TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
105
Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb-
artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene
Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist,
scheinen nur lose befestigt zu sein.
Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit
erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl-
bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr
aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese
Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend
daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung
zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen
und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist,
u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren
Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim
Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten
Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von
Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und
Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle,
grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack.
Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den-
noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden,
sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben
fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge
Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses
Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg-
mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden
Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen-
fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten
Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme.
Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch
die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist,
als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur-
meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er-
tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke.
Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse
einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in
Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
62
Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem
Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen
der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen
dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge-
birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit,
Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört,
und der Urkalk.
' §. 38.
Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der
Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise.
A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in
den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des
Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind
größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen
oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt,
Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r,
D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein,
Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino,
Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.).
8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel-
berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe-
bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die
Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions-
Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde
selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen,
und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der
Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus-
wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung
einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott-
ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des
Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge-
stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr
Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder-
holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer
Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender,
erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er-
scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter
der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem
offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava,
Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef-
tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest
oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch
während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend
des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig-
sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen
während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden
Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten
zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr
oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich
weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den
Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den
Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen
derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
63
treiben die Dampfe und elastischen Gase ans dem Innern nicht Lava uüd feurige
Masten, sondern theils nur Luft und andere Gase, theils Master und Erde,
als Schlamm empor. Dieß sind die Luft- und Schlammvulkane. In
mehreren vulkanischen Gegenden findet man kraterförmige Vertiefungen, aus
welchen dtirch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Erplosionen
Dämpfe aufsteigen, welche bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre Schwefel und
salinische Substanzen fallen lassen, die sich an den Rändern der Spalteit ab-
setzen. Man nennt sie Solfa taren. Sie mögen die Ueberbleibsel alter
Vnlkankratcr sein, die sich größtentheils geschlossen haben, und deßwegen keine
eigentlichen Atiöbrüche mehr machen, weil vielleicht im Innern Höhlen und
Spalten entstanden sind, welche den Dampfen einen leichteren und ununterbro-
chenen Durchgang nach anderen, in der Nähe sich befindenden Schlünden ge-
statten. 2. Die Erhebungs-Vulkane entstehen, wenn'das eingeschlossene
Gas an einer Stelle hervorbricht, ohne daß die glühenden Massen empordringen.
Sie finden sich gewöhnlich auf den hohen, runden Inseln und zeigeit sich be-
sonders charakteristisch auf den canarischen Inseln. Sie steigen von dem Fuße
und ringsum gleichförmig auf, allein immer in der Mitte, wo man den Gipfel
erwarten sollte, Mgen sie eine mchr oder minder tief eingreifende, große kessel-
förmige Vertiefung, welche gleichsam die hohle wichse des Kegels bildet, in welcher
die Abhänge zusammenlaufen würden. Die Kesselvertiefung ist nahe kreisförmig,
ringsum von steilen, zackigen Wänden umgeben, welche von der ansehnlichsten
Höhe der Insel oft Plötzlich fast bis zur Meeresflache abstürzen; sie gewahrt
einen höchst eigenthümlichen wilden Anblick. Die spanischen Bewohner der ca-
narischen Inseln nennen diese Vertiefung In Caldera. Die Abhänge derselben
sind von vielen schmalen und tief eingerisscnen Schluchten zerspalten, welche
ringsum strahlenförmig von dem Mittelpunkte ausgehen, und scharf und steil
abgerissen sind. Sie heißen Baranco’s. Nur selten stehen sie mit dem Innern
der Caldera in Verbindung, und bei den meisten Inseln dringt nur ein Baranco
in den Kessel. Durch dieses Eindringen aber wird die innere Struktur dieser
Inseln lllosgelegt, und es zeigt sich, daß sie regelmäßiger ist, als man bei der
Vorstellung von der Vulkanität. derselben erwarten möchte. Man sieht nemlich,
daß die Gebirgsarten der Inseln deutliche Bänke bilden, welche ringsum regel-
mäßig mit der Oberfläche parallel gehen; sie sind stets gleichförmig von dem
Centrum der Inseln gegen den Rand geneigt, und indem man weniger anstei-
gend durch diesen Baranco zum Innern fortschreitet, geht inan von den obern
Schichten zu einer tiefern über, und erreicht endlich den Kern des Berges auf
dem Boden der Caldera. Ein senkrechter Stoß von Unten nach Oben auf
eine wagrechte feste Kruste muß solche Erscheinungen hervorbringen. Diese
Kruste oder der vormalige Meeresgrund, über welchen vie Inseln hervortraten,
wird an der Stelle bersten, wo die Kraft auf sie am heftigsten wirkt. Die
vormals wagerecht auf denselben liegenden Schichten werden emporgetrieben
werden und sich rings um das Centrum der gemeinsamen Erhebung aufrichten;
sie werden strahlenförmig von dem Mittelpunkte aufgerissen werden und dadurch
jene Baranco 8 erhalten, und an dem Mittelpunkte selbst wird eine mehr oder
minder ansehnliche Weitung entstehen, welche die Caldera bildet. Das Ganze
ist demnach das Werk einer mit vulkanischen Erscheinungen zusammenhängenden
Erhebung. Man nennt deßwegen diese Inseln Erhebungsinseln, die
kesselförmige Weitung in ihrer Mitte den Erhebungskrater. Bisweilen
bricht auf dem Boden der Caldera ein Eruptions-Krater hervor, der von dem
Rande der Caldera, wie von einem Walle, umgeben ist. So ist es bei dem
stik von Teneriffa. Ii. Die Central- und die Reihen-Vulkane.
1. Die Central-Vul kane bilden immer die Mitte für eine Menge von
Ausbrüchen, welche um sie her gleichmäßig nach allen Seiten hinwirken. 2. Die
Reihen-Vulkane liegen hinter einander wie Esten auf einer großen Spalte.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
64
Sie erheben sich entweder als einzelne Kegelinseln aus dein Grunde des Meeres,
und dann läuft gewöhnlich ihnen zur Seite ein Urgebirge in derselben Rich-
tnng; oder sie stehen ans dem höchsten Rücken dieser Gebirgsreihe selbst und
bilden deren Gipfel.
C. Die Erdbeben sind eine.erschütterung des festen Erdbodens, welche
von Innen nach der Oberfläche wirkt. Die Ersch e inunge n' be i de n Erd-
beben sind: Bewegungen des festen Bodens, welche theils wellenförmig,
theils rüttelnd oder wirbelnd, theils stoßend sind. Erhebungen des Bodens,
Zerreißen des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen
Stoffen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landsecn oder größerer
Flüsse, unterirrdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Tie
Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen die Wirkungen auf
Menschen und Thiere sind schon oft beobachtet worden. Stärke und Dauer
der Erdbeben sind sehr verschieden. Manche Erdbeben scheinen an einen be-
stimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt ; an-
dere pflanzen sich auf ungeheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort.
Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania
zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger
beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Syrien; von 1829 in Spanien;
von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von
1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wo-
durch Caracas zerstört wurde; eines der furchtbarsten und das am weitesten
verbreitete Erdbeben war das von Lissabon 1755; seine Grenze ging durch das
Atlasgebirge, Böhmen, bis zum finnischen Meerbusen, von hier mitten durch
Skandinavien, nördlich von Island, durch den Südtheil Grönlands, den Ontario-
See und die kleinen Antillen. Durch die vul ka n isch e n Au s br üch e und
Erdbeben werden Hebungen und Senkungen des Bodens her-
vorgebracht. Ganz Skandinavien ist in einer steten langsamen Hebung
begriffen; im nördlichen Theil beträgt dieselbe in einem Jahrhundert etwa 5',
im südlichen weniger. Die Küste von Chili wurde den 19. November 1822 von
einem schrecklichen Erdbeben heimgesucht, dessen Stöße auf einem Raum von
1200 M., von N. nach S. gleichzeitig wirkten. Am folgenden Morgen fand
man, daß sich der Boden an der Küste 2 bis 4' , und 1 M. landeinwärts
5—7' gehoben hatte. Eine ähnliche Erscheinung fand daselbst 1835 Statt.
Inseln haben sich im mittelländischen Meere erhoben: die Erhebung zwischen
den liparischen Inseln 187 v. C. G., die Erhebungen neuer Inseln bei San-
torin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone, die
Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im Jahre 1338, bei Cypern im
Jahre 1822, die im Jabre 1831 erhobene und wieder verschwundene Insel
Ferdinanden. In der Nähe von St. Michael, einer Insel der Azoren, versuch-
ten im Jahre 1628 oder 1638, 1720 und 1811 neue Inseln emporzusteigen.
In manchen Gegenden hat ein mehrmaliges Sinken und Steigen des Bodens
Statt gefunden. Die Trümmer des Serapions-Tempels von Pozzuoli bei
Neapel liegen jetzt im Meeresniveau; die noch stehenden Marmorsäulen sind
in 19' Höhe von Bohrmuscheln, welche nur im Meere leben, angebohrt;
daher muß ver Boden gesunken und dann wieder gehoben worden sein. Der
Boven im Becken von Paris und von London, so wie die S.o. Küste von
England besteht aus Lagern, die abwechselnd aus dem Meere und aus Süß-
wasser abgelagert sind. Beispiele von Senkungen des Bodens sind nicht selten.
Auf Java versank 1772 bei dem Ausbruch eines Vulkans ein Strich Landes
von 15 M. Länge und 6 M. Breite. Alis Jamaika stürzte 1692 ein Strich
Landes von c. 1000 Morgen plötzlich ein. Während eines Erdbebens sank
der Boden am östlichen Mündungsarme des Indus um 18'. In Caracas sank
1790 während eines Erdbebens ein Stück des Bodens und an seine Stelle
trat ein See von 800 Ellen Durchmesser und 100' Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: C._G. Michael Ellen_Durchmesser
Extrahierte Ortsnamen: Catania Messina Syrien Spanien Peru Lima Quito Caracas Caracas Lissabon Skandinavien Island Südtheil_Grönlands Ontario-
See Skandinavien Cypern Neapel Paris London England Jamaika Caracas
164
B. Der Mittelpunkt des arabischen Erdbebenkreises
scheint der ruhende Vulkan bei Medina zu sein. Zu demselben gehört der
ganze Westrand Arabiens, der noch thätige Centralvulkan der Insel Dschebel
Darr und die vulkanischen Sabugar-Jnseln im rothen Meere, die vulkanische
Insel Perim in der Straße Bab el Mandeb und Habesch (s. §. 106 B. S. 132).
C. D i e E r d b e b e n z o n e des T h i a n - S ch a n und der Dsungarei
ist reich an vulkanischen Erscheinungen. Der Hauptsitz der vulkanischen Wir-
kungen scheint der Thian-Schan zu sein, in dem vielleicht der drelgipflige
Bogbo-Oola ein Trachytberg ist. Andere vulkanische Punkte sind: der ruhende
Pe-Schan (d. h. weißer Berg), der thätige Vulkan von Hotfcheou (d. h.
Vulkan der Feuerstadt), die Solsatora von Bischbalik oder Urumtsi, der Jsse-
Kul See, der Alak-Kul (d. h. bunter See) mit dem ruhenden Kegelberg Aral-
tübe. Heiße Quellen und Erdbeben sind sehr häufig und letztere enden in
den vulkanischen Punkten bei Ridderski im W. Altai. Diese Punkte empfangen
auch Stöße
v. von der Erdbebenzone des Altai, dessen Mittelpunkt die
Einsenkung des Baikal-Sees bildet. Es würden sich also an den obgenannten
Punkten zwei Erschütterungskreise schneiden.
E. Die übrigen Gebiete Asiens sind gleichfalls reich an vulka-
nischen Erscheinungen. Der Westrand des hinter-asiatifchen Hochlandes, der
Hindu-Kusch, der Himülaya, das Tiefland des Indus und Ganges, besonders
der vulkanische Boden des Halb-Jnsellandes Kutsch und Dekans werden öfters
von starken und weitverbreiteten Erdbeben heimgesucht. Auch China, besonders
das Tiefland wird von häufigen Erdbeben heimgesucht. Von thätigen Vulka-
nen in diesen Gebieten wird nichts berichtet, aber beiße Quellen finden sie in
den genannten Ländern. Auch finden sich in verschiedenen Gegenden des chine-
sischen Alpenlandes und des Nan ling Feuerbrunnen (Ho tsing) und leuchtende
Berge (Ho schau), welche aber wahrscheinlich von Erdbränden, von in Brand
gerathenen Kohlenlagern herrühren Ob nun die vulkanischen Punkte der genannten
Länder einem oder mehreren Erschütterungskreisen angehören, ist noch ungewiß.
F. Auch sann'man noch nicht bestimmt darüber entscheiden, zu welcher
Erdbebenzone die Reihenvulkane der südost- und ost-asiatischen
Inselkette gehören, auf welchen sich so viele thätige und erloschene Vulkane
befinden, welche so oft von den furchtbarsten Erdbeben heimgestlcht werden.
§. 147.
Die Verbreitung der Fossilien.
Asien ist sehr reich an Fossilien aller Art; die Verbreitung derselben ist
aber noch nicht genau ermittelt.
A. Die Metalle: Gissd aus Nord-Asien 21,592, aus Süd-Asien
51,000 Köln. Mark; Silber aus Nord-Asien 85,224, aus Süd-Asien 107,000
K. M.; Platina im Ural; Zinn besonders in Hinter-Iudien; Quecksilber;
Kupfer; Eisen; Blei.
B. D ie erdigen Fossilien: Spinell, Ceylonit, Amethyst, Chryso-
beryll, Rubin, Smaragd, Topas, Saphir, Diamant im Dekan und im Ural,
Opal, Bergkrystall, Milchquarz, Chrysopras, Chaleedon, Onyr, Sardonyr,
Carneol, Katzenauge, Achat, Jaspis, Chrysolith, Turmalin Granaten, Hya-
zinthen.
C. D i e salzigen Fossilien: Salz, Salpeter, Vorar, Soda.
v. Die brennbaren Fossilien: Steinkohlen besonders in Vorder-
Jndien und China,'Schwefel, Erdöl oder Naphta, Asphalt, Bernstein.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
214
Mündungen, deren man 29 gezahlt hat, besetzt; dieselben erreichen im Oe rasa
Jökull 6030", im Heckla 503s)^. 111. Die Insel Jan Mayen tragt den
Vulkan Beeren Berg und die Inselgruppe Spitzbergen steigt pon ihren
Küsten aus zu gewaltigen Bergen und Gebirgen empor.
Drittes Kapitel.
Die g e o g n o st i sch e Beschaffenheit.
§. 185.
Uebersicht.
Die geognostische Beschaffenheit Europas ist am genauesten untersucht.
Die verschiedenartigen Felsbildungen nehmen in diesem Erdtheile keine so großen
Länderräume ein, wie in den andern Kontinenten, sondern der Ausbildung des
Erdtheils ^entsprechend, treten oft in verhältnißmäßig beschränkten Räumen die
Gesteine in großer Mannigfaltigkeit auf, und bedingen die schöne Abwechslung der
Bergformen. In den folgenden §. §. geben wir einen gedrängten Ueber-
blick über die räumliche Verbreitung der wichtigsten Felsarten.
' §. 186.
Die geognostische Beschaffenheit des kontinentalen Dreiecks.
Die Gebirge und Hochebenen des kontinentalen Dreieckes von Europa
sind größtentheils aus neptunischen Gesteinen zusammengesetzt. Alle
Formationen der neptunischen Reihe, von den Gliedern des llebergangsgebirges
bis zu den verschiedenen Straten des tertiären Gebirges treten in größerer
oder geringerer Mannigfaltigkeit, in sehr verschiedener Ausdehnung, in den
mannigfaltigsten Lagerungsverhältnissen auf. Die neptunischen Gesteine sind
aber an vielen Orten auf die mannigfaltigste Weise von Urgeb irg s arten
gehoben und durchbrochen worden, welche aus großen Spalten aus dem Innern
der Erdrinde hervorgedrungen sind, oder von vulkanischen Gesteinen
meistens stockartig durchsetzt. In den Tiefebenen des kontinentalen Drei-
eckes nehmen das Diluvium und Alluvium den größten Raum ein; aus
den Schuttebenen ragen jedoch an manchen Punkten diejenigen Gebilde hervor,
welche die Grundlage ausmachen oder erheben sich vulkanische Massen, in insel-
förmiger Gestalt.
A. Das Alpenland bildete einst ein aus neptunischen Felsarten zu-
sammengesetztes Plateau, dessen Höhe wohl schwerlich das Meeresniveau erreicht
haben mag. Seine jetzige Gestalt und Höhe verdankt es mehreren Hebungen,
welche wahrscheinlich dssrch den Melaphyr hervorgebracht worden sind. Die
Bewegungen desselben öffneten in dem Flötzplateau zu verschiedenen Zeiten eine
Spalte, aus welcher die primitiven Gebirgsarten hervorstiegen, während die
horizontalen Schichten der neptunischen Gesteine gehoben und geneigt wurden.
Der schwarze Porphyr erscheint aber nur dann, wenn die aus der Spalte auf-
steigenden Urgebirgsmassen so weit erhoben wurden, daß er unter ihnen weg
die Oberstäche berühren konnte; daher sieht man ihn vorzüglich an den Rän-
dern der Spalte, wo das Gebirge in die Ebene auslauft. Die Mitte des
Alpenlandes nehmen 1. die Ur-Alpen ein, in welchen als vorherrschende
Gesteine Granit, Gneus und Glimmerschiefer auftreten, während Syenit, Gabbro,
Serpentin, Talk und Chloritschiefer, so wie Massen von Thonschiefer und körni-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Jan_Mayen Gabbro
Extrahierte Ortsnamen: Heckla Spitzbergen Europas Europa Rän-
218
die Thätigkeit des vulkanischen Heerdes, dem die ruhenden Feueressen des Sub-
Apennin ihr Dasein verdanken. Im nördlichen Theile des toskanischen Sub-
Apennin findet man eine Menge kleiner rauchender Löcher und Spalten, Lagoni
genannt, welche stinkende, schwefliche Gasarten aushauchen, und der ganze
Boden ist hier, wie* überhaupt in den meisten Gegenden des toskanischen Sub-
Apennin von solchen Dünsten durchdrungen. Dieselben verursachen in Ver-
bindung mit den Versumpfungen der Thäler und Küsten, die böse Lust, aria
cativa genannt, durch welche die einst so blühenden Küstengegenden und ein
Theil des Sub-Apennin in Einöden verwandelt worden sind. Der vulkanische
Heerd Italiens äußert sich aber besonders in dem vulkanischen Bezirk von
Neapel. Derselbe dehnt sich von dem Vesuv durch die phlegräischen Felder
nach Prociva und Jschia linienartig von Sw. nach No. aus. Aus drei
Gruppen besteht dieser Bezirk: aus den vulkanischen Inseln Jschia und Procida,
aus den phlegräischen Feldern '(den Monte Nuovo, den Monte Barbars, den
Averner See. den Lucriner-See und die Solfatara bei Pozzuoli begreifend)
und aus dem doppelgipfligen Vesuv. Innerhalb dieses Vulkanbezirkes entwickelt
sich die vulkanische Kraft in einzelnen Ausbrüchen von beträchtlicher Anzahl
und an ungleich vertheilten Punkten, allein ein großer Theil ihrer Wirkungen
ist auf.den Vesuv beschränkt, dessen erster bekannter Ausbruch im Jahre 63 n.c. G.
erfolgte und mit seinem Aschenregen die Städte Herculanum, Pompeji und
Stabiä bedeckte. Merkwürdig ist die in den phlegräischen Feldern erfolgte
Bildung des Monte Nuovo im Jahre 1538, und die mit den Eruptionen und
Erdbeben des vulkanischen Bezirks in Verbindung stehenden Hebungen und
Senkungen in der Bai von Baja. Vi. Die iberische Halbinsel bildet
ein großes aus llrgebirgsarten und neptunischen Gesteinen zusammengesetztes
Hochland, in dem auch an manchen Stellen vulkanische Gesteine auftreten, N'ie
z. B. in der Gegend von Lissabon und am Kap St. Vincent. Die Pyrenäen
zeigen eine sehr symetrische Anordnung ihres geognostischen Baues. Urgebirgs-
arten scheinen die Grundlage zu bilden; sie sind aber meistens von Uebergangs-
gesteinen oder secundären Felsarten bedeckt; diese, besonders die erstern, nehmen
den größten Theil der Gebirgsoberfläche ein. Vh. Die Gebirgsarten der
Bretagne und Cotantin gehören hauptsächlich dem Urgebirge und Ueber-
gaiigsgebirge an; Flötzgebirgsarten treten an der Ostgrenze dieses Gebietes aus.
§. 188.
Die geognostische Beschaffenheit der Inseln.
A. D ie kontinentalen Inseln Europas sind von verschiedener
geognostischer Beschaffenheit. I. Die kleinern Inseln, öfters als abge-
rissene Glieder des Festlandes erscheinend, bestehen aus denselben Gesteinen,
wie die benachbarten Küsten. Manche sind jedoch auch vulkanischer Natur,
wie die thracischen Inseln und die Reihe der Trachyt-Jnseln, im Archipel der
Cykladen, welche von der Halbinsel Methone ausgehend über Aegina, Hydra,
Spezia, Spetzo pulo, Beto pulo, Falkonera, Anti-Milo, Milo, Argentiera,
Polina, Santorin, Therasia bis Apronisi ziehen Die drei letztern bilden ein
zusammengehöriges Ganze, einen Erhebungskrater, in dessen Mitte sich die
Insel Hiera 184 v. C. G. erhoben hat. Ebenso wurde auf Methone wahr-
scheinlich um 290 v. C. G. ein Hügel gebildet. Auch die liparischen oder
äolischen, so wie die pontinischen Inseln sind Strandorte von Kratern, auf
erstern ist der Monte Schicciola auf der Insel Stromboli und der Gipfel des
Vulkano immer noch thätig. Ii. Die größern kontinentalen Inseln
treten auch in geognostischer Beziehung als selbstständigere Glieder auf. 1.
Sicilien besteht größtentheils aus der Juragruppe und der Kreideformation,
denen sich die obersten Schichten der tertiären Formation anlagern; die pri-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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mittuen Gesteine bilden nur das pelorische Gebirge. Vulkanische Felsarten
treten an verschiedenen Orten auf, besonders im riesenhaften Kegel des Aetna,
ein thätiger Vulkan, dessen Ausbrüche v. C. G. auf 11, nach C. G. bis zum
Jahre 1832 auf 60 sich belaufen. Das Verbindungsglied zwischen ihm und
dem Vesuv bilden die liparischen Inseln, er selbst aber liegt auf einer unge-
heuren Spalt, die Sieilien von No. nach Sw. durchschneidet, und in deren
Verlängerung im Jahre 1831 die Insel Ferdinanden emporgehoben wurde, aber
nach einigen Monaten wieder verschwand. 2. Die Gebirge Sardiniens sind
meistens aus Ur- und Uebergangsgefteinen, oder aus tertiären Kalkschichten
aufgebaut; letztere werden an vielen Stellen von vulkanischen Gebilden über-
ragt. 3. Corsika's waldreiche Gebirge gehören dem Urgebirge an. 4. In
Großbritanien werden die Hügelreihen des So. England aus den For-
mationen des Keupers, Lias, Jurakalkes, der Kreide und tertiären Bildungen
formirt, in der penninischen Kette aber ist hauptsächlich die Steinkohlenfor-
mation verbreitet. Dieselbe findet sich auch im Gebirgsland von Cornwales
und Devonshire,, so wie tn Wales, wird aber sehr beschränkt durch das weit
verbreitete Uebergangsgebirge, das von Plutonischen und vulkanischen Gebirgs-
arten häufig durchbrochen ist. Dasselbe ist auch der Fall bei den Uebergangs-
gebilden, aus welchen die eambrische Gebirgsgruppe und das schottische Grenz-
gebirge zusammengesetzt ist. Mittel- und Hoch-Schottland besteht aus Urge-
birgsarten, besonders aus Glimmerschiefer; dieselben Verhältnisse zeigen auch
die Hybriden, Orkaden und Shetlands-Inseln; übrigens tragen auch basaltstche
Gesteine viel zur Bildung der Hebriden bei. 5. Die Mitte Irlands wird
von neptunischen Gesteinen ausgefüllt, von denen das Steinkohlengebilde und
die Kreide öfters einen sehr großen Raum einnehmen. Die isolirten Berg-
gruppen in S. und N. der Centralebene bestehen größtentheils aus dem lleber-
gangsgebirge, das öfters von Plutonischen und vulkanischen Gesteinen unter-
brochen wird. (Der basaltische Riekendamm in der Grafschaft Antrim).
B. Die o eeanischen Inseln sind rund geformt und vulkanischer
Natur. Auf den liparischen Inseln sind der Monte Schieeiola, die In-
sel Stromboli und der Gipfel Vuleano immer noch thätig. Besonders aber
öffnen sich auf Island viele vulkanische Mündungen, von denen 29 Feuerberge,
jedoch keineswegs beständig offene Essen sind, sondern nur einzelne Ausbrüche
gehabt haben. Die vulkanischen Erscheinungen finden sich hauptsächlich in einem
breiten Trachytgürtel, der die Mitte der Insel einnehmend von Sw. nach
No. quer durch die Insel zieht und von einem großen Längenthal durchfurcht ist:
an den Trachytgürtel lagern sich zu beiden Seiten Basaltfelder, welche den
So. und Nw. der Insel ausfüllen. Innerhalb des Trachytgürtels liegen die
thätigen Vulkane, worunter der Hekla u. a. Die in großer Menge auk Island
vorkommenden heißen Quellen, worunter der Geyser, ein natürlicher Spring-
brunnen, der sein heißes Wasser bis zu einer Höhe von 100' und 200' empor-
schleudert, stehen mit der vulkanischen Beschaffenheit der Insel in innigster Ver-
bindung.
§. 189.
Die Erdbebenzonen.
Europa gehört zwei Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mit-
telländischen Meeres und dem isländischen Erschütterungskreis.
A. Der Erschütterungskreis des mittelländischen Meeres
erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum. kaspischen See un d bis zum
persischen Meerbusen im O., und steht hier mit den Erdbebenzonen des S. und
innern Asien in Verbindung. Die Länge dieses Erschütterungskreises beträgt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: England Wales Irlands Island Island Europa
65
Dex Zusammenhang zwischen den Erdbeben und den
vulka nisch en Erscheinungen ist unzweifelhaft. Die Erscheinun-
gen des Vulkanismus und kes Erdbebens sind nur verschiedene Aeußerungen
eines und desselben Wirkens, trelches seinen Sitz unter der obern uns bekann-
ten Rinde der Erde hat. Die Vulkane sind als Ausgangs- und Ableitungs-
Kanäle für dasjenige anzusehen, was die Erdbeben verursacht.
v. Die warmen Quellen sind den bisher erwähnten Er-
scheinungen verwandt. Sie find als eine, mit demselben Processe im
Innern der Erde, welche die vulkanischen Ausbrüche und die Erdbeben hervor-
bringt, in genauer Verbindung stehende Wirkung zu betrachten, und sowohl
ihre erhöhte Temperatur, als die ihnen beigemischten Gasarten und anderen
Substanzen, so wie ihr gewaltsames Aufsprudeln, da wo es vorkommt, muß
man als Wirkungen dieses Zersetzungsprocesses ansehen. In gewissen Gegen-
den bringen sowohl die heißen, als auch die kalten Quellen, N a p t h a, B ergo l,
und Asphalt mit aus der Tiefe hervor. Auch diese Quellen gehören, wie
es scheint, mit zu den angeführten, und ihre Eigenschaft, diese Erdharze in
ihrer erweichten oder öligen Gestalt zur Oberfläche emporzutreiben, scheint zu
bestätigen, daß Hitze und ein unterirdischer chemischer Proceß dabei thätig sei.
Diese Art von Quellen findet man häufig in vulkanischen Gegenden und in
den Richtungen der Vulkan- und Erdbebenzüge. Da man nun in einigen dieser
Gegenden gewisse Gattungen solcher Erdharze zugleich als Lager im Flötzge-
birge findet, so scheint zwar die Auflösung derselben durch die warnien Quellen
und das Emporbringen dieser Substanzen auf die Oberfläche als eine Folge
jenes Processes angesehen werden zu können, aber nicht alseine seiner Ursachen,
sonst müßte sie überall die Vulkane begleiten. In den Gegenden aber, wo die
Klötzgebirge keine Lager von Erdharzen enthalten, werden auch, selbst bei einer
vulkanischen Beschaffenheit solcher Gegenden die Naptha und Bergöl-Quellen
mangeln.
E. Was überdenursprungdervulkanischenerschei nungen
mit einiger Sicherheit gesagt werden kann, ist: daß der heutige
Vulkanismus gewissermaßen nur ein Nachhall von den weit mächtigeren Um-
wälzungen sei, tvelche die Erdoberfläche in vorgeschichtlicher Zeit erlitt; daß er,
im Verein mit der fast überall beobachteten Thatsache des Zunehmens der Boden-
temperatur mit der Tiefe, das Dasein eines noch feurigflüssigen Erdinnern
wahrscheinlich mache; daß er aus der Wechselwirkung zwischen diesem Innern
und der bereits erstarrten Erdkruste oder dem sie bedeckenden Wasser entspringe.
F. Die Länder, in welchen die vulkanischen Erscheinungen unter sich, die
Erdbeben unter sich und beide mit einander einen innigen und weit verbreiteten
Zusammenhang zeigen, bilden einen Er s ch ü tte run g s kr e i s. Ein solcher
Erschütterungskreis hat entweder einen Centralpunkt oder liegen in seiner Mitte
mehrere Hauptvulkane, von denen die Hauptstöße ausgehen. Gewöhnlich find
in der Mitte und in den derselben zunächstliegenden Gegenden der Erdbebenzone
die Erdbeben sehr häufig, ja sogar gewöhnliche, dem Boden eigenthümliche
Erscheinungen. Je weiter aber die Gegenden von der Mitte der Erdbebenzone
entfernt find, um so seltener und schwächer empfinden sie die Erdbeben.
§. 39.
Die neptunischen Gebirgsarten
find durch Wasser entstanden und offenbar aus Trümmern älterer zerstör-
ter Felsarten von den Fluthen zusammen getragen worden. Sie sondern sich
durch eine mechanische Agregation ihrer Theilchen in regelmäßige Platten,
Schichten genannt, welche für die neptunischen, versteinerungsführenden Fels-
arten charakteristisch sind. Die neptunischen Felsarten theilen sich in mehrere
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]