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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 190

1856 - Eßlingen : Weychardt
190 Erste Atheilung. Europa. u. Attona u. St. Georg auf d. Ostseile. Die St. hat 64 fnach Andern 84] Brücken, 13 Thore, 21 Märkte u. Plätze, ehedem meist enge und krumme, seit dem Brande v. 5—10. Mai 1842 im Neubau breite, gerade u. m. Gas erleuchtete Stra- ßen, darunter der alte u. neue Jnugfernstieg längs der Biuueualster. — 5 Kirchspiele: St. Petri; St. Nikolai; St. Katharinen; St. Jacob!; Michaelis. — 17 Kirchen: 5 luty. Hauptkirchen: St. Michaelis?, v. 1762 mit 456' h. Thurme; Kathariueuk. m. 300 ' h. Thurme; Jakobsk. m. 359' h. Thurme; die 1842 abgebrannten, aber wieder- hergestellten Kirchen zu St. Petrus u. St. Nikolaus. — Viele öffentliche Ge- bäude: Stadthaus; Bankgebäude; Börse; Münze; Bibliothekgebäude; Admiralitäts- zeughaus; 5 Theater; Bauhof; das neue allgemeine Krankenhaus für 3431 Personen ii. v. a. — Viele Austalten u. Vereine für Iluterricht, Wissenschaft u. Kunst: akadem. Gymnasium; Johannenm; Navigationsschule; Handelssch.; Taub- stummen- u. Blindenanstalt; das „rauhe Haus" in dem 1/2 M. entf. D. Horn, Ret- tungsaustalt für verwahrloste Kinder, Brüderanstalt u. Sem. für innere Mission, m. Buchdruck, u. Buchhandlung; Missionsgesellsch.; hamburg-altouaische Bibelanstalt; nie- dersächs. Gesellschaft zur Verbreitung-nützlicher Erbauungsschrislen rc. — Viele Sam m- lungen für Kunst u. Wissenschaft; Stadtbibliothek m. 180,000 Bdn.; Com- merzbibl. m. 30,000 Bdn.; botan. Garten; Sternwarte rc.— Viele milden Stiftun- gen ii. Wohllh ä t ig k ei t s a n st a lt e n: Waisenanstalt für über 600 Kinder. Ma- trosenhospital; 5 Hospitäler; 3 lnth. Frauenstifie; 26 Assecnranzanstalten rc. — Um- fangreiche Manufakturen u. Fabriken in Blechwaaren, Gold- u. Silberarbeiten, Nadeln, Lichter, Seife, Hüten, Korkstopfen, Leder, Kattun, Zwirn, Leinwand, Segel- tuch, Seidenzcngen; Leim, Schreibfedern, Taback; Znckersied., Ncpsschläg., Branntwein- brenner., Brauereien, Pökeln u. Räuchern des Rindfleisches ^Hamburger Rauchfleisch]; Eisengicß., Ankerschmieden, Kupferhämmer u. Drahtzüge, Dampfmühlen, Wagenfabr., Fabr. für musikal. u. chirnrg. Instrumente; Baumwollenspinner, zu Horn; Kunstgärt- nerei; Buchdruck. — Der Hafen ist ein dreifacher: äußerer Niederhafen, 20' t. bei gewöhnt. Fluth n. 130 große u. doppelt so viele kleinere Seeschiffe fassend; Binnen- hafen, 10—20' t., für kleinere See- u. Flußschiffe; Oberhafen 12' br., 260 gr. Elb- kähne fassend, nebst dem Hafen für d. oberländ. Dampfschiffe. — Schiffswerften. Sehr lebh. Schiffahrt. Eingelaufen 1851: 4,169 Seeschiffe v. 685,860 T. Aus- gelaufen 1852: 349 Seeschiffe v. 94,500 T. Seedampfschiffahrtslinien n. London, Hüll, Newcastel u. Leith ^Edinburgh], New-Uork, Christianssand-Bergen, Amsterdam n. Rotterdam, Havre, Helgoland, Stade rc. — Für den Wechselverkehr ist Hamb, die erste Börse in Deutschland. — Hamb, ist einer der ersten Handelsplätze Europas, der erste Deutschlands. Es besitzt 351 große Fahrzeuge, 286 kleine Fahrzeuge, an 1,200 Handelsfirmen u. fast 800 beeidigte Mäkler. Der Handel erstreckt sich auf alle Natur- u. Jndnstrieerzeugnisse Deutschlands, so wie auf alle Produkte, welche von fremden Ländern u. Erdtheilen n. Deutscht, kommen. Letzteres erhält den größten Theil der Kolonialwaaren v. Hamb. aus. Ebenso sind die Commissions- u. Speditionsgeschäfte v. größtem Belange. Die Auswanderung über Hamb, ist aber weit weniger lebhaft, als über Bremen. 1851 wurden 14,700 Auswand., befördert. Der Seehandel geht hauptsächlich nach Engl., Franko., Rußland, Nordam., Westindien u. Brasilien; sehr viele Schiffe gehen auch n. Span. n. Portugal, n. Triest u. Vene- dig, selbst nach Ostindien. Hanplgegenstände der Ausfuhr: Getreide u. Mehl, Sä- mereien, Butter, Salz- n. Rauchfleisch, Holz, Leinwand, Wolle, Tuch, bohin. Glas, Eisenwaaren u. a. deutschen Fabrikcrzcugnissc. Gesammtwerth der Ausfuhr: 245 Mill. Gulden. Hauptgegenslände der Einfuhr: Zucker, Kaffee, Thee, Reis, Baumwolle, Taback, Cigarren, Indigo, Wein von Frankreich, Span. u. Portug., Südfrüchte, Oel, Eisen, Steinkohlen, Baumwollengarn, Baumwollen- u. Wollcnwaaren, Scidewaaren, Häute u. Leber, Thran. Gesammtwerth d. Einfuhr: 262 Mill. fl. — Geschicht- liches. Hamb, war wahrscheinl. schon vor Karl d. Großen eine St. der Nordalbin- gier. 808 ließ Karl d. Gr. auf der Höhe zwischen der Elbe u. d. öftl. Alsterufer eine Burg shamaburg — Waldb nrg] anlegen u. eine Kirche erbauen. sandere leiten den Namen von Jupiter Ammon, Andere von einem Helden Haina, Andere von Hama — Horn, Biegung ab]. Erzbiothum von 834 — 1223; erster Erzbischof St. Ansgarius. 845 Verbrennung der Domkirche u. des Klosters durch die Normannen. Vergrößerung Hamb, durch Elbsischerei u. Handel. Sitz kaiserlicher Vögte, u. a. des Hermann Bil- lnng 957, dem man d. Gründung d. Hamb. Gcmeindewesens zuschreibt. 1106—1215 war Hamb, wichtiger Handelsplatz unter den Grafen v. Holstein. 1189 Verordnung Friedrich I., daß die Elbe v. Hamb, bis zur Mündung mit keinem Zoll belegt werden dürfe. 1215 freie Reichsst. durch Otto Iv. 1241 Gründung der Hansa im Verein

2. Besonderer Theil - S. 215

1856 - Eßlingen : Weychardt
215 Die deutschen Bundesstaate». Das Königreich Preußen. berfeld 426': + 9°,.. Trier 480': + 10°. Coblenz 180': -f- 10%. Dussel-, dorf 120': -f- 10%. Milde Witterung in d. Flnßthälern d. Rheins, d. Rahe, Ma- sel, Saar, Nette ». Ahr. Hier gedeihen Wein u. Obst, im Nahe- u. obern Mosel- thale edle Kastanien. Die Winter sind meistens mild u. regnerisch; das Thermometer fällt im Nov. u. Dee. selten bis aus 0 °. Die Gebirgsgegenden haben kältere Som- mer u. strenge, lange Winter m. kalten, heftigen Stürmen. Der herrschende Wind ist d. Sw. Wind. Mittlere Regenmenge: 20 —27". 2. 1. Einwohnerzahl: 2,811,172. 5,770 E. auf l Qm. — 2. Abstammung. Meist Deutsche sfrankcn; Obcrlotharinger; Niederlotharingerj m. einem bunten Ge- misch v. niederdeutschen Mundarten, die im N. ins Holländische übergehen. Fran- zosen in d. westl. Grenzstädten d. Neg.-Bez. Trier. Wallonen in einigen Ort- schaften d. Kr. Malmedy2). — 3. Religion. 065,908 Protestanten unter d. Konsist. in Coblenz. 2,114,236 röm. Katholiken unter d. Erzbisch, v. Cöln u. d. Bischöfen zu Trier ». Münster. 13 griech. Katholiken. 1,341 Menu oniten. 29,674 Juden. — 4. Kultur. Ackerban. Viel Garten- u. Gemüsebau. Obstbau. Der ausgedehnteste u. vortrefflichste Weinbau d. Staats 3 4). Vieh- zucht. Das bedeutendste Bergbau- u. Hüttenwesen d. Landes; Eisen-, Ku- pfer-, Blei-, Steinkohlenbergwerke. Industrie u. Fabrikation stehen seit ur- alter Zeit im höchsten Flor u. haben eine Ausdehnung erreicht, wie sonst nirgends mehr in Deutschland. Die Mittelpunkte der Industrie sind die Reg. - Bez. Düsseldorf u. Aachen. Zwar werden alle Arten v. Gewerben im Reg. - Bez. Düsseld. getrieben, Haupts, aber blüht die Fabrikation von Metallwaaren, Gespinnsten u. Geweben. Von Metallarbeiten sind die Solinger Klingen-, Eisen- ». Stahisabriken, ebenso die Eisen- ». Stahlwaaren v. Remscheid, Kronenberg, Lüttringhausen u. a. O. weltberühmt. Die Gespinnste u. Zeugsabriken in Wolle, Baumwolle, Seide u. die damit zusammen- hängenden Färbereien haben ihre Sitze im Wupperthalc, zu Elberfeld u. Barmen, in Crefeld, Gladbach, Rheydt, Grevenbroich h. Im Reg. - Bez. Aachen sind Aachen, Düren, Eupen, Montjoie u. Malmedy wegen ihrer feinen Tuche, Malmcdy ». St. Vith wegen ihrer Lcdersabrikation, die des. vortreffl. Sohlleder liefern, Aachen, Burt- scheid, Stvlbcrg u. a. durch ihre Näh- u. Stecknadelfabr. weltbekannt. Außerdem gibt cs in der Prov. Papierfabr., Zuckerrafsinericn, Hut-, Wachstuch-, Tabacks-, chem Fabr. re. Die wichtigsten Industriezweige sind: Wollen-, Baumwollen- n. Sei- denweb., Färbereien. Sehr reger Handel ans d. Rhein u. d. Mosel, aus d. Eisen- bahnen n. Landstraßen. In d. geistigen Bildung steht ein Theil der Bew., b es. der auf d. linken Rheinseite, denen and. Prov. nach. Jedoch sind zu allen Zeiten viele in Kunst u. Wissensch. ausgezeichnete Männer ans d. Rheinprov. hervorgegangen*). 2) Zahl d e r Wohn platze. 124 Städte, 118 Flecken, 4,274 Dörfer, 443 Vor- werke u. Höfe, 3,992 Kolonien u. Weiler, 8,920 einzelne Etablissements. In d. nord- östlichen Gegenden d. Reg.-Bez. Aachen, in den flachen nördl. u. den bergigen öftl. Gegenden des Reg.-Bez. Düsseldorf fehlen d. geschlossenen ländl. Gemeinden fast ganz, indem hier die Kirchspiele in eine zahllose Menge von Höfen aufgelöst sind. In d. übri- gen Gegenden der Prov. dagegen gibt es eine sehr große Menge von größeren u. kleineren Städten u. - von dichtgedrängten kleinen Landgemeinden. Viele Städte u. auch and. Orte der Prov. sind röm. Ursprungs; viele röm. Alterthümer. Das Rhein- thal ist nicht blos wegen seiner Schönheit u. Fruchtbarkeit, sondern auch wegen seiner alterthüml. Städte, seiner Festungen, wegen seiner alten Schlösser, Klöster u. goth. Kirchen berühmt. Anch in den and. Thälern o. auf den Hochflächen liegen alte Städte n. Klöster. Auf den Thalrändern u. vereinzelten Gipfeln erblickt man viele, größtenth. in Trümmern liegende Schlösser. 3) Sehr verschiedener Boden. Meist sehr fruchtb. in d. Thälern u. im Tief- land; minder fruchtb., zum Theil unfrnchtb. in d. Gebirgen; einzelne nnfruchtb. Sand- gegenden im Tiefland. 40 Proc. des Areals der Prov. sind Acker-, Wein- u. Gar- tenland, darunter 2,s Proc. Garten- u. Weinland; 21,z Wiesen u. Waiden; 29,, Wal- dungen; 9,* Unland. 4_) Höhere Bild ung sän stalten. 1 evang. u. kathol. Univ. in Bonn. 1 bilchöfl. Seminar zu Cöln; 1 Priestersem. in Trier. 8 Protest. Gymn.: in Kreuz- nach, Wetzlar, Saarbrücken; Cöln, Elberfeld, Duisburg, Wesel, Cleve. 11 kath. Gymn. : in Coblenz; Bonn, Cöln, Bedburg sritterakademie), Münstereifel; Düssel- dorf Emmerich, Neuß; Saarbrücken, Trier; Aachen, Düren. 1 gemischtes Gymn.: in Esten. 3 Protest. Schullehrerscminarien: in Ball, Neuwied; Meurs. 1 kath. Schul- lehrerseminar in Brühl.

3. Besonderer Theil - S. 293

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserthum Oesterreich. Die Kultur. 293 3. Der Handel. Die Monarchie bildet ein großes Zollgebiet, das dem Auslande gegenüber in zwei, dem Umfange nach höchst ungleiche Theile zerfällt 15). Der Handel innerhalb des Zollgebietes u. der mit dem Aus- lande ist von großer Bedeutung u. in steter Entwickelung begriffen. Er ist vorzugsweise Land-, aber auch Seehandel 16). — 1. Hauptplätze des res hiebei verwendet werden, aus c. 9 Mill., d. h. aus nicht ganz der Bevölkerung. Davon kommt aber mehr als die Hälfte auf die eigentliche laudwirthschaftliche, so daß bei 5 — 5*/a Mill. Einwohner eine gemischte Beschäftigung finden. — 4. Die wich- tig st e n Fabrikate der einzelnen Kronländer. a. In Böhmen werden alle wichtigen Industriezweige knltivirt. Die gewerbsreichsten Distrikte liegen vor- zugsweise in den v. d. Deutschen eingenommenen Abhängen der Gebirge, wo reiche Wasserkräfte, aber karger Boden ist. Am wichtigsten sind: Leinen-, Wollen-, Baum- wollen- u. gemischte Waaren, Glas-, Metall-, Porcellan- u. Steingutwaaren, chem. Produkte, Rübenzucker, Papier, Bierbrauer, u. Brannlweinbrenn. b. Mähren u. Schlesien: Wollen-, Leinen- u. Eisenwaaren, Bierbr., Branntweinbrenn., Nüben- zncker. c. Niederösterreich verdankt den Flor seiner Industrie Haupts, der Neichs- hauptst. Wien. Für Wien sind Seidenw., Shawls, Galanteriew. auö verschiedenen Stoffen, Modewaaren, Leder, Maschinen, mufikal. Instrumente u. chem. Fabrikate; für d. Umgebung v. Wien u. d. übrige Kronland die Baumwollengespinnste, d. gedruckten Woll- ». Baumwollenw., d. Papier u. d. Papierw., rafsinirter Kolonialzucker u. d. Eisenw. v. d. größten Wichtigkeit, d. Lombardei: Seidenwaaren, Baumwollen- spinnerei, Leinen-, Papier-, Leder- u. Metallwaaren, e. Venedig: Seiden - , Lei- nen-, Metallwaarcn, Glas, Leder, Papier, f. Oberösterreich: Eisen-, Leinen- u. Banmwollenwaaren. g. Steyermark: Eisenwaarcn, Papier, b. Kärnthen u. Krain: Eisenwaaren, i. Tyrol u. Vorarlberg: Seiden-, Baumwoll-, Me- tallwaarcn. k. Küstenland: Schiffbau. 1. Galizien u. Bukowina: Hauswe- berei v. Lein-, Hanf- u. Skhafwollstoffen. in. Ungarn u. s. ehem. Nebenlän- der: Hausweberei v. Lein-, Hanf- u. Schafwollstoffen, Erzeugung mehrerer chem. Produkte [Soda, Pottasche, Alaun, Salpeters, v. Branntwein, Leder, Papier, Holz- waaren u. ordinärem Glas. n. Siebenbürgen: Wollen-, Leinen - u. Hvlzwaaren, Leder, Branntwein, o. Milistärgrenze: Branntwein, Töpfer-, Hanf- n. Holzwaa- ren. p. Dalmatien: Schiffbau, Liqueur [Rosoglio, spr. rosoljo — Nosenbrannt- wein; Maraschino - Nosogliv, aus d. Branntw. bereitet, den man ans Marasche o. kleinen Weichsel» destillirts. 15) Zollgebiet. Der inländ. Handel unterliegt keiner Beschränkung. Gegen d. Ausland schützt Oesterr. s. Industrie durch Schutzzoll. Das österr. Zollgebiet, seit 1853 m. d. vreuß. Zollverein in einer Zvlleinignng stehend, zerfällt dem Ausland gegenüber in 2 Theile, wovon einer Dalmatien, der andere alle übrigen Kronländer umfaßt, u. wovon jeder einem eigenen Zolltarife unterworfen ist. Die Zollgrenzen fallen jedoch nt. d. Landesgrenzen nicht vollkommen zusammen. Einzelne Gebiete, wie Istrien ». d. Freihäfen Triest, Venedig, Fiume, Buccari, Porto Ne u. Carlopago, so wie d. Gebiet d. St. Brody in Galizien, liegen außerhalb derselben u. werden Zoll- ausschlüsse genannt, da ihr Waarenverkehr zum Behufe der Hebung des Zwischen- handels keiner Zollpflicht unterworfen ist. 16) 1. Lebhaften Land Handel treiben die einzelnen Kronländer unter sich u. m. Süddeutichland, Sachsen, Preußen, Polen, Rußland, nt. d. Türkei, den italienisch. Staaten u. m. d. Schweiz. — 2. Der Seehandel gewinnt immer mehr an Be- deutung u. Ausdehnung. Er wird v. d. österr. Häfen d. adriat. Meeres aus betrie- den. Die Seeküste des adriat. Meeres beträgt söhne d. Umfang der Inseln m. 300 österr. M.] 252,5 österr. M. [22,4 kommen auf Venedig, 60 auf d. österr. Kü- stenland, 6,j aus Kroatien, 13,* ans d. Militärgrcnze, 150 ans Dalmatiens. Die Küste hat, m. Ausnahme d. Militärgrenze, 116 Häsen [18 in Venedig; 36 im deutsch. Küstenlande; 7 im kroat. Küstcnlande; 55 in Dalmatiens. Die Handels- marine zählte zu Ende 1851, m. Ausnahme v. Militärkroatien, 9,746 Fahrzeuge v. 269,427 Tonnen [à 1830 Wiener Pfd. — 2,049 Zollpfunds m. 34,018 Mann Besatzung. Die Schiffe sind von dreierlei Art. Die kleinen Küstenfahrer [di piccolo cabotaggio] sind nur für Fahrten zw. österr. Häfen berechtigt. Die Schiffe zur weiten Küstenfahrt [ài grande cabotaggio] besuchen d. Häfen d. mittelländ.

4. Besonderer Theil - S. 374

1856 - Eßlingen : Weychardt
374 Erste Abtheilung. Europa. hende Industrie seit allen Zeiten. Sie umfaßt fast alle Gewerbe in sehr bedeutender Ausdehnung. Belgien ist der bedeutendste Manufakturstaat des europ. Festlandes. 5 Hauptindustriezweige: Leinen-, Wollen-, Baumwollen-, Leder- u. Metallfabrikation.7 8) — 3. Blühender Handel, hauptsächl. mit eigenen Waaren, bcsond. zu Lande, aber auch zur See. Frankreich, Deutsch- land, die Niederlande u. England st'nd die Hauptmärkte Belgiens. — 4. Die geistige Kultur steht auf einer ziemlich niedrigen Stufe. Doch bedeutende wissenschastl. u. Kunstanstalten.9) in Lüttich u. Limburg aus Schafmilch. 440,000 Schweine. Geflügel; gemästetes Federvieh der Campine. — 3. Etwas Seidenzucht. — 4. Unbedeutende Jagd; hie u. da Wölfe in den Ardennen. — 5. Fischerei von Fluß- u. Seefischen, Hummern u. Austern, bcsond. b. Ostende. Härings- u. Stocksischfaug. — 6. Bergbau in den Ardennen u. im Hügelland. Etwas Blei u. Kupfer; viel Eisen [ 150,000 Tonnen Roheisens; Galmei f 4,800,000 Kilogramm Rohzink in Lüttich]. Gute Ban-, Mühl-, Wetz-, Schleifsteine; Marmor f schwarzer Marmor in Lüttich]; Walker-, Fayence-, Pfeifen-, Töpfererde. Sehr viele Steinkohlen s3 Mill. Tonnen im Werth von 21 Mill. fl.]. s) Die wichtigsten Erzeugnisse der technischen Kultur: Leinwand, Battist-, Damastgcwebe, Brabanter Spitzen svon dem Zwirn, der dazu verwendet wird, kostet das Pfund an 2,000 fi.], Tuch- u. Wollcnzcnge, Baumwollengarne u. -gcwcbe, Gold- u. Silber-, Eisen-, Stahl-, Kupfer- u. Messingwaareu, Messerschmiedwaaren, Gewehre, Blech, Spinn- u. Dampfmaschinen, Kutschen, lackirte Holz-, Marmor-, Glas-, Porzellan- n. Fayencewaaren; Ziegel; Zucker re. Zahl der Dampfmaschinen 1849: 2,179 mit 62,335 Pferdekräften. Hanptsitze der Industrie: Kortryk; Brügge; Gent; Brüssel; Mecheln; Doornik. 8] Handel. — 1. Ausfuhrartikel: Leinwand, Spitzen, Banmwollenwaaren, Tücher, Gewehre, Messerschmiedwaaren, Glaswaaren, Getreide, Oel, Eisen, Stein- kohlen, Butter, Käse, Sämereien, Hanf, Flachs rc. — 2. Einfuhrartikel: Salz, Wein, Baumwolle, Wolle, Kolonialwaaren, Seidcnzcnge rc. — 3. Binnenhandels- stadte: Brüssel; Gent; Lüttich; Namur; Doornik. Seehandelsstädte: Ant- werpen; Ostende; Nieuwpoort; Dendermonde. Handelsmarine: 150 Fahrzeuge. — 4. Belgien hat im Verhältniß zu seiner Größe die meisten Verkehrsmittel auf dem Festlande. Staatsstraßen 1850: 816 M.; Provinzialstraßen: 297 M.; conen- dirte Straßen: 134 M. Staatscisenbahncn m. doppeltem Geleise: 91 M. ; in. ein- fachem Geleise: 34 M.; Privatbahnen m. doppeltem Geleise: 19 M. ; m. einfachem Geleise: 28 M. Schiffbare Flüsse: 254 M. l. Kanäle: 82 M. l. — 5. Eisen- bahnen. a. Von Mecheln über Löwen, Tirlemont, Landen, Waren, Lüttich, Ver- viers, Limburg nach Aachen. Von Landen üb. Hasselt, Bilsen n. Maastricht. Von Löwen n. Waren. b. Von Mecheln üb. Antwerpen, St. Nicolaas n. Gent. c. Von Mecheln üb. Dendermonde, Brügge n. Ostende. d. Von Gent üb. Kortryk, Mouskron n. Lille, e. Von Brügge üb. Nusselaere, Jseghem n. Kortryk. f. Von Mecheln üb. Brüssel, Braine, Manage, Charlervi, Walconrt, Marienburg n. Vireux. Von Braine üb. Iurbise, Ath n. Doornick. Von Manage üb. Bergen, Quiövrain n. Valen- ciennes. Von Bergen n. Iurbise. Von Charleroi üb. Thuin a. d. franz. Grenze, g. Von Charleroi üb. Namur, Huy bis Lüttich. Von Chatelet n. Morialme. Von Walcourt n. Florennes. Von Marienburg n. Convin. — 6. Die wichtigsten Kanäle. Von Brüssel zur Rüpel bis Willebroek. Von Brüssel n. Charleroi. Von Becholt n. Herenthals. Von Gent n. Ternenzen in Seeland. Der Kanal v. Moer- vaert verbindet den Kanal v. Gent m. der Durine b. Lockeren. Kanal v. Liève v. Gent n. Damme. Von Gent n. Brügge. Von Brügge n. Ostende. Der v. diesem Kanal n. Nieuwpoort führende Kanal v. Paschcndaele. Von Veurne n. Loo zur User. Von Veurne n. Nieuwpoort. Von Veurne n. Bergues in Frankr. Von Venrue n. Dünkirchen. Von Upern n. Nieuwpoort sschiffb. gemachter Uperlee]. Vom Dorfe Pommeroeul in Hennegau n. Antoing. «) Geistige Kultur. — 1. Fast die Hälfte der schulfähigen Kinder entbehrt alles Unterrichts. Es geschieht mehr für die Förderung der materiellen, als der geistigen Interessen. Keine Nationalsprache und keine Nationalliteratur. Die französische Sprache ist die Schriftsprache. Großer Buchhandel, der sich bisher meist

5. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

6. Besonderer Theil - S. 683

1856 - Eßlingen : Weychardt
683 Die Besitzungen der englisch-vstindischen Kompagnie in Vorderindien. bau und Seidenzucht.') — 2. Die uralte Industrie liefert viele Waaren, die sich durch Sckönheit, Feinheit und Farbenpracht auszeichnen, und manche technische Pro- dukte übertreffen europäische Waaren derselben Art. Der Hindu besitzt aber auch eine große Leichtigkeit in Erwerbung mechanischer Fertigkeiten und versteht seine Waaren mit unglaublich einfachen Werkzeugen zu verfertigen. Sehr großen Schaden sollen übrigens die englischen Fabrikate den indischen Gewerben zufügen. 8) — 3. Indiens mannigfaltigste Natur - und Kunstprodukte haben seit dem grauesten Alterthum einen sehr lebhaften Handel erzeugt und einen Weg in die Länder des Orients und Occi- dents gesunden. Dagegen werden hieher wieder die Fabrikate Europas, die Kostbar- keiten Arabiens, die Gewürze des indischen Archipelagus, der Thee Ebinas und das Mnschelwerk der afrikanischen Küste» gebracht.9) — 4. Die geistige Kultur durchlauft nische Kirche: Armenier, ee. Nestorianer: Thomaschristen in Malabar fs. I. p. 238. 239). ') Physische Kultur. — 1. In den Kultnrgegenden gedeihen in zwei- u. drei, fachen jährlichen Ernten neben tropischen, auch europäische Getreide- u. a. Kulturpflanzen: Reis; Indigo; Baumwolle; Opium; Thee; Kaffee; Zuckerrohr; Taback; Flachs; Hanf; viele Gewürzpflanzen, wie Pfeffer, Ingwer u. andere; alle Arten von Südfrüchten; europäische Obstarten n. Trauben in den höheren Gegenden; Ananas; die besten Gemüse re. Ueber die Pflanzcnregionen des Himälaya S. p. 678. — 2. Wo der Negenmusson in seiner vollen Kraft auftritt, da decken die herr- lichsten Hochwaldungen den Boden, so im Himälaya, im mittlern u. untern Stufen- land des Ganges, in den Westgbats u. auf Ceylon. Das Laub der Bäume ist lor-, beer- u. pergamentartig, die Blätter gleichsam gefirnißt n. sehr trocken. Tik-, Pack-, Sappan-, Eisen-, Satin-, Nosenholz-, Mango-, Firniß-, wilde Muskatnuß-, Bana- nen-, indische Feigen-, Tamarinden-, Lorbeerbäume, viele Bambusarten, Kokos-, Areka-, Palmyra-, Fächer-, Schirm-, Zwerg-, Dattelpalmen re. — 3. Hausthiere. Rind; Büffel; Pferd; Kameel; Elephant; Ziege; Schaf; wenig Schweine. Wenig Federvieh. In einem Lande, wo Pflanzenspeisen die Hauptnahrung sind, das Tödten der Thiere für eine Sünde gilt, weil ihre Leiber nach dem Wahn der Seelenwandc- rung die Vorfahren selbst beherbergen können; wo Thierhospitäler von den halbgötllich verehrten Kühen u. Ochsen hinab bis zum Wurmfraß, dem man deshalb Getreide ausschüttet, im Gebrauch sind, kann kein Viehstand voll Bedeutung sein. — 4. Blü- hende Seidenzucht, besonders in Bengalen. — 5. Ueberaus großer Reichthum an wilden Thieren. Sanga- schank-) u. Perlfischerci im Golf von Manaar; Kauris, theils zum Schmucke, theils als Münze dienend. Holoihurien. Sehr gefähr- liche Blutegel in Bengalen. Zahllose Insekten, besonders prachtvolle Käfer u. Schmet- terlinge; Gallinsekten. Sehr ergiebige Fischerei ans Meer- u. Flußfische. Wichti- ger S chi l dkrö te n sang. 43 Schlangenarten, darunter 7 giftige. Viele u. große E id ech I enart e n: Leistenkrokodil und Gavial. Ueberaus große Menge von Vögeln: Faianen; Papageien; Pfauen; indianische Schwalben mit eßbaren Nestern; Truthühner, Perlhühner u. Haushuhn; wenig Singvögel. Viele Jagdthiere: Affen, Elennthiere, Hirsche, Moschusthiere, Antilopen, Steinböcke, Büffel, Ele- phanten, Nashörner, Bären, Hyänen, Löwen, Tiger re. — 6. Bergbau. Wenig ®db u. Silber, viel Eisen, weniger Kupfer, Blei, Zinn. Viel Edelsteine, besonders Diamanten in Golkonda, Bundelknnd n.a. Gegenden Dekans, Karneole, Smaragde, Hyacinthen, re.; Borax. Schwefel; Steinkohlen. Bai- u. Steinsalz; Salpeter; Alaun. 8) Technische Kultur. Der Hindu besitzt große Leichtigkeit in Erwerbung mechanijeher Fertigkeiten; daher die Vortrefflichkeit so vieler Gegenstände der Industrie, die man mit unglaublich einfachen Werkzeugen verfertigt. Wollenzcngc; Baumwollen- zeuge s124 verschiedene Arten, bekannt unter dem Namen Jndiennes); seidene Stoffe; Schals; Teppiche; Färberei; Lederwaaren; Waffen u. a. Metallwaaren; Eisenwerke auf Evromandel und Malabar, von wo das beste Eisen zur Stahlfabrikativu nach England geliefert wird; Gold - und Silberbrokate; Sckmucksachen; Zuckersiedereien; Arakbrennereien; Diamantschleifereicn; Rosenöl re. °) Handel. — 1. Der innere Handel wird hauptsächlich durch die Banianen Indische Kaufleute) ausgeübt. Viele von ihnen sind auch an den Seeplätzen des persischen Meerbusens, in Abuschär, Bender-Abassi, Maskat re. ansässig n. vermitteln den Handel Persiens und Arabiens mit Vorderindien. Den Karawanenhandcl mit Kabul, Persien, Turkestan u. den andern nördl. Nachbarländern treiben meist die Parsen u. Armenier'. — 2. Einen sehr bedeutenden Seehandel unterhalten Engländer, Franzosen u. Portu-

7. Besonderer Theil - S. 795

1856 - Eßlingen : Weychardt
Uebersicht. Religionen. Kultur. 795 Deutsche u. a. Juden. Araber und Mauren. Tuariks. Tibbos. Abes- sinier. Gallas. Kopten. Nubier. Bischariundababde. Berber ls. I. p. 223]. - 2. Aethiopische Völker. N e g e r v ö l k e r. K a f f e r n. Hot- tentotten ss. I. p. 226. 227]. — 3. Die wichtigsten Sprachen. Die B e rb e r - spräche. Das Arabische. Das Abessinische. Das Koptische ist unter- gegangen. Die S P r a ch e n der M a n d i n g o ft ä m m e und der Fella n. Die Sprachfamilie, zu welcher die Sprachen der Völker von ganz Südafrika, vom Aequator an bis zum Oranje, gehören. Die Sprache der Hottentotten. §. 221. Die Religionen. 1. Heiden: 207 Millionen. Fetischdienst ss. I. p. 232]. 2. Muhamedaner: 60 Mill. ss. I. p. 233]. 3. Juden: 1 Mill. [©. I. p. 234]. 4. Christen: 7 Mill. ss. I. p. 234]. Griechische Katholiken. Römische Katholiken. Protestanten. Kopten. Eiuigemissions- thltigkeit der k a t h o l i s ch e n K i r ch e in den Ländern , welche von katholi- schen Staaten Europas abhängig find. Gründlicher und heilsamer wirken die ameri- kanischen, englischen und deutschen Missionare der protestantischen Kirchen, besonders unter englischem Schutze, unter den Negervölkern und haben schon manche protestantische Gemeinde in Senegambien und Oberguinea, unter den Hottentotten, den Kaffern und Betschuanen gegründet. §. 222. Die Kultur. 1. Die heidnischen Völker Afrikas stehen im Allgemeinen auf einer sehr niedri- gen Stufe derkultur. Den geringsten Grad von Gesittung findet man bei den Völ- kern des Hochlandes von Südafrika, von denen die meisten rohe Hirten-, Fischer- und Jägervölker sind. Bei ihnen herrschen der grasseste Fetischdienst, Zau- berei, unaufhörlicher Krieg, Sklavenjagden, Verkauf der nächsten Angehörigen, Menschen- opfer u. s. w. Die Portugiesen, welche an den westlichen und östlichen Terrassen des Hochlandes große Länderräume in Anspruch nehmen, haben wenig zur Verdrängung dieser Barbareien beigetragen; sie haben dieselben vielmehr durch ihre blutdürstige Habgier und ihren schändlichen Sklavenhandel noch mehr befördert. Nur die Englän- der mit ihren Missionen üben von Süden her bereits einen sehr wohlthätigen Ein- fiuß auf viele Völkerschaften Hochafrikass; denn hier werden die Hirtenvölker der Hot- tentotten , Betschuanen und Kaffern durch den Eifer der Missionare allmählig einem geordneteren Leben zugeführt. 2. Die muhamedanischen und christlichen Völker von Nordafrika stehen auf einer höheren Kulturstufe. Trifft man hier in der Wüste und am Südrande des Atlas auch Hirtenvölker, so ist doch die übrige Bevölkerung Nordafrikas meist a n s ä ß i g und beschäftigt sich mit A ck e r b a u , Viehzucht und Bergbau. Der eriter wird hauptsächlich in den Küstenlandschasten Nordafrikas und auch in denen von Südafrika, im hohen Sudan und in Nigrilien, in Habesch, Schoa, in den Nil- ländern u. a. O., der letztere aber besonders im Atlas, in Nubien, in Habesch , im Hoch-Sudan, selbst in den Terrassenländern Südafrikas, getrieben. 3. Die technische Kultur beschäftigt sich in den Ländern Nordafrikas mit der Verfertigung von leinenen, baumwollenen, wollenen und seidenen Zeugen, mit der Färberei und der Lederbereitung, mit der Verfertigung von Leder-, Schmied-,. Töpfer-, Gold- und Silberwaaren. Auch dem heidnischen Bewohner Hochafrikas sind einige Zweige der technischen Kultur bekannt, wie die Weberei und Töpferei; ebenso sind die Neger geschickte Goldarbetter und ziemlich gute Schmiede, verstehen dem Stahl eine tüchtige Härte zu geben und das Gold in ungemein feine Fäden zu ziehen. Manche Negervölker wiffen logar Edelsteine zu schneiden und zu fassen. Eines der gewerbs- thäligsten Völker Afrikas scheinen die Howas auf Madagascar zu sein.

8. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 105

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
105 Über unsern Häuptern dehnt sich eine weite, gewölb- artige, aber durch Spalten und Klüfte vielfach zerrissene Decke. Die Felsblöcke, aus denen sie zusammengesetzt ist, scheinen nur lose befestigt zu sein. Was wohl in der Höhle am meisten die Aufmerksamkeit erregt, sind die Tropfsteingebilde, welche teils von der Wöl- bung herniederhängen, teils wie Säulen und Stämme zu ihr aufragen. Das Wasser, das tropfenweise niederfällt, hat diese Bildungen hervorgebracht und arbeitet noch fortwährend daran. Ihre oft wunderlichen Formen haben Veranlassung zu mancherlei Benennungen gegeben. Da sind Orgelpfeifen und Türme, da ist ein Wasserfall, der zu Stein erstarrt ist, u. a. m. Das schönste Stück ist die klingende Säule, deren Höhe 2v2 Meter beträgt. Sie ist innen hohl und giebt beim Anschlägen einen Metallton von sich. Gleich in der ersten Höhlenabteilung liegt auch der Brunnen. Das ist ein von Tropfstein gebildetes Becken von etwa 40 cm Länge und Breite. Das Wasser, das ihn füllt, ist von erquickender Kühle, grofser Klarheit und außerordentlichem Wohlgeschmack. Aehnlich dieser ersten Abteilung der Höhle, aber den- noch in ihren Einzelheiten und ihrer Gestaltung verschieden, sind die übrigen Abteilungen; es sind deren bis jetzt sieben fahrbar gemacht. Der Zugang zu ihnen führt bald durch enge Gänge, bald durch schmale Felsspalten, hier über zahlloses Getrümmer aufwärts, dort auf steil niedergehenden Berg- mannsleitern in die Tiefe. Ueberall ragen die dräuenden Felsblöcke über uns, unablässig tönt der melodische Tropfen- fall durch die Stille, klingend und nachhallend in den weiten Räumen. Wunderbar ist der Klang der menschlichen Stimme. Der Gesang des Führers, wie tönt er so glockenhell durch die Räume! Ein dumpfer Ruf in diese Spalte — und es ist, als ob der ganze Berg laut erdröhnte. Selbst ein leises Mur- meln, kaum hörbar gegen eine der Höhlenwände gehaucht, er- tönt an der gegenüberliegenden Wand in unbegreiflicher Stärke. Für Naturforscher sind von ganz besonderem Interesse einzelne Räume der Höhle, worin sich Knochenreste, in Tropfstein eingehüllt, vorfinden, welche zum Teil längst ver-

9. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 80

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
80 --- Herzog Karl I. von Braunschweig. Er betraute mit dieser Aufgabe einen seiner tüchtigsten Beamten, nämlich den Ober- jägermeister von Langen, welcher nicht nur bereits Ordnung in die Forsten des Landes gebracht, sondern sich auch durch Anlage von Glashütten, Hammerwerken u. s. w. verdient ge- macht hatte. Als nun bekannt wurde, dafs er eine Porzellan- fabrik errichten wollte, fand sich im Jahr 1746 bei ihm ein fahrender Geselle ein, welcher vorgab, große Kenntnisse in der Chemie zu besitzen und echtes, chinesisches Porzellan, welches das Meifsner noch überträfe, machen zu können. Es war der Maler Glaser aus Baireuth. Derselbe wufste Langen und den Herzog für sich einzunehmen; es kam ein Vertrag mit ihm zustande, und im Schlosse zu Pürstenberg sollten die Arbeiten beginnen. Aber als nach vier Jahren das erste Porzellan aus dem Ofen kam, ergab sich, dafs es gar kein echtes war und mithin auch keinen Absatz fand. Alle weitern Versuche schlugen fehl, und es gelang nicht, die Zusammensetzung des echten Porzellans zu finden. Bald stellte sich denn auch heraus, dafs Glaser ein Betrüger war. Nun meldeten sich andre und boten ihre Recepte an, aber niemand konnte auch nur ein Stück echtes Porzellan liefern. Da sah der Herzog und sein unermüdlicher Hofjäger- meister ein, dafs man auf diesem Wege nichts erreiche. Man griff nun zu dem damals beliebten Mittel, einer andern Fabrik solche Arbeiter, die mit dem Geheimnis vertraut waren, abspenstig zu machen. Es gelang denn auch einem damit Beauftragten aus der Fabrik zu Höchst am Main, den Arbeiter Benkgraf, welcher das Porzellanrecept besafs, und noch zwei seiner Genossen zu gewinnen. Benkgraf erhielt für die Mit- teilung seines Geheimnisses 9000 Gulden und den Titel Ober- bergrat. Nun endlich gelang es, echtes Porzellan zu brennen, welches überall gute Aufnahme fand und noch heute sehr geschätzt wird. Aufser den schön geformten und geschmack- voll bemalten Schüsseln und Schalen, Tassen und Töpfen werden auch die prächtigen Vasen und die vortrefflichen Büsten bedeutender Männer gerühmt.

10. Bilder aus dem Lande Braunschweig - S. 100

1890 - Wolfenbüttel : Zwißler
100 Daher rührt es, dafs seit der Zeit alle Bischöfe zu Mainz das weifse Rad im roten Felde als Wappen führen. Andere fügen hinzu, Willegis habe in seiner Demut stets ein hölzernes Pflugrad an seiner Bettstätte hangen gehabt. Die Folge zeigte auch, wie trefflich des Kaisers Wahl gewesen war. Denn in allen Stürmen der Zeit diente Wille- gis nicht nur seinem Herrn mit ausgezeichneter Treue, sondern er bewahrte auch dessen Sohne, dem jungen Otto Iii., die Krone, die er ihm zu Aachen auf das Haupt gesetzt hatte. Grimm, Deutsche Sagen. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit. 73. Spindel und Spinnrad. Im Märchen vom Dornröschen wird uns erzählt, wie der besorgte König sein liebes Kind vor dem Ausspruche der bösen Frau bewahren wollte und darum den Befehl ausgehn ließ, daß alle Spindeln im ganzen Königreich sollten abgeschafft werden. Da hat wohl mancher, der dies Märchen liest, schon gefragt: Mas für ein Gerät ist das eigentlich, und wie wurde damit ge- sponnen? Die Handspindel, deren Benutzung bis in die Urzeit hinausreicht, wird heute noch in Frankreich und Spanien, in Italien und Griechenland gehandhabt. Es ist ein bis 28 cm langes Stäbchen von Holz, Knochen oder Elfenbein, das im untern Viertel etwa \ cm dick ist und nach beiden Enden hin sich verjüngt. An der obern schlanken Epitze befindet sich eine kleine Kerbe, worin der Faden befestigt wird. Auf den untern Teil wird der Mirtei gesteckt, der dazu dient, durch sein Gewicht die drehende Bewegung des Stäbchens zu verstärken. Diese Drehung wird der an den Faden festgeknüpften und frei herunter hängenden Spindel mit drei Fingern der rechten Hand verliehen, während die Linke spinnt, d. h. den Faden aus dem Flachse zieht. Der Spinnrocken wird ent- weder fest in die Erde oder in den Gürtel gesteckt. Erreicht nun der gesponnene Faden eine solche Länge, daß die rechte Hand die Spitze der von ihr sich fortwährend entfernenden Spindel nicht mehr erfassen kann, so wickelt man ihn oberhalb des Wirbels auf den dickeren Teil der Spindel und knüpft ihn mit einer schleife fest in die vorhin erwähnte Kerbe. Dann beginnt die Arbeit von neuem, die einen sehr zarten Faden liefern kann.
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