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1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 49

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
42. Das Weiße Sachsenrosz. 1. Es jagt der Sturm im grünen Wald, er reitet und zwängt der Eichen Wucht; die alte Weser muß ihre Wellen vor Zorn und Angst am Fels zerschellen, und vom Gebirg uns aus der Schlucht des Donners Siegesrufen hallt. 2. Ein fränk'scher Mann, gar müd und still, verlassen irrt im fremden Land; die Glieder brechen ihm fast zusammen, doch löscht ihm nichts des Auges Flammen; da steht ein Hüttlein an dem Strand: „Hallo! Ein Fremder Obdach will!" 3. Ein Sachse, hoch, mit stolzem Blick, sieht lang und fremd den Franken an: „Kommst Du um Gastfreundschaft zu bitten, so bist Du sicher in Sachsenhütten!" — Da trat den Herd der Franke an, er nahm den Becher und gab ihn zurück. 4. Sie sitzen ernst am heil'gen Herd, sie sehen einander schweigend an, und stumm bewundert immer wieder ein jeder des andern Heldenglieder. Da hebt zuletzt der Franke an: „Bei Gott, wir sind einander wert! 5. Wenn solcher viel das Sachsenland zum Kampf ob unserm König stellt, so möchte Karol bitter klagen, daß Sachs' und Frank' noch Schlachten schlagen!" Da führt der Sachs' ihn an der Hand Hinaus aufs regengrüne Feld. 6. Ein weißes Roß, gar stark und schön, sprang auf der freien Weide frei. „O laß das schöne Roß uns fangen!" so sprach der Franke mit Verlangen. „Gefangen hat's noch keiner gesehn, doch auf mein Locken kommt es frei!" Voges, Bilder. 4

2. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 10

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
10 Auch sonst haben in dieser Gegend Zwerge gewohnt, so z. B. im nahen Burgberge, auf dem ehemals die Homburg stand. Aber sie sind nun längst fortgezogen, weil sie sich, wie sie sagten, vor den Menschen nicht mehr halten konnten. Bei Holzminden liefsen sie sich über die Weser fahren. Der Schiffer, welcher sie überschiffte, fuhr mehrmals hinüber, ohne irgend etwas zu sehen; nur merkte er jedesmal, dafs das Schiff schwer beladen sei. Als er das letzte Mal hinüberfuhr, war auch der König der Zwerge mit im Schiffe. Dieser nahm seinen Hut ab, wodurch er sichtbar wurde, und setzte ihn dem Fährmann auf; zugleich sprach er zu ihm, er solle nun auch sehen, wen er eigentlich übergefahren habe. Der Schiffer aber, der jetzt alles wahrnehmen konnte, sah das ganze Feld vor sich vom Volke der Zwerge dicht bedeckt. Schliefslich wurde er noch von dem Zwergkönige für seine Dienste reich belohnt. Schambach und Müller, Niedersächsische Sagen. 12. Die Hünen. Vor den Menschen sind die Riesen im Lande gewesen. Ihre ungeheure Gröfse hann man daraus sehen, dafs aus einer Hünen- rippe, welche sich in der Kirche zu Gandersheim befand, eine ganze Bank gemacht werden konnte. Die Riesen verachteten die Menschen wegen ihrer Kleinheit und sagten, als dieselben ins Land kamen, ivas diese Erdwürmchen ivohl wollten. — Nun sind die Hünen längst von der Erde verschwunden, aber die Erdivürmer sind noch da. Bei dem Dorfe Ahrholzen südwestlich von Stadtoldendorf steht auf einem Acker ein Denkstein, welcher der Kreuzstein heifst, weil auf ihm ein Kreuz ausgehauen ist. Dieser Stein ist von der Homburg und der Burg Eberstein ungefähr gleich weit entfernt, von beiden etwa eine Stunde. Hier kamen die beiden Hünen, welche auf der Homburg und dem Eberstein wohnten, oft zusammen und gaben sich die Hand. Jeder von ihnen brauchte von seiner Burg aus nur einen einzigen Schritt zu thun, um dahin zu gelangen. Einst hatte der Besitzer des Ackers den Stein, der ihm sehr im Wege war, ausgegraben;

3. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 16

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
16 misch gewordenen Gefährten dort machen ihnen Mut. Jetzt wagt sich ein Alttier, das weniger argwöhnisch als die Kälbchen ist, dreist heran, und nun eilt plötzlich das ganze Rudel herbei und umdrängt die reichen Futterstände. Das ist ein gar lieblicher Anblick, und die Kinder freuen sich, wenn sie immer mehr Tiere zählen können. ____________ Günther, Der Harz. 19. Die Roßlrappe. Da wo die rauschende Bode das Harzgebirge verläßt, erheben sich schroff zwei mächtige Felsen, der eine heißt der Hexentanzplatz, der andre die Roßtrappe. Der letzte Name ist daher entstanden, weil auf dem Scheitel dieses Felsens der Eindruck eines riesengroßen Pferdehufes zu sehen ist. Davon lautet folgende Sage. Vor tausend und mehr Jahren war das Land rings um den Harz von Riesen bewohnt. Das waren Heiden, die Raub und Ge- waltthat übten. Alte Eichen rissen sie samt den Wurzeln aus und kämpften damit. Fern im Böhmer Walde hauste dazumal ein Riese, Bodo genannt. Der begehrte die Königstochter vom Riesengebirge zu seiner Gemahlin, aber sie verachtete ihn. Einst ersah Bodo sie jagend auf der Schneekoppe und sattelte sogleich seinen Rappen, denn er wollte sie fangen oder sterben. Fast hätte er sie erreicht; als er aber noch zwei Meilen fern war, schwenkte sie schnell ihr Roß. Von ihren Sporen getrieben, stog es über Berge und Thäler, durch Thüringen bis in den Harz. Oft hörte sie einige Meilen hinter sich das schnau- bende Pferd Bodos und jagte dann immer weiter. Jetzt stand ihr Roß plötzlich auf dem furchtbaren Felsen, der der Hexentanzplatz heißt. Angstvoll blickte die verfolgte Königstochter in die grausige Tiefe, denn senkrecht ging der Fels hinab in den Abgrund. Tief unten rauschte der Strom und kreiste in furchtbaren Wirbeln. Die Klippe gegenüber schien kaum Platz zu bieten für den Vorderfuß eines Rostes. Von neuem hörte sie Bodo hinter sich, da drückte sie ihrem Pferde die Sporen in die Seite. Das edle Tier sprang über den Abgrund glück- lich auf die Felsenspitze und schlug seinen Huf tief in das harte Ge- stein, daß die Funken stoben. Das ist jene Roßtrappe. Die Königs- tochter war gerettet. Aber während des Sprunges verlor sie ihre schwere goldene Krone, welche in die Tiefe fiel. Bodo setzte der Prin- zessin nach, stürzte jedoch in den Strudel. Von ihm hat der Fluß den Namen Bode erhalten._____________________Grimm, Deutsche Sagen.

4. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 36

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
36 auf den Berg zu seinem Herrn, welcher Gott dankte und sich aufrichtete, um, weil es Abend werden wollte, hinab in die Stadt Braunschweig zu gehen. Nach der Burg war sein Gang, und der Löwe folgte ihm immer nach. Grofses Getöne scholl ihm entgegen. Er wollte in das Fürstenhaus treten, da wiesen ihn die Diener zurück. „Was heilst das Getön und Pfeifen“, rief Heinrich aus, „sollte doch wahr sein, was mir der Teufel gesagt? Und ist ein frem- der Herr in diesem Haus?“ „Kein fremder“, antwortete man ihm, „denn er ist unsrer gnädigen Frauen verlobt und be- kommt heute das braunschweiger Land.“ „So bitte ich“, sagte der Herzog, „die Braut um einen Trunk "Weins, mein Herz ist mir ganz matt.“ Da lief einer von den Leuten hinauf zu der Fürstin und hinterbrachte, dafs ein fremder Gast, dem ein Löwe folge, um einen Trunk Wein bitten lasse. Die Her- zogin verwunderte sich, füllte ihm ein Geschirr mit Wein und sandte es dem Pilgrim. „Wer magst du wohl sein“, sprach der Diener, „dafs du von diesem edlen Wein zu trinken be- gehrst, den man allein der Herzogin einschenkt?“ Der Pil- grim trank, nahm seinen goldenen Hing, warf ihn in den Becher und hiefs diesen der Braut zurücktragen. Als sie den King erblickte, worauf des Herzogs Schild und Name geschnit- ten war, erbleichte sie, stand eilends auf und trat an die Zinne, um nach dem Fremdling zu schauen. Sie ward des Herrn an- sichtig, der da mit dem Löwen safs. Darauf liefs sie ihn in den Saal entbieten und fragen, wie er zu dem Ringe gekommen wäre, und warum er ihn in den Becher gelegt hätte. „Von keinem hab' ich ihn bekommen, sondern ihn selbst genommen, es sind nun länger als sieben Jahre; und den Ring hab’ ich hingeleget, wo er billig hingehört.“ Als man der Herzogin diese Antwort hinterbrachte, schaute sie den Fremden an und fiel vor Freuden zur Erde, weil sie ihren geliebten Gemahl erkannte; sie bot ihm ihre weifse Hand und hiefs ihn will- kommen. Da entstand große Freude im ganzen Saal. Herzog Heinrich setzte sich zu seiner Gemahlin an den Tisch. Dem jungen Bräutigam aber wurde ein schönes Fräulein aus Fran- ken angetraut. Hierauf regierte Herzog Heinrich lange und

5. Unser Land - S. 18

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
18 — er eine Hofgerichtsordmmg, dnrch welche das sächsische Landrecht beseitigt und an seiner Stelle das römische Recht im Lande eingeführt mürbe. Eifrig war er auch bemüht, die Schätze des Harzes auszuschließen Er liefe neue Stollen graben und gemährte den Harzern viele Freiheiten. Mit besonderrn Eifer mandte er sich der Gewinnung von eisenhaltigen Erzen zu, so daß sich bald eine großartige Eisenindustrie entwickelte (Eisenkanzlei in Gittelde). Im hohen Alter ist Heinrich der Jüngere 1568 in seinem Schlosse zu Wolseubüttel gestorben und in der alten Marienkirche beigesetzt morden. 21. Julius. Julius wurde 1528 zu Wolseubüttel geboren. Durch Fahrlässigkeit der Amme war er seit feiner Kindheit an den Füßen verkrüppelt. Weil er dadurch zum Regieren für untüchtig gehalten wurde, bestimmte ihn der Vater zum Geistlich m. Er besuchte die Universitäten Köln und Löwen Tod seiner Brüder rief ihn nach Wolseubüttel zurück. Bald wandte er sich dem lutherischen Glauben zu und entfremdete sich dadurch das Herz des Vaterv. Böse Tage hatte er am Hose zu ertragen. Heinrich ließ ihn Mangel leiden; die Schwestern speisten ihn; seine Kleider mußte er selber flicken. Der Vater behandelte den Sohn wie einen Verstoßenen, nahm ihn zeitweise in Hast, und als Julius am Osterfeste 1558 zu Gandersheim die Teilnahme an der katholischen Abendmahlsfeier ablehnte, soll Heinrich den Befehl gegeben haben, ihn einmauern zu lassen. Der Prinz hielt sich nicht mehr sicher; er entfloh heimlich aus Wolseubüttel und begab sich zu dem Markgrafen Johann von Küstrin, dem Gemahl seiner Schmester Katharina. Hier verlobte er sich mit Hedwig, einer Tochter des Kurfürsten Joachim Ii. von Brandenburg. Das erbitterte den Vater noch mehr. Aber durch eine schwere Krankheit mild gestimmt, gab er endlich den Vorstellungen einiger befreundeter Fürsten nach und berief den Sohn nach Wolseubüttel zurück. Dem Boten, der ihm diese Aufforderung überbrachte, rief Julius zu: „Ich will im Namen der heiligen Dreieinigkeit nach Wolseubüttel ziehen und dem Gebote meines Herrn Vaters folgen, es gehe mir darüber, wie ev wolle. Mein Leben und Tod stehen in Gottes Hand; er kann mich erhalten und hinunterwerfen, wie er will. Aber bei Gott, feinem reinen Evangelium und Wort mill ich trotz Teufel und Welt bis zu meinem Tode bleiben, darauf leben und sterben." So kehrte Julius zurück, und der Vater ließ ihn gemähren. Bald darnach fand in Berlin die Hochzeit
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