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Schdigung ihrer Handels- und Kolonialinteressen frchteten. Dagegen gelang es der gewandten franzsischen Diplomatie, ein zweites Testament Karls Ii. zu erwirken, in welchem dieser den zweiten Enkel Ludwigs Xiv., den Herzog Philipp (V.) von Anjou, zum Erben der ganzen Mo-tiarchte ernannte.
2. Der Tod Karls Il 1700 brachte den spanischen Erbfolge-krieg 17011714 zum Ausbruch. Gegen Frankreich bildete sich eine starke Allianz. Des Kaisers Verbndete wurden England und Hol-land, Friedrich I. König in Preußen und auf dessen Veranlassung die meisten Fürsten des Deutschen Reiches. Mit Frankreich gingen der Kurfürst von Kln und dessen Bruder, der Kurfürst von Bayern, dem Ludwig Xiv. die erbliche Statthalterschaft in den Niederlanden versprach.
In diesem Kriege kmpfte der alternde Ludwig Xiv. fr die kriegerischen Errungenschaften seines ganzen Lebens. Whrend er selbst nur noch wenige seiner tchtigen Generle besa, wurden die Truppen der Gegner von den grten Heerfhrern jener Zeit gefhrt, von dem Prinzen Eugen von Savoyen und dem englischen Herzog von Marl-borough, Meister in der Kriegskunst wie in der Diplomatie. Stark auerdem durch ihre Einigkeit, errangen diese Feldherren, untersttzt von dem Fhrer der Reichstruppen, dem Markgrafen Ludwig von Baden, Sieg auf Sieg in diesem langdauernden Kriege, der fast ganz Europa zu den Waffen gerufen hatte. Whrend Prinz Eugen mit Glck in Oberitalien focht, landete Marlborough in den Nieder-landen und rckte siegreich gegen die Franzosen vor. Als diese jedoch der den Oberrhein vordrangen und sich mit den Bayern vereinigten, unternahm Marlborough einen khnen Zug nach Sddeutschland, wo der Kurfürst die Eroberung Tirols versuchte, um die Verbindung mit den Franzosen in Italien zu gewinnen. Marlborough vereinigte sich zuerst mit dem Markgrafen von Baden, dann nach dem Siege auf dem Schellenberge bei Donauwrth mit Eugen, der vom Schwarzwald herbeikam. Die Schlacht bei Hochsttt oder Blindheim oberhalb Donauwrth im August 1704 war ein entscheidender Sieg der das franzsisch-bayrische Heer. Er trieb die Franzosen der den Rhein zurck und berlieferte Bayern den sterreichern.
Im Jahre darauf starb Leopold I. Ihm folgte sein Sohn Jo-seph I. 17051711, der den Krieg mit Energie fortsetzte. Eugen ging nach Italien, um das zu sterreich bergetretene Savoyen zu
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Das preuische Volk ehrte das Vertrauen seines Knigs mit einer be-geisterten Erhebung. Die Landwehr und der Landsturm wurden fr ganz Preußen eingerichtet, und als Ehrenzeichen fr Tapfere stiftete der König den Orden des eisernen Kreuzes". Trotzdem blieb Preußen fast ganz auf russische Hilfe angewiesen, nur die Herzge von Mecklenburg schloffen sich sogleich der Erhebung an. sterreich, dessen Politik der Minister Metternich leitete, beharrte vorlufig bei seiner abwarten-tenden Stellung.
Inzwischen hatte Napoleon eine neue Aushebung veranstaltet, die ihm mit den Rheinbundtruppen zusammen 180,000 Mann verschaffte. Schon Ende April erschien er in Thringen. Die Verbndeten, 90,000 Mann, hatten ihre Stellung in Sachsen genommen. Tettenborn besetzte mit seinen Kosaken Hamburg und der Viceknig Eugen, der einen Angriff auf Berlin plante, wurde von Jork und Wittgen-stein Anfang April bei Mckern unweit Magdeburg geschlagen. Da aber die Rstungen der Verbndeten noch nicht vollendet waren und der Oberbefehl von dem unschlssigen russischen General Witt gen-stein gefhrt wurde, so neigte sich trotz der ruhmvollen Tapferkeit der Preußen das Kriegsglck den Franzosen zu. Die Schlacht bei Ltzen oder Grogrschen am 2. Mai blieb eigentlich unentschieden, doch wurde dieselbe durch den Rckzug der Verbndeten der die Elbe nach der Oberspree ein Sieg Napoleons. Der im Kampfe verwundete Scharnhorst starb Ende Juni in Prag. Auch die Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai fhrte zu einem Rckzug nach der Oder hin, wie sehr auch der Sieg dem franzsischen Kaiser streitig gemacht wurde. Zufolge dieser Vorgnge mute Wittgenstein den Oberbefehl nieder-legen. Unterdessen war Hamburg wieder von Davoust genommen worden und mute schwer unter der Rache des Franzosen leiden.
2. Whrend des Waffenstillstandes, der nun bis zum 10. August den Kampf unterbrach, verstrkten die Alliierten ihre Ar-meeen und gewannen die Bundesgenossenschaft sterreichs. Als der Friedenskongre zu Prag trotz groer Zugestndnisse (Erhaltung des Knigreichs Westfalen und des Rheinbundes) an der berhebung Napoleons gescheitert war, erklrte Franz I. an Frankreich den Krieg. Auch England, das Subsidien zahlte, und Schweden traten der Koalition bei. Das schwedische Hilfskorps stand unter dem frheren franzsischen Marschall Bernadette, der durch Adoption des Schwedenknigs zum Thronfolger bestimmt worden war.
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Extrahierte Ortsnamen: Thringen Sachsen Hamburg Berlin Magdeburg Napoleons Prag Bautzen Wittgenstein Hamburg Westfalen Napoleons Frankreich England Schweden
Ii. Die Zeit der frnkischen oder salischen Kaiser 10241125.
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groen Demtigungen. Nach harter dreitgiger Bue wurde der Bende von Gregor vorgelassen und gegen das Versprechen, den deutschen Fr-steu Genugtuung zu gewhren, vom Banne freigesprochen.
Unterdessen hatten die Feinde des Knigs dessen Schwager, den Herzog Rudolf von Schwaben, zum Gegenknige gewhlt. Auch der Papst erklrte sich fr diesen und tat Heinrich von neuem in den Bann. Nun begann ein Brgerkrieg, in welchem sich die beiden Par-teien drei Jahre lang mit furchtbarer Erbitterung bekmpften. Auf Hein-richs Seite standen der Bhmenherzog und die deutschen Städte, die immer mehr zu politischer Macht gelangten. Sein trenester Anhnger aber war Friedrich von Bren, der Stammvater der Hohenstau fen, dem er seine Tochter Agnes vermhlte und das Herzogtumschwa-ben verlieh. Heinrich wurde von Rudolf mehrfach besiegt, die Entscheidung brachte die Schlacht bei Hohenmlsen (unweit Merseburg) 1080, wo Rudolf zwar wiederum siegte, im Kampfe aber seine rechte Haut) verlor und tdlich verwundet noch am Siegestage starb. Heinrich war nun wieder alleiniger König in Deutschland.
Er begab sich nun mit einem Heere nach Italien, um an Gregor fr die erlittene Demtigung Rache zu nehmen. Nach dreijhriger Belagerung eroberte er Rom und empfing von dem Gegenpapste Cle-mens Iii. die Kaiserkrone. Gregor Vii. hatte sich in die Engelsburg geflchtet, wo er standhaft ausharrte, bis ihm Robert Gnis-card zu Hilfe kam, der ihn nach Salerno fhrte. Dort starb er 1085 im Exil. Seine letzten Worte waren: Ich habe die Gerechtig-keit geliebt und das Unrecht gehat, darum sterbe ich in der Verbauuuug."
4. Heinrich Iv. und seine Shne. Sein Tod. Heinrichs grter Gegner war nun tot; sein zweiter Gegenknig, Hermann von Luxemburg, fand so wenig Anhang, da er bald abdankte. Trotzdem kam der König nicht zur Ruhe. Der ppstlichen Partei gelang es, seinen ltesten Sohn Konradfr sich zu gewinnen und zum Abfall vom Vater zu bewegen. Der Aufstand miglckte jedoch, und Konrad starb bald darauf. Nach seinem Tode lehnte sich auch der jetzt einzige Sohn Heinrich gegen den Vater auf und fand in den sddeutschen Fürsten Bundes-genossen. Als der Kaiser jedoch von den Stdten untersttzt wurde, heu chelte der Sohn Ergebung, nahm dann aber seinen Vater auf einer Burg Hckelheim im Nahethal gefangen und zwang ihn zur Niederlegung der Regierung. Heinrich Iv. entfloh zu einem befreundeten Bischof nach Lttich, wo er 1106 im 56. Jahre starb. Erst nach 5 Jahren, als
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74 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 9191273.
50. Das Interregnum und der Ausgang der Hohenstaufen.
1. Konrad Iv. 12501254, Friedrichs Ii. Sohn, konnte sich in Deutschland gegen seinen Gegenknig Wilhelm vo it. Holland nicht halten, er ging deshalb nach Italien, wo er nicht ohne Glck kmpfte, starb aber schon 1254. Wilhelm von Holland wurde zwei Jahre spter ans einem Zuge gegen die Friesen erschlagen.
Nnn brach fr Deutschland die kaiserlose, die schreckliche Zeit" herein, die man das Interregnum (Zwischenzeit) nennt; es dauerte von 1254-1273. Allerdings gab es sogar zwei Könige in Deutschland: Richard von Cornwallis und Alfons von Castilien, aber beide waren Auslnder; der Englnder kam nur zweimal vorbergehend, Alfons nie nach Deutschland. Da eine oberste Regierungsgewalt fehlte, so gewannen die vielen weltlichen und -geistlichen Herrschaften, in die das Reich sich aufzulsen drohte, vllige Selbstndigkeit. Die Fehde und das Raubrittertum nahmen berhand (Faustrecht). Wer sich schtzen wollte, mute zur Selbsthilfe greifen und mit anderen Bndnisse schlieen, wie es die deutschen Städte taten (der rheinische Stdtebund). Etwas Bedeutendes wurde in dieser Zeit nur an der Ostgrenze des Reiches ge-schaffen, wo der d e n t f ch e R i t t e r o r d e n das heidnische Preuen-land bekehrte und germanisierte (12301283).
2. Nach Konrads Iv. Tode verwaltete sein Halbbruder Man-f r e d den staufischen Besitz in Unteritalien, kmpfte ruhmvoll gegen seine Feinde und krnte sich in Sicilien zum Könige. Da belehnte der Papst den Bruder Ludwigs Ix. des Heiligen von Frankreich, den Grafen Karl von Anjou, mit Neapel und Sicilien. Dieser kam mit einem wohl-gersteten Heere und gewann die Schlacht bei Benevent 1266, in welcher Manfred fiel.
Jetzt wandten sich die Ghibellinen an den sechzehnjhrigen Kon-radin, Konrads Iv. Sohn, damit er das Reich seiner Vter zurck-erobere. An der Spitze weniger Truppen und in Begleitung seines Freuu-des Friedrich von Baden zog der Hohenstaufe der die Alpen, fand in Rom eine glnzende Aufnahme, verlor aber bei Scurcola (Taglia-cozzo) 1268 die fr ihn anfangs siegreiche Schlacht durch die List Karls von Anjou. Konradin, auf der Flucht gefangen genommen und wegen Hochverrats angeklagt, wurde auf Befehl seines Gegners mit seinem
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Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Deutschland Italien Holland Deutschland Deutschland Deutschland Unteritalien Sicilien Frankreich Neapel Sicilien Rom
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Das Reformationszeitalter 15171648.
wurde Brgermeister. Die oberste Gewalt aber lag in den Hnden des eingewanderten Propheten" &an Matthys aus Haarlem, eines frheren Bckers, und seines Apostels", des ehemaligen Schneiders Jan Bockelson aus Leyden. Auer der Wiedertaufe verkndeten sie das Recht der Gtergemeinschaft und der Vielweiberei. Nach dem Tode des Matthys machte Jan von Leyden sich zum Könige des neuen Jerusalem", lebte in ppigkeit und Verschwendung und fhrte eine grau-same und blutige Schreckensherrschaft ein.
Gegen diesen Wahnsinn griffen endlich katholische wie protestantische Fürsten zu den Waffen und kamen dem vertriebenen Bischfe von Mnster zu Hilfe. Jedoch erst nach langer Belagerung gelang es 1535, die hart-nckig verteidigte Stadt, in der bereits seit Monaten der Hunger wtete, einzunehmen. Johann von Leyden und Knipperdollinck fielen lebend in die Hnde der Sieger; sie wurden mit glhenden Zangen zu Tode ge-zwickt und ihre Leichname am Lambertikirchturme in eisernen Kfigen aufgehngt. In Mnster wurde der Katholizismus wieder eingefhrt.
6. Die Reformation ist der Schweix.
1. Zwingli. Zugleich mit Luther war auch der Schweiz ein Re-formator erstanden. Dieser war Ulrich Zwingli, geboren am 1. Januar 1484 in dem Toggenburgischen Alpendorfe Wildhaus, wo sein Vater Ammann war. Nachdem er in Wien und Basel studiert hatte, wurde er Pfarrer in G l a r u s, begleitete als Feldprediger zweimal schweize-tische Sldnerheere nach Italien, wurde dann Leutpriester (so heien diejenigen Geistlichen, die keinem Orden angehren) in dem Wallfahrts-orte Einsiedeln (in Schwyz) und schlielich Pfarrer am groen Mnster in Zrich. Auch er trat wie Luther zuerst gegen den Ablaverkauf auf, den dort der Mnch Samson betrieb. Untersttzt vom Rate der Stadt, fhrte er von 1523 an in Zrich die Reformation durch, wobei er viel rcksichtsloser als Luther gegen die katholische Kirche und ihre Gebruche vorging: die Messe wurde abgeschafft, die Bilder beseitigt, ja selbst die Altre und Orgeln in den Kirchen entfernt. Mit Luther stimmte er in den meisten Punkten berein, nur inberabenbmahlslehre (Luther das ist mein Leib"; Zwingli das bedeutet mein Leib") stand er zu jenem im Gegensatz. An dieser Frage scheiterte auch eine Einigung zwischen den deutschen und schweizerischen Protestanten, die der Landgraf Philipp von Hessen versuchte. Er veranstaltete 1529 ein Religions -
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88 Das Emporwachsen der brandenburgisch-preuischen Macht 16481740.
In diesem Kriege kmpfte der alternde Ludwig Xiv. fr die kriegerischen Errungenschaften seines ganzen Lebens. Whrend er selbst nur noch wenige seiner tchtigen Generle besa, wurden die Truppen seiner Gegner von den grten Heerfhrern jener Zeit gefhrt, von dem Prinzen Eugen von Savoyen und dem englischen Herzog von Marlborough, einem Meister in der Diplomatie wie in der Kriegskunst.
Der lange andauernde Krieg, der fast ganz Europa zu den Waffen gerufen hatte, wurde in Oberitalien, den spanischen Nieder-landen, Sddeutschland und Spanien gefhrt. Anfangs waren die Franzosen siegreich, bald aber neigte das Kriegsglck sich auf die Seite der Verbndeten. 1704 errangen Prinz Eugen und Marl-borongh, die ihre Truppen vereinigt hatten, einen entscheidenden Sieg der das franzsisch-bayrische Heer bei Hckistdt oder Blind-heim (oberhalb Donauwrths), der die Franzosen der den Rhein zurcktrieb und Bayern den sterreichern berlieferte.
Im Jahre darauf starb Leopold I. Ihm folgte sein Sohn Joseph 1. 17051711, der den Krieg mit Energie fortsetzte. Eugen ging nach Italien, um das zu sterreich bergetretene Savoyen zu schtzen, und schlug unter entscheidender Teilnahme preuischer Truppen unter Leopold von Dessau die Franzosen in der Schlacht bei Turin 1706, worauf Oberitalien und das Knigreich Neapel von Frankreich abfielen. Unterdessen hatte Marlborough durch den Sieg bei Ramillies. .(nrdlich von Namur) 1706, an dem wiederum die Preußen ruhmvollen Anteil hatten, die spanischen Niederlande erobert.
In Spanien kmpften die Franzosen unter Philipp von Anjou mit grerem Glcke. Die Englnder eroberten zwar Gibraltar 1704 und auch der Erzherzog Karl hatte Erfolge aufzuweisen, doch gingen diese wieder verloren, als Philipp mit Hilfe der treuen Kastilier eine groe Schlacht gewann.
Die letzten entscheidenden Schlge erfolgten in den Niederlanden, wo Eugen und Marlborough sich wieder zu gemeinsamer Kriegs-shrnng vereinigt hatten. Beide Feldherrn siegten bei Ondenaarde an der Schelde 1708 und 1709 bei Malplaquet an der Sambre.
Schon vor der letzten Schlacht hatte Ludwig Xiv., da seine Mittel erschpft waren und in Frankreich wegen einer Miernte Hungersnot herrschte, den Frieden angeboten. Er zeigte sich bereit, Karl in Spanien als König anzuerkennen und sogar das Elsa heraus-zugeben. Die Unterhandlungen scheiterten jedoch an dem bermute
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