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wurden, griffen die Mihandelten zu den Waffen, brachen in Thracien ein und schlugen die rmischen Heere in der Schlacht bei Adrianopel 378. Valens selber fiel. Sein Nachfolger, der kluge Theodosius, beschwichtigte die Aufstndischen, indem er ihnen Wohnsitze in Thracien gab und eine Bundesgenossenschaft mit den Goten schlo, die nun unter eigenen Fhrern den Rmern Hilfstruppen stellten.
2. Als Theodosius 395 gestorben war, teilten sich seine beiden jungen Shne in das rmische Reich. Honorius bekam das lateinische Abendland, Arkadius das griechische Morgenland mit der Hauptstadt Konstantinopel. Westrom und Ostrom fhrten nach ihrer Trennung, die eine bleibende wurde, ein gesondertes, in ihrer Entwickelung ver-schiedenes geschichtliches Leben. Reichsverweser des Ostens wurde Rusinus, während der Vandale Stilicho als Vormund des Honorius den Westen beherrschte. Beide Minister haten aber einander und suchten sich gegenseitig zu schwchen. Diesen Zeitpunkt benutzten die Westgoten und whlten den Balthen Alarich zu ihrem König, damit sie unter seiner Fhrung ein Land eroberten, und das alte Gotenreich Wiederhergestellt wrde. Von Konstantinopel wandten sich die Goten nch Griechenland, wo sie die Sttten der klassischen Kultur (Sparta, Korinth, Argos, Olympia) verwsteten, dann, von Stilicho in Arkadien bedrngt, nach Jllyricum, das Rusinus ihnen berlie. Von hier aus rckte Alarich gegen Italien vor, wurde aber von dem tapferen Stilicho durch die Schlacht bei Pollentia am Tanaro 403 zum Rckzge gentigt. Auch gegen die heidnischen Germanenscharen unter Radagais, welche 406 von den Alpen her bis in die Nhe von Florenz vordrangen, bewies Stilicho sein Feldherrntalent. Der geschlagene Radagais wurde gefangen und gettet.
Erst als Stilicho des Landesverrates beschuldigt und auf Gehei des Kaisers Honorius 408 ermordet wurde, fiel Alarich wiederum in Italien ein. Whrend Honorius in dem festen Ravenna sa, zog der Gotenknig vor Rom, lie sich das erste Mal durch ein Lsegeld zum Abzge bewegen, belagerte dann von neuem die Stadt und eroberte und plnderte sie am 24. August 410. Nun beabsichtigte Alarich nach Sicilien berzusetzen, um diese Kornkammer Italiens seinen Goten zu sichern, starb aber erst einige dreiig Jahre alt auf dem Wege dorthin 410. Der Sage nach wurde seine Leiche im Bette des Busento bei Cosenza begraben.
3. Akarichs Schwager Athaulf (Adolf), den jetzt die Westgoten
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Extrahierte Personennamen: Theodosius Theodosius Honorius Honorius Stilicho Honorius Stilicho Stilicho Honorius Honorius Honorius Honorius August Akarichs_Schwager_Athaulf Adolf Adolf
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Sigismund, der von seinem Vater Karl Iv. Brandenburg erhalten und durch seine Vermhlung mit der Tochter des ungarischen Knigs Ludwig Ungarn dazu gewonnen hatte; die andern entschieden sich fr Sigismunds Vetter Jobst von Mhren oder fr Wenzel, der in seine Abdankung nicht eingewilligt hatte. Als Jobst gestorben war, wurde Sigismund 1411 einstimmig als Kaiser anerkannt.
Sigismund 14111437 suchte vor allem die Ordnung in den kirchlichen Verhltnissen wiederherzustellen.
3. Streitigkeiten wegen der Papstwahl im Beginne des 14. Jahrhunderts hatten es schlielich dahin gefhrt, da der pstliche Stuhl nach Avignon verlegt wurde, wo das Papsttum 70 Jahre hindurch (Babylonische Gefangenschaft der Kirche) vllig unter franzsischem Ein-flu stand. Als 1378 Gregor Xi. bei einem Aufenthalt in Italien starb, nahm der Nachfolger seine Residenz in Rom, während zugleich ein anderer Papst fr Avignon gewhlt wurde. Die hiermit beginnende Kirchenspaltung oder das Schisma, das 40 Jahre whrte, fhrte die traurigsten Zustnde herbei. Beide Kirchenhupter verfolgten sich gegenseitig mit dem Banne und sahen einander fr den Antichristen an, die Disciplin der Geistlichkeit wurde gelockert, in den Gemeinden entstanden Parteiungen, eine heillose Verwirrung ergriff die Gemter. Das Konzil zu Pisa 1409, das von Kardinlen berufen wurde, be-endete das rgernis nicht. Zwar wurden beide Ppste abgesetzt und em neuer gewhlt, doch gaben die Abgesetzten ihre Stellung nicht auf, so da nunmehr drei Ppste in der Christenheit geboten.
Jetzt mute die hohe Geistlichkeit es der sich ergehen lassen, da das weltliche Oberhaupt die Ordnung in der Kirche wieder herzustellen Wchte. Auf Veranlassung des Kaisers Sigismund berief einer der Papste, Johann Xxiii., ein allgemeines Konzil nach Konstanz (Kostnttz) 14141418. Dasselbe ging von dem Grundsatze aus, da e Konzilien der den Ppsten stehen, setzte alle drei Ppste ab und whlte Martin V.
Die zweite Aufgabe dieser grten Kirchenversammlung im Mittel-alter war eine Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern", welche besonders von den Deutschen gefordert wurde, aber nicht zur Ausfuhrung kam; der neugewhlte Papst wute durch Einzelabkommen, die er im! den verschiedenen Nationen traf, die so sehnschtig erwar-teten Reformen zu verschieben. Die Einheit des Papsttums war wieder hergestellt, aber die Schden der Kirche waren geblieben
Gehrkc. Deutsche Geschichte. 2. Auflage.
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Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Avignon Italien Rom Avignon Konstanz
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Den Namen erhielt der neu entdeckte Erdteil von dem Florentiner Amerigo Vespucci, der mehrere Reisen in Amerika machte und diese auch beschrieb. Durch die berseeischen Entdeckungen wurde der Welthandel vorwiegend Seehandel und ging deshalb von den Deutschen und Italienern, welche bisher fast ausschlielich die Waren des Morgen-landes den brigen Bewohnern Europas vermittelt hatten, auf die am atlantischen Ozean wohnenden seefahrenden Völker der.
Durch den erweiterten Vlkerverkehr und die Anwendung der Er-findungen wurden die vernderten Kulturzustnde geschaffen, welche im Zusammenwirken mit religisen Verhltnissen die Geschichte der Neuzeit begrndeten.
Das Reformationszeitalter.
Von dem Auftreten Luthers bis zum westflischen Frieden 15171648.# Die Reformation in Deutschland.
37. Kirchliche und politische Zustnde vor der Reformation. Auftreten Luthers.
1. Schon seit Jahrhunderten war die Notwendigkeit einer Re-fonnation der Kirche von aufgeklrten Mnnern empfunden worden. Menschensatzungen, durch die man die Lehre Christi entstellt hatte, wurden als bindende Vorschriften des Glaubens gewaltsam aufrecht erhalten und die Widersacher dem Scheiterhaufen berliefert. Dazu war die Kirche verweltlicht und das Leben vieler hheren und niederen Geistlichen ein rgernis fr die Christenheit. Als endlich im Ausgange des Mittelalters der Ruf nach Reformen nicht mehr unterdrckt werden konnte, wurden zwar Konzilien berufen, doch vermochten sie nicht die so sehnschtig erwarteten Verbesserungen an Haupt und Gliedern" der Kirche zu verwirklichen. Die Unzufriedenheit mit den religisen Zustnden wuchs, als der Humanismus, d. i. die Beschftigung mit den neu aufgelebten klassischen Wissenschaften, vielen hervorragenden Gelehrten die Veranlassung gab, ihre Sprachkenntnisse auch zum Stu-Munt der heiligen Schrift in der Ursprache zu verwerten. Man gelangte so zu religisen Ansichten, die von den herrschenden sich bedeutend
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europas Deutschland Luthers
Vorwort
zur zweiten Auflage.
Dieser Leitfaden fr den Unterricht in er Deutschen Geschichte erscheint bei seiner zweiten Auflage in einzelnen Teilen ganz neu bearbeitet. Damit der nationale Standpunkt in der Darstellung der Entwickelung des Deutschen Volkes vor allem gewahrt werde, sind die Partieen der auerdeutschen Geschichte um ein bedeutendes verkrzt worden. Als wichtigste nderungen sind hier die Umarbeitungen hervorzuheben, welche die Neuzeit erfahren hat. Die Kriege Karls V. haben eine mehr bersichtliche Darstellung erhalten, die Vorgnge in England, Frankreich, Spanien und in den Niederlanden während der Reformationszeit sind nur insoweit bercksichtigt worden, wie es das Verstndnis unserer vaterlndischen Geschichte in dieser Periode ver-langt. Ebenso sind die Raubkriege Ludwigs Xiv., die franzsischen Revolutionskriege von 179297 und 1798 99 in der neuen Be-arbeitung gekrzt worden, damit nicht zu viel Detail die Hauptzge der Entwickelung verdunkele. Hingegen habe ich mir nicht versagen knnen, die wichtigsten Schlachten der Neuzeit mit einigen nheren An-gaben kurz zu charakterisieren. Um auf der Karte, die nicht entbehrt werden kann, das zeitraubende Umhersuchen zu beseitigen, wurden dies-mal die Orte, deren Lage nicht als allgemein bekannt gelten konnte, hufiger als frher in diesem Leitfaden geographisch nher bestimmt.
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Erste Periode.
Das heidnische Germanien.
Die deutschen Stmme von den ltesten Zeiten bis zur Vlkerwanderung 375. 1. Germanien.
1. In der Zeit, von der wir genauere Berichte der das Leben unserer Vorfahren besitzen, wohnten die deutschen Vlkerschaften im Westen und Sden bis jenseits des Rheines und der Donau, im Osten der die Weichsel und zu den Karpathen hin, im Norden besplte die Nord- und Ostsee das Land, auerdem war ein groer Teil Skandinaviens von Stmmen germanischer Abkunft bevlkert.
Das Klima des alten Deutschlands fanden die Rmer rauh und unwirtlich. Die Smpfe hatten eine grere Ausdehnung als heute, und ein ungeheurer Urwald, der hercynische, bedeckte die Gebirgs-Massen, welche vom Rheine bis zu den Karpathen sich hinziehen. Im nordwestlichen Deutschland, das eine Anzahl Seen bedeckte, flssen mit ungeregeltem Laufe der Rhein, die Weser, die Elbe der Nordsee zu; im Osten kannten die Rmer als Zuflsse der Ostsee die Weichsel und die Oder. In den dichten Waldungen mit ihren Rieseneichen huften noch der Br, der Wolf, der Auerochs, das Elentier u. a. Auf der Ebene baute man von Getreide Gerste, Hafer und Weizen, doch war der Ertrag gering; den Reichtum des Landes bildeten die Rinder-, Schaf- und Schweineherden. Pferde, eine zwar kleine aber dauerhafte Art, wurden ebenfalls gezogen. Aus dem Mineralreiche kannte und verarbeitete man das Eisen; der Besitz der Salzquellen gab nicht selten Veranlassung zum Streite, während der Bernstein, den man im heutigen Holstein und Mecklenburg fand, schon seit uralter Zeit ein gesuchter Handelsartikel der fremden Kaufleute war.
2. Die alten Germanen waren hohe Kraftgestalten mit blonden Haaren und blauen Augen, die khn und durchdringend blickten.
Gehrke, Deutsche Geschichte. 2. Auflage. 1
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Genauere Berichte der das lteste Kulturleben unserer Vor-fahren verdanken wir vornehmlich dem groen rmischen ^eschichts-schreiber Tacitus, der um das Jahr 100 n. Chr. lebte. In seiner Zeit waren die Germanen lngst aus dem Nomadentum zueinem sehaften Leben mit geordneten gesellschaftlichen Zustnden Wrge-schritten.
4. Die alten Germanen offenbarten in ihrer Religion ein tiefes Gemtsleben und einen lebendigen Natursinn. Ihre Gott-heitcn, die sie nicht in Tempeln, sondern an Flssen, auf Bergen und besonders in dem Dunkel der Haine verehrten, stellten das Walten der Naturkrfte dar, die schaffend und vernichtend einander bekmpften. Dieser Widerstreit der guten und bsen Gottheiten sollte zuletzt nach dem Glauben unserer heidnischen Vorfahren zu einem gewaltigen Kampfe und zum Weltuntergange führen. Den zerstrenden Urkrften, die man als Riesen, Wlfe, Schlangen u. a. sich dachte, treten gegenber die guten Gottheiten. Im Zweikampfe aber fallen alle, Götter und Ungeheuer; Sonne, Mond und Sterne strzen vom Himmel und die Erde sinkt in das alte Chaos zurck (Gtterdm-merung). Aber aus dem allgemeinen Untergange erheben sich in neuer Schnheit die guten Gottheiten, nicht aber erstehen die Bsen, fr sie giebt es keine Auferstehung. Auch eine neue entshnte Welt steigt aus den Trmmern der alten empor, und auf ihr lebt ein neues Menschen-geschlecht in seliger Unschuld und stetem Glck.
Zu Tacitus Zeit hatte sich die ursprnglich einfache Naturreligion der Germanen, die Anbetung der Sonne, des Mondes und des Feuers, schon in eine Verehrung menschlich gedachter Gottheiten umgewandelt. An ihrer Spitze stand der Allvater Wodan (Odin), der Schpfer des Himmels, der Erde und aller Kreaturen. Sein Wille lenkt die Ge-schicke der Menschen, bestimmt das Los der Schlachten und sein wach-sames Auge ist die Sonne, welche alles Irdische zum Leben weckt und erhlt. Die brigen Götter stehen zu ihm in einem untergeord-neten Verhltnis, indem sie nur den Willen Allvaters ausfhren. Ein Sohn Wodans war Donar (Thor), der als befruchtender Ge-wittergott der Blitz und Donner gebietet. Ziu (Tyr) oder Saxnot ist der Kriegsgott. Balder, ein anderer Sohn Wodans, wurde als Gott der Weisheit und Beschtzer des Rechtes verehrt. Ihren weib-lichen Gottheiten schrieben die alten Deutschen vorwiegend freundliche Tugenden zu. So lehren sie das Ernten, Backen, Spinnen u. s. w.,
l*
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wohner des schsischen Erzgebirges. Die Handelsinteressen wurden ge-frdert durch Abhaltung von Messen, Errichtung von Brsen in den groen Handelsstdten und durch die Institute der Banken.
Der dreiigjhrige Krieg knickte indes die Blte des kommerziellen und gewerblichen Lebens in Deutschland.
Der dreiigjhrige Rrieg J6j8*648. 42. Vorgeschichte.
Der Religionsfriede von Augsburg war ein unvollkommenes Werk, da er nur den Bekennern der Augsburgischen Konfession, nicht aber den Reformierten Duldung gewhrte. Auch in den anderen Bestimmungen des Religionsfriedens lag der Keim zu neuen Zwistigkeiten zwischen den Anhngern der alten und neuen Kirche. Auf eine Vershnung war nicht zu hoffen, denn die Katholiken waren noch ganz von der Idee der Alleinherrschaft ihrer Kirche beherrscht. Auerdem schrte das Beispiel, welches das Ausland gab, die Religionskriege in Frankreich und in den Niederlanden, den Ha der beiden religisen Parteien in Deutschland. So war die Ruhe, welche sich das Deutsche Reich noch in der zweiten Hlfte des sechszehnten Jahrhunderts bewahrte, nur eine uerliche. Die Thtigkeit der Jesuiten sorgte dafr, da dieser Scheinfriede ein Ende nahm.
1. Ferdinand I. 15581564, dem sein Bruder 1556 das hl. Reich und das rmische Kaisertum" abgetreten hatte und der 1558 von den Kurfrsten gewhlt worden, war noch auf den Frieden bedacht und versuchte eine Wiedervereinigung der beiden Konfessionen durch den Vorschlag, den Laienkelch und die Priesterehe zu gestatten. Auch sein Sohn ^e.
Maximilian Ii. 15641576 war duldsam und nachsichtsvoll. Katholiken und Protestanten sollten in seinem Lande gleich berechtigt und in Frieden mit einander leben. 9/io aller Deutschen bekannten sich damals zu dem evangelischen Glauben (jetzt noch nicht ganz %). Vllig anders wurde jedoch die Politik des kaiserlichen Hauses, als nach Maximilians frhem Tode sein Sohn
Rudolf Ii. 15761612 zur Regierung kam. Dieser in Spanien erzogene und von streng katholischen Ratgebern geleitete Kaiser war ein schwacher Mann, der seine Zeit mit wissenschaftlichen Liebhabereien
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_I. Maximilian_Ii Maximilian Maximilians Rudolf_Ii Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Niederlanden Deutschland Maximilians Spanien
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landesherrlichen Macht. Wie die Reichsstdte, so hatte auch der Stand der Reichsritter seine Bedeutung verloren. Die Ritterburgen zerfallen immer mehr, während glnzende Frstenschlfser entstehen. Bei den Vernderungen, die das Kriegswesen erfahren hatte, konnte die Ritter-schaft nicht mehr in den Schlachten den Ausschlag geben. Die Shne des Adels gingen daher als Offiziere in frstlichen oder kaiserlichen Dienst, drngten sich an die Hfe, wo sie Titel und mter erlangten, oder saen auf ihren Gtern unter den Bauern, die, obwohl durch den Krieg verarmt, mit harter Frondearbeit ihren Herren die Existenzmittel schaffen muten.
4. Glnzend entwickelt sich in dieser Zeit der politischen Ohnmacht und der jedes gemeinsame Interesse in den Hintergrund drngenden Selbstsucht ein Staat, der dadurch rhmlichst unter allen andern her-vorragt, da er neben dem Streben nach besonderem Wachstum, die Sorge fr das Wohl des Gesamtreiches nicht auer acht lie. Es ist der ^taat, welcher bestimmt war, der Grund- und Eckstein des Ge-budes zu werden, welches langsam aber sicher aus den Trmmern des immer mehr zerbrckelnden heiligen rmischen Reiches deutscher Nation erwuchs. Dieser Staat ist Brandenburg-Preuen.
Siebente Periode.
Das Zeitalter der absoluten Monarchie.
Vom westflischen Frieden bis zum Kampfe gegen die franzsische Revolution.
von 16481792.
Bit Entwickelung des brandenburgisch-preuischen Staates.
49 Brandenburgs frhere Geschichte.
1. Als die Deutschen von der unteren Elbe und Oder nach Westen zogen, nahmen slavische (wendische) Stmme die verlassenen Gegenden ein. Mit der Erstarkung des Deutschtums unter Karl dem Groen und spter unter Otto I. begann die Zurckeroberung und Christiani-sierung slavischer Grenzlnder. Dauerhafte Erfolge errang aber erst Albrecht der Br von Ballenstdt aus dem Hause Askanien (nach der Burg Aschersleben, lateinisch Ascharia, davon Manier*), der vom Kaiser Lothar mit der Nordmark (die heutige preuische Altmark)
*), Die Familie regiert noch jetzt in Anhalt.
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Extrahierte Personennamen: Karl Otto_I. Albrecht Ascharia Lothar
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kennzeichnenden Einrichtungen sanken, desto mehr stiegen die den Par-tikularismus bekundenden Erscheinungen. Alle Fürsten wachten nicht nur eiferschtig der die nach dem dreiigjhrigen Krieg erhaltene Souvernitt, sie schlssen nicht nur Vertrge unter sich und mit dem Auslande, sondern gingen sogar auch Bndnisse ein, die gegen das Deutsche Reich gerichtet waren. Ihre Unterthanen aber beherrschten sie nach dem vom Auslande, von Frankreich her, erhaltenem Beispiele. Das absolute Regiment kam berall zur Durchfhrung, und die Nach-ahmung des Lebens am Hofe zu Versailles war eine allgemeine. Daher verbreitete sich in die weitesten Kreise, namentlich aber in die hheren, franzsische Leichtfertigkeit, franzsische Mode, Sprache und Denkweise. Das ehrbare, kernhafte deutsche Volkstum fand vielfach nur Pflege im Niedern Bauern- und Brgerstande und konnte sich erst allmhlich wieder zur Bedeutung emporringen. Die Hebung desselben ging wesentlich aus von den Heroen unserer Litteratur.
3. Nachdem die deutsche Sprache und Litteratur die nach dem dreiigjhrigen Kriege ihr angelegten Fesseln abgeworfen und von der Herrschaft des Auslandes sich freigemacht hatte, begann in den letzten Jahrzehnten des Zeitalters Friedrichs d. Gr. fr sie eine neue Epoche. Nach den Vorlufern Haller, Hagedorn und Gellert tritt mit Klopstock und Lessing die Bltezeit nationaler Dichtung ein. Whrend jener das religise Gefhl hob und das Deutschtum feierte, bekmpfte dieser den franzsischen Geschmack und ergrndete das Wesen der Dichtkunst wie das der bildenden Kunst. An Stelle franzsischer Muster, denen noch Wieland in seinen geflligen Dichtungen nacheiferte, traten Shakespeare und Homer (bersetzer Vo), die in ihrer Bedeutung erst jetzt von den Deutschen erkannt wurden. Auf die Schnheiten der Naturdichtungen und der morgenlndischen Poesie wies der geistreiche Herder hin. Gleichzeitig entstand der Gttinger Dichterbund, in welchem begeisterte Jnglinge fr Religion und Vaterland schwrmten. Man forderte die Rckkehr zum Natrlichen und schttelte in kraftgenialer Weise den Zwang veralteter Kunstregeln ab. Nach dem Sturm und Drang der siebenziger Jahre folgte die Luterung. Die Meisterwerke, welche die beiden Heroen Goethe 17491832 und Schuler 17591805 in freundschaftlichem und anregendem Verkehr mit einander geschaffen haben, bilden die Hhepunkte der poetischen Entwicklung des deutschen Volkes.
4. Der Handel und das Gewerbe Deutschlands litten in
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um so beschwerlicher wurde der Zug, da die Vorrte von den Russen vernichtet wurden und selbst das Volk in religisem und nationalem Hasse zu den Waffen griff. Der russische Feldherr Kutusoff unterlag zwar in der Schlacht bei Borodino an der Moskwa, doch fhrte der Einzug Napoleons in die alte Zarenstadt Moskau am 14. September nicht den gewnschten Frieden herbei, weil alle Verhandlungen an der Standhaftigkeit Alexanders scheiterten, den Stein zum Ausharren ermutigte. Der Brand Moskaus, das von den Russen aufgegeben wurde, zwang den franzsischen Kaiser am 18. Oktober zum Rckzge. Das abziehende Heer, von den Russen gentigt, den alten Weg nach Smolensk einzuschlagen, hatte unter den Angriffen der Kosaken, durch Hunger, Seuche und den frh hereinbrechenden Winter auf das ent-setzlichste zu leiden. Viele Taufende kamen auf den schneebedeckten Ge-silden um, am schrecklichsten aber war der bergang der die Bere-sina am 26.28. November. Die groe Armee" war vernichtet. Napoleon eilte der Dresden nach Paris.
Die Freiheitskriege von \8\5, J8m und 18*5. 70. 1813.
1. Nach Beendigung des russischen Feldzuges that der preuische General York, welcher unter Macdonald stand, den ersten Schritt zum Abfalle von der franzsischen Herrschaft. Er schlo auf eigene Gefahr mit dem russischen Generale Diebitsch am 30. Dezember 1812 den Neutralittsvertrag von Tauroggen, nach welchem er die Feindseligkeiten gegen die Russen einstellte. Der König billigte an-fangs diese That nicht, doch behielt der khne General das Kom-mando. Jorks Beispiel gab die Richtung an, welche die preuische Politik zu nehmen hatte. So beschlossen die von Stein berufenen oft preuischen Stnde die Bildung eines Landsturmes und einer Landwehr, die sie unter Jorks Fhrung stellten, indes der König sei-nen Hof nach Breslau verlegte, wo er am 3. Februar den Aufruf an die Freiwilligen" erlie (Ltzowsche Jger, Theodor Krner). Die Opferwilligkeit und die vaterlndische Begeisterung seiner Unterthanen ermutigten Friedrich Wilhelm Iii. zu weiteren Schritten. Nachdem der König durch den Vertrag zu Ka lisch mit Rußland ein Bndnis geschlossen hatte, erfolgte mit dem Aufruf an mein Volk" am 17. Mrz 1813 und an mein Kriegsheer" die Kriegserklrung an Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Alexanders Napoleon Macdonald Jorks Theodor_Krner Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
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