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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

2. Besonderer Theil - S. 463

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiser thu m Frankreich. Grundmacht. der Loire, dem Tieflandc der Loire u. Garonne u. dem Kanal v. Languedoc. Mont Dor 5,820'. e. Das nordöstl. M itt e lg e b irg s l an d mit den Vogesen. Vom Kanal du Centre u. der Loire im S. bis zur West- gruppe des niederrheinischen Schiefergebirges im N., u. vom Tieflande der Seine im W. bis zum Thal der Saône, des Doubö u. des Rheins im O. Ballon v. Sulz 4,418'. f.' Das Bergland der Bretagne u. der Normandie. Toussaints 1,520'. g. Das Tiefland der untern Rhone. Das Mündungsland der Rhone in der Provence u. in Languedoc. Längs der Rhone zieht es sich gen N. bis Lyon hinauf, h. Das Tief- land der Garonne, Loire u. Seine. Zwischen den Pyrenäen, dem So. u. No. Gebirgsland, dem Tieflande von Belgien, dem Kanal, dem Bergland der Bretagne und dem aquitanischen Meeres. — 6. Gewässer. * * Oberfläche. — 1. Die Pyrenäen [Pyrenaei Montes. Von dem keltischen Wort Byrin = Bergch a. Lage. Zwischen 42° 15' bis 43° 25' N. Br. und zw. 16° bis 21° O. L. b. Grenzen. Im O: mittelländ. Meer. Im N: Tiefland der Rhone; Einsenknng des Kanals von Languedoc; Tiefland der Garonne. Im W.: aquitanischer Meerbusen: cantabrisches Gebirge. Im S.: Ebrothal. c. Größe. 53 M. l.; in der Mitte 15, an den Seiten 7 M. br.; 600 Qm. gr. d. H ö h e. Kamm- höhe: 8,000'. Paßhöhe: 8,000'. Gipfel bis 10,000 u. 11,000'. Schneclinie am Nordabhang 7,900'; am Südabhang 8,600'. e. Der Hauptkämm zieht von der Landspitze von Figuera bei Fuenterabia am biscayischen Meerbusen bis zum Kap Erens am mittelländ. Meer. Schroffer Nord ab fall zu den untern Berg land schäften von Bearn, Gascogne, Foix u. Languedoc. Auf diese folgt das Tiefland der untern Garonne u. Rhone. Jäher Südabfall. Längs des Südsnßes der Haupt- kette breitet sich das umfangreiche Bergland von Navarra, Aragonien u. Kata- lonien aus. Es ist durch viele Thalebenen u. schmale, hügelige Plateaus vom Süd- fuße getrennt, besteht aus mehreren, sowohl unter sich, als mit den Pyrenäen parallel streichenden Ketten u. nimmt gegen das Ebrothal immer mehr an Höhe ab. Der Nordabfall ist Wasser- und vegetationsreicher, als der südliche. Jener ist reich an groß- ßen Waldungen und schönen, fetten Wiesen; dieser zeigt mehr kahlen Fels oder doch nur Buschwerk und magere Weiden, f. Ei nt Heilung. 2 Ketten: eine westliche u. eine östliche. Sie greisen in der Mitte über einander und bilden die Centralpyrenäen, aa. Die West Pyrenäen beginnen mit kaum 3,000' h. Piks bei Jrnn, und ziehen, rasch höher werdend, bis zu den Querthälern der Gaved'ossau und des obern Aragon am Pic du Midi de Pan. Kaminhöhe: 6—7,000'. Keine Schneegipfel. Pic d'auig 7,728'. bb. Die Centralpyrenäen. Von den Querthälern der Gave d'ossau und des obern Aragon bis zur Garonne und der Nognera Pallaresa. Alpencharakter. Die meisten Schneegipfel. Ewige Schneefelder und Gletscher, die in die Thäler gegen N. hiiiabhängen. Pic d» midi de Pan 9,186'. Big ne male 10,540'. Der Mar- b or 6 10,370'. Mont Perdu 10,482'. Die Maladetta In. d. 10,722' h. Pic de dl et hon o. Pic d'anelthou, dem höchsten Pyrenäengipfel, cc. Die Oftpy - mieten sind im W. 8,000', im O. 3,000'. Steiler und rascher Abfall zum Meere. Einige Schueegipfel. Canigon 8,600'. dd. Die Westpyrenäen erheben sich in lauften Linien, nur da, wo sie mit dem cantabrischen Gebirge verbunden sind, er- scheinen sie von einigen lteilen Pies überragt. Die Central- und Ostpyrenäen bilden * einen schroffen, mit zahllosen steilen, häufig scharf ausgezackten Kegeln besetzten Wall. Nicht leiten erheben sich gerade die hervorragendsten Gipfel nichl aus dem Hanptkamme, sondern auf den die zahlreichen Querthäler beider Abhänge scheidenden Gebirgsrücken, welche nach oben hin sämmtlich in lange Reihen steiler Piks auslaufen und daher wie gesägt aussehen, g. Pässe u. Straßen. Die Pyrenäen lmd ein wildes, unzugängliches Gebirge, denn ihre Pässe sind, bis auf 3, nur für ^anmthiere gangbar, aa. Küsten st raße v. Bayonne nach Jrnn und Madrid, bb. 0011 Bayonne über St. Jean Pied de Port, über den Paß von Rvnces- valles, nach Pamplona, cc. Straße von Perpignan, über den 2,000' h. Paß v. Perthus, üb. Gerona n. Mataro, nach Barcelona, h. Die Thäler öffnen sich nach N. n. S. Sie sind von reißenden Bergströmen und Wasserfällen durchtobt. Wenig Zangen-, mei|tens Qnerthäler. 29 große Querthäler an der Nordseite, 28 au der

3. Besonderer Theil - S. 464

1856 - Eßlingen : Weychardt
464 Erste Abtheilung. Europa. 7 Stromsysteme. Rhone: mitsaone rechts, Iso re u. Durance links. Ädour. Garonne; mit Tarn, Lot u. Dordogne rechts. Loire; mit Südseite. Alle Thäler bestehen aus einer Reihe von Becken, die durch Engschluchtcn mit einander verbunden sind. Die Flüsse der Thäler stürzen in Wasserfällen von Becken zu Becken, i. Gestein. Nrgebirgsarten, besonders der Granit, scheinen die Grundlage zu bilden. Uebergangsgesteine und secundäre Felsarten bedecken dieselben an vielen Stellen und der llebcrgangskalk bildet sogar in den Centralpyrenäen die höchsten Gipfel. Die Pyrenäen liefern Kupfer, Blei ». Eisell. k. Gewässer. Adonr; mit vielen Gaven o. Bergströmen. Garonne ans dem Thal Aran; m. Arridge rechts. Ande. Tet. Tech. Ter. Llobregat. Aragon, Gllcgo u. Segre m. Cinca, linke Zuflüsse des Ebro. Kleine Hochseen. — 2. Die Alpen. Ihr Hauptkamm ist mit gewaltigen Eisbergen u. Gletschern besetzt, a. Westabfall der Meeralpen. Zw. dem mittelländ. Meer u. der Durame. Mont Biso 11,809'. Montagnes des Manres. Berge v. Esterel 2 — 3,000'. b. Westabfall der cottischen Alpen. 2»> N. der Durance. Mont Genevre 11,058'. Die 3 Ellions 11,900'. Mont Qlan 12,312'. Mont Pelvoux 12,612'. Pics des Ecrins 12,636'. Mont Ventonx 6,200'. c. Pässe u. Straßen, aa. Sanmstraße v. Embrun üb. Mont Dauphin an der Durance, den 9,700' h. Col Longet, südlich v. Mont Biso, nach Saluzzo am Po. db. Straße von Brianyon an der Durance, über den 6,100' hohen Paß des Mont Genövre, n. Susa an der Dora Baltea. — 3. Der südliche und westliche Theil des Jura svgl. p. 151j. Mont Credoz 5,210'. Reculet 5,196'. Prè de Marmicrs 5,300'. Grand Colombier 5,064'. Montagneö de La- mont 1,500'. Im W. liegen theils kahle, einförmige Ebenen, theils die 400' hohe Landschaft Bresse zw. der untern Rhone, Ain u. Saone, voll kleiner Teiche u. von unzähligen Wasseradern durchzogen. — 4. Der südöstliche Theil des französischen Mittelgebirges. Ein Hochland niederer Art. Sein 3,000' h. Centralknoten besteht aus den Hochterrassen von Velay, Gevaudan u. Vivarais im Quellbezirk der Loire, des Allier, Lot, Aveyron, Tarn und der Ardèche. Mont Mezin 4,500'. Ger- bier de Joncs 4,806'. M. Lozère stosora Mons] 4,500'. Von dieser Central- masse gehen 6 Ketten strahlenförmig ans. a. Die Sevennen [Mons Cebenna] mit dem Montagne no ire. Von der Quelle des Tarn gegen W. bis zum Kanal von Languedoc. 2,000—90'. b. Das Gebirge v. Lyonais u. Charollais. Zw. Rhone u. Saöne im O. u. Loire im W. M. Pi late 3,280'. M. Tarrare 4,350'.. c. Das Forez Gebirge. Zw. Loire u. Allier. Pierre sur haute 5,016'. Mag- dalenen kuppe 4,496'. d. Die Kette der Margueride. Zw. Allier u. Truyere. e. Die An brackett e. Zw. Truyere u. Lot. f. Die beiden letzteren Ketten verbinden das Hochland der Auvergne mit dem Centralknoten. Es liegt zw. Allier im O., Sioule im N., Dordogne im W. u. Trnyère im S. Eine 3,000' h. Hochebene, put 2,000' höheren, kegel- oder kuppelförmigen Gipfeln, Puys genannt; voll Lavamassen, Schlackenlagern, Kraterseen, wilden, imposanten u. malerischen Gegenden. Viele enge schauerliche Felsenthäler, die von tobenden, Wasserfälle bildenden Bergströmen durch- braust werden. Reich an warmen u. kalten Heilquellen. Die kälteste und unfruchtbarste Gegend des innern Frankreichs. Cantal 5,718'. Mont Dvr slions vuranius^ 5,820'. Puy de Dome 4,554'. g. Vor dem Gebirge der Auvergne liegen im S., W. u. N. niedrigere Hochebenen, aa. Die Terrasse v. Nouergue zw. den Se- vennen u. der Dordogne; mit 2,000' h. Bergzügen. Der merkwürdige vulkanische Berg Fontaynes bei Anbin, Nw. v. Nodez, ist 400' h., hat 18 ausgebrannte Krater u. noch Feuer im Innern, wie daraus aufsteigender Ranch und das Verbrennen der in die Klüfte gehaltenen Stöcke zeigt, jedoch ans dem wohlangebauten Gipfel einen Weiler. bb. Die Vor ter raffe v. Limousin; zw. Dordogne u. Cher; mit Gebirgscharakter. M. Odouze 4,200'. cc. Die Vorterrasse v. Bonrbonnois; zw. Cher u. Allier; ein 1,200 bis 1,500' h. Hügelland, b. Das südöstliche Mittelgebirge besteht Haupts, aus Ur geb ir ge, besoud. aus Granit, Gneus u. Glimmerschiefer. Im S., W. u. N. lagern sich demselben Flötzgebirge an. Vulkanische Bildungen zeichnen die Urgebirgsmasse des Innern aus. Ganz besonders zahlreich sind sie in der Auvergne, im Forez, Velay u. Vivarais. Man findet die Trachytformativn, welche die schönen domförmigen Gipfelformen der Auvergne bildet; ferner den Basalt, bald in einzelnen Kegeln, bald in ganzen Feldern o. in Strömen, Haupts, im Velay u. Vivarais; end- lich Lavaströme, die sich von den noch vollkommen erkennbaren Kratern der erloschenen

4. Besonderer Theil - S. 490

1856 - Eßlingen : Weychardt
490 Erste Abtheilung. Europa. Tafellands, das 2 große Hochebenen bildet, fast ringsum von Gebirgen umwallt wird u. auf seiner Oberfläche mehrere Gebirgssysteme trägt. Nur einige unbedeutende Tiefebenen dringen in das Gebirgsganze ein, trennen aber nirgends die Glieder desselben vollständig von einander. Andere klei- nere Tiefebenen liegen an den Küsten der Halbinsel, b. 2 große Pla- teaux. Das Plateau von Ostcastilien u. Leon; das von Neucasti- lien, Estremadura u. Murcia, e. 6 Gebirgssysteme. Das py- renäische System oder das nördliche Randgebirge. Das iberische System oder das östliche Randgebirge. Das centrale System oder das castilianische Scheidegebirge. Es trennt das nördliche von dem südlichen Plateau. Das Gebirgssystem von Estremadura. Es scheidet das Becken des Tajo von dem des Guadiana. Das andalusische Scheidegcbirge. Es bildet den Südrand des Tafellandes. Das Ge- birgssystem v. Granada. 6. Tiefebenen. Aragonische Tief- ebene am mittlern und untern Ebro. Andalusische Tiefebene am mittlern u. untern Guadalquivir. Die kleineren Tiefebenen an der Ost- u. Südküstei). — 6. Gewässer. 5 Stromsysteme. Duero. Tajo. 0 Oberfläche. — 1. Die Hauptmasse des iberischeu Hochlandes wird aus einem, das Centrum desselben einnehmenden Tafellaude gebildet. Es ist durchschnittlich 2,500' h. und hat 4,200 Om. Flächeninhalt.. Es besteht aus 2 großen Plateaux, aus einem höheren, dessen mittlere Höhe 2,560' beträgt und die nördliche Hälfte des Tafellands einnimmt, und aus einem niedrigeren, das im Mittel 2480' hoch ist und die Südhälfte des Tafellandes bildet. Das nördliche Plateau umfaßt das Königreich Leon, den größten Theil von Altcastilien und die Hochebene von Alava. Das südliche Plateau breitet sich in Neucastilien, Estremadura, in der nördlichen Hälfte von Murcia und in kleinen Theilen am Südaragon u. Nordvalencia aus. Beide Plateaux sind größtentheils durch einen hohen, v. Ono. n. Wsw. gerichteten Gebirgszug von einander geschieden. Nur in der Nähe ihres Ostrandes gehen sie durch die Hochflächen von Signenza u. Soria unmerklich in einander über. Hier, wie überhaupt längs ihrer Ostgrenze, schwellen beide Plateaux auch am höchsten an, wäh- rend sie, je weiter nach W., desto mehr an Höhe abnehmen. Beide Hochflächen sind aber nicht nur von O. nach W. geneigt, sondern zugleich von N. nach S. ausgehöhlt, so daß sie zwei großen, flachen Mulden gleichen. Diese Form besitzt namentlich die nördliche Hälfte des Tafellandes, indem sie fast genau in ihrer Mitte durch den Laus des Duero von O. nach W. gefurcht ist, während die südliche Hälfte ans zwei paral- lelen Mulde», den Rinnsalen des Tajo und der Guadiana, besteht, zwischen denen sich der Boden wieder etwas erhebt. In der westlichen Hälfte des südlichen Plateaus be- findet sich zwischen den beiden getrennten Strömen das Gebirgssystem von Estrema- dura, durch welches hier die Hochebene in zwei breite Thalflächen verengt wird. — 2. Die Pyrenäen [@.p.463. 464.]. Ueber ihren Kamm zieht die Grenze zw. Spanien u. Frankreich. Der Südabfall der Hochkette liegt in den spanischen Landschaften Nord- catalonien, Nordaragouien und Navarra. Die Maladetta m. d. Pico de Nethou 10,722'. Pico Po sets 10,584'. Mont Perdu 10,482'. Längs des Südsußes der Pyrenäenkette breitet sich das umfangreiche Bergland von Navarra, Nord- ar agoni eu u. Nord cata lo ni en aus. Es ist durch weite Thalebenen und schmale, hügelige Plateaux von den eigentlichen Pyrenäen getrennt und besteht aus mehreren, sowohl unter sich, als mit den Pyrenäen parallel streichenden Ketten, die gegen den Ebro hin an Höhe abnehmen. Peña de Orosl bei Jaca 5,063'. Monleni in Catalonien 5,224'. Montserrat in Catalonien 3,800'. — 3. Der cantabrisch-astu- rische Gebirgszug slaltus Vaseonum. Noirs Vindïus]. 4,000—7,000' h. Nordrand der Hochebene von Altcastilien n. Leon. Westl. Fortsetzung der Pyrenäen. In den baskischen Provinzen Altcastilien und Asturien. Das Westende bilden das 7,000' h. Bergland und die Parameras [= dürre Hochebene] von Galicien, so wie das Berg- land der portug. Provinzen Entre Minho e Douro u. Traz es Montes. Peña spenja-Felsen] Gorveya und Peña Ambotu in Vizcaya 4,000 — 5,000' h. Die Peñas deeuropa,dermonteorio u. die Peña Furadazw. Asturien, Altcasti-

5. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

6. Besonderer Theil - S. 465

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserthum Frankreich. Grundmacht. 465 Allier. Scine; m. Aube, Marne u. Oise rechts; m. Donne links. Rhein; m. Ili, Mosci u. Maas rechts. Viele Kustenflusse. Grofiter See: Grand Lieu; im Dep. der untern Loire; 1m. l., 1 M. Feuerberge bis auf mcbrere Stunden Entfernung erstrecken. — 5. Der nordöstliche Theil des französischen Mittelgebirges, a. Die Cote d'or [Goldhügei] ; zw. dem Kanal du Centre u. dem von Burgund. 1.400 — 1,500' h. b Das Äiorvan Ge- birge ; zw. Loire, Arroux u. Armenyon; 1,400—1,800' h. c. Das Plateau v. Lan- gres; vom Kanal von Burgund bis zur Quelle der Saône; Quellland der Seine, Aude, Marne, Maas u. Saône; 1,500' h. Tasselot 1,854'. à. Die Sichclberge fronts äs lg. Faucille]; das Verbindungsglied zw. dem Plateau v. Langres ». den Vogesen; die Scbeidung zw. der lothar. und burgnndischen Ebene; 1,700' h. e. Das Plateau v. Hochburgunb; im S. der Sichelberge zw. Saône ». Doubs; mit 1,100 bis 1,000' h. Bergzugen. f. Die Vogesen [Vogesus o. Vosëgus Mons]; von der Stadl Befort bis zur Lauter. 30 M. l., 5—.8 M. br. Richtung v. So. ». Nw. Steiler Ostabfall zur obern Nheinebene; sanfter Westabfall zum Plateau von Lotha- ringen. Dichtbewaldete, rundliche Bergkuppen, Ballon genannt. Ballon v. Elsaß 3,870'. Grand Ven trou 4,398'. Ballon v. Sulz 4,418'. Das Hoch selb 3,300'. Odilienberg 2,450'. Paß v. Zabern 1,325'. Viele Burgruinen. Im 0. der Vogesen liegt der größere, westliche Theil der obern Nh ein ebene, g. Die lotharingische Hochebene; zw. d. Vogesen, Hunsrück Ii. Ardennen, dem Argonnen Wald u. den Sichelbergen; 700—800' h. Viele plattförmige, 1,000—1,300' h. Berg- rücken. h. Der Argonnen Wald; zu beiden Seiten der Maas; ein felsiges, zerklüf- tetes u. höbleureiches Berglaud v. 1.000— 1,200' Höhe; 12 M. l. u. bis 6 M. br. 1. Im N. des Plateaus v. Lotharingen n. des Argonnen Waldes verflacht sich ein Theil der Ardennen gegen die Quelle» der Oise, Schelde u. Salubre. Ir. Gestein. Das No. Mittelgebirgsland besteht meist aus seknndäreu Gebirgsarten, bejond. aus Jurakalk u. buntem Sandstein. Letzterer, wie auch Granit u. Porphyr, findet sich in den Vogesen. Uebergangsgcbirge in den Ardennen. — 6. Das Bergland der Bre- tagne u. der Normandie, bis 1,000' h. Es beginnt an der Westküste der Bretagne mit 2 durch den Fluß Aulne getrennten Ketten, mit den schwarzen Bergen [Mon- tagnes noires] im S. n. mit dem Gebirge v. Ar ree [Montagnes d’Arrée] im N. Von der Quelle der Anlne au durchzieht es als eine Kette die nördlichen Ge- genden der Bretagne n. die südlichen der Normandie gegen O. bis in die Gegend v. Evreux u. Chartres. Hier geht es in die hohe Ebene von Orleannais über; gegen N. setzt es durch die Normandie häufige Sandhügel o. auch Kalk- u. Kreideberge ab. Der Granit bildet den äußern Rand der Bretagne, der Thonschiefer den übrigen Theil des Bcrglandes. — 7. Das Tiefland der untern Rhone. 200 Qm. gr. Eine ein- förmige, dürre, pflanzenarme, staubige Fläche, in welcher nur die Flußlandschaften üppige, lüdliche Vegetation haben. Ans ihrem Alluvialboden taucht die kleine Hügel- gruppe der Alpinen auf. Nollkiescl haben den Boden des Tieflandes in der 10 Qm. großen Ebene la Cran zur wahren Wüste gemacht. Auch die von den Hauptinün- dnngen der Rhone umflossene Insel la Camargue gewährt einen traurigen Anblick. Die von Perpignan bis Marseille reichende Küstenebene ist flach, einförmig, dürr und hat viele Seelachen [Etangs]. — 8. Das Tiefland der untern Garonne, Loire und Deine. 120 M. l.; 20, 40 bis 80 M. br. Die sehr unebene Oberfläche des Tief- landes stellt meistens ein 300' bis 600' u. 800' h., wellenförmiges Gelände dar, in welchem i|olivte Felshöhen, wie die 450' h. Bcrghöhe Gatine, auftreten. Das Tief- land ist meist gut angebaut. Doch gibt es auch viele unfruchtbare Gegenden; so die Champagne pouilleuse [lausige Champagne] o. die östliche Champagne, die Sologne mit zahllosen Teichen im Départ, des Loir u. Cher rc. Die Küstenstriche sind ohne Hügel. Von Bayonne bis znrmündnng der Garonne sind sie Haideboden [les Tandes] mit vielen Salzlachcn und niedrigen Dünen ; zw. der Münd. der Garonne bis zur Loire theils Sandslächen [lessables], theils Morastflächen, theils fruchtbares Marschland [les Marais], wie in der westl. Vendée. Im Tieflaudc der Seine bildet die Küste eine Plattebene, die mit steilen u. glattliegenden 200 — 400' h. Wänden [Fadaises] zum Meere abfällt. Nur zu beiden Seiten der Seine-Mündung ist die Küste flach und von Lehmhügeln oder Sanddünen eingefaßt. Die Gesteine der -riefebene sind Quadersandstein und Jurakalk, besonders aber die Kreide und tertiäre Bildungen. Urgebirge tritt in der Berghöhe Gatiue, Uebergangsgebirge in der Vendée und in der Halbinsel Cvtantin auf. Völker, Lehrbuch der Geogr. Ii. 30

7. Besonderer Theil - S. 506

1856 - Eßlingen : Weychardt
506 Erste Abtheilung. Europa. Küstenebene ab*). — 6. 4 Stromsysteme. Min ho. Do uro. Tejo. Gua- diana. Wenig kleine Landseen"). — 7. Klima. Keine große Temperatur- verschiedenheit nach wagerechter, aber größere nach senkrechter Ausdehnung; doch berührt kein Gebirge die Schneeregion. Wegen der gleichförmigen, sub- tropischen Wärmeverhältnisse der niedrigeren Gegenden können im ganzen Lande, mit Ausnahme der höheren Gebirgsgegenden, die Südfrüchte und der Oelbaum angebaut werden. Wahrhaft afrikanische, ausdörrende Hitze in den innern Landschaften; nur die gegen den Meeres- strand sich abdachenden Gegenden werden durch die abkühlenden Seewinde wohlthätig erfrischt. Mittelwärme des Jahres in Lissabon in 38" 42' 24" N. Br. -s- 16,,°, des Winters -j- 11,,", des Sommers -j- 21,,". Re- genmenge in Lissabon 28", in Coimbra 111""). — 8. Einwohner 0 Oberfläche. — l. Das Westende des cantabrisch-asturischeu Gebirgszuges bildet die Parameras v. Galicien u. die » ordportugiesische Bergterrasse v. das Hochland der Provinz Entre Minho e Douro u. Traz os Montes. Serra de Snazo mit dem Monte Gaviarra 7,400'. Serra de Mo n lezi a ho [—ßinjol 7,000'. — 2. Das castiliauische Scheidegebirge biegt, sobald es Portugal erreicht, stark nach S. um, und bildet, gleichzeitig gegen N. sich ausbreitend, die Bergterrasse v. Be ira alta, die gewaltige Gebirgsmasse der Serra d'estrella mit dem 7,200'h. Malhav de Serra, die schroffen Fclsgipfel der Serra de Cintra und fällt im 1,600' h. Cabo da Noca steil ins Meer hinab. — 3. Das Gebirgssystem v. Estre- madura zieht noch in westl. Nichtung als Sierra de San Ma mos nach Portugal hinein. Bei Portalegre wendet es sich gegen S. u. später gen Sw. u. heißt Serra de Porta legre, Serra de Ossa, Serra de San Joao". Allmählig geht es in das Hügelland der Hochfläche von Alemtejo über, die sich sanft zu den Gestaden des Oceans abdacht. — 4. Das andalusische Scheidegebirge behält bis znm Durchbruch des Guadiana nnterh. Serpa in Portugal die Richtung von Ono. n. Wsw. Von dort an wendet es sich auf kurze Zeit nach S., die Gebirge des obern Alemtejo zu- sammensetzend, womit es seine frühere Nichtung wieder einnimmt, unter dem Namen des algarvischen Scheidegebirges die Grenzmauer zw. Alemtejo n. Algarve bil- det u. mit dem Cabo de San Vincente endet. Die Granitkuppen Foia 3,800' u. Pi cot a 3,700' bei Monchique. — 5. Die Tiefcbeneil^an der Westküste sind meist schmal; am breitesten noch im S. des Tejo. An vielen Stellen Salzmoräste. — 6. Gestein. Urgebirgsarten und Uebergangsgebirge vorherrschend. Kreide u. tertiäre Ablagerungen in Estremadura u. Alemtejo. Vulkanische Gestein e in der Umgegend von Lissabon und beim Cabo de San Vincente. s) Gewässer. — 1. Der Minho. Grenzfl. gegen Span. 5 M. fahrbar. Ver- sandung der Mündung. — 2. Der Douro ldoürol. Zum Theil Greuzfl. gegen Spa- nien. 16 M. fahrbar. Gefährliche Mündg. f. d. Schiffe, besonders im Winter. — 3. Der Mondego [Munda]. Wichtigster Küstenfluß. Von der Serra de Estrella. 82 M. l. Im Unterlans fahrbar. — 4. Der Tejo stedschoj. Am wichtigsten für den innern Verkehr. Ausgezeichnet weite Mündg., welche von Poroa ab, bei Lissabon vor- bei, bis Cascaes gleich einem meilenbreiten See einen der sichersten, tiefsten u. geräu- migsten Häfen ans der ganzen Erde bildet. Für größere Fahrzeuge bis Abrantes 21 M. weit fahrbar. — 5. Der Sudo fsadaung); in Estremadura Caldao. Von der Sierra de Monchique. 4 M. fahrbar. — 6. Der Guadiana. Viele Stromschnellen, Strudel u. Untiefen. Malerischer Katarakt nnterh. Serpa, ei 8a1to del Lobo o. der Wolfs sprung genannt. Von Mettala an 10 M. fahrbar. — 7. Seen. Merkwürdig sind die 4 Alpenseen in der Serra d'estrella, die ihren Wasserreichthnm durch geschmolzenen Schnee erhalten, klares, lauwarmes Wasser haben und ihren Abfluß in den kleinen Bergfluß Alava nehmen. Die meisten Seen liegen in Eltremadura, südlich vom Tejo. «) Klima. — 1. Die Jahresz eiten bieten einen doppelten Frühling dar. Der erste beginnt nach den kälteren Tagen des Januars mit dem Anfange des Fe- bruars, der den angenehmsten Reiz des frischen Grüns u. der blühenden Kräuter und fast immer eine gemäßigte Temperatur hervorbringt. Die 3 folgenden Monate wech- seln unter trockener Hitze und stürmischen Tagen mit Platzregen ab, wie denn auhal-

8. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 62

1844 - Eßlingen : Dannheimer
62 Versteinerungen, aber Fossilien und heiße Quellen. Sie sind Wohl in feurigem Flusse aus dem Innern der Erde emporgestiegen, haben die horizontalen Lagen der neptunischen Gesteine durchbrochen und aufgerichtet, und sich theils zwischen dieselben hineingedrängt oder über ihnen ausgebreitet. -Die Gesteine des Urge- birges sind: Granit, Ginens, Glimmerschiefer, Porphyr, Syenit, Diorit, Quarzfels oder Urqnarz, zu dem der Jtacolunrit gehört, und der Urkalk. ' §. 38. Die vulkanischen Felsarte», die Vulkane, die Erdbeben, die warmen Quellen, der Ursprung der vulkanischen Erscheinungen und die Erschütterungskreise. A, Die vulkanischen Felsarten sind Massen, die in frühern oder in den jetzigen Zeiten arrs denr Innern der Erde durch unterirdische Thätigkeit des Feuers an die Oberfläche der Erde hervorgebracht worden sind. Sie sind größtentheils massig, ungeschichtet, haben ein schlackiges und blasiges Ansehen oder besteben aus Staubmassen. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Kling stein, Augitporphyr oder Me la p Hy r, D o l e r i t, B a sa l t, B a s a ltu ff, Mandelstein, P e r l st e i n, Bimsstein, Pech stein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff, (Traß, Peperino, Rapilli, Puzzolano, vulkanische Asche u. s. w.). 8. Die aus vulkanischen Fels arten gebildeten Kegel- berge heißen Vulkane. Sie zerfallen in Eruptiv ns- und Erhe- bungs-Vulkane, in Central- und R e ih e nv u lk an e. I. Die Eruptiv ns- und Erhebungs-Vulkane. 1. Die Eruptions- Vulkane entstehen, wenn die glühenden Massen aus dem Innern der Erde selbst einen Ausweg finden, die sich um den Rand der Oeffnung anhäufen, und so allmählig einen kegelförmigen Berg bilden, in dessen Mitte sich der Krater befindet. Daher sind diese Vulkane stets von Lava und andern Aus- wurfsmassen zusammengesetzt. Der Krater ist der obere Theil oder die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans bis zum Gipfel emporsteigenden, schlott- ähnlichen Röhre, welche den in der Tiefe, auf dem sogenannten Heerd des Vulkans entwickelten gasigen, flüssigen und festen Auswürfen den Ausgang ge- stattet. Er kann sich bisweilen wieder schließen, doch wird er immer derr Massen des Innern der Erde den leichtesten Ausweg gestatten, und daher wieder- holen sich die Eruptionen eines Vulkans bisweilen nach Jahrhundert langer Ruhe. Ein Eruptions-Vulkan, welcher lange ruht, wird daher ein ruhender, erloschener, im andern Fall ein thätiger Vulkan genannt. Die Er- scheinungen eines vulkanischen Ausbruches sind: Getöse unter der Erde, Erdbeben, Aufbrechen des Bodens, Aufsteigen von Rauch aus dem offenen Krater oder aus den neuentstandenen Spalten, Ausströmen der Lava, Auswerfen von sogenannter Asche aus dem Krater, Erhebung des Bodens, hef- tige Bewegungen in dem Meere, welches dem Vulkane nahe liegt; Mo fettest oder schädliche Gasarten entsteigen dem Boden um den vulkanischen Ausbruch während und oft lange nach demselben. Das Beben der Erde in der Gegend des Ausbruchs und das unterirdische Getöse, von Zeit zu Zeit mit den heftig- sten Erschütterungen abwechselnd, dauert gewöhnlich mit kurzen Unterbrechungen während des ganzen Ausbruches fort. In den aus den Vulkanen aufsteigenden Dampfwolken entstehen- fast immer heftige Blitze, von denen aber die wenigsten zur Erde fahren, sondern die meisten in die Dampfwolken zurückschlagen. Sehr oft fallen während des Ausbruches oder gegen das Ende desselben aus den sich weit verbreitenden Dampfwolken die heftigsten Regengüffe nieder. Vor den Ausbrüchen der Vulkane hat man oft eine Verminderung des Wassers in den Quellen und Brunnen um den Vulkan, ja zuweilen ein gänzliches Versiegen derselben wahrgenommen. An einigen Punkten Europas und anderer Erdtheile

9. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 63

1844 - Eßlingen : Dannheimer
63 treiben die Dampfe und elastischen Gase ans dem Innern nicht Lava uüd feurige Masten, sondern theils nur Luft und andere Gase, theils Master und Erde, als Schlamm empor. Dieß sind die Luft- und Schlammvulkane. In mehreren vulkanischen Gegenden findet man kraterförmige Vertiefungen, aus welchen dtirch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Erplosionen Dämpfe aufsteigen, welche bei ihrem Eintritt in die Atmosphäre Schwefel und salinische Substanzen fallen lassen, die sich an den Rändern der Spalteit ab- setzen. Man nennt sie Solfa taren. Sie mögen die Ueberbleibsel alter Vnlkankratcr sein, die sich größtentheils geschlossen haben, und deßwegen keine eigentlichen Atiöbrüche mehr machen, weil vielleicht im Innern Höhlen und Spalten entstanden sind, welche den Dampfen einen leichteren und ununterbro- chenen Durchgang nach anderen, in der Nähe sich befindenden Schlünden ge- statten. 2. Die Erhebungs-Vulkane entstehen, wenn'das eingeschlossene Gas an einer Stelle hervorbricht, ohne daß die glühenden Massen empordringen. Sie finden sich gewöhnlich auf den hohen, runden Inseln und zeigeit sich be- sonders charakteristisch auf den canarischen Inseln. Sie steigen von dem Fuße und ringsum gleichförmig auf, allein immer in der Mitte, wo man den Gipfel erwarten sollte, Mgen sie eine mchr oder minder tief eingreifende, große kessel- förmige Vertiefung, welche gleichsam die hohle wichse des Kegels bildet, in welcher die Abhänge zusammenlaufen würden. Die Kesselvertiefung ist nahe kreisförmig, ringsum von steilen, zackigen Wänden umgeben, welche von der ansehnlichsten Höhe der Insel oft Plötzlich fast bis zur Meeresflache abstürzen; sie gewahrt einen höchst eigenthümlichen wilden Anblick. Die spanischen Bewohner der ca- narischen Inseln nennen diese Vertiefung In Caldera. Die Abhänge derselben sind von vielen schmalen und tief eingerisscnen Schluchten zerspalten, welche ringsum strahlenförmig von dem Mittelpunkte ausgehen, und scharf und steil abgerissen sind. Sie heißen Baranco’s. Nur selten stehen sie mit dem Innern der Caldera in Verbindung, und bei den meisten Inseln dringt nur ein Baranco in den Kessel. Durch dieses Eindringen aber wird die innere Struktur dieser Inseln lllosgelegt, und es zeigt sich, daß sie regelmäßiger ist, als man bei der Vorstellung von der Vulkanität. derselben erwarten möchte. Man sieht nemlich, daß die Gebirgsarten der Inseln deutliche Bänke bilden, welche ringsum regel- mäßig mit der Oberfläche parallel gehen; sie sind stets gleichförmig von dem Centrum der Inseln gegen den Rand geneigt, und indem man weniger anstei- gend durch diesen Baranco zum Innern fortschreitet, geht inan von den obern Schichten zu einer tiefern über, und erreicht endlich den Kern des Berges auf dem Boden der Caldera. Ein senkrechter Stoß von Unten nach Oben auf eine wagrechte feste Kruste muß solche Erscheinungen hervorbringen. Diese Kruste oder der vormalige Meeresgrund, über welchen vie Inseln hervortraten, wird an der Stelle bersten, wo die Kraft auf sie am heftigsten wirkt. Die vormals wagerecht auf denselben liegenden Schichten werden emporgetrieben werden und sich rings um das Centrum der gemeinsamen Erhebung aufrichten; sie werden strahlenförmig von dem Mittelpunkte aufgerissen werden und dadurch jene Baranco 8 erhalten, und an dem Mittelpunkte selbst wird eine mehr oder minder ansehnliche Weitung entstehen, welche die Caldera bildet. Das Ganze ist demnach das Werk einer mit vulkanischen Erscheinungen zusammenhängenden Erhebung. Man nennt deßwegen diese Inseln Erhebungsinseln, die kesselförmige Weitung in ihrer Mitte den Erhebungskrater. Bisweilen bricht auf dem Boden der Caldera ein Eruptions-Krater hervor, der von dem Rande der Caldera, wie von einem Walle, umgeben ist. So ist es bei dem stik von Teneriffa. Ii. Die Central- und die Reihen-Vulkane. 1. Die Central-Vul kane bilden immer die Mitte für eine Menge von Ausbrüchen, welche um sie her gleichmäßig nach allen Seiten hinwirken. 2. Die Reihen-Vulkane liegen hinter einander wie Esten auf einer großen Spalte.

10. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 64

1844 - Eßlingen : Dannheimer
64 Sie erheben sich entweder als einzelne Kegelinseln aus dein Grunde des Meeres, und dann läuft gewöhnlich ihnen zur Seite ein Urgebirge in derselben Rich- tnng; oder sie stehen ans dem höchsten Rücken dieser Gebirgsreihe selbst und bilden deren Gipfel. C. Die Erdbeben sind eine.erschütterung des festen Erdbodens, welche von Innen nach der Oberfläche wirkt. Die Ersch e inunge n' be i de n Erd- beben sind: Bewegungen des festen Bodens, welche theils wellenförmig, theils rüttelnd oder wirbelnd, theils stoßend sind. Erhebungen des Bodens, Zerreißen des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen Stoffen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landsecn oder größerer Flüsse, unterirrdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Tie Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen die Wirkungen auf Menschen und Thiere sind schon oft beobachtet worden. Stärke und Dauer der Erdbeben sind sehr verschieden. Manche Erdbeben scheinen an einen be- stimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt ; an- dere pflanzen sich auf ungeheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Syrien; von 1829 in Spanien; von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von 1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wo- durch Caracas zerstört wurde; eines der furchtbarsten und das am weitesten verbreitete Erdbeben war das von Lissabon 1755; seine Grenze ging durch das Atlasgebirge, Böhmen, bis zum finnischen Meerbusen, von hier mitten durch Skandinavien, nördlich von Island, durch den Südtheil Grönlands, den Ontario- See und die kleinen Antillen. Durch die vul ka n isch e n Au s br üch e und Erdbeben werden Hebungen und Senkungen des Bodens her- vorgebracht. Ganz Skandinavien ist in einer steten langsamen Hebung begriffen; im nördlichen Theil beträgt dieselbe in einem Jahrhundert etwa 5', im südlichen weniger. Die Küste von Chili wurde den 19. November 1822 von einem schrecklichen Erdbeben heimgesucht, dessen Stöße auf einem Raum von 1200 M., von N. nach S. gleichzeitig wirkten. Am folgenden Morgen fand man, daß sich der Boden an der Küste 2 bis 4' , und 1 M. landeinwärts 5—7' gehoben hatte. Eine ähnliche Erscheinung fand daselbst 1835 Statt. Inseln haben sich im mittelländischen Meere erhoben: die Erhebung zwischen den liparischen Inseln 187 v. C. G., die Erhebungen neuer Inseln bei San- torin zu verschiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methone, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozzuoli im Jahre 1338, bei Cypern im Jahre 1822, die im Jabre 1831 erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdinanden. In der Nähe von St. Michael, einer Insel der Azoren, versuch- ten im Jahre 1628 oder 1638, 1720 und 1811 neue Inseln emporzusteigen. In manchen Gegenden hat ein mehrmaliges Sinken und Steigen des Bodens Statt gefunden. Die Trümmer des Serapions-Tempels von Pozzuoli bei Neapel liegen jetzt im Meeresniveau; die noch stehenden Marmorsäulen sind in 19' Höhe von Bohrmuscheln, welche nur im Meere leben, angebohrt; daher muß ver Boden gesunken und dann wieder gehoben worden sein. Der Boven im Becken von Paris und von London, so wie die S.o. Küste von England besteht aus Lagern, die abwechselnd aus dem Meere und aus Süß- wasser abgelagert sind. Beispiele von Senkungen des Bodens sind nicht selten. Auf Java versank 1772 bei dem Ausbruch eines Vulkans ein Strich Landes von 15 M. Länge und 6 M. Breite. Alis Jamaika stürzte 1692 ein Strich Landes von c. 1000 Morgen plötzlich ein. Während eines Erdbebens sank der Boden am östlichen Mündungsarme des Indus um 18'. In Caracas sank 1790 während eines Erdbebens ein Stück des Bodens und an seine Stelle trat ein See von 800 Ellen Durchmesser und 100' Tiefe.
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