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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 203

1856 - Eßlingen : Weychardt
203 Die deutschen Bundesstaaten. Das Königreich Preußen. 11. Ständeverhältnisse der Bewohner. Alle Angehörigen des Staats besitzen das Recht eines Staatsbürgers. Alle Gesetze des Staats ver- binden alle Mitglieder desselben ohne Unterschied des Standes, Ranges u. Ge- schlechts. Die Stände sind: 1. der hohe Adel o. die Fürsten u. Herren, zu welchem die Häupter aller ehemals reichsständischen Familien, die Besitzer der schles. u. lausitz. Stzndesherrschaften u. d. Inhaber preuß. Erbämter ge- hören. 2. Der niedere Adel o. die übrigen Grasen, Freiherren u. Edel- leute; etwa 24,000 Familien. 3. Der Bürgerstand, alle nichtadeligen u. nichtdienenden Bewohner der Städte u. die nichtadeligen Rittergutsbesitzer. 4. Der Bauernstand, zu dem die ländlichen Grundeigentümer u. die nicht- grundbesitzenden Landleute gehören. 12. Religionsverschiedenheit der Bewohner. Io Mill. Pro- testanten; 6,100,000 römische Katholiken; 1,270 griechische Ka- tholiken; 14,500 Mennoniten; 219,000 Juden. Der preuß. Staat gehört zu den Protestant. Ländern Europas. Die Protest. Kirche begreift s/5, die katholische % der Bevölkerung. Es gibt in allen Provinzen Bekenner bei- der Konfessionen; jedoch sind die Protestanten im östl., die Katholiken im westl. Theil des Staats überwiegend * 10). in den nichtdeutschen Provinzen vorherrschend, a. Polen nt. poln. Sprache in Po- sen, Westpreußen, im südl. Ostpreußen, wo sie Masuren heißen, im So. Schle- sien , Wasserpolacken genannt, im No. Pommern, wo sie Kassuben heißen, b. Wenden u. Sorben in d. Niederlausitz, zum Theil m. deutscher Kultur u. Sprache, c. Czech en aa. Böhmische Kolonisten m. vollständiger Erhaltung ihrer Sprache in den böhm. Grenzgegenden Schlesiens, während d. böhm. Kolonisten in Berlin, Potsdam u. in den nächsten Umgebungen beider Städte fast ganz germanisirt sind. bb. Mährische Kolonisten mit Vaterland. Sprache in den mähr. Grenz- gegenden Oberschlesiens. — 3. Die Letten slitthauer u. Kurenj im nördl. Theil des Neg.-Bez. Gumbinnen u. im Kr. Memel. — 4. Wallonen nt. ihrer Muttersprache im Kr. Malmedy im Neg.-Bez. Aachen. — 5. Franzosen fast ganz germanisirt; entweder Nachkommen der 1685 best in Berlin, Potsdam, Königsberg re. angesiedelten Nefugies, oder vereinzelte, neuere Ansiedler in allen Provinzen. — 6. Juden, am zahlreichsten in Posen, überh. in allen von Slaven bewohnten Prov. — 7. Zigeu- ner in d. Neg.-Bez. Cöln, Erfurt u. Gumbinnen. l0) 1. Vertheilung der verschiedenen Neligionen. a. Die Prote- stanten sind vorherrsch, in d. Neg.-Bez. Arnsberg, Merseburg, Magdeburg, Bres- lau, Liegnitz, in Brandenb., Pommern u. Ostpreußen, weniger in Minden u. Erfurt. b. Die Katholiken sind vorherrschend in d. Nheinprov., in d. Neg.-Bez. Münster u. Oppeln, in Posen u. Hohenzollern. c. Beide Konfessionen halten sich das Gleichgewicht in Westpreußen, ä. Die griechischen Katholiken besitzen außer den wenigen zerstreut wohnenden Anhängen in den versch. Prov. nur 3’ Gemein- den; 2 davon, nämlich die Kolonie bei Potsdam und die in Posen, gehören der or- thodoxen Kirche an; die dritte, Alt-Ukta m. 1,000 E., im Kr. Sensburg im Neg.- Bez. Gumbinnen, ist seit 1825 von den Philipponen, einer in Rußland verfolgten Sekte, gegründet worden, e. Die Mennoniten wohnen Haupts, in Preußen u. am Rhein. — 2. Die Prote st anten sind größtentheils Unirte. Außerdem gibt es c. 200,000 Lutheraner, deren Zahl aber in stetem Wachsthum begriffen ist, wenig Neformirte u. c. 20,000 Herrnhuter. Die wichtigsten Herrnhntcrgemeinden sind in Schlesien: Gnadenfeld, Gnadenfrei, Gnadenberg, Neusalz u. Niesky; in Sachsen: Gnadau; in der Nheinprov.: Neuwied; außerdem gibt es mehrere kleine Gemein- schaften in Berlin, Königsberg, Breslau u. Görlitz. Der Nothbischof d. Protest. Kirche ist der König. Er läßt d. äußern Angelegenheiten ders. durch eine besond. Abtheil, des Ministeriums der geistlichen Angelegenheiten, die inneren aber durch den 1850 gegründeten Oberkirchenrath in Berlin leiten. Unter diesen Behörden besteht für jede Prov. ein Konsistorium. An der Spitze desselben steht der Oberpräsident der Prov. u. für die rein kirchlichen Angelegenheiten ein Ge-

2. Besonderer Theil - S. 397

1856 - Eßlingen : Weychardt
Königr. Dänemark. Grundmacht. Kultur. Verfassung. Verwaltung. 397 2,093 M. auf 1 Qm. [mit den europ. Nebenlanden: 1,838,897]. Ger- manen: Dänen; Deutsche; Friesen. 4 Stände: Adel, am zahlreichsten in Schleswig; Geistlichkeit; Bürger; Bauern. Meist Lutheraner.^) freier Himmel; feuchtes u. unbeständiges Wetter. An der Westküste Jütlands sind die Nebel am häufigsten. Die aus dem salzigen Meerwasfer aufsteigenden Nebel, Hav- gusen genannt,'die oft mehrere Tage anhalten, wirken störend auf die Pflanzenwelt ein. Jährliche Regen- u. Schneemenge 20". Der meiste stiegen v. Mai bis Oktober. — 5. Jährlich 9 G e will er tag e; die meisten Gewitter im Sommer. 6 Hagel- tage; der häufigste Hagel im April, Mai u. November. — 6. Das Klima ist im All- gemeinen gesund. Marschfieber in den Marschlanden der Halbinsel, auf Falster, Femern u. Laaland. Das feuchte Jnselklima ist dem Graswnchs u. Kornbau günstig. Gin gänzlicher Mißwachs tritt fast niemals ein, da die größtentheils sandige Beschaffen- heit des Bodens viel Feuchtigkeit erfordert, woran er auf längere Zeit selten Mangel leidet, und da die lehmartigen Theile eine lange Dürre vertragen können. Nur die Westküste Jütlands leidet von den scharfen Westwinden, welche den v. der See heran- gespülten Sand zum Theil weit ins Land hineinführen u. dadurch d. Saat beschädigen, so wie das Wachsthum der Bäume hindern. *) Einwohner. — 1. Volksdichtigkeit. Größte auf der Insel Amager mit 5,800 E., auf Arröe mit 4,000 E. u. auf Seeland mit 3,500 E. auf 1 Qm. Kleinste im jütländ. Stift Aarhuus m. 2,634 E., auf Falster m. 2,500 E. u. auf Bornholm m. 2,440 E. auf 1 Qm. — 2. Zahl der Wohnplätze. 40 Städte, 11 Flecken u. 2,300 Dörfer auf den dänischen Inseln; 26 Städte u. 2,625 Dörfer in Jütland; 13 Städte, 15 Flecken u. 1,125 Dörfer in Schleswig. Außerdem eine sehr große Zahl von einzelnen Wohnungen u. Höfen sgaarden). Alle Anstedlungen zusammen bilden aus d. dänischen Inseln u. in Jütland 96 städtische u. 1,622 Land- kirchspiele, in Schleswig 32 städtische u. 249 Landkirchspiele. Es gibt großentheils keine geschlossenen Dörfer, sondern die Wohnungen u. ländlichen Wirthschaften liegen auf den dazu gehörigen Ländereien einzeln u. zerstreut, so daß allein die Kirche, der Mittelpunkt des Dorfes, v. einigen näher bei einander stehenden Gehöften umgeben ist. Die zahlreichen Strand- u. Fischerdörfer bestehen, wie gewöhnt, a. d. Ostseeküste, ans langen n. zerrissenen Häuserzeilen. — 3. Abstammung. 1,570,000 Dänen; auf den dänischen Inseln, in Jütland u. in Nordschleswig, m. dänischer Sprache, einem neueren Zweig d. altskandinavischen Sprache. 161,000 Deutsche; in Südschleswig m. platt- deutscher Mundart, aber hochdeutscher Kirchensprache. 29,000 Friesen; an d. West- küste von Schleswig ; mit friesischer Umgangs- u. hochdeutscher Kirchensprache. 4,000 Juden. — 4. Stände, a. Der Adel besteht aus dem höheren Adel sgrafen u. Freiherren o. Barones u. aus d. niederen Adel falle bürgerlich Geborene, denen adelige Vorrechte verliehen sind). Der höhere Adel ist in Schleswig am zahlreichsten. Er hat unter Anderem das Recht, seine Töchter gegen Entrichtung einer gewissen Geldsumme in d. adeligen Fräuleinftifter aufnehmen zu lassen. Solche adeligen Klöster sind zu Wallöe, Wemmetofle, Gisselfeldt u. Roeskilde auf Seeland, zu Odense auf Fühnen, zu Stövringgaard bei Randers in Jütland u. zu St. Johannis bei Schles- wig. b. Die Geistlichkeit, c. Der Bürger stand umfaßt die Bewohner d. Städte, die Lehrer, Civilbeamten u. Advokaten. 6. Der Bauernstand zerfällt in Beziehung ans die Nutznießung von Grund u. Boden in Selbsteigner, die ihre Stellen mit vollkommenem Eigenthumsrechte besitzen, in Erbfester o. Erbpächter, denen Ver- kaufs- u. Verpfandungsrechte zustehen, u. in Festebauern szeitfestcr u. Zeitpächter), die mehr o. weniger Verbindlichkeiten gegen d. Obereigenthümer zu erfüllen haben. — 5. Religion, a. Die luth erische Kirche ist die herrschende: doch haben auch andere christl. Partheien freie Religionsübung. Der König besitzt' die obcrbischöfliche Gewalt, die sich zugleich auch auf die fremden Confessionsverwandten erstreckt. 8 Bischöfe im eigentl. Dänemark in den Stiftern Seeland, Fühnen, Laaland-Falster, Alsen-Arröe, Aarhuus, Ribe, Viborg, Aalborg. Die erste geistl. Würde bekleidet der Bischof von Seeland. 1 Bischof in Schleswig. Außer dem Bischof hat jedes Stift seinen eigenen Stiftsprobst. Unter den Stiftspröbsten, so wie unter dem Bischof in ^Schleswig, stehen die Kirchenpröbste, deren Probsteien wieder in Kirchspiele zerfallen. Refo rmirte. c. 2,000 Katholiken, besond. in Kopenhagen; unter dem Bilchof v. Hildesheim. ä. Wenige Remonstranten, Mennoniten u. Jansenisten. Einige Mormonen, e. 4,000 Juden.

3. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

4. Besonderer Theil - S. 574

1856 - Eßlingen : Weychardt
574 Erste Abtheilung. Europa. 65^2 Mill. Menschen, aa. Slaven: 52'/^ Mill. 38 Mill. Großrussen. lo Mill. Kleinrussen. 3% Mill. Weißrussen. 6 Mill. Polen. bb. Fin- Littbauen u.jtt den Ostseeprovinzen. 1. 1,300,000 Litthauer, mit den Samo- gitiern o. Sckmuden. 2. 400.000 Letten. 3. 300,000 Kuren. Iv. 1,500,000 Juden. Fast über das ganze Reich verbreitet, besonders in Polen [424,000] und Westrußland, wo sie sich mit dem Kleinhandel u. der Schenkwirthschaft, als Mäckler, Unterhändler, Lohnbediente rc. beschäftigen. V. 1,031,000 türkisch - tatarische Völker. 1. 246,000 trimm'sche Tataren. In der Krimm. 2. 150,000 ka- san'sche Tataren. Im Gouv. Kasan. 3. 475,000 Nogaier. Am Kuban u. Don. 4. 10,000 Meschtscher taten. Im Gouv. Orenburg. 5. 120,000 Basch- kiren. Im Gonv. Orenburg u. Perm. Sie bilden mit den Meschtscheriaken die uralischen u. orenbnrgischen Kosacken. 6. 30,000 Kirgisen der innern Horde. Im Gonv. Astrachan, zwischen Wolga u. Ural. Vi. 600,000 Deutsche. Seit dem 12. Jahrh, in den Ostseeprovinzen, wo sie den ganzen gesellschaftlichen u. politischen Zustand gestaltet haben u. noch jetzt die Handwerker, die Bürger in den Städten, die Gutsherren u. die Pfarrer bilden. Seit dem 16. Jahrh, kamen Deutsche nach Ruß- land als Künstler, Handwerker, Kaufleute, Bergleute u. Gelehrte. Seit Peter I. stieg ihre Zahl. n. seit Katharina Ii. bildete man deutsche Kolonien. Die Deutschen bil- den den nnlerrichtetsten u. gebildetsten Theil der Bevölkerung des Reichs. Sie leben in den Ostseeprovinzen, in den Städten Finnlands, in n. bei St. Petersburg u. als Koloni- sten in den Gouv. Bessarabien, Chersow, Jekaterinoslaw, Taurien, Tschernigon, Woro- ncsch u. Saratow. Vii. 154.000 Glieder verschiedener Völkerfamilien. 1. 60,000 Griechen. Im ganzen Reiche, namentlich in den größeren Städten, des. der Gonv. Tschernigon, Jekaterinoslaw u. Tannen. 2. 50,000 Wala ch e n. Im Gouv. Jekaterinos- law. 3. 25.000 Zigeuner. Im südl. Rnßl. 4. 10,000 Tad schiks, Nachkommen von Persern. Im Gouv. Orenburg u. Astrachan. 5. 2,000 Banianen oder Hindu-Kaus- leute. In Astrachan u. Kisliar. 6. Einige 1,000 Armenier. In den Gouv. Orenburg u. Jekaterinoslaw, so wie als Handelsleute in allen größeren Städten des Reichs. 7. Etwa 5,000 Franzosen, Italiener u. Engländer. Zerstreut in den großen Handelsstädten des Reichs. B. Mongolische Rasse: 139,500 Indi- viduen. 1. 100,000 Kalmücken. Sie schweifen theils als Schaf- u. Pferdehirten zwischen dem Don u. Manytsch, so wif zwischen Wolga u. Knma herum, theils sind sie als aftrachanische Kosacken in der Knma angesiedelt. 2. 4,500 Samojeden. Im Mündungsland des Mesen u. der Petschöra. 3. 25,000 Lappen. In Tornea n. Kemi Lappmark u. auf d. Halbinsel Kola. — 4. 4 Stände. 1. Der Adel zählt über 789,000 Personen. Es gibt einen Geburts- u. einen Dienstadel. Letzteren erlangt man durch Staatsdienste, indem nach der bestehenden Rangordnung alle Civil- u. Militärbeamten in 14 Klassen getheilt sind u. bestimmt wurde, daß die adelige Geburt an sich keinen Rang gewähre, der erst durch den Staatsdienst zu erringen sei. ^Die Beamten der ersten 8 Rangklassen u. deren Nachkommen gehören zum erblichen, die übrigen z»m persönlichen Adel. Der Adel hat keine Majorate u. Fideikommisse, ist aber nicht Militär- u. steuerpflichtig. 2. 518,000 Köpfe männl. n. weibl. Geschlechts, die dem geistlichen Stande aller Glaubensbekenntnisse angehören. 3. 3'/2 Mill. Bürger in 7 Klassen. Nichladclige städtische Grundbesitzer, Kaufleute 1 fiter, 2ter u. 3ter Gilde, Znnstpflichtige rc. 4. Bauern, n. Freie Bauern [611,000]. Freie russische Acker- bauern. Eingewanderte oder seßhaft gewordene Kolonisten. Tributpflichtige Bauern, wozu die nomadisirenden oder jagenden Nichtbauern gehören, die einen gewitzen Tribut an Pelzwerk oder Geld entrichten, b. Bauern unter besonderer Verwaltung der Krone. [10 Mill. Köpfe männl. Geschlechts], aa. Einhöfner oder Frei- sassen s2 Mill.] mit sehr ausgedehnten Privilegien, üb. Nachkommen der an- gesiedelten Soldaten. Fast ausschließlich zum Militärdienst verpflichtet; frei von Abgaben, cc. Kronbauern. Im Besitz von Ländereien u. Gerechtigkeiten gegen Leistung gewisser Dienste oder gegen eine bestimmte Geldabgabe [Obrokj. äst. Fabrik- u. Bergwerksbauern. Zu Frohndiensten verpflichtet, oo.die nach Sibirien Verbannten. Die Zahl der wegen Kapitalverbrechen Exilirten beträgt jährlich gegen 4,000; dagegen ist die Todesstrafe selten. Nach beendigter Strafzeit werden die leich- teren Verbrecher als Kronbauern in den Steppen Sibiriens angesiedelt, c. Die Leib- eigenen. Darunter 15j/a Mill. Krön- oder Apanagebauern, welche der kaiserl. Fa- milie, u. 24 Mill. gntsherrliche Bauern, welche dem Adel, der Geistlichkeit, den Städ-

5. Besonderer Theil - S. 575

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserthum Rußland. Grundmacht. 575 nische Völker über 3 Mill. 1,400,000 Finnländer. ^ Mill. Esthen. ee. Türkisch-tatarische Völker: 2,400,000. 475^000 Nogaier. ten rc. gehören. Es gibt Grundherren, die bis 150,000 männl. Bauern, u. Grundherren, welche sogar in 10 bis 15 verschiedenen Gouv. Land u. Leute besitzen. Die Grnndherr- schast hat für den Unterhalt der Leibeigenen zu sorgen u. darf sie nicht todten oder ver- stümmeln. Die Leibeigenen aber sind zu allen Diensten verpflichtet, welche die Grund- herrschaft verlangt, und sind an die Scholle gefesselt, daher sie zwar ohne Land nicht verkauft, aber auch nicht ohne ausdrückliche Erlaubniß ihre Dörfer verlassen dürfen. Bei ihnen u. beim Militär besonders kommt die Knute in Anwendung. Die Regierung sucht die Leibeigenschaft immer mehr zu beschränken. In Finnland, in den Ostsee- provinzen, auf den eigentlichen Krongüteru u. in Polen ist sie fast ganz abgeschafft, und so trifft die Leibeigenschaft eigentlich nur noch die größere Hälfte des russischen Volks. — 5. Religion. I. Christliche Kirche. 1. Die griechisch-kathol. Kirche, a. Sie ist Staatsreligivn. Wenig tolerant gegen andere Glaubensbe- kenntnisse, wacht sie voll Eifersucht über ihren Vorrang im Staatsleben. Zu ihr muß sich das ganze Kaiserhaus bekennen. Zu ihr gehören die Großrussen, die meisten Kleinrussen, die Litthauer u. alle zum Christenthum bekehrten mnhamedan. u. Heid». Völker. Die 2 Mill. nnirten Griechen in Westrußl. sind seit 1839 wieder mit ihr vereinigt. Der Austritt aus der Kirche wird mit dem Verluste der Eigenthumsrechte gestraft. Innerhalb der griech. Kirche gibt es aber gegen 5 Mill. Sektirer ss. I. p. 235. 236s. Das Oberhaupt der Kirche ist der Czaar. Die oberste Aufsicht führt der h'eilige diri- gireude Synode in St. Petersburg, ein Reichskolleginm aus einzelnen Gliedern der höhern Geistlichkeit u. ans weltlichen Personen. Das ganze Reich ist in 52 Eparchien u. 11 Vicariaie eingetheilt, b. Der Klerus, aa. Weltgeistlichkeit oder weiße Geistlichkeit. Sie besteht aus den Erzpriestern, zu denen die 3 Metropoliten zu Kiew, Moskau u. St. Petersburg, die 24 Erzbischöfe [darnnter 4 im asiat. Ruß- lands!, die 26 Bischöfe u. die 11 Bischofssnffraganten gehören, sowie aus den Pres- bytern [den Protopvpeu — Oberpriestern, u. den Popen — Väterns u. den Dia- konen. Die Weltgeistlichkeit zählt 117,927 Köpfe, nämlich 37,140 Priester, 15,734 Diakonen u. 65,053 Kirchendiener. Die niedere Geistlichkeit steht auf einer niedern Stufe der geistigen u. sittlichen Bildung, und muß wegen ihres dürftigen Einkommens auf Ackerbau u. andere Erwerbe Bedacht nehmen. Dessenungeachtet hat das Volk eine gar hohe Achtung vor dem geistlichen Amte. Die niedere Geistlichkeit muß heirathen; darf aber nur einmal u. nur eine Jungfrau heirathen. Die Erzpriester werden aus der Klostergeist- lichkeit gewählt, da sie dem Eölibat unterworfen sind. bb. Die Klostergeistlichkeit oder die schwarze Geistlichkeit zählt 16,527 Köpfe in 462 Manns - und 118 Nonnenklöstern. Sie folgt der strengen Regel des h. Basilius, welche den Genuß thierischer Nahrung untersagt u. außerdem noch strenge Fasten gebietet. Vorsteher der Klöster sind die Archimandriten ['Siebte] u. die Ingumenen spriorensj oder Jn- gumenjas [Priorinnensl. c. Der Got te sdienst wird in der altslavischcn, dem Volke unverständliche» Sprache gehalten. Gebete, Gesang ohne Instrumentalbe- gleitung, Vorlest» von Schriftstellen u. mancherlei Ceremonien sind die Hauptsache; die Predigt ijt fast unbekannt. Beim h. Abendmahl wird Brod u. Wein zugleich in einem Löffel gereicht, ci. Zahlreiche u. strenge Fasten: an jedem Mittwoche u. Frei- tage; 40 Tage vor Ostern; vom 1. bis 15. August; vom 15. Novbr. bis 26. Decbr. Si ä n d egle i ch h e i t in der Osterwoche. 6. B i b el g csel lsch a ft in St. Petersburg mit 182 Hilfsgestllsthaftcn. Ucbersetznng der Evangelien in s Russische, Kalmückische u. Mongolsiche. Große Milsionsthäti^keit unter den Muhamcdanern u. Heiden des Reichs, des. auch im rnss. Amerika, wo der als Vater Benjamin bekannte Bischof Jn- nocentius sthr stgensreich gewirkt hat. Große Strenge gegen andere Bibelgesellschaf- ten u. Unduldstmkeit gegen das vom Auslande betriebene Missionswesen. 2. Die römisch-katholische Kirche, a. Im eigentl. Rußland. besonders in Westrußl., unter dem Erzbischof zu Mohilew u. 6 Bischöfen. 140 Mönchs - u. Nonnenklöster, b. In Polen unter dem Erzbischof zu Warschau u. 6 Bischöfen. 150 Mönchs - und Nonnenklöster. 3. Die gregorianisch-armenische Kirche. In Transkaukasien, des. in rujsisch Armenien. 1 Patriarch oder Katholikos im Kloster Etschmiazin bei Erivan u. 5 Erzbischöfe. 30 Klöster. 4. Die nnirten Armenier. In Jekaterinoslaw u. sonst zerstreut. 5. Die lutherische Kirche. In Finnland, in den Ostseeprovinzen, in den deutschen Kolonien Südrnßlands u. in Polen. Generalkonsistorinm in St. Peters-

6. Besonderer Theil - S. 663

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserthum Japan. Grundmacht. Kultur. 663 Nacht, 285 v. Chr. Zahlreiche Bewässernngs- und Schisfahrtskanäle. — 6. Klima. Zwischen den Isothermen von -j- 16° und -f 5°. Wegen des im O- vorliegenden Kontinents ist das Klima mehr kontinental, als oceanisch, daher die Mittelwärme in Japan um 3° bis 4° geringer, als in den entsprechenden Orten au der Westküste der alten Welt. 4 Jahreszeiten. Mäßig heiße Sommer. Kältere Winter, als unter gleichen Breiten in Afrika u. Europa. Je nördlicher, desto reichlicher ist der Schneefall. Jahreszeitlicher Wcclstel des Sw. u. No. Musson ss. p. 630], Viel Regen, der eine Hauptursache der großen Fruchtbarkeit des Boden ist, u. furchtbare Gewitter mit Orkanen, besonders im Juni u. Juli. — 7. Einwohner. 37 Mill. 5,000 M. ans 1 Qm. Japaner, von mongolischem Stamme, mit eigener Sprache, worunter viele chinesische Wörter; die chinesische Sprache ist die Gelehrtensprache. Arnos, von mongolischem Stamme, auf Jeso, Tarakai und auf den Kurilen. 8 Stände.* 3) 3 Religionen: Sinto-Reli gion, ursprünglicher Glaube des Reichs;3) Buddhaismus, Staatsreligion; Lehre des Confucius. 2. Kultur. Die Japaner sind ein altes, wahrscheinlich durch chinesische Ein- wirkungen und Kolonisationen civilisirtes Volk. Sie sind die aufgeklärteste Na- tion Asiens. Sie haben in allen Zweigen der Kultur fast noch größere Fortschritte gemacht, als die Chinesen. Auch suchen die Gelehrten Japans, so weit dieß bei der Abgeschlossenheit des Reiches möglich ist, die wissenschaftlichen Fortschritte der Europäer kennen zu lernen; aber die Sittlichkeit des Volks steht auf einer sehr niedrigen Stufe. — 1. Sehr blühende physische Kultur.4) — 2. Die Gewerbe liefern Waaren von un- J) 8 Stände. Regierende Fürsten sdamjo's]. Adel mit großen Vorrechten u. im Besitz fast aller höheren Staatsämter. Klerus. Krieger, ohne die Offiziere, die dem Adel angehören. Kaufleute; zahlreich, aber nicht geehrt. Handwerker u. Künstler. Madsino-Stscho s— Leute, die aus der Straße ihr Wesen treiben], nämlich Bauern, Fischer u. Seeleute. Sklaven, Nachkommen von früheren Kriegsgefangenen. 3) Die Sintv-Religion svon Sin — Weg oder Verehrung der einheimischen Götter] ist das ältere japanische Religionssystem, das durch den Buddhaismus fast ganz in den Hintergrund geschoben ist. Sie ist ein dunkles Gewebe von märchenhaf- ten Sagen, deren phantastische Ausbildung eine Welt von 800,000 Göttern ausge- boren hat, u. ohne allen Einfluß auf die Sittlichkeit des Volkes. Zwei höchste Geister, ein männlicher u. ein weiblicher, von Sonne u. Mond entsprossen, Stifter der japanischen Dynastien, werden im Symbol der höchsten Reinheit, im Spie- gel, angebetet, aber nicht in Tempeln gedacht. Der geistliche Kaiser wird als Ab- kömmling derselben u. als irdische Gottheit verehrt, linter den zwei höchsten Göttern stehen die Kami sgeister], verstorbene Helden u. Frauen, welche der geistliche Kai- ser ernennt. Die Seelen tugendhafter Menschen lösen sich nach dem Tode in das allgemeine Weltleben auf, die der lasterhaften wandern in Thierkörper, namentlich in den, als eine Verkörperung des Bösen betrachteten, Fuchs. Aenßere Beobach- tn n g d c r G e s e tz c der Natur u. der Obrigkeit sind die wichtigsten Vorschriften. Nur die Kami werden in Tempeln verehrt. In diesen ist der Spiegel und ein Papierstreifen an Hino-ki-Stöcken fmorgeuläudischer Lebensbanni] als Sinnbild der Gottheit. Mi t t e l d er Verehrung: Trommeln , Schellen , Blumentöpfe; Reis, Fische u. Hirsche, die geopfert werden, Viele Feste: Neujahr; Puppenfest; Ster- uenfe>t; Lampen- u. Laternensest. Wallfahrten, besonders die in den Tempel zu Jxo. Verheirathete Priester; Mönche u. Nonnen. *) Physische Kultur. — 1. Trefflicher u. sorgfältig betriebener Ackerbau: Reis; Gerste; Weizen; Baumwolle: Thee; Tabak; Kamp her. Vortreffliche Edel- frucht- ii. O b st b ä u m e. Künstlicher Gartenbau; sehr schöne Blumen. — 2 Minder bedeutende Viehzucht. Es gibt nur Pferde, Rindvieh, von dem man weder Fleisch, noch Milch genießt, Büffel, Schweine, Hunde, Katzen; Federvieh, besonders Hühner n. Enten. — Z. Wichtige u. uralte S e i d e n z u ch t. — 4. Sehr beschränkte I a g d. — 5. Umfangreiche Fischerei. Viele Seesäugethiere, Wall- fische, Haifiiche, Häringe u. dgl. — 6. Schöne Walduugen. Im südlichen Theile des Reichs noch tropstche Waldformen: Palmen, Seifen-, Papiermaulbeer-, Firniß-, Kampfer- u. a. Bäume. Im nördlichen Theil meist nordische Nadelhölzer. — 7. Sehr blühender Bergba u. Gold; Silber; Quecksilber; sehr vieles u. seines Kupfer; Esten; Blei; Zinn; feine Porzellanerde; Schwefel; Steinkohlen; Stein- und

7. Besonderer Theil - S. 858

1856 - Eßlingen : Weychardt
858 Dritte Abtheilung. Afrika. b. Insel St. Laurentii bei den portugiesischen Entdeckern 1506. c. Jsle Dauphine bei den ältern französischen Ansiedlern, d. Königin des indischen Oceans. — 2. Lage. Vom Kap St. Marie in 25° 45' S. Br. bis zum Kap Ambra in 11° 57' S. Br. Zu beiden Seiten des 65° O. L. Durch den 42 M. br. Kanal von Mozambique von der ostafrikauischen Küste getrennt. 112 M. von Bour- von. 142 M. von Mauritius. — 3. Größe. Von S. nach N. 215 M. l. 40 bis 60 M. br. 10,000 Qm. gr. Nächst Neuguinea die größte Insel der Erde. — 4. Ober- fläche. a. Kusten. 550 M. l. Im südlichen Theil bis 15° S. Br. einförmig, ohne gute Häfen, mit wenig offenen, als Rheden dienenden Baien. Viele sehr große und zu trefflichen Häfen taugliche Luchten im nördlichen Theil. b. Küstenebene. 10 bis 15 M. br. Sehr niedrig; sumpfig; oft sehr seenreich, c. Das Gebirgsland steigt von O. her fast mauerförmig, von W. her terrassenartig auf. Es bildet waldlose, grasreiche, 3,000' bis 4,000' h. Hochebenen mit rothem Thonboden, auf denen sich das 8,000' bis 12,000' h. Ambohitsmcna Gebirge s— rothes Gebirges und andere Gebirgsketten erheben. Wenig Pässe. d. ©estein. Urgebirgc, besonders Granit, mit prachtvollen Bergkrystallen, Turmalinen, Roscnqnarz rc. Thonschiefer. Kalkstein und Marmor. Verschiedene Sandsteine. Die ehemalige vulkanische Thätig- keit beweisen erloschene Krater, Laven, Schlacken und Basalte. Ziemlich häufige Erd- beben. Warme und kalte Mineralquellen. — 5. Gewässer. Sehr zahlreich. Viele Wasserfälle. Einige Flüsse sind an ihren Mündungen schiffbar. Flüsse und Seen wimmeln von Fischen und Krokodilen, a. Der Manang ara. 60 M. l. b. Der Mang u r n 60 M. 1. c. Der Mantao. d. Para-ceyla. e. Viele große und schöne id e e n. See von T a n a r i v a. N o s si - V o l a - S e e. — 6. Klima. a. Sehr mannigfaltige Temperaturen. Tropische, durch die Seewinde etwas gemilderte Hitze der Küsteugegenden. Letztere sind gesund, mit Ausnahme der Ostküste, deren miasmatischen Dünste die Gallenkrankheiten verursachen, welche als madegassische Fieber bekannt sind und den Europäern den Tod bringen. Gemäßigtes und gesundes Klima aus den Hochebenen. Hier geht das Thermometer im Winter bis auf den Frostpunkt herab. Die höchsten Gebirge bedecken sich im Winter sogar mit Schnee, b. Häufige und starke stiegen. Daher der große Wasserreichthum der Insel. — 7. Einwohner. 41/2 Mill. Sie nennen sich Malagasy; daher das europäische Malegaschen oder Madegassen. 2 Hauptvölker, aber gegen 27 Stämme. Heiden, welche ein höchstes Wesen erkennen, zugleich aber ein böses Princip annehmen u. die Sonne als befruchtende Kraft verehren, a. Mal a Yen auf den Binnen- hochcbenen. Dazu gehören die Betsilvo und die kriegerischen Howas. welche seit 1813 aus dem Innern hervorbrachen und die Insel unterwarfen, b. Volksstämme mit entschiedenem Kasfercharakter aus der Westseite. Unter ihnen die grau- samen Sakalawas, die 3/4 der Insel einnehmen, c. Eingewanderte Araber und Suaheli im 91. und So. — 8. Kultur, a. Außerordentlich fruchtbarer Boden und ungemein reiche Tropenvegetation. Wichtiger Ackerbau sreis ist das Hauptnahrungsmittel. Tropische und subtropische Kulturpflanzen: Palmen, Bananen, Ananas, eßbare Aruins, Bataten, Manioc, Zuckerrohr, Kaffe, Baumwolle, Indigo, Südfrüchte, Wein, Kartoffeln, Tabak rc.]. Prachtvolle Wälder mit den manigfaltig- ftcn und kolossalsten Tropenbäumen fquinquinabanm. Tanguiubaum, dessen giftige Früchte in den noch gebräuchlichen Ordalien angewendet werden. Der Ravinala. Gnmmibättme und Sträucher. Elemi- und Copalharzbäume. Eben-, Rosenholz-, Adlerholzbäume und andere. Farbe - und Tischlerhölzer. Zahlreiche Oelpflanzen, darunter die Ricinuspalme. Viel Gewürz- und Arzneipflanzen]. Ausgedehnte Vieh- zucht. Bienen- und Seidcnzucht. Viel Wild; aber keine Dickhäuter und keine Raubthiere. Bergbau Hsilber; Kupfer; Eisen. Kohlen. Salz]. Man- cherlei Gewerbe, hauptsächlich bei den Bewohnern der pflanzenarmen Hochebenen. fseiden-, Wollen- und Teppichweberei. Bijouterien. Eiseuwaaren. Sehr zierliche und schön gefärbte Klcidungsstoffe aus Palmenfasern]. c. Der innere Verkehr leidet durch "den Mangel an Straßen. Der Seehandel ist nicht mehr so bedeutend, wie früher. Die Nordamerikaner hauptsächlich führen verschiedene Fabrikate ein. Sklavenhandel und Seeraub haben aufgehört. — 9. Verfassung und Ver- waltung. Despotische Erbmonarchie der Howas.') Das sehr drückende ’) Der Howasherrscher Radam a fff 1828] erwarb sich die hochste Gewalt uber ganz Madagascar und war dem Christenthum und dcu Europaern sehr hold. Er schickte funge Lente aus seinem Volte nach Mauritius und Europa und liesi im Lande selbst dnrch britische Missionare christlichc Schnlett errichten, deren es 1828

8. Besonderer Theil - S. 177

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deut sch en Bundesstaaten. Das Großherzogth. Mecklenb.-Schwerin. 177 — 2. Küstenflüsse der Ostsee. Stepenitz; zum Theil Grenzfluß gegen das Fürstenthum Ratzeburg. Warnow mit der Mildenitz u. Nebel. Necknitz; Grenzfl. gegen Pommern. — 3. Odersystem. Peene mit der Trebel; Grenzfl. gegen Pommern. — 4. 329 Landseen. Schweriner See, 118' h.; 1,1x Qm. Durch die Stör ist er mit der Elde, durch den bei Wismar mündenden Schiffsgraben mit der Ostsee verbunden. Krakow er See; durch die Nebel m. d. Warnow verbunden. Alt-Schweriner See. Plauer See, 0„, Qm. Malchower See. Fleesen See. Kalo in See. Die Müritz mit der südlichen Veren- gung Nebel; 216'; 2,42 Qm. Die 6 letzteren Seen stehen durch die Elbe mit der Elbe in Verbindung. Malchiner u. Kummerower See sind von der Peene durchflossen. 4. Mildes, gesundes Kiistenklima. Mittelwarme 4- 9°. Ziemlich feuchte Atmosphäre u. sehr veränderliche Witterung. Häufige Nebel u. Stürme, beson- ders an der Küste, am häufigsten in den Aequinoctialzeiteu. Die Gewitter sind in der Nähe der großen Laudseen oft sehr stark u. lange dauernd. 3. Einwohner 1851: 543,328.*) — 1. Abstammung. Die Bewohner sind ein Gemisch von slavischem u. germanischem Blute mit niedersächsischer, bei den höheren Ständen mit hochdeutscher Mundart, denn die Bewohner sind schon seit Jahrhunderten in Sprache u. Sitte germanisirt. Selbst das Fürstenhaus, das einzige dieser Art in Europa, ist slavischen Ursprungs. — 2. Religion. 539,175 Lutheraner, unter dem Consistorium in Rostock u. 5 Superintendenten; für die Städte Rostock u. Wismar bestehen besondere Stadtcousistorien. 185 Reformirte. 635 Katholiken in Schwerin u. Ludwigsluft, unter dem Bischof von Hildesheim. 3,333 Juden. 6. Kultur. — 1. Die Landwirthschast bildet die Hauptbeschäftigung u. die Grundlage des Wohlstandes der Bewohner. Blühender Ackerbau. Viele Wal- dungen von Nadelhölzern, aber auch von Buchen u. Eichen. Sehr blühendevieh- zucht. Bedeutende Fischerei?) — 2. Die Gewerbst hätigkeit ist von keiner Bedeutung, Gewerbe, mit Ausnahme der allerunentbehrlichsten, dürfen nur in den Städten getrieben werden. ^) — 3. Sehr bedeutender Handel auf der Elbe gen Hamburg u. von den Ostsceküsten aus nach Schweden, Dänemark, Rußland u. Frank- reich. Der Verkehr zu Lande hat durch die Eisenbahnen zugenommen.4)— 4. Ver- *) Zahl der Wobnplätze. 40 Städte, 9 Flecken, 308 größere Dörfer mit mehr als 200 E., 1,241 Höfe, 183 Meiereien, 908 kleinere Dörfer u. einzelne Ge- höfte, 2,597 Ortschaften. 395 Dörfer u. Höfe haben Kirchen, 35 Dörfer Kapellen, 1,048 Dörfer haben Schulen u. 27 Dörfer die Jahrmarktsgerechtigkeit. ') Boden benntzung. 160 Qm. Ackerland; 26 Qm. Waldboden; 20 Qm. Wiesen; 12 Qm. Weiden, Haiden, Brüche, Torfmoore; 10 Qm. Unland, Wege, Gewässer. Es gibt nur 4 Grundbesi tzer. a. Das landesherrliche Domanium, mit Ausschluß der sog. inkamerirten Güter, d. h. der seit 1748 zum Domanium er- worbenen ritter- u. landschaftlichen Privatgüter; 92,„ Qm. gr. b. Die Ritter- schaft mit 100,23 Qm. c. Die 3 Landesklöster Dobberliu, Malchow u. Rib- nitz mit 7,4z Qm. ä. Die 40 Städte mit 24,„ Qm. Der Bauer ist kein Grundeigenthümer, sondern nur Zeit-, höchst selten Erbpächter. Das Land ist in Höfe getheilt, die meistens sehr groß sind. Ein Hof von 100,000 Qruthen Land gilt für sehr klein; die meisten Güter haben zwischen 2 — 400,000 Qr. Die Zahl der größeren Güter von 5 — 700,000 Qr. u. darüber ist sehr beträchtlich; es gibt sogar Güter von l = l»/a Mill. Qr o. über -/, Qm. Flächeninhalt. — 2. Ange- baute Gewächse. Sehr viel Getreide, Hülsen-u. Gartenfrüchte, Oelpflanze», Kar- toffeln, Flachs, Hanf, Taback, Futterkräuter. Etwas Obstbau. Eine Weiupflanzung am Crivitzer See in 53° 33' N. B. u. in 102' a. H. — 3. Viehstand. Vor- treffl. Rindvieh; 92,000 meist edle Pferde; 1,300,000 größtentheils veredelte Schafe; sehr viel Schweine u. Federvieh; unbedeutende Bienenzucht. — 4. Das Mineral- reich liefert Bernstein in der Ostsee u. in der Müritz, etwas Braunkohlen, Torf u. etwas Salz zu Sülze. /) Bon den Gewerben sind zu erwähnen: Leinen- u. Wollweberei, Tabacks- sabrikation, viele Branntweinbrennereien, einige Zuckerrafsinerien, Papiermühlen u. Glashütten; Schiffsbau, vorzüglich in Rostock u. Warnemünde; Maschinenfabrik in Plan. 4) 1. Ausfuhrartikel: Getreide, Wolle, Butter, Vieh, Pferde, Schweine, Völtr r, Lehrbuch der Geographie. Ii. 12

9. Besonderer Theil - S. 286

1856 - Eßlingen : Weychardt
286 Erste Abtheilung. Europa. 13.Religionsverschiedenheit der Bewohner. 1846.-26,475,645 röm. Kath oliken. 3,694,896 Gr i e ch isch-Un irte u. Armenisch- Unirte, die sich der Auktorität des römischen Stuhls unterworfen haben. Die Anzahl der nichtunirten Armenier u, der Philipponen, einer griechischen Sekte, ist unbedeutend. 3,160,805 griechische nichtunirte Katho- liken. 2,161,465 Reformirte [Protestanten helvetischer Konfession^ 1,286,799 Lutheraner [Protestanten augsburger Konfession^. 50,541 Socinianer o. Unitarier. 2,350 Angehörige anderer Sekten [Mennoniten; mährische Brüder u. a.]. 749,851 Juden. Unter je 10,000 Bewohnern waren: 7,039 röm. Katholiken, 987 unirte Griechen u. Armenier, 844 nichtunirte Griechen, 577 Reformirte, 343 Lutheraner, 14 Unitarier, 1 Bekenner anderer christl. Sekten u. 195 Juden. Das Kaiser- reich gehört zu den röm. katholischen Ländern Europa's. Die röm.-kathol. Kirche m. Einschluß der griechisch- u. armenisch-unirten Kirche begreift über 4/5, die «katholischen Kirchen u. das Judenthum nicht ganz V5 der Bevölkerung. Das Religionsbekenntniß ist häufig von der Nationalität ab- hängig. Die Deutschen sind in der Regel röm.-kathol., wo sie die Mehr- zahl der Bevölkerung ausmachen, dort aber, wo sie als Kolonisten ins Land kamen, protestantisch; die Italiener, Polen u. Kroaten sind röm.-katholisch, die Ruthenen griechisch - unirt u. nur in der Minderzahl, wie zum Theil in der Bukowina u. in Ungarn, griechisch-niebtunirt; die Moldauer u. Wal- lachen, so wie die Serben sind in der Regel griechisch-nichtunirt u. blos in der Minderzahl griechisch-unirt; Unitarier sind ein Theil der Szekler u. ein noch unbedeutenderer Theil der Magyaren u Wallachen 23). * 1 Siebenbürgen, Ungarn n. in d. Woiwodsch. 5. 17,384 Armenier; zerstreut in Siebenbürgen, Galizien, Ungarn u. in der Bukowina. ") 1. Der Adel zählte 1848 375,289 männl. Mitglieder. Am zahlreichsten ist er in Galizien, Siebenbürgen u. Ungarn, so daß dort unter 68, 23 u. 30 Einw. ein Adeliger ist. Er besitzt den größten Theil der Grundstücke u. das meiste baare Geld, die meisten Privatmanufakturen n. die ausgedehntesten Fabriken, 0. läßt er letztere mit seinem Gelde betreiben. Der hohe Adel heißt in den deutschen Ländern n. in Ga, lizicn: Fürst, Herzog, Graf, Freiherr; in Italien: Duca, Principe, Marche>e, Eonte, Diseonte, Baron; in Ungarn: Baron, Magnat. Der niedere Adel führt in den deuischen Ländern u. in Galizien den Titel: Ritter, Edler von, Herr von; in Ungarn: Edelmann. — 2. Die Geistlich! eit zählte 63.072 Mitglieder. Sie ist, sofern man darunter nur den hohen Klerus der röm. kathol. Kirche versteht, der erste Stand der Monarchie. — 3. Bürger 0. Gew erbiethende u. Künstler waren es: 776,577. Besondere Privilegien haben die mit dem Bürgerrecht versehenen Bewohner der königl. v. Freistädte, der königl. Bergstädte Böhmens n. Ungarns, die 16 Zipser Städte in Ungarn. Die Zahl der privilegirten Städte ist indeß beschränkt. — 4. Bauern gab es: 2,502,105. Der Bauer ist frei. Jeder bäuerliche Unterthänigkeits- n. Hö- rigkeitsverband u. die damit verbundenen Leistungen sind aufgehoben. — 5. Beamte waren es 46,815. 1. Die Römisch-katholische Kirche ist unter 15 Kirchenprovinzen, 59 Bisthümer u. 2 Generalvikariate getheilt. 10 Erzbisthümer, 50 Bisth. u. 2 Gcne- ralvikariate liegen nur im vsterr. Staat. 3 Erzbisth. breiten sich auch _ noch anßerh. derselben aus; das Erzbisth. Prag begreift auch noch die preuß. Grasich. Glatz, d. Erzbistb. Olmütz den Distrikt Kätscher in preuß. Oberschlesien u d. Erzbisth. Mailand den schweizer. Kanton Tessin. 1 Bisth. skrakauj n. 1. Generalvikariat sfriedeckj stehen inner preuß. Kirchenfürsten. Für die Ausübung der Seelchrge bestanden 1851: 15,118 Pfarreien u. Lokalkaplaneien. Anzahl des auf den Pfarreien u. Lokalkaplaneien ver- theilten Seknlarklerus sweltgeistlichkeitj m. Einschluß der Zöglinge in d. 4l bischöfl. Seminarien n. in d. 40 Kloster-Studienanstalten 1851: 40,516. Anzahl des auf Pfarreien vertheilten Regularklerus sklostergeistlz 1850: 1,152. a. Erzbisth.

10. Besonderer Theil - S. 507

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Königreich Portugal. Grundmacht. Kultur. 507 1850: 3,471,199. 2,095 E, auf 1 Qm. Meist Portugi es e n ; 50,000 Gallegos; 12,000 andere Europäer; wenig Juden; 40,000 Creo- le« u. Neger. 5 Stände. Die katholische Kirche ist die Staats- kirche. Den Protestanten und Juden ist die Ausübung ihres Gottes- dienstes gestattet 7). 2« Kultur. — 1. Sehr vernachläßigter Ackerbau. 2/3 der Bo- denfläche ist unangebaut. Vernachläßigte Viehzucht. Wenig Waldungen. Wichtige Seefischerei. Geringer Bergbau 8). — 2. Geringe In * 4 tender sanfter Siegen zu den größten Seltenheiten gehört. Im Juni tritt die allge- meine Getreideernte ein, die nur für die gebirgigeren Gegenden des No. Portugals bis in den Juli verspätet wird. Darauf steigt am Ende des Juli die Hitze auf den höchsten Grad und dauert in dieser Stärke die beiden folgenden Monate hindurch, so daß der Boden ». die Bäume ein völlig verbranntes Aussehen erhalten. In diesen Monaten fällt fast nie Regen. Mit der Tag- u. Nachtgleiche tritt am Ende des Sep- tember mehr Regen ein, und ein neuer Frühling beginnt im Oct., der dem Laude einen ähnlichen Reiz und eine gleich wohlthätige Frische, wie der Febr., verleiht, und ans die Herbstblumen in einem fast nnmerklichen Zwischenräume die Frühlingspflanzen, frisches Laub u. Blüthen der Orangenbäume hervorruft. Endlich im Nov. u. Dee. fällt der stärkste u. häufigste Regen, der gewöhnlich mit heftigen Stürmen verbunden ist und die bis dahin ausgetrockneten Bergflüsse zu verheerendem Austreten anschwillt. Schnee fällt, mit Ausnahme der höheren Gebirge, äußerst selten, und wird in Lissa- von alle 5 bis 10 Jahre einmal als weißer Regen bewundert oder als heimsuchende Strafe Gottes gefürchtet. In den niedrigen Gegenden Algarve's komnit der Schnee fast niemals vor. — 2. Keine Ge Witter in der Mitte des Sommers. Die ersten kommen in der Aequinoctialzeit, im März und Sept. vor, aber die häufigsten und stärksten im Winter. Hagelwetter gehören zu den äußersten Seltenheiten. — 3. Im Herbste u. Winter bemerkt man fast nur die Erdbeben. Am häufigsten sind sie nach einer großen Dürre u. schwüler Witterung beim ersten Regen beobachtet worden. Sie betreffen hauptsächlich Lissabon mit seinen nächsten Umgebungen und die Land- schaften im S. des Teso. 15 sehr starke Erdbeben in Lissabon seit dem Jahr 1000. Die verheerendsten 1356, 1597 u. 1755. ’) Einwohner. — 1. Sehr ungleiche Bolksdichtigkeit. Größte inderpro- vinz Minho: 4,861 E. auf 1 Om. Kleinste in Alemtejo: 587 E. auf 1 Om. Wäre ganz Portugal so bevölkert, wie Minho, so würde es 9 Mill. E. besitzen. — 2. Zahl der Wohnplätze. 22 größere, ältere, meist mit mittelalterlichen Befestigungen versehene Städte [Cidades] ; 709 kleinere u. jüngere Städte [Vilhas] und Flecken [Povos], über 4,000 kleine Dörfer [Aldeias], Hofe, Meiereien re. Lissabon 300,000 E. Oporto 90,000 E. 6 Städte zw. 20,000 und 10,000 E. — 3. Abstammung, a. Die Portugiesen, mit eigener, dem Spani- schen verwandter Sprache. Ein Gemisch von eingebornen Iberern und den nach und nach hier herrschend gewesenen Völkern, als Phöniziern, Karthagern, Kelten, Römern, germanischen Alanen, Westgothen u. Suevcn, arab. Mauren, Juden re. 5. 50,000 Gallegos o. Spanier aus Galicien, welche sich zur Dienstleistung bei allen Gewer- den niedergelassen haben, c. 12,000 Engländer, Franzosen, Deutsche n. Ita- liener, die als Handelsleute in den großen Städten leben, d. Wenig Juden, e. Gegen 40,000 Creolen u. Neger, hauptsächl. in Lissabon, Oporto n. Setuval. — 4. 5 Stände: Sie sind vor dem Gesetze gleich, a. Adel. Höherer Adel [Titula- dos]; niederer Adel [Fidalgos], b. Geistlichkeit, c. Bürger; der Bevölke- rung. d. Bauern. In drückenden Verhältnissen, da die meisten Abgaben auf ihnen lasten und der Grundbesitz hauptsächlich in den Händen des Adels u. der Geistlichkeit ist. _ e. Viele Tagelöhner u. Dienende; sehr viele Bettler. — 5. Religion. 3 Erzbisth. : Lissabon, dessen Erzbischof den Titel Patriarch führt und an der Spitze der katholischen Kirche steht; Braga, dessen Erzbischof Primas des Reichs ist; Evora. 24 Bisihümer, darunter 10 eximirte, unmittelbar unter dem Papste stehende. Aufhe- bung der Mönchsklöster seit 1834. 132 Nonnenklöster. 0 Phpsische Kultur. — 1. Angebaute Pflanzen. Nicht hinreichend Ge- treide: Weizen, Mais, Reis. Viel Südfrüchte: Orangen, Apfelsinen, Citronen, Man- deln, Feigen, Kastanien, vorzüglich an den Ufern des Douro u. Tejo u. in Algarve. Oliven in Algarve. Wenig Flachs u. Hanf. Amerikan. Aloe und indianische Feige
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