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Kaiserkrone; 2) die Wegnahme des von Karl beanspruchten Herzogtums Mailand durch die Franzosen; 3) die Besitzergreifung des dem Kaiser Maximilian gehrenden Burgund durch Ludwig Xi. Da der Schau-platz des nun beginnenden Krieges hauptschlich Italien sein mute, so war die Bundesgenossenschaft des Papstes von Wichtigkeit. Dieser verfolgte das Ziel, keine der kmpfenden Parteien allzu mchtig werden zu lassen. Durch das jeweilige Verhltnis zum Papste wurde der Kaiser auch in seinem Verfahren gegen die Reformation bestimmt.
Als Karl V. nach seiner Krnung zu Aachen auf dem Reichs-tage zu Worms 1521 neben den politischen Angelegenheiten auch die Wirren in der Kirche zu ordnen bestrebt war, wurde Luther zur Ver-antwortung geladen. Zum Widerrufe seiner Lehre aufgefordert, bat er sich zuerst Bedenkzeit aus, erklrte aber bei seinem zweiten Auftreten, nur dann der Forderung nachkommen zu knnen, wenn man ihn mit Zeugnissen der hl. Schrift widerlege. Er schlo mit den Worten: Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen!" Luther wurde nun durch das Wormser Edikt mit seinem Anhang in die Reichsacht gethan, aber auf der Heimreise durch Friedrich den Weisen auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Hier lebte er als Junker Georg ein Jahr lang in der Verborgenheit und begann seine Bibelbersetzung, die 1534 vollendet wurde?
Whrend dieser Zeit wurde die von Luther ins Leben gerufene Bewegung in gewaltsame Bahnen gedrngt. Des Reformators frherer Freund, der excentrische Karlstadt, wollte alles abgeschafft wissen, was die hl. Schrift nicht ausdrcklich forderte. Seine Anhnger drangen deshalb in die Kirchen ein, entfernten die Bilder und mihandelten die Mnche. Als sich zu den Bilderstrmern noch die Zwickauer Pro-pheten (Anabaptisten, Wiedertufer) gesellten, welche die Kindertaufe verwarfen und die Auslegung der Bibel als eine Offenbarung betrach-teten, die auch dem Ungebildeten zu teil werde, verlie Luther die Wartburg, erschien in Wittenberg und trieb die Schwrmer durch seine Predigten aus der Stadt.
2. Der Bauernkrieg 1525. Die durch Frondienste, Zehente und harte Leibeigenschaft gedrckten Bauern waren schon gegen Ende des Mittelalters zur Selbsthilfe geschritten, da sie von den hheren Stnden keine Besserung ihrer Verhltnisse erwarten konnten. Es hatten sich Bauernverbindungen gebildet, der Bundschuh" (sogenannt von dem gewhnlichen Bauernschuh) in der Gegend von Speier und
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Maximilian Maximilian Ludwig_Xi Ludwig Karl_V. Karl_V. Friedrich Friedrich Georg Karlstadt
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Den Namen erhielt der neu entdeckte Erdteil von dem Florentiner Amerigo Vespucci, der mehrere Reisen in Amerika machte und diese auch beschrieb. Durch die berseeischen Entdeckungen wurde der Welthandel vorwiegend Seehandel und ging deshalb von den Deutschen und Italienern, welche bisher fast ausschlielich die Waren des Morgen-landes den brigen Bewohnern Europas vermittelt hatten, auf die am atlantischen Ozean wohnenden seefahrenden Völker der.
Durch den erweiterten Vlkerverkehr und die Anwendung der Er-findungen wurden die vernderten Kulturzustnde geschaffen, welche im Zusammenwirken mit religisen Verhltnissen die Geschichte der Neuzeit begrndeten.
Das Reformationszeitalter.
Von dem Auftreten Luthers bis zum westflischen Frieden 15171648.# Die Reformation in Deutschland.
37. Kirchliche und politische Zustnde vor der Reformation. Auftreten Luthers.
1. Schon seit Jahrhunderten war die Notwendigkeit einer Re-fonnation der Kirche von aufgeklrten Mnnern empfunden worden. Menschensatzungen, durch die man die Lehre Christi entstellt hatte, wurden als bindende Vorschriften des Glaubens gewaltsam aufrecht erhalten und die Widersacher dem Scheiterhaufen berliefert. Dazu war die Kirche verweltlicht und das Leben vieler hheren und niederen Geistlichen ein rgernis fr die Christenheit. Als endlich im Ausgange des Mittelalters der Ruf nach Reformen nicht mehr unterdrckt werden konnte, wurden zwar Konzilien berufen, doch vermochten sie nicht die so sehnschtig erwarteten Verbesserungen an Haupt und Gliedern" der Kirche zu verwirklichen. Die Unzufriedenheit mit den religisen Zustnden wuchs, als der Humanismus, d. i. die Beschftigung mit den neu aufgelebten klassischen Wissenschaften, vielen hervorragenden Gelehrten die Veranlassung gab, ihre Sprachkenntnisse auch zum Stu-Munt der heiligen Schrift in der Ursprache zu verwerten. Man gelangte so zu religisen Ansichten, die von den herrschenden sich bedeutend
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Deutschland Luthers
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entfernten. Durch die Buchdruckerkunst, welche das Wissen zu einem Allgemeingut machte, verbreiteten sich die Schriften der Humanisten, welche fr eine geistige Auffassung der christlichen Lehre wirkten und wider die Sittenlosigkeit der Geistlichen eiferten, auch in weitere Kreise. Männer wie Erasmus von Rotterdam, Reuchlin und Ulrich von Hutten haben die Wege gebahnt, auf denen Luther gewandelt lst. Ihren Bestrebungen kam das im Volke vorhandene Bewutsein von der Notwendigkeit kirchlicher Verbesserungen entgegen, sowie die Unzufriedenheit aller Stnde mit den staatlichen und gesellschaftlichen Verhltnissen. Vergebens suchte die Partei der Dunkelmnner" (Ob-scuranten), welche am Alten festhielt, die neue Richtung als Ketzerei zu verdchtigen, die Humanisten behaupteten das Feld, weil sie die ffentliche Meinung auf ihrer Seite hatten.
Die reformatorische Bewegung brach gewaltsam aus, als der pracht-liebende Papst Leo X. eine Ablaverkndigung anordnete, deren Er-trag fr den Ausbau der von Julius Ii. begonnenen Peterskirche zu Rom bestimmt war. Mit der Ausfhrung dieser Verkndigung war der Kurfürst Albrecht, Erzbischof von Mainz, beauftragt. Zum Abla-Prediger fr seine Bistmer bestellte dieser den als Volksredner be-kannten Dominikanermnch Johann Tetzel. Da dieser den Handel mit besonderer Unverschmtheit betrieb, trat Luther gegen ihn auf.
2. Martin Luther, geb. zu Eisleben 10. Nov. 1483, Sohn eines Bergmanns in Mhra, kam in seinem 14. Jahre als Schler nach Magdeburg, dann nach Eisenach, wo er bei der Witwe Cotta Aufnahme fand. Da ihn sein Vater zum Rechtsgelehrten bestimmte, bezog er 18 Jahre alt die Universitt Erfurt. Tief erschttert von dem Tode eines Freundes und um das Heil seiner Seele besorgt, fate er den Entschlu, sich aus der Welt zu flchten. Er trat 1505 in das Augustinerkloster zu Erfurt ein und wurde zwei Jahre spter Priester. Jetzt studierte er neben den Werken des hl. Augustinus vorzugsweise die h. Schrift und kam nun zu dem Glauben, da der Mensch, ge-rechtfertigt nicht durch seine Werke, sondern durch den Glauben Frieden erhalte bei Gott durch den Herrn Jesum Christum." 1508 erhielt Luther auf Empfehlung seines Ordensprovinzials Staupitz eine Pro-fessur an der Universitt Wittenberg, auch ernannte ihn der Stadtrat zum Prediger an der Schlokirche. Nachdem Luther in Angelegenheit seines Klosters eine Reise nach Rom unternommen hatte, wurde er Doktor der Theologie und hielt Vorlesungen der Bcher des alten
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Extrahierte Personennamen: Reuchlin Ulrich_von_Hutten Leo_X Leo Julius_Ii Albrecht Albrecht Johann_Tetzel Johann Martin_Luther Cotta
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Partei des Adels, deren Fhrer Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten waren, verfate er nun die Schriften an den christ-lichen Adel deutscher Nation", von der babylonischen Gefangenschaft" und von der Freiheit eines Christen-Menschen", worin er die Lehre von den sieben Sakramenten, vom Fegefeuer, von der Frbitte der Heiligen, von der Ohrenbeichte angriff und den Glauben als die allein-seligmachende Kraft bezeichnete. Auf den Bann, welchen Eck unterdessen wider seinen Gegner in Rom ausgewirkt hatte, antwortete Luther da-mit, da er am 10. Dezember 1520 an der Spitze der Studenten vor das Elsterthor in Wittenberg zog und die Bannbulle verbrannte. Hierdurch war die Lossagung von Rom offen kund gethan und eine Vershnung unmglich. Dem strmischen Reformator gesellte sich als mildernder Ratgeber, als Helfer und Freund bei Philipp Melanch-thon (Schwarzerd).
38. Karl Y.
Ausbreitung der Deformation.
Das weitere Gedeihen der Reformation hing wesentlich davon ab, wie der Kaiser sich zu der Bewegung stellte.
1. Nach dem Tode Maximilians I. bewarben sich um die Kaiserkrone sein Enkel, Karl I. von Spanien, und Franz I. von Frankreich. Die deutschen Fürsten stimmten aber zuerst fr Friedrich den Weisen von Sachsen. Dieser jedoch lehnte die Wahl ab und lenkte sie auf den mchtigen Habsburger. Von mtterlicher Seite hatte Karl Spanien, Neapel und die neu entdeckten Lnder in Amerika geerbt, vom Vater sterreich, die Franche Comts und die Niederlande. Von seinem Reiche hie es, die Sonne gehe in ihm nicht unter."
Maximilian I. Maria von Burgund. Ferdinand von Aragonien. Jsabella von
t 1519. | Castilien.
Philipp der Schne Johanna die Wahnsinnige. f 1506._ _
Karl V. (I).
t 1558.
Karl V. 15191556 war ein staatskluger Herrscher, verschlagen, ausdauernd und tapfer. Sogleich im Beginne seiner Regierung rstete er zum Kriege gegen Franz I. Ursachen zu diesem Vorgehen waren: 1) die Nebenbuhlerschaft beider gelegentlich der Bewerbung um die
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Sickingen Franz Ulrich_von_Hutten Luther Philipp_Melanch-thon Philipp Karl_Y Karl Maximilians_I. Karl_I._von_Spanien Karl_I. Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Friedrich Friedrich Karl_Spanien Karl Maximilian_I. Maria_von_Burgund Maria Ferdinand Jsabella Philipp Karl_V. Karl_V. Karl_V. Karl_V. Franz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Rom Wittenberg Rom Sachsen Neapel Amerika Niederlande Aragonien
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zog sich in das Kloster St. Dste in Estremadura zurck, wo er 1558 starb.
40. Die Reformation in der Schweiz. Gegenwirkung des Katholizismus.
1. Zugleich mit Luther war auch der Schweiz ein Reformator erstanden. Dieser war Ulrich Zwingli, geb. 1484. Als Pfarrer zu Einsiedeln eiferte er gegen das Wallfahrten, dann, nach Zrich be-rufen, vornehmlich gegen den Ablaverkauf. Zwingli drngte noch mehr als Luther auf Herstellung des Urchristentums. Der Versuch des Land-grasen Philipp von Hessen, eine Einigung zwischen deutschen und schweizerischen Protestanten herbeizufhren, scheiterte an der Abend-mahlsfrage (das ist mein Leib"; das bedeutet mein Leib"); denn im Religionsgesprch zu Marburg 1529 wies Luther die Bruder-Hand Zwinglis zurck. In der Schweiz fand die neue Lehre einen fruchtbaren Boden. Dem Beispiele von Zrich, wo der Rat befohlen hatte, da das Evangelium ohne Menschensatzungen gelehrt werden sollte, folgten Basel, Bern, Glarus, Schaffhausen und andere Kantone; nur die Urkantone Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, wo die Landleute noch ganz von den Priestern beherrscht wurden, blieben der alten Lehre treu. Bald fhrten die religisen Zwistigkeiten im Lande zum Brgerkriege. Die Urkantone siegten der die Zricher in der Schlacht bei Kappel 1531, in der auch Zwingli fiel.
2. Ihren weiteren Ausbau erhielt die zwinglische Kirche durch Johann Calvin, geb. 1509 zu Noyon in der Picardie, gest. zu Genf 1564. Wegen seines evangelischen Glaubens aus dem Vater-lande vertrieben, gelangte er nach unstter Wanderung durch Italien und Frankreich nach Genf, das er durch sein eifriges Wirken zum Mittelpunkte der reformierten Kirche machte. Der Calvinismus schuf eine feste kirchliche Ordnung, die durch die Wahl der Kirchenltesten (Presbyter) ein republikanisches Geprge bekam. Die Zucht in der Gemeinde war streng. In der Abendmahlslehre nherte sich Calvin der lutherischen Ansicht, ihm eigenartig ist seine Lehre von der Gnaden-whl (Prdestination).
Die reformierte Kirche verbreitete sich weit der die Grenzen der Schweiz hinaus, in den nrdlichen Niederlanden, in dem sdlichen Frankreich, wo man die Reformierten Hugenotten nannte, in Schottland und in England. Die Staaten des Nordens, Schwe-
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Extrahierte Ortsnamen: Estremadura Schweiz Marburg Basel Bern Glarus Schaffhausen Schwyz Unterwalden Luzern Genf Italien Frankreich Genf Frankreich Schottland England
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3. Als dritte Aufgabe beschftigte das Konzil die Lehre des Jo-Hannes Hu. Dieser, wie sein Freund Hieronymus, Professor an der Universitt Prag, folgte in seinen Ansichten den reformatori-schen Schriften des Englnders Wiclef und eiferte gegen die Ver-weltlichung der Kirche, deren Haupt nicht der Papst, sondern Christus sei, gegen den Abla u. a. Hu, der sich auf ein allgemeines Konzil berufen hatte, wurde von Sigismund gegen Zusicherung freien Ge-leites nach Konstanz geladen. Als er hier die Abschwrung seiner Lehren verweigerte, berlieferte ihn das Konzil dem weltlichen Gericht. Johannes Hu wurde als Ketzer im Juli 1415 verbrannt. Ein Jahr spter erlitt auch sein Freund Hieronymus den Mrtyrertod.
4. Der Hussitenkrieg 14191434. Die Verurteilung Hussens war eine folgenschwere That. Als nach Wenzels Tode 1419 Bhmen an Sigismund kam, den die Czechen fr die Hinrichtung der Prager Professoren verantwortlich machten, schritten die erbitterten Anhnger Hussens zu blutigen Gewaltakten. Sie forderten den Kelch beim h. Abendmahle auch fr die Nichtgeistlichen und fanden in dem fanati-schen Ziska einen kriegskundigen Feldherrn, der die Heere Sigismunds vor den Thoren Prags in die Flucht schlug. Bald nach dem Haupt-siege der Hussiten bei Deutsch-Brod 1422 starb Ziska. Schon unter ihm waren Spaltungen unter den Aufstndischen ausgebrochen. Von den gemigten Kalixtinern schieden sich die wilden Taboriten, welche nicht blo eine grndliche Umgestaltung der Kirche erstrebten, sondern auch ein demokratisches Gottesreich" auf Erden herstellen wollten. Diese fanatische Partei, gefhrt von Procop dem Groen und Procop dem Kleinen, dehnte ihre verwstenden Zge bis nach Sachsen, Franken, Bayern und Brandenburg aus. Endlich kam es auf dem Konzil zu Basel 1431 durch die sog. Prager Kom-paktaten zu einem Frieden mit den Kalixtinern, denen der Kelch beim Abendmahle und freie Predigt in der Landessprache zugesichert wurde. Als die beiden Procope 1434 in der Schlacht gefallen waren, fgten sich auch die Taboriten. Kaiser Sigismund wurde nun als König in Bhmen anerkannt.
5. Die wichtigste Staatshandlung, welche Kaiser Sigismund auf dem Konzil zu Konstanz vollzog, war die Ernennung des Burg-grasen Friedrich Vi. von Hohenzollern zum Kurfrsten von Brandenburg 1415. Mit Sigismund erlosch 1437 das luxemburgische Haus.
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10 Geschichte des rm. Kaiserreiches bis zum Untergange des westrm. Reiches.
Diokletian (284305) war der Sohn eines Freigelassenen und von den Soldaten zum Kaiser erhoben. Er ist der B e grnd er der unum-schrnkten (absoluten) Monarchie. Die uern Zeichen dafr waren, da er sich Herr", auch hochheiliger Herr" nennen lie, die Knie^ Beugung verlangte, bei feierlichen Gelegenheiten das Diadem trug und nach Art der orientalischen Fürsten in seidenen, reich geschmckten Gewndern er-schien. Auch seine Hofordnnug war nach orientalischem Muster eingerichtet Das Reich zerlegte er in 4 Teile, jeder stand unter einem besondern Re-getitelt. Zu dem Zwecke nahm er einen Mitkaiser an, der auch den Titel Aitgitstus fhrte, und setzte zwei Unterkaiser (Csaren) ein, die das Recht der Nachfolge hatten. Er selbst behielt sich die oberste Leitung vor. Die vier Teile der Monarchie (Prfekturen) zerfielen wieder in Dicesen, diese in Provinzen; im ganzen gab es 12 Dicesen und etwa 100 Provinzen.
b. Konstantin der Groe.
Als Diokletian nach zwanzigjhriger Regierung abdankte, brachen aufs neue Streitigkeiten um die Herrschaft aus, bis es nach langen Kmpfen gegen seine Mitkaiser dem
Konstantin (324 337) gelang, die Reichseinheit wiederherzustellen und sich zum Alleinherrscher zu machen. Er vollendete das Werk Diokle-tians und ordnete die Verwaltung des Reiches bis ins kleinste, besonders genau gliederte er den Beamtenstand. Die kaiserliche Residenz verlegte er von Rom nach Byzauz, das nach ihm Konst a nt i nop el genannt wurde. Durch diese weltgeschichtliche Tat wurde die Trennung von Morgen-unb Abendland angebahnt und eilte neue Zeit eingeleitet. Noch wichtiger war, da er das Christentum begnstigte und es allen andern Reli-gionen gleichstellte. Infolgedessen wurde das Christentum bald die Herr-schende Religion. Er selbst freilich lie sich erst auf seinem Sterbebette taufen, seine Mutter Helene jedoch baute christliche Kirchen, die kaiserlichen Fahnen trugen das Kreuz. In Konstantins Regierung fllt auch die erste Kirchenversammlnng (Konzil), znnica in Kleinasien im Jahre 325 abgehalten. Hier wurde die Lehre des Artus, der behauptete, ba Christus beitt Vater nicht wesensgleich, soitberit nur wesenshnlich sei, verworfen.
c. Konstantins Nachfolger und der Zusammenbruch. Noch einmal versuchte ein Kaiser, das Christentum zu verdrngen und dem Heidentum wieder zum Siege zu verhelfen: Julian (361363), der deshalb Apostata, d. h. der Abtrnnige, genannt wird. Sein Versuch
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Extrahierte Personennamen: Diokletian Helene Christus Konstantins Julian_(
Extrahierte Ortsnamen: Dicesen Rom Konstantins Kleinasien
Ii. Kaiser aus dem Hause Luxemburg 13471437.
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und eiferte gegen die Verweltlichung der Kirche, bereit Haupt nicht der Papst, sondern Christus fei, gegen die Sittenlosigkeit der Geistlichen, gegen den Abla u. a. Seine Lehren fanden in Bhmen groen Anklang. Als der Papst ihn in den Bann tat, berief er sich auf ein allgemeines Konzil. So wurde er von Sigismund gegen Zusicherung freien Geleites nach Konstanz geladen. Aber kaum war er angekommen, als man ihn trotz des kaiserlichen Geleitebriefes in den Kerker warf. Da er den Widerruf feiner Lehren verweigerte, wurde er von dem Konzil zum Tode verurteilt und als Ketzer im Juli 1415 verbrannt. Ein Jahr spter erlitt auch sein Freund und Gesinnungsgenosse Hieronymus von Prag den Mrtyrertod.
<1. Der Hussitenkrieg 1419-1434. Die Verurteilung Hussens erregte unter seinen Landsleuten, den Tschechen, heftige Erregung. Als ihr König Wenzel im Jahre 1419 starb und Sigismund sein Land er-halten sollte, wollten die Bhmen ihn, da er an Hus wortbrchig ge-worden sei, nicht als König anerkennen. Die religise Erbitte* rltng wurde durch den nationalen Ha der Tschechen gegen Deutschen noch gesteigert. Es kam zu einem Mutigen Religionskriege, der 15 Jahre lang bittern Jammer der Deutschland brachte. Die Hufsi-ten, so nannte man Hffens Anhnger, verlangten vor allem das Abend-mahl unter beiderlei Gestalt (sub utraque specie, daher Utraquisten" genannt), also den Kelch auch fr die Nichtgeistlichen (daher Calix-ttner"); in ihren Fahnen fhrten sie einen Kelch als Zeichen ihrer Forde-rnng. Sie schieden sich bald in die gemigten Calixtiner und die wilden Taboriten, die nicht blo eine grndliche Umgestaltung der Kirche erstrebten, sondern auch ein demokratisches Gottesreich" auf Erden herstellen wollten. Unter Fhrung Ziskas und nach dessen Tode der beiden Prokope, Prokops des Groen und Prokops des Kleineu, schlugen sie alle Heere in die Flucht und dehnten ihre verwsten-ben Zge bis nach Sachsen, Franken, Bay ern und Brandenburg aus. Endlich kam es auf dem Konzil zu Basel 1431 zu einem Frieden mit den Calixtinern, denen der Kelch beim Abendmahle und freie Predigt in der Landessprache zugesichert wurde. Als die beiden Prokope 1434 in der Schlacht gefallen waren, fgten sich auch die Tabo-rtten. Kaiser Sigismund wurde nun als König in Bhmen anerkannt.
e. Die wichtigste Staatshandlung, welche Kaiser Sigismund auf dem Konzil zu Konstanz vollzog, war die Ernennung des Burg-grasen Friedrich Vi. von Hohenzollern zum Kurfrsten
6eo' kermnstltuf
fr i- nale
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Vom Interregnum bis zum Ausgang des Mittelalters.
aus der babylonischen Gefangenschaft der Kirche" von Avignon nach Rom zurckgekehrt. Nach seinem Tode (1878) fand wieder eine Doppelwahl statt: ein italienischer Papst nahm seine Residenz in Rom, während ein anderer, von franzsischen Kardinlen gewhlt, nach Avignon ging. Die hiermit beginnende Kirchenspaltung, die auch nach dem Tode der beiden Ppste fortdauerte, fhrte die traurig-steu Zustnde herbei: die beiden Kirchenhupter bannten sich gegenseitig, die Disziplin der Geistlichkeit wurde gelockert, in den Gemeinden ent-standen Parteinngen, eine heillose Verwirrung ergriff oie Gemter. Um dem Schisma ein Ende zu machen, fetzte das Konzil zu Pisa 1409 beide Ppste ab und whlte einen neuen. Da jedoch die Abgesetzten ihre Stellung nicht aufgaben, so gab es nunmehr drei Ppste in der Christenheit.
Jetzt mute die hohe Geistlichkeit es der sich ergehen lassen, da das weltliche Oberhaupt die Ordnung in der Kirche wieder herzustellen suchte. Auf Veranlassung des Kaisers Sigismund berief einer der Ppste, Johann Xxiii., ein allgemeines Konzil nach Konstanz.
c. Das Konzil zu Konstanz 14141418, die grte Kirchenversammlung des Mittelalters, zugleich eine glnzende Versammlung Welt-licher Fürsten, sollte eine dreifache Aufgabe lsen:
1. die Kirchenspaltung beseitigen,
2. eine Reformation der Kirche an Haupt und Glie. dern" herbeifhren,
3. der die Lehre des Johann Hns entscheiden.
Bei der Lsung der ersten Aufgabe ging das Konzil von dem Grund-satze aus, da die Konzilien der den Ppsten stnden. Es setzte daher alle 3 Ppste ab und whlte Martin V.
Die zweite Aufgabe des Konzils, diereformationderkirche an Haupt und Gliedern", welche besonders von den Deutschen gefor-dert wurde, hatte der Kaiser vor der Wahl eines neuen Papstes lsen wollen; seine Absicht war aber an dem Widerspruche der romanischen Nationen (Franzosen, Spanier, Italiener) gescheitert. Der neu gewhlte Papst wute durch Eiuzelabkommeu, die er mit den verschiedenen Nationen traf, die Reform hinauszuschieben, so da sie berhaupt nicht zustande kam. So war zwar die Einheit des Papsttums wiederhergestellt, die Schden der Kirche aber blieben.
Als dritte Aufgabe beschftigte das Konzil die Lehre des Johannes Hns. Dieser, Professor an der Universitt Prag, folgte in seinen An-sichten den reformatorischen Schriften des Englnders John Wiclif
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Johann_Xxiii Johann Johann Martin_V. Johannes_Hns
Extrahierte Ortsnamen: Avignon Rom Rom Avignon Konstanz Prag
den Christenhaß der sonst in Glaubenssachen toleranten Römer. Aber unter den zehn heftigen Verfolgungen der römischen Obrigkeit erstarkte nur die Glaubensfreudigkeit der Christen, die als Blutzeugen (Märtyrer) die wirksamsten Begründer der neuen Kirche wurden. Die Macht des Martyrthums, die Sehnsucht der heidnischen Völker nach einer das Herz ausfüllenden religiösen Wahrheit und die Leichtigkeit, mit der sich die neue Lehre bei der allgemeinen Kenntniß der griechischen und lateinischen Sprache fortpflanzte, sind die wesentlichen Ursachen für die schnelle Ausbreitung des Christenthums im römischen Reiche geworden.
Die erste Christengemeinschast beruhte ans dem Grundsatz der Gleichheit, so daß Jeder, welcher die Gabe der Lehre besaß, auch befugt war zu lehren. Die Wahl der Aeltesten (Presbyter) auch Bischöfe d. i. Aussetzer genannt, welche die Gemeindeangelegenheiten besorgten, ging von der Gemeinde aus; ebenso die der Diakonen, welche die Armen- und Krankenpflege besorgten. Allmählich jedoch, als die Angriffe der fein gebildeten Heiden eine wissenschaftliche Beschäftigung mit den christlichen Glaubenslehren verlangten, bildeten sich die Lehrer zu einem besondern Stande aus (Klerus), der dem Volke (Laien) gegenüber stand. Die Kleriker, welche bei ihrem Amte keine Zeit zu weltlichen Geschäften hatten, erhielten ihren Unterhalt von;der Gemeinde, welche die Gaben zuerst freiwillig, meist in Naturalien, später pflichtgemäß entrichtete. Einen weiteren Schritt zur Ausbildung der Kirchenverfassung im monarchischen Sinne führte die Abhängigkeit herbei, in welche die Bischöfe der Landgemeinden von den Bischöfen in den großem Stäbten genethen, unter denen wieder die Metropolitane ober Erzbischöfe in den Provin-zialhauptstäbten eine höhere Stellung behaupteten. Die Bischöfe in den Hauptstäbten des römischen Reiches, in Antiochia, Jerusalem, Alexanbria, Constantinopel und Rom hießen Patriarchen. Da die römische Gemeinde die größte und älteste war, zahlreiche Ge-meinben von ihr ausgegangen waren und die Apostel Paulus und Petrus hier den Märtyrertob erlitten hatten, so beanspruchte der Bischof von Rom den Vorrang vor den übrigen Bischöfen und die größte Kirchengewalt. Es kam die Theorie ans, daß die Katho-licität der Kirche b. i. die Einheit und Gemeinschaft sich darstelle
im Zusammenhange der Bischöfe mit dem Einen in Rom, der als
Nachfolger Petri, des ersten unter den Aposteln, galt. Mit der
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