Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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29. Im Weserthale.
Nachdem bei der hannoverschen Stadt Münden die Fulda mit
der Werra sich vereinigt hat, fließt die Weser, wie der Fluß nun
heißt, in nordwestlicher Richtung weiter. Da stellt sich schon nach
wenigen Meilen ihrem Laufe der breite, waldige Solling entgegen und
zwingt sie eine Strecke westwärts zu ziehen. Dann aber, wo sie sich
in scharfem Bogen wieder nach Norden wendet, treten die Höhen mehr
zurück, das Thal wird breiter und sonniger. Segenspendend dehnen
sich weithin fruchtbare Gefilde aus. Schienenwege laufen auf beiden
Seiten und setzen in drei mächtigen Brücken über den Strom. Zuerst
ist dies unfern des braunschweigischen Dörfchens Meinbrexen der Fall.
Weiterhin erhebt sich auf einer hochragenden Höhe über der Weser
das ehemalige Schloß Fürstenberg, in dem sich jetzt eine bedeutende
Porzellanfabrik befindet. Nun berührt der Strom die alte westfälische
Stadt Höxter, welche mit der nahen ehemaligen Abtei Corvey durch eine
prächtige Kastanienallee verbunden ist. Wieder auf dem rechten Ufer
liegt die fröhlich emporstrebende Stadt Holzminden mit ihrem Hafen
und ihrer großen Brücke. Es ist ein gar angenehmes Geschäft hier
zu stehen und dem Treiben auf dem Strome und am Flusse zuzuschauen.
Da gleitet langsam ein Floß auf der Wasserstraße dahin; das Holz
zu demselben kommt vom Solling. Es ziehen aber auch Flöße durch,
deren Stämme auf dem Thüringer Walde gewachsen sind. Dort liegen
Bockschiffe, die mit Brettern oder Steinen beladen werden. Thalab-
wärts trägt sie die dahinziehende Fluth, aber zu Berg werden die
Lastschiffc, meist mehrere zugleich, durch Schleppdampfer hinaufgezogen.
Dies sind flachgebaute Raddampfer, welche einen Tiefgang von höchstens
80 cm haben. Für den Personenverkehr sorgt ein Personendampfer,
der im Sommer zwischen Hameln und Karlshafen fährt. Von Hvlz-
minden an wird das Weserthal immer schöner. Mit mannigfacher:
Krümmungen, oft von schroffen Felsen und steilen Abhängen begleitet,
windet sich der Fluß durch ein Muschelkalkgebirge hindurch, das sich
seinem Laufe entgegenstellt. Höchst anziehend ist die Krümmung zwischen
den Dörfer Grave und Rühle. Hier erhebt sich am rechten Ufer die
steile Wand des Breiten Steines, und so enge ist das Flußthal, daß
zwischen Fels und Strom ehemals kaum Platz für einen Fußpfad
war. An solchen Stellen deuten Riffe im Flußbette, die bei niedrigem
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39. Ein Stücklein von unsern Husaren.
Es war am 7. August 1870. Das Hauptquartier des Prinzen
Friedrich Carl war in Bliescastel, einem bairischen Städtchen
nahe der französischen Grenze. Da wurde der Lieutenant
von König von den braunschweigischen Husaren zur Aus-
hundschaft über die Grenze geschickt. Er kam mit seinen
vier Leuten unbeanstandet durch die ersten französischen
Dörfer. Dieselben schienen ausgestorben, niemand zeigte sich,
Fenster und Thliren waren verschlossen. Er ritt auf der
großen, breiten Strafse weiter. "Rechts und links und vorwärts
war nichts vom Feinde zu sehen. In der Ferne trat quer ein
Höhenzug hervor, an dessen Abhängen nach und nach Land-
häuser bemerkbar wurden, weiter kamen Fabrikschornsteine
und Kirchtürme zum Vorschein. Von einer Höhe herab sahen
sie vor sich ein Thal. Dort führte eine Brücke über einen
ziemlich breiten Fluß, und drüben lag eine Stadt mit ansehn-
lichen Häusern. Der Fluß mufste die Saar, die Stadt Saar-
gemünd sein. Das stimmte mit der Karte, die der Offizier
mit sich führte. Er ritt mit seinen Leuten thalwärts bis an
die Brücke. Doch der Zugang zu derselben war nicht frei,
vielmehr waren gefällte Bäume davor gelegt. Jenseits zeigte
sich feindliche Reiterei. Sie gab auf die Husaren Feuer, wel-
ches von diesen erwidert wurde, worauf sich jene zurückzog.
Aus einem Hause in der Nähe kam ein Mann zum Vorschein.
Er wurde von dem Offizier angerufen. „Wie heilst der Maire
der Stadt?“ — „Baron von Geiger.“ — „Gut, bringen Sie
ihm diese Karte. Wir warten hier auf Antwort.“ Auf ein
Blatt Papier hatte der Lieutenant seinen Namen geschrieben,
nur „von König“, der Offiziergrad war absichtlich weggelassen,
um der Sache dem Maire gegenüber eine gröfsere Bedeutung
zu geben. Hinter einem Lieutenant kann ja höchstens nur
ein Zug Mannschaften in Sicht sein, hinter einem Offiziers-
namen aber eine Schwadron, ein Regiment. Auf der Karte
war der Maire aufgefordert, an der Brücke zu erscheinen.
Der Bote stieg mühsam über den Verhau und verschwand
jenseits der Brücke.
Es dauerte eine halbe Stunde. Da erschien drüben der
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Extrahierte Personennamen: August Friedrich_Carl Friedrich Geiger
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Benediktiner - Nonnenkloster erinnert, das hier unter dem letzten sächsischen Kaiser gegründet wurde. Hinter dem Dorfe Hehlen verläßt die Weser unser Laud und zieht dann der sagenreichen Stadt .Hameln zu. Bei der westfälischen Pforte tritt der Strom in die norddeutsche Tiefebene ein. Weit im Norden berührt er nochmals braunschweigisches Gebiet, nämlich das Amt Thedinghausen. Hier hat man die Niederungen durch starke Erdwälle oder Deiche zu schützen gesucht.
Die Weser ist ein schiffbarer Fluß, sie wird von Dampfschiffen und Weserböcken befahren. Die letztem dienen besonders zur Beförderung von Steinen, Holz, Eisen- und Thonwaren. Stämme aus dem Thüringerwalde und dem Solling werden zu Flößen vereinigt und Ziehen auf dem Strome nordwärts.
Von den Nebenflüssen der Weser ist der bedeutendste die Aller. Sie entspringt in einer sumpfigen Gegend zwischen Helmstedt und Magdeburg und durchzieht das Amt Vorsfelde. Im langsamen Lauf durchfließt sie dann das Tiefland und mündet unterhalb Verden in die Weser.
Drei Nebenflüsse der Aller durchziehen unser Land:
1. Die Oker. Sie entspringt am Bruchberge westlich vom Brocken. In einem engen Thale, das von steilen Höhen eingeschlossen ist, stürzt sie über Steinblöcke hinab. So eng ist das Thal, daß neben dem Flusse kaum noch für den Fahrweg Platz gefunden werden konnte. Seltsame Felsgebilde erheben sich aus dem dunklen Tannenwalde. Hier und da springen Klippen vor, so die Mansesalle, die Hexenküche und die Kaste-klippe. Ein Gebirgsbach, die Romke, bildet bei dem Gasthause Romkerhall einen hohen (künstlichen) Wasserfall. Das wilde Okerthal wird nur noch von dem großartigen Bodethale übertroffen. Wo der Fluß das Gebirge verläßt, liegt Oker, dessen qualmende Schornsteine schon von fern den Hüttenort kenntlich machen. Hier tritt der Flnß in das Hügelland ein.
Bei Vienenburg vereinigt sich mit der Oker die Radau, die aus dem Brockenfelde entspringt. In ihrem Thale liegen die großartigen Steinbrüche, wo die Gabbrosteine gewonnen werden. Sie fließt dann an dem hochragenden Burgberge vorüber, auf dem einst die Pfalz Heinrichs Iv. stand. Dann durchzieht sie den Badeort Harzbnrg. Beide Flüsse haben vom Harze große Massen von Geröll und Sand mitgebracht, die nun das breite Thal der Oker ganz bedecken und demselben bis Schladen hin den Namen „Steinfeld" verschafft haben.
Unweit des lebhaften Bahnhofes Börßum vereinigt sich in den Wiesen
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Östlich von der Oker liegt auch noch der Dfel, ein kahler Hügel mit Kalksteinbrüchen. Am westlichen User der Oker zieht sich der Oderwald hin. Weiterhin erheben sich die Lichtenberge. Auf einer Höhe derselben lag einst eine Burg des Herzogs Heinrich des Löwen, die vom Kaiser-
Friedrich Barbarossa belagert und erobert wurde. Die nördlichen Gegenden liegen schon in der großen, norddeutschen Tiefebene.
3. Gewässer.
Die Flüsse des Herzogtums gehören meist dem Stromgebiete der Weser an. Nur die Gewässer des Unterharzes und des Amtes Calvörde fließen der Elbe zu. Von diesen beiden Hanptslüssen berührt allein die Weser braunschweigisches Gebiet.
Die Weser entsteht aus der Werra und Fulda, die sich bei der
hannoverschen Stadt Münden bereinigen. Die Werra ist der Hauptfluß, denn die Worte Weser und Werra waren ursprünglich eins. (Die älteste Namensform des Flusses ist Wisar-aha, das in oberdeutscher Zuuge itt in Wirar-aha verändert wurde.) Von Münden fließt die Weser in nordwestlicher Richtung weiter. Bald stellt sich ihrem Laufe der breite, waldige Solling entgegen und zwingt sie, eine Strecke westwärts zu ziehen. Dann wendet sie sich nach Norden und berührt bei dem Dörfchen Meinbrexen das braunschweigische Land. Weiterhin erhebt sich auf einer Höhe steil
über dem Flusse das ehemalige Schloß Fürstenberg mit seiner Porzellan-
fabrik. Dann berührt der Fluß die alte westfälische Stadt Höxter und die ehemalige Abtei Corvey. Die nächste Stadt ist Holzminden, auf dem rechten Ufer gelegen. Eine große, feste Brücke führt hier über den Strom, welche die Verbindung mit Westfalen herstellt. Mit mannigfachen Krümmungen, oft von schroffen Felsen und steilen Abhängen begleitet, windet sich der Fluß durch ein Muschelkalkgebirge hindurch, das sich seinem Laufe entgegenstellt. Das Flußthal ist hier so enge, daß zwischen Fels und Strom ehemals kaum Platz für eiueu Fußpfad war. Erst in ueuerer Zeit ist längs des Flusses eine Fahrstraße hergestellt, für die der Raum zum Teil erst durch Felssprengungen gewonnen ist. Dem Dorfe Dölme gegenüber liegt iu einem Spalt der senkrechten Felswand eingeklemmt die Stein- oder Tenfelsmühle. Der aus dem Geklüft hervorsprudelnde Bach fällt sofort auf das Mühlrad, läuft unter dem breiten Fahrweg hin und ergießt sich dann gleich in die Weser. Weiterhin zieht der Strom an dem Dorfe Kemnade vorüber, wo noch jetzt die alte Klosterkirche an das
Vogcs, Unjfv Land. o
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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noch ein dritter Harzfluß mit den beiden ersten, das ist die Ilse, welche
am Brocken in dcr Nähe des Schneeloches entspringt. In vielen kleinen
Wasserfällen rauscht sie von den Bergen hinab, eilt an dem mächtigen Jlsensteine vorüber, bis sie bei Jlsenburg die Ebeue erreicht.
Auf dem linken Ufer der Oker zieht sich der Oderwald hin. Bei Halchter nimmt sie noch die Altenau auf, die vom Elme kommt. Sie durchfließt dann die Städte Wolfenbüttel und Braunschweig. Bis hierher konnte in früheren Zeiten die Oker mit Kähnen befahren werden, und die Kaufleute dieser letzten Stadt haben ehemals, als der Fluß uoch wasserreicher war, große Massen von Korn auf ihm nach Bremen geführt. Hinter Braunschweig nimmt die Oker noch die Schnuter aus, welche ebenfalls vom Elme kommt.
2. Die Fuse. Sie entspringt im Oderwalde, durchfließt das fruchtbare Amt Salder, berührt auf ihrem weitern Laufe das Treunstück Ölsburg mit seinen Eisenhütten und erreicht bei Celle die Aller.
3. Der dritte Nebenfluß der Aller ist die Leine. Sie entspringt auf dem Eichsfelde. Ans ihrem Laufe nach Norden durchfließt sie das Amt Gandersheim und berührt weiterhin die Stadt Hannover. Ein Nebenfluß von ihr ist die Juuerste, welche aus der Hochebene von Klansthal entspringt. Sie durchfließt das Amt Lutter am Barenberge und
tritt bei Langelsheim in das Hügelland ein. Weiterhin fließt sie durch
die alte Stadt Hildesheim.
Zum Stromgebiete der Elbe gehört die Bode. Sie entspringt auf dem Brockenfelde. Zwei Ouellflüffe, die kalte und die warme Bode, von denen die letztere durch Braunlage fließt, vereinigen sich bei Königshof, einem Hüttenorte. Hier beginnt der Fluß feine zahlreichen Windungen. Er durchfließt das Dorf Rübelaud, wo in den nahen Kalkbergen mehrere großartige Höhlen liegen. Weiterhin nimmt er die Rappbode auf, welche ans der Gegend von Hohegeiß kommt. Dann erreicht er das herrlich gelegene Dorf Trefebnrg, das rings von hohen, waldigen Bergen eingeschlossen ist. Daraus durchbricht die Bode das Gebirge in einer engen Schlucht. Nur mit großer Mühe hat man zur Seite des rauschenden Wassers einen Pfad gebahnt. Immer höher und schroffer werden die Felsen. Der Fluß stürzt sich brausend in den Bodekessel, über den die Teufelsbrücke führt. Hier steigt links die großartige Roßtrappe auf. Rechts erhebt sich der noch höhere Hexentanzplatz. Beide bilden ein gewaltiges Felsenthor, das sich steil ans dem dicht herantretenden Flachlande
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Salmanassar Nebukadnezar Alexander Alexander Palästina Jordan Abraham Isaak Isaak Jakob Jakob Joseph
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Tyrus Israel Kanaan Jordan Jordan Berg_Tabor Galiläa Nazareth Samaria Garizim Judäa Jerusalem Oelberg Mesopotamien Kanaan Israel Weidelande_Gosen