in einer Straße oft zu Hunderten aneinander reihen, die wunder- schönen Brücken, die großen, oft mit den schönsten Statuen besetzten öffentlichen Plätze, sodann die reichen Kunstsammlungen und eine Menge anderer Gegenstände beschäftigen das Auge des Fremden Monate lang und setzen ihn alle Augenblicke in Staunen und Ver- wunderung. Die Königreiche Selgicn und Holland. Beide Königreiche bildeten früher das Königreich der Nieder- lande. Im Jahre 1831 riß sich aber der südliche Theil des Lan- des von dem nördlichen los, wählte sich einen König und bildet seitdem das Königreich Belgien, das aus 536 Q.m. 4'2 Mill. Einwohner zählt, die größtenthcils der katholischen Kirche angehören. Die Hauptstadt des Landes ist Brüssel. Antwerpen, Gent, Lüttich, Meäicln und Brügge sind wichtige Fabrik- und Handelsstädte. Das Königreich Holland ist so groß als Belgien, zählt aber nur 3 Millionen Menschen. Es ist "ein Land ohne Berg und Wald und liegt an manchen Stellen tiefer, als die Nordsee, gegen welche es durch kostspielige Dämme geschützt werden muß. Holland hat herrliche Wiesen und Weiden, und daher auch eine treffliche Vieh- zucht, die nebst dem Härings- und Walfischfang und bedeutendem Fabrikbetrieb eine Hauptnahrungsquelle der Einwohner bildet. Der Handel und die Schifffahrt beschäftigen ebenfalls Tausende von Men- schen; denn in fast allen Meeren trifft man holländische Schiffe an. Die Residenzstadt des Landes ist Haag. Gkßcr und wich- tiger aber ist Amsterdam (225). • Sie ist der Sitz eines großarti- gen Weltverkehrs und wird hierin nur von London übertroffen. Der sumpfige Boden macht es hier nothwendig, daß vor Erbauung

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 1

1861 - Stuttgart : Hallberger
Geschichte des Königreichs Preussen. . Das Stammland der preussischen Monarchie ist die Mark Bran- denburg, welche vor der Völkerwanderung von den Longobar- de n und Semnonen bewohnt wurde. Als diese ihre bisherige Heimat verliessen und nach Süden zogen, nahmen die Wenden und W i 1 z e n dieselbe in Besitz. Diese slavischen Volksstämme kamen bald mit den umherwohnenden Sachsen in Streit; als aber diese von Karl dem Grossen überwunden wurden, zwang er auch die Wen- den zu einem Vergleich, in welchem sie das Christenthum anzuneh- men und Tribut zu zahlen versprachen. Sie hielten jedoch ihr Ver- sprechen nicht, und machten wieder Einfälle in das Sachsenland. Um sie zur Ruhe zu bringen rückte später Kaiser Heinrich Ii. in ihr Land ein und kam nach einem langen und beschwerlichen Zuge vor die Stadt Brennabor, welche jetzt Brandenburg heisst; aber die H a- v e 1 war hoch angeschwollen und die Umgegend so mit Sümpfen und Morästen bedeckt, dass der Kaiser mit seinem Heere der Stadt nicht nahen konnte. Plötzlich aber kam der Winter und belegte Fluss und Sümpfe mit festem Eise, worauf die Wenden sich ergaben und ihr • Versprechen, das sie Karl dem Grossen gegeben, erneuerten. Um aber sicher zu seyn, dass dieses Versprechen gehalten werde, bestimmte der Kaiser einen Landstrich zwischen der Havel und Elbe zu einer Grenz- oder Markgrafschaft und setzte den Grafen Siegfried von Merseburg als Markgrafen darüber, damit er die Wenden im Zaume halten sollte. Dieser Landstrich, die Nordmark, Nord- sachsen oder die wendische Mark ist das Stammland der preussischen Monarchie. Im 12. Jahrhundert setzte Kaiser Lothar Albrecht den B ä- ren als Markgrafen ein. Dieser erbte von einem wendischen Könige auch die M i 11 e 1 m a r k und nannte sich nachher Markgraf von Brandenburg. Er gründete nebst andern Städten auch Berlin, und seine Nachkommen regierten das Land bis zum Jahr 1320, wo sie ausstarben. Nun kam Brandenburg an Fürsten aus dem baye- rischen Hause, indem der damalige Kaiser Ludwig, der Bayer, seinen 12jährigen Sohn Ludwig damit belehnte. Das Land kam in eine bedrängte Lage, indem die bayerischen Fürsten in ihrer Geld- noth viele Städte verpfändeten, sich um die Regierung nichts küm- merten und meistens auswärts wohnten. Die Adeligen zogen unter der Anführung des Herzogs Otto von Braunschweig im Lande umher und raubten und plünderten nach Gefallen. Endlich zwang Kaiser 1

10. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 131

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 131 — renb die Türken zum Krieg mit Rußland zu veranlassen. Als es dennoch zum Frieden kam und der Sultan, der ihn fast vier Jahre unterhalten hatte, seine Abreise wünschte und ihm das Reisegeld auszahlen ließ, ging er erst nicht, sondern verteidigte sich in War-nitza in tollkühnem Heldenmut gegen seine gutmütigen Gastfreunde. Indessen nahm Peter die Ostseeprovinzen in Besitz, August der Starke gewann wieder Polen, der König von Preußen wars sich auf Pommern. Als säst alles verloren war, brach er endlich auf und ritt in 14 Tagen von der Türkei nach Stralsund, konnte es aber nicht mehr hindern, daß die letzten deutschen Besitzungen nun verloren gingen. Er fand 1718 vor der dänischen Festung Fried-1718. richshall (Norwegen) durch eine (feindliche?) Kugel den Tod. Im Frieden erhielt 1) Rußland die schwedischen Ostseeprovinzen Livland, Estland und andere Gebiete außer Finnland; 2) Preußen erhielt Stettin und einen Teil von Vorpommern; 3) Hannover Bremen und Verden. Schwedens Bedeutung war dahin. D. Das Zeitalter Friedrichs des Großen. I. Preußens frühere Geschichte. 1. Brandenburg bis 1415. a. Das Königreich Preußen ist aus der Markgrafschaft Brandenburg erwachsen. Deren Anfänge gehen zurück bis in die Zeiten Heinrichs I. und Ottos I. Damals war das Land zwischen Elbe und Oder im Besitz der slavischen Wenden. Heinrich I. eroberte zuerst im Kampfe mit den Hevellern Brandenburg (Brennabor) (928 f. S. 75), Otto I. unterwarf928. die Slaven bis zur Oder. Christliche Bistümer sollten das Eroberte fester mit dem Reich verknüpfen. Freilich verstrichen noch Jahrhunderte, bis diese Gebiete für die Deutschen und für das Christentum gewonnen waren. b. Im Jahr 1134 übertrug Lothar von Sachsen (s. S. 83) 1134. die Nordmark (die spätere Altmark links von der Elbe) dem Assanier Albrecht dem Bären von Ballenstedt. Schon er begann die Grafschaft auch auf dem rechten Ufer der Elbe auszudehnen. Brandenburg selbst war anfangs noch unter der Herrschaft eines christlichen Wendenfürsten Pribislaw, der es aber dem Markgrafen vermachte. Doch hieß sich Albrecht schon lange, ehe dieses Erbe ihm zufiel, Markgraf von Brandenburg. Er war ein kräftiger und glücklicher Herrscher, den ein alter Volksspruch mit Friedrich Barbarossa und Heinrich dem Löwen zusammenstellte: „das waren drei Herren, die konnten die Welt verkehren". Von 1134—1320 herrschten die Askanier in der Markgrasschaft. Als 1134-1320. ihr Haus erlosch, war der Umfang ihrer Herrschaft bedeutend ge-
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