Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

2. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

3. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 7

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
Uebergewicht. Im Kriege gegen asiatische Eroberer hielten die Phönicier lange ftctnb. ©o behauptete sich ^-yrus unter dem König Hiram 1000 v. Chr. mit dem von Sibon gegründeten Neutyrus (auf einer Insel der Altstabt gegenüber) siegreich gegen bett Assyrier Salmanassar (§ 5, 3), Neutyrus auch später gegen den Babylonier Nebukadnezar (Z 5, 4). 540 unterwarfen sich bte Phönicier freiwillig bett Persern (§ 7,4). Die Seeherrschaft im größten Teile des Mittelmeeres ging nun aus die Griechen über, währenb bte vornehmen phönicischen Handelsherren größtenteils nach Karthago übersiedelten. Eine mißlungene Empörung gegett die persische Herrschaft führte dahin, daß Sidon 350 in Flammen aufging (§ 22,1). Tyrus ward von dem macedonischen König Alexander erobert und teilweise zerstört (§ 22, 2). § 4. Das Volk Israel. 1. Palästina wurde ursprünglich nur der Küstenstrich zwischen Phönicien und Aegypten genannt, den die Philister bewohnten. Später übertrug sich der Name auf das innere Land Kanaan (Nieder-land) und schließlich aus das Gebiet östlich des Jordan. Dieser Fluß entspringt am Hermon, einem Gipfel des Antilibanon, fließt durch ein tiefes Längenthal nach Süden und ergießt sich, nachdem er den See Genezareth gebildet, in das tote Meer. In dem Berglande zwischen dem Jordan tmd dem Mittelmeer erhebt sich im W. des Genezareth-Seees der Berg Tabor, unmittelbar am Meere steigt der Karmel aus. — Das Land westlich vom Jordan umfaßt: a) die Hügellandschaft Galiläa mit Nazareth; b) südlich davon Samaria mit Sichern am Fuß des Garizim und c) Judäa, wo die Hauptstadt Jerusalem liegt, mit dem Oelberg im Osten. 2. Das hebräische Volk, „Verehrer des alleinigen Gottes Himmels und der Erde", hat als Stammvater den Abratn (Abraham), der mit seinen Herden aus Mesopotamien über den Euphrat nach Kanaan gezogen war. Auch sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob, nach dessen Beinamen Israel die Hebräer (die Fremden von jenseits) Israeliten genannt wurden, führten als Hirtenfürsten ein patriarchalisches Leben. Etwa um 1500 v. Chr. zog Jakob auf Veranlassung seines Sohnes Joseph, der beim Pharao eine hohe Stellung bekleidete, mit den Seinen nach Aegypten. Diese setzten im Weidelande Gosen, wo sie bald zu einem Volke anwuchsen, ihr Hirten-

4. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 86

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 86 — in den ersten Jahren ohne wesentliche Erfolge. Erst als T. Quinc-tius Flamininus den Oberbefehl erhalten und den achäischen Bund (§ 3) für die römische Sache gewonnen hatte, ward Philipp nach Thessalien zurück gedrängt. Er erlitt hier bei Kynoskephalai, einer Hügelreihe, 197 eine schwere Niederlage. Die macedonifche Phalanx erlag hier den römischen Legionen. Philipp mußte im Frieden die Griechenstadte in Europa und Asien freigeben, 1000 Talente zahlen und seine Flotte auflösen. 3. Der fein gebildete Staatsmann Flamininus verkündete darauf bei den isthmischen Spielen unter lautem Beifall der Versammelten die Freiheit Griechenlands 196. § 38. Der syrische Krieg 192—189. 1. Antiochus der Große von Syrien hatte sich roährenb des Krieges der Römer mit Philipp mehrerer Städte in Kleinasien und Thracien bemächtigt. Deshalb führten die Rhobier und der König von Pergamum in Rom Klage gegen den syrischen König. Da zu eben dieser Zeit auch Hannibal, um der von beit Römern geforber-ten Auslieferung zuvor zu fommeit, ait den Hof des Antiochns sich geflüchtet und die mit der römischen Schntzherrfchaft unzufriedenen Aetoler diesen König als Befreier nach Griechenland riefen, so fanden die Römer eine Veranlassung, nach einigem Zögern dem Antiochus den Krieg zu erklären. 2. Gegen den Rat des Hannibal, der einen gemeinsamen Angriff aller Feinde Roms auf Italien befürwortete, ging Antiochus ntit geringer Macht nach Griechenland eroberte zwar anfangs Euböa und besetzte Thessalien, verlor aber das Gewonnene durch die Niederlage, die ihm M’. Aciltus Glabrio in beit Therntopyleit 191 bereitete. Dem über Ehalcis (Euböa) nach Ephesus Geflüchteten folgten die Römer. Diese, geführt von L. Cornelius Scipio (Asiaticns), dem sein Bruder Publius Africanus zur Seite staub, besiegten das aus vielen Völkerschaften zusammengesetzte Heer des Antiochus bei Magnesia am Gebirge Sipylus 190. 3. Antiochus gab int Frteben alle Besitzungen westlich vom Taurus und Halys auf, bezahlte 15,000 Talente (76v2 Mill. Mark) und lieferte fast alle Kriegsschiffe aus. Die abgetretenen Länber gaben die Römer dem Eumenes von Pergamum und den Rhobiern.

5. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 87

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 87 — 4. Hannibal mar zum Könige Prusias von Bilhynien geflohen; allein auch hierhin verfolgte ihn der Haß der Römer. Als diese seine Auslieferung verlangten, tötete er sich durch Gift 183. In demselben Jahre starb auch sein großer Gegner P. Scipio Asri-canns, der noch gegen Ende seines Lebens mit seinem Bruder der Unterschlagung öffentlicher Gelder angeklagt worden war. Wenn auch die Erinnerung an den Sieg von Zama und der Einspruch des Tribuns Tiberius Semprouius Gracchus die Verfolgung der Anklage verhinderte, so hatte Scipio doch das undankbare Rom verlassen und sich nach Liternum in Campanien begeben, wo er in freiwilliger Verbannung sein Leben beschloß. Ein Hauptgegner der Scipionen war der sittenstrenge M. Por-cius Cato (Cato Censorius). Dieser sah in dem Eindringen von griechischer Kunst und Wissenschaft, welches von den Scipionen eifrigst gefördert wurde, eine Gefahr für altrömifche Zucht und Sitte. Daher suchte er sowohl durch strenge Handhabung des Censorenamtes, durch Reden gegen den Luxus und die eingerissene Lockerung des Familienlebens, wie durch einseitige Betonung der Nationalbildung den drohenden Neuerungen, dem Genusse, der Prunkliebe und der Zuchtlosigkeit entgegen zu treten. § 39. Der zweite makedonische Krieg 171—168. 1. Schon Philipp Iii. bereitete sich vor zu einem neuen Kriege mit Rom. Nach seinem Tode setzte sein den Römern nicht minder feindlicher Sohn Perseus die Rüstungen fort. Er war zur Regierung gelangt durch Ermordung seines den Römern geneigten ältern Bruders Demetrius. Als er mit den benachbarten Illyriern und einem Teil der Griechen ein Bündnis geschlossen und auf den über ihn in Rom Klage führenden Eumenes einen Mordanfall gemacht, erklärten die Römer ihm den Krieg. 2. Drei Jahre lang erzielten die Römer keinen Erfolg, aber auch Perseus wußte von seinen Schätzen und seinen Bundesgenossen keinen Vorteil zu ziehen. Endlich schickte man von Rom den tüchtigen L. Aemilius Paulus (Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls) nach Griechenland. Nachdem er im Heere die gesunkene Zucht wieder hergestellt, besiegte er bei Pydna 168 den Perseus. Dieser floh mit seinen zur Unzeit gesparten Schätzen nach Samothrace, ward

6. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 88

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 88 — jjter gefangen genommen, zu Rom im Triumphe ausgeführt und starb nt Alba als Schreiber. Makedonien wurde in vier Republiken geteilt, zwischen deren Bewohner weder Handelsverkehr noch Eheschließungen stattfinden sollten. Dre Bundesgenossen des Perseus wurden unterworfen und selbst dre den Macedoniern fernstehenden Achaier mußten über 1000 angesehene Männer als Geiseln nach Italien schicken (unter chnen den Geschichtsschreiber Polybius). Erst 151 wurden die we-mgen noch lebenden in die Heimat entlassen. Nach der Schlacht bei Pydna suhlten sich die Römer als Herrn der Welt. Z. Die längst in Verfall geratenen östlichen Reiche wagten von nun an kernen Widerstand mehr gegen die Gewaltsprüche der Römer. Als Poprlrns Länas von Antiochus Epiphanes augenblicklichen Verzicht auf ^das von ihm besetzte Aegypten forderte, antwortete der König: „Ich werde thun, was der Senat verlangt." Aegypten teilten die Römer unter die Brüder Ptolemäus Philometor und Physkon. Syrien stürzten sie in eine endlose Kette von Thronstreitigkeiten. Masinissa erklärte, ihm genüge, was der römische ^enat ihm lasse. Rhobus büßte für ein kurzes Schwanken zwischen Perseus und Rom mit der Zerstörung seiner Macht und seines Wohlstandes und erhielt nur mit Mühe den erflehten Frieden. Per-gamum wurde 133 aus Grund eines vielleicht gefälschten Testamentes eingezogen und 130 unter dem Namen Asia römische Provinz. 4. 146 wurde Macedonien, wo ein gewisser Andriskus als Sohn des Perseus und unter dem Namen Philipp einen Ausstand erregt hatte, der aber von Q. Cäcilius Metellus niedergeschlagen worden war, zur römischen Provinz gemacht. Griechenland, das infolge der Unruhen in Macedonien sich empört hatte, wurde von dem Nachfolger des Metellus, dem Konsul L. Mummius, nach einer Schlacht bei Korinth und nach der Zerstörung dieser etadt unter dem Namen Achaja in eine römische Provinz verwandelt. Metellus erhielt den Ehrennamen Macedonicus, Mummius Achaicus. 8a0. Dritter punischer Krieg 149—146. Die gebenmtigten Karthager waren seit dem Friedensvertrag, den sie treu erfüllt hatten, fortwährenden Angriffen des Masinissa ausgesetzt, ohne den Nachbar wieder bekriegen zu dürfen. Endlich,

7. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 101

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 101 — siegte das an der Küste von Ciliden zusammengetriebene Raubgesindel in einer großen Seeschlacht. Viele der Gefangenen siedelte er an in den verödeten cilicischen Städten und in Griechenland. Bald sollte ihm auch Gelegenheit werden, in: Kriege gegen Mithridates eine Reihe glänzender Kriegsthaten auszuführen Nach einem unbedeutenden Kampfe, den man den zweiten Mithridatischen Krieg nennt, kam es nämlich zu dem 5. dritten Mithridatischen Kriege 74—62. Mit allem Eifer hatte der unermüdliche Mithridates seine Rüstungen von neuem ausgenommen. Er fiel in Bithpnien eilt und belagerte Cycikus. Diese den Römern ergebene Stadt leistete aber so lange erfolgreichen Widerstand, bis L. Licinius Lucullus erschien und die Stadt entsetzte 73. Daraus verfolgte der Römer den politischen König bis in sein Stammland und vernichtete mit wiederholten Schlägen Flotte und Landheer des Mithridates. Nach solchen Verlusten floh der König zu seinem Schwiegersohn Tigranes von Armenien. Lucullus zog nun gegen das armenische Reich, setzte über den Euphrat und schlug den Tigranes bei Tigranocerta 69, wurde aber durch die Unzufriedenheit seiner Soldaten zur Rückkehr genötigt. Damit waren die Siege des Lucullus fruchtlos geworden und Mithridates wurde wieder Herr in seinem Reiche Poutus. Als Lucullus nach der Vesiegnng seines Gegners die von Sulla schwer bestraften asiatischen Provinzialen (§ 48) vor dem Drucke der Steuerpächter und Ritter zu schützen suchte, ward er hierdurch diesen Leuten so verhaßt, daß sie seine Abberufung bewirkten. Nun erhielt Pompejns durch das Gesetz des Tribuns C. Manilius das Heer des Lucullus und den Oberbefehl im Osten 66. Er brachte dem Mithridates in einer nächtlichen Schlacht am Euphrat eine so schwere Niederlage bei, daß auch Tigranes, der durch eine Empörung seines Sohnes geschwächt worden war, sich freiwillig ergab. Dieser blieb deshalb in seinem Königreiche, mußte aber auf alle seine Erobe rungen verzichten. Um nun den Mithridates auszusuchen, der wieder in seine bosporanischeu Besitzungen (Krim) geflüchtet war, brach Pornpejus nach dem Kaukasus auf, wandte sich aber aus der im-wirtbareu Gegend nach dem kaspischen Meer, um von hier aus seinen Siegeslauf durch Vorder asten zu nehmen. Er durchzog Eilt eien und machte Syrien zur römischen Provinz 64. Darauf wandte sich der Römer nach Palästina. Hier war im Kampfe

8. Leitfaden zum ersten Unterricht in alter Geschichte - S. 85

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 85 — Macht eine so bedeutende, daß Scipio Utifa vergebens belagerte und erst ein nächtlicher Ueberfall ihm zu einem Sieg über Syphax und die Karthager verhalf. Jetzt wurde Hannibal zurückgerufen. Nach der berühmten Unterrebung zwischen ihm und Scipio fam es bei Zama 202 zu einer furchtbaren Schlacht, in welcher die Karthager eine völlige Niederlage erlitten. Hannibal riet jetzt selbst zum Frieden, der 201 unter folgenben Bebingungen zustanbe fam: Die Karthager, auf den Besitz in Afrifa beschränk, mußten in 50 Jahren 10,000 Talente (50 Mill. Mars) zahlen, alle Kriegsschiffe (500) bis auf 10 und alle Elephanten ausliefern, Geiseln stellen und das Versprechen leisten, ohne Einwilligung der Römer feilte Kriege zu führen. Masinissa empfing zum Lohne den größten Teil vom Reiche des Syphax. — Das unterworfene Spanien wurde iit zwei Provinzen geteilt (Hispania citerior, Oftfüfte und inneres Land, Hispania ulterior, Süd- und Westfüfte). § 37. Erster makedonischer Krieg 200—196. Als Ront seilte Herrschaft über das westliche Mittelmeer festgestellt hatte, begann es die Kriege im Osten. Bei der Schwäche und Sittenlosigfeit, in welche die Völfer des zerfallenen alexan-öriitifcheit Weltreichs gefunfen waren, sonnte der Ausgang dieser Kämpfe nicht zweifelhaft fein. Waffengewalt und staatsmännische Klugheit nnrften zugleich dahin, das gesteckte Ziel zu erreichen. Mit verschlagener Politif mischte sich Rom in die Streitigfeiten der Staaten untereinander, trat als Beschützer der fleitteren gegen die größeren aus, um nach der Stärfung der schwächeren Nachbarn über die mächtigern Herr zu werden. 1. Der macedonische Krieg ward durch das Verhalten Philipps Iii. von Mncedoitien herbeigeführt. Ein Verbündeter Hannibals war er als Feind der Römer aufgetreten und eroberte jetzt im Verein mit Antiochus d. Gr. von Syrien die zu Aegypten gehörenden Griechenstäbte in Kleinasien und aus den Inseln des ägäischen Meeres. Vergebens suchten die Rhobier und König Attalus von Pergamum beit Eroberungen einhalt zu thun. Sie wanbten sich mit den Athenern, welche ebenfalls von der Uebermacht Philipps bedroht waren, wegen Hilfe an Rom, das hieraus dem macedonischen König den Krieg erstatte. 2. Die Römer, noch von den letzten Kriegen ermübet, sümpften

9. Allgemeiner Theil - S. 115

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. 115 scheiden sie sich jedoch dadurch von dem benachbarten Festlande, daß sie die Standorte feuerspeiender Berge sind. Auf den langgestreckten Inseln wieder- holen sich die Gebirgsformen der Kontinente, wenn auch in kleinerem Maßstab. 3. Die rund geformten, oceanischen Inseln scheinen selbstän- dige Bildungen zu sein, die nichts mit der Beschaffenheit eines Festlandes gemein haben. Sie zerfallen wieder in hohe und in niedrige Inseln. 4. Die hohen Inseln haben eine mehr oder weniger vollkommene Kegelgestalt und erheben sich nicht selten zu bedeutenden Höhen. Bald tra- gen sie einen einzigen Kegelberg; bald haben sie 2 oder auch mehrere Ke- gelberge, von denen der eine, oder einige, oder auch alle Feuer speien. 5. Die niedrigen Inseln erheben sich wenig über die Meeresober- fläche. Sie sink meistens von Korallen auf den Kraterrändern eines unter der Oberfläche des Meeres befindlichen erloschenen Vulkans aufgebaut, daher sie auch Koralleninseln heißen. Sie bilden einen kreisförmigen oder elliptischen Ring, der einen tiefen See oder eine tiefe Lagune (oft bis 120' und 230' tief) ruhigen Wassers umschließt, welche durch eine schmale Oeff- nung mit dem Meere in Verbindung steht. Dritter Abschnitt. Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. §. 98. Die Eintheilung der Gebirgsarten. 1. Das Innere der Erde besteht, so weit wir es kennen, aus einer festen Masse, die man überhaupt Gestein oder Fels nennt. Weil das In- nere der Erde zuerst in den Gebirgen beobachtet wurde, so gab man den Gesteinen den Namen Gebirgsarten. 2. Die Gebirgsarten sind nach Zusammensetzung, Gestalt, Lagerung, relativem Alter und Entstehung von einander verschieden. Gebirgsarten oder Gebirgsmassen, welche gleichzeitig oder unter gleichen Umständen entstanden sind und dieselben Verhältnisse der Zusammensetzung und Lagerung zeigen, nennt man Ge birg sformationen. 3. Die Gebirgsarten zerfallen nach Form und Inhalt in 2 Haupt- klassen: in ungeschichtete oder massige Gesteine, zu denen die Urge- birgsarten und die vulkanischen Gesteine gehören, und in geschichtete For- mationen. §. 99. Die Urgebirgsarten. 1. Die Felsarten, welche man zum Urgebirge (primitiven, Plutonischen Gebirges rechnet, sind: Granit, Gneus, Glimmerschiefer, Thon- schiefer, Feldstein-Porphyr, rother, quarzführender Por- phyr, Grünstein oder Trapp, Serpentin, Gabbro und körni- ger Kalkstein. 2. Das Urgebirge ist von vorherrschend krystallinischervildung. Seine Felsarten liegen ohne alle Regelmäßigkeit in der Lagerung und Auf- einanderfolge unter, zwischen und über den geschichteten Formationen. Sie

10. Allgemeiner Theil - S. 116

1852 - Eßlingen : Weychardt
116 Zweite-Abtheilung. Die physikalische Geographie. scheinen in einem weichen, mehr oder minder zähen Zustande aus dem In- nern der Erde ausgebrochen und an der Erdoberfläche erstarrt zu sein. 3. Das Urgebirge scheint das feste Gebälke der Erde auszumachen; na- mentlich ist es der Granit, welcher allenthalben die höchsten und die tiefsten Punkte der Erdfcste einnimmt, und Stamm und Gipfel des Hochrückens in den Hauptgebirgszügen bildet. 4. Das Urgebirge enthält keine Versteinerungen, dagegen ist es sehr reich an Metallen und erdigen Fossilien, besonders an Edelsteinen. §. 100. Die vulkanischen Vereine und die vulkanischen Erscheinungen. 1. Das vulkanische Gebirge besteht aus Massen, die theils im erweichten und geschmolzenen, theils im festen Zustande, mehr oder weniger durchglüht, zerstoßen und zerrieben, von Innen heraus an die Oberfläche ge- hoben, darüber ergossen oder ausgeworfen worden sind. 2. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonollth oder Klingstein, schwarzer Porphyr saugit-Porphyr, Melaphyrj, Dolerkt, Basalt, Basalttuff, Mandelstein, Perlstein, Bimsstein, Pechstein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff straß, Pepenno, Rapilli, Puzzoläno, vulkanische Asche u. s. w.j. 3. Die Herrschaft des Feuers, durch welches diese Gesteine gebildet wor- den sind, hat in gegenwärtiger Zeit noch nicht aufgehört, sondern äußert sich noch an vielen Orten auf eine sehr furchtbare und oft sehr zerstörende Weise in den sogenannten vulkanischen Erscheinungen. 4. Die wichtigsten vulkanischen Erscheinungen sind: die Erhe- bungskrater, die Feuerberge, die Schlammvulkane, Solfataren, Erdfeuer und Erdbeben. §. 101. Die Ursache der vulkanischen Erscheinungen. 1. Die Ursachen der vulkanischen Erscheinungen sind tief im Innern der Erde zu suchen. Sie sind wohl eine Folge von der Feuerflüssig- keit im Erdinnern undder damit verbundenen unterirdischen Wasser- dampfbildung. Von jener zeugt das wirkliche Ausbrechen geschmolzener Gesteinsmassen; von dieser das Ausströmen heißer Wasserdämpfe, welches ent- weder mit jenen geschmolzenen Gesteinsmassen oder mit andern Naturbegeben- heiten, oder auch für sich selbst stattfindet. 2. Wenn man von der Erdoberfläche aus gegen das Innere der Erde eindringt, so findet man, daß die vom Sonnenstände abhängigen Wärmeun- terschiede allmählig abnehmen, bis man eine Erdschicht mit beständiger Temperatur erreicht. Hier liegt die Grenze zwischen der äußern erborgten und der eigenen inneren Erdwärme. Letztere nimmt nach ganz unbekannten Gesetzen gegen das Innere der Erde zu. Die Tiefe der beständigen Erd- . wärme ist bei uns 60 bis 70', gegen den Aequator hin aber kleiner, pol- wärts größer. Die Wärmezunahme beträgt in unsern Gegenden inner- halb der Schicht, bis zu welcher man wirklich eingedrungen ist, etwa l"auf 100 bis 150'. Die tiefsten Gruben, mit welchen man in die feste Erd- rinde eingedrungen ist, reichen etwa 2000' unter die Meeresfläche, was we- niger als der 9000ste Theil des Erdhalbmessers ist. 3. Die innere Erdwärme ist wohl der Rest von dem feuerflüssigen Zustand des Erdballs, der nach dessen Erkalten seit unbestimmter langer'
   bis 10 von 26 weiter»  »»
26 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 26 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 2
7 14
8 0
9 1
10 1
11 1
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 1
18 2
19 10
20 1
21 2
22 0
23 5
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 1
45 2
46 0
47 0
48 0
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 23
1 3
2 7
3 18
4 2
5 11
6 43
7 0
8 0
9 1
10 2
11 7
12 19
13 0
14 7
15 1
16 8
17 3
18 9
19 4
20 0
21 63
22 0
23 3
24 3
25 0
26 12
27 6
28 9
29 0
30 0
31 1
32 0
33 11
34 0
35 0
36 3
37 0
38 1
39 0
40 3
41 3
42 5
43 2
44 1
45 1
46 1
47 27
48 24
49 74
50 43
51 0
52 0
53 0
54 2
55 20
56 0
57 21
58 1
59 3
60 0
61 1
62 15
63 1
64 11
65 0
66 0
67 1
68 1
69 2
70 68
71 2
72 2
73 2
74 1
75 2
76 19
77 18
78 1
79 3
80 2
81 3
82 1
83 0
84 11
85 0
86 0
87 2
88 0
89 13
90 0
91 5
92 23
93 12
94 8
95 8
96 1
97 13
98 3
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 6
7 1
8 2
9 0
10 0
11 2
12 6
13 0
14 1
15 7
16 0
17 0
18 0
19 1
20 1
21 0
22 1
23 2
24 38
25 3
26 0
27 5
28 1
29 1
30 0
31 1
32 3
33 1
34 14
35 0
36 1
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 0
46 0
47 4
48 3
49 0
50 3
51 1
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 2
71 0
72 0
73 0
74 1
75 3
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 4
82 0
83 14
84 0
85 21
86 0
87 2
88 1
89 7
90 2
91 2
92 0
93 0
94 6
95 17
96 0
97 1
98 0
99 1
100 0
101 2
102 1
103 0
104 2
105 0
106 2
107 3
108 2
109 3
110 3
111 0
112 1
113 5
114 0
115 1
116 0
117 0
118 0
119 7
120 0
121 0
122 0
123 0
124 10
125 0
126 0
127 3
128 2
129 1
130 2
131 13
132 0
133 0
134 24
135 0
136 2
137 0
138 14
139 0
140 1
141 0
142 4
143 0
144 0
145 0
146 1
147 0
148 1
149 1
150 0
151 0
152 0
153 2
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 4
160 2
161 0
162 3
163 0
164 7
165 0
166 3
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 6
176 0
177 3
178 2
179 1
180 13
181 2
182 1
183 2
184 2
185 1
186 5
187 2
188 3
189 13
190 0
191 0
192 0
193 11
194 0
195 1
196 0
197 0
198 0
199 1