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der Bund vom armen Konrad" (dem Armen kein Rat?) in Wrt-Lemberg.
Durch das Auftreten Luthers vermehrte sich die Aufregung unter den Bauern, weil sie die Lehre von der christlichen Freiheit und Gleich-heit so verstanden, als ob nun der Unterschied zwischen Arm und Reich aufhren msse. Der Plan des freisinnigen Adels, sich an die Spitze der Unzufriedenen zu stellen, um von diesen in ihrem Kampfe gegen die Frstenmacht untersttzt zu werden, scheiterte zwar durch den Tod Sickingens, dessen Fehde gegen das Erzbistum Trier unglcklich endete, allein die Bewegung geriet dadurch nicht ins Stocken. Der Aufruhr brach in Schwaben aus und verbreitete sich bald der das ganze sdliche Deutschland. In zwlf Artikeln legten die Bauern ihre Forderungen nieder und verlangten namentlich: Aufhebung der Leibeigenschaft, Freiheit der Jagd, des Fischfangs, der Holzung, Ab-schaffung der Frondienste, Beschrnkung der Zehenten und Wahl der Geistlichen durch die Gemeinden. Luther ermahnte die Bauern zur Demut und Geduld. Dadurch erbitterte er die Fhrer der Bewegung, die nun an der Spitze von zahlreichen Haufen die Forderungen mit Gewalt durchzusetzen bemht waren. Man machte Gtz von Berliching'en gewaltsam zum Anfhrer, mordete die Gutsbesitzer (Tod des Grafen von Helfenstein), brannte Schlsser und Klster nieder und erklrte die Bauern als die Herren der deutschen Zukunft. Der Aufstand zog sich nach Thringen, wo der Wiedertufer Thomas Mnzer in Mhl-hausen sich festsetzte und allgemeine Gleichheit und Gtergemeinschaft predigte. Jetzt entbrannte Luthers Zorn. Er schrieb eine heftige Schrift gegen die ruberischen und mrderischen Rotten der Bauern," in welcher er die Obrigkeit aufforderte, mit dem Schwerte drein zu schlagen. Der Landgraf Philipp von Hessen und der Kurfürst Johann von Sachsen fhrten darauf ihre Heere gegen die thringischen Bauern, welche bei Frankenhausen im Frhjahr 1525 geschlagen wurden. Thomas Mnzer wurde hingerichtet. In Sddeutschland, wo Georg Metzler Rdelsfhrer war, schlug der Graf Truchse-Waldburg, Hauptmann des schwbischen Bundes, unter dem Beistande mehrerer geistlichen Herren den mrderischen Aufstand nieder. Die Schlacht bei Knigshofen an der Tauber brachte die Entscheidung^Die Bewohner Wrzburgs und anderer Städte, welche mit den Bauern gemeinschaft-liche Sache gemacht hatten, wurden wie diese schwer gestraft. Die Bauern sanken wieder in ihr altes Elend, ja in noch schwerere Leibeigenschaft zurck.
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Mnzer Philipp_von_Hessen Philipp Johann Thomas_Mnzer Georg_Metzler_Rdelsfhrer
141
bald nachher starb und ihm sein Sohnxfranz Ii. 17921806 in sterreich und in der Kaiserwrde folgte. Aber die in Frankreich immer mehr sich berstrzenden Verhltnisse brachten bald den Krieg zum Ausbruch. Ludwig Xvi. hatte den Beschlssen der National-Versammlung, wenn auch widerwillig, seine Zustimmung gegeben, dann aus Furcht vor den immer weiter schreitenden revolutionren Ein-richtungen einen milungenen Fluchtversuch gemacht und endlich in die Wahl eines republikanischen Ministeriums gewilligt. Dieses ntigte ihn, um sich selbst gegen die zum uersten hindrngenden radikalen Revolutionselemente zu behaupten, zu einem auswrtigen Kriege, zum Kriege mit Deutschland.
63. Der Revolutionskrieg von 1792 und die erste Koalition gegen Frankreich 17931797.
1. Das franzsische Ministerium hatte zwar zum Kriege gedrngt, das Heer aber befand sich in einem elenden Zustande. Die Ausrstung war schlecht, und die auch unter den Soldaten herrschenden revolutio-nren Gesinnungen lockerten jede Disciplin. Aus dieser gnstigen Lage wute man aber von preuisch-sterreichischer Seite keinen Vorteil zu ziehen. Der Oberbefehlshaber der Armee, Ferdinand von Braun-schweig, entschlo sich nur widerwillig zu dem von den Emigranten entworfenen und von Franz Ii. und Friedrich Wilhelm Ii. gebilligten Plan, direkt auf Paris los zu ziehen. Ein die Hauptstadt Frankreichs mit Zerstrung drohendes Manifest, wenn dem Könige Ludwig Xvi. auch nur ein Haar gekrmmt wrde, hatte nur die Wirkung, da die grte Erbitterung der Franzosen gegen die fremden Eindringlinge hervor gerufen wurde. Als Ferdinand der Lothringen in die Cham-pagne vorrckte, verhinderte der durch die Armee Kellermanns verstrkt-General Dunum riez infolge der Besetzung der Engpsse des Argonner-waldes ein weiteres Vordringen. Ein Versuch der Preußen, durch die Kanonade von Valmy die Feinde zum Abzge zu bewegen, milang. Einen Sturm vermied der Oberfeldherr. In Paris herrschte deshalb der grte Jubel, die grte Niedergeschlagenheit aber bei den Deut-schen. Das entmutigte und durch Krankheit geschwchte Heer trat den Rckzug an, und nur zwei Drittel desselben erreichten wieder die deutsche Grenze.
Jetzt nderten sich die politischen Verhltnisse. Scharen revolutio-nrer Franzosen rckten in Deutschland ein. Ohne Geschtz erschienen
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Frankreich Paris Frankreichs Lothringen Paris Deutschland
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Erbstatthalter zur Flucht ntigte und in die batavische
Revublik verwandelte.
Nach den sterreichischen Niederlagen zogen sich auch die preuischen Truppen trotz ihres Sieges bei Pirmasens und des dreifachen bei Kaiserslautern der den Rhein zurck. Preußen, mit den polnischen Angelegenheiten beschftigt ( 66, 1) und auch von Mitrauen gegen Rußland und sterreich erfllt, trat im Separatfrieden zu Basel, April 1795, von der Koalition gegen die franzsische Republik zurck. Das linke Rheinufer kam bedingungsweise an Frankreich; die nord-deutschen Staaten innerhalb einer Demarkationslinie trennten sich von den sdlichen und wurden fr neutral erklrt. In Frankreich war der Hinrichtung Ludwigs Xvi. die Schreckensherrschaft gefolgt. Als diese endlich ihren Hhepunkt erreicht und eine gemigte Regierung, das Direktorium", an die Spitze des Landes trat, betrieb der Fhigste aus diesem Kollegium, Carnot, voll Eifer den Krieg mit sterreich und dem Deutschen Reiche. Nach seinem Kriegsplan beschlo die Republik einen Doppelfeldzug in Sddeutschland Uni) in Italien, um von zwei Seiten her nach Wien vorzudringen.
In Sddeutschland rckte Morgan vom Oberrhein, Jourdan vom Niederrhein gegen sterreich vor. Da trat ihnen der Erz-herzog^Karl, des Kaisers Bruder, ein ausgezeichneter Feldherr, ent-gegen. Er schlug Jourdan in zwei Treffen, zuletzt bei Wrzburg im September 1796,. und warf ihn nach dem linken Rhdnufefzu Moreau, der schon in Bayern stand, wurde durch die Auflsung der niederrheinischen Armee ebenfalls zum Rckzug gentigt, den er durch Schwaben und die Psse des Schwarzwaldes mit Geschick ausfhrte. Nach diesen Mierfolgen war die eine Hlfte des Carnotschen Kriegs-planes gescheitert.
X 3?er Ileldzug in Italien.
4. In Italien hatte Napoleon Bonaparte, geb. 1769 zu Ajaccio auf Corsica, den Oberbefehl der die Armee erhalten. Kalt, berechnend und verschlagen, aber doch erfllt von glhender Leiden-schast und kriegerischem Ehrgeiz machte Bonaparte der Revolution in Frankreich ein Ende und schuf in Europa eine neue Ordnung der Dinge. Seine Schlachten in Oberitalien wurden eine Reihe glnzender Siege, mit denen der geniale Feldherr seinen weltgeschichtlichen Ruf begrndete.
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Extrahierte Ortsnamen: Kaiserslautern Rhein Basel Frankreich Frankreich Sddeutschland_Uni Italien Wien Sddeutschland Wrzburg Bayern Schwaben Italien Italien Ajaccio Frankreich Europa Oberitalien
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73. Deutschland von 1848 bis zur Grndung des Norddeutschen Bundes.
1. Am 24. Februar 1848 fhrte eine Revolution in Frankreich von neuem zu einer Staatsumwlzung, die den Sturz Louis Philipps und die Annahme der Republik zur Folge hatte. Zum Prsidenten whlte man den Neffen Napoleons I., Louis Napoleon Bonaparte. Auch Deutschland wurde nach dem Vorgange der franzsischen Februar-revolution von heftigen Volksbewegungen erschttert, die ihren An-fang in Baden nahmen. Prefreiheit, Schwurgerichte, Brgerwehr und ein deutsches Parlament waren die vom Volke gestellten Forderungen, denen die Regierungen meistens entgegenkamen. In Bayern legte der durch seine Kunstschpfungen bekannte König Ludwig I. die Regierung nieder und bertrug sie seinem Sohne Maximilian Ii. (18481864).
Wie die kleineren deutschen Staaten wurden auch sterreich und Preußen durch Volksaufstnde in Verwirrung gebracht. In Wien zwang man den verhaten Metternich durch den Aufstand vom 13. Mrz 1848 zur Abdankung; in Berlin, wo fnf Tage spter am 18. Mrz der Straenkampf ausbrach, bercksichtigte Friedrich Wilhelm Iv. die Wnsche des Volkes und berief eine preuische Nationalversamm-lung zur Vereinbarung einer Verfassung.
Unterdessen war in Frankfurt a. M. eine deutsche Nationalversammlung (Frankfurter Parlament) zusammengetreten, die dem gesamten Deutschland eine Reichsverfassung geben sollte. Der Bundestag wurde beseitigt, eine provisorische Centralgewalt gebildet und der Erz-Herzog Johann von sterreich zum Reichsverweser ernannt. Manchen gengten jedoch diese Errungenschaften nicht, so da die Regierungen sich gentigt sahen, mit Waffengewalt gegen die von neuem hervor-tretenden Unruhen einzuschreiten. So brach in Prag und dann im Oktober zu Wien ein zweiter Volksaufftand aus, doch wurde die Stadt von dem Feldmarschall Windischgrtz zur Unterwerfung gezwungen. Der Kaiser dankte jetzt ab und gab die Regierung seinem Neffen Franz Joseph. Das aufstndische Ungarn wurde erst im Herbste 1849 mit russischer Hilfe unterworfen. In Preußen bewogen die steten Unruhen und heftigen Verfassungskmpfe Friedrich Wilhelm Iv. dazu, die Nationalversammlung aufzulsen; erst 1850 kam die neue Verfassung zu-stnde, welche, am 6. Februar von dem Könige und den Kammern be-schworen, Preußen in die Zahl der konstitutionellen Monarchien einreihte.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Deutschland Baden Bayern Wien Berlin Frankfurt_a._M. Deutschland Prag Wien
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einen furchtbaren Notstand hervor. Die Schuldenlast Frankreichs hatte sich bermig vermehrt, und die unerschwinglichen Steuern muten von dem Brger und dem leibeigenen Bauer aufgebracht werden, indes der Adel und die Geistlichkeit Steuerfreiheit genossen, im Besitze aller hheren mter und von zwei Drittel des Grund und Bodens waren. Verschlimmert wurden diese Verhltnisse durch die Parteilichkeit der Rechtspflege, durch die von den hheren Stnden ausgehende Sitten-Verderbnis und die von den Schriftstellern jener Zeit beim Volke er-zeugte Ansicht, da nur eine politische Umwlzung so unhaltbare Zu-stnde bessern knne.
Um den Sturm zu beschwren, beschlo Ludwig Xvi. 1789 die seit lange nicht mehr versammelten Reichs stnde zu berufen, Vertreter des Adels, der Geistlichkeit und der Brgerlichen. Von denselben er-wartete man die durch mehrere Minister vergeblich versuchte Beseitigung der Geldverlegenheit. Statt an die Lsung dieser Aufgabe zu gehen, arbeitete die Versammlung darauf hin, dem despotisch regierten Lande eine Regierung zu verschaffen, die dem Volke eine mitbeschlieende , | Stimme gab. Von den vielen nun gefaten Beschlssen der National-Versammlung waren die von der Nacht des 4. August nicht blo fr Frankreich, sondern auch fr Deutschland bedeutungsvoll. Es wurden durch dieselben der Frondienst und andere grundherrlichen Rechte, wie der Zehent an die Geistlichkeit, abgeschafft. Am meisten erbittert der das Vorgehen der Nationalversammlung war der Bischof von Trier. Das Land desselben wurde auch bald der Zufluchtsort sehr vieler Franzosen, die, mit den neuen Verhltnissen unzufrieden, die Heimat verlassen hatten. Das Signal zu dieser Emigration hatte der Graf von Artois, der Bruder Ludwigs Xvi., gegeben. Mit seinem lteren Bruder residierte er in Koblenz, im Bistum Trier, dessen Beherr-scher der Bruder seiner Mutter war. Diese zu einem Heere von 20,000 anwachsenden Emigranten drngten den Kaiser zum Einschreiten gegen Frankreich. Als Kaiser/Leopold Ii. 17901792 und Friedrich Wilhelm Ii., der Nachfolger Friedrichs des Groen, eine Zusammenkunft in Pillnitz zur Besprechung dieser Dinge veranstal-teten, erschien auch, den beiden Fürsten sehr ungelegen, der Graf von Artois. Derselbe suchte die Regenten fr eine Denkschrift zu gewinnen, die den Krieg mit Frankreich zur Folge haben sollte. Man ver-stand sich aber nur zu einer Kriegsdrohung und schlo einen Defensivvertrag, der auch noch aufrecht erhalten wurde, als Kaiser Leopold
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sie unter Cstine vor Mainz und waren in zwei Tagen im Besitz der Stadt. Von Mainz, ^ahen, Frankfurt, Speier wurde an der Revolutionierung Deutschlands gearbeitet, Dumouriez. war nach Belgien vorgedrungen. In offener Schlacht besiegte er bei Iemavves unweit Mns, ein kaiserliches Heer und fate festen Fu in den Nieder-landen. Freiheit und Gleichheit wurde allen Vlkern der Erde verkndet.
Das Deutsche Reich hatte sich an dem Feldzuge nicht beteiligt, nun beschlo dasselbe, auch in den Krieg einzutreten.
2. Die Zustimmung Ludwigs Xvi. zum Kriege gegen sterreich und Preußen hatte das ihm drohende Geschick nicht abgewandt. Viel-mehr wurde derselbe durch das unkluge Manifest des Herzogs von Braunschweig in eine noch schlimmere Lage versetzt. Man berfiel seinena^^ Palast, suspendierte seine Gewalt, setzte ihn in den Tempelturm
fangen und beschuldigte ihn des Verrates an Frankreich und des Ein- 5" Verstndnisses mit den Landesfeinden. Er wurde dieser Verbrechen fr berfhrt erklrt und am 21. Januar 1793 ffentlich hingerichtet.
Diese Hinrichtung emprte alle Monarchen. ^Spanien, Holland und i Grobritannien beschlossen den Krieg gegen Frankreich, ebenso Neapel, -Sardinien und Rußland, aber nur vereinzelt. ^sterreich und Preußen > > waren zwar unter sich verbndet, doch nicht mit den andern. Alle aber^ ^ < betrachteten Frankreich als gemeinsamen Feind, und nannte man daher diese namentlich von England beeinflute Verbindung nicht Allianz sondern Koalition.
3. Zuerst unterlagen in diesem Weltkriege die Waffen Frankreichs,
welches am 22. Sevtember 1792 fr eine unteilbare Republik er-klrt worden war. Dumouriez verlor gegen die sterreicher die Schlacht bei Neerwinden (zwischen Brssel und Lttich) 1793 und mute Belgien rumen. Auch Mainz wurde nach lngerer Belagerung von dem preuischen General Kalckreuth zurckerobert.
Jetzt rafften die Franzosen ihre militrischen Krfte zusammen,
deren Organisator Carno^. war, ein Mitglied des nach der Hinrichtung des Knigs die Regierung fhrenden Moblfahrtsanssckusllz- Man fand fhige Generale, welche eine neue Taktik einfhrten, die den Massenangriff durch Artilleriefeuer deckte. Die gnstigen Erfolge blie-ben nicht aus. Jourdan gewann durch seinen Sieg bei Fleurus westlich von Namur 1794.die sterreichischen Niederlande zurck, worauf Pichegru in einem Winterfeldzuge nach Amsterdam vordrang, den
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Die Ergebnisse des Wiener Kongresses hatten das deutsche Volk unbefriedigt gelassen, weil ein einheitliches Vaterland, stark nach auen und frei im Innern" nicht geschaffen worden war. Es regten sich besonders auf den Universitten Freiheitsbestrebungen (Wartburgfest am 18. Okt. 1817), die aber der klaren Ziele entbehrten und zu schlim-men Verirrungen fhrten (Ermordung Kotzebues durch Sand in Mann-heim 1819). Die Karlsbader Beschlsse arbeiteten den demagogi-schert Umtrieben" entgegen und beschrnkten die Presse, waren aber auch zugleich gegen die konstitutionellen Verfassungen gerichtet, die nach dem Artikel 13 der Bundesakte in den meisten Staaten Sd- und Mitteldeutschlands gewhrt worden waren. Am frhesten that es Weimar unter Karl August. Vor allem trat sterreich, das in dem Deutschen Bunde die erste Stelle einnahm, allen auf die Erringung eines einheitlichen Vaterlandes gerichteten Bestrebungen entgegen und wute auch Preußen fr diese Politik zu gewinnen.
Als in Paris 1830 die Julirevolution ausbrach, welche den Herzog von Orleans Ludwig Philipp (bis 1848) auf den Thron fhrte, blieb auch Deutschland von dem ganz Europa erschtternden Ereignisse nicht unberhrt. Es kam zu Unruhen, die in Kurhessen, Sachsen und Hannover nderungen in der Verfassung und die An-nhme von Mitregenten herbeifhrten. In Braunschweig entthronte im September 1830 eine Volkserhebung den Herzog Karl, worauf sein jngerer Bruder Wilhelm 1831 1884 als Herzog anerkannt wurde. Alle diese Bewegungen verstrkten aber nur die von sterreich ausgehende Reaktion. Hannover, das bei dem Regierungsantritt der Knigin Victoria von England 1837 in Ernst August (Herzog von Cumberland) einen eigenen König bekam, verlor jetzt sogar die fnf Jahre frher erhaltene Verfassung. In sterreich regierte nach dem Tode Franz I. 1835 sein Sohn Ferdinand I. 1835 1848 getreu den Grundstzen des Vaters, indem der Fürst Metternich auch unter ihm seinen alten Einflu wahrte.
2. Unter Friedrich Wilhelm Iii. (ste Preußen nur zum Teil die ihm durch seine Lage, seine Bevlkerung und seine Geschichte zu-gefallene nationale Aufgabe, doch fehlten zeitgeme Reformen nicht. Es wurde durch eine knigliche Verordnung das ganze Land in 8 Pro-vinzen geteilt mit den Unterabteilungen der Regierungsbezirke, welche eine eigene Verwaltung erhielten. Jeder Regierungsbezirk zer-fiel wiederum in Kreise, die von Landrten geleitet wurden. 182^
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gefährlich, das seit dem Untergange der Hohenstaufen aus einer Anzahl selbständiger Staaten mit republikanischen oder monarchischen Verfassungen bestand.
1. Mailand. Die lombardische Republik hatte ihr Ende gefunden, als der Kaiser Wenzel an das hier mächtige ghibellinische Haus Visconti den Herzogtitel verkaufte 1395, wodurch Mailand vom deutschen Kaiser völlig unabhängig wurde. Nachdem der Manns-stamm der Viscouti erloschen war 1450, riß das Haus Sforza die Herrschaft au sich. Unaufhörliche Parteifehden zerrütteten den Staat und lockten die Franzosen zu seiner Eroberung herbei. Als diese kamen, hatte der herrschsttchtige Ludovico Moro in Mailand die Gewalt in Händen.
2. Venedig, dessen Gründung in die Zeit Attilas fällt, war durch den Verkehr mit der Levante eine blühende Handelsrepublik geworden, in der aber der wachsende Reichthum bald eine ungleiche Vertheilnng der Güter und ein hartes Adelsregiment schuf. An der Spitze des Staates standen der Doge und der große Rath, wo seit 1297 nur Mitglieder einer bestimmten Anzahl vornehmer Familien saßen. Der Versuch des Dogen Marino Faliero, die Oligarchie zu stürzen, schlug fehl 1355. Die Betheiligung Venedigs am vierten Kreuzzug verschaffte diesem ersten Handelsstaate Besitzungen an der kleinasiatischen Küste und die meisten Inseln im Archipelagus. Dazu kameu bis zum Ende des 15. Jahrhunderts viele Städte der Lombardei, Istrien, Dalmatien, Griechenland und Cypern, so daß Venedig im Ausgange des Mittelalters sein volles Ansehen behauptete. Es sank mit der Ausdehnung des osmanischen Reiches im Osten und mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen.
3. Geuua, die zweite italienische Handelsrepublik, war nach der Unterdrückung Pisas in den Besitz von Eorsica und Sardinien gelangt. Aus seinen langwierigen Kriegen mit Venedig um den Besitz des morgenländischen Handels ging es siegreich hervor, doch schwächten den Staat wilde Parteikämpfe, die auch durch die Wahl eines lebenslänglichen Dogen 1339 nicht beendet wurden. Zuletzt stand Genua bald unter mailändischer bald unter französischer Herrschaft.
4. Florenz war lange Zeit der Schauplatz harter Verfassungskämpfe, denn auch hier erhoben sich die Zünfte gegen das Patricier-regiment. Als dieses im 12. Jahrhundert gestürzt worden war, trat
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durch ihre Hinneigung zum Katholicismus verhasst wurden. Es ent-brannte daher nach langein Zwiespalt zwischen Volk uitb König ein heftiger Kampf, der mit dem Untergänge der Stuarts itnb mit dem Wiedererwerb der englischen Freiheit endete.
Jacob I. König von Großbritannien und Irland 1603— 1625, der Sohn Darnleys und der Maria Stnart, war ein theologisch gelehrter, pedantischer und willensschwacher Monarch. Bei der hohen Meinung, die er von den: Königthum hatte, glaubte er in der bischöflichen Kirche das Werkzeug für seine Gewaltherrschaft zu fiudeu. Sein Wahlspruch war: „Kein Bischof, kein König!" Er verfolgte deshalb die Puritaner mit Härte, erbitterte aber mich durch seine Maßregeln die Katholiken, die sich so in ihren Hoffnungen ans Jacob I. getäuscht sahen. Die Führer derselben fassten den Plan den König und das Parlament in Westminister in die Luft zu sprengen (Pulververschwörung) 1605, doch wurde der Anschlag entdeckt, der Hauptschuldige Fawkes hingerichtet. Die Unzufriedenheit des Volkes wurde allgemeiner, als Jacob seinen Schwiegersohn, den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, der für de» Protestantismus in Deutschland kämpfte, im Stich ließ, als er wegen steter Geldverlegenheit Adelsdiplome verkaufte und die Rechte des Parlamentes verletzte, indem er eigenmächtig Steuern erhob.
Karl I. 1625—1649, des Vorigen Sohn, war anfangs beim Volke beliebt, da er mit Willenskraft Bildung und äußern Anstand verband. Bald weckte aber auch er das Mißtrauen seiner Unter; thcinett. Er hatte sich mit einer Katholikin der Henriette von Frankreich, Ludwigs Xiii. Schwester vermählt, die ihre Religion im Lande verbreitete; er behielt den verhassten Rathgeber seines Vaters den Herzog von Buckingham als Minister bei und führte unglückliche tutd dazu kostspielige Kriege mit Frankreich (§ (J, 5) und Spanien. Sogleich int Anfange seiner Regierung gerieth er in einen Kampf mit dem Parlament, welches die Geldbewilligungen von der Beseitigung gewisser Beschwerden abhängig machte. Karl widerstrebte, berief hintereinander drei Parlamente und löste sie wegen ihrer oppositionellen Haltung schon nach wenigen Wochen wieder auf, mußte jedoch vom dritten die Bitte um Recht (petition of right) 1628 annehmen, wonach ohne Bewilligung des Parlamentes keine Stenern erhoben und niemand willkürlich verhaftet werden sollte. Die Aufregung stieg durch den Tod Buckinghams, den der Puritaner Felton ermordete.
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Extrahierte Personennamen: Darnleys Maria_Stnart Maria Jacob Friedrich Friedrich Karl_I. Ludwigs_Xiii Ludwigs Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Irland Westminister Deutschland Frankreich Frankreich Spanien
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jetzt von König auf ihre Leite zu ziehen, doch scheiterten die Unter-Handlungen an benett ziveibentigem Verhalten. Jetzt kehrte das Jn-bepenventenheer siegreich zurück und stieß die Parlamentsmitglieber, welche |tch mit beut Könige vergleichen wollten, aus dem Unterhause, -irt'o so gebilbete Rumpfparlament beschloß die Anklage gegen den König, konnte aber wegen der protestirenden Lords die Vernrtheilnng auf verfassungsmäßigem Wege nicht erlangen. Das Unterhaus setzte daher einen außerordentlichen Gerichtshof ein, welcher Karl I. als „Tyrannen, Mörder, Verrat her und Landesfeinb" zum Tode ver-urtheilte und die Hinrichtung am 30. Januar 1649 vollstrecken ließ.
§ 25. Die Republik. 1649—1660.
1. Das neue republikanische Gemeinwesen beseitigte nun auch das Oberhaus und übertrug die Leitung der Geschäfte einem Staats-rath, dessen ^eele Crom well war. Mit blutiger Energie unterdrückte er die Anfstände, welche der Tod des Königs hervorgerufen hatte. Zuerst besiegte er die Royalisten im katholischen Irland, bessert fruchtbarste Strecken den Besiegern zufielen; dann wandte sich Crmnwell gegen die Schotten, welche bett Prinzen von Wales (Karl Ii.) aus Holland herbeiriefen tittb als König anerkannten. Karl wurde bei Duubar 3. Sept. 1650, ein Jahr später in England bet Worcester geschlagen ttitb entfloh.
Jit der auswärtigen Politik errang Erontwell glänzenbe Erfolge. Um die Herrschaft auf dem Meere zu bekommen, erließ er die Naoigationsacte, wonach Auswärtige bei Strafe der Eotifis-ccütott nur die Producte ihres eigenen Laubes nach bett britischen Häfen bringen bürsten. Diese Bestimmung, welche dem hollänbischen Zwischenhanbel einen harten Schlag versetzte, führte zu einem Seekrieg zwischen England nitb Holland 1651—1654. Die junge englische Republik ließ sich bttrch die ersten Niederlagen nicht schrecken tttib gewann bttrch ihren Admiral Blake bald entscheidende Siege über die holländischen Seehelden Ruyter und Trontp. Mit biesetn Kriege hatte die englische Flotte bett ersten Rang in der Welt erworben. Auch gegen Spanien kämpfte Erontwell erfolgreich. Als Beschützer des Protestantismus würde er sogar auf beut Csoutiueute geehrt und gefürchtet.
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Extrahierte Personennamen: Karl_I. Karl_I. Karl_Ii Karl Karl Karl Blake
Extrahierte Ortsnamen: Irland Wales Holland England Worcester England Holland Spanien