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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

2. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

3. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 62

1844 - Eßlingen : Dannheimer
62 Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge- birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit, Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört, und der Urkalk. ' §. 38. Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise. A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r, D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein, Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino, Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.). 8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel- berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe- bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions- Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen, und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus- wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott- ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge- stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder- holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender, erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er- scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef- tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig- sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile

4. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 63

1844 - Eßlingen : Dannheimer
63 treiben die Dampfe und elastischen Gase ans dem Innern nicht Lava uüd feurige Masten, sondern theils nur Luft und andere Gase, theils Master und Erde, als Schlamm empor. Dieß sind die Luft- und Schlammvulkane. In mehreren vulkanischen Gegenden findet man kraterförmige Vertiefungen, aus welchen dtirch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Erplosionen Dämpfe aufsteigen, welche bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre Schwefel und salinische Substanzen fallen lassen, die sich an den Rändern der Spalteit ab- setzen. Man nennt sie Solfa taren. Sie mögen die Ueberbleibsel alter Vnlkankratcr sein, die sich größtentheils geschlossen haben, und deßwegen keine eigentlichen Atiöbrüche mehr machen, weil vielleicht im Innern Höhlen und Spalten entstanden sind, welche den Dampfen einen leichteren und ununterbro- chenen Durchgang nach anderen, in der Nähe sich befindenden Schlünden ge- statten. 2. Die Erhebungs-Vulkane entstehen, wenn'das eingeschlossene Gas an einer Stelle hervorbricht, ohne daß die glühenden Massen empordringen. Sie finden sich gewöhnlich auf den hohen, runden Inseln und zeigeit sich be- sonders charakteristisch auf den canarischen Inseln. Sie steigen von dem Fuße und ringsum gleichförmig auf, allein immer in der Mitte, wo man den Gipfel erwarten sollte, Mgen sie eine mchr oder minder tief eingreifende, große kessel- förmige Vertiefung, welche gleichsam die hohle wichse des Kegels bildet, in welcher die Abhänge zusammenlaufen würden. Die Kesselvertiefung ist nahe kreisförmig, ringsum von steilen, zackigen Wänden umgeben, welche von der ansehnlichsten Höhe der Insel oft Plötzlich fast bis zur Meeresflache abstürzen; sie gewahrt einen höchst eigenthümlichen wilden Anblick. Die spanischen Bewohner der ca- narischen Inseln nennen diese Vertiefung In Caldera. Die Abhänge derselben sind von vielen schmalen und tief eingerisscnen Schluchten zerspalten, welche ringsum strahlenförmig von dem Mittelpunkte ausgehen, und scharf und steil abgerissen sind. Sie heißen Baranco’s. Nur selten stehen sie mit dem Innern der Caldera in Verbindung, und bei den meisten Inseln dringt nur ein Baranco in den Kessel. Durch dieses Eindringen aber wird die innere Struktur dieser Inseln lllosgelegt, und es zeigt sich, daß sie regelmäßiger ist, als man bei der Vorstellung von der Vulkanität. derselben erwarten möchte. Man sieht nemlich, daß die Gebirgsarten der Inseln deutliche Bänke bilden, welche ringsum regel- mäßig mit der Oberfläche parallel gehen; sie sind stets gleichförmig von dem Centrum der Inseln gegen den Rand geneigt, und indem man weniger anstei- gend durch diesen Baranco zum Innern fortschreitet, geht inan von den obern Schichten zu einer tiefern über, und erreicht endlich den Kern des Berges auf dem Boden der Caldera. Ein senkrechter Stoß von Unten nach Oben auf eine wagrechte feste Kruste muß solche Erscheinungen hervorbringen. Diese Kruste oder der vormalige Meeresgrund, über welchen vie Inseln hervortraten, wird an der Stelle bersten, wo die Kraft auf sie am heftigsten wirkt. Die vormals wagerecht auf denselben liegenden Schichten werden emporgetrieben werden und sich rings um das Centrum der gemeinsamen Erhebung aufrichten; sie werden strahlenförmig von dem Mittelpunkte aufgerissen werden und dadurch jene Baranco 8 erhalten, und an dem Mittelpunkte selbst wird eine mehr oder minder ansehnliche Weitung entstehen, welche die Caldera bildet. Das Ganze ist demnach das Werk einer mit vulkanischen Erscheinungen zusammenhängenden Erhebung. Man nennt deßwegen diese Inseln Erhebungsinseln, die kesselförmige Weitung in ihrer Mitte den Erhebungskrater. Bisweilen bricht auf dem Boden der Caldera ein Eruptions-Krater hervor, der von dem Rande der Caldera, wie von einem Walle, umgeben ist. So ist es bei dem stik von Teneriffa. Ii. Die Central- und die Reihen-Vulkane. 1. Die Central-Vul kane bilden immer die Mitte für eine Menge von Ausbrüchen, welche um sie her gleichmäßig nach allen Seiten hinwirken. 2. Die Reihen-Vulkane liegen hinter einander wie Esten auf einer großen Spalte.

5. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 64

1844 - Eßlingen : Dannheimer
64 Sie erheben sich entweder als einzelne Kegelinseln aus dein Grunde des Meeres, und dann läuft gewöhnlich ihnen zur Seite ein Urgebirge in derselben Rich- tnng; oder sie stehen ans dem höchsten Rücken dieser Gebirgsreihe selbst und bilden deren Gipfel. C. Die Erdbeben sind eine.erschütterung des festen Erdbodens, welche von Innen nach der Oberfläche wirkt. Die Ersch e inunge n' be i de n Erd- beben sind: Bewegungen des festen Bodens, welche theils wellenförmig, theils rüttelnd oder wirbelnd, theils stoßend sind. Erhebungen des Bodens, Zerreißen des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen Stoffen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landsecn oder größerer Flüsse, unterirrdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Tie Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen die Wirkungen auf Menschen und Thiere sind schon oft beobachtet worden. Stärke und Dauer der Erdbeben sind sehr verschieden. Manche Erdbeben scheinen an einen be- stimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt ; an- dere pflanzen sich auf ungeheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Syrien; von 1829 in Spanien; von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von 1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wo- durch Caracas zerstört wurde; eines der furchtbarsten und das am weitesten verbreitete Erdbeben war das von Lissabon 1755; seine Grenze ging durch das Atlasgebirge, Böhmen, bis zum finnischen Meerbusen, von hier mitten durch Skandinavien, nördlich von Island, durch den Südtheil Grönlands, den Ontario- See und die kleinen Antillen. Durch die vul ka n isch e n Au s br üch e und Erdbeben werden Hebungen und Senkungen des Bodens her- vorgebracht. Ganz Skandinavien ist in einer steten langsamen Hebung begriffen; im nördlichen Theil beträgt dieselbe in einem Jahrhundert etwa 5', im südlichen weniger. Die Küste von Chili wurde den 19. November 1822 von einem schrecklichen Erdbeben heimgesucht, dessen Stöße auf einem Raum von 1200 M., von N. nach S. gleichzeitig wirkten. Am folgenden Morgen fand man, daß sich der Boden an der Küste 2 bis 4' , und 1 M. landeinwärts 5—7' gehoben hatte. Eine ähnliche Erscheinung fand daselbst 1835 Statt. Inseln haben sich im mittelländischen Meere erhoben: die Erhebung zwischen den liparischen Inseln 187 v. C. G., die Erhebungen neuer Inseln bei San- torin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im Jahre 1338, bei Cypern im Jahre 1822, die im Jabre 1831 erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdinanden. In der Nähe von St. Michael, einer Insel der Azoren, versuch- ten im Jahre 1628 oder 1638, 1720 und 1811 neue Inseln emporzusteigen. In manchen Gegenden hat ein mehrmaliges Sinken und Steigen des Bodens Statt gefunden. Die Trümmer des Serapions-Tempels von Pozzuoli bei Neapel liegen jetzt im Meeresniveau; die noch stehenden Marmorsäulen sind in 19' Höhe von Bohrmuscheln, welche nur im Meere leben, angebohrt; daher muß ver Boden gesunken und dann wieder gehoben worden sein. Der Boven im Becken von Paris und von London, so wie die S.o. Küste von England besteht aus Lagern, die abwechselnd aus dem Meere und aus Süß- wasser abgelagert sind. Beispiele von Senkungen des Bodens sind nicht selten. Auf Java versank 1772 bei dem Ausbruch eines Vulkans ein Strich Landes von 15 M. Länge und 6 M. Breite. Alis Jamaika stürzte 1692 ein Strich Landes von c. 1000 Morgen plötzlich ein. Während eines Erdbebens sank der Boden am östlichen Mündungsarme des Indus um 18'. In Caracas sank 1790 während eines Erdbebens ein Stück des Bodens und an seine Stelle trat ein See von 800 Ellen Durchmesser und 100' Tiefe.

6. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 115

1844 - Eßlingen : Dannheimer
115 B. D ie K ü ste u des süd-atlantischen Oceans sind in Afrika und in Südamerika einförmig, und daher weniger günstig für Schifffahrt und Handel. 8- 82- Die Winde. A. Die Passäte wehen ans dein atlantischen Ocean dom 28" N.br. bis zum 220 S.br. Ihre Grenzen werden durch den scheinbaren Lauf der Sonne aber etwas verrückt, und zwar so, daß die Polargrenze des Passats im nord- atlantischen Ocean wahrend der Winter-Monate auf 25", im Frühling und Herbst auf 28", im Sommer auf 31" N.br. trifft. Auf der Nordfeite des Aequators weht der No.-, ans der Südseite der So.-Passat. Beide Passate sind durch die Zone der veränderlichen Winde und der Windstillen - voneinander getrennt, welche im Allgemeinen zwischen 2^/»o lind 8'/4" N.br. liegt. B. Die Zone der veränderlichen Winde liegt jenseits der Polar- grenzen der beiden Passate. Im nord-atlantischen Ocean -sind die S.w.-, im süd-atlantischen die N.w.-Winde vorherrschend. §. 63. Die S t r ö m.u n g e u. A. Die Strömungen des offenen Oceans. I. Derkap-Strom. Zwei Seeströine, der eine ans dem Kanal von Mozambique, der andere un- mittelbar vom hohen Meere, S. von Madagaskar kommend, vereinigen sich an der afrikanischen Küste am Kap Padron und bilden den Kap-Strom. Es ist ein Strom warmen Wassers, der in 36" S. Br. eine mittlere Wärme von 2\lu° besitzt. Sein warmes Wasser schüttet er in den süd-atlantischen Ocean aus, das sich jedoch bald mit dem kühleren Wasser desselben vermischt. Ii. Die süd-atlantische Strömung, eine Drift von 45t M. Geschwin digkeit in 24 St. und eine Fortsetzung des Kap-Stromes, führt das kältere Wasser der südlichen atlantischen Breiten längs der Westküste von Afrika, wo sie an der Congo-Küste und der Zaire-Mündung 111. zu dem mächtigen, sehr ausgedehnten Ae q natorial- Strom wird. Derselbe stießt im Durchschnitt mit einer Geschwindigkeit von 15 M. an einem Tage anfangs auf der Süd- seite, darkn zu beiden Seiten des Aequators von O. nach W. über den Ocean. In der Nahe der süd-amerikanischen Küste, dem Kap St. Roque gegenüber, spaltet er sich in einen nördlichen und südlichen Zweig. Dieser fließt Iv. als brasilianische Strömung, mit einer mittlern Geschwindigkeit von unge- fähr 5 M. in einem Tage, bis über den Wendekreis des Steinbocks hinaus, und wird, nachdem ihn die schwache Drift des. So.passats verstärkt hat, theils, wie es scheint, durch die Ausmündung des la Plata-Stromes, besonders aber durch die. aus S., vornemlich vom Kap Hoorn kommende Polar-Strömungen gegen O. abgelenkt. Daraus entsteht V. die südliche Verbindungs- Strömung, durch welche einer Seils die Wasser des atlantischen Oceans, andrer Seils die des antarktischen Meeres in das indische Meer zurückgeführt^ werden, indem jenes vom Kap der guten Hoffnung den Kreislauf dahin zurück über den Aeqnator und längs der brasilianischen Küste beschreibt. Vi. Der nördliche Zweig des Aequatorial-Strom es zieht längs der Küste von Guyana nach den Antillen, und erlangt in dieser Hälfte eine Länge von ungefähr 1000 M. Von der aequatorialen Strömung trennt sich mitten zwi- schen Afrika und Amerika genau unter dem Aequator ein N.w. Abfluß, • der aber sehr schwach fließt. Die Temperatur der Aequatorial-Strömung ist 8 *

7. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 164

1844 - Eßlingen : Dannheimer
164 B. Der Mittelpunkt des arabischen Erdbebenkreises scheint der ruhende Vulkan bei Medina zu sein. Zu demselben gehört der ganze Westrand Arabiens, der noch thätige Centralvulkan der Insel Dschebel Darr und die vulkanischen Sabugar-Jnseln im rothen Meere, die vulkanische Insel Perim in der Straße Bab el Mandeb und Habesch (s. §. 106 B. S. 132). C. D i e E r d b e b e n z o n e des T h i a n - S ch a n und der Dsungarei ist reich an vulkanischen Erscheinungen. Der Hauptsitz der vulkanischen Wir- kungen scheint der Thian-Schan zu sein, in dem vielleicht der drelgipflige Bogbo-Oola ein Trachytberg ist. Andere vulkanische Punkte sind: der ruhende Pe-Schan (d. h. weißer Berg), der thätige Vulkan von Hotfcheou (d. h. Vulkan der Feuerstadt), die Solsatora von Bischbalik oder Urumtsi, der Jsse- Kul See, der Alak-Kul (d. h. bunter See) mit dem ruhenden Kegelberg Aral- tübe. Heiße Quellen und Erdbeben sind sehr häufig und letztere enden in den vulkanischen Punkten bei Ridderski im W. Altai. Diese Punkte empfangen auch Stöße v. von der Erdbebenzone des Altai, dessen Mittelpunkt die Einsenkung des Baikal-Sees bildet. Es würden sich also an den obgenannten Punkten zwei Erschütterungskreise schneiden. E. Die übrigen Gebiete Asiens sind gleichfalls reich an vulka- nischen Erscheinungen. Der Westrand des hinter-asiatifchen Hochlandes, der Hindu-Kusch, der Himülaya, das Tiefland des Indus und Ganges, besonders der vulkanische Boden des Halb-Jnsellandes Kutsch und Dekans werden öfters von starken und weitverbreiteten Erdbeben heimgesucht. Auch China, besonders das Tiefland wird von häufigen Erdbeben heimgesucht. Von thätigen Vulka- nen in diesen Gebieten wird nichts berichtet, aber beiße Quellen finden sie in den genannten Ländern. Auch finden sich in verschiedenen Gegenden des chine- sischen Alpenlandes und des Nan ling Feuerbrunnen (Ho tsing) und leuchtende Berge (Ho schau), welche aber wahrscheinlich von Erdbränden, von in Brand gerathenen Kohlenlagern herrühren Ob nun die vulkanischen Punkte der genannten Länder einem oder mehreren Erschütterungskreisen angehören, ist noch ungewiß. F. Auch sann'man noch nicht bestimmt darüber entscheiden, zu welcher Erdbebenzone die Reihenvulkane der südost- und ost-asiatischen Inselkette gehören, auf welchen sich so viele thätige und erloschene Vulkane befinden, welche so oft von den furchtbarsten Erdbeben heimgestlcht werden. §. 147. Die Verbreitung der Fossilien. Asien ist sehr reich an Fossilien aller Art; die Verbreitung derselben ist aber noch nicht genau ermittelt. A. Die Metalle: Gissd aus Nord-Asien 21,592, aus Süd-Asien 51,000 Köln. Mark; Silber aus Nord-Asien 85,224, aus Süd-Asien 107,000 K. M.; Platina im Ural; Zinn besonders in Hinter-Iudien; Quecksilber; Kupfer; Eisen; Blei. B. D ie erdigen Fossilien: Spinell, Ceylonit, Amethyst, Chryso- beryll, Rubin, Smaragd, Topas, Saphir, Diamant im Dekan und im Ural, Opal, Bergkrystall, Milchquarz, Chrysopras, Chaleedon, Onyr, Sardonyr, Carneol, Katzenauge, Achat, Jaspis, Chrysolith, Turmalin Granaten, Hya- zinthen. C. D i e salzigen Fossilien: Salz, Salpeter, Vorar, Soda. v. Die brennbaren Fossilien: Steinkohlen besonders in Vorder- Jndien und China,'Schwefel, Erdöl oder Naphta, Asphalt, Bernstein.

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 238

1844 - Eßlingen : Dannheimer
238 in Dänemark -— Schweden -— dem östlichen Europa <8. 62° W. S. 77 W. N. 87 W. I" ganz Europa herrschen also Sw. und W. Winde vor; nur Finnland und Italien machen insofern eine Ausnahme, als in jenem Lande die Richtung, vielleicht wegen res bosnischen Meerbusens, mehr S. ist, in Italien aber dmch die von den Alpen herabstürzenden Winde mehr nach N. gekehrt wird. 1!. Die mittlere Luftströmung ist jedoch nur etwas durch Abstraktion Gefundenes. Die Sw. und W. beobachten nemlich nicht jene strenge Regel- mäßigkeit und Beständigkeit, durch welche die Winde der heißen Zone ausge- zeichnet sind, sondern sie sind veränderlich. Hat nemlich der Wind eine Zeit- lang aus Sw. oder W. geblasen, so nimmt die Zahl der Winde aus verschie- denen Richtungen auf beiden Seiten der Luftströmung wieder ab und erreicht an den meisten Orten ein zweites Marimum in No., seltener in N. oder O. Sonach müssen wir in Europa, wie überhaupt in der N. Halbkugel, zwei vor- herrschende Winde annehmen, den Sw. und den No. Wind. Der erstere ist der herabsinkende Passat; der No. Wind aber ist der in höheren Breiten vorherrschende Wind. (vgl. §. 58. B. Ii. S> 91). C. In manchen Gegenden Europas nehmen die Winde den Charakter von Glu th winden an. So weht in Andalusien der Solano, ein So. oder S. Wind, in Italien der Sirocco, der als Föhn bis ins Alpenland und in die Ebenen Ungarns eindringt; in den Steppenge- genden des S. Rußland erreichen die heißen Winde oft eine sehr große Stärke. A. Europa liegt in der Zone der b est an di g en Nied er sch lä g e; jedoch regnet es in Europa nicht gleich viel an allen Orten, l Die Regen-; menge nimmt von S. gegen N. ab. In Italien, am Fuß der Alpen, beträgt das jährliche Regenquantum 50"« bis 00", in England 20" bis 40", im Dl. Deutschland 25", in St. Petersburg nur 17". Ii Die Regen- menge nimmt ab von den Küsten gegen das Innere des Lan- des. Während die Regenmenge an den W. Küsten von Großbritanien, Frank- reich und Portugal jährlich 30" bis 35", an einigen Orten, wie zu Bergen in Norwegen 80" und zu Coimbra in Portugal sogar 111" beträgt, sinkt sie im Innern von Europa, von Mähren an durch Polen und Rußland auf 15" herab, und mißt an den Grenzen von Europa und Asien nur noch 14". Iii. Die Regenmenge nimmt im Ahlgemeinen von der Tiefe nach der Oöhe zu ab, wenn dieselbe aus wasserlosen, trockenen Hochebenen besteht, die von Randgebirgen chegrenzt sind. An den Küsten von Spanien und Portugal beträgt die jährliche Regenmenge 25" bis 35", auf dem Pla- teau von Alt- und Neu-Kastilien, das sich 2000' bis 2500' über d. M. er- hebt und den feuchten Winden durch die Randgebirge verschlossen wird, ist sie auf 10" herabgesunken. So beträgt die Regenmenge in Bergen 80", zu Stockholm aber, wo die feuchten Westwinde bereits als Landwinde erscheinen, indem sie schon längs der Westküste ihren Wassergehalt ausgegossen haben, nur 17 '/2". Iv. 'Die Regenmenge nimmt aber auch von der Tiefe zur Höhe zu, wenn die Höhe aus Gebirgen besteht. So ist der Einfluß der Alpen auf die Regenmenge sehr bedeutend. Während die jährliche Regenmenge im mittlern Rhein-Thal und auf der bairischen Hochebene nur 21" beträgt, ist sie am Fuß der Alpen, in Bern und Tegernsee fast noch mehr, als noch ein- mal so groß, nemlich 43", und beträgt auf dem St. Bernhard fast das Drei- fache; ja in dem O. Gebiet der Alpen steigt sie sogar bis auf 100". §. 204. Die wäßrigen Niederschläge.

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 77

1844 - Eßlingen : Dannheimer
77 zusammendrängten Fluthwaffer auf submarine K tippen oder sehr schmale Ausgänge, so veranlassen sie wirbelnde Strömungen oder Me er esstrude l. Solche Meeres- sirudel sind die Scylla und Charybdis ln der Meerenge von Messina, der cha lcid ische Strudel in der Meerenge zwischen Ncgroponte und dem festen Lande von Griechenland, der Mal- oder Mosköe-Strom in den Loffodden, Ver heftige Wirbel am Felsen Stamböe-Mönch auf den Far-Oeern, die Strudel im bothnischen Meerbusen, im Long Island Sunde u.a.o.^ Binnen- meere, welche mit dem Ocean nur durch eine schmale Oeffnung in Verbindung stehen, haben entweder gar keine oder doch nur eine sehr geringe Ebbe und Fluth, weil sie der Anziehungskraft des Mondes und der Sonne nicht Flache genug dar- bieten. So hat die Ost-See und das schwarze Meer gar keine Gezeiten im mittelländischen Meere steigt die Fluth an manchen Stellen nur bis 2‘. B. Die Wellen-B ewegung des Meeres besteht in einem pendel- artigen Schwingen des Wassers, welches durch die Einwirkung des Windes auf die Oberfläche desselben hervorgebracht wird. Die Größe der Wellen oder der Unterschied zwischen der Vertiefung, dem Wellenthale, und der Erhöhung, dem Wellenberge, hängt von der Stärke des Windes ab, und soll bei heftigen Strömen auf 20', 30' ja 60' steigen. In einer Tiefe von 90' spuren die Taucher auch Bei der größten Unruhe des Meeres keine Be- wegung mehr. Die Gestalt und Größe der Meereswellen wechselt nach der Tiefe des Meeres und nach der Größe der in Bewegung versetzten Fläche. Wo das Wasser vielen Widerstand findet, und die geringe Tiefe und Ausdehnung ein Stoßen desselben auf dem Grunde oder an der Küste veranlaßt, wird die Form der Wellen kurz gebrochen und unregelmäßig sein, in tiefen großen Meeren dagegen sind die Wellen lang und breit, und folgen in regelmäßigem Anschwellen und Niedersinken. 'Diese letztere Form ist daher den Seefahrern die angenehmste', weil sie dem Schiffe eine gleichförmig schaukelnde Bewegung ertheilt ; die erstere dagegen veranlaßt ein unangenehmes und gefährliches Nütteln. Wo das Meer gegen eine flache Küste stößt, da wird die Kraft der Wellen ge- brochen; wo aber der Anstoß gegen steile Wände und Klippen geschieht, werden die Wellen mit Heftigkeit emporgeschleudert und veranlassen die gefährlichen Brandungen. Am furchtbarsten ist aber die Kraft der Wellen, wenn das Tobey des Sturmes aufgehört hat. Die Wassermasse verweilt in diesem Falle oft Tage lang in den ihr mitgetheilten Schwankungen, und da der Wind die Höhe der kleinen Wasserberge nicht mehr niederdrücken kann, so erheben sie sich höher und mit spitzeren Gipfeln als vorher; es entsteht ein unregelmäßiges heftiges Schwanken, von den Schiffern hohle See oder Dein in ge genannt, das die Schiffe so furchtbar schüttelt, daß Alles aus seinen Fugen gerissen würde, wenn es lange Zeit anhalten würde. Um die Wellenbewegung des Meeres zu unterdrücken, hat man schon seit alter Zeit das Ausgießen von Oel mit Er« folg angewendet. C. Di e Meeresströmung en. I. Die Strombewegungen des Meeres können hervorgebracht werden durch einen äußern Druck, durch eine Verschiedenheit in der Wärme und dem Salzgehalt der oceanischen Wasser, durch das periodische Schmelzen des Polareises, und durch eine unter verschie- denen Breiten ungleich erfolgende Ausdünstung. Alle diese Ursachen haben aber ihren letzten Grund in den Wärmedifferenzen verschiedener Gegenden, da- her man sagen kann: die Strömungen des Meeres find im Allgemeinen durch Wärme-Verschiedenheiten bedingt. Ii. Der Richtung nach unterscheidet man zwei Hauptarten von Meeresströmungen die Pvl a rströmun ge n und die Ae qu atorial- Str ö mun gen. 1. Die Polarströmungen fließen von den Polen gegen den Aequator, also von N. nach S. oder von S. nach N. in der Richtung der Meridiane. Sie entstehen dadurch, daß das kältere Wasser der Polar-Gegenden nach dem Aequator strömt, um den durch die stärkere Verdanlpfung in den niedern Breiten entstandenen Wasserverlust wieder zu ersetzen.

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 87

1844 - Eßlingen : Dannheimer
87 geringer als auf der nördlichen, d. Endlich ist dieser Untersclsieb in der neuen Wett ans der nördlichen Halbkugel größer als in den »restlichen Gegenden der alten Welt. F. Die geographische Vertheilnng der Wärme nach senk- rechter Ausdehnung. I. Die Ursachen, welche die Wärme- Abnahme mit der Zunahme der absoluten Höhe bedingen. Die Dichtigkeit der Luftschichten nimmt um so mehr ab, je höher man sich in der Atmosphäre erhebt. Je geringer aber die Dichtigkeit der verschiedenen Luft- schichten ist, desto mehr erleichtern sie den Sonnenstrahlen den freien Durch- gang und werden deßhalb um so weniger erwärmt. Daher wird die Temperatur der Luftschichten um so geringer, je mehr man vom Mcereöniveau aus an einem Gebirgsabhang in höhere Luftschichten hinaufsteigt. Die Temperatur-Abnahme mit der zunehmenden Höhe wird aber auch von der Beschaffenheit des Bodens bedingt. Aus steil ansteigenden Bergen nimmt die Teinperatnr schnell ab, weil die Luftschichten statt den Bergabhang unmittelbar zu berühren , auf andern Luftschichten ruhen. Bei engen Thälern und Hochebenen, die sich stärker er- wärmen, ist dieß nicht der Fall, daber hier die Wärme-Abnahme langsanier erfolgt. Unter den Tropen ist die Wärme-Erregung aus Ebenen größer, als auf steilen Bergabhängen; denn jene werden von den Sonnenstrahlen ganz oder fast senkrecht, diese aber unter einem spitzen Winkel getroffen; unter höhen: Breiten dagegen findet auf den der Sonne zugewendeten Bergabhängen das Gegentheil Statt. Hieraus folgt, daß in der gemäßigten Zone die Wärme-Ab- nahme ans den südlichen Abhängen der Gebirge langsamer ist, als auf den nördlichen. Ii Der mittlere Werth d e r T e m p e r a t u ü- A b n a h m e mit der Höhe ist noch nicht genau ermittelt. Ih. Die Temperatur-Abnahme mit der Höhe ist von dei: Jahreszeiten und von den Tageszeiten abhängig. Sie erfolgt in den Sommer-Monaten rascher als in der kalten Jahreszeit, und nimmt zu den Tagesstunden der größten Wärme am schnellsten, zur Zeit des Sonnenaufgangs dagegen am langsamsten ab. Dieß, rührt davon her, daß mit der Zunahme der Höhe die jährlichen und täglichen Temperatur- Veränderungen sich vermindern und endlich in einer gewissen Höhe gai:z ver- schwinden. Diese Höhe schätzt man für die gemäßigte Zone auf 36,000' bis 42,000'. Iv. Aus dem Gesetz der Abnahme der Wärme vom Aequator nach den Polen folgt, daß man auch in senkrechter Wichtung unter den Tropen später eine geringere Tenrperatur findet, als in der gemäßigten und kalten Zone. Dieß zeigt folgende Tafel, welche eine Uebersicht der mittlern Temperatur des Jahres enthält, die verschiedenen Höhen der heißen und gemäßigten Zone angehört. Höhe über dem Meere. Mittlere Temperaturen in Süd-Amerika 10° S. bis 10° N.br. Mexiko 17° bis 21° N.br Europa 45° bis 47“ N Br. 0' 270,5 26«,0 120,0 3,000 20,5 19,8 5,6 6,000 18,0 18,0 0,2 9,000 13,5 14,0 4,8 12,000 6,8 7,5 . 15,000 1,5 1,9 V Die Temperatur-Abnahme mit der zunehmenden Höhe be- dingt die Höhe der Schneegrenze. Je höher man an einem Gebirgs- abhang hinaufsteigt, desto geringer wird die Wärme. Dieselbe ist am Ende nicht mehr im Stande den im Winter gefallenen Schnee in dep warmen Jahres- zeit zum Schmelzen zu bringen. Man nennt daher diejenige Höbe über der
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