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43. Bhmisch-Pflzischer Krieg 1618-1624.
1. Der dreiigjhrige Krieg begann mit einem Aufstand der Bhmen in Prag. Der Abt von Braunau (an der schleichen Grenze) hatte den Weiterbau einer protestantischen Kirche gehindert und der Erzbischof von Prag die zu Klostergrab bei Teplitz niederreien lassen. In diesem Vorgehen sahen die bhmischen Prote-stanten eine Verletzung des Majesttsbriefes und erhoben Beschwerde beim Kaiser. Wer Erzbischof und der Abt aber behaupteten, nach dem Wortlaute de^ Majesttsbriefes stehe den evangelischen Unterthanen geistlicher Stnde freie Religionsbung nicht zu, vielmehr sei diese nur den Herren, Rittern und kniglichen Stdten verliehen.! Die Antwort des Kaisers fiel zu Ungunsten der Protestanten aus. Weil man die beiden Statthalter Mgjiinttz. und Slavata fr diesen Be-scheid verantwortlich machte, so drangen bewaffnete Scharen im Mai 1618 auf das Prag er Schlo und warfen die verhaten Statthalter und deren Sekretr Fabrieius nach guter altbhmischer Sitte" zum Fenster hinaus. Darauf setzten die Aufstndischen eine eigene Regierung ein, sammelten ein Heer, dessen Fhrung Graf Thur,n und der tapfere Ernst von Mansfeld bernahmenj^Bei der Kunde von Matthias Tode schloffen sich auch die Protestanten in Mhren den Bhmen an. Thurn drang bis Wien vor, doch ntigten ihn schlechte Witterung und Mangel an Lebensmitteln zum Rckzge./
Die Bhmen, welche Ferdinan^Ii. 16191637 nicht anerkannten, whlten den jungen Friedrich V. von der Pfalz zum K-nige von Bhmen. Er war das Haupt der Union, die man so zu gewinnen hoffte, und der Gemahl von Elisabeth, der Tochter Jakobs I. von England, auf dessen Hilfe die Protestanten rechneten. Friedrich nahm die Wahl an, war aber der hohen Stellung bei seiner Leicht-lebigkeit und politischen Unfhigkeit durchaus nicht gewachsen. Er machte sich durch seinen Calvinismus bei den lutherischen Bhmen unbeliebt, verdarb es mit dem Adel, den er von der Mitregierung ausschlo, und gab sich dem Wohlleben hin. Auerdem waren die Fhrer der Prote-stanten Thurn, Mansfeld und der evangelische Fürst Bethlen Gabor von Siebenbrgen, welcher nach der ungarischen Krone strebte, uneinig unter einander. Auch die gehoffte Untersttzung der Union blieb aus. Dagegen schlo Ferdinand Ii. ein Bndnis mit dem Herzog Maximilian von Bayern und der Liga, in deren Diensten der kriegs-
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Extrahierte Ortsnamen: Prag Braunau Teplitz Mansfeld Wien Mansfeld
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tchtige Niederlnder Tilly stand. Die ligistischen Truppen rckten bis in die Nhe von Prag, wo sie die Bhmen am weien Berge im November 1620 vollstndig schlugen. Friedrich der Winterknig" floh gechtet durch Schlesien und Brandenburg nach den Niederlanden. Bhmen ward mhelos wieder unterworfen, viele vornehme Protestan-ten wurden ihrer Gter beranbt, andere hingerichtet, Kirche und Schule den Jesuiten berliefert. Eigenhndig zerschnitt der Kaiser den Maje-sttsbries. Die Union lste sich auf.
2. Nach Niederwerfung der Bhmen drangen spanische und ligistische Truppen unter Tilly in die Pfalz ein. Verteidiger des gechteten Kurfrsten waren Graf Ernst von Mansfeld, der Mark-graf Friedrich von Baden-Durlach und der Prinz Christian von Braunschweig, Administrator von Halberstadt, welcher durch eine Art von ritterlicher Zuneigung zu der unglcklichen Gemahlin Friedrichs V. getrieben wurde. (Seine Devise Alles fr Gott und fr Sie"). Friedrich von Baden und Ernst von Mansfeld errangen bei Wiesloch sdlich von Heidelberg 1622 einen Sieg der Tilly. Nach-dem sich aber die Sieger in Uneinigkeit getrennt hatten, schlug Tilly Friedrich von Baden bei Wimpfen am Neckar und dann Christian von Braunschweig bei Hchst. Obwohl der zu seinen Pslzern zurck-gekehrte Friedrich V. noch ein starkes Heer im Elsa beisammen hatte, so wurde er doch durch die letzten Niederlagen und die verschlagene Politik des Kaisers dazu veranlat, alle Feindseligkeiten einzustellen. Tilly vollendete die Unterwerfung der Pfalz, nahm Heidelberg, dessen Bibliothek (Bibliotheca Palatino) dem Papste geschenkt wurde, besetzte Mannheim und stellte den Katholizismus im Lande wieder her. Darauf machte er einen Einfall in den niederrheinisch-westflischen Kreis und schlug hier im Mnsterschen den wilden Christian von Braunschweig bei Stadtlohn 1633. Die pflzische Kurwrde erhielt der Herzog Maximilian von Bayern.
44. Niederschsisch-dnischer Krieg 1624-1629.
1. Die Verheerungen des Tillyschen Kriegsvolkes in Niedersachsen ntigten zu Verteidigungsmaregeln. Die hart bedrngten norddeutschen Protestanten wandten sich daher an König Christian Iv. von Dnemark, den man zum Kreisobersten im niederschsischen Kreise er-whlt hatte. Ihm boten England und Holland Hilfsleistungen an, auch Ernst von Mansfeld untersttzten sie mit Geld und Truppen. Sachsen
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Extrahierte Ortsnamen: Prag Brandenburg Niederlanden Halberstadt Wiesloch Heidelberg Elsa Heidelberg Mannheim Stadtlohn Niedersachsen England Holland
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und Brandenburg (der oberschsische Kreis) versagten noch immer ihre Hilfe.
Der Kaiser wnschte den nun ausbrechenden Krieg mit eigenen Mitteln zu führen, weil er sich von der Vormundschaft der Liga be-freien wollte. Auch frchtete er die wachsende Macht Maximilians. Er nahm deshalb mit Freuden das Anerbieten des Herzogs von Friedland, Albrecht von Wallenstein ^), an, der eine Armee auf eigene Kosten zu stellen versprach.
Zwei Heere, das neu angeworbene kaiserliche unter Walle n st ein und das ligistische unter Tilly, traten jetzt den Protestanten entgegen. Auch diesmal wurden die Verteidiger des evangelischen Glaubens nicht vom Kriegsglck begnstigt. Wallenstein zog aus dem Magdeburgischen gegen Ernst von Mansfeld und schlug ihn an der Dessauer Brcke 1626. Der Besiegte, von seinem Feinde verfolgt, flchtete mit dem Rest seiner Truppen durch Schlesien nach Ungarn, um sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen. Da dieser aber mit dem Kaiser der den Frie-den verhandelte, entlie Mansfeld seine Truppen. Er starb auf der Reise nach Venedig in Bosnien. Unterdessen hatte Tilly 1626 bei Lutter am Barenberge im Braunschweigischen Christian Iv. geschlagen und zum Rckzge nach Dnemark gentigt.
2. Von seiner Verfolgung Mansfelds in Ungarn kehrte Wallen-stein nach Norddeutschland zurck, vertrieb die beiden mecklenburgischen Herzge wegen ihres Einverstndnisses mit dem Dnenknig, lie sich von dem' Kaiser mit Mecklenburg belehnen und begann gemeinsam mit Tilly die Eroberung und Verwstung des dnischen Festlandes. Wallen-stein jagte die Dnen auf ihre Inseln, empfand nun aber, da ihm zur Ausfhrung seiner weiteren Absichten, die auf die Eroberung der ganzen Ostseekste gerichtet waren, eine Flotte fehlte. Die Hansa sollte ihm diese verschaffen. Schon nannte er sich Admiral des baltischen und ozeanischen Meeres; da vernichtete der hartnckige Widerstand
*) Albrecht von Wallenstein (Waldstein), geb. 1583, stammte von protestantischen Eltern aus angesehenem bhmischen Geschlecht. Er trat zum Katholizismus der und gelangte durch Heirat und Erbschaft in den Besitz eines groen Vermgens, das er nach dem bhmisch-pflzischen Kriege durch den Ankauf konfiszierter Gter sehr vermehrte. Er wurde fr seine dem Kaiser bewahrte Treue mit der Grafschaft Friedland in Bhmen belehnt und 1624 zum Herzoge von Friedland ernannt. Wallenstein war ein strenger Gebieter; das Volk hielt ihn fr fest", während er selbst mit Eifer in den Sternen nach der knftigen Gestaltung seiner Geschicke forschte.
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zu werden. Gustav Adolf war von aufrichtiger Begeisterung fr den lutherischen Glauben erfllt, er wr aber nicht allein ein Glaubens-Held, sondern auch ein weitschauender Politiker, Er wollte die ganze Ostsee beherrschen, deren Kstenlnder Finnland, Esthland, Liefland und Jngermanland er schon besa; dieses Ziel war aber unerreichbar, so lange Mecklenburg und Pommern unter der Gewalt des Kaisers standen. In seinen Eroberungsplnen wurde der Schwedenknig von dem Kardinal Richelieu untersttzt, der damals an der Spitze von Frankreich stand und die Habsburgische Macht auf alle Weise zu schwchen suchte.
Hundert Jahre nach berreichung der Augsburgischen Konfession, im Juni 1630, landete Gustav Adolf mit ungefhr 13000 Mann an der Peenemndung, nahm Stettin ein und vertrieb nach einem Vertrage mit dem Herzog von Pommern die Kaiserlichen aus diesem Lande. Der Schwedenknig hatte auf einen freudigen, allgemeinen An-schlu der Evangelischen in Deutschland gehofft, sah sich aber getuscht; denn auer Pommern traten nur Hessen, die beiden vertriebenen Herzge von Mecklenburg und Magdeburg auf seine Seite. Die brigen protestantischen Stnde Norddeutschlands hatten 4uf dem Kongre zu Leipzig/aus Furcht vor der kaiserlichen bermacht eine be-waffnete Neutralitt erklrt. So wurde der Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg, Gustav Adolfs Schwager, erst nach lngerem Zgern durch die Drohung des Schwedenknigs bestimmt, diesem die Festung Spandau einzurumen. Kursachsen blieb bei seinem Vorsatz, den Schweden den Durchzug zu verweigern."
Unterdessen war Magdeburg, das sich gegen die Vollziehung des Restitutionsediktes wehrte und nur eine kleine Besatzung- unter dem schwedischen Oberst Falkenberg hatte, im Mai 1631 von Pappenheim und Tilly erobert, geplndert und durch ein pltzlich ausbrechendes Feuer, das die fanatische Bevlkerung selbst angelegt haben soll, bis auf den Dom und wenige Straen eingeschert worden.
borenen Bauernshnen rstete er mit Feuerwaffen aus. Die Fusoldaten machte er somit aus Pikenieren zu Musketieren. Auerdem lie er eine groe Menge leichter Feldstcke anfertigen, die sogenannten Vierpfnder. Ferner erfand er die lederne Kanone, ein dnnes Kupferrohr mit Leder berzogen, welches die Reiterei mit ftch fhrte, also schon eine Art reitender Artillerie, mit der er dreimal so schnell zu schieen wute als sehte Gegner. Um seine Truppen nicht auf Raub anzuweisen, sorgte er fr regelmige Auszahlung des Soldes.
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Extrahierte Ortsnamen: Finnland Esthland Pommern Frankreich Stettin Deutschland Hessen Mecklenburg Magdeburg Schweden Magdeburg Pappenheim
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Darauf fiel Tilly in Sachsen ein, dessen Neutralitt er verwarf, und ntigte den Kurfrsten, die Schweden um Hilfe zu bitten. Gustav Adolf, schon durch den Anschlu des Herzogs Bernhard von Weimar gestrkt, vereinigte nun seine Truppen mit den kurschfischen und besiegte den in 36 Schlachten siegreichen Tilly bei Breitenfeld unweit Leipzig im September 1631. (Gustav Adolfs leichte Feld-artillerie, Zusammenwirken der Kavallerie und Infanterie.) Der Schwe-denknig hatte bewiesen, da er seinen Feinden berlegen war, und der Krieg brauchte nun nicht mehr in protestantischen Gebieten gefhrt zu werden. Die Sachsen unter Arnim besetzten Bhmen, Gustav Adolf aber wandte sich nach Sddeutschland. Er zog durch Thringen an den Main, diesen hinab durch Franken, nahm das Bistum Wrz-brg, zog weiter nach Frankfurt und nahm das Erzbistum Mainz; rckte dann der Nrnberg nach Bayern vor, um die Liga in ihrem Hauptsitz anzugreifen. Tilly, der am Lech zum Schutze Bayerns sich gelagert, wurde bei Oberndorf geschlagen und starb bald darauf an seinen Wunden zu Ingolstadt. Gustav Adolf lie sich in Augsburg huldigen und hielt seinen Einzug in Mnchen. Deutschland bis auf die sterreichischen Erblande war in der Gewalt des Schwedenknigs.
3. In seiner Not suchte der Kaiser Hilfe.bei Wallenstein. Der-selbe lie sich auch endlich gewinnen und brachte in kurzer Zeit ein stattliches Heer zusammen, bernahm aber den Oberbefehl nur jrnter solchen Bedingungen, da Ferdinand Ii. alle Gewalt der die Armee verlor. Der Generalissimus Wallenstein vertrieb zuerst die Sachsen aus Bhmen, rckte dann nach Franken vor und errichtete Gustav Adolf gegenber ein verschanztes Lager beimixnberg, wo sich die Kaiser-lichen^gegen die Schweden fast drei Monate lang behaupteten. Gustav Adolf nach hitzigem, aber vergeblichem Angriff auf die Alte Beste fem Heer nach Sden fhrte, marschierte Wallenstein, anstatt den Schwefren zu folgen, nachlursachsen, um seinen Gegner zur Rck-kehr nach dem Norden zu zwingen. Gustav Adolf eilte ihm auch nach und fiel gegen ihn in der Schlacht bei Ltz.eu am 16. Nov. .163z, zwei"meilen von dem Schlachtfeld wo er Tilly besiegt. Durk die Tapferkeit Bezuchards von Weimar, der sich beim Könige zum groen Kriegshetzen entwickelt, errangen die Schweden den Sieg; Pappenheim fiel. Wallenstein zog sich nach Bhmen zurck.
Der unerwartete Tod des Knigs traf die Protestanten hart und vernderte die Ziele der schwedischen Politik. Gustav Adolf hatte auf
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Breitenfeld Leipzig Sachsen Main Frankfurt Mainz Bayern Bayerns Oberndorf Ingolstadt Mnchen Deutschland Sachsen Schweden Weimar Schweden Pappenheim
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kamen die Kaiserlichen das bergewicht im Felde. Des Kaisers Sohn Ferdinand und Gallas wurden die Oberfeldherren: Regens-brg ward wieder gewonnen; ^asschwedme_heer, welches diesemm entsetzen sollte, erlitt 1634^bei'nrd ling en eine vollstndige Nieder-lge. Nach dieser Schlacht, die den Kaiserlichen die Oberherrschaft im sdwestlichen Deutschland zurckgab, schlo Sachsen mit dem Kaiser den Prager Frieden 1635, dem bald Brandenburg und die ^meisten protestantischen Reichsstnde Norddemchlands beitraten. Sachsen erhielt die Lausitz, der^Kaiser aber verzichtete vorlufig in diesem Lande wie in Brandenburg au^ die Durchfhrung des Restitutionsediktes/ Durch / ^ y den Prager Frieden kamen die beigetretenen evangelischen Fürsten voll-stndig unter kaiserliche Gewalt. >.,<-* 1 , ./
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8 46. Schwedisch-franzsisch-deutscher Krieg 16351648. ? y4;
1. Nach so vielen Kriegsjahren wnschte das deutsche Volk Ruhe ^ um jeden Preis, aber dermrgeiz und die Eroberungssucht Frankreichs
lieen es nicht dazu kommen. Richelieu, der Schwedens bermacht nicht mehr zu frchten brauchte, trat jetzt offen auf dessen Seite, bernahm in einem Vertrage mit Bernhard von Weimar die Unterhaltungs-kosten seines Heeres und erklrte zugleich den spanischen Habsburgern den Krieg. Das religise Element tritt von nun cmjtt diesemmege,
der zu einem europischen geworden war, in den Hintergrund. Frank-reich geht aus auf die Schwchung der hbsburgischen Macht, Schweden kmpft fr die Eroberung der Ostseekste. Der schwedische General Banner schlug die mit den Sachsen verbundenen Kaiserlichen 1636 bei im Brandenburgischen, wodurch die Gegend zwischen
Oder und Elbe den Schweden preisgegeben wurde, die hier auf das entsetzlichste hausten. Die grten Erfolge errang^-aber der begabte Bernhard von Weimar, dex, von den Franzosen untersttzt, am Uberrhein kmpfte und das ligistische Heer unter Johann von Werth bei Rheinfelben schlug. Als Bernhard jedoch nach der Einnahme B reis ach s die Vereinigung mit Banner suchte, um mit ihm gemein-sam gegen Osterreich vorzugehen, starb er pltzlich 1039. Frankreich nahm das von Bernhard von Weimar eroberte Elsa in Besitz und stellte die fhrerlos gewordenen Truppen unter franzsische Generle,
die den Krieg im sdwestlichen Deutschland mit wechselndem Glck weiterfhrten.
2. Unterdessen war Ferdinand Hi. 16371657 nach seines
B.hrke, Deutsche Beschichte, Z.auflage. r-
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Brandenburg Reichsstnde_Norddemchlands Sachsen Brandenburg Frankreichs Schwedens Schweden Sachsen Schweden Rheinfelben Frankreich Deutschland
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Habsburgisch-sterreichische Kaiser seit ^4z8.
34. Albrecht Ii. Friedrich Iii.
1. Albrecht Ii. von sterreich 14381439, der Schwiegersohn des Kaisers Sigismund, war von diesem zum Nachfolger und Erben in Bhmen und Ungarn bestimmt worden. Albrecht, mit dem die ununterbrochene Reihe der Habsburgischen Kaiser beginnt, starb auf einem Zuge gegen die Trken, welche in Ungarn eingefallen waren.
2. Friedrich Iii. 14391493, ein Vetter Albrechts, war ein friedliebender, bedchtiger Herr, der, unbekmmert um die Zerrttung des Reiches im Innern und dessen Ohnmacht nach auen, eine lange, thatenlose Regierung fhrte. Seinen Anspruch auf Ungarn konnte der Kaiser nicht durchsetzen, da man hier einen Einheimischen, den klugen und tapferen Matthias Corvinus, zum Könige whlte, der sogar Wien besetzt^ Ebenso ging Bhmen dem Reiche verloren, da hier der Hussitenfteund Georg Podiebrad König wurde. Auch Schleswig-Holstein kam 1460 an den König Christian I. von Dnemark, doch ward die deutsche Oberhoheit gewahrt.
Mit gleicher Unttigkeit stand der Kaiser den innern Wirren gegenber. In Schwaben und Franken lag der oberdeutsche Adel mit den Stdten im Kampf, Bayern wurde von einem Kriege heimgesucht, den Familienzwist im regierenden Hause entzndet hatte (Tod der Agnes Bernauerin), während in Thringen und Sachsen die beiden Brder, der Kurfürst Friedrich der Sanftmtige und der Herzog Wilhelm, fnfjghre hindurch (Prinzenraub, Kunz von Kaufungen) einander befehdeten, ) Auch die drohenden Gefahren, welche im Osten des Reiches aufstiem, strten den Gleichmut des Kaisers nicht. Ein Kreuzzug, den der Papst gegen die Trken predigte, welche 1453 Konstantinopel erobert hatten und bald Deutschlands gefrchtetste Feinde wurden, konnte bei der Uneinigkeit der Stnde nicht zur Ausfhrung kommen.
35. Maximilian I.
Maximilian I. 14931519, Friedrichs Iii. Sohn, glnzte durch Liebenswrdigkeit, Khnheit und ritterliches Wesen, nur war der Sinn dieses Regenten, anstatt das Ntige zu erstreben, mehr auf das Aben-teuerche gerichtet. Durch seine Vermhlung mit Maria, der Tochter
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Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Wien Schleswig-Holstein Schwaben Bayern Sachsen Deutschlands Friedrichs
tto
kriegen gegen die Nachbarn. Er bedrohte die spanischen Nieder-lande (das heutige Belgien), und als ihm die sogenannte Tripelallianz (Holland, England, Schweden) entgegentrat, griff er voll Rache die Republik Holland an, von dem das Bndnis gegen ihn ausgegangen war. Unter den deutschen Fürsten gewann Ludwig fr seine Plne den aus der Zeit des rheinischen Bundes" ihm befreundeten Kurfrsten von Kln und den Bischof von Mnster. Der deutsche Kaiser Leopold I. 16571705, von einem Minister geleitet, der mit fran-zfischem Gelde bestochen war, auch gehemmt durch die erbrmliche Reichsverfassung und selbst im Osten in einen Krieg mit den Trken verwickelt, lie den franzsischen König gewhren. Nur Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst von Brandenburg, trat auf die Seite Hollands, weil er fr seine rheinischen und westflischen Besitzungen frchtete. Als die Franzosen, anfangs siegreich, durch eine Erhebung des hollndischen Volkes unter Wilhelm Iii. von Oranien, der die Dmme durchstechen lie, zu eiligem Rckzug gentigt wurden, bewog der Kurfürst endlich den Kaiser, mit den Hollndern gegen den fran-zsischen König ein Bndnis zu schlieen, dem sich auch Spanien und das deutsche Reich anschlssen. Nun zog sich der Krieg nach den Rhein-gegenden hin, wo Tureune die Pfalz in so entsetzlicher Weise ver-wstete, da der groe Kurfürst den franzsischen Feldherrn wegen dieser Barbarei zum Zweikampfe herausforderte. Turenne antwortete, er schlage sich nur auf Kanonen. Nach mehreren glcklichen Gefechten fiel |(^4. er bei Sabach, durch eine Kanonenkugel gettet. Die ^anzosen wurden darauf gezwungen, das rechte Rheinufer zu rumen. 0h
5. Unterdessen hatte Ludwig Xiv., um seinen thtigsten mid ge-fhrlichsten Gegner, den groen Kurfrsten, unschdlich zu machen, die Schweden zu einem Einfall in die Mark Brandenburg veranlat. Wie die zucht- und heimatlosen Banden des 30jhrigen Krieges hausten dieselben in dem berfallenen Lande. Zwar traten ihnen die Bauern entgegen, die, geschart um eine Fahne von weier Leinwand an einer schwarzen Stange mit einem roten Adler, den auf Raub und Pln-derung ausgehenden Schweden viel Abbruch thaten, allein erst der un-erwartet und mit auergewhnlicher Schnelligkeit den Seinen zu Hilfe eilende Kurfürst befreite die gequlten Unterthanen von ihren Drngern. Er gewann die Schlacht bei Fehrbellin am 28. Juni 1675, nachdem er vorher bei Rathenow eine Vereinigung der Schweden vereitelt hatte, mit einem Heere, das nur aus Artillerie und Reiterei bestand (Prinz
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Extrahierte Ortsnamen: Belgien Holland England Schweden Holland Brandenburg Hollands Spanien Rhein-gegenden Sabach Schweden Brandenburg Fehrbellin Rathenow
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Wahlknigtum in Ungarn aufgehoben. Gegen die Trken errang das Feldherrngenie des Prinzen E u gm v 'n Savoyen, der 1683 als Reiterobrist in die Dienste des Kaisers getreten war und nach ausgezeichneten Thaten gegen Franzosen und Osmanen den Oberbefehl im Trkenkriege erhalten hatte, den groen Sieg bei Zenta an der Thei 1697, durch den die Pforte zum Frieden von Kar low itz 1699 gezwungen wurde. Ungarn kam als habsburgisches Erbland an fter-reich zurck, das auerdem Siebenbrgen und Slavonien erhielt.
3. Das Glck der sterreichischen Waffen gegen die Trken, sowie die allgemeine Entrstung der die widerrechtlichen Reunionen fhrten zu dem Augsburger Bndnis 1686, das der Kaiser, Holland, Brandenburg, Spanien und Schweden gegen die franzsische bermacht schlssen. Um seine Eroberungen zu halten, begann Ludwig Xiv. den orleanischen Krieg/fr den ihm die pflzische Erbschaftssache den Vorwand bot.
Der Kurfürst Karl aus der Linie Pfalz-Simmern war ohne mnnliche Erben gestorben. Gegen den erbberechtigten Herzog von Pfalz-Neuburg beanspruchte Ludwig im Namen seiner Schwgerin Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orleans, welche die Schwester des verstorbenen Kurfrsten war, bedeutende Teile des kurpflzischen Landes. Als die Pfalz und Baden Widerstand leisteten, wurde auf des franzsischen Kriegsministers Louvois Befehl durch Melacs Mordbanden die Pfalz in barbarischer Weise verwstet, eine groe Zahl von Ortschaften des Nachts angezndet, das Heidelberger Schlo gesprengt, Mannheim und Worms wurden eingeschert, ja die Kaisergrber in Spei er geschndet. Endlich trat eine Reichs-armee den Franzosen entgegen. Die Kurfrsten von Sachsen, Bayern und Brandenburg stellten sich an die Spitze ihrer Heere. Der Herzog von Lothringen erschien im Felde. Aber trotz der berlegenen Zahl seiner Gegner, denen auch der auf Englands Thron berufene Wil-Helm Iii. von Oranien beigetreten war, behauptete Ludwig dennoch durch seine groen Generale das Feld. Endlich kam es zum Abschlu des Krieges. Der schlechte Stand der franzsischen Finanzen und die Aufnahme neuer Plne, da das Aussterben des spanischen Knigs-Hauses bevorstand, bewogen Ludwig, im Frieden zu Ryswyk (nahe dem Haag) 1697 mit migem Erfolge sich zu begngen. Er gab die meisten Eroberungen heraus, behielt dagegen Straburg und die elsssischen Reunionen. Der Herzog von Lothringen wurde wieder in sein Land eingesetzt.
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Erfolg. Er schlo deshalb 1714 mit den Franzosen den Frieden zu Rastatt, dem sich das deutsche Reich zu Baden im Aargau anschlo.
sterreich gewann bedeutende Gebietserweiterungen: die ehemals spa-nischen Niederlande (Belgien), das Herzogtum Mailand, das Knigreich Neapel und die Insel Sardinien, doch wurde diese 1720 an Savoyen gegen Sicilien eingetauscht. 1
Durch den spanischen Erbfolgekrieg hatte Frankreich seine macht verloren, wodurch das Gleichgewicht der europischen Hauptstaaten begrndet war.
Wordifcher Krieg ltoo^^Jjm-
4. Gleichzeitig mit dem Kampfe um das spanische Erbe erschttertet-ein gewaltiger Krieg auch den Norden Europas. Gegen den König Karl Xii. von Schweden hatten Rußland unter Peter d. Groen/^
Polen unter August Ii. dem Starken und Dnemark einen Bund geschlossen. Die drohende Gefahr weckte die ganze Thatkraft des jungen Schwedenknigs. Im Beginne des sogenannten nordischen Krieges demtigte Karl Xii. mit raschen Schlgen Dnemark und Rußland,
brach in Polen ein, eroberte Warschau, lie den Stanislaus Lesczynski zum König whlen, rckte dann nach dem Siege bei Frauladt (stlich von Glogau) trotz kaiserlicher Protestation durch Schlesien in Sachsen ein und zwang hier August den Starken zu dem Frieden von Altran-stdt (unweit Leipzig) 1706. Darauf zog der Schwedenknig in der Hoffnung auf eine Erhebung der mit Rußland unzufriedenen Kosaken durch Steppen und Wlder nach der sdlichen Ukraine, erlitt aber durch die Russen bei Poltawa (im Gouvernement Kiew) 1709 eine furchtbare Niederlage. Karl floh nun auf trkisches Gebiet, wo er in Bender einen Zufluchtsort fand. Fnf Jahre lang suchte er die Trken - . V\\. gegen die Russen zu Hetzen, endlich kehrte er 1714 nach Stralsund zurck. Die lange Abwesenheit des Knigs war fr Schweden verhngnisvoll geworden. Der Kurfürst August Ii. von Sachsen hatte inzwischen den polnischen Thron zurckerlangt, und Peter von Rußland die schwedischen Ostseeprovinzen fast ganz erobert. Auerdem waren den alten Feinden neue beigetreten. Preußen hatte die deutschen Besitzungen Schwedens bis auf Stralsund genommen. Auch diese Stadt fiel nach der Ankunft des Schwedenknigs und trotz feiner Gegenanstrengungen in die Hnde der Feinde." Karl Xii. fand 1718 seinen Tod vor der norwegischen Grenzfestung Ftiedrichshall.
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Extrahierte Personennamen: Wordifcher Karl_Xii Karl Peter_d August Karl_Xii Karl Stanislaus_Lesczynski August Karl Karl August Peter_von_Rußland Karl_Xii Karl