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11. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 219

1844 - Eßlingen : Dannheimer
219 mittuen Gesteine bilden nur das pelorische Gebirge. Vulkanische Felsarten treten an verschiedenen Orten auf, besonders im riesenhaften Kegel des Aetna, ein thätiger Vulkan, dessen Ausbrüche v. C. G. auf 11, nach C. G. bis zum Jahre 1832 auf 60 sich belaufen. Das Verbindungsglied zwischen ihm und dem Vesuv bilden die liparischen Inseln, er selbst aber liegt auf einer unge- heuren Spalt, die Sieilien von No. nach Sw. durchschneidet, und in deren Verlängerung im Jahre 1831 die Insel Ferdinanden emporgehoben wurde, aber nach einigen Monaten wieder verschwand. 2. Die Gebirge Sardiniens sind meistens aus Ur- und Uebergangsgefteinen, oder aus tertiären Kalkschichten aufgebaut; letztere werden an vielen Stellen von vulkanischen Gebilden über- ragt. 3. Corsika's waldreiche Gebirge gehören dem Urgebirge an. 4. In Großbritanien werden die Hügelreihen des So. England aus den For- mationen des Keupers, Lias, Jurakalkes, der Kreide und tertiären Bildungen formirt, in der penninischen Kette aber ist hauptsächlich die Steinkohlenfor- mation verbreitet. Dieselbe findet sich auch im Gebirgsland von Cornwales und Devonshire,, so wie tn Wales, wird aber sehr beschränkt durch das weit verbreitete Uebergangsgebirge, das von Plutonischen und vulkanischen Gebirgs- arten häufig durchbrochen ist. Dasselbe ist auch der Fall bei den Uebergangs- gebilden, aus welchen die eambrische Gebirgsgruppe und das schottische Grenz- gebirge zusammengesetzt ist. Mittel- und Hoch-Schottland besteht aus Urge- birgsarten, besonders aus Glimmerschiefer; dieselben Verhältnisse zeigen auch die Hybriden, Orkaden und Shetlands-Inseln; übrigens tragen auch basaltstche Gesteine viel zur Bildung der Hebriden bei. 5. Die Mitte Irlands wird von neptunischen Gesteinen ausgefüllt, von denen das Steinkohlengebilde und die Kreide öfters einen sehr großen Raum einnehmen. Die isolirten Berg- gruppen in S. und N. der Centralebene bestehen größtentheils aus dem lleber- gangsgebirge, das öfters von Plutonischen und vulkanischen Gesteinen unter- brochen wird. (Der basaltische Riekendamm in der Grafschaft Antrim). B. Die o eeanischen Inseln sind rund geformt und vulkanischer Natur. Auf den liparischen Inseln sind der Monte Schieeiola, die In- sel Stromboli und der Gipfel Vuleano immer noch thätig. Besonders aber öffnen sich auf Island viele vulkanische Mündungen, von denen 29 Feuerberge, jedoch keineswegs beständig offene Essen sind, sondern nur einzelne Ausbrüche gehabt haben. Die vulkanischen Erscheinungen finden sich hauptsächlich in einem breiten Trachytgürtel, der die Mitte der Insel einnehmend von Sw. nach No. quer durch die Insel zieht und von einem großen Längenthal durchfurcht ist: an den Trachytgürtel lagern sich zu beiden Seiten Basaltfelder, welche den So. und Nw. der Insel ausfüllen. Innerhalb des Trachytgürtels liegen die thätigen Vulkane, worunter der Hekla u. a. Die in großer Menge auk Island vorkommenden heißen Quellen, worunter der Geyser, ein natürlicher Spring- brunnen, der sein heißes Wasser bis zu einer Höhe von 100' und 200' empor- schleudert, stehen mit der vulkanischen Beschaffenheit der Insel in innigster Ver- bindung. §. 189. Die Erdbebenzonen. Europa gehört zwei Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mit- telländischen Meeres und dem isländischen Erschütterungskreis. A. Der Erschütterungskreis des mittelländischen Meeres erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum. kaspischen See un d bis zum persischen Meerbusen im O., und steht hier mit den Erdbebenzonen des S. und innern Asien in Verbindung. Die Länge dieses Erschütterungskreises beträgt

12. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 65

1844 - Eßlingen : Dannheimer
65 Dex Zusammenhang zwischen den Erdbeben und den vulka nisch en Erscheinungen ist unzweifelhaft. Die Erscheinun- gen des Vulkanismus und kes Erdbebens sind nur verschiedene Aeußerungen eines und desselben Wirkens, trelches seinen Sitz unter der obern uns bekann- ten Rinde der Erde hat. Die Vulkane sind als Ausgangs- und Ableitungs- Kanäle für dasjenige anzusehen, was die Erdbeben verursacht. v. Die warmen Quellen sind den bisher erwähnten Er- scheinungen verwandt. Sie find als eine, mit demselben Processe im Innern der Erde, welche die vulkanischen Ausbrüche und die Erdbeben hervor- bringt, in genauer Verbindung stehende Wirkung zu betrachten, und sowohl ihre erhöhte Temperatur, als die ihnen beigemischten Gasarten und anderen Substanzen, so wie ihr gewaltsames Aufsprudeln, da wo es vorkommt, muß man als Wirkungen dieses Zersetzungsprocesses ansehen. In gewissen Gegen- den bringen sowohl die heißen, als auch die kalten Quellen, N a p t h a, B ergo l, und Asphalt mit aus der Tiefe hervor. Auch diese Quellen gehören, wie es scheint, mit zu den angeführten, und ihre Eigenschaft, diese Erdharze in ihrer erweichten oder öligen Gestalt zur Oberfläche emporzutreiben, scheint zu bestätigen, daß Hitze und ein unterirdischer chemischer Proceß dabei thätig sei. Diese Art von Quellen findet man häufig in vulkanischen Gegenden und in den Richtungen der Vulkan- und Erdbebenzüge. Da man nun in einigen dieser Gegenden gewisse Gattungen solcher Erdharze zugleich als Lager im Flötzge- birge findet, so scheint zwar die Auflösung derselben durch die warnien Quellen und das Emporbringen dieser Substanzen auf die Oberfläche als eine Folge jenes Processes angesehen werden zu können, aber nicht alseine seiner Ursachen, sonst müßte sie überall die Vulkane begleiten. In den Gegenden aber, wo die Klötzgebirge keine Lager von Erdharzen enthalten, werden auch, selbst bei einer vulkanischen Beschaffenheit solcher Gegenden die Naptha und Bergöl-Quellen mangeln. E. Was überdenursprungdervulkanischenerschei nungen mit einiger Sicherheit gesagt werden kann, ist: daß der heutige Vulkanismus gewissermaßen nur ein Nachhall von den weit mächtigeren Um- wälzungen sei, tvelche die Erdoberfläche in vorgeschichtlicher Zeit erlitt; daß er, im Verein mit der fast überall beobachteten Thatsache des Zunehmens der Boden- temperatur mit der Tiefe, das Dasein eines noch feurigflüssigen Erdinnern wahrscheinlich mache; daß er aus der Wechselwirkung zwischen diesem Innern und der bereits erstarrten Erdkruste oder dem sie bedeckenden Wasser entspringe. F. Die Länder, in welchen die vulkanischen Erscheinungen unter sich, die Erdbeben unter sich und beide mit einander einen innigen und weit verbreiteten Zusammenhang zeigen, bilden einen Er s ch ü tte run g s kr e i s. Ein solcher Erschütterungskreis hat entweder einen Centralpunkt oder liegen in seiner Mitte mehrere Hauptvulkane, von denen die Hauptstöße ausgehen. Gewöhnlich find in der Mitte und in den derselben zunächstliegenden Gegenden der Erdbebenzone die Erdbeben sehr häufig, ja sogar gewöhnliche, dem Boden eigenthümliche Erscheinungen. Je weiter aber die Gegenden von der Mitte der Erdbebenzone entfernt find, um so seltener und schwächer empfinden sie die Erdbeben. §. 39. Die neptunischen Gebirgsarten find durch Wasser entstanden und offenbar aus Trümmern älterer zerstör- ter Felsarten von den Fluthen zusammen getragen worden. Sie sondern sich durch eine mechanische Agregation ihrer Theilchen in regelmäßige Platten, Schichten genannt, welche für die neptunischen, versteinerungsführenden Fels- arten charakteristisch sind. Die neptunischen Felsarten theilen sich in mehrere

13. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 269

1844 - Eßlingen : Dannheimer
269 eiten sind, trotz der großen thätigen Vulkane. Dieselben sind in großen langen Reihen gelagert, und wenn auch häufig und auf bedeutende Langen unterbrochen, hangen sie doch durch ein stets fortlaufendes Gebirge mit einander zusammen. Sie fangen auf Feuerland an, ziehen auf der konkaven'seite des amerikanischen Festlandes fort, beugen sich gegen Nw. und zerspalten sich endlich in 2 be- sondere Reihen, welche den Golf von Meriko umfassen. In Nord-Amerika ziehen sie wieder als eine einfache Reihe längs der Nw. Küste fort über die Halbinsel Aljaska und enden mit der Reihe der aleutischen Inseln, wo dann die thätige Vulkanreihe von Kamtschatka beginnt. Die Feuerberge der Kor- dilleren, mit denen wir auch die Vulkane der kleinen Antillen und der aleu- tischen Inseln verbinden, zerfallen in 10 Gruppen. I. Auf Feuerland sind auf den meisten älteren und neueren Charten einer oder mehrere Vulkane ge- zeichnet. Ii. Auch Patagonien scheint mehrere Vulkane zu besitzen; sie sind aber unbekannt. Iii. Die Vulkanreihe von Chili elithält gegen 11 Vul- kane; der nördlichste heißt Vulkan de Maypu. Erdbeben sind in Chili eine ganz gewöhnliche Erscheinung, doch meistens nur schwach, was sich durch die Menge der offenen Schlünde des Landes vielleicht erklären läßt. Warme Quellen, Mineralwasser, Sauerbrunnen, vitriolhallige, eisenhaltige, schweflige Quellen, Salpeter, Naphtha, Erdöl, Erdpech, Asphalt und in der Nähe der Vulkane Salmiak finden sich häufig. Iv. Die Vulkane von Bolivia und Ober-Peru sind von der vorigen Reihe 180 M. entfernt. Die Andes- Kette ist ans diesem Raume ganz frei von irgend einer an die Atmosphäre tretenden Spur vulkanischer Wirksamkeit. Das flache Land in diesem großen Raume wird aber bestäudig durch die furchtbarsten Erdbeben heimgesucht und es ist gerade das Fehlen eines Kraters die Ursache, daß die elastischen Dampfe, welche diese unterirdischen Gewitter erzeugen, nicht entweichen können, und daß sie vielleicht so lange dieses Land in Schrecken setzen, bis sie sich einst einen Ausgang verschafft haben werden. Mit dem 22° S.br. beginnen die Vlilkane von Bolivia und Qber-Peru und dehnen sich bis zum 16° Sbr. aus. Die Reihe der peruanischen Vulkane umgürtet in einem flachen Bogen die große Biegung von S. Amerika, deren Scheitelpunkt in Arica ist, und steht auf dem W. Rande des großen und erhabenen Plateaus, dessen Mittelpunkt der Alpensee Titicaca und das Thal des Desaguadero bildet. Man zählt im Ganzen 8 Vulkune. V. Die Vu kan reihe von Quito ist von der peruani- schen 220 M. entfernt. In diesem großen Raume treten mir selten vulkanische Gesteine auf. Der größte Theil des Hochlandes von Quito mit den angren- zenden Bergen dagegen bildet wohl nur ein einziges, ungeheures vulkanisches Gewölbe, welches sich von S. nach N. erstreckt und einen Raum von mehr als 600 Qm. einnimmt. Der Cotopari, der Tunguragua, der Antisana, der Pichincha stehen auf demselben Gewölbe, wie verschiedene Gipfel desselben Berges. Feuer bricht bald aus dem einen, bald aus dem andern dieser Vulkane hervor; allein, wenn ein verstopfter Krater uns ein erloschener Vulkan scheint, so mögen doch deßhalb die vulkanischen Ursachen im Innern auch in seiner N he nicht weniger wirksam sein. Die Feuerberge Quitos beginnen mit dem Sangay und enden mit dem Vulkan am Rio Fraga. Vi. Die Vulkan- reihe der kleinen Antillen. In Nen-Granada finden sich keine Vulkane mehr, mit Ausnahme der 18 bis 20 kleinen Schlamm- oder Luftvulkane, von Turbaco, die sich am N. Ende der mittlern Kette Neu-Granadas, S. von Carthagena, erheben. Von Neu-Granada aus ziehen die vulkanischen Erschei- nungen, nemlich warme Quellen, Asphalt-, Schwefelwasser und andere Mineral- quellen, sowie die furchtbarsten Erdbeben, über das aus primitiven Gesteinen bestehende Küstengebirge von Venezuela. Unter den Erdb.ben dieses Gebietes ist das fürchterlichste, welches am 26.. Marz 1812 Caraccas fast ganz zerstörte. Dasselbe stand in Verbindung mit ähnlichen Erscheinungen, die sich in andern, zum Theil von Caraccas sehr weit entfernten Gegenden um dieselbe Zeit oder

14. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 121

1847 - Eßlingen : Dannheimer
4. Die innere Beschaffenheit des festen Landes. 121 8. 228. Die Urgrbirgsarten. 1. Die Felsarten, welche man zum Urgebirge rechnet, sind: Granit, Gneus, Glimmerschiefer, Thon sch iefer, Feldstein-Porphyr, rother, quarzführender Porphyr, Grünstein oder Trapp, Ser- pentin, G a b b r o und körniger Kalkstein. 2. Die Urgebirgsarten sind krystallinischer Natur; kieselige und lhonige herrschen vor; die geschichteten Bildungen sind Gneus und Schiefer; der salinische körnige Kalkstein ist untergeordnet. 3. Die Urgebirgsarten bilden gewöhnlich den Kern der Hauptgebirge; es sind aber auch Ebenen aus ihnen zusammengesetzt. 4. Sie enthalten keine Versteinerungen, dagegen sind sie sehr reich an Metallen und an erdigen Fossilien, besonders an Edelsteinen. 8. 229. Die vulkanischen Gesteine. 1. Das vulkanische Gebirge besteht aus Massen, die theils im erweichten und geschmolzenen, theils im festen Zustande, mehr oder weniger durchglüht, zerstoßen und zerrieben, von Innen heraus an die Oberfläche gehoben, darüber ergossen oder ausgeworfen worden sind. 2. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Klingstein, schwarzer Porphyr (Augit-Porphyr, Melaphyr), Dolerit, Ba- salt, Dasalttuff, Mandelstein, Perlstein, Bimsstein, Pechstein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff(Traß, Peperino, Rapilli, Puzzuolano, vulkanische Asche u. s. w.). 3. Die Herrschaft des Feuers, durch welches diese Gesteine gebildet worden sind, hat in gegenwärtiger Zeit noch nicht aufgehört, sondern äußert sich noch an vielen Orten auf eine sehr furchtbare und oft sehr zerstörende Weise in den sogenannten vulkanischen Erscheinungen. 4. Die wichtig st'en vulkanischen Erscheinungen sind: die Er- hebungskrater, die Feuerberge, die Schlammvulkane, Solfataren, Erdfeuer und Erdbeben. 8. 230. Die Erhebungskrater. 1. Als Folge einer großen, aber örtlichen Kraftäußerung im Innern unsers Planeten heben elastische Dämpfe entweder einzelne Theile der Erd- rinde zu domförmigen, ungeöffneten Massen feldsparhreichen Trachyts und Dolerits (Puy de Dome und Chimborazo) empor; oder es werden die ge- hobenen Schichten durchbrochen und dergestalt nach Außen geneigt, daß auf der entgegengesetzten innern Seite ein steiler Felsrand entsteht. Dieser Rand wird dann die Umgebung eines Erhebungskraters. 2. Wenn derselbe, was keineswegs immer der Fall ist, von dem Meeres- grunde selbst aufgestiegen ist, so hat er die ganze physiognomische Gestaltung der gehobenen Insel bestimmt. Dieß ist die Entstehung der zirkelrunden Form von Palma und von Nisyros im ägäischen Meere. 3. Bisweilen ist die eine Hälfte des ringförmigen Randes zerstört, und in dem Busen, den das eingedrungene Meer gebildet, haben gesellige Koral- lenthiere ihn zelligen Wohnungen aufgebaut. 2luch auf den Cominenren sind die Erhebungskrater oft mit Wasser gefüllt und verschönern auf eine ganz eigenthümliche Weise den Charakter der Landschaft.

15. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 122

1847 - Eßlingen : Dannheimer
122 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. 4. Ihre Entstehung ist nicht an eine bestimmte Gebirgsart gebunden; sie brechen ans in Basalt, Trachyt, Leucit-Porphyr oder in doleritartigem Gemenge von 2lugit und Labrador. Daher die so verschiedene Natur und äußere Gestaltung dieser Art der Kraterränder. 5. Von solchen Umgebungen gehen keine Eruptionserscheinungen aus; es ist durch sie kein bleibender Verbindungskanal mit dem Innern eröffnet, und nur selten findet man in der Nachbarschaft oder im Innern eines solchen Kraters Spuren von noch wirkender vulkanischer Thätigkeit. Die Kraft, welche eine so bedeutende Wirkung hervorzubringen vermochte, muß sich lange im Innern gesammelt und verstärkt haben, ehe sie den Widerstand der darauf drückenden Masse überwältigen konnte. Sie reißt bei Entstehung neuer Inseln körnige Gebirgsarten und Conglomérate (Tuffschichten voll Seepstanzen) über die Oberfläche des Meeres empor.. Durch den Erhebungs- krater entweichen die gespannten Dämpfe; eine so große erhobene Masse fällt aber wieder zurück und verschließt sofort die nur für solche Kraftäußerung gebildete Oeffnung. Es entsteht kein Vulkan. 8. 231. Die Vulkane. 1. Ein eigentlicher Vulkan oder ein feuerspeiender Berg entsteht nur da, wo eine bleibende Verbindung des innern Erdkörpers mit dein Luftkreisc errungen ist. In ihm ist die Wirkung des Innern gegen die Oberfläche in langen Epochen dauernd. Sie kann, wie einst beim Vesuv, Jahrhunderte lang unterbrochen seyn und dann wieder auf's Neue sich zei- gen. Bei andern Vulkanen aber tritt oft ein gänzliches Erlöschen der vul- kanischen Thätigkeit ein, wie in der Auvergne. Diese letztem Vulkane heißt man ruhende, während die andern thätige genannt werden. Der Kra- ter oder die Oeffnung des Vulkans nimmt, wenige Fälle ausgenommen, stets den Gipfel der Vulkane ein; er bildet ein tiefes, oft zugängliches Kes- selthal, dessen Boden beständigen Veränderungen unterworfen ist. 2. Ein Vulkan ist keineswegs durch allmählige 'Anhäufung von aus- fließenden Lavaströmen gebildet; seine Entstehung scheint vielmehr a l l g e m e i n d i e F o l g e einesplöh lichen E m p o r h e b e n s z ä h e r M a s- sen von Tr a ch y t oder l a b r a d o r h a l t i g e m 2tu g i t g e st e i n e zu sein. Das Maaß der hebenden Kraft offmbart sich in der Höhe der Vulkane; und diese ist so verschieden, daß sie bald den Umfang eines Hügels (Vulkan von Cosima, einer der japanischen Kurilen), bald die eines 18,000' hohen Ke- gels hat. 3. Die Höhe eines Vulkans scheint von großem Einfluß auf die Häufigkeit der Ausbrüche zu fein, indem diese weit häufiger in den niedrigeren, als in den höheren Vulkanen sind. Der Stromboli (2,175') arbeitet rastlos, wenigstens seit den Zeiten ho- merischer Sagen, und wird, als Leuchtthurm des tyrrhenischen Meeres, den Seefahrern zum leitenden Feuerzeichen; der Guacamayo in der süd-ame- rikanischen Provinz Quipos donnert fast täglich. Die höheren Vulkane, wie der Vesuv (3,637'), der Aetna (10,200'), der Pik v on Teneriffa (11,424') und der Cotopaxi (17,802') sind durch längere Zwischenzeiten der Ruhe charakterisirt; besonders sind die Ausbrüche der ungeheuren Vul- kane in der Andes-Kette, wie die des Cotopaxi, fast durch ein ganzes Jahrhundert von einander getrennt.

16. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 123

1847 - Eßlingen : Dannheimer
4. Die innere Beschaffenheit des festen Landes. 123 4. Die Erscheinungen eines vulkanischen Ausbruch es sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neu entstandenen Spalten, Ausströmen von Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem offenen Krater, Erhebung des Bodens, heftige Bewegungen in ,dem Meere, welches dem Vulkan nahe liegt; Mofetten oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in dewgegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftigsten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Aus- bruchs fort. Zn den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen fast immer heftigeblitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, son- dern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen wäh- rend des Ausbruchs oder gegen das Ende desselben aus den sich weit ver- breitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüsse nieder. Vor den Aus- brüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. Einigen hohen, in die Schneeregion hineinragen- den Vulkanen Süd-Amerika's entstürzen öfters während der Ausbrüche aus „ unterirdischen Gewölben Wasser, Fische und tuffartiger Schlamm. 5. Unter den V ulka n e n, welche er st in n e ue rer Z ei t en t- standen sind, sind am merkwürdigsten die Erhebungen neuer Inseln bei Santorin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im I. 1338, die im Z. 1831 im Süden von Sicilien erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdi- nandea, die Erhebung des Vulkans von Iorullo in Mexico am 29. Sept. 1759; endlich versuchten in der Nähe von St. Michael, einer der Azoren, im I. 1628 oder 1638, 1720 und 1811, neue Inseln emporzusteigen. 6. Die Art der Vertheilung der Vulkane auf der Erdflächc ist auf zwei Klassen zurückgeführt worden: auf Central- und aufreihen-Vu lkane, je nachdem dieselben den Mittelpunkt vieler, fast gleichmäßig nach allen Seiten hinwirkender Ausbrüche bilden, oder in Einer Richtung, wenig voneinander entfernt, liegen, gleichsam als Essen auf einer lang gedehnten Spalte. Die Reihen-Vulkane sind wiederum zweierlei Art. Entweder erheben sie sich als einzelne Kegelinseln von dem Grunde des Meeres, und es läuft ihnen meist zur Seite, in derselben Richtung, ein Urgebirgc, dessen Fuß sie zu bezeichnen scheinen; oder die Reihen-Vulkane stehen auf dem höchsten Rücken dieser Gebirgsreihe und bilden die Gipfel selbst. §. 232. Die Schlamm-Vulkane, Solfataren und Erdfeuer. 1. Die Entstehung der Schlamm-Vulkane oder Salsen ist durch Erdbeben, unterirdischen Donner, Hebung einer ganzen Länderstrecke, und einen hohen, aber nur auf eine kurze Dauer beschränkten Flammenaus- bruch bezeichnet. Den friedlicheren Zustand, in welchem sie Jahrhunderte lang beharren, lernen wir an den schon über il/2 Jahrtausende von den Al- ten beschriebenen Felsen von Girgenti, dem Macalu b a in Sicilien. Dort stehen, nahe an einander gereiht, viele kegelförmige Hügel von 8', 10', ja 30' Höhe, die veränderlich ist wie ihre Gestaltung. Aus dem oberen sehr klei- nen und mit Wasser gefüllten Becken fließt, unter zeitweiser Entwicklung von Gas, lettiger Schlamm in Strömen herab. Dieser Schlamm ist gewöhnlich

17. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 178

1847 - Eßlingen : Dannheimer
178 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. 3. Die größte Wärme (das absolute Maximum der Temperatur) wurde im Innern von Afrika, in deroase vonmurzük, vomkap. Lyon ge- funden, nemlich 56°; die niedrigste (das absolute Minimum) von Kap. Back — 57°, an der Ost-Spitze des großen Sklaven Sees im Innern von Nord-Amerika. Der Unterschied beider beträgt mithin 113°, und der Mensch vermag also noch bei Temperaturen auszudaucrn, welche mehr von einander abweichen als die Wärme des gefrierenden von der des siedenden Wassers. 4. Die größte Hitze findet also in den Sandwüsten der afrikanischen Sahara Statt. In Amerika unter 0° bis 10° Br. steigt die Hitze selten über 37‘/2°, und in der Küstenterasse von Vera Cruz wurde in 13 Jahren keine höhere Temperatur als 35,/ beobachtet, in Port Jackson auf Neu Holland dagegen zeigte 1791 das Thermometer 40° im Schatten. 5. Die Extreme der Wärme und Kälte sind am größten in den Polarländern von Nord-Amerika und in Sibirien, wo zu manchen Zeiten das Quecksilber gefriert, was bei — 39,/ geschieht. Zu Fort Franklin in Nord-Amerika sind —- 49,s° als niedrigste und -f- 23,,° als höchste Tempe- ratur beobachtet worden; auf der Melville Insel — 47,0° und -f- 15,/; in St. Petersburg — 38,B° und -f- 30,/; zu Berlin — 28,0° und -{- 39,3b; zu Wien — 16° und -f 30°; zu Paris — 23,/ und -f 38,/. 8. 305. Die Abnahme der Wärme nach senkrechter Richtung. 1. Wenn man an einem Gebirge aufsteigt oder mit einem Luftballon in die höheren Regionen der Atmosphäre gelangt, so findet man, daß die mittlere Wärme an schnell aufsteigenden Bergen bei jeden 750' Erhebung um 1 ° abnimmt; bei großen Vergebenen und weiten Landflächen gehö- ren dazu 950'. In der Nähe des Meeres nimmt die Wärme nach Oben schneller ab (in England bei 500', in Deutschland bei 650' bis 700') als bei größeren Entfernungen von den Küsten. 2. Die Verminderung der Temperatur »rach Oben ist nicht zu allen Jahreszeiten gleich: im Januar steigt man in den schweizer Alpen gegen 1000', in den Sommermonaten nur 570', um die Wärme um 1° niedriger zu finden. 3. Wie im Laufe des Jahres, so än d er t sich d ie Tempera tur- Abnahme auch nach der Tageszeit, denn die Wärme nimmt am langsamsten bei Sonnen-Aufgang, am schnellsten in den Nachmittags- Stunden ab. 4. Daher kommt es, daß der Unterschied der mittleren Temperaturen von Sommer und Winter um so kleiner wird, je höher man im Gebirge hinaufsteigt. Zu Genf beträgt derselbe gegen 17°, auf dem St. Bernhard, welcher an 6,500' über Genf liegt, nur noch 14°, und man hat daraus den Schluß gezogen, daß man, wenn man sich bis zu 11/2 oder 2 Meilen über die Erdoberfläche erheben könnte, hier fast gar keinen Unterschied der Jah- reszeiten mehr bemerken würde. 5. Eine Folge der Temperatur-Verminderung nach Oben ist, daß in gewissen Höhen die Wärme der Luftschichten nicht mehr im Stande ist, den im Winter gefallenen Schnee in der warmen Jahreszeit zum Schmelzen zu bringen. Man nennt diejenige Höhe über der Meeres-Oberfläche, wo der Schnee das ganze Jahr hindurch auf dem Boden liegen bleibt, die Grenze des ewigen Schnees oder die Schneegrenze.

18. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 111

1847 - Eßlingen : Dannheimer
3, Die senkrechte Gliederung des festen Landes. 111 Schottland bildet cs eine weite, offene, von W. nach O. streichende Ein- senkung zwischen Frith of Clyde und dem Frith of Forth, und scheidet das Bergland von Süd- und Mittel-Schottland. Auch zieht es als schmale Küstenebenc vom Frith of Forth gegen N. bis zum Kap Kinnairds. 2. Das Gebirgs-Land Großbritaniens hat nur Mittelgebirgs- Hohe und ist keine zusammenhängende, sondern eine mehrfach durchbrochene Gebirgs-Masse. Die einzelnen Gebirgs-Maffen sind: der englische Jura in No. Richtung streichend mit dem Eg ton Moors 1310'; im So. desselben liegt ein wellenförmiges Hügelland, welches das So. England bedeckt. Das Gebirgs-Land von Devonshire und Cornwallis in der Sw. Halbinsel Englands mit dem Dunkerey Beacon 1700'. Das Gebirgs-Land von Wales in der mittleren Halbinsel Englands mit dem Snowdon 3350'. Die cambrische Gebirgs-Gruppe auf der Halbinsel Cumberland und Westmoreland mit dem Sea w fell 3530'. Die penninische Kette vom Trent bis zum schottischen Grenzgebirge mit dem Croßfell 3100'. Das schottische Grenzgebirge zwischen dem Pikten-Wall und dem schottischen Niederlande, ein 1000' bis 1800' hohes Plateau mit Berggipfeln von 3000'. Die Gebirge von Mittel- Schottland reichen bis zum langen Thale des kaledonischen Spaltes, des- sen höchster Punkt 72' über d. M. liegt. Der Ben Newis hat 4100', der Den a Muic Dhu in den Grampians-Dergen 4040'. Das schot- tischehochland mit Felsen, Bergen, öden Haideflächen und tief liegen- den Lochs (Seen); Ben Wywis 3690'. 3. Die Mitte Irlands ist von einer Tiefebene ausgefüllt, deren a. H. nirgends 300' übersteigt. Im N. und S. derselben treten überall isolirte, bis 3000' h. Felshöhen hervor. 4. Diehebriden, Orkaden und S hetlands-Jnseln sind ziem- lich nackte, sehr zersplitterte Felsmassen, theilweis von bedeutender Höhe. 8. 206. Die Inseln der Ost-See. 1. Die Inseln des dänischen Archipelagus gehören dem Tief- land an; doch zeigen sie auf einigen derselben an den Küsten felsige Formen. So erhebt sich auf Laaland der Veirhoi 370', auf Fünen der Siune- bierg 390', auf Möne der Aborre Bierg 470'. 2. Die pommersehen Inseln sind eben; doch finden sich Klippen auf Usedom und Wollin. Die Höhen Rügens erreichen im Rugard 500' und im Königsstuhl 540'. 3. Die schwedischen und russischen Znseln sind größten Theils hügelig und felsige 8. 207. Die Inseln des offenen nord-atlantischen Oceans. 1. Die Far-O eer sind felsig; ihre nackten, größten Theils vulkani- schen Felsenmassen starren mit jähen Wänden oft 1200' bis 1500' empor". 2. Island steigt als ein ungeheures Labyrinth von Gletschern und Schneefeldern, von Fehen und Feuerbergen aus den Fluthen des stürmischen Polar-Oceans empor. Die wichtigsten Vulkane der Insel sind der Hekla 5030' und der Oeräfa Iökull 6030'. Heiße Quellen, worunter der Geyser, ein Wasserstrahl, der gegen 6' im Durchmesser hat und 130' h. sich erhebt; seine Temperatur geht bis zur Siedhihe. Er steigt etwa 10 Minuten lang, dann pausirt er wieder eine halbe Stunde und noch länger.

19. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 124

1847 - Eßlingen : Dannheimer
124 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. kalt, an andern Schlamm-Vulkanen bisweilen von hoher Temperatur. Außer dem Macaluba in Sicilien finden sich Schlamm-Vulkane auf der Halbinsel Abscheren am caspischen Meere, auf der Halbinsel Taman im asow'schen Meere, bei Turbaco in Venezuela. 2. Solfataren sind kraterförmige Vertiefungen in vulkanischen Ge- genden, aus welchen durch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Ausbrüche Dämpfe aufsteigen. Diese lassen bei ihrem Eintritt in die At- mosphäre Schwefel und salinische Substanzen fallen, welche sich an den Rän- dern der Spalten absehen. Sehr bekannt ist die Solfatare bei Poz- zuoli, nicht weit vom Vesuv. 3. Die Erdfeuer bestehen in einem fast immer fortwährenden Aus- hauchcn von Wasserstoffgas, das theils immer oder abwechselnd entzündet ist, theils augenblicklich entzündet werden kann. Solche Erdfeuer findet man bei Pietra Mala und Barigazzo in Mittel-Italien, bei Durazzo, in Morea, besonders aber bei Baku, wo sie mit Schlamm-Vulkanen vor- kommen. Künstlich hervorgebrachte Erdfeuer sind die Feuerbrunnen (Ho- tsing) in China. Hier steigen aus Bohrlöchern, 1,500" bis 1,800" tief, mächtige Strahlen von entzündetem Wasserftoffgas mit furchtbarer Gewalt empor, deren Hitze die kunstfleißigen Chinesen zu technischen Zwecken zu ver- wenden wissen. 8. 233. Die Erdbeben. 1. Erdbeben, E rd e rschü t t e ru n g e n zeichnen sich aus durch schnell auf einander folgende senkrechte, oder horizontale oder wirbelnde Schwin- gungen. Mit denselben sind verbunden: Erhebungen des Bodens, Zerreißung des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen Stof- fen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landseen oder größerer Flüsse, unterirdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Die Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen sind die Wirkungen auf Menschen und Thiere schon oft beobachtet worden. 2. Stärk e un d Dauer der Erd be b en sind sehr v er sch i cd en. Manche Erdbeben scheinen an einen bestimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt; andere pflanzen sich auf un- geheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. 3. Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Sy- rien; von 1829 in Spanien; von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von 1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wodurch die Stadt Caracas zerstört wurde; das am weitesten verbreitete Erdbeben von Lissabon im Zahr 1755. 4. Nur wenige Gegenden der Erde sind ganz von Erdbeben verschont geblieben, wie das Delta von Aegypten und die Ost-Küste Süd- Amerikas, vom Plata-Stromc bis zur Magelhaens Straße. 5. Fast ganz davon verschont sind: Holland, das nördliche Deutsch- land, Preußen, Polen, das mittlere und nördliche Rußland, das nördlichste Sibirien, die nord-afrikanische Küste von Tripolis bis zum Nil, die Süd- spitze von Afrika, und die mittleren Provinzen der vereinigten Staaten von Nord-Amerika.

20. Die politische Geographie - S. 598

1845 - Eßlingen : Dannheimer
5d3 ¿um hinten hieß Peraca b. h. das Jenseitige. Die Landschaft Pcraca hußt in der heil. Schrift auch das Land Gilead und mar vor der Einnahme des Landes durch die Kinder Israel im Besitz der Amoriter und Animoniter, später wurde es das Erbtheil der beiden Stämme Nuben und Gad. Hier lagen fol- gende Städte: Gadara, deren prachtvolle Ruinen jetzt Om Keis genannt werden; besonders merkwürdig ist die in der Nähe liegende Todtenstadt voll Gräbern und Todtenkanimern, die in weißen Kalkfelsen gehauen und mit schö- ner Vildhanerarbeit reich verziert sind, und etwa 200 Särge ans schwarzem Basalt enthalten. Gerasa (jetzt Dscherasch), mit prachtvollen Ruinen. Ra- moth in Gilead oder Ramoth Mizpe, jetzt Salt, noch bewohnt. He-sbon, jetzt Hesban, große Ruinen, einst Hauptstadt des Amoriters Si- hvn. R a b b ath-A m m o n (Philadelphia, Hauptstadt der Animoniter), prachtvolle Ruinen. Aroer, dessen Trümmer Arair heißen, Grenzstadt Rnbees gegen die Moabiter. — c. D er mittlere und südliche Tbeil des ivest- jord a nischen Landes. — aa. Samaria mit Ausschluß der Ebene Es- drelon und des Gebirges Karmeel. Samaria, bei den Römern Kebasto, jetzt Sebliste. Hier wohnten die Könige Israels von Amri, ihrem Erbauer, und dessen Sohn Ahab an; die Propheten Elias und Elisa wirkten hier; jetzt ein armes Dörflein mit schönen Ruinen. Sichern, bei den Römern Nca- polis; jetzt Nablus, mit 10,000 E.; es liegt unter den herrlichsten, wohl- riechendsten Lustwäldchen zwischen den Bergen Ebal and Garizim; die erste Lagerstätte Abrahams; vor Samaria die Hauptstadt des Königreiches Israel; 1 St. südl. von der Stadt in dem Felde Sichar liegt der Jakobsbrunnen.— bb. Judäa- Jerusalem (d h. Wohnung des Friedens), Hiero solyma bei den Griechen und Römern, El Kods bei den Arabern, Kudsi-Scherif (d. h. die heilige) bei den Türken. Jerusalem ist die wichtigste Stadt der Erde, der Sitz des jüdischen Gottesdienstes, die Wiege deö Christenthums, der Ort, wo der Sohn Gottes gelitten hat und gestorben ist, das Ziel der Kreuz- züge, der gemeinschaftliche Wallfahrtsort einer Menge Völker von verschieoenem Glauben, das zweite Heiligthum der Muhamedaner. Die Stadt erhebt sich Huf einem inselartigen Vorsprung des Gebirges Ephraim zwischen den Thälern Kidron und Ben Hinnom als eine natürliche Festung, die jedoch von höher» Bergen rings umschlossen ist. Die Oberstäche des Vorgebirges, auf welchem die Stadt liegt, fällt sehr steil zu beiden Thälern ab. Mitten durch die Stadt zieht ein Thaleinschiiitt, welcher die Stadt in 2 Theile scheidet; zur Römer- zeit hieß er Tyropöon (d. h. Buttergasse). An der Westseite dieser Ein- senkung erheben sich die Hügel Akra und Zion, an der Ostseite der zusam- menhängende Hügelzug, welcher die Namen Bezetha, Morija und Ophcl führte. Der Hügel Morija (d. h. da der Herr siehet) hieß auch der Berg Zion; auf ihm lag der Tempel Salomo's; gegenwärtig erhebt sich hier die Moschee el Sakhara. Jerusalem wurde vou David (l. um 1055 v. C. G.) den Jebusitern abgenommen und war seit dieser Zeit die Hauptstadt des Kö- nigreiches. David umschloß die Stadt mit einer Mauer oder einem Wall, den Salomo vollendete. Beinahe 400 Jahre lang saßen nach Salomo's Tod Regenten aus dem Hause Davids aus dein königlichen Stuhl zu Jerusalem, bis die Chaldäer unter Nebukadnezar im I. 588 die Stadt zerstörten und die Juden in die babylonische Gefangenschaft führten. Nach 52 Jahren erlaubte der persische König Kores oder Cyrus den gefangenen Juden, die Stadt und den Tempel wieder zu bauen. Nur 42,000 Haushaltungen benützten die Erlaubniß; eine zweite Karawane folgte 60 Jahre nachher, unter Esra, und abermals 33 Jahre später traf Nehemia die Stadt noch als einen offenen Flecken, und Mauern und Thore noch in Ruinen. Nehemia stellte die Mauern wieder her und beschreibt die 12 Thore der Stadt. Nach dem Tode Nchcmia's standen die Juden »och )0 Jahre unter persischer Herrschaft', bis sie Unter- thanen des macedonischen Reiches wurden. Sv lang Alexander der Große
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