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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 591

1888 - Berlin : Hertz
Frankreich und die deutsche Einheit. 591 62. Der Krieg gegen Frankreich. Frankreichs Stellung zu Preußen und Deutschland. Schon seit dem Jahre 1866 hatte Frankreich mit Eifersucht auf die Entwickelung der deutschen Verhältnisse geblickt. Kaiser Napoleon Iii., welchem es geglückt war, im Verein mit England durch den Krieg in der Krim Rußlands Macht sür eine Zeit lang zu lähmen und durch den italienischen Krieg Oesterreichs Einfluß in Italien zu verdrängen, hatte der ^ deutschen Verwickelung nach dem dänischen Kriege mit der stillen Hoffnung zugesehen, daß Oesterreich und Preußen einander nur gegenseitig schwächen würden, und daß er alsdann der Schiedsrichter zwischen denselben und damit zugleich der Herr über Europa sein würde. Er hatte Österreich heimlich zum Kampf gegen Preußen ermuntert und sich einen Antheil am Siegespreise auf Kosten Deutschlands im voraus ausbedungen, während er gleichzeitig auf Seiten Preußens seine Neutralität zur Vergrößerung Frankreichs auf Kosten der Nachbarstaaten zu verwerthen bedacht war. Es gelang ihm freilich nicht, von preußischer Seite irgend ein Zugeständniß in solcher Richtung zu erlangen. Napoleon aber mochte mit Zuversicht darauf rechnen, daß Preußen, Falls es überhaupt als Sieger aus dem Kampfe hervorginge, doch jedenfalls so geschwächt sein würde, daß es nicht umhirt^ könnte, Frankreich nachträglich große Zugeständnisse zu machen. Um so größer^war die Bestürzung der französischen Regierung, als Preußen in einem ^eld-zuge von wenigen Wochen Oesterreich und seine Verbündeten vollständig besiegte und nach dem entscheidenden Siege von Königgrätz noch in voller Kraft, ja mit größerer Heeresmacht, als beim Ausbruch des Krieges, dastand. Kaiser Napoleon beeilte sich, auf Oesterreichs Anrufen, den Frieden von Nicolsburg zu vermitteln, nachdem Oesterreich sich zunächst dazu hatte verstehen müssen, Venetien zu Gunsten Italiens an den Kaiser Napoleon abzutreten. Für Frankreich selbst hoffte Napoleon aber einen Lohn aus Preußens Hand zu empfangen, und trat alsbald mit Anträgen wegen einer Landabtretung an Frankreich hervor. Im August 1866 legte der französische Botschafter in Berlin, Graf Benedetti, einen vom Kaiser Napoleon genehmigten Vertragsentwurf vor, nach welchem die im Jahre 1814 von Frankreich zurückeroberten deutschen Gebietstheile Preußens, Baierns und Hessens auf dem linken Rheinufer wieder mit Frankreich vereinigt werden sollten. Für den Fall der Ablehnung dieser Forderungen wurde eine Kriegsdrohung hinzugefügt. Die preußische Regierung wies jedoch das dreiste Ansinnen mit Entschiedenheit zurück. König Wilhelm erklärte, daß auch „nicht ein Fuß breit deutscher Erde" an Frankreich abgetreten werden solle. Der französischen Kriegsdrohung aber begegnete Preußen damit, daß alle Einleitungen getroffen wurden, um nöthigen Falls einen Theil der noch in Böhmen stehenden Armeen sofort an den Rhein werfen zu können. Gegenüber dieser festen Entschlossenheit zog Frankreich seine Anträge fürs Erste zurück, um sie bald daraus in anderer Gestalt, aber mit ebenso geringem Erfolge zu erneuern. Als Kaiser Napoleon sich überzeugt hatte, daß an eine Ver-größerung Frankreichs aus Kosten Deutschlands mit Preußens Hülse nicht

2. Mittlere und neuere Geschichte - S. 113

1886 - Berlin : Hofmann
§ 67. Innere Zustände Frankreichs unter Ludwig Xiv. Hz § 67. Innere Zustände Frankreichs unter Ludwig Xiv. 1. Wirtschaftliche Verhältnisse. Um diese kostspieligen Kriege führen zu können, war Ludwig der Xiv. beständig darauf bedacht, die Steuerkraft seines Landes zu erhöhen. Dies erreichte er durch eine umfassende Fürsorge für die Entwickelung des Handels und des Gewerbfleißes, wobei ihm sein Minister Colöert (1661—1683) außerordentliche Dienste leistete. Derselbe 1661 ließ allenthalben Fabriken und Manufakturen anlegen, in welchen so- bis wohl die bisherigen Erzeugnisse in größerer Menge und vervollkommneter Weise als auch neue produziert wurden (Porzellanfabrik in Sövres). Um aber die Konkurrenz des Auslandes abzuschneiden, wurden auf alle von auswärts eingeführten Waren hohe Schutzzölle gelegt (Merkantilsystem). Der Handel wurde befördert durch großartige Wege- und Kanalbauten (Kanal von Languedoc, Verbindung des Mittelländischen und Atlantischen Meeres); eine ungemein rasch geschaffene und zahlreiche Kriegsflotte sollte die Häsen und den überseeischen Handel schützen. Durch diese Maßregeln wußte Ludwig den sog. dritten Stand, der sonst die ganze Steuerlast zu tragen hatte, einstweilen an sich zu fesseln. Gleichwohl waren dieser Aufschwung des Handels und der dadurch zunehmende Nationalwohlstand nicht ausreichend, um die ungeheuren Kosten zu decken, welche die Kriege und die über alle Maßen luxuriöse Hofhaltung des Königs verursachten. 2. Der Hof des Königs wurde zu Versailles gehalten wo in sandiger und reizloser Gegeud um ein prachtvolles Schloß das etwa 100 Millionen Franks gekostet hat, ein weiter Park geschaffen wurde. Auch andere Schlösser, wie Marly und Triauou, wurden mit verschwenderischer Pracht aufgeführt und ausgestattet. Das Leben am französischen Hofe war das glänzendste, von dem die neuere Geschichte zu berichten weiß; die an demselben abgehaltenen Feste setzten ganz Europa in Erstaunen; der an ihm herrschende Geschmack wurde für ganz Europa maßgebend. — Eine wesentliche Bedeutung hat das Hofleben unter Ludwig noch dadurch erlangt, daß in demselben die Formen des geselligen Verkehrs eine sehr reiche und feine Ausbildung erhielten, an der zumal auch Frauen teil hatten. 3. Die Litteratur und Kunst. Der Glanz Ludwigs wurde erhöht durch die große Blüte der Dichtung und Kunst, Wychgram, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 8

3. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 55

1912 - Berlin : Oldenbourg
Österreich-Ungarn. 55 Österreich-Ungarn als Kulturstaat. Was das eigentliche Österreich betrifft, so oblagen ihm schon seit frühester Zeit zwei wichtige Kulturaufgaben: 1. Vom frühen Mittelalter an bis in die neuere Zeit hatte es gegen Avaren, Magyaren und Türken die germanisch-christliche Kultur zu schützen; 2. seine andere, nicht minder bedeutsame Aufgabe bestand und besteht wohl auch noch heute darin, die nichtdeutschen Völkerschaften durch deutsche Kultur einer höheren Gesittung zuzuführen. In wirtschaftlicher Hinsicht ist Österreich-Ungarn noch vorwiegend Ackerbaustaat. Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen gegen % aller Einwohner. Die Industrie ist vorherrschend auf die westlichen Länder beschränkt, da Kohle und Eisen nicht allzu reichlich in der Monarchie vertreten sind. Handel und Ver- kehr bewegen sich teils in ostwestlicher Richtung und hier besonders auf und längs der Hauptachse alles Austausches und Verkehrs, der Donaustraße, teils in nordsüdlicher Richtung von Böhmen, Mähren und Galizien über Wien bzw. Ofen- Pest nach Trieft und Fiume. Österreich-Ungarn vermittelt somit einerseits den Verkehr zwischen West- und Südosteuropa, anderseits zwischen Nordeuropa und den Mittelmeergebieten. Nach dem östlichen Mittelmeer, dem Gebiete der Levante, ist auch der Haupthandel der österreichischen Häfen gerichtet. An dem ozeanischen Handel hat Österreich-Ungarn vermöge seiner Lage nur bescheidenen Anteil. Es ist auch der einzige Großstaat Europas, der keine Kolonien besitzt. Haupteisenbahnlinien von West nach Ost: Paris—münchen—wien—buda- pest—belgrad—konstantinopel (Orientexpreß) und Paris—basel—zürich—arlberg— Innsbruck—salzburg—wien; von Nord nach Süd: Berlin—münchen—innsbruck— Brenner—verona (Nord-Süd-Expreß); Berlin—münchen—salzburg—tauern—trieft und Berlin—oderberg oder Dresden—wien—semmering—trieft. Auf dem Gebiete der Schulen wie der Wissenschaften und Künste hat die Monarchie in den letzten Jahrzehnten sehr bedeutende Fortschritte gemacht. Ganz besonders ist Österreich das Land der Musik. Der musikalische Sinn zeigt hier eine Entwicklung wie sonst nirgends und zwar sowohl bei den Deutschen wie bei den Slaven und Magyaren. Die charakteristischen Volkstypen dieser Art, der Tiroler mit der Zither, der ungarische Zigeuner mit der Geige und das böhmische Harfenmädchen, sind allbekannt. Es ist begreiflich, daß ein solch mnsi- Misch veranlagtes Volk auch eine ganze Reihe bedeutender Komponisten auf- zuweisen hat; es seien von solchen vor allem genannt die großen Klassiker Haydn und Mozart, ferner der Liederkomponist Franz Schubert. Auch manch bedeuten- den Maler und Dichter hat Österreich hervorgebracht; von ersteren z. B. Moritz v. Schwind, Hans Mafart, Franz Defregger, von Dichtern Grillparzer, Zedlitz, Seidl, Rofegger u. a. Sonach nimmt Österreich-Ungarn nicht nur als staatlicher Organismus unter den Großmächten Europas eine hervor- ragende Stelle ein, es ist auch seinen Kulturaufgaben gerecht geworden.

4. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 29

1912 - Berlin : Oldenbourg
Großbritannien. 29 Eilande im Indischen Ozean. So begreift sich das stolze Wort des englischen Staats- mannes Fox: „England ist nur unser Absteigquartier, aber die Welt, die Welt _— das ist das eigentliche England", und nicht minder das Nationallied: »Rule, Britannia, rule the waves« (Herrsche, Britannia, über die Wogen!). Englische Landwirtschaft. Sie hat ihren Hauptsitz im südöstlichen Tief- lande, in Altengland, wo sie sich unter der Gunst der natürlichen Verhält- nisse: eines fruchtbaren Bodens, reichlicher Benetzung und eines ausgeprägten Seeklimas zu mustergültiger Höhe entwickelt hat, vorwiegend in Form des Groß- gruudbesitzes. Der Ackerbau vermag freilich kaum die Hülste des Bedarfs zu decken — er verfügt nur über 13°/0 der Bodenflüche —, dagegen wird Englands Vieh- zu cht von keinem anderen Lande der Erde übertroffen, eine Folge der vorzüg- lichen Weidegründe und der sorgsamen Pflege, die dieser Zweig der Landwirtschaft seit langem genießt. Englische Rinder, Schweine und Schafe werden auf dem Festlande zur Zucht ebenso begehrt wie englische Vollblutpferde; in der Hopfen- erzengung steht England an erster Stelle in Europa, und seine Wollproduktion wird ebenfalls nur von der russischen übertroffen. Altengland mit seinen wohlgepflegten Parks, aus deren Mitte stolze Herreu- Häuser aufragen, ist der Sitz des altenglischen Adels. Hier liegen auch die Universitäts- städte Oxford und Cam- bridge und die altertüm- lichen Kathedralstädte Ean- t e r b n r y, Jork u. a. Englands Bodenschätze und Industrie. Außer durch seine günstige Verkehrslage und seinen riesigen Kolonial- besitz wird Großbritanniens weltbeherrschende Handels- macht noch getragen durch seine großen Vorräte an Kohlen und Eisen, diesen Haupthebeln der modernen Großindustrie. In Süd- Wales bei Cardiff, rings um das nordenglische Bergland bei Liverpool, Birmingham, Lincoln, Carlisle und New- Castle, dann in Schottland bei Glasgow finden sich die ausgedehntesten Kohlenfel- der. Der britische Bergbau We Fischer-Geistbeck, Erdk. f, Höh, Mädchenschulen, V. Teil. 3, Aufl.

5. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 56

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
56 Europa. Österreich-Ungarn als Kulturstaat. Was das eigentliche Österreich betrifft, so oblagen ihm schon seit frühester Zeit zwei wichtige Kulturausgaben: 1. Vom frühen Mittelalter an bis in die neuere Zeit hatte es gegen Avaren, Magyaren und Türken die germanisch-christliche Kultur zu schützen; 2. seine andere, nicht minder bedeutsame Aufgabe bestand und besteht wohl auch noch heute darin, die nichtdeutschen Völkerschaften durch deutsche Kultur einer höheren Gesittung zuzuführen. In wirtschaftlicher Hinsicht ist Österreich-Ungarn noch vorwiegend Ackerbaustaat. Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen gegen 2/3 aller Einwohner. Die Industrie ist vorherrschend auf die westlichen Länder beschränkt, da Kohle und Eisen nicht allzu reichlich in der Monarchie vertreten sind. Handel und Ver- kehr bewegen sich teils in ostwestlicher Richtung und hier besonders auf und längs der Hauptachse alles Austausches und Verkehrs, der Donaustraße, teils in nordsüdlicher Richtung von Böhmen, Mähren und Galizien über Wien bzw. Ofen- Pest nach Trieft und Finme. Österreich-Ungarn vermittelt somit einerseits den Verkehr zwischen West- und Südosteuropa, anderseits zwischen Nordeuropa und den Mittelmeergebieten. Nach dem östlichen Mittelmeer, dem Gebiete der Levante, ist auch der Haupthandel der österreichischen Häfen gerichtet. An dem ozeanischen Handel hat Österreich-Ungarn vermöge seiner Lage nur bescheidenen Anteil. Es ist auch der einzige Großstaat Europas, der keine Kolonien besitzt. Haupteisenbahnlinien von West nach Ost: Paris —München—wien—buda- pest—belgrad—konstantin opel (Orientexpreß) und Paris—basel—zürich—arlberg— Innsbruck—salzburg—wien; von Nord nach Süd: Berlin—münchen—innsbruck— Brenner—verona (Nord-Süd-Expreß); Berlin—münchen—salzburg—tauern—triest und Berlin—oderberg oder Dresden—wien—semmering—triest. Aus dem Gebiete der Schulen wie der Wissenschaften und Künste hat die Monarchie in den letzten Jahrzehnten sehr bedeutende Fortschritte gemacht. Ganz besonders ist Österreich das Land der Musik. Der musikalische Sinn zeigt hier eine Entwicklung wie sonst nirgends und zwar sowohl bei den Deutschen wie bei den Slaven und Magyaren. Die charakteristischen Volkstypen dieser Art, der Tiroler mit der Zither, der ungarische Zigeuner mit der Geige und das böhmische Harfenmädchen, sind allbekannt. Es ist begreiflich, daß ein solch musi- kalisch veranlagtes Volk auch eine ganze Reihe bedeutender Komponisten auf- zuweisen hat; es feien von solchen vor allem genannt die großen Klassiker Haydn und Mozart, ferner der Liederkomponist Franz Schubert. Auch manch bedeuten- den Maler und Dichter hat Österreich hervorgebracht; von ersteren z. B. Moritz v. Schwind, Hans Makart, Franz Defregger, von Dichtern Grillparzer, Zedlitz, Seidl, Rofegger u. a. Tonach nimmt Österreich-Ungarn nicht nur als staatlicher Organismus unter den Großmächten Europas eine hervor- ragende Stelle ein, es ist auch seinen Kulturausgaben gerecht geworden.

6. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 29

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Großbritannien. 29 kleineren Eilande im Indischen Ozean. So begreift sich das stolze Wort des eng- tischen Staatsmannes Fox: „England ist nur unser Absteigquartier, aber die Welt, die Welt — das ist das eigentliche England", und nicht minder das Nationallied: »Rule, Britannia, rule the waves« (Herrsche, Britannia, über die Wogen!). Englische Landwirtschaft. Sie hat ihren Hauptsitz im südöstlichen Tief- lande, in Altengland, wo sie sich unter der Gunst der natürlichen Verhält- nisse: eines fruchtbaren Bodens, reichlicher Benetzung und eines ausgeprägten Seeklimas zu mustergültiger Höhe entwickelt hat, vorwiegend in Form des Groß- grnndbesitzes. Der Ackerbau vermag freilich kaum die Hälfte des Bedarfs zu decken — er verfügt nur über 13 °/0 der Bodenfläche —, dagegen wird Englands Vieh- zu cht von keinem anderen Lande der Erde übertroffen, eine Folge der vorzüg- lichen Weidegründe und der sorgsamen Pflege, die dieser Zweig der Landwirtschaft seit langem genießt. Englische Rinder, Schweine und Schafe werden auf dem Festlaude zur Zucht ebenso begehrt wie englische Vollblutpferde; in der Hopfen- erzeugung steht England an erster Stelle in Europa und seine Wollproduktion wird ebenfalls nur von der russischen übertreffen. Altengland mit seinen wohlgepflegten Parks, aus deren Mitte stolze Herren- Häuser aufragen, ist der Sitz des altenglischen Adels. Hier liegen auch die Universitäts- städte Oxford und Cam- bridge und die altertüm- lichen Kathedralstädte Can- terbnry, Jork u. a.^. Englands Bodenschätze und Industrie. Außer durch seine günstige Verkehrslage und seinen riesigen Kolonial- besitz wird Großbritanniens weltbeherrschende Handels- macht noch getragen durch seine großen Vorräte an Kohlen und Eisen, diesen Haupthebeln der modernen Großindustrie. In Süd- Wales bei Cardiff, rings um das nordenglische Bergland bei Liverpool, Birmingham, Lincoln, Carlisle und New- castle, dann in Schottland bei Glasgow finden sich die ausgedehntesten Kohlenfel- der. Der britische Bergbau Die Kohlenlager Englands.

7. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 30

1918 - Berlin : Weidmann
30 7. Friedrich Wilhelm Ii. machte sich 1804 zum Kaiser. Er nannte sich seitdem N a p o -l e o n I. Sein Regiment wurde brigens fast ebenso willkrlich wie das der frheren Könige, so da vorlufig die franzsische Revolution von 1789 wenig Erfolg hatte. Krieg und 30. An den Kriegen gegen Frankreich nahm Friedrich ytieu6it mit cm * ir t y" y- ,, Frankreich. W l l h e l m Ii. nur wenige Jahre teil. Er zog es vor, mit der Republik schon 1795 (zu Basel) Frieden zu schlieen, weil in seinem Rcken Rußland und sterreich Rnke schmiedeten und Polen unter sich allein aufteilen wollten. Er trat also in jenem Frieden seine Besitzungen links vom Rhein an Frankreich ab, er-hielt aber das Versprechen, dafr durch rechtsrheinische Lnder entschdigt zu werden. rraertufei, Inzwischen hatte er sich wenigstens mit Rußland dahin ge-I793rounbni0795. einigt, da er die polnischen Gebiete von Posen und Kalifch besetzen durfte. Die Polen erhoben sich zwar unter ihrem Fhrer Kosciuszko skoschtschuschko^I zu verzweifeltem Widerstand, wurden aber 1795 an der Weichsel entscheidend geschlagen und verloren damit den letzten Rest ihres Landes. Rußland und sterreich nahmen wieder die grten Stcke an sich, Preußen namentlich das Gebiet von Warschau. Diese Erwerbung war aber wegen der fremdartigen und verwahrlosten Bevlkerung nicht so wichtig wie die, welche Friedrich Wilhelm Ii. in Sddeutsch-Ansbach und land machte. Hier gelangten nmlich die schnen Lnder Ans-Baireuth, Q^ ^ Baireuth von dem letzten kinderlosen Markgrafen an Preußen. Schule und Der König mochte sich im Innern seines Staates am meisten um die S ch u l e n verdient. Er schuf das Oberschulkollegium, das alle hheren und niederen Schulen zu beaufsichtigen hatte, ver-besserte den Unterricht und fhrte z. B. auch die Abiturienten-Prfung ein. Am Hofe und in der hheren Gesellschaft wurde nicht mehr wie frher Franzsisch, sondern Deutsch gesprochen. Seine Kapelle hatte europischen Ruf, und die grten Ton-knstler seiner Zeit, Mozart und Beethoven, standen bei Niedergang ihm in hoher Gunst. Aber nicht blo bei Hofe, sondern auch im des Staates, griffen Genusucht und Leichtlebigkeit so sehr um sich, da die Zucht und Ehrbarkeit der groen Zeiten unter Friedrich Ii. vergessen zu sein schienen. Da berdies die Staats-kasse erschpft war und das Heer seine alte Strammheit verloren hatte, so ging der Staat einem schweren Unglck entgegen.

8. Grundriß der neuern Geschichte - S. 47

1835 - Berlin : Trautwein
r ^anbel uni) ©ewersfiei^. 1492—1660. 47 fcte Sicherheit bei ofiinbifcbcn ftnnbeli eril durch die Olleberldnbet gefi&rt rotirbc / und dann daß biefe ft'd) befiielben fall ganj bemäch- tigten, mdbrenb der ftanbel mit Sraftlien pcrnadildfftgt und bet ßanbbau durch brücfettbc Sluflagen nocf) mehr rerringert würde, ©et £anbel ©panten’i, helfen Ssepolferung, 2lnbau und ©emerb* fleiß fcf)on im Sinfonie bet neuern Seit nicht febr bebeufenb mar/ erweiterte fiel) in Soic}c bet gittbecfung 2lmerifa’i und bet grobe* rungen in biefem grbtbeile nicht fowobl durch einen lebhaften 33erfebr mit btefen Kolonien/ ali üielmebr durch eine auigebebtt* tere öanbeliperbinbung mit andern europäifd)eit ßdnbern, nament* lid) den 9fieberlanben, beten ginwobtter, durch tie amerifanifcheit Schäfte gelocft, gegen biefe ihre gabrieate auitaufcftten und den auiroärtigen ¿¿anbei ©panlen’i ln guropa meiil in ihre 5>dnbe brachten, ©er Verlebt mit den Kolonien brad)te wegen bei lange geringen S^ebürfuijfei europäifdjer Waaren, und wegen der engen «Befcbrdnfung burd) die Regierung feinen großen ©eminn; er mürbe in der jmciten ipalfte bei fecbijebnteit ^aftrbunberti auch burd) die gapercien der ¿¿ollänber gefl&rt/ und auch die nidit für ginfdufe ausgegebenen eblen Djieraue mürben außerhalb bei ßanbei nieijl jut gubrung bei nieberlanbifd)eit Äriegi permanbt. Sugleich fanfen aud) ßanbbau und ©emerbfleiß immer mehr burd) ©eringad)tung biefer 23efd)äftigungen, Mangel an Arbeitern (eine golge der 23er* treibung der Moriico’i, der Sluiwanberungen nach Slnterifa und bet großen B^bl her Mbncbe), Wohlfeilheit frember gabricate und er* fd)opfenbe Auflagen, ©er Mittelpunft bei fcboit im Mittelalter blu» benben jpanbeli und ©ewerbfleißei der Dlieberlanbe mürbe ba= burd) / daß die <J3ortugiefen in den 25e|7ft bei oilinbifdjen ¿¿anbei* tarnen/ flatt 23ntgge Antwerpen. ©ie ©egenfiänbe bei ¿anbei* der Dlieberlänber maren tbeili die grjeugniffe ibret/ meill frembe* Material bearbeilenbeit, Snbuilrie, befonberi moüene/ leinene und feibette ©toffe und Metallarbeiten/ tbeili und überwiegenb mat berfelbe ein Smifchenbanbel, melcber die norbifchen «probucte nach dem meillichen guropa und die inbifchen Waarett Pon ßiftabon nach Antwerpen und uon hier nad) dem Oforbolien guropa’i und nach ©eutfchlanb Perfubrte. Wäbrenb bii nad) der Mitte bei fechöjebn- iett Oabrbunberti der ¿¿auptffft der nieberldnbifchen 3nbu|lrie die (üblichen ^robinjen, itt melchen jeboch auch der ßanbbau mit er- folgreicher (Sorgfalt betrieben mürbe, in den n&rbltchen aber ¿¿an* bei, ©d)ifffabrt und gifchfang die ¿¿auptgewerbe der ©tdbter und die 23iebjud)t der üornebmfle grmerbijweig bei ßanbmanni maren, fo »erfiel bagegen in golge der Unruhen unter Philipp Ii. die Onbu* firie in ienen faß gänjlich und ging durch Sluiwanberung lablrei*

9. Grundriß der neuern Geschichte - S. 52

1835 - Berlin : Trautwein
52 \ 9fn£öttg Jur crflen fperiobe. hoben toar, trat unaufhaltfamer Verfall ein. 3n her 2lrd)lfecfitr und ©culptur rourbc bas Sbeifpiel bes talentoollen, aber oft regel- lofett und gezierten Sscrittni (1598—i6so) oerberblid). Den 55er- faß der «Poeffe befci)leuntgtc oorndmlid) die toihelnbe und phanta» flifd)e ©efd)tnacflo|?gfcit bes talentoollen idiarino (1569—1625), bei 93erfaffers eines romatttifch*mpthologifchen ©ebidjti Slbonfs, und die (Enlftehung der Oper in biefer Bett und ihre oielfadje Sbcarbeu tung brachte der «Poeffe feinen ©etoinn. Sieben der ßunfi tourbett aber and) die 2bi|Tenfd)aften in Selten todbrettb biefeö ganzen 3«tt- raums mit erfolg bearbeitet. Ueber mehrere bebeutenbe Sulatbematifer, Sltfrottomen uttbdlaturforfcher bei fed)Szchnten3«brbnnbcrfs erhob fidj ©alileo bi ©alilei (1561 — 1642), toeldjer die «Theorie der 23etoe» gung eutbeefte, bas ootn ©lasfchleifer üjohitfon 1590 tu Sßlibbelburg erfunbene Delesfop oeroollfommnete und bas fopcrnicanifche 2bclt» fhftem Periheibigte. einer feinet jahlreidten (Schüler, goangclijh Dorricelli, erfanb bas Barometer. Um die grünbliche Sbehanblung der Anatomie enoarb (Ich 93efal (1543) großes 25erbientf; Ülaturge- fchidjte, befonbers Ornithologie/ tourbe mit erfolg oon Sllbrooanbt (1522—1605) bearbeitet. 3« her ^Pbilofophie fuchten Sdtptfif und Olatunoiifenfdtnft |u bereinigen fpieronpmus (Jarbanus (1501 — 1575), auch ausgezeichnet als Slrjt und 2?tathematifer, der fcharf- finnige, 1600 als £el)er in Skom perbrannte, ©iorbano Sbruno und der geifloofle Dominicaner «Thomas Gampanella (156s —1639)- Deutfd)lanb tourbe bas ©tubftun der alten £iteratur im 2lnfange der neuern 3«it befonbers gefbrbert burd) 3ohatm 9teud)lin aus «Pforzheim (1455 — 1522) und Dejtberius erasntus aus «Kotterbam C1467 — 1536), fo toie burd) die ©rünbung neuer l!nioer|Tta“ten: Sbittenbcrg’S (1502), granffurt’S (1506), «Dlarburg’S (1527), fpa'ter itbnigsbcrg’S (1514), 3ena’S (1548),£elmfidbt’S (1576) und anbe- rer. ein £auptffh der philologifchen ©tubiett tourbett die lieber* lanbe, namentlich die 1575 gelüftete Unioerfftdt ßeiben, und fte per* banftett ihre «Blüthe oorndmlid) dem gelehrten Suflus ßipftus (1547 — 1606), dem S5egrünber beö ©taats- und 25hlferred)ts und ©taats- manne jpuig oan ©root(j?ugo ©rotius) (1583—1645), dem fcharf- ft'itnigen «Polphiflor ©erbarb Johann 25ofj (1577 — 1649) und bett biefen tueifl gleichzeitigen Dan. fteinftus und 3of>. 5t- ©ronop. Die Sftcformation hatte zwar bas 3ntercffe der ©elehrten mehr auf theologifdje Unterfud)iingen und ©treitigfeiten getoanbt, jeboch for- berte fte auch allgemeine 35ilbung, inbettt |Te, befonbers burd) die Sßirffamfeit Skeland)thon’S, bett gelehrten ©chulunterricht oerbef* ferte und überhaupt lebhaften gorfchuttgsgeiji aufregte. 3n der 33erooijfommuuttg her 2lfironotttie trat neben den «Polen Oticolaus

10. Grundriß der neuern Geschichte - S. 22

1835 - Berlin : Trautwein
22 I. 5^riot>e. If- Beiiraum* 155g—1g18. 1587/ aufjundjmen; allein fein ljcrrfd)füd)tigc$ und anmafjcnbeö Verfahren bcfd)ranften der 9tatfj$pcn{ton&r von »f>ollanb Olben# barncvelbt und Sßilljelm’S 0oljn, Sdiorifc, weiter, halb 0tatt# Raiter und öberfelbljerr von fünf Provinzen und 2ibmiral bet* Union, und begünfügt burd) den Untergang bei* unübertvinblidjen Slottc und Sllepanber’ö -Büge und) Sranfreid) und frühen $ob (1592), halb alles?, tva£ biefer von den Unionsl&nbern erobert f)atte, tvieber cimtaljm, fo baf; 0panicn 1c09 einen ¿wblfj&fyrtgcn Sbaffcnflillfranb mit der Blepublif fcl)(iejjcn nutzte. 0d)on 1595 f>attc burd) Cornelius ^»outmann die 0d)ifffal)rt der fd)on fru# ijer lebhaften vf>anbc( treibenben, unternd)tnenbcn und reid)6egü# terten J^o((anbei- nad) Ofiinbien begonnen; 1602 tvurbe eine oftinbifebe dompagnie gefliftet, halb Sßcftfjungen bcfonbcrs auf Sofien der in Oftinbicn verfaßten Portugiesen gewonnen und 1619 23a ta via gegrünbet. der Svcpublif biibete fid> bereite bamafs? eine antioranifdjc Partei, inbem Söiorifc, den fitd)(i; d)cn 0trcit der 2crrainiancr ober Sicmonftranten und der ©o# marifien ober dontrarcmonflranten benuf^enb, 1619 fogar die Jjinrid)tung ölbcnbarncvdbt’ö benutzte, tveld)er fein 0trcbcn nad) größerer 33iad)t (jemmte. ©panicn’S Siottc unter ^u^n von 3iufiria vernietete jwar, vereinigt mit venctianifcben und pspftlidjcn 0d)tffcn, in der 0d)lacf)t &ei ßepanto 1571 die oämanifdje 0eetnad)t, allein Pbilipp’S diferfuefjt gcjlattete nid)t die Verfolgung beo 0icgcu; die gegen die protejiantifd)e <£lifabetl), welche die 9ücberlänber unterfingt und fpanifd)c Kolonien f;attc angreifen faffen, 1588 gefanbte große 7(rmaba unter beni ^erjoge von Sdicbina 0ibo# nia fanb burd) 0tiirmc und die getvanbtern englifdjen 0d)iffe lncift den Untergang; ein Äricg gegen die burd) f>arte Unbulb# famfeit jum 7tuffranb gedrungenen ld)ioris>cos in ©ranaba (1568—1570) verbbete biefe blu^cnbc Provinj; die dinmifd)ung in Sranfrcid)’ö 2ingelegcnf)citcn cnbetc mit gunufgabc aller er# langten Vorteile im §rteben ju Vcrvimü 1598, und für die ftd>tbare Söerminberung bcö ©etverbfleißeö und ^anbcls? burd) erfd)6pfenbc Auflagen war fein <£rfafc die drwerbung portu# gal’i, tvdd)e$ Philipp, nad)dem der von £iefuiten verbildete dn# fei und 37ad)folgcr Hi. (1521—1557), ©ebafitan, auf einem 23efd)rung$juge gegen 3diaroffo in der 0d)(ad)t bei 2l(caf# far 1578 vcrfd)wunbcn und mit beften Of)cim £einrid) der
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21 25
22 41
23 56
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25 82
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28 352
29 41
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32 57
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