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1. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 9

1897 - Danzig : Scheinert
Iv. 9 Reiche. Arabisches Reich. der Franken. reiches in Italien. zum katholischen Christentum über. Unterg. des Burgunder- und Thüringer-Reiches. (Totilas. Tejas.) (Brunhilde. Fredegunde. Chlotar Ii.) in Italien. Theodelinde. Christianisierung Englands.) niger Maiordomus. 622 Mohammed (die Hedschra). 661—750 Die Ommijaden. gothenreich in Spanien v. d. Arabern zerstört). von Karl Martell). Frankreich.) 750—1258 Die Abbassiclen. Das Chalifat von Cordova. in Friesland. /

2. Neue Zeit - S. 354

1897 - Stuttgart : Neff
354 Friedensanerbietungen, die darauf Napoleon dem preussischen König machte, wies dieser zurück, und schloss mit Schweden 20. April 1807 ein Bündnis zum Zweck der Befreiung Preussisch- Pommerns, am 26. April mit Kussland den Vertrag von Barten- stein, in dem sich beide Teile verpflichteten, die Waffen nicht niederzulegen, ehe die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt seien, für sich aber keine Eroberungen zu machen; auch England beteiligte sich und war bald zur Zahlung von Subsidien bereit. Aber die Niederlage der Russen bei Friedland (14. Juni 1807) bewirkte nicht nur, dass diese über den Niemen zurück- gingen, worauf die Preussen folgen und Königsberg räumen mussten, sondern auch, dass Alexander in Friedensunterhand- lungen mit Napoleon trat. Der Friede von Tilsit. Alexander I. Hess sich von Napoleons Liebenswürdigkeit und noch mehr von den Aussichten, die er ihm auf Vergrösserung der russischen Macht eröffnete, völlig gewinnen. Vergeblich verstand sich die bisher von Napoleon mit Schmähungen verfolgte preussische Königin Luise zu dem Versuch, Napoleon persönlich zu einer Milderung der Bedingungen zu bestimmen. Am 7. Juli 1807 wurde der Friede von Tilsit zwischen den russischen und französischen, am 9. von den preussischen Bevollmächtigten unterzeichnet; „aus Rücksicht auf Kaiser Alexander“ gab Napoleon dem preussischen König die kleinere Hälfte seiner Staaten (2856 Qm mit 4600000 Einw.) zurück ; alles preussische Gebiet westlich der Elbe mit Magdeburg und die Erwerbungen der zweiten und dritten polnischen Teilung musste Preussen abtreten, ausserdem den Kreis Kottbus, den Sachsen, und den Kreis Bialy stock, den Russland erhielt; Danzig wurde Freistaat mit französischer Besatzung. Süd- und Südostpreussen erhielt als „Grossherzogtum Warschau“ der König von Sachsen, den grösseren Teil der westelbischen Abtretungen Preussens mit Hessen-Kassel, Braunschweig und anderen welfischen Ge- bietsteilen Napoleons jüngster Bruder Jérôme als „Königreich Westfalendas Grossherzogtum Berg wurde bedeutend ver- grössert (u. a. durch Münster und Grafschaft Mark) ; an Holland fiel Ostfriesland ; zur Verfügung Frankreichs blieb Hannover, Erfurt, Baireuth. Alexander erkannte alle diese, sowie die früher von Napoleon vorgenoynmenen Gebietsänderungen und dessen poli- tische Schöpfungen an, überliess an Frankreich die jonischen Inseln und trat der Kontiyientalsperre gegen England bei. Napoleon übernahm die Vermittlung des Friedens zwischen Russland und der Türkei und machte zugleich dem russischen Kaiser Aussicht auf eine Teilung der Türkei. Frankreich und Russland schlossen ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis.

3. Neue Zeit - S. 373

1897 - Stuttgart : Neff
373 stand Anfang des Jahres 1814 mit seinem siegreichen Heer vor Bayonne, und die spanische Regentschaft weigerte sich, ohne England Frieden zu schliessen, obgleich Napoleon in einem Ver- trag vom 8. Dezember 1813 Ferdinand Vii. als spanischen König anerkannt hatte. § 114. Der Sturz Napoleons. Der Krieg von 1814. Im November 1813 hatte Metternich Napoleon Vorschläge machen lassen, wonach dieser französischer Kaiser bleiben und Frankreich seine „natürlichen Grenzen“ be- halten sollte, was Arndt zu seiner Schrift „der Rhein Deutsch- lands Strom, nicht Deutschlands Grenzeu veranlasste. Da Napoleon, Metternichs Erwartungen entsprechend, zuerst ablehnend, dann mit sehr viel weitergehenden Forderimgen antwortete, erliessen die Verbündeten die Frankfurter Proklamation, worin sie als ihr Ziel Unabhängigkeit des französischen Reichs, wie aller andern europäischen Staaten und Napoleon als einziges Hindernis des Friedens bezeichneten. Doch unterdrückte Napoleon alle Regungen des Widerstandes gegen die neuen Opfer, die er dem französischen Volk zumutete. Blücher, der in der Neujahrsnacht den Rhein bei Caub überschritten hatte, und die grosse Armee, die von der Schweiz aus in Frankreich eindrang, zogen der Champagne zu, und Blücher, bei Brienne von Napoleon zurück- gedrängt, aber dann durch Abteilungen der grossen Armee ver- stärkt, siegte über Napoleon hei La Rothiere 1. Februar 1814, worauf dieser seinem Gesandten Caulaincourt weitgehende Voll- machten für den am 5. Februar eröffneten Friedenskongress in Chätillon gab. Aber Napoleon benützte die Trennung der ver- bündeten Heere, um zuerst die einzelnen Abteilungen des die Marne entlang ziehenden Blüclier’schen Heeres in einer Reihe von Gefechten bei Montmirail, Chateau- Thierry und Etoges (10. bis 15. Februar) zu schlagen und dann die grosse Armee, die dem Lauf der Seine gefolgt war, durch die Gefechte hei Nangis und Montereau (17-/18. Februar) auf Troyes zurückzudrängen; nun nahm er die Friedensvollmachten zurück, doch löste sich der Kongress erst am 18. März ohne Ergebnis auf. Während sich Napoleon wieder gegen Blücher wandte, der mit seinem rasch wiederhergestellten Heer auf Soissons marschierte, um sich mit Bülow, dem Eroberer Hollands, zu vereinigen, wurden Macdonald und Oudinot bei Bar sur Auhe von der grossen Armee geschlagen, und am 1. März schlossen Russland, Grossbritannien, Oesterreich und Preussen den Vertrag vonchaumont, der ausser einem Schutz- und Trutzbündnis auf 20 Jahre das Programm der Neu- 1 -Wm*

4. Mittelalter - S. 47

1896 - Stuttgart : Neff
47 — durch die Ordnung der Verhältnisse der fränkischen Kirche den Keim zugleich zu einer neuen eigenartigen Gestaltung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat und zu einem neuen eigenartigen Charakter des künftigen Weltreichs gelegt; er hat auch im Innern durch die Berufung von Reichsversammlungen, durch die, wohl schon von seinem Vater begonnene, Verbindung der commendatio mit dem Beneficialwesen (s. § 13) und durch einzelne Verwaltungsmassregeln, wie Einführung der Silberwährung, Verlegung der Heeresversammlungen auf 1. Mai, Einführung des römischen Kirchengesangs und Begründung einer höfischen Geschichtschreibung das Neue vorbereitet, das in umfassendem Zusammenhang und in Form fester Einrichtungen von seinem Nachfolger geschaffen wurde. Bei seinem Tod 768 hinterliess er das Reich seinen Söhnen Karl und Karlmann so, dass der ältere, Karl, die nördliche Hälfte erhielt, von der Karlmanns Anteil in weitem Bogen bis zu den Pyrenäen umspannt wurde. § 15. Die christliche Kirche im Frankeureich. Die abendländische Kirche stand mit der des oströmischen Reichs nur noch durch den römischen Bischof in einer gewissen Verbindung, die aber durch die Kirchenpolitik Ostroms, besonders im Bilderstreit (§ 12), und die langobardische Eroberung des grösseren Teils von Italien immer mehr gelockert, durch die Verbindung des Papsttums mit dem Frankenreich thatsächlich aufgehoben wurde. Durch die Ausbreitung des Islam wurde das Christentum aus dem Südosten, Süden und Westen des Mittelmeergebiets verdrängt. Ein um so grösseres Wirkungsfeld hatte die abendländische Kirche bei den grösstenteils noch heidnischen rechtsrheinischen Germanen; zugleich forderte die Verweltlichung und Verrohung der fränkischen Kirche im verfallenden Merovingerreich Abhilfe. In beiden Beziehungen übten Mönche der, auch wissenschaftlich regsamen, irisch-schottischen Kirche (s. § 10) eine verdienstvolle Thätig-keit. Der Ire Kolumba gründete in Burgund das Kloster Luxeuil, das auf Sittenzucht und wissenschaftliches Leben der fränkischen Klöster wohlthätigen Einfluss übte; von Brunichildis vertrieben, wandte er sich nach dem Oberrhein und predigte, wie schon früher sein Landsmann Fridolin, einige Zeit unter den Alamannen; sein Werk setzte sein Schüler Gallus, der Gründer des Klosters St. Gallen, fort. Bayern, wo das Herzogshaus schon seit längerer Zeit christlich war, wurde durch fränkische Missionare, die Herzog Theödo berufen hatte, um 700 dem Christentum vollends gewonnen. In Westfries-

5. Mittelalter - S. 18

1896 - Stuttgart : Neff
— 18 — f 11 a, der Sohn einer aus Kappadokien weggeführten griechischen Familie, 341 in Konstantinopel zum Bischof geweiht, das aria-nische Christentum; aber 348 wurden die christlichen Goten von ihren Landsleuten vertrieben, sie fanden in Mösien Wohnsitze; hier schuf Ulfila seine Bibelübersetzung. Bei den heidnischen Westgoten nahmen andere die christliche Mission erfolgreich wieder auf, und als das Volk 375 wieder über die Donau gegangen war, nahm es bald in seiner Gesamtheit das Christentum an. Dass es das arianische Christentum war, das dann auch die Religion der ändern ostgermanischen Stämme wurde, hatte seinen nächsten Grund darin, dass der Arianismus unter Constantins Nachfolgern im Osten des Reichs überwog und den Goten von Arianern die neue Lehre verkündet wurde; immerhin mochte die arianische Auffassung dem bisher in naiv heidnischen Vorstellungen lebenden Volke verständlicher sein. Da im römischen Reich der Arianismus bald unterdrückt wurde, so hatte für die Ostgermanen auf römischem Boden ihr arianisches Bekenntnis die Wirkung, dass ihre Eigenart der römischen Bevölkerung gegenüber mehr gewahrt wurde, aber auch, dass sich diese Bevölkerung in einen unversöhnlichen Gegensatz zu ihnen stellte. Kapitel Ii. Die Völkerwanderung. 8 5. Die Besetzung des weströmischen Reichs durch Germanen (s. a. I, § 122 f., r. 119 f.). Die „Völkerwanderung“ (die manche schon mit den Markomannenkriegen beginnen lassen) führte zur Besetzung des ganzen weströmischen Reichs durch germanische Stämme und in den von diesen besetzten Ländern teilweise zu wiederholtem Besitzwechsel; sie war nur die Fortsetzung des bisherigen Vorwärtsdringens der Germanen in ungleich mächtigeren Dimensionen. Ihre Hauptursache war die Landnot, eine Folge des Missverhältnisses zwischen der wachsenden Bevölkerung und dem geringen Umfang und Ertrag des Ackerbaues, ihr Anlass der Einfall der (mongolischen) Hunnen. Der gefährlichen Nähe der Hunnen entzogen sich die benachbarten germanischen Stämme, soweit sie nicht, wie Ostgoten, Gepiden, Rugier und Heruler, von den Hunnen, die 375 das Reich Ermanarichs

6. Altertum - S. 365

1895 - Stuttgart : Neff
365 liehen Reichshälfte, 350 von dem Befehlshaber der Gardetruppen, dem Franken Magnentius, des Throns undlebens beraubt. Durch den Sieg bei Mursa (= Essek) über Magnentius 351, der 353 sich selbst tötete, wurde Constantins Alleinherrscher des Reichs. Noch zusammen mit Constans hatte er Edikte gegen die Ausübung des heidnischen Gottesdienstes erlassen, ohne freilich die allgemeine Befolgung des 352 und 356 wiederholten und verschärften Yerbots erzwingen zu können; das C h r i s t e n-tum war jetzt Staatsreligion, und in den christlichen Glaubensstreitigkeiten ergriffen die Herrscher Partei (Constans für die Athanasianer, Constantius für die Arianer). 355 machte Constantius seinen Yetter Julian zum Cäsar und gab ihm die Präfektur Gallien; dieser warf 357 durch den Sieg bei Ar-gentorätum die Alamannen über den Rhein zurück und machte 357—59 drei siegreiche Feldzüge über den Rhein; den salischen Franken dagegen gab er Wohnsitze auf dem linken Ufer des Unterrheins. Constantius, der 358 die Donaulinie gegen die Quaden und Sarmaten geschützt hatte, musste sich gegen die Neuperser wenden; als er für diesen Krieg einen grossen Teil der in Gallien stehenden Truppen verlangte, wurde Julian 360 von seinen Soldaten in Paris zum Augustus ausgerufen; er zog gegen Constantius und wurde, als dieser, noch ehe es zu einem Zusammenstoss kam, bei Tarsos starb, allgemein als Kaiser anerkannt 361. Juli anus „apostäta“ (361—63), der das Christentum nur als ein verfolgungssüchtiges, in feindliche Parteien gespaltenes, den Zwecken des Ehrgeizes und der Politik dienstbares Staatschristentum kennen gelernt hatte und ein glühender Bewunderer der ihm anfangs durch eine einseitig frömmelnde Erziehung vorenthaltenen Geisteswerke des klassischen Altertums war, wollte in völliger Yerkennung der Wirklichkeit, ein „Romantiker auf dem Thron der Cäsaren“, das absterbende Heidentum in der Auffassung des Neuplatonismus (s. S. 369) und mit Entlehnung christlicher Einrichtungen neu beleben und durch ein nicht gewaltsames, aber gehässiges Yorgehen gegen die Christen wieder zur herrschenden Religion machen. Der vergebliche Kampf verzehrte seine Kräfte und machte ihn bitter und ungerecht. Julian fiel in einem von ihm begonnenen Eroberungskrieg gegen die Neuperser auf dem Rückzug aus dem nordwestlichen Medien 363. Sein Nachfolger, der bisherige Befehlshaber der kaiserlichen Haustruppen, Jovianus, erkaufte den Frieden durch Yerzicht auf die Erwerbungen von 297 und auf Nisibis. Die den Christen nachteiligen Verordnungen Julians hob er auf. Er starb schon 364.

7. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

8. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 177

1881 - Danzig : Boenig
177 Da brach bei einer entfernt wohnenden deutschen Völkerschaft ein Aufstand aus. Ihn rasch zu unterdrücken, schien dem Varus nicht schwer. Sogleich begab er sich mit seinem zahlreichen, wohl- gerüsteten Heere aus den Marsch. Den drei römischen Legionen folgten deutsche Hülfsscharen unter ihren Fürsten. Der Zug ging durch den Teutoburger Wald (in Westfalen). Auf schlechten Wegen, durch dichtes Gehölz schleppte er sich mühselig dahin. Bald vermehrte ein gräßliches Unwetter die Beschwerden des Marsches. Heftiger Regen rauschte nieder und machte den Boden schlüpfrig, alle Tritte unsicher. Immer schwieriger wurde den schwerbewaffneten, erschöpften römischen Kriegern das Vorwärts- schreiten. Jetzt schien den Deutschen die Stunde gekommen zu sein, das verhaßte römische Joch abzuschütteln. Von Hermann zum Kampfe für die Freiheit aufgerufen, stürzten sie unter seiner Führung mit furchtbarem Schlachtgeschrei auf die entsetzten Römer- los. Drei Tage lang wurde mit Mut und Ingrimm gestritten. Da war der Siez der Deutschen entschieden. In Verzweiflung stürzte sich Varus in sein Schwert; das treffliche Römerheer war vernichtet. Aber Deutschland war gerettet, das Vaterland war frei geworden von seinen Drängern. Und Jahrhunderte hindurch besang das deutsche Volk den Ruhm seines Helden Hermann, und die dankbare Nachwelt feiert ihn mit Recht als Deutschlands Befreier. Andrä. 236. Der heil. Bonifazius, der Apostel der Deutschen. Vom sechsten Jahrhundert an kamen Mönche aus England und Irland und predigten das Christentum in Deutschland. Der wichtigste unter ihnen war der Engländer Winfried, welcher vom Papste den bedeutungsvollen Namen Bonifazius, d. h. Wohl- thäter, erhielt. Ein Wohlthäter ist er für viele gewesen in geist- lichen^ und leiblichen Dingen. Über 30 Jahre hindurch hat Bonifazius in dem Hessen- lande und in Thüringen als Missionar und Bischof gewirkt. Bei dem Dorfe Geismar mitten im Hessenlande stand eine uralte, große Eiche; kein Eichbaum weit und breit kam ihr an Größe gleich. Bei diesem Baume war das größte Heiligtum im Lande; da opferte man seit den ältesten Zeiten dem höchsten Götzen, Wodan. Tausende von Menschen, Pferden, Rindern und Ziegen waren ihm hier hingeschlachtet worden, und an den Zweigen der Eiche hingen die Köpfe der Opfer. Es war eine fürchterliche Schädelstätte. Dieser Baum hatte mehr Macht über die armen Heiden als die Predigt des Evangeliums; viele ließen Bonifazius und das Evangelium im Stich, sobald sie an die Wodanseiche dachten, auch viele Getaufte. Bonifazius sagte ihnen in jeder Predigt, alle ihre Opfer seien nichts, ihr Wodan sei nichts und die Lesebuch für katholische Volksschulen. 12

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 50

1881 - Merseburg : Steffenhagen
die Leitung des Staats, bis er zuletzt in Wirklichkeit an Stelle des Königs regierte. Pipin von Heristal machte sich zum alleinigen Hausmayer und damit zum Regenten des ganzen Frankenreiches, während dasselbe unter mehrere Könige geteilt war. Er machte sogar die Hausmayerwürde tu seiner Familie erblich und nannte sich „Herzog und Fürst der Franken". In der gleichen Machtstellung behauptete sich sein kräftiger Sohn Karl Martel („der Hammer"). (Schlacht bei Tours und Poitiers.) Das höchste Verdienst erwarb sich Karl Martel durch Besiegung der Araber. Diese hatten unter Führung Abderrahman's die Pyrenäen überschritten und bereits einen großen Teil des südwestlichen Galliens erobert. Da stellte sich ihnen Karl mit seiner gesamten Streit-732 macht zwischen Tours und Portiers entgegen und errang in einer siebentägigen Schlacht einen glänzenden Sieg. Abderrahman lag tot auf der Walstatt, die Seinen flohen eiligst nach Spanien zurück. (Pipin der Kurze, König der Franken.) Nach Karl's Tode folgte ihm als Hausmayer sein Sohn Pipin der Kurze. Dieser beschloß, zu der Macht eines Königs auch den Titel eines solchen zu erwerben. Damit aber seinem Vorhaben die kirchliche Weihe nicht fehle, suchte er die Unterstützung des Papstes Zacharias nach. Der Papst erwiderte: wer die Macht des Königs besäße, trüge besser auch den Namen. Daraufhin schickte Pipin den letzten Merooinger in ein Kloster und ließ sich selbst zum 752 König der Franken ausrufen. Dem heiligen Vater aber schenkte er einige den Langobarden abgenommene Gebiete, aus denen der nachmalige Kirchenstaat erwuchs. § 36. Ausbreitung des Christentums unter den Deutschen. Bonifacins. (Die ersten Glaubensboten.) Die meisten Sendboten des Evangeliums kamen dem heidnischen Deutschland von den britischen Inseln. So durchzog zu Ende des 6. Jahrhunderts der irische Mönch Columbau mit zwölf Gehilfen das Land der Ostfranken und bekehrte viele derselben. Einer der Gehilfen, Gallus, blieb in der Nähe des Bodensees zurück und gründete dort das Kloster St. Gallen. Ein anderer Irländer Namens Kilian hatte bei dem Herzog Gosbert in Würzburg Eingang gefunden, wurde aber von dessen Gemahlin Gei-lana ermordet. Gegen das Ende des 7. Jahrhunderts kam der Engländer Willibrord nach Holland, um zur Bekehrung der Friesen thätig zu sein. Unter seinen Gehilfen und Nachfolgern im Werke der Mission zeichneten sich besonders Switbertus und die Brüder Ewald aus, die in dem heutigen Westfalen und der Rheinprovinz das Evangelium verkündigten. (Bonisacius' Missionsthätigkeit.! Der bedeutendste aller Glaubensboten war Bonifacius, wegen seiner ausgebreiteten Wirk-

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung
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