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1. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

2. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 214

1844 - Eßlingen : Dannheimer
214 Mündungen, deren man 29 gezahlt hat, besetzt; dieselben erreichen im Oe rasa Jökull 6030", im Heckla 503s)^. 111. Die Insel Jan Mayen tragt den Vulkan Beeren Berg und die Inselgruppe Spitzbergen steigt pon ihren Küsten aus zu gewaltigen Bergen und Gebirgen empor. Drittes Kapitel. Die g e o g n o st i sch e Beschaffenheit. §. 185. Uebersicht. Die geognostische Beschaffenheit Europas ist am genauesten untersucht. Die verschiedenartigen Felsbildungen nehmen in diesem Erdtheile keine so großen Länderräume ein, wie in den andern Kontinenten, sondern der Ausbildung des Erdtheils ^entsprechend, treten oft in verhältnißmäßig beschränkten Räumen die Gesteine in großer Mannigfaltigkeit auf, und bedingen die schöne Abwechslung der Bergformen. In den folgenden §. §. geben wir einen gedrängten Ueber- blick über die räumliche Verbreitung der wichtigsten Felsarten. ' §. 186. Die geognostische Beschaffenheit des kontinentalen Dreiecks. Die Gebirge und Hochebenen des kontinentalen Dreieckes von Europa sind größtentheils aus neptunischen Gesteinen zusammengesetzt. Alle Formationen der neptunischen Reihe, von den Gliedern des llebergangsgebirges bis zu den verschiedenen Straten des tertiären Gebirges treten in größerer oder geringerer Mannigfaltigkeit, in sehr verschiedener Ausdehnung, in den mannigfaltigsten Lagerungsverhältnissen auf. Die neptunischen Gesteine sind aber an vielen Orten auf die mannigfaltigste Weise von Urgeb irg s arten gehoben und durchbrochen worden, welche aus großen Spalten aus dem Innern der Erdrinde hervorgedrungen sind, oder von vulkanischen Gesteinen meistens stockartig durchsetzt. In den Tiefebenen des kontinentalen Drei- eckes nehmen das Diluvium und Alluvium den größten Raum ein; aus den Schuttebenen ragen jedoch an manchen Punkten diejenigen Gebilde hervor, welche die Grundlage ausmachen oder erheben sich vulkanische Massen, in insel- förmiger Gestalt. A. Das Alpenland bildete einst ein aus neptunischen Felsarten zu- sammengesetztes Plateau, dessen Höhe wohl schwerlich das Meeresniveau erreicht haben mag. Seine jetzige Gestalt und Höhe verdankt es mehreren Hebungen, welche wahrscheinlich dssrch den Melaphyr hervorgebracht worden sind. Die Bewegungen desselben öffneten in dem Flötzplateau zu verschiedenen Zeiten eine Spalte, aus welcher die primitiven Gebirgsarten hervorstiegen, während die horizontalen Schichten der neptunischen Gesteine gehoben und geneigt wurden. Der schwarze Porphyr erscheint aber nur dann, wenn die aus der Spalte auf- steigenden Urgebirgsmassen so weit erhoben wurden, daß er unter ihnen weg die Oberstäche berühren konnte; daher sieht man ihn vorzüglich an den Rän- dern der Spalte, wo das Gebirge in die Ebene auslauft. Die Mitte des Alpenlandes nehmen 1. die Ur-Alpen ein, in welchen als vorherrschende Gesteine Granit, Gneus und Glimmerschiefer auftreten, während Syenit, Gabbro, Serpentin, Talk und Chloritschiefer, so wie Massen von Thonschiefer und körni-

3. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 218

1844 - Eßlingen : Dannheimer
218 die Thätigkeit des vulkanischen Heerdes, dem die ruhenden Feueressen des Sub- Apennin ihr Dasein verdanken. Im nördlichen Theile des toskanischen Sub- Apennin findet man eine Menge kleiner rauchender Löcher und Spalten, Lagoni genannt, welche stinkende, schwefliche Gasarten aushauchen, und der ganze Boden ist hier, wie* überhaupt in den meisten Gegenden des toskanischen Sub- Apennin von solchen Dünsten durchdrungen. Dieselben verursachen in Ver- bindung mit den Versumpfungen der Thäler und Küsten, die böse Lust, aria cativa genannt, durch welche die einst so blühenden Küstengegenden und ein Theil des Sub-Apennin in Einöden verwandelt worden sind. Der vulkanische Heerd Italiens äußert sich aber besonders in dem vulkanischen Bezirk von Neapel. Derselbe dehnt sich von dem Vesuv durch die phlegräischen Felder nach Prociva und Jschia linienartig von Sw. nach No. aus. Aus drei Gruppen besteht dieser Bezirk: aus den vulkanischen Inseln Jschia und Procida, aus den phlegräischen Feldern '(den Monte Nuovo, den Monte Barbars, den Averner See. den Lucriner-See und die Solfatara bei Pozzuoli begreifend) und aus dem doppelgipfligen Vesuv. Innerhalb dieses Vulkanbezirkes entwickelt sich die vulkanische Kraft in einzelnen Ausbrüchen von beträchtlicher Anzahl und an ungleich vertheilten Punkten, allein ein großer Theil ihrer Wirkungen ist auf.den Vesuv beschränkt, dessen erster bekannter Ausbruch im Jahre 63 n.c. G. erfolgte und mit seinem Aschenregen die Städte Herculanum, Pompeji und Stabiä bedeckte. Merkwürdig ist die in den phlegräischen Feldern erfolgte Bildung des Monte Nuovo im Jahre 1538, und die mit den Eruptionen und Erdbeben des vulkanischen Bezirks in Verbindung stehenden Hebungen und Senkungen in der Bai von Baja. Vi. Die iberische Halbinsel bildet ein großes aus llrgebirgsarten und neptunischen Gesteinen zusammengesetztes Hochland, in dem auch an manchen Stellen vulkanische Gesteine auftreten, N'ie z. B. in der Gegend von Lissabon und am Kap St. Vincent. Die Pyrenäen zeigen eine sehr symetrische Anordnung ihres geognostischen Baues. Urgebirgs- arten scheinen die Grundlage zu bilden; sie sind aber meistens von Uebergangs- gesteinen oder secundären Felsarten bedeckt; diese, besonders die erstern, nehmen den größten Theil der Gebirgsoberfläche ein. Vh. Die Gebirgsarten der Bretagne und Cotantin gehören hauptsächlich dem Urgebirge und Ueber- gaiigsgebirge an; Flötzgebirgsarten treten an der Ostgrenze dieses Gebietes aus. §. 188. Die geognostische Beschaffenheit der Inseln. A. D ie kontinentalen Inseln Europas sind von verschiedener geognostischer Beschaffenheit. I. Die kleinern Inseln, öfters als abge- rissene Glieder des Festlandes erscheinend, bestehen aus denselben Gesteinen, wie die benachbarten Küsten. Manche sind jedoch auch vulkanischer Natur, wie die thracischen Inseln und die Reihe der Trachyt-Jnseln, im Archipel der Cykladen, welche von der Halbinsel Methone ausgehend über Aegina, Hydra, Spezia, Spetzo pulo, Beto pulo, Falkonera, Anti-Milo, Milo, Argentiera, Polina, Santorin, Therasia bis Apronisi ziehen Die drei letztern bilden ein zusammengehöriges Ganze, einen Erhebungskrater, in dessen Mitte sich die Insel Hiera 184 v. C. G. erhoben hat. Ebenso wurde auf Methone wahr- scheinlich um 290 v. C. G. ein Hügel gebildet. Auch die liparischen oder äolischen, so wie die pontinischen Inseln sind Strandorte von Kratern, auf erstern ist der Monte Schicciola auf der Insel Stromboli und der Gipfel des Vulkano immer noch thätig. Ii. Die größern kontinentalen Inseln treten auch in geognostischer Beziehung als selbstständigere Glieder auf. 1. Sicilien besteht größtentheils aus der Juragruppe und der Kreideformation, denen sich die obersten Schichten der tertiären Formation anlagern; die pri-

4. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 219

1844 - Eßlingen : Dannheimer
219 mittuen Gesteine bilden nur das pelorische Gebirge. Vulkanische Felsarten treten an verschiedenen Orten auf, besonders im riesenhaften Kegel des Aetna, ein thätiger Vulkan, dessen Ausbrüche v. C. G. auf 11, nach C. G. bis zum Jahre 1832 auf 60 sich belaufen. Das Verbindungsglied zwischen ihm und dem Vesuv bilden die liparischen Inseln, er selbst aber liegt auf einer unge- heuren Spalt, die Sieilien von No. nach Sw. durchschneidet, und in deren Verlängerung im Jahre 1831 die Insel Ferdinanden emporgehoben wurde, aber nach einigen Monaten wieder verschwand. 2. Die Gebirge Sardiniens sind meistens aus Ur- und Uebergangsgefteinen, oder aus tertiären Kalkschichten aufgebaut; letztere werden an vielen Stellen von vulkanischen Gebilden über- ragt. 3. Corsika's waldreiche Gebirge gehören dem Urgebirge an. 4. In Großbritanien werden die Hügelreihen des So. England aus den For- mationen des Keupers, Lias, Jurakalkes, der Kreide und tertiären Bildungen formirt, in der penninischen Kette aber ist hauptsächlich die Steinkohlenfor- mation verbreitet. Dieselbe findet sich auch im Gebirgsland von Cornwales und Devonshire,, so wie tn Wales, wird aber sehr beschränkt durch das weit verbreitete Uebergangsgebirge, das von Plutonischen und vulkanischen Gebirgs- arten häufig durchbrochen ist. Dasselbe ist auch der Fall bei den Uebergangs- gebilden, aus welchen die eambrische Gebirgsgruppe und das schottische Grenz- gebirge zusammengesetzt ist. Mittel- und Hoch-Schottland besteht aus Urge- birgsarten, besonders aus Glimmerschiefer; dieselben Verhältnisse zeigen auch die Hybriden, Orkaden und Shetlands-Inseln; übrigens tragen auch basaltstche Gesteine viel zur Bildung der Hebriden bei. 5. Die Mitte Irlands wird von neptunischen Gesteinen ausgefüllt, von denen das Steinkohlengebilde und die Kreide öfters einen sehr großen Raum einnehmen. Die isolirten Berg- gruppen in S. und N. der Centralebene bestehen größtentheils aus dem lleber- gangsgebirge, das öfters von Plutonischen und vulkanischen Gesteinen unter- brochen wird. (Der basaltische Riekendamm in der Grafschaft Antrim). B. Die o eeanischen Inseln sind rund geformt und vulkanischer Natur. Auf den liparischen Inseln sind der Monte Schieeiola, die In- sel Stromboli und der Gipfel Vuleano immer noch thätig. Besonders aber öffnen sich auf Island viele vulkanische Mündungen, von denen 29 Feuerberge, jedoch keineswegs beständig offene Essen sind, sondern nur einzelne Ausbrüche gehabt haben. Die vulkanischen Erscheinungen finden sich hauptsächlich in einem breiten Trachytgürtel, der die Mitte der Insel einnehmend von Sw. nach No. quer durch die Insel zieht und von einem großen Längenthal durchfurcht ist: an den Trachytgürtel lagern sich zu beiden Seiten Basaltfelder, welche den So. und Nw. der Insel ausfüllen. Innerhalb des Trachytgürtels liegen die thätigen Vulkane, worunter der Hekla u. a. Die in großer Menge auk Island vorkommenden heißen Quellen, worunter der Geyser, ein natürlicher Spring- brunnen, der sein heißes Wasser bis zu einer Höhe von 100' und 200' empor- schleudert, stehen mit der vulkanischen Beschaffenheit der Insel in innigster Ver- bindung. §. 189. Die Erdbebenzonen. Europa gehört zwei Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mit- telländischen Meeres und dem isländischen Erschütterungskreis. A. Der Erschütterungskreis des mittelländischen Meeres erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum. kaspischen See un d bis zum persischen Meerbusen im O., und steht hier mit den Erdbebenzonen des S. und innern Asien in Verbindung. Die Länge dieses Erschütterungskreises beträgt

5. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 65

1844 - Eßlingen : Dannheimer
65 Dex Zusammenhang zwischen den Erdbeben und den vulka nisch en Erscheinungen ist unzweifelhaft. Die Erscheinun- gen des Vulkanismus und kes Erdbebens sind nur verschiedene Aeußerungen eines und desselben Wirkens, trelches seinen Sitz unter der obern uns bekann- ten Rinde der Erde hat. Die Vulkane sind als Ausgangs- und Ableitungs- Kanäle für dasjenige anzusehen, was die Erdbeben verursacht. v. Die warmen Quellen sind den bisher erwähnten Er- scheinungen verwandt. Sie find als eine, mit demselben Processe im Innern der Erde, welche die vulkanischen Ausbrüche und die Erdbeben hervor- bringt, in genauer Verbindung stehende Wirkung zu betrachten, und sowohl ihre erhöhte Temperatur, als die ihnen beigemischten Gasarten und anderen Substanzen, so wie ihr gewaltsames Aufsprudeln, da wo es vorkommt, muß man als Wirkungen dieses Zersetzungsprocesses ansehen. In gewissen Gegen- den bringen sowohl die heißen, als auch die kalten Quellen, N a p t h a, B ergo l, und Asphalt mit aus der Tiefe hervor. Auch diese Quellen gehören, wie es scheint, mit zu den angeführten, und ihre Eigenschaft, diese Erdharze in ihrer erweichten oder öligen Gestalt zur Oberfläche emporzutreiben, scheint zu bestätigen, daß Hitze und ein unterirdischer chemischer Proceß dabei thätig sei. Diese Art von Quellen findet man häufig in vulkanischen Gegenden und in den Richtungen der Vulkan- und Erdbebenzüge. Da man nun in einigen dieser Gegenden gewisse Gattungen solcher Erdharze zugleich als Lager im Flötzge- birge findet, so scheint zwar die Auflösung derselben durch die warnien Quellen und das Emporbringen dieser Substanzen auf die Oberfläche als eine Folge jenes Processes angesehen werden zu können, aber nicht alseine seiner Ursachen, sonst müßte sie überall die Vulkane begleiten. In den Gegenden aber, wo die Klötzgebirge keine Lager von Erdharzen enthalten, werden auch, selbst bei einer vulkanischen Beschaffenheit solcher Gegenden die Naptha und Bergöl-Quellen mangeln. E. Was überdenursprungdervulkanischenerschei nungen mit einiger Sicherheit gesagt werden kann, ist: daß der heutige Vulkanismus gewissermaßen nur ein Nachhall von den weit mächtigeren Um- wälzungen sei, tvelche die Erdoberfläche in vorgeschichtlicher Zeit erlitt; daß er, im Verein mit der fast überall beobachteten Thatsache des Zunehmens der Boden- temperatur mit der Tiefe, das Dasein eines noch feurigflüssigen Erdinnern wahrscheinlich mache; daß er aus der Wechselwirkung zwischen diesem Innern und der bereits erstarrten Erdkruste oder dem sie bedeckenden Wasser entspringe. F. Die Länder, in welchen die vulkanischen Erscheinungen unter sich, die Erdbeben unter sich und beide mit einander einen innigen und weit verbreiteten Zusammenhang zeigen, bilden einen Er s ch ü tte run g s kr e i s. Ein solcher Erschütterungskreis hat entweder einen Centralpunkt oder liegen in seiner Mitte mehrere Hauptvulkane, von denen die Hauptstöße ausgehen. Gewöhnlich find in der Mitte und in den derselben zunächstliegenden Gegenden der Erdbebenzone die Erdbeben sehr häufig, ja sogar gewöhnliche, dem Boden eigenthümliche Erscheinungen. Je weiter aber die Gegenden von der Mitte der Erdbebenzone entfernt find, um so seltener und schwächer empfinden sie die Erdbeben. §. 39. Die neptunischen Gebirgsarten find durch Wasser entstanden und offenbar aus Trümmern älterer zerstör- ter Felsarten von den Fluthen zusammen getragen worden. Sie sondern sich durch eine mechanische Agregation ihrer Theilchen in regelmäßige Platten, Schichten genannt, welche für die neptunischen, versteinerungsführenden Fels- arten charakteristisch sind. Die neptunischen Felsarten theilen sich in mehrere

6. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 124

1847 - Eßlingen : Dannheimer
124 Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. kalt, an andern Schlamm-Vulkanen bisweilen von hoher Temperatur. Außer dem Macaluba in Sicilien finden sich Schlamm-Vulkane auf der Halbinsel Abscheren am caspischen Meere, auf der Halbinsel Taman im asow'schen Meere, bei Turbaco in Venezuela. 2. Solfataren sind kraterförmige Vertiefungen in vulkanischen Ge- genden, aus welchen durch feine Spalten immerfort und meist ohne heftige Ausbrüche Dämpfe aufsteigen. Diese lassen bei ihrem Eintritt in die At- mosphäre Schwefel und salinische Substanzen fallen, welche sich an den Rän- dern der Spalten absehen. Sehr bekannt ist die Solfatare bei Poz- zuoli, nicht weit vom Vesuv. 3. Die Erdfeuer bestehen in einem fast immer fortwährenden Aus- hauchcn von Wasserstoffgas, das theils immer oder abwechselnd entzündet ist, theils augenblicklich entzündet werden kann. Solche Erdfeuer findet man bei Pietra Mala und Barigazzo in Mittel-Italien, bei Durazzo, in Morea, besonders aber bei Baku, wo sie mit Schlamm-Vulkanen vor- kommen. Künstlich hervorgebrachte Erdfeuer sind die Feuerbrunnen (Ho- tsing) in China. Hier steigen aus Bohrlöchern, 1,500" bis 1,800" tief, mächtige Strahlen von entzündetem Wasserftoffgas mit furchtbarer Gewalt empor, deren Hitze die kunstfleißigen Chinesen zu technischen Zwecken zu ver- wenden wissen. 8. 233. Die Erdbeben. 1. Erdbeben, E rd e rschü t t e ru n g e n zeichnen sich aus durch schnell auf einander folgende senkrechte, oder horizontale oder wirbelnde Schwin- gungen. Mit denselben sind verbunden: Erhebungen des Bodens, Zerreißung des Bodens, Ausstößen von Gas, Auswerfen von festen oder flüssigen Stof- fen durch die Spalten, Bewegungen des Meeres, der Landseen oder größerer Flüsse, unterirdisches Getöse, Störung der Richtung der Magnetnadel. Die Wirkungen auf die Atmosphäre sind zweifelhaft, dagegen sind die Wirkungen auf Menschen und Thiere schon oft beobachtet worden. 2. Stärk e un d Dauer der Erd be b en sind sehr v er sch i cd en. Manche Erdbeben scheinen an einen bestimmten Vulkan geknüpft zu sein und werden nur wenige Meilen umher gefühlt; andere pflanzen sich auf un- geheure Strecken mit unglaublicher Schnelligkeit fort. 3. Einige der bedeutendsten Erdbeben sind: das Erdbeben von 1693, das Catania zerstörte; von 1783, wodurch Messina und viele andere Städte mehr oder weniger beschädigt und zerstört wurden; von 1822 in Sy- rien; von 1829 in Spanien; von 1746 in Peru, wodurch Callao, der Hafen von Lima, zerstört wurde; von 1797 in Quito, wodurch Riobamba zerstört wurde; von 1812 in Caracas, wodurch die Stadt Caracas zerstört wurde; das am weitesten verbreitete Erdbeben von Lissabon im Zahr 1755. 4. Nur wenige Gegenden der Erde sind ganz von Erdbeben verschont geblieben, wie das Delta von Aegypten und die Ost-Küste Süd- Amerikas, vom Plata-Stromc bis zur Magelhaens Straße. 5. Fast ganz davon verschont sind: Holland, das nördliche Deutsch- land, Preußen, Polen, das mittlere und nördliche Rußland, das nördlichste Sibirien, die nord-afrikanische Küste von Tripolis bis zum Nil, die Süd- spitze von Afrika, und die mittleren Provinzen der vereinigten Staaten von Nord-Amerika.

7. Allgemeiner Theil - S. 115

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. 115 scheiden sie sich jedoch dadurch von dem benachbarten Festlande, daß sie die Standorte feuerspeiender Berge sind. Auf den langgestreckten Inseln wieder- holen sich die Gebirgsformen der Kontinente, wenn auch in kleinerem Maßstab. 3. Die rund geformten, oceanischen Inseln scheinen selbstän- dige Bildungen zu sein, die nichts mit der Beschaffenheit eines Festlandes gemein haben. Sie zerfallen wieder in hohe und in niedrige Inseln. 4. Die hohen Inseln haben eine mehr oder weniger vollkommene Kegelgestalt und erheben sich nicht selten zu bedeutenden Höhen. Bald tra- gen sie einen einzigen Kegelberg; bald haben sie 2 oder auch mehrere Ke- gelberge, von denen der eine, oder einige, oder auch alle Feuer speien. 5. Die niedrigen Inseln erheben sich wenig über die Meeresober- fläche. Sie sink meistens von Korallen auf den Kraterrändern eines unter der Oberfläche des Meeres befindlichen erloschenen Vulkans aufgebaut, daher sie auch Koralleninseln heißen. Sie bilden einen kreisförmigen oder elliptischen Ring, der einen tiefen See oder eine tiefe Lagune (oft bis 120' und 230' tief) ruhigen Wassers umschließt, welche durch eine schmale Oeff- nung mit dem Meere in Verbindung steht. Dritter Abschnitt. Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. §. 98. Die Eintheilung der Gebirgsarten. 1. Das Innere der Erde besteht, so weit wir es kennen, aus einer festen Masse, die man überhaupt Gestein oder Fels nennt. Weil das In- nere der Erde zuerst in den Gebirgen beobachtet wurde, so gab man den Gesteinen den Namen Gebirgsarten. 2. Die Gebirgsarten sind nach Zusammensetzung, Gestalt, Lagerung, relativem Alter und Entstehung von einander verschieden. Gebirgsarten oder Gebirgsmassen, welche gleichzeitig oder unter gleichen Umständen entstanden sind und dieselben Verhältnisse der Zusammensetzung und Lagerung zeigen, nennt man Ge birg sformationen. 3. Die Gebirgsarten zerfallen nach Form und Inhalt in 2 Haupt- klassen: in ungeschichtete oder massige Gesteine, zu denen die Urge- birgsarten und die vulkanischen Gesteine gehören, und in geschichtete For- mationen. §. 99. Die Urgebirgsarten. 1. Die Felsarten, welche man zum Urgebirge (primitiven, Plutonischen Gebirges rechnet, sind: Granit, Gneus, Glimmerschiefer, Thon- schiefer, Feldstein-Porphyr, rother, quarzführender Por- phyr, Grünstein oder Trapp, Serpentin, Gabbro und körni- ger Kalkstein. 2. Das Urgebirge ist von vorherrschend krystallinischervildung. Seine Felsarten liegen ohne alle Regelmäßigkeit in der Lagerung und Auf- einanderfolge unter, zwischen und über den geschichteten Formationen. Sie

8. Allgemeiner Theil - S. 117

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. 117 Zeit übrig geblieben ist. Es ist ungewiß, ob die Erde seit jener Zeit in fortwährendem, aber für sehr lange Zeiträume ganz unmerklichem Erkalten begriffen ist; oder ob sich von einem gewissen Zeitpunkte an der Wärmeab- gang nach Außen stets wieder durch chemische und andere Processe, welche mit Wärmeentwicklung verbunden sind, ersetzt hat. 4. Setzt man die Feuerflüssigkeit des Erdinnern voraus, so leuchtet von selbst ein, daß das Wasser, wenn es in die Region der inneren Glühhitze geräth, in sehr elastische Dämpfe übergehen muß, die überall da einen Ausweg suchen, wo ihnen der geringste Widerstand entgegen tritt. Kommt nun das Wasser noch mit oxydirbaren Körpern oder mit Körpern, die sich mit Sauerstoff verbinden, in Berührung, so entwickelt sich Wasserstoffgas, das die Wirksamkeit der ausdehnbaren Wasserdämpfe sehr verstärken muß. Das Wasser wird durch seine Dämpfe den Vulkan so lange in Thätigkeit erhalten, als es durch Kanäle zu dem unterirdischen Feuerheerde gelangen kann. Wer- den aber die Kanäle bei einem Ausbruche durch die Lava oder durch andere in den glühend heißen Dämpfen geschmolzene oder erweichte Massen ver- stopft, so ist der Zufluß des Wassers gehemmt, und es müssen Perioden der Ruhe eintreten. Man sieht aber auch ein, daß durch die ungeheure Spann- kraft der Wasserdämpfe nicht nur Laven emporgeschleudert, sondern auch bedeu- tende Hebungen des Bodens und Erdbeben bewirkt werden müssen. Mit diesen angeführten Ursachen können sich noch andere chemische und elektrische Processe verbinden. * §. 102. Die Erhebungskrater. 1. Als Folge einer großen, aber örtlichen Kraftäußerung im Innern unsers Planeten heben elastische Dämpfe entweder einzelne Theile der Erd- rinde zu domförmigen, ungeöffneten Massen feldspathreichen Trachyts und Do- lerlts (Puy de Dome und Chimborazo) empor; oder es werden die gehobe- nen Schichten durchbrochen und dergestalt nach Außen geneigt, daß auf der entgegengesetzten innern Seite ein steiler Felsrand entsteht. Dieser Rand wird dann die Umgebung eines Erhebungskraters. 2. Wenn derselbe, was keineswegs immer der Fall ist, von dem Mee- resgrunde selbst aufgestiegen ist, so hat er die ganze physiognomische Gestal- tung der gehobenen Insel bestimmt. Dieß ist die Entstehung der zirkelrunden Form von Palma und von Nisyros im ägäischen Meere. ö. Bisweilen ist die eine Hälfte des ringförmigen Randes zerstört, und in dem Busen, den das eingedrungene Meer gebildet, haben gesellige Koral- lenthiere ihre zelligen Wohnungen aufgebaut. Auch auf den Continenten sind die Erhebungskrater oft mit Wasser gefüllt und verschönern auf eine ganz eigenthümliche Weise den Charakter der Landschaft. 4. Ihre Entstehung ist nicht an eine bestimmte Gebirgsart gebunden; sie brechen aus in Basalt, Trachyt, Leuckt-Porphyr oder in doleritartigem Gemenge von Augrt und Labrador. Daher die so verschiedene Natur und äußere Gestaltung dieser Art der Kraterränder. 5. Von solchen Umgebungen gehen keine Eruptionserscheinungen aus; es ist durch sie kein bleibender Verbindungskanal mit dem Innern eröffnet, und nur selten findet man in der Nachbarschaft oder im Innern eines solchen Kraters Spuren von noch wirkender vulkanischer Thätigkeit. Die Kraft, welche eine so bedeutende Wirkung hervorzubringen vermochte, muß sich lange im

9. Allgemeiner Theil - S. 121

1852 - Eßlingen : Weychardt
Die innere Beschaffenheit der Erdrinde. 121 fruchtbarkeit verbreitender Lettenschlamm, todte Fische einhüllend, auf fast zwei Quadratmeilen die Felder Umher. Ebenso wurden 7 Jahre früher die Faul- fieber in der Gebirgsstadt Jbarra, nördlich von Quito, einem Fischauswurf des Vulkans Jmbaburu zugeschrieben. 9. Wasser und Schlamm, welche in der Andeskette nicht dem Krater selbst, sondern den Höhlen in der Trachytmasse des Berges entströmen, sind demnach im engeren Sinne des Wortes nicht den eigentlichen vulkanischen Phänomenen beizuzählen. Sie stehen nur in mittelbarem Zusammenhange mit der Thätigkeit der Vulkane, fast in demselben Maße, wie das vulka- nische Gewitter. Der heiße Wasserdampf, welcher während der Erup- tion aus dem Krater aufsteigt und sich in den Luftkreis ergießt, bildet beim Erkalten ein Gewölk, von dem die viele tausend Fuß hohe Aschen- und Feuersäule umgeben ist. Eine so plötzliche Verdichtung der Dämpfe und die Entstehung einer Wolke von ungeheurer Oberfläche vermehren die elek- trische Spannung. Blitze fahren schlängelnd aus der Aschensäule hervor, und man unterscheidet dann deutlich den rollenden Donner des vulkanischen Ge- witters von dem Krachen im Innern des Vulkans. Die aus der vulkani- schen Dampfwolke herabfahrenden Blitze haben einst in Island (am Vulkan Kat- lagia 17. Oct. 1755) 11 Pferde und 2 Menschen getödtet. 10. Unter den Vulkanen, welche erst in neuerer Zeit entstanden find, sind am merkwürdigsten die Erhebungen neuer Inseln bei Santonn zu ver- schiedenen Zeiten, die Erhebung des Hügels bei Methöne, die Erhebung des Monte Nuovo bei Pozznoli im I. 1338, die im I. 1831 im Süden von Sicilien erhobene und wieder verschwundene Insel Ferdinanden, die Erhebung des Vulkans von Jorullo schoruljoj in Mexico am 29. Sept. 1759; endlich ver- suchten in der Nähe von San Michael, einer der Azoren, im I. 1628 oder 1638, 1720 und 1811, neue Inseln emporzusteigen. 11. Die Art der Verkeilung der Vulkane auf der Erdfläche ist auf zwei Klaffen zurückgeführt worden: auf Central- und auf Reihenvulkane, je nachdem dieselben den Mittelpunkt vieler, fast gleichmäßig nach allen Sei- ten hinwirkender Ausbrüche bilden, oder in Einer Richtung, wenig von ein- ander entfernt, liegen, gleichsam als Efsen auf einer lang gedehnten Spalte. Die Reihenvulkane sind wiederum zweierlei Art. Entweder erheben sie sich als einzelne Kegelinseln von dem Grunde des Meeres, und es läuft ihnen meist zur Seite, in derselben Richtung, ein Urgebirge, dessen Fuß sie zu be- zeichnen scheinen; oder die Reihenvulkane stehen auf dem höchsten Rücken die- ser Gebirgsreihe und bilden die Gipfel selbst. §. 104. Die warmen Quellen und die Gasausströmungen. 1. Das unterirdische Wasser, welches der hauptsächlichste Hebel bei den Durchbrüchen und Erschütterungen der Erdrinde ist, hat verschiedenen Ur- sprung. Ein Theil desselben ist wohl atmosphärisches Wasser, das, ins Innere der Erde eingedrungen, mit dem inneren Wärmeheerd in Berüh- rung kommt, und sowohl den Stoff zu den Warmquellen, als auch zu den vulkanischen Wasserdämpfen liefert. Anderntheils mögen auch kanalartige Verbindungen im Erd in n ern bestehen, durch welche demselben Wasser aus den Meeren zugeführt werden, worauf der Umstand hindeutet, daß die vulkanischen Zonen und Erdbebenkreise so auffallend den Meeresgestaden fol- gen. Endlich kann das unterirdische Wasser auch durch die im Erdinnern

10. Grundriß der Geographie - S. 43

1859 - Eßlingen : Weychardt
43 Zweite Abtheilung. Die physikalische Geographie. 6. Von den 225 Schlünden, durch welche in der Mitte des 19. Jahrhunderts das geschmolzene Innere der Erde mit dem Luftkreise in vul- kanischem Verkehr steht, liegen 70, also '/z, auf den Kontinenten und 155 oder V3 auf der Inselwelt. Von den 70 Kontinental-Vulkanen gehören 53 oder 3a zu Amerika, 15 zu Asien, 1 zu Europa und 1 oder 2 zu der bis- her bekannt gewordenen Feste von Afrika. den südasiatischen Inseln ssunda-Inseln und Molukkeuj, wie in den Meuten und Kurilen, liegt ans dem engsten Raume die größte Menge der Inseln-Vulkane. In den Meu- ten sind vielleicht mehr in neuen historischen Zeiten thätige Vulkane ent- halten, als in dem ganzen Kontinent von Südamerika. Aus dem gestanm- ten Erdkörper ist der Streifen, welcher sich zwischen 55° 2b. und 145° O. L., wie von 47" S. bis 66" N. Br. von Südost nach Nordwest in dem mehr- westlichen Theile der Südsee hinzieht, der vulkanreichste. Im Innern des Großen Oceans und um denselben her finden wir von den 225 entzünde- ten Vulkanen der ganzen Erde 198 oder nahe an 7/8. Die den Polen nächsten Vulkane sind nach unserer jetzigen geographischen Kenntnist: in der nördlichen Halbkugel der Vulkan Esk auf der kleinen Insel Jan Meyen in 71" 1' N. Br., in der südlichen Halbkugel der, röthliche, selbst bei Tage sichtbare Flammen ausstoßende Berg Erebus 11,600' in 77" 33' S. Br. 3. Die Dampf- und Gasquellen. 1. Fumarölen sfumachien. Dampsaushauchungenj sind heiße, rauchähnliche Wasserdampfsäulen mit verschiedenen andern flüchtigen Stoffen gemischt. Sie finden sich in vulkanischen Gegenden, besonders in nächster Umgebung von heißen Quellen, am mächtigsten aber in Vnlkan- kratern, die fast beständig Rauch ausstoßen, auch wenn der Vulkan in Ruhe ist. _ 2. Schwefelgruben ssolfatarenj. Schweseldämpfe und Schwefelwasserstoffgas strömen ebenso allgemein, wie der Wasserdampf, aus den Kratern rauchender, aber auch aus vielen Kratern ausgebrannter Vulkane. In diesen Kratern setzt sich theils durch Zersetzung des Schweselwasserstoff- gases, theils durch Niederschlag von Schwefeldümpfen selbst, Schwefel ab, wodurch dieselben zu Schwefelgruben werden. Soliatare von Pozzuoli in der Nähe von Neapel. Der brennende Schwefelpfuhl bei Urumtsi am Nord- abhang des Thian-Schan in Inner-Asien. 3. Erdfeuer oder Feuerquellen sind brennende Quellen von Kohlenwasserstoffgas, das sich zufällig oder absichtlich entzündet hat. Die Pietra Mala in Doseaua. Brennende Gasquellen von Baku auf der Halb- insel Abscheron am Südostende des Kaukasus, wo sie mit Schlammvulka- nen Vorkommen. Die Feuerbrunnen und Feuerberge in China. 4. Heiße, borsaure Dampfausbrüche finden sich in den tos- kanischen Maremmen, wo sie theils unmittelbar aus Gesteinsspalten, theils aus Pfützen aufsteigen, in denen sie aus flüssigem Thon kleine Kegel aus- wersen. Die Borsäure, welche die Wasserdämpfe aus dem Schooße der Erde heraufbringen, wird theilweise gewonnen. 5. Die Erdölquellen kommen namentlich in solchen Orten vor, wo sich brennbare Gasquellen oder Schlammvulkane finden. Sie strö- men bituminöse Stoße aus, meistens mit Wasser, auf welchem die ölarti- gen Stoffe schwimmen, seltener ohne Wasser. Das Erdöl heißt in seinem reinen Zustande Naphtha, wenn es mit einem schwarzen, harz- oder pechartlgen Stoffe verbunden ist, Erdpech sasphält. Bitinnenj. Erdpech auf dem Grunde des tobten Meeres. Naphthaquellen in Mesopotamien. ^ Mofetten sind Kohlensüurequellen, die sich besonders in alt- vulkamschen Gegenden finden. Hundsarotte in der Nähe des Sees von Agnano [cmjätto] bei Neapel. Kohlensäure Gasquellen in der Eifel, be-
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