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1. Neue Zeit - S. 354

1897 - Stuttgart : Neff
354 Friedensanerbietungen, die darauf Napoleon dem preussischen König machte, wies dieser zurück, und schloss mit Schweden 20. April 1807 ein Bündnis zum Zweck der Befreiung Preussisch- Pommerns, am 26. April mit Kussland den Vertrag von Barten- stein, in dem sich beide Teile verpflichteten, die Waffen nicht niederzulegen, ehe die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt seien, für sich aber keine Eroberungen zu machen; auch England beteiligte sich und war bald zur Zahlung von Subsidien bereit. Aber die Niederlage der Russen bei Friedland (14. Juni 1807) bewirkte nicht nur, dass diese über den Niemen zurück- gingen, worauf die Preussen folgen und Königsberg räumen mussten, sondern auch, dass Alexander in Friedensunterhand- lungen mit Napoleon trat. Der Friede von Tilsit. Alexander I. Hess sich von Napoleons Liebenswürdigkeit und noch mehr von den Aussichten, die er ihm auf Vergrösserung der russischen Macht eröffnete, völlig gewinnen. Vergeblich verstand sich die bisher von Napoleon mit Schmähungen verfolgte preussische Königin Luise zu dem Versuch, Napoleon persönlich zu einer Milderung der Bedingungen zu bestimmen. Am 7. Juli 1807 wurde der Friede von Tilsit zwischen den russischen und französischen, am 9. von den preussischen Bevollmächtigten unterzeichnet; „aus Rücksicht auf Kaiser Alexander“ gab Napoleon dem preussischen König die kleinere Hälfte seiner Staaten (2856 Qm mit 4600000 Einw.) zurück ; alles preussische Gebiet westlich der Elbe mit Magdeburg und die Erwerbungen der zweiten und dritten polnischen Teilung musste Preussen abtreten, ausserdem den Kreis Kottbus, den Sachsen, und den Kreis Bialy stock, den Russland erhielt; Danzig wurde Freistaat mit französischer Besatzung. Süd- und Südostpreussen erhielt als „Grossherzogtum Warschau“ der König von Sachsen, den grösseren Teil der westelbischen Abtretungen Preussens mit Hessen-Kassel, Braunschweig und anderen welfischen Ge- bietsteilen Napoleons jüngster Bruder Jérôme als „Königreich Westfalendas Grossherzogtum Berg wurde bedeutend ver- grössert (u. a. durch Münster und Grafschaft Mark) ; an Holland fiel Ostfriesland ; zur Verfügung Frankreichs blieb Hannover, Erfurt, Baireuth. Alexander erkannte alle diese, sowie die früher von Napoleon vorgenoynmenen Gebietsänderungen und dessen poli- tische Schöpfungen an, überliess an Frankreich die jonischen Inseln und trat der Kontiyientalsperre gegen England bei. Napoleon übernahm die Vermittlung des Friedens zwischen Russland und der Türkei und machte zugleich dem russischen Kaiser Aussicht auf eine Teilung der Türkei. Frankreich und Russland schlossen ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis.

2. Neue Zeit - S. 373

1897 - Stuttgart : Neff
373 stand Anfang des Jahres 1814 mit seinem siegreichen Heer vor Bayonne, und die spanische Regentschaft weigerte sich, ohne England Frieden zu schliessen, obgleich Napoleon in einem Ver- trag vom 8. Dezember 1813 Ferdinand Vii. als spanischen König anerkannt hatte. § 114. Der Sturz Napoleons. Der Krieg von 1814. Im November 1813 hatte Metternich Napoleon Vorschläge machen lassen, wonach dieser französischer Kaiser bleiben und Frankreich seine „natürlichen Grenzen“ be- halten sollte, was Arndt zu seiner Schrift „der Rhein Deutsch- lands Strom, nicht Deutschlands Grenzeu veranlasste. Da Napoleon, Metternichs Erwartungen entsprechend, zuerst ablehnend, dann mit sehr viel weitergehenden Forderimgen antwortete, erliessen die Verbündeten die Frankfurter Proklamation, worin sie als ihr Ziel Unabhängigkeit des französischen Reichs, wie aller andern europäischen Staaten und Napoleon als einziges Hindernis des Friedens bezeichneten. Doch unterdrückte Napoleon alle Regungen des Widerstandes gegen die neuen Opfer, die er dem französischen Volk zumutete. Blücher, der in der Neujahrsnacht den Rhein bei Caub überschritten hatte, und die grosse Armee, die von der Schweiz aus in Frankreich eindrang, zogen der Champagne zu, und Blücher, bei Brienne von Napoleon zurück- gedrängt, aber dann durch Abteilungen der grossen Armee ver- stärkt, siegte über Napoleon hei La Rothiere 1. Februar 1814, worauf dieser seinem Gesandten Caulaincourt weitgehende Voll- machten für den am 5. Februar eröffneten Friedenskongress in Chätillon gab. Aber Napoleon benützte die Trennung der ver- bündeten Heere, um zuerst die einzelnen Abteilungen des die Marne entlang ziehenden Blüclier’schen Heeres in einer Reihe von Gefechten bei Montmirail, Chateau- Thierry und Etoges (10. bis 15. Februar) zu schlagen und dann die grosse Armee, die dem Lauf der Seine gefolgt war, durch die Gefechte hei Nangis und Montereau (17-/18. Februar) auf Troyes zurückzudrängen; nun nahm er die Friedensvollmachten zurück, doch löste sich der Kongress erst am 18. März ohne Ergebnis auf. Während sich Napoleon wieder gegen Blücher wandte, der mit seinem rasch wiederhergestellten Heer auf Soissons marschierte, um sich mit Bülow, dem Eroberer Hollands, zu vereinigen, wurden Macdonald und Oudinot bei Bar sur Auhe von der grossen Armee geschlagen, und am 1. März schlossen Russland, Grossbritannien, Oesterreich und Preussen den Vertrag vonchaumont, der ausser einem Schutz- und Trutzbündnis auf 20 Jahre das Programm der Neu- 1 -Wm*

3. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 314

1861 - Stuttgart : Hallberger
314 Paris. Eine der merkwürdigsten und wichtigsten Städte der Erde ist Paris, die Hauptstadt Frankreichs, die jetzt wohl anderthalb Millio- nen Menschen beherbergt. Ein ungewöhnliches Gewühl von Menschen drängt sich hier stetsfort in den Straßen. Elegant gekleidete Herren und Damen, Arbeiter und Bettler, Vornehme und Arme, fleißige Leute und Müssiggänger, Fußgänger, Reiter und Kutscher, — Alles füllt im buntesten Durcheinander die Straßen, die öffentlichen Plätze und Vergnügungsorte, so daß man glaubt, es könne in ganz Paris kein Mensch mehr zu Hause seyu. Obwohl auch hier unter 1200 Straßen manche krumm und winkelig sind, so findet man dagegen auch wieder viele, die in geradester Linie mit den großartigsten Häu- sern und Palästen besetzt sind. Die herrlichen Bauten, denen man hier fin jeder Straße begegnet, die prachtvollen Kaufläden, die sich in einer Straße oft zu Hunderten aneinander reihen, die wunder- schönen Brücken, die großen, oft mit den schönsten Statuen besetzten öffentlichen Plätze, sodann die reichen Kunstsammlungen und eine Menge anderer Gegenstände beschäftigen das Auge des Fremden Monate lang und setzen ihn alle Augenblicke in Staunen und Ver- wunderung. Die Königreiche Selgicn und Holland. Beide Königreiche bildeten früher das Königreich der Nieder- lande. Im Jahre 1831 riß sich aber der südliche Theil des Lan- des von dem nördlichen los, wählte sich einen König und bildet seitdem das Königreich Belgien, das aus 536 Q.m. 4'2 Mill. Einwohner zählt, die größtenthcils der katholischen Kirche angehören. Die Hauptstadt des Landes ist Brüssel. Antwerpen, Gent, Lüttich, Meäicln und Brügge sind wichtige Fabrik- und Handelsstädte. Das Königreich Holland ist so groß als Belgien, zählt aber nur 3 Millionen Menschen. Es ist "ein Land ohne Berg und Wald und liegt an manchen Stellen tiefer, als die Nordsee, gegen welche es durch kostspielige Dämme geschützt werden muß. Holland hat herrliche Wiesen und Weiden, und daher auch eine treffliche Vieh- zucht, die nebst dem Härings- und Walfischfang und bedeutendem Fabrikbetrieb eine Hauptnahrungsquelle der Einwohner bildet. Der Handel und die Schifffahrt beschäftigen ebenfalls Tausende von Men- schen; denn in fast allen Meeren trifft man holländische Schiffe an. Die Residenzstadt des Landes ist Haag. Gkßcr und wich- tiger aber ist Amsterdam (225). • Sie ist der Sitz eines großarti- gen Weltverkehrs und wird hierin nur von London übertroffen. Der sumpfige Boden macht es hier nothwendig, daß vor Erbauung

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 420

1860 - Stuttgart : Hallberger
! 420 Ein halbes Jahr spater machte der Friede von Campo Formio (1797) dem ganzen Krieg ein Ende, und Frankreich empfing von Oesterreich das reiche Belgien als Siegeslohn. Bonapartes Name wurde allenthalben mit Bewun- derung, in Frankreich mit Entzücken genannt. England allein hatte an dem Frieden keinen Theil genommen. Da reifte in der Seele des stolzen Kriegers der kühne Plan, den Türken das fruchtbare und wohlgelegene Land Egypten zu entreißen, und zugleich von dort aus die Engländer in Ostindien zu bekriegen. Rasch und unvermuthet setzte Bonaparte mit einem Heer nach Egypten über. Wenige Stunden von Kairo, der Hauptstadt dieses Landes, im Angesicht der Pyramiden, kam es zur entscheidenden Schlacht mit den Mameluken. „Franzosen", rief Bonaparte seinen Soldaten zu, „vergeßt nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf euch herabschauen!" Glänzend war der Sieg, aber eben so fürchterlich die Niederlage, welche die französische Flotte durch den englischen Admiral Nelson bei Abukir erlitt. Ein Eroberungszug nach Syrien schlug fehl, und aus Frankreich kamen üble Nachrichten. Oesterreich und Rußland hatten wieder den Krieg begonnen, und alle Heere Frankreichs waren geschla- gen, im Innern selbst herrschte Verwirrung und Parteiung. Da besteigt Bona- parte heimlich ein Schiff, entgeht wie durch ein Wunder den verfolgenden Engländern, landet in Frankreich, zieht wie im Triumph in Paris ein, stürzt die von Niemanden geachtete Regierung, entwirft eine neue Verfassung und macht sich zum ersten Consul. Niemand widersetzte sich. Nur von ihm er- wartete man Rettung. Und er brachte sie. Er ging mit seinem Heer über den St. Bernhard, faßte die Oesterreicher unvermuthet im Rücken und schlug sie gänzlich bei Marengo, so- daß sie gedemüthtgt in den Frieden (zu Lüneville 1801) willigten. — Aber auch im Frieden zeigte sich Vona- parte groß. Er suchte der Kirche wieder Ansehen und Einfluß auf die Men- schen zu verschaffen, ließ ein vortreffliches Gesetzbuch entwerfen, prachtvolle Straßen und Kanäle anlegen, beförderte Handel und Gewerbe und bewirkte dadurch, daß man ihn (1802) zum lebenslänglichen Consul und (1804) sogar zum Kaiser von Frankreich ausrief. So wunderbar waren die Schick- sale dieses Mannes, daß er allmählich vom armen Lieutenant bis zän Kaiser eines großen Reichs emporstieg. Mit gewaltiger Hand lenkte er Alles nach seinem Willen, vergab Länder und Kronen, wie es ihm gut däuchte. So machte er seinen Bruder Ludwig zum König von Holland, seinen Bruder Joseph zum König von Spanien, seinen Schwager Murat zum König von Neapel, seinen Stiefsohn Eugen zum Vicekönig von Oberitalien, und endlich seinen Bruder Hieronymus zum König von Westphalen; so nannte er ein Reich, welches er aus Braunschweig, Theilen von Preußen, Kur-

7. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 321

1887 - Stuttgart : Krabbe
321 %xlxl setzte nutzem Reick den ganz aussichtslos gewordenen Krieg fort. Die Folge war, da der Prinz Eugen mit seinem un-gengenden Heer dem Marschall Villars gegenber den krzeren zog und da in dem von Eugen und Villars abaeschlossenen Brieden von Rastatt 1714 (dem dnnks Reich im Brieden m imi7i4 Affrgau sich anschlo) es bei den Utrechter Beengungen verblieb^ ja Frankreich noch Landau behielt. Fr seine treuen Catalanen hatte Karl nur Amnestie erlangt. Mit dem Mut der Verzweiflung wehrten sie sich daher gegen die kastiliscken imh ihre franzsischen Bundesgenossen, bis Barcelona nack heldenmtigstem Widerstand erstrmt war (1714) und die drei Landschaften vllig zu Boden lagen. (6j Ludwig Ausgau.g und Bedeutung.aludwigxiv. ber-lebte den Ausgang des Krieges nicht lange. Auch sonstige schwere Prfungen waren in den letzten Jahren der ihn gekommen: fast seine ganze Familie war schnell nach einander um ihn weggestorben, fein Sm, dmen ltester Sohn, der Herzog von Burgund, nebst seiner 6k? mahtm, auch der dritte Enkels der ltere Urenkel. So blieb von seiner Familie nur ein zartejlbreiitelbrig. Am 1. September 1715 starb ubtmg nach kurzer Krankheit, deren Schmerzen er mit seiner alten Gemtsruhe trug, nachdem er seinem Urenkel eine friedlichere Regie-rung anempfohlen hatte. Seine Umgebung, selbst Frau von Maintenon hatte den Sterbenden fast verlassen. Das Volk inmenmn5en"be-seinen Tod mit Jubel. Seine Hflinge lieen seine sterblichen Reste allem; kaum fnf begleiteten fein Herz zu der Jesuitenkapelle der er es vermacht; sein Leichenbegngnis wurde aufs einfachste ver-anstaltet; das Volk von Paris verfolgte auf der Fahrt durch die Straen fernen Sarg mit Schimpfreden und Flchen, ja mit Stein-und Kotwrfen; im ganzen Reich erregte die Todeskunde Freude wurden Dankgebete laut. Q?y Das war das Ende Ludwigs Xiv., das Ende des Zeitalters das man das goldene" genannt hat. Frankreich war von feiner politischen Hhe herabgestrzt, seine erstrebten Gebietserweiterungen vereitelt, ferne Bundesgenossen wie die Stuarts vertrieben oder wie Schweden selbst gesunken, die feindlichen Mchte wie England und Habsburg m ihrer Macht vermehrt. Im Innern waren Honm und Industrie fast zerstrt; der Ackerbau, auch in den glnzend ennfanqs-zetten vernachlssigt, war immer furchtbarer gesunken; das Volk und von Schulden, Steuern, Zllen fast erdrckt. Ludwig hat das Knigtum zur ein^iaen ^Gewalt des Staates gemacht, den er zur Be-seines Egoismus mibrauchte. Um fo mehr hat er den Haides gedrckten Volkes auf das Knigtum gelenkt und so der Revolution vorgearbeitet. Iii. ^streich und die Trkei. Whrend das deutsche Reich in dieser ganzen Zeit eine klag-Uche Rolle spielte, hatte der streichische Staat seine glnzendste Zeit. Frohnmeher, Lehrbuch. 91

8. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 388

1887 - Stuttgart : Krabbe
388 1798. 1799. in ihre Kantone, zugewandte Orte und gemeine Herrschaften zerftel, vielfach mit aristokratischer Verfassung der einzelnen Kantone, mit Mhe ein Kriegsvorwand herbeigesucht, um dem Lande eine der franzsischen nachgebildete Verfassung ausntigen und es grndlich ausrauben zu knnen. Die Urkantone widersetzten sich vergebens in tapferem, aber ungleichem Kampf der ruberischen und mrderischen Freiheit lls. (Pestalozzi in Stanz). 2) Im gleichen Jahr benutzte man Unruhen in Rom, bei denen zufllig ein franzsischer General erschossen worden war, um dem Mft die weltliche Herrschast zu nehmen und ihn ge= fangen nach Frankreich abzufhren; Rom wurde eine Republik. 3) Als im Vertrauen auf die sich bildende Ii. Koalition die leidenschaftliche Knigin Marie Caroline von Neapel, eine Schwester von Marie An-toinette, Rom einnahm, vertrieben die Franzosen den Hof ans dem Festland und verwandelten Neavel in eine jl^.ntip4t-[che 9tep u= blik-(Neapel hie einst Parthenope) Jan. 1799. Nur Sicilien blieb dem Könige. hnlich wurde der König von Sardinien aus Piemont x auf feine Insel gedrngt (Ende 1798). ,Ih)Dertische Feldzua. Verschiedene Grnde be-stimmten Bonaparte zu dem merkwrdigen Unternehmen: 1) Er wollte seinen Rubm warm halten", während die Direktoren den gefhrlichen Mann, der damals schon an einen Staatsstreich dachte, gern in die Ferne ziehen lieen. 2) Das mmenhm Ostland war besonders lockend. 3) Von allen Gliedern der I. Koalition war nur ^nfiland noch im Krieg, und England war der glcklichste Feind: es beherrschte die See und hatte die Besitzungen des mit Frankreich verbndeten Holland in Ostindien,*~*t?ei;lon, Malaka, Molukken, Kapland an sich gebracht. Eine Landung in England, zu der man sich rstete, schien Bonaparte zunchst unausfhrbar. Dagegen war der Bmigmeys fr die Beherrschung des Mittel; meers, die Bekmpfung der englischen Seemacht, die Bedrohung der englischen Herrschaft in Indien vom grten Wert. 4) Wenn beim bevorstehenden Krieg in Europa das Direktorium m feiner Abwesenheit Niederlagen erlitt, um fo besser fr feinen Mit ungefhr 40 000 Mann und einem Stab ausgezeichneter Generale und Gelehrten fuhr er im Mai 1798, nicht bemerkt von dem kreuzenden Nelson, nach dem Nilland, das dem Namen nach dem Sultan, in Wahrheit den Mamelucken (S. 209) unter ihren 24 Beys gehrte? Unterwegs wurde Mgjlii dem Johanniter orden genommen. Alexandrien wurde mit leichter Mhe besetzt. Beschwerlich war der Wstenzug auf Kaixo^Nachdem das Reiter-Heer der Mamelucken m dem kleinen Gefecht bei gmb&Ml das pomphaft als Kchlam bei den Pjrainjjuu bezeichnet wurde, mit 5facher $erma$t die Mamelucken hatten nur etwas der 5000 Reiter fast ohne Verlust zersprengt war (2030 Tote!), zog er in Kairo, ein. Aber wenige Tage daraus war seine Flotte auf der Reedevon Abukir stlich von Alexandrien von Nelson ver- -1

9. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 85

1892 - Stuttgart : Metzler
- 85 — von der Mutter sorgfältig erzogen. Eine kleine Kanone war das Spielzeug des jungen Bonaparte, Geschichte und Mathematik waren seine Lieblingsstudien. Der begabte Knabe kam bald in eine französische Militärschule, in der er sich durch glänzende Kenntnisse hervorthat. Schon als junger Offizier zeigte derselbe ungewöhnliche Tapferkeit und Einsicht. Daher wurde er, erst sechsundzwanzig Jahre alt, zum Oberbefehlshaber einer Armee ernannt. Mit ihr sollte Bonaparte in Italien gegen die Oesterreicher und die italienischen Fürsten kämpfen. Sie war jedoch in kläglichem Zustande. Es fehlte ihr an Geld und Lebensmitteln, an Waffen und Kleidern. Allein er wußte in kurzer Zeit Ordnung und Begeisterung zu schaffen und errang Sieg auf Sieg. Erschrocken schlossen daher seine Gegner einen für Frankreich vorteilhaften Frieden. Nun übergab die französische Regierung dem Sieger Italiens die Führung einer Flotte, deren Aufgabe die Eroberung Aegyptens war. Bonaparte landete glücklich bei Alexandria und nahm die Stadt im Sturme. Hierauf ging der Zug unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt Kairo. Dort, unter den Pyramiden, stand ein feindliches Heer der Leibwache (Mameluken) des türkischen Statthalters (Pascha). Dasselbe wurde vollständig besiegt, Kairo eingenommen. Unterdessen war Frankreich in einen neuen Krieg mit Oesterreich, England und Rußland verwickelt worden und hatte empfindliche Niederlagen erlitten. Darüber war das Volk sehr unzufrieden und sehnte seinen siegreichen General Bonaparte zurück. Als dieser hiervon hörte, schiffte er sich heimlich ein und erschien plötzlich in Paris. Hier wurde er mit Jubel empfangen. Mit seinem Anhange stürzte Bonaparte bald die Regierung und ließ sich selbst zum Konsul auf zehn Jahre ernennen. Nun zog derselbe zum zweitenmale nach Italien, wo er die Oesterreicher vollständig besiegte. Als er hieraus wieder nach Paris zurückgekehrt war, wuchs sein Ansehen und seine Macht immer mehr. Der Staatsrat ernannte ihn zum Konsul auf Lebensdauer und erklärte ihn endlich i. I. 1804 als Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen.

10. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 35

1889 - Danzig : Gruihn
35 nannte sich Gottesgeiel. Jedes Land, das er betrat, erfuhr es, da er wirklich eine Geiel Gottes, eine Zuchtrute der Völker war. *>, Attilas Sbcrtieertuifls.vin. Seine Herrschaft reichte von den Grenzen Asiens bis tief tu Deutschland I) in ei n. 91 der das gengte dem Gewaltigen nicht; auch de Westen von Enropa bis zum Oceau hin wollte er besitzen. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streiter auf, zog, < cvhd1- niederwerfend, durch sterreich und Bayeru und ging dann der bcit Jhhctn nach Frankreich. Sein Zug glich dein der Heuschreckeuschwrme, welche die Saatfelder, auf die sie fallen, in wenigen Stunden zur Wste machen. Eine Menge blhender Städte sank in Schutt und Asche. Plnderung, Mord und Brand war allenthalben, wo die wilden Scharen sich hinwlzten. . r Tie 451. In dieser Not verbanden sich Rmer und deutsche Völker (Westgoten, Frauke u- s. id.), dem Weltstrmer gemeinsam ent-gegen,zutreten. Auf deu catalaitnifchcu Ebeueu. wo jetzt die Stadt Chalous a. d. Marne liegt, stieen die feindlichen Heere auf einander. Hier geschah die groe Hunnenschlacht, in der es sich entscheiden sollte, ob Europa hinfort den krftigen deutschen Vlkern oder den hunnischen Barbaren gehren sollte. Es war cm frchterlich blutiger Kampf, ein grauenvolles Wrgen.' So grimmig war die Wut der Streitenden, da die Sage erzhlt, noch drei Tage nachher htten die Geister der Erschlagenen in den Lften mit einander gerungen. Gegen 200000 Tote deckten das Schlachtfeld. Aber Attila wurde geschlagen und nutzte mit den berbleibsel seines Heeres nach Ungarn zurckkehren. m' Attilas <$ii5c. Freilich war Attila noch stark genug, im nchsten Jahre einen Jtattbzng nach Italien zu machen. Doch war das feilte letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, den ctu silberner und zuletzt ein eiserner umschlo. Wassens Pferdezeug nud Kostbar-ketten wurden mit ihm begraben, btc Gefangenen aber, welche das' Grab gemacht hatten, gettet, bannt die Ruhesttte des Hunucuhclbeu nicht verraten wrde. ivach Attilas Tode zerfiel fein Reich; die unterjochten Völker machten sich wieder frei, und die Hunnen verschwanden allmhlich aus Europa. Andr und Rcdcnbacher. 28. Chlodwig der Irankcnlwnig. 481511. Die Franken bestanden aus mehreren deutschen Vlkern, die sich tut dritten pflhhundert zur Aufrechterhaltuug ihrer Freiheit zu einem groen Bunde gegen die Rmer vereinigt hatten. Ans ihren Wohnsitzen am Rtcberrhetn dehnten sie sich erobernd immer weiter der die rmische Provinz Belgien aus. Sie standen anfangs unter mehreren unter sich verbndeten Fürsten. (f blu&lvtn ist als der eigentliche (Stifter des frnkischen Reiches zu betrachten. Er stammte aus der Knigsfamilie der Merowinger. Mit bcn Alemannen, bcn Grenznachbarn der Frauken, hatte er einen Streit. Bei Zlpich (zwischen Bonn und Aachen) kam es (4%) zu einer blutigen Schlacht- Lange schwankte der Sieg; endlich itcigte er sich auf die Seite der Alemannen. In dieser Wot gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von fetner christlichen Gemahlin Chlotilde der den mchtigen Christengott gehrt hatte. Und alsbald streckte er inbrnstig feine Hnde zum Himmel aiis und betete: Hilf luir, Jesu Christe, denn meine Götter verlassen mich! Wenn bu mir beistehst tu dieser Not, so will ich an bich glauben!" Und wirklich gewann er einen vollstndigen Sieg und lie sich nun auch am Weihnachtsfeste des Jahres 496 zu Rheims feierlich taufen imb zum Könige der Franken falben. Jedoch wirkte die Annahme des Christentums nicht veredelnd auf feine Gesinnung; denn er beging nach wie vor viele Treulosigkeiten und Grausamkeiten. Nach sscitcr. 29. Mlchamcd. G22. Zutinmcti wurde in der Stadt Mekka (in Arabien) geboren und verlor frh Vater und Mutter. Sein Oheim erzog ihn zum Kaufmann, und Michameb machte als solcher mehrere Reifen, auf denen er groe Menschen- und Rcligious-kenntms sammelte. Nachdem er sich durch Hau bei und eine reiche Heirat ein ansehnliches Vermgen gesichert hatte, gab er die Haublung auf, zog sich in btc
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