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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 24

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
24 5. Avcrrenkrieg 791796 Die Avaren, tatarischen Stammes, hatten sich nach dem Abzge der Langobarden in Ungarn festgesetzt. Auch gegen dieses raublustige Rettervolk richtete Karl seine Waffen. Nachdem ein frnkisches Heer uuter seinem Sohne Pippin das mit reicher Kriegsbeute angefllte Hauptlager der Avaren, den groen Ring, erobert hatte, errichtete Karl m dem Lande zwischen Enns und Rab die avarische Mark Anfnge des sterreichischen Staates). Das neugewonnene Gebiet wurde von deutschen Kolonisten bebaut, während die Avaren bald vllig unter den Ungarn und Slaven verschwanden. Karts Kaiferkrnung 800. Als Karl der Groe durch seine glnzenden Siege die frnkische Herrschaft bis an den Ebro und den Garigliano, bis zu der Raab und der Eider ausgedehnt hatte, war ein Reich entstanden, das seinem Umfange nach wohl mit dem Kaiserreiche der Rmer verglichen werden konnte. Noch hatte sich berdies bei den Romanen wie bei den Ger-manen der Gedanke lebendig erhalten, da der rmische Imperator-Herr des Erdkreises war. Der Frankenknig durfte sich deshalb wohl als den Erben des rmischen Kaisertums betrachten. Als Karl zu Weihnachten 800 in Rom anwesend war, krnte ihn Papst Leo Iii. in der Peterskirche mit der Kaiserkrone. Das alte rmische Reich war jetzt als gerrnanisch-christliches erstanden, in welchem Kaiser und Papst mit gemeinsamer Frsorge herrschten, damit die staatliche und kirchliche Entwicklung des Ganzen gedeihe. Staatsverfassung und Kuttur. Der Staat Karls des Groen ruhte auf den Sttzen einer starken Knigsgewalt. Die alte Herzogswrde war abgeschafft worden. An der spitze der einzelnen Gaue, in welche das Reich geteilt war, standen Grafen, vom Könige ernannte Beamte, die den Heerbann anfhrten und den Gerichten vorstanden. Die kleineren Bezirke (Hundertschaften), in welche die Gaue zerfielen, wurden von Centgrafen verwaltet. An den Grenzen (Marken) geboten Markgrafen mit strkerer Heeresmacht und ausgedehnteren Befugnissen. In den kaiserlichen Pfalzen vertraten Pfalzgrafen die Person des Herrschers. Zur Beaufsichtigung der Grafen schickte Karl Sendgrafen ab, die je zwei, ein weltlicher

2. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 33

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
33 dieser das Herzogtum Lothringen seinem Bruder, dem Erzbischof Bruno von Kln, zur Verwaltung. 2. Nicht minder glcklich war Otto in der Bekmpfung uerer Feinde. Sein Markgraf Gero fhrte furchtbare und langwierige Kriege mit den Wenden, wodurch das Land bis an die Oder dem Reich unterworfen wurde. Die Bistmer Havelberg und Branden-brg, die der König spter dem ebenfalls neu gegrndeten Erzbistum Magdeburg unterordnete, sollten die Slaven fr die christliche Lehre gewinnen. Die Grenzlnder wurden mit Burgen befestigt und deutschen Kriegern zum Anbau bergeben. Auch Bhmen mute die deutsche Oberhoheit anerkennen. Friedlicher Art waren die Beziehungen Ottos zu Dnemark, denn nur die sptere Sage erzhlt davon, wie Otto im Kampfe gegen den Dnenknig Harald Blauzahn bis zur Nordkste Jtlands vorgedrungen sei, wo der Ottensund nach ihm den Namen erhalten habe. Nachdem Harald die Taufe angenommen hatte, ent-standen im Norden die Bistmer Schleswig, Ripen, Aarhus. 3. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgte Otto den Gang der Dinge in Italien. Seit Arnulf war dieses Land der Schauplatz steter Unruhen und heftiger Kmpfe der Groen untereinander. Zu-letzt stritten sich Hugo von Burgund und der Markgraf Berengar von Jvrea um die Krone. Als dieser siegte und Lothar, der Nach-folger seines Gegners, wahrscheinlich an Gift gestorben war, wollte Berengar seinen Sohn mit Lothars Witwe Adelheid vermhlen. Adelheid widerstrebte jedoch, ward am Gardasee gefangen gehalten und rief nach gefahrvoller Flucht Otto um Hilfe an. Der deutsche König berschritt 951 die Alpen und lie sich nach der Besitznahme von Oberitalien in Pavia von den Groen des Landes als König der Langobarden huldigen. Darauf vermhlte sich Otto, der nach dem Tode der angelschsischen Edith Witwer war, mit der Adelheid. Das Knigreich Italien wurde als deutsches Lehen dem Berengar bergeben. Otto kehrte nach Deutschland zurck, weil hier seine Anwesenheit dringend notwendig war. Wiederum hatten die Ungarn einen Ein-fall gemacht und belagerten Augsburg, das der Bischof Ulrich mann-hast verteidigte. In der heien Schlacht auf dem Lechfelde 955 wurden die verwstenden Feinde so entscheidend von dem Reichsheere Ottos geschlagen (Konrads Tod), da sie nie wieder wagten, das deutsche Reich zu beunruhigen. 4. Im Jahre 961 unternahm der König Otto einen zweiten Rmer- Gehrte, Deutsche Geschichte. L.auflage. 3

3. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 35

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
tagerung ab. Im Friedensschlsse behauptete Otto Lothringen als deutsches Land. Inzwischen waren die Rmer wieder aufstndisch geworden. Otto, welcher Ruhe stiften und zugleich seine Erbansprche auf Unteritalien durchsetzen wollte, berstieg die Alpen, lie sich in Rom zum Kaiser krnen und gewann auch den Griechen mehrere Städte ab. Als aber diese die Araber aus teilten zu Hilfe riefen, erlitt der Kaiser in Calabrien sdlich von Cotrone an der Meereskste eine schwere Nieder-lge 982. (Seine Rettung auf einem griechischen Schiffe.) Zu dem Unglck in Unteritalien kam ein allgemeiner Aufstand der Wenden, welche nach Zerstrung der Kirchen in Havelberg, Brandenburg und Hamburg die deutsche Herrschaft zwischen Elbe und Oder abschttelten. Otto Ii. starb zu Rom im 28. Jahre seines Lebens. Otto Iii. 9831002. Da er beim Tode des Vaters drei Jahre zhlte, so kam die Verwaltung des Reiches in die Hnde seiner Mutter Theophano und der Gromutter Adelheid, die in Italien regierte. Zwar strebte Heinrich der Znker nach der Krone, stand aber von diesem Vorhaben ab, als er Bayern zurckerhielt. Die gelehrte Er-ziehung, welche der kaiserliche Knabe erhielt, trug vielleicht dazu bei, da der zum Jngling Gereifte mit dem Gedanken umging, Rom zum Mittelpunkte des Reiches zu machen und auch hier seinen Kaisersitz zu nehmen. Trotz aller Vorliebe fr das Rmertum lebte Otto in fortwhren-dem Hader mit den Rmern. Als der Jngling von Gregor V., dem ersten Papste deutscher Abstammung, zum Kaiser gekrnt worden war, emprte sich der rmische Adel unter Creseentius und vertrieb den Papst. Da strmte Otto die Engelsburg und lie den Emprer hin-richten. Mit der Erhebung des gelehrten Gerbert von Reims zum Papst Sylvester Ii. sollte der Sieg befestigt werden, allein der Gram der neue Aufstnde der Rmer und die Fieberluft Italiens bereiteten dem Kaiser einen frhen Tod. Otto starb, erst 22 Jahre alt, auf seiner Burg bei Rom. Der Leichnam, den man unter Kmpfen der die Alpen brachte, wurde in Aachen beigesetzt. Otto Iii. war ein schwrmerischer Jngling, erfllt mit hohen Herrschergedanken (Erffnung des Grabes Karls des Groen in Aachen) und doch als Knecht Jesu Christi" strengen Bubungen ergeben. 3*

4. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 36

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
36 15. Heinrich Ii., der Heilige. Heinrich Ii., der Heilige, 10021024, Sohn Heinrichs des Znkers von Bayern, war ein thatkrftiger, besonnener Herrscher. Heinrichs Ii. Regierung war eine kriegerische. Sobald er nach der Ermordung Ekkards von Meien, der ihm den Thron streitig machte, zum rechtmigen König erwhlt worden war, mute er nach Italien eilen gegen den Markgrafen Arduin von Jvrea, den die Lombarden zum König ernannt hatten. Auf zwei Rmerfahrten er-oberte Heinrich Oberitalien, schmckte sich mit der lombardischen Krone und zwang Arduin zur Entsagung. In Rom empfing er die Kaiserkrone. Auch im Osten des Reiches hatte Heinrich heftige Kmpfe zu be-stehen. Er mute hier mehrere Feldzge unternehmen, damit der Herzog Boleslav Chrobry (der Ruhmreiche), welcher ein mchtiges Polen-reich errichtet hatte, keine weiteren Eroberungen im Westen machte. Der Pole erkannte sein Abhngigkeitsverhltnis vom deutschen Könige an und leistete auf Bhmen Verzicht. Seinen dritten Zug nach Italien unternahm der Kaiser auf Ver-anlassung des Papstes, den die Griechen bedrngten, sah sich jedoch durch eine Seuche zur Rckkehr nach Deutschland gentigt. Heinrich Ii. war der Kirche sehr ergeben, ohne sich jedoch von den Geistlichen be-herrschen zu lassen. Unter seinen zahlreichen Stiftungen ist vor allen das Bistum Bamberg zu nennen, wo man auch seinen Leichnam im Dome bestattete. Mit Heinrich Ii., der wie seine fromme Gemahlin Kunigunde vom Papste heilig gesprochen wurde, erlosch das schsische Kaiserhaus. Die ersten frnkischen oder salischen Kaiser. Konrad Ii. und Keinrich Iii. 10241056. 16. Konrad Ii., der Salier. Konrad Ii. 10241039. Nach Heinrichs Tode wurde der frnkische Graf Konrad in der Rheinebene zwischen Mainz und Oppen-heim auf den Rat des Erzbischofs von Mainz von allen deutschen Stmmen zum Könige gewhlt. Der jngere Konrad, obwohl seine Hausmacht bedeutender war, stimmte der Wahl bei. Beide frnkische Fürsten waren Urenkel Konrads des Roten von Lothringen.

5. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 37

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
37 Konrad, der Salier genannt, war ein praktisch kluger und tapferer Herrscher. Nachdem er das aufstndische Italien beruhigt und in Rom die Kaiserkrone empfangen hatte, erhob er Ansprche auf Burgund. Der kinderlose König Rudolf Iii. hatte mit Heinrich Ii. und dann mit Konrad Ii. einen Erbvertrag wegen Abtretung Burgunds an Deutschland geschloffen. Hierdurch sah sich jedoch Konrads Stiefsohn, Herzog Ernst von Schwaben, als Groneffe Rudolfs in seinem Erb-recht beeintrchtigt; er emprte sich dreimal, ward in Acht und Bann gethan und fand mit seinem Freunde Werner von Kiburg den Tod im Kampfe (Sagen von Ernst von Schwaben). Auch nach Rudolfs Tode 1032 mute Konrad gegen Odo von der Champagne, des Knigs Schwestersohn, Burgund als deutschen Besitz behaupten. Das neu erworbene burgundische oder arelatische Knigreich war eine wichtige Vormauer gegen das benachbarte Frankreich; Genf, Marseille, Lyon, Arles, Besanoon gehrten nun zum deutschen Reiche. Auch im Osten gewann das Reich im Kriege gegen Boleslavs Sohn Miesko eine weitere Ausdehnung. Hingegen verzichtete Konrad Il auf Schleswig, das an den König Kartut den Groen von Dnemark und England fiel, dessen Tochter sich mit Konrads Sohn Heinrich vermhlte. In Unteritalien entstand damals der erste selbstndige Besitz der Nor-mannen. Um die Macht der groen Lehnstrger zu beschrnken, deren Wrden schon erblich geworden waren, gab Konrad ein Lehngesetz, das auch die Erblichkeit der kleineren Sehen gesetzlich machte. Hierdurch gewann der Kaiser die kleineren Vasallen gegen die groen zu Bundesgenossen. Auf seinem zweiten Zuge nach Italien wehrte er den bergriffen der lombardischen Groen, so da das Lehngesetz zuerst fr Oberitalien in Wirksamkeit trat. Konrad Ii. starb zu Utrecht und wurde im Dome zu Speier bestattet, wo auch die Gebeine seiner Nachfolger beigesetzt wurden. 17. Heinrich Iii. Heinrich Iii. 10391056, Konrads Sohn, war ein streng gebietender, stolzer Regent, der fr seine kaiserliche Gewalt bei weltlichen und geistlichen Groen die unbedingte Anerkennung erzwang. Die Herzogtmer lie er entweder unbesetzt oder gab sie an ihm ergebene

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 18

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
18 Deutschland und wurde die Grundlage der mittelalterlichen Staatsverfassung. 6. Die Hausmeier. 1. Die Nachkommen Chlodwigs waren ein wildes und trotziges Geschlecht, doch schwchten sie allmhlich die Gewalt ihrer Herrschaft durch die Teilung des Reiches in Austrasien (die deutsche Osthlfte), Neustrien (die romanische Westhlfte) und Burgund. Um den Besitz dieser Landcsteile entspannen sich wilde Brgerkriege, welche das mero-wingische Haus mit der Schuld entsetzlicher Verbrechen, mit Verwandten-und Brudermord befleckten. Kmpfe der Kniginnen Brunhilde und Fredegunde. Zwar vereinigte Chlotar Ii. 613 das ganze Frankenreich in eine Hand, doch traten bald wieder Teilungen ein, bis schlielich die merowingischen Regenten zu Schattenknigen herabsanken, während die Groen des Reiches alle Gewalt an sich, nahmen. Macht und Herrschaft gingen allmhlich von dem entarteten Knigsgeschlecht auf die Hausmeier der. In jedem der drei Teile des Reiches gebot jetzt ein besonderer Majordomns. 2. Mit Pippin von Heristal, dem Gebieter Austrasiens, begann die Reihe der karolingischen Herrscher, denen das Frankenreich seine Wiedergeburt verdankt. Pippin von Heristal gehrte dem deutschen Teile des frnkischen Volkes an. Nachdem er durch die Schlacht bei Testri unweit St. Quentin 687 den Hausmeier Neustriens geschlagen, wodurch die germanischen und romanischen Provinzen wieder vereinigt wurden, war Pippin bestndiger und alleiniger Hausmeier und nannte sich selbst Herzog und Fürst" der Franken. Unter ihm begann die Wiederunterwerfung der deutschen Stmme, die sich während der merowingischen Thronstreitigkeiten vom Frankenreiche losgelst hatten. Pippins krftiger Sohn Karl Martell (d.i. der Hammer) fhrte die Herrschaft des Vaters glanzvoll fort. Ihm verdankte Europa die Rettung der christlichen Kultur. In der furchtbaren Schlacht bei Tours und Poitiers 732 hemmte er den Siegeslauf der mohamme-danischen Araber, die von den Pyrenen her das Frankenreich berfluteten. Auch gegen die heidnischen Friesen unter Ratbob kmpfte Karl Martell mit Glck. Er teilte vor feinem Ende das Reich an seine Shne Karlmann und Pippin, welchen letzteren man den Kurzen nannte. Karlmann zog sich jedoch bald in ein Kloster zurck und berlie seinem Bruder die Alleinherrschaft.

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 19

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
19 3. Pippin der Kurze 741768 fgte zu seiner Macht auch den entsprechenden Titel. Er fragte beim Papste Zacharias an, ob derjenige König sein solle, der nur dem Scheine nach regiere, oder der, welcher in Wirklichkeit herrsche. Als die Antwort des Papstes zu gunsten Pippins ausfiel, wurde dieser von den frnkischen Groen zu Soifsons 751 feierlich zum König erhoben, und der letzte Merowinger Childerich Iii. in ein Kloster (Staatsgefngnis) geschickt. Zwei Jahre spter salbte Papst Stephan als Stellvertreter Christi auf Erden Pippin in der Kirche von St. Denis zum Könige von Gottes Gnaden". Durch die kirchliche Weihe wurde der karolingische Hausmeier ein rechtmiger König nach gttlichem Recht. Aber auch der Papst bedurfte eitles starken weltlichen Schutzes gegen die Bedrngungen des Lango-bardentnigs Aistulf, der ihn zur Flucht gentigt hatte. Pippin zog nach Italien und verlieh das eroberte Exarchat von Ravenna dem Papste, der auf diese Weise auch weltlicher Fürst wurde. Der Grund zum Kirchenstaate war hiermit gelegt. 7. Das Christentum unter den Germanen. Die erste Verbreitung des Christentums unter germanische Vlkerschaften geschah durch griechische Kriegsgefangene, die den Goten das Evangelium brachten. Das einfache deutsche Gemt ergriff mit frischer Empfnglichkeit das heilverkndende Wort. Der Erlser erschien den Germanen als der himmlische Gefolgsherr, dem jeder in Treue zu dienen hatte. Schon in der Mitte des 4. Jahrhunderts fand der Bischof Ulfilas gest. 388 gotische Christengemeinden vor. (Seine gotische Bibelbersetzung.)^ Bald nahmen onch die brigen wandernden Volksstmme, die Langobarden, Sueben, Vandalen das Christen-tum an nud zwar wie die Goten das arianische. Die Franken, welche seit Chlodwig das Heidentum mit dem Katholicisnuls vertauscht hatten, entwickelten keine bedeutende Missionsthtigkeit. Zu den Bayern, Alemannen und Thringern mute die Glaubeusbotschaft aus fernen Landen kommen. Irischen Missionaren verdankten die in ihrer Heimat zurckgebliebenen Deutschen das Licht des Evangeliums. Der h. Columban und der h. Gallus wurden die Bekehrer der Alemannen (Grndung des Klosters St. Gallen); in den Maingegenden lehrte Kilian, der h. Emmeram wirkte in Bayern, Willibrord unter den Friesen.

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 23

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
23 3. Aangobardenkrieg 774. Karl hatte, wie sein Bruder Karlmann, eine Tochter des Lango-bardenknigs Desiderins geheiratet, sich aber bald von ihr getrennt und sie nach Hause zurckgesandt. Hierber erbittert, wellte Defiderius deu Papst Hadrian dazu zwingen, die Shne Karlmanns als Franken-knige zu salben. Der Papst ging Karl um Hilfe an. Dieser berstieg mit einem Heere die Alpen, nahm die Hauptstadt Pavia ein und schickte den Desiderins als Mnch in ein frnkisches Kloster. Nachdem noch mehrere Aufstnde unter Adelchis, dem Sohne des Defiderius, von Karl niedergeschlagen waren, fhrte dieser in dem eroberten Langobardenreiche die frnkische Verfassung ein. 3. Krieg tn Spanien 778. Als Karl den Reichstag zu Paderborn abhielt, bat ein arabischer Fürst aus Barcelona um frnkischen Beistand gegen den eroberungs-lustigen Kalifen von Cordova. Der Frankenknig nahm als Vorkmpfer des christlichen Glaubens gern die Gelegenheit wahr, gegen die Un-glubigen zu Felde zu ziehen. Er stieg der die Pyrenen und kmpfte nicht ohne Erfolg, doch erlitt sein Heer auf dem Heimwege in den Thlern von Roneesvalles eine Niederlage durch die Basken. Hier verlor auch der Graf Rutland von der Bretagne sein Leben, der spter als Roland in Sagen und Liedern gefeiert wurde. Die spanische Mark, welche spter in dem bis zum Ebro eroberten Lande errichtet wurde, hatte nur kurzen Bestand. 4. Gherfsitos (Smprvmg 788. In Bayern suchte der Herzog T Hassilo auf Anraten seiner Gemahlin, einer Tochter des Defiderius, von der frnkischen Abhn-gigkeit frei zu werde. Er verband sich deshalb mit seinem Schwager Adelchis, ward aber von Karl zur Erneuerung des Vasalleneides ge-ntigt. Als der Bayernherzog jedoch sogar mit den benachbarten Avaren ein Bndnis schlo, wurde er auf dem Reichstage zu Ingelheim zum Tode verurteilt, von Karl begnadigt und mit Frau und Kindern in ein Kloster geschickt 788. Wie in den brigen Lndern, die der frnkischen Gewalt unterworfen waren, wurde mm auch in Bayern die Herzogswrde abgeschafft, und das Land dem frnkischen Reiche ein-verleibt.

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 30

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
30 11. Konrad I., der Franke. Durch die Schwche der letzten Karolinger hatten sich die Bande der deutschen Einheit fast vllig gelst. Die Stmme, nicht mehr durch die Verwaltung der Grafen wie in der Zeit Karls des Groen dem Ganzen untergeordnet, waren immer selbstndiger geworden, bis endlich die alte Herzogswrde wieder hergestellt wurde. So entstanden unter heftigen Kmpfen der Adelsgeschlechter folgende fnf Herzogtmer: Franken, Sachsen, Schwaben, Bayern, Lothringen. Nach dem Tode Ludwig des Kiudes meinten die Herzge berhaupt keines Reichs-Oberhauptes mehr zu bedrfen, doch gelang es schlielich der hohen Geistlichkeit, welche zu eigenem Schutze das Knigtum wnschte, eine Wahl zustande zu bringen. Als Otto der Erlauchte von Sachsen seines Alters wegen die Krone ausschlug, wurde der Herzog Konrad von Franken, weiblicherseits mit den Karolingern verwandt, zum König erwhlt. Deutschland war hiermit ein Wahl reich geworden, wobei jedoch die Herrschaft gern demselben Stamme erhalten blieb. Konrad I. 911918 hatte unausgesetzt mit aufstndischen Her-zgen zu kmpfen, die ihm die Anerkennung verweigerten. Lothringen schlo sich sogar an Frankreich an. Da Herzog Heinrich von Sachsen, Ottos des Erlauchten Sohn, der zheste und mchtigste Gegner des Knigs war, so empfahl gerade ihn der sterbende Konrad zum Nach-folger. Er hoffte, da der Sachsenherzog fr das Heil und die Ein-heit des Reiches am krftigsten sorgen wrde. Die schsischen Kaiser. 9j9{024. Scrchsiscbe Kcriser. Heinrich I. f 936. ti)cm. Mathilde. Otto I. t 373. Heinrich, Bruno, i. Gem. Edith. Herzog v. Bayern. Erzbischof u. Kln, 2. Gem. "ldelheid. | U.9s4h.v. Lothringen. Ludolf, Luitgard. Otto Ii. f 983. Heinrich d. Znker. H. v. Schwaben. Gem., Konr. d. Rote, Gem. Theophano. H. v. Lothringen. Otto Iii. f 1002. Heinrich Ii. f 1024. Gem. Kunigunde. 12. Heinrich I., der Stdteerbauer. Heinrich I. 919936, den die Sachsen und Franken zum Könige whlten, begngte sich damit, das Haupt eines Staatenbundes

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 34

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
B4 zug gegen Berengar, da dieser nach Selbstndigkeit strebte. Nachdem der Emprer gedemtigt war, zog Otto in R o m ein, wo er 962 vom Papste Johann Xii. die rmische Kaiserkrone empfing, welche bei den Deutschen bis zum Untergange des sog. heiligen rmischen Reiches deutscher Nation verblieb 1806. Kaum hatte jedoch der Kaiser die ewige Stadt verlassen, als das feindselige Auftreten des Papstes ihn von neuem nach Rom fhrte. Otto lie Johann Xii. absetzen und einen neuen Papst whlen. Zugleich stellte er den ppst-lichen Stuhl unter die Schirmvogtei des rmisch-deutschen Kaisers, in-dem er die Rmer verpflichtete, niemals einen Papst ohne kaiserliche Zustimmung zu whlen. Die Erneuerung der rmischen Kaiserwrde war eine fr Deutschland folgenschwere That. Der Ruhm, da sein König fortan der Trger des alten Jmperatorentums war, das nach der ber-lieferung die Weltherrschaft besa, mute teuer erkauft werden. Wh-rend die Herrscher in Italien abwesend waren, um die Ppste zur Kaiserkrnung zu ntigen, stockte die Eroberung und Mission an den heidnischen Grenzlndern, des Reiches Einheit zerfiel, die Vasallen wurden bermchtig, und das Faustrecht untergrub alle Ordnung. Auf seinem letzten Rmerzuge beschftigte sich der Kaiser vor-nehmlich mit der Erwerbung von Unteritalien, das ostrmisch war. Er vermhlte deshalb seinen von der Adelheid geborenen Sohn Otto mit der byzantinischen Kaisertochter Theophano. Otto der Groe starb zu Memleben im 61. Jahre seines Alters 973. Die Leiche wurde in Magdeburg beigesetzt. 14. Otto Ii. und Otto Iii. Otto Ii. 973983 bewies sich als eine khne und hochstrebende Natur, doch mangelte ihm die notwendige Festigkeit. Auch er hatte im Anfange seiner Regierung mit Emprern zu kmpfen. Sein Vetter, der Sohn Heinrichs von Bayern, Heinrich der Znker, ward aber besiegt und verlor sein Herzogtum Bayern, von welchem die Ostmark (sterreich) abgetrennt und den Babenbergern verliehen wurde. Darauf wendete sich Otto gegen den franzsischen König Lothar, da dieser Ansprche auf Lothringen erhob und bis Aachen vordrang, wo er den Adler auf der kaiserlichen Pfalz nach Westen wenden lie. Ein deutsches Heer verfolgte die zurckweichenden Franzosen bis vor Paris, doch stand man wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit von einer Be-
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