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1. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 110

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
110 Kleinod des braunschweigischen Hauses von Glückstadt aus heimlich und unvermerkt nach London zu bringen. Das war nun aber damals, wo französische Zollbeamte alle Küsten bewachten und französische Spione über ganz Deutschland verbreitet waren, ein äußerst schwieriges Ding. Zum Glück hatte der Oberst einen sehr treuen Diener, der ihn auf allen Reisen begleitet hatte, und der so viel Klugheit, Umsicht und Ergebenheit besaß, daß sich sein Herr unbedingt auf ihu verlassen konnte. Dieser treue Mensch hieß Löwegrün. Der Oberst mußte, um noch einen andern Auftrag seines fürstlichen Herrn auszuführen, über Hamburg reisen. Hier kam er mit seinem Schatze glücklich und unangefochten durch. Die Zollwächter richteten nämlich ihre ganze Aufmerksamkeit auf Kolonialwaren aus England und ließen für diesmal die Koffer der Reisenden undurchsucht. Die dem Obersten aufgetragenen Geschäfte machten einen kurzen Aufenthalt in Hamburg unvermeidlich. Während dieser Zeit vertraute er den Schatz einem alten, getreuen Anhänger des braunschweigischen Hauses an, welcher dem Kleinod ein sicheres Versteck unter der Treppe seines Hauses anwies. Bei der Weiterfahrt kamen die Reisenden vor Hamburg und in Bergedorf abermals durch die Wachen der französi- schen und dänischen Zollbeamten, welche alle Koffer und Kasten sorgfältig durchsuchten. Das Onyxgefäß war in altes Papier gewickelt und mit einem Bindfaden umbunden. Der treue Diener wollte es so in der Tasche tragen und im Notfall für einen Kaffeetopf ausgeben. Diesmal wurde es entdeckt. Der Oberst war entsetzt, als er plötzlich in der Hand eines französischen Zollwächters das Gefäß erblickte, wofür Napoleon eine halbe Million geboten hatte. Auf die Frage, was dies sei, ant- wortete Löwegrün mit kaltblütiger Ruhe: „Das ist ein alter Kaffeetopf, der auf der Reise gebraucht wird. Wenn ich den auch noch verzollen soll, will ich ihn lieber wegwerfen!" Darauf gab der Franzose den ver- meintlichen Kaffeetopf dem Diener zurück, und das Kleinod war gerettet! Weiter ging dann die Fahrt durch Deutschland, und nach Fähr- lichkeiten mancher Art brachte Nordenfels das Kleinod glücklich über Schweden nach England. Von hier kam es 1814 wieder nach Braunschweig zurück, und es bildet jetzt den größten Schatz des dortigen herzoglichen Museums.

2. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 103

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
103 75. Die Baumannsliöhle. Die von köstlichen Wiesen bedeckte, von Laubwald und dunklen Tannen umsäumte Bergebene von Hüttenrode besteht meilenweit aus einer Kalksteinmasse, welche anscheinend ein- förmig und reizlos, doch manche Merkwürdigkeiten aufzu- weisen hat. Sie ist nicht nur anziehend für den Botaniker, dem sie eine Menge seltener Pflanzen darbietet, sie ist es für den Mineralogen und den Bergmann durch die unermeßlichen Eisensteinschätze, welche sie enthält, und durch den präch- tigen Marmor, den dieser Kalkstein an einigen Stellen bildet, und der in den mannigfachsten Färbungen erscheint. Zu den merkwürdigsten Eigentümlichkeiten dieses Kalk- gebirges gehören aber die Spaltungen und Zerklüftungen in seinem Innern, welche unzählige größere und kleinere Grotten und Höhlen bilden. Sie fallen namentlich da ins Auge, wo die Fluten der Bode die Kalkfelsen durchbrochen haben, an den beiden Seiten des Thaies von Rübeland. Einige der- selben werden von den Anwohnern zu Kellern benutzt, andere öffnen sich unmittelbar neben dem Flufsbette, so daß bei hohem Wasserstande der Spiegel der Bode ihre Zugänge ver- schliefst. Die Mehrzahl dieser Höhlen ist nur klein, einige aber sind von bedeutender Größe; die berühmteste derselben ist die Baumannshöhle. Gerade über dem Hüttenorte Rübeland, fast auf dem Rücken der nördlichen Wand des Bodethaies, hat die künst- lerische Hand der Natur ein herrliches Felsportal aufgebaut, eine weite, flachgewölbte Felsenhalle. Die Größe und die zugleich schöne Form dieser Halle bereitet uns in der ange- messensten Weise vor auf die Wanderung in die Höhle, deren Thor sie bildet. Während einer kurzen Rast, die wir, vom Bergsteigen erhitzt, hier der Abkühlung wegen zu halten genötigt sind, stattet der Führer uns mit Grubenlichtern und Bergmannskitteln aus. Dann beginnt die Fahrt. Wo die Rückwand der Halle sich gegen den Boden senkt, zieht sich seitwärts ein dunkler, enger und niedriger Gang ziemlich steil in die Tiefe der Erde hinab. Dies ist der Pfad, auf dem wir gebückt hinabsteigen, vorsichtig mit den Füßen

3. Unser Land - S. 42

1891 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 42 — Residenz des Herzogs und die.hauptstadt des Landes. Sie liegt an der Oker. Die Zahl der Einwohner beträgt 101000. Wie zahlreich ausgegrabene Totenurnen beweisen, war der Ort schon in heidnischer Zeit bewohnt. Der Überlieseruug zufolge haben zwei Grafen ans dem Hause der Brunouen die Stadt gegründet. Bruno legte den Herrenhos Bru-neswiek an, Dankward erbaute die Burg Dankwarderode. Neben dem Herrenhofe, der alten Wiek, entstand schon frühe die Altstadt, später die Neustadt. Heinrich der Löwe gründete den Hagen, geschickte Ansiedler strömten herbei, und Mauern erhoben sich zum Schutze der jungen Stadt. Dieser mächtige Herzog gewährte den Bürgern mancherlei Rechte und Freiheiten, so daß bald Handel und Gewerbe blühten. Begehrt waren die Erzengnisse der Wollenweber, der Beckenschläger und Lakenmacher. Unter Heinrichs Söhnen entstand das letzte städtische Weichbild, der Sack. Der Handel der Bürger wurde durch die Lage der Stadt begünstigt. Braunschweig liegt nämlich an der Stelle der Oker, wo dieselbe früher schiffbar wurde. Von hier bis nach Bremen gingen auf und ab schwere Lastschiffe. Hier mußten also die Güter verladen werden. Auch die Lage der Stadt zwischen der Ebene und dem Hügellands war bedeutungsvoll. Denn da das Flachland schwerere Wagen und eine stärkere Belastung derselben gestattet, als die Wege im Berglande, so mußte ebenfalls ans diesem Grunde eine Umladung der Waren hier stattfinden. Zudem kreuzten sich au dieser Stelle mehrere wichtige Handelswege. So traf hier die große Straße von Köln nach Magdeburg mit jener von Bardewiek nach Goslar und mit der von Bremen nach Quedlinburg zusammen. Bald war denn auch der braunschweigische Kaufmann nicht nur an den deutschen Handelsplätzen zu treffen, sondern auch in Gent und Brügge, iu London und Kopenhagen, ja sogar in Livland und Nowgorod. Immer reicher und mächtiger wurde Brannschweig, bald trat es an die Spitze des sächsischen Städtebnndes und wurde Quartierstadt der Hansa. Während dieses Aufblühens der Stadt war die Macht der Herzöge gesunken. Das Land stand unter verschiedenen fürstlichen Linien, die sich den gemeinsamen Besitz der Stadt vorbehielten. So konnte die Stadt sich immer mehr der Herrschaft der Landesherren entziehen und erreichte fast die Stellung einer freien Reichsstadt. Mit dem Wiedererstarken der fürstlichen Gewalt begannen die Versuche der Herzöge, die stolze Stadt ihrer Botmäßigkeit zu unterwerfen. Allein zunächst vergebens. Weder durch Belagerungen noch durch Wassersnot konnten die Landesherrn den trotzigen Sinn der Bürger
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