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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 5

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
5 A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland. § 90. dem Seinebecken das Gebirge nicht zu umgehen, sondern kann es in einem breitetale durchströmen. Dieses feste Urgebirge hat den Wellen stand- gehalten; es springt in zwei Halbinseln weit ins Meer vor. Die von hohen Springfluten umtosten, liefgebuchteten, klippenreichen Küsten sind von wilder Schönheit, ebenso die ihnen vorgelagerten Normannischen Inseln, die, noch heute im Besitz der Engländer, an deren Herrschaft auf französischem Boden erinnern. — 4. Aus dem Garonnebecken steigen wir nach 0 ganz allmählich wie im Sächsischen Bergland (§64) in dem Südfranzösischen Hochland hinauf, bis man in den Cevennen den höchsten Rand erreicht hat, wie bei jenem im Erzgebirge. Wie dieses schroff zur Eger hinabfällt, so jenes zum Rhonetale. Dieses Hochland nimmt fast den sechsten Teil von Frankreich ein. Der Boden ist meist so gleichförmig, daß man kaum das Gebirgsland erkennt. Nur die tief eingeschnittenen Täler der Loire und der Nebenflüsse der Garonne erinnern den Wanderer daran. Auch das Gestein ähnelt dem des Sächsischen Berglandes. In seinem mittleren Teile erinnert das Hochland der Auvergne stark an die vulkanische Eisel (§ 3). Kuppenartige Berge, Krater, Maare, Lavaströme geben uns ein großartiges Bild jener Zeit, wo hier gewaltige Feuerschlünde tätig waren. Der höchste unter ihnen steigt bis 1900 rn empor. — 5. Den schroffen, wild zerrissenen, kahlen Abhang der Ce- vennen hinunter steigen wir in das langgestreckte Saöne-Rhonebecken. In dieses können wir auch aus der Oberrheinischen Tiefebene nach 3 durch die Burgundische Pforte, die Senkung zwischen Wasgenwald und Schweizer Jura, gelangen. Dieses Becken zeigt viel Ähnlichkeit mit der Oberrheinischen Tief- ebene, ist jedoch länger und breiter. Im W wird es eingerahmt von den Steil- abhängen der Hochfläche von Langres und des Südfranzösischen Hochlandes, während sich im 0 der Schweizer Jura und die Westalpen allmählich in das Tiefland hinabsenken. Der Schweizer Jura, der aus ähnlichem Gestein wie der Schwäbisch-Fränkische besteht, zeigt besonders deutlich die Eigenart des Falten- gebirges. Diese Gebirgssalten begleiten das Saöne-Rhonebecken in niedrigen, flachen Höhenzügen; nach 0 hin werden sie höher und brechen dann steilwandig nach der Schweiz hin ab. Die Französischen Westalpen erscheinen uns hier, da Waldungen und grüne Matten fast ganz fehlen, als kahle Wüstenberge. — Durch das Becken fließt die Rhone aus den hohen Alpen in reißendem, hingegen die Saöne von den niedrigen Hochflächen von Langres in trägem Laufe dahin. Die Rhone führt wie der Rhein massenhaft Sinkstoffe mit sich. Sie hat darum an ihrer Mündung ein weites, ödes Delta gebildet, das noch jährlich an 50 m in das Meer hineinwächst. Der frühere Hafenplatz Aigues mortes, wo noch König Ludwig Ix. von Frankreich im Jahre 1248 sich zum Kreuzzuge einschiffte, liegt jetzt 6 km landeinwärts. Da sich die Rhone wegen ihrer schnellen Strömung nicht zur Schiffahrt eignete, mußte der Rhein-Rhone-Kanal gebaut werden. Aufgaben: 1. Darstellung des Saone-Rhonebeckens in Sand oder Ton. 2. An- fertiguug einer Skizze der fünf Landschaften. 3. Beschreibe die Landschaften nach Boden-

2. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 6

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
90, 91. Europa, 6 gestaltung und Umgrenzung! 4, Gib den Lauf der Maas, Seine, Loire, Garonne, Saöne und Rhone durch die verschiedenen Landschaften an! 5. Auf welchem Wasserwege kann man von der Nordsee zum Mittelländischen Meere gelangen? 6. Welcher Kanal verbindet den Rhein mit der Seine? (§ 49.) § 91. Die Landschaften Großbritanniens und Irlands (Königreich). In wenigen Stunden bringt uns der Dampfer über den Kanal nach Groß- britannien und Irland, dem einzigen Jnselreiche Europas. Früher hing es mit dem Festlande zusammen. Durch eine Senkung wurde es davon getrennt. Die ähnliche Landschaftsbildung weist uns noch heute auf den ehemaligen Zusammenhang hin. Dem Seinebecken entspricht das Ostenglische Becken, dem Hügellande der Bretagne und Normandie das Westenglische Bergland. 1. Das Ostenglische Becken ist aus ähnlichem Gestein aufgebaut wie das Seinebecken. Beide begrenzen den Kanal mit einer steilen Kreideküste. Ihr verdankt England auch den Namen Albion (= weiße Küste). Die brandenden Meereswogen haben an der Südküste wegen des losen Gesteins manche Land- vorsprünge abgerissen, und so sind dort viele Inseln entstanden, von denen die größte, Wight, wegen ihrer landschaftlichen Reize und ihres angenehmen Klimas besonders berühmt ist. Infolge der reichen Niederschläge ist das Becken stark bewässert. Daher sind auch die Flüsse, von denen die Themse am be- deutendsten ist, sehr wasserreich. Da die Gezeitenbewegung (Ebbe und Flut) tief in das Land vordringt, haben die Mündungen eine trichterartige Er- Weiterung erhalten und gestatten so den Ozeandampfern, bis weit in das Land zu fahren. 2. Das Westenglische Bergland stellt sich in der Bodengestaltung und dem Gestein als eine Fortsetzung der Bretagne und Normandie dar. Es füllt die Halbinseln von Cornwall und Wales und den größeren Teil Nordenglands aus. Die meist unwirtlichen Hochflächen sind um so höher, je mehr sie nach N liegen. 3. Noch höher und rauher sind die Schottischen Hochlande; jedoch ist ihre durchschnittliche Höhe nicht viel bedeutender als die des Rheinischen Schiefergebirges. Als die Erdschollen ringsum sanken, drang das Meer in die tiefen Täler, und so entstanden die langen, schmalen Buchten (hier Firth, in Norwegen Fjorde, an der Ostsee Förden genannt), die besonders zahl- reich an der Westküste sind. Dort sind auch die meisten Inseln, die wahr- scheinlich vor der Senkung die Hochebene als Berge überragt haben. Die gleiche Küsten- und Inselbildung, dasselbe Urgestein finden wir in Norwegen wieder. Sie geben uns einen Beweis dafür, daß diese Gebirgsländer früher eins gewesen sind. Die Schottischen Hochlande werden durch zwei Grabeneinbrüche in drei Teile getrennt. Der nördliche schmale Graben, das Kaledonische ^al, ist fast ganz mit langgestreckten Seen bedeckt, die unter sich und mit dem Meer im 0 und W durch den Kaledonischen Kanal verbunden sind. 4. Der südliche, an 75 km breite Graben bildet das milde, fruchtbare V

3. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 9

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
9 A. Das Mittel- und Nordeuropäische Schollen- und Tiefland. § 93, 94. straße von der Nordsee zum Nördlichen Eismeer. Ihre Fortsetzung erkennen wir in dem seenreichen Finnland. Der größte der schwedischen Seen, der Wenersee, nimmt eine elsmal so große Fläche ein als der Bodensee. Die Seen sind untereinander und mit der Ostsee und dem Kattegatt durch den Götakanal verbunden. Die Ostseeküste Skandinaviens ist wegen ihrer niedrigen Lage einfacher gestaltet. Sie hat nicht so tiefe Fjorde. Jedoch wird auch ihre Küste von felsigen Schären begleitet. Die bedeutendsten unter den Inseln sind Oland und Gotland. Aufgaben! 1. Anfertigung einer Skizze. 2. Beschreibe die Bodengestaltung auf einer Wanderung von den Gestaden der Oftsee nach dem Strande des Atlantischen Meeres! § 94. Das Osteuropäische Tiesland. (Das Kaiserreich Rußland.) Aus dem Norddeutschen Tieflande wandern wir weiter nach 0 und gelangen in das Osteuropäische Tiefland, das den gewaltigen Rumpf Europas bildet. Es nimmt stark die Hälfte Europas ein und ist zehnmal so groß als Deutsch- land. Überall treffen wir dieselbe Bodengestaltung an wie im Norddeutschen Tieflande, die gleichen tafelförmigen Erhebungen und flachen Niederungen, nur viel ausgedehnter. Eine Reise durch diese Gegenden wirkt darum ungemein er- müdend auf das Auge. Nur dort, wo an der Grenze der Tafeln die mächtigen Flüsse den Rand abgenagt haben, zeigt sich an dem einen Ufer bergiges Land, während das andere Ufer wieder völlig flach ist. Der Lauf der Riesenströme zeigt uns an, wie -sich der größere Teil des Landes nach 8 zum Schwarzen und zum Kaspischen Meere (größer als die Ostsee) senkt. Die Kaspische Senke liegt wie die Oberfläche des Sees felbst sogar unterm Meeresspiegel. Dieses Tief- laud wird in kräftiger Weise durch den Kaukasus, ein mächtiges Falten- gebirge, das an Höhe und Länge die Alpen weit übertrifft, von dem benach- barten Asien abgeschlossen. Seine niedere Fortsetzung ist das Jailagebirge auf der Halbinsel Krim (= li/^mal Westfalen), das an seiner Südseite eine durch Schönheit und angenehmes Klima ausgezeichnete Landschaft bildet. Die klar gezogene Ostgrenze des Tieflandes bildet der Ural, ein Faltengebirge, das durchweg eine Kammhöhe wie das Erzgebirge hat, auch aus ähnlichem Urgestein wie jenes besteht. Nach seiner Beschaffenheit unterscheidet man einen wüsten (im N), erzreichen (in der Mitte) und einen waldreichen Ural (im 8). Zwischen der Abdachung des Urals und dem Kaspischen See geht die Senke offen nach Asien über. Hier befindet sich das große Völkertor, durch das die wilden asiatischen Horden (Völkerwanderung) in Europa einbrachen. — Das nördliche Gebiet des Tieslandes senkt sich zum Nördlichen Eismeer und zur Ostsee. Die dorthin mündenden Flüsse haben bei weitem nicht die Länge der nach 8 gerichteten; zwei von ihnen übertreffen aber noch den Rhein an Länge und Wasserfülle. Da sie aber meist durch menschenleere, unwirtliche Gegenden fließen und nur etwa vier Monate eisfrei sind, sind sie von geringer Be- deutung. Am wichtigsten ist der kürzeste, die Newa (nur 60 km lang). Trotz chres kurzen Laufes gehört sie zu den wasserreichsten Strömen Europas, da

4. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 10

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
94. Europa. 10 sie von den Wassermassen der beiden größten Seen Europas, des Ladoga- (fast so groß wie Westfalen) und Onegasees gespeist wird. Nördlich von diesen Seen breitet sich die Seenplatte des waldreichen Finnlands aus, das „Land der tausend Seen" genannt. Zur Ostsee fließen noch die Düna und der Niemen, der in Ostpreußen Memel heißt, die Weichsel und die Warthe (Oder). Von den gewaltigen Strömen, die ihren Lauf nach 8 richten, fließen Ural und Wolga (= die Große) ins Kaspische Meer, Don, Dnjepr und Dnjestr ins Schwarze Meer. Selbst der kürzeste von ihnen, der Dnjestr, ist noch 187 km länger als der Rhein, und die Wolga, Europas längster und wasserreichster Strom, übertrifft ihn sogar 21/2 mal. Daher ist auch ihr Delta, das sie ins Kaspische Meer vorschiebt, am ausgedehntesten. Trotz der großen Wassermassen, womit die Ströme das Kaspische Meer speisen, nimmt es wegen der starken Verdunstung immer mehr ab. Man hat berechnet, daß es in hundert Jahren an 10000 qkm (= 1j2 Ws.) verloren hat. Die Wolga ist durch Kanäle sowohl mit dem Nördlichen Eismeer als auch mit der Ostsee verbunden. Wegen ihrer wirtschaftlichen Bedeutung nennt sie der Russe den „heiligen Fluß" und „Mütterchen Wolga". Die Verbindung mit dem Schwarzen Meer übernimmt der Dnjepr, der von der Beresina aus durch einen Kanal mit der Düna, außerdem durch einen Kanal mit der Weichsel verbunden ist. Die Einförmigkeit in der Bodengestaltung läßt eine Betrachtung des russischen Flachlandes in einzelnen Landschaften kaum zu; jedoch schafft die Bodenart in Verbindung mit dem Klima ganz eigenartige Landschaften. Wir unterscheiden die Zone der eiszeitlichen Ablagerungen, die des Löß und die Kaspische Senke. — 1. Die erste Zone nimmt die größere nörd- liche Hälfte ein; in ihr sehen wir wie in Norddeutschland weite mit Geröll bedeckte Strecken, sandige Heiden und schier endlose Sümpfe, aber auch frucht- baren tonreichen Boden; ihr ödester und traurigster Teil, die Tundra, liegt südlich und nördlich vom Polarkreis bis zu den Gestaden des Nördlichen Eis- meeres. — 2. Die zweite Zone nimmt die etwas kleinere südliche Hälfte ein. Hier haben die Winde Jahrtausende hindurch den Erdstaub über die Flächen geweht und sie mit einer durchweg 20 m starken Schicht bedeckt. Diese Erdstaubschichten heißen Löß. Er ist in Mittelrnßlcmd reich an frucht- barer Ackerkrume (Humus); wegen seiner duukleu Farbe wird er Schwarz- erde genannt. In Südrußland bis zum Schwarzen Meere ist der Löß ärmer an Humus; hier wird er wegen seiner gelbbraunen Färbung Gelberde ge- nannt. — 3. Ganz anders geartet ist noch die Kaspische Senke. Die salzige Sand- und Tonerde läßt erkennen, daß das Kaspische Meer einst viel größer war und mit dem Schwarzen Meere in Verbindung stand. Auf weiten Strecken gestattet der Boden nicht die geringste Grasbenarbuug. Daher macht die Senke völlig den Eindruck einer Halbwüste. Aufgaben! 1. Anfertigung einer Skizze, 2. Die Bewässerung Rußlands. 3, Gib die Bodenbeschaffenheit vom Kaspischen See bis zum Nördlichen Eismeer an!

5. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 45

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
45 Überblick. § 125, 126. Unter den Städten ist Konstantinopel [7] berühmt wegen seiner herr- lichen Lage; es ist der wichtigste Handelsplatz der Halbinsel. Die zweite Stelle nimmt Athen ein. Im 5. Jahrhundert vor Chr. war es die glänzendste Stadt; an diese Zeit erinnern noch die Trümmer der alten Burg Akropolis. Ein bedeutender Seehafen für den Weltverkehr ist Saloniki /\. Entsprechend der niedrigen wirtschaftlichen Stellung der Balkanstaaten ist auch unser Waren- anstausch ein geringer. Aus der Türkei beziehen wir unter anderem Teppiche, Meerschaum, Tabak, aus Rumänien Weizen und Mais, aus Bulgarien Getreide, Rosenöl und Rosenwasser, aus Griechenland Traubeu, Korinthen, Wein, Schwämme, aus Serbien getrocknete Pflaumen. Die wichtigste Eisen- bahnlinie führt von Budapest über Belgrad, Sofia nach Konstantinopel. Aufgabein 1. Trage die Städte in die Skizze ein! 2. Gib die Lage, Größe und Bedeutung jeder Stadt an! 3. Worin liegt der geringe Warenaustausch begründet? 4. Reise mit der Bahn nach Konstantinopel! § 126. Überblick über Europa (10 Mill. qkm, 435 Mill. Einw.). Die Staaten. Unter den Staaten Europas gelten 6 als Großmächte, die nach der Einwohnerzahl sich so ordnen: I. Rußland, Ii. Deutsches Reich, Iii. Österreich-Ungarn, Iv. Großbritannien, V. Frankreich, Vi. Italien. Dann folgen 13 Mittelstaaten: 1. Spanien, 2. Belgien, 3. Rumänien, 4. Türkei, 5. Niederlande, 6. Schweden, 7. Portugal, 8. Bulgarien, 9. Schweiz, 10. Serbien, 11. Dänemark, 12. Griechenland, 13. Norwegen, endlich noch 7 Kleinstaaten. Aufgabe: Ordne die Großmächte auch nach Größe und Bolksdichte!

6. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 48

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
Wichtige Seehäfen. Europa: London, Liverpool, Glasgow, Belfast, Dublin — Hamburg, Stettin, Breinerhafen — Kopenhagen — Stockholm — Rotterdam — Antwerpen — Marseille, Le Havre, Bordeaux — Lissabon — Bilbao, Barcelona — Genua, Neapel, Palermo — Trieft — Konstantinopel. Amerika: New Port, Bostou, Neuorleans, San Franziska — Montreal — Havanna — Buenos Aires — Montevideo — Santos, Rio de Janeiro. Asien: Singapore — Hongkong, Schanghai — Yokohama. Australien: Sydney, Adelaide, Melbourne. Afrika: Kapstadt, Alexandria. Häfen der deutschen Kolonien. Australien: Herbertshöhe, Friedrich - Wilhelmshafen, Jap, Ponape, Afrika: Daresfalam — Swakopmund, Lüderitzbucht Jaluit, Apia. China: Kmutfchau. Duala, Lome. ^

7. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 53

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
53 m werden. Besonders das niedrigere Hanhaibecken ist von einem Kranze srucht- barer Oasen umgeben. Der weitaus größte Teil des Landes ist Wüste oder dürftige, baumlose Steppe. Im Westen des Hanhais dehnt sich die Wüste Gobi aus. Durch die Steppen ziehen Mongolen mit ihren Ziegen, Schafen, Kamelen und Yaks oder Grunzochfen von einem Weideplatz zum andern. Trotz der kümmerlichen Pflanzenwelt trifft man in dieser öden Wildnis oft starke Herden wilder Esel, Pferde, Antilopen und Moschusschafe an. Aufgaben: 1. Beschreibe das Klima Hochasiens! 2. Vergleiche die fruchtbaren Rand- gebiete mit dem Innern! 3. Nenne nach der Karte die Ströme, die nach N, 0, S fließen! § 133. Bodengestaltung. Von Hochasien wandern wir nach 8 in die Tropenländer Asiens. Zunächst verfolgen wir die langen Faltengebirgsketten, die nach 0 aus Tibet hervorquillen, sich dann scharf nach 8 (wie die Di- uarifchen Alpen nach der Balkanhalbinsel, § 116) wenden und mit ihren Höhen und tiefen, breiten Tälern die Halbinsel Hinterindien ausfüllen. indischen Jnfelflur gehört, die als Reste einer Landbrücke zwischen Südost- asien und Australien stehengeblieben sind. Mächtige Gebirgsrücken, die die Höhe der Pyrenäen und darüber hinaus erreichen, nehmen fast die ganzen Inseln ein. Wir unterscheiden drei Gruppen: die Sundainseln, von denen die vier größten Sumatra, Java, Borneo, Celebes heißen, die Mo- lukken und die Philippinen. Wie am Mittelländischen Meere, so ist auch hier die Bildung der Oberfläche nicht zur Ruhe gekommen; auf sehr vielen Inseln erheben sich mächtige Vulkane, die ihre verhängnisvolle Kraft noch oft beweisen. Ganz anderer Art als Hinterindien ist Vorderindien. Den größten Teil des Landes nimmt das Tafelland von Dekan ein, das ungefähr die Höhe des Rheinischen Schiefergebirges hat. Es weist auf Afrika hin, womit es wahrscheinlich über Madagaskar hinaus zusammengehangen hat. Gegen das Meer hin wird es von Randgebirgen, den Ghats, umrahmt. Die drei Ströme Indus, Ganges und Brahmaputra haben mit ihren Schwemmassen das Tiefland von Hindoftan (= Land der Hindu) gebildet und so das Tafelland mit Asien verbunden. Aufgaben: 1. Vergleiche Vorder- und Hinterindien! 2. Vergleiche die Tiefebene von Hindoftan mit der Lombardischen! 3. Zeige, daß die Ostindische Jnselflnr Reste einer alten Festlandsbrücke sind! Südasien und Ostindien.

8. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 22

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 104, 105. Europa. 22 Farben aus. In diesen Gewerben steht die Hauptstadt Paris [7] an erster Stelle. — Obgleich Frankreich größere und reichere Kolonien in Afrika, Hinterindien und Südamerika besitzt, ist sein Handel dennoch nicht so bedeutend wie der deutsche. Der erste Handelsplatz Frankreichs ist Marseille nahe der Rhone- mündung; der zweite Le Haore an der trichterförmigen Seinemündung; der wichtigste Ort für den Weinhandel ist Bordeaux Calais (J) ist der besuchteste Hafen für die Überfahrt nach Dover in England. Zwei wichtige Wasserwege verbinden uns mit Frankreich: der Rhein-Rhone-Kanal und der Rheiu-Marne-Kanal (§ 49). Die bedeutendsten Eisenbahnstrecken sind für uns: 1. Aachen—lüttich—paris—bordeaux—spanien; 2. Straßburg— Nancy—paris—calais; 3. Mülhausen—belfort—lyon—marseille. Die wich- tigste Dampferlinie führt von Hamburg nach Marseille. — Von Frankreich beziehen wir Woll-- und Seidenwaren, Wein, Gemüse, Blumen, Käse, während wir ihm Kohlen, Metallwaren, chemische Erzeugnisse, Hopfen und Flachs schicken. Die Franzosen erhalten von uns jährlich für 450 Millionen Mark Waren, wir aber von ihnen für 500 Millionen Mark. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein, und gib ihre Lage und Bedeutung an! 2. Vergleiche Deutschland mit Frankreich nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte, die auf 1 qkm kommt, und vergleiche sie mit der Deutschlands! 4. Worin liegt die schwächere Besiedeluug begrüudet? 5. Reise nach Paris und Marseille! § 105. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland (315000 qkm, 44 Millionen Einwohner). Vorbereitende Aufgabe wie bei § 102. Besiedelung. Ganz eigenartig ist die Vesiedelnng Großbritanniens und Irlands. Die Schottischen Hochlande haben eine so dünne Bevölkerung wie keine Landschaft Deutschlands, und der größere Teil Irlands ist nicht dichter besiedelt als die Heiden Norddeutschlands; selbst die ländlichen Gegenden des fruchtbaren Ostenglischen Beckens sind nur mäßig bevölkert; dennoch hat das Reich durchschnittlich eine dichtere Bevölkerung als Deutschland. Der größte Teil der Bewohner hat sich nämlich in den gewaltigen Jndustriebezirken zusammengezogen. Wie bei uns hat sich die Industrie auf den reichen Kohlen- und Erzlagern ausgedehnt. Der größte Jnduftriebezirk breitet sich um den Süd- und Ostrand des nordenglischen Gebirgslandes aus. Hier liegt Man- chester /\, die Königin der Baumwollenindustrie, Liverpool/^, der große Ausfuhrhafen dieses Gebietes und der größte Baumwollenmarkt der Welt, Birmingham die Stadt, die wegen ihrer mannigfaltigen Eisenindustrie der „große Eisenkramladen der Welt" genannt wird, Sheffield /^\f das englische Solingen, die größte Fabrikstadt für Schneidewerkzeuge. An zweiter Stelle unter den Jndustriebezirken folgen die Schottischen Niederlande. Hier bildet den Mittelpunkt der reichen Eisen- und Webeindustrie und des Handels Glasgow ^8^, die zweitgrößte Stadt des Königreiches; sie hat den bedeutendsten Schiffbau der Welt. Ihr folgt an Bedeutung — jedoch in weitem Abstände —

9. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 23

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
23 Die Staaten Mittel- und Nordeuropas. §105. Edinburg /j\, die Hauptstadt Schottlands. — Irlands Hauptstadt und größter Handels- und Jndustrieplatz ist Dublin mit ihr wetteifert an Bedeutung Belfasts. Diese Städte können die in Irland fehlenden Kohlen und Erze auf dem billigen Wasserwege von England oder Schottland beziehen. Das dichtest bevölkerte Gebiet befindet sich im Mündungsgebiet der Themse. Hier liegt London die Haupt- stadt des Reiches, die mit ihren Vororten 7 Millionen Einwohner zählt. Würden wir diese größte Riesenstadt der Welt in unsere Heimat verlegen, so würde sie in Form eines unregelmäßigen Vierecks ungefähr das Gebiet bedecken, das sich von Hamborn im N bis Düsseldorf im 8, von Krefeld im W bis Kettwig im 0 erstreckt. London hat seine überragende Bedeutung besonders dem Handel zu verdanken. Es ist das Herz des Welthandels und des Welt- Verkehrs. England ist nämlich nicht allein der erste Industriestaat, sondern auch die erste Handelsmacht der Welt. Es besitzt den größten und wertvollsten Kolonialbesitz; V5 der Erde ist englisches Gebiet, und */4 aller Erd- bewohner sind englische Untertanen. Zum Schutze dieses Riesenreiches hat es die mäch- tigste Kriegsflotte aller Länder geschassen. Hierzu war es gezwungen; denn würde dem Jnselreich durch eiue mächtigere Flotte die Einfuhr an Lebensmitteln abge- schnitten, dann müßte das Volk bald verhungern, da das Land mit den eigenen Erzeugnissen seine Bewohner nur einige Wochen ernähren könnte. Wir sind mit England im regsten Verkehr; der Handel mit ihm steht für Deutschland an erster Stelle. Er wird vorzüglich durch Hamburg und Bremen vermittelt. Wir erhalten von den Engländern Garne, Steinkohlen (unsere Nordseehäfen besonders), Fische (meist gesalzene Heringe), Häute, Kautschuk und Guttapercha, während wir ihnen fertige Webe-, Eisen- und Lederwaren, Bilder, Spielzeug, chemische Erzeugnisse, Klaviere und viel Zucker schicken. Unsere Ausfuhr nach England hatte 1905 einen Wert von 1058 Millionen, unsere Einfuhr dorther einen solchen von 784 Millionen Mark. Aufgaben: 1. Trage die Städte in die Skizze ein und gib ihre Lage und Bedeutung an! 2. Vergleiche England mit Preußen nach Größe und Einwohnerzahl! 3. Berechne die Volksdichte auf 1 qkm und vergleiche sie mit der Deutschlands, Preußens und deiner Heimat- Provinz! 4. Worin liegt die starke Besiedelnng begründet? 5. Reise nach London! Städte. In England: 1. London, 2. Manchester, 3. Liver- Pool, 4. Birmingham, 5. Sheffield, 6. Leeds, 7. Bristol. In Schottland: 1. Edinburgh, 2. Glasgow. In Irland: 1. Dublin, 2. Belfast.

10. Bd. 1, Schülerh. 2 - S. 24

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
106, 107. Europa. 24 § 106. Das Königreich Dänemark (40000 qkm, 3 Millionen Einwohner). Vorbereitende Aufgabe wie bei § 102. Die Besiedelung der dänischen Landschaften wächst von W nach 0. Sie ist sehr schwach in dem sandigen Dünensaume und dem Geestlande des Innern; aber an der Ostküste und ans der Jnselflur erreicht sie eine Dichte, wie man sie in einem vorwiegend Landwirtschaft treibenden Lande kaum erwarten sollte. Aus Seeland liegt die Hauptstadt Kopenhagen die in ihren Mauern allein 1/6 der Bewohner des ganzen Landes vereinigt. Sie ist auch der Mittel- Punkt des Handels. Berlin steht mit ihr in Eisenbahnverbindung (§ 77, Ii.). Unser Handel wird meist durch Lübeck und Kiel vermittelt. Wir kaufen von den Dänen Vieh, Fleisch und Butter; wir liefern ihnen dafür besonders Industriewaren, dann Getreide und Mehl. Die Kohlen bezieht es meist von England. Unsere Ausfuhr nach Dänemark hat einen Wert von 200 Millionen, unsere Einfuhr einen solchen von 130 Millionen Mark. Aufgaben: 1. Vergleiche Dänemark mit Westfalen nach Größe und Einwohnerzahl! 2. Reise a) mit der Eisenbahn, b) mit dem Dampfer nach Kopenhagen! 3. Worin liegt unser Warenaustausch mit Dänemark begründet? § 107. Das Königreich Norwegen (322000 qkm, 2x/3 Mill. Einwohner). Vorbereitende Aufgabe für Schweden und Norwegen wie bei § 102. Besiedelung. Die durchschnittliche Volks- dichte Norwegens ist die geringste in Europa. Ackerbau, Viehzucht und Industrie haben nur wenig Bedeutung; wichtiger ist die Forstwirt- schast im waldreichen Südosten. Der Haupt- erwerb besteht in der Fischerei und der Schiff- fahrt. Von den Norwegern erhalten wir Fische, Tran und Holz, wofür wir ihnen Webewaren, Zucker und Getreide liefern. Sie kauften 1908 von uns für 100 Millionen, während wir von ihnen für 40 Millionen Mark Waren be- zogen. Der Hauptplatz für den Fischhandel ist Bergen (T). Die Städte am Kristianiafjord besorgen die Holzausfuhr. Unter ihnen ist Kri- stiania , die Hauptstadt, am bedeutendsten. Das Königreich Schweden (448 000 qkm, 51/2 Millionen Einwohner). Die Besiedelung Schwedens ist ein wenig dichter als die Norwegens. Das verdankt es der größeren Fruchtbarkeit auf dem südlichen Teile der Halbinsel Götaland und der Seensenke, ferner dem Holzreichtum des Landes. Das Fällen &c£> w-o-dx'-vi, cf(oj)A/tv<!X^ «/vi. ( ^-ayvvc^vvvo/i k. Städte. Ju Schweden: 1. Stockholm, 2. Göteborg, 3. Mal- mö, 4. Dannemora, 5. Gellivara. In Norwegen: 1. Kristiania, 2. Bergen. In Dänemark: 1. Kopenhagen.
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