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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 404

1856 - Eßlingen : Weychardt
404 Erste Abtheilung. Europa. Jökull') 6,030', ©näselt 5,800', Eyjafjalla Jökull 5,700', Heklufjall oder Hekla 5,210' u. a. Man zählt auf der Insel gegen 29 Vulkane, von denen manche überaus thätig sind. Der Hekla, von dem man seit 1044 24 Ausbruche kennt, der Oeräfa Jö kull, der Skaptaar Jökull, derkatlegia, der Krabla, der Leirh- nukr u. a. entladen aus ihren Kratern fortwährend vulkanische Produkte, wie Lava, Asche, Steine u. dgl., und überschütten damit zuweilen die ganze Insel; ja beim Aus- bruch des Hekla 1693 siel die Aschenmenge sogar auf den 85 M. entfernten Färöern. Mit der vulkanischen Beschaffenheit Jolands stehen die vielen heißen Quellen in Verbindung. Einige derselben fließen ruhig, andere werfen, wie Springbrunnen, das Wasser 50', 100'— 200'in die Höhe; einige sind lauwarm, andere siedend heiß; einige haben trinkbares, andere trübes, schweslichtes Wasser. Von den Bewohnern werden sie in der Art zum Kochen benützt, daß sie ihre Töpfe in die Quelle stecken, wie man sonst die Töpfe zum Feuer stellt. In dem Thalc und an dessen Bergabhängen, das nördlich von Skalholt liegt und 6 M. v. Hekla und 3 Tagreisen östlich v. Reykjavik entfernt ist, zählt man über 100, theils warme, theils heiße Quellen, darunter die Geiser * *) oder intermittirende Springquellen. Unter ihnen sind am bekanntesten: der große Geiser, der neue Geiser oder Strokr und der kleine Strokr. Der große Geiser steigt von Zeit zu Zeit aus einem 18' im Durchmesser haltenden Becken in einem geraden Strahl bis 60', 100', sogar 200' empor. — 6. Viele Gewässer. Die meisten und längsten Flüsse ergießen sich an der Nord- und Süd-Westküste, wäh- rend au der Ost- und Süd-Ostküste nicht so viele und nicht so bedeutende Flüsse vor- kommen. Mittlere Jökelaue; 25 M. I. Thorsane; 24 M. I. Südl. Hvitaue; 20 M. l. Viele Landseen svatn.s: Thingvallavatn; Hvitarvatn; Myvatn. — 7. Im Verhältniß zur geogr. Breite hat Island, besvnd. der südl. Theil, ein mildes Jnselklima. Mittlere Jahreswärme zw. -ss 5° u. 0°. Sehr gemäßigte Win- terkälte; sie beträgt an der Südseite Islands nur — 3°, a. d. Nordseite nur — 6*/4°. Geringe Sommerwärme; sie steigt an der Südseite nur auf -s- 9'/.°, an der Nordseite auf 7*//. Die Sommer sind kurz, die Winter aber lang, besonders a. d. Nordküste. Diese ist bisweilen bis in den Juli mit arktisch. Treibeise bedeckt, das mitten in der warmen Jahreszeit Kälte verbreitet; a. d. Südseite erhebt sich 5 Monate lang das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt. Dazu gesellen sich feuchte Nebel, die Island fast Jahr aus Jahr ei» nmschleiern, und furchtbare Stürme aus Nw. u. No. Längster Tag im S. 20 St., kürzester Tag 4 St. Im nördl. Theil geht aber die Sonne am längsten Tag gar nicht unter; dieser längste Tag, wie auch die längste Nacht im Winter, dauert ans den nördl. Punkten Islands eine ganze Woche. Merkwürd. Naturerscheinungen sind: das Nordlicht, dasschnee- licht u. d. Doppel so» ne. — 8. Produkte, a. Mineralien. Sumpfeisenerz, Marmor, Kalk, Gyps, Steinkohlen, Tors, Schwefel; letzter» liefert Krisuwik im Sw. und die Schwefelberge beim Krabla. b. Pflanzen. Verkrüppelte Weiden, Birken und Vogelbeerbäume. Den Mangel an Bauholz ersetzt das Treibholz, Baumstämme, die vom Meere an die Küsten, des. im N., ausgeworfen werden. Prächtig grüne Wiesen. Jsländ. Moos, ein gewöhnt. Nahrungsmittel,^indem es getrocknet zu Mehl gemahlen oder mit Milch zu Brei gekocht wird. Löffelkraut. Sauerampfer. Kohl. Rüben. Kartoffeln. Etwas Flachs und Hanf. c. Thiere. 25,000 St. Rindvieh. 20,000 kleine, aber starke u. schnelle Pferde. 350,000 Schafe. Viele Ziegen. Nennthiere; seit 1770 aus Norwegen eingeführt. Weiße Füchse. Eisbären kommen auf Eisschollen a. d. Nord- küste. Seehunde a. d. Küsten. Viel wildes Geflügel, des. Eidergänse. Viele Fische, des. Häringe, Lachse u. Dorsche. — 9. Geschichtliches. Ob Island bei den Griechen und Römern Thule hieß, ist ungewiß. Entdeckung durch den norwegischen Seeräuber Nad dock 860: Er nannte, die Insel Snäland s— Schneelands. Spuren einer früheren, und zwar christlichen, aus Schottland u. Irland stammenden Ansiedlung sind zwar vorhanden; doch scheinen bisse ersten Bewohner den Normännern bald unterlegen zu sein. Einwanderung der Norweger, die vor der Tyrannei des Harald Haarsagr flohen, seit 870. Republik mit eigener Verfassung u. eigenem Gesetz v. 928 — 1261. Von Island aus setzte Erik Rauda nach Grönland über, im I. 932 oder 982. Einführ, des Christenth. um 1000. Ansehnl. Bevölkerung; bedeutende Viehzucht; wichtige Schiffahrt; blühender Handel. Bewahrung der Sagen und Heldcngefänge der *) Jökull o. 35fei, plur. Jöklur o. Jökler, heißen in Island alle mit ewigen Schnee- u. Eismassen bedeckten Berge. Die Gletscher nennt man Jisbräer seisbräens. *) Geiser v. giosa — gießen, mit Ungestüm hervorbrechen.

2. Besonderer Theil - S. 573

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserthum Rußland. Grundmacht. 573 7. Einwohner. 8) — 1. Größe der Bevölkerung im ganzen Reiche: 66 Mill.; im europ. Rußland 54 Mill., in Polen 5 Mill., in Finn- land 1 V2 3jh1i., in Transkaukasien 2,650,000, in Sibirien 3 Mill., im amerik. Rußland 6l,000.— 2. Abstammung, ao. Kaukasische Rasse. Ueber nach reichlichen Schneefällen viel heitere Witterung. Kurze, warme Sommer; Eisreste unter dem Moos. Die Sommertage werden von Dünsten getrübt, die, dem Heerrauch gleich, die Sonne verdunkeln oder ganz verhüllen. Gewitter sind selten. Die Bäume hören allmählig auf. Menschen u. Tbiere schrumpfen zusammen u. erreichen weder die volle Größe noch die volle Entwicklung ihrer Glieder. *) Einwohner. — 1. Meist geringe Volksdichtigkeit. Die bevölkertsten Provinzen haben nur die Volksdichtigkeit der mittelmäßig bewohnten Gegenden Deutsch- lands. Größte Volksdichtigkeit im Gouv. Warschau mit 2,516 E. und im Gouv. Moskau mit 2,331 E. Kleinste Volksdichtigkeit im Gouv. Archangel mit 16 E- und im Gouv. Olonetz mit 95 E. — 2. Wohnplätze. 1106 Städte [622 im eigentlichen Rußland; 453 in Polen; 31 in Finnlands. 1,252 Burg- oder Marktfl. [Miesteschka u. Possady]. 167,000 Dörfer. Man unterscheidet 81obode — Freidors; 8elo — Kirch - oder Psarrborf; verövuga — Dorf überhaupt; Jurt — feste Ansiedlung [Jurta — Zelt^; Aul, oder bei den Kalmücken Chotun = Nomadendorf; Chutor — Meierei; Dwor = Hof; Muisa oi>er P o draui sok =■ Höschen re. St. Petersburg 533,000 E. Moskau 370,000 E. Warschau 165,000 E. Odessa 85,000 E. Riga 65,000 E. — 3. Abstammung der Bewohner des europäischen Rußlands. A. Kaukasische Nasse: 60*/a Mill. Individuen. 1. 52 '/j Mill. Slaven. 1. 46 V2 Mill. Russen. Sie bewohnen fast ausschließlich Groß - u. Kleinrußl., bilden in Süd - u. Westrußl., so wie im Czarlh. Kasan u. Astrachan u. auch in den Ostseeprovinzen, wo nicht die Mehrzahl, doch einen sehr an- sehnlichen Theil der Bevölkerung, u. finden sich auch in allen übrigen Ländern des Reichs in erheblicher Menge, a. 33 Mill. Großru ssen. Haupls. in Großrußl. Ihre Ursitze sind im eigentlichen Schwarzrußl. oder im mittlern Theile von Großrußl. 5. lomill. Klein- oder Nothrussen [Nnßniaken; Nussinen; Nuthenenj. In Klein- u. Südrußl. Zu ihnen rechnet man gewöhnlich auch die Ko sacken [Kasacken, Kai- sacken. Von Kasäk = frei; Kosacken — freie Männerj. Der Stammsitz der Ko- sacken ist Kleiurußlaud. Hier bildeten sie sich seit dem 14. Jahrh, aus flüchtigen Kleinrussen, die sich aber durch Ueberlänfcr aus allerlei Völkern, namentl. durch Tscher- kessen, Tataren, Deutsche rc. verstärkten. Von Kleinrußland aus verbreiteten sie sich als Kolonisten in andere Gegenden, nach denen sie benannt wurden. Nach der amtlichen Sprache führen aber nicht blos die ursprünglichen Kosacken diesen Namen, sondern überhaupt alle unter gewissen Bedingungen zum Neiterdienst verpflichteten Kolonisten, gleichviel von welcher Abstammung, weßhalb auch Baschkiren, Kalmücken u. andere Tataren diesen Namen führen. Ihre Dienstzeit ist von 18 bis 50 Jahre. Man rechnet 1,880,000 Kosacken männl. u. weibl. Geschlechts. Die wichtigsten Kosacken- stämme sind: kleinrussische Kosacken, darunter die Saporoger [—jenseits der Wasserfälle des Dnjepr Wohnendej u. die slobobischen Kosacken im Gouv. Char- kow [wo sie ursprüngl. 5 81ododen o. Dörfer gründeten!; donischeko sacken am untern Don; bugische Kosacken am untern Bug, im Gouv. Cherson; Tsch ern o m orzen [—Kracken am schwarzen Meerej, zw. Don u. Kuban; Terek-Kosacken am Terek; astrachanische Kosacken im Gouv. Astrachan; wolgaische Kosacken im Gouv. Saratow; uralische Kosacken am untern Ural; orenburgische Kosacken am mittlern und obern Ural; die sibirischen Kosacken an den Südgrenzen Sibiriens, c. 3'/, Mill. Weißrussen in den Gouv. Mohilew, Witepsk u. in ihren Grenzgegenden. 2. 6 Mill. Polen. In Polen u. Weftrußland. 3. 77,000 Bulgaren. Jnbessarabien u. Südrußland. 4. 1,400 Servier. Kolonisten in den Gouv. Jekaterinoslaw n. Cherson. Ii. 2,912,000 Finnen. 1. 1,400,000 Finnländer. In Finnland u. im Gouv. St. .. Petersburg. 2. 500,000 Esthen. In Estb- u. Liefland. 3. 2,000 Lieven. In Liefland. 4. 35,000 Permi er. Im Gouv. Perm. 5. 30,000 Syrjänen. Im Gouv. Wologda, Perm u. Tobolsk. 6. 100,000 Wogulen. In den Gouv. Perm, Tobolsk u. Tomsk. 7. 100.000 Wotjäken. Im Gouv. Wjätka. 8. 200,000 Tsch e re missen. In den Gouv. Kasan n. Simbirsk. 9. 370,000 Tschuwaschen. Im Gouv. Kasan. 10. 100,000 Mordwinen. In den Gouv. Nisbegorod, Pensa u. Kasan. 11. 50,000 Teptjären. Im Gouv. Orenburg. Iii. 2 Mill. Letten. In

3. Besonderer Theil - S. 574

1856 - Eßlingen : Weychardt
574 Erste Abtheilung. Europa. 65^2 Mill. Menschen, aa. Slaven: 52'/^ Mill. 38 Mill. Großrussen. lo Mill. Kleinrussen. 3% Mill. Weißrussen. 6 Mill. Polen. bb. Fin- Littbauen u.jtt den Ostseeprovinzen. 1. 1,300,000 Litthauer, mit den Samo- gitiern o. Sckmuden. 2. 400.000 Letten. 3. 300,000 Kuren. Iv. 1,500,000 Juden. Fast über das ganze Reich verbreitet, besonders in Polen [424,000] und Westrußland, wo sie sich mit dem Kleinhandel u. der Schenkwirthschaft, als Mäckler, Unterhändler, Lohnbediente rc. beschäftigen. V. 1,031,000 türkisch - tatarische Völker. 1. 246,000 trimm'sche Tataren. In der Krimm. 2. 150,000 ka- san'sche Tataren. Im Gouv. Kasan. 3. 475,000 Nogaier. Am Kuban u. Don. 4. 10,000 Meschtscher taten. Im Gouv. Orenburg. 5. 120,000 Basch- kiren. Im Gonv. Orenburg u. Perm. Sie bilden mit den Meschtscheriaken die uralischen u. orenbnrgischen Kosacken. 6. 30,000 Kirgisen der innern Horde. Im Gonv. Astrachan, zwischen Wolga u. Ural. Vi. 600,000 Deutsche. Seit dem 12. Jahrh, in den Ostseeprovinzen, wo sie den ganzen gesellschaftlichen u. politischen Zustand gestaltet haben u. noch jetzt die Handwerker, die Bürger in den Städten, die Gutsherren u. die Pfarrer bilden. Seit dem 16. Jahrh, kamen Deutsche nach Ruß- land als Künstler, Handwerker, Kaufleute, Bergleute u. Gelehrte. Seit Peter I. stieg ihre Zahl. n. seit Katharina Ii. bildete man deutsche Kolonien. Die Deutschen bil- den den nnlerrichtetsten u. gebildetsten Theil der Bevölkerung des Reichs. Sie leben in den Ostseeprovinzen, in den Städten Finnlands, in n. bei St. Petersburg u. als Koloni- sten in den Gouv. Bessarabien, Chersow, Jekaterinoslaw, Taurien, Tschernigon, Woro- ncsch u. Saratow. Vii. 154.000 Glieder verschiedener Völkerfamilien. 1. 60,000 Griechen. Im ganzen Reiche, namentlich in den größeren Städten, des. der Gonv. Tschernigon, Jekaterinoslaw u. Tannen. 2. 50,000 Wala ch e n. Im Gouv. Jekaterinos- law. 3. 25.000 Zigeuner. Im südl. Rnßl. 4. 10,000 Tad schiks, Nachkommen von Persern. Im Gouv. Orenburg u. Astrachan. 5. 2,000 Banianen oder Hindu-Kaus- leute. In Astrachan u. Kisliar. 6. Einige 1,000 Armenier. In den Gouv. Orenburg u. Jekaterinoslaw, so wie als Handelsleute in allen größeren Städten des Reichs. 7. Etwa 5,000 Franzosen, Italiener u. Engländer. Zerstreut in den großen Handelsstädten des Reichs. B. Mongolische Rasse: 139,500 Indi- viduen. 1. 100,000 Kalmücken. Sie schweifen theils als Schaf- u. Pferdehirten zwischen dem Don u. Manytsch, so wif zwischen Wolga u. Knma herum, theils sind sie als aftrachanische Kosacken in der Knma angesiedelt. 2. 4,500 Samojeden. Im Mündungsland des Mesen u. der Petschöra. 3. 25,000 Lappen. In Tornea n. Kemi Lappmark u. auf d. Halbinsel Kola. — 4. 4 Stände. 1. Der Adel zählt über 789,000 Personen. Es gibt einen Geburts- u. einen Dienstadel. Letzteren erlangt man durch Staatsdienste, indem nach der bestehenden Rangordnung alle Civil- u. Militärbeamten in 14 Klassen getheilt sind u. bestimmt wurde, daß die adelige Geburt an sich keinen Rang gewähre, der erst durch den Staatsdienst zu erringen sei. ^Die Beamten der ersten 8 Rangklassen u. deren Nachkommen gehören zum erblichen, die übrigen z»m persönlichen Adel. Der Adel hat keine Majorate u. Fideikommisse, ist aber nicht Militär- u. steuerpflichtig. 2. 518,000 Köpfe männl. n. weibl. Geschlechts, die dem geistlichen Stande aller Glaubensbekenntnisse angehören. 3. 3'/2 Mill. Bürger in 7 Klassen. Nichladclige städtische Grundbesitzer, Kaufleute 1 fiter, 2ter u. 3ter Gilde, Znnstpflichtige rc. 4. Bauern, n. Freie Bauern [611,000]. Freie russische Acker- bauern. Eingewanderte oder seßhaft gewordene Kolonisten. Tributpflichtige Bauern, wozu die nomadisirenden oder jagenden Nichtbauern gehören, die einen gewitzen Tribut an Pelzwerk oder Geld entrichten, b. Bauern unter besonderer Verwaltung der Krone. [10 Mill. Köpfe männl. Geschlechts], aa. Einhöfner oder Frei- sassen s2 Mill.] mit sehr ausgedehnten Privilegien, üb. Nachkommen der an- gesiedelten Soldaten. Fast ausschließlich zum Militärdienst verpflichtet; frei von Abgaben, cc. Kronbauern. Im Besitz von Ländereien u. Gerechtigkeiten gegen Leistung gewisser Dienste oder gegen eine bestimmte Geldabgabe [Obrokj. äst. Fabrik- u. Bergwerksbauern. Zu Frohndiensten verpflichtet, oo.die nach Sibirien Verbannten. Die Zahl der wegen Kapitalverbrechen Exilirten beträgt jährlich gegen 4,000; dagegen ist die Todesstrafe selten. Nach beendigter Strafzeit werden die leich- teren Verbrecher als Kronbauern in den Steppen Sibiriens angesiedelt, c. Die Leib- eigenen. Darunter 15j/a Mill. Krön- oder Apanagebauern, welche der kaiserl. Fa- milie, u. 24 Mill. gntsherrliche Bauern, welche dem Adel, der Geistlichkeit, den Städ-

4. Besonderer Theil - S. 575

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kaiserthum Rußland. Grundmacht. 575 nische Völker über 3 Mill. 1,400,000 Finnländer. ^ Mill. Esthen. ee. Türkisch-tatarische Völker: 2,400,000. 475^000 Nogaier. ten rc. gehören. Es gibt Grundherren, die bis 150,000 männl. Bauern, u. Grundherren, welche sogar in 10 bis 15 verschiedenen Gouv. Land u. Leute besitzen. Die Grnndherr- schast hat für den Unterhalt der Leibeigenen zu sorgen u. darf sie nicht todten oder ver- stümmeln. Die Leibeigenen aber sind zu allen Diensten verpflichtet, welche die Grund- herrschaft verlangt, und sind an die Scholle gefesselt, daher sie zwar ohne Land nicht verkauft, aber auch nicht ohne ausdrückliche Erlaubniß ihre Dörfer verlassen dürfen. Bei ihnen u. beim Militär besonders kommt die Knute in Anwendung. Die Regierung sucht die Leibeigenschaft immer mehr zu beschränken. In Finnland, in den Ostsee- provinzen, auf den eigentlichen Krongüteru u. in Polen ist sie fast ganz abgeschafft, und so trifft die Leibeigenschaft eigentlich nur noch die größere Hälfte des russischen Volks. — 5. Religion. I. Christliche Kirche. 1. Die griechisch-kathol. Kirche, a. Sie ist Staatsreligivn. Wenig tolerant gegen andere Glaubensbe- kenntnisse, wacht sie voll Eifersucht über ihren Vorrang im Staatsleben. Zu ihr muß sich das ganze Kaiserhaus bekennen. Zu ihr gehören die Großrussen, die meisten Kleinrussen, die Litthauer u. alle zum Christenthum bekehrten mnhamedan. u. Heid». Völker. Die 2 Mill. nnirten Griechen in Westrußl. sind seit 1839 wieder mit ihr vereinigt. Der Austritt aus der Kirche wird mit dem Verluste der Eigenthumsrechte gestraft. Innerhalb der griech. Kirche gibt es aber gegen 5 Mill. Sektirer ss. I. p. 235. 236s. Das Oberhaupt der Kirche ist der Czaar. Die oberste Aufsicht führt der h'eilige diri- gireude Synode in St. Petersburg, ein Reichskolleginm aus einzelnen Gliedern der höhern Geistlichkeit u. ans weltlichen Personen. Das ganze Reich ist in 52 Eparchien u. 11 Vicariaie eingetheilt, b. Der Klerus, aa. Weltgeistlichkeit oder weiße Geistlichkeit. Sie besteht aus den Erzpriestern, zu denen die 3 Metropoliten zu Kiew, Moskau u. St. Petersburg, die 24 Erzbischöfe [darnnter 4 im asiat. Ruß- lands!, die 26 Bischöfe u. die 11 Bischofssnffraganten gehören, sowie aus den Pres- bytern [den Protopvpeu — Oberpriestern, u. den Popen — Väterns u. den Dia- konen. Die Weltgeistlichkeit zählt 117,927 Köpfe, nämlich 37,140 Priester, 15,734 Diakonen u. 65,053 Kirchendiener. Die niedere Geistlichkeit steht auf einer niedern Stufe der geistigen u. sittlichen Bildung, und muß wegen ihres dürftigen Einkommens auf Ackerbau u. andere Erwerbe Bedacht nehmen. Dessenungeachtet hat das Volk eine gar hohe Achtung vor dem geistlichen Amte. Die niedere Geistlichkeit muß heirathen; darf aber nur einmal u. nur eine Jungfrau heirathen. Die Erzpriester werden aus der Klostergeist- lichkeit gewählt, da sie dem Eölibat unterworfen sind. bb. Die Klostergeistlichkeit oder die schwarze Geistlichkeit zählt 16,527 Köpfe in 462 Manns - und 118 Nonnenklöstern. Sie folgt der strengen Regel des h. Basilius, welche den Genuß thierischer Nahrung untersagt u. außerdem noch strenge Fasten gebietet. Vorsteher der Klöster sind die Archimandriten ['Siebte] u. die Ingumenen spriorensj oder Jn- gumenjas [Priorinnensl. c. Der Got te sdienst wird in der altslavischcn, dem Volke unverständliche» Sprache gehalten. Gebete, Gesang ohne Instrumentalbe- gleitung, Vorlest» von Schriftstellen u. mancherlei Ceremonien sind die Hauptsache; die Predigt ijt fast unbekannt. Beim h. Abendmahl wird Brod u. Wein zugleich in einem Löffel gereicht, ci. Zahlreiche u. strenge Fasten: an jedem Mittwoche u. Frei- tage; 40 Tage vor Ostern; vom 1. bis 15. August; vom 15. Novbr. bis 26. Decbr. Si ä n d egle i ch h e i t in der Osterwoche. 6. B i b el g csel lsch a ft in St. Petersburg mit 182 Hilfsgestllsthaftcn. Ucbersetznng der Evangelien in s Russische, Kalmückische u. Mongolsiche. Große Milsionsthäti^keit unter den Muhamcdanern u. Heiden des Reichs, des. auch im rnss. Amerika, wo der als Vater Benjamin bekannte Bischof Jn- nocentius sthr stgensreich gewirkt hat. Große Strenge gegen andere Bibelgesellschaf- ten u. Unduldstmkeit gegen das vom Auslande betriebene Missionswesen. 2. Die römisch-katholische Kirche, a. Im eigentl. Rußland. besonders in Westrußl., unter dem Erzbischof zu Mohilew u. 6 Bischöfen. 140 Mönchs - u. Nonnenklöster, b. In Polen unter dem Erzbischof zu Warschau u. 6 Bischöfen. 150 Mönchs - und Nonnenklöster. 3. Die gregorianisch-armenische Kirche. In Transkaukasien, des. in rujsisch Armenien. 1 Patriarch oder Katholikos im Kloster Etschmiazin bei Erivan u. 5 Erzbischöfe. 30 Klöster. 4. Die nnirten Armenier. In Jekaterinoslaw u. sonst zerstreut. 5. Die lutherische Kirche. In Finnland, in den Ostseeprovinzen, in den deutschen Kolonien Südrnßlands u. in Polen. Generalkonsistorinm in St. Peters-

5. Besonderer Theil - S. 674

1856 - Eßlingen : Weychardt
674 Zweite Abtheilung. Asien. a. Kastzi See [S. p. 570]. Zuflüsse: der Ural, der Grenzstrom gegen das europ. Ruß- land. die Emba u. a. b. Aral See [Oxia Palus]. Zwischen 43° 42' bis 46° 44' N. Br. u. 76° bis 79° 40' O. L. 57 M. L; 36 M. br.; 1.100 Qm. gr. Bis 220' tief. Südlicher Theil: Ulu-Dengis s—großes Meer]; 1.000 Qm. gr. Nordöstlicher Theil: Kitschkine-Dengis s—kleines Meers; 100 Qm. gr. Bittersalziges Was- ser. aber bedeutend weniger salzig, als im Ocean, weil der Oxus u. Jaxartes viel süßes Wasser zuführen. Sehr stürmisch u. unruhig; meist herrschen entweder gänzliche Windstillen oder starke Winde u. furchtbare Stürme aus No. Mehrere Inseln. Keine Ankerplätze. Nicht mit Segelfahrzengen, sondern nur,mit Dampfbooten zu befahren, c. Mu-Dengis s— großes Meers; mit dem Ir gis. el. Tele- u. Tata-See; mit dem Sary. e. Sam u al-See; mit dem T schul, Grenzfluß gegen Buchara u. Chokand. k. Balchasch See; 185 Qm.; mit dem Jli u. v. a. Zuflüssen, g. Kur- gal d s ch i n See; mit der Nnra. 1>. Denis See; mit dem Sselety. i. Ob- system. Qnellland des Jschim u. Tobol. — 6. Klima. Sehr kontinental u. trocken. Glühende Sommerhitze. Große Winter kälte bis zum Gefrieren des Quecksilbers. Furchtbare Sch ne estü rme. — 7. Einwohner: 2,350,000. Kirgis- Kaisaken mit dem türkischen Stamm vermischt, dessen Sprache sie angenommen haben. Sie sind Muhamedaner, haben aber auch Zauberer u. sind sehr unwissend u. roh; nur Wenige können lesen u. schreiben. — 8. Kultur. Die Kirgisen leben hauptsächlich von der Viehzucht. Sie halten ungeheure Hecrden von zwei- u. einhöckerigen Ka- meelen, von Pferden u. fettschwänzigen Schafen, weniger von Rindern u. Ziegen. Dabei treiben sie Handel mit den Russen n. andern Nachbarn, aber auch Räuberei, u. verkaufen die Gefangenen als Sklaven nach Turkestan. Jagd u. Fischfang sind Nebenbeschäftigungen. Kumüß sgegohrene Pferdemilch] wird allgemein getrunken. Für den asiatischen Handel ist die Kirgiseusteppe überhaupt von großer Wichtig- keit, weil große Waarcnzüge von Persien u. der Tartarei nach Sibirien u. ebenso von letzterem Lande in jene Staaten durch dieses Gebiet gehen. Die Kirgisen schaffen die Lastthiere für die Karawanen herbei und geleiten dieselben durch die Steppe. -- 9. Verfassung. 3 Horden sorda'sj: kleine Horde mit 900,000, mittlere Horde mit 1 Mill., große Horde mit 450,000 Seelen. Jede Horde zerfällt An Stämme sulnsj, Geschlechter saimaks], Zeltdörser sauls] und Zelte skibitken]. Der Familienvater gilt Alles in der Familie. Die gewählten Chane der einzelnen Horden haben wenig Macht. Die russische Oberhoheit besteht haupt- sächlich in der Bestätigung der Chane, und der militärischen Besetzung der verschiede- nen Forts. Die kleine Horde steht unter der Anfsicht des Gouverneurs von Orenburg, die mittlere und große Horde unter der des Gouverneurs von Tobolsk. Tribut zahlen die Kirgisen nicht. — 10. Orte. Außer den wandernden Zeltdörfern gibt es einige Ackerbau treibende Kolonien, wie Karkaralinsk und Ajagyz, so wie mehrere russische Forts, wie Uralskoje am Jrgis, Orenburgskoje, Pe- ro wsky am Norduser des Aral-Sees, Kos Aral auf einer Insel gl. N. im Aral- See u. Aralsk an der Mündung des Jaxartes. Flüssen im S. — 3. Plateau des Ust-Urt. Auf dem Truchmenen Isthmus zwischen Kaspi- u. Aral-See. 600' h. Von ihm läuft ein Hügelzug gegen Nno., der sich an den südl. Anfang des Urals anschließt. — 4. Das Muchadschar Gebirge. Vom 47° bis 51° N. Br. Südl. Anfang des Ural. 500' bis 900'. Berg Airnk. Urgebirge. — 5. Ein merkwürdiges Gebiet von vielen kleinen Salzseen liegt zwi- schen 78° bis 83° O. L. Es zieht sich vom Aral-See bis zum Jschim u. Jrtysch. Wahrscheinlich sind diese Seen die Ueberreste eines Meeres, das vom Aral-See bis zum nördl. Eismeer sich ausdehnte.

6. Besonderer Theil - S. 703

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Staaten des indischen Archipelagus. Uebersicht. 10 000' erreichen. Die Vulkanenreihe setzt sodann fort über die Nikobaren u. Anda- manen, über den Vulkan der Barren-Insel u. der Insel Narcondam, u. geht auf die Westküste von Hinterindien über, welche die letzten Spuren vulkanisthcr Thätigkeit in Tschittagong zu tragen scheint. — c. Die Inseln der mittlern Gruppe. Meist hoch u. gebirgig. Auf manchen Inseln erheben sich thätige Vulkane. — 5. Klima. — a. Mittelwärme des Jahres, des Winters u. Sommers in Batavia. + 26°,a; -f 25°,8, + 26°,a. Tropische n. sehr gleichmäßige Hitze das ganze Jahr hindurch. Nur in de» höheren Gebirgsregionen kommen Temperaturen öon 9° Pis + 17° vor; ans den höchsten Berggipfeln geht das Thermometer ans — 12° und noch tiefer herunter, und man hat dort schon Eis gefrieren sehen. Aber nirgends findet sich ewiger Schnee. — b. Außer den Land- u. Seewinden u. den furchtbaren Orkanen [íetfutte], die im Juni u. Juli am schrecklichsten sind, wehen die Mnssone. — c. Im N. des Aequators bringt der Sw. Musson vom April bis October die nasse Jahreszeit, welche zugleich auch die Zeit der Gewitter u. Or- kane ist, der No. Müssen von October bis April die trockene Jahreszeit. — d. Im S. des Aequators herrscht zur Zeit des So. Mnssons von April bis October trockene Jahreszeit, beim Nw. Musson, der von Regen u. Gewittern begleitet ist, von October bis April die nasse Jahreszeit. — 6. Großer Reichthum an Mi- neralien. Gold [Sumatra; Timor; Celebes; Philippinen]; Silber; Zinn s'banka; Sumatra; Billiton u. a.]; Kupfer; Blei; Eisen. Diamanten [Borneo]. Steinkohlen. Salz. — 7. Pflanzenreich. Große Ueppigkeit der durchaus tropischen Vegetation. Un- geheure Tropenwälder mit Riesen-, Gewürz-n. Fruchtbäumen. Angebaute Pflan- zen: Reis; Hirse; Bananen; Kokos-, Sago-, Betelnußpalmen u. viele andere Pal- men; Betelpfeffer; Brotfruchtbäume; Pandanus; Tarro; Pamspflanze; Batate; Zucker- rohr; Kaffeebaum; Thee; Pfeffer; Gewürznelken- u. Mnskatnußbäume; Tabak; Hanf; Baumwolle rc. — 8. Thierreich. Großer Reichthum an Meer- n. Landthieren, be- sonders an Fischen, Amphibien, Vögeln u. Säugethieren. a. Korallen; Psahlmuschel; Perlmuschel bei den Sulu-Inseln. Blutegel; eßbare Spritzwürmer. Prachtschmetter- linge; Prachtkäfer, b. Zahllose Fische mit eigenthümlicher Farbenpracht, c. Am- phibien. Viele giftige und ungiftige Schlangen. Große Schildkröten. Krokodile. Fliegende Eidechsen [Drachen]. Chamäleone. d. Vögel. Indische Schwalben. Schlangenadler. Zuckerfresser. Fratzenvögel. Hornschnäbel. Paradiesvogel. Pele- kaue. Verschiedene Hühnerarten. Pfauen. Indische Kasuare rc. e. Säugethiere. Verschiedene Wallfischarten, darunter Dugonge. Hirsche. Antelopen. Viele Dickhäuter, wie Elephanten, Nashörner, Tapire u. zahlreiche Wildschweine. Fliegende Eichhörn- chen. Schuppenthiere. Flugbeutler. Tiger, darunter schwarze auf Java. Zibeth- katzen. Ichneumone. Eigenthümliche Fledermäuse. Viele Affen, wie Orang-Utang, Meerkatzen, Fußthiere rc. — 9. Einwohner: 22 Mill. Papuas [S. I. p. 227] u. Haraforas [S. I. p. 229], Reste der Urbevölkerung. Malayen [S. I. p. 224] machen die herrschende Bevölkerung ans. Eingewanderte Völker: Chinesen; Portu- giesen; Spanier; Niederländer; Engländer. Die Bastardbevölkerung der Lipplappen. 9 — 10. Religion, a. Reste eines alten llrheidenthums bei den ') Einwohner. — 1. Der indische Archipelagus war ursprünglich voll schwar- zen Völkern bewohnt. Diese sind größtentheils von den Malayen vernichtet oder in die Schlupfwinkel der Gebirge zurückgetrieben worden. Die der äthiopischen Rasse angehörenden Papuas auf Lnzon, Waigiu, Gammen, Batanta und Salwatty. Die Haraforas, die man der australischen Rasse beizählt, ans Borneo, Celebes, den Mo- lukken, Mindanao rc. Die schwarzen Völker gehen fast nackt oder bedecken nur einen Theil ihres Körpers niit armseligen Matten, leben auf Bäumen oder in Felsenhöhlen, nähren sich von der Jagd, dem Fischfänge u. von den selbst wachsenden Erzeugnissen des Bodens, haben keine Gewerbe u. Künste, ja manche kennen nicht einmal den Gebrauch von Pfeil n. Bogen. Die meisten leben in kleinen Gesellschaften, sind dem rohesten Götzendienst ergeben u. manche von ihnen sind noch Menschenfresser. — 2. Die kaukasischen Malayen bilden die zahlreichste Bevölkerung. Seit dem Ende des 12. Jahrh, bis in das 14. Jahrh, breiteten sie sich von dem mächtigen u. civilisirten Reiche Meuangkabao auf Sumatra über die Halbinsel Malacca n. die Sundainseln aus. Sie sind jetzt in unzählige Völker getheilt, n. zeigen unendliche Abstufungen von Gesittung u. Barbarei, von Sanstmuth u. Grausamkeit; bei einigen, wie bei den Battas auf Sumatra, srndet sich sogar noch der Gräuel des Menschenfressens. Sie treiben Ackerbau, Berg- bau, Gewerbe, Handel u. Seeranb. Manche malayische Völker, wie die Javanesen

7. Besonderer Theil - S. 705

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Generalgouvernement von niederländisch Indien. 705 tz. 192. Das Generalgouvernement von niederländisch Indien. 1. Allgemeines. - 1. Größe: 28,900 Qm. — 2. Einwohner: 16 Mill. Papuas. Haraforas. Malayen. Chinesische u. arabische Handelsleute. Lipplappen. Negersklaven. Ueber 100,000 Niederländer u. a. Euro- päer. — 3. Religion. 3u der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Brahmais- mus. Buddhaismus. Christenthum. Viele protestantische Missionare. — 4, Kultur. Sehr ergiebiger Land- ». Pl antagenbau. Viehzucht. Seiden-, Bienen- u. Cochenillezucht jährlich 60,000 Pfd. auf Java). Wichtige Jagd. Umfangreiche Fischerei. Bedeutender Bergbau. Mancherlei Gewerbe. Lebhafter See Handel. *) — 5. Verfassung u. Verwaltung. Despotisch regiertes u. habsüchtig ausgebeutetes Kolonial land des Königreiches der Niederlande unter einem Generalgouverneur.') ohne sie vernichten zu können. — 2. Portugiesen. Besetzung der Molukken 1529. Die Portugiesen waren die Herren im Archipel während des 16. Jahrh. svgl. p. 676). Furchtbare Mißhandlung der Völker. Blutige Kriege, die daraus entstanden, führten die Verwüstung der blühendsten Inseln herbei. Vertreibung der Portugiesen durch die Niederländer seit 1605. Unbedeutende Macht der Portugiesen im indischen Archipel. — 3. Spanier. Entdeckung der Philippinen, Marianen ». Molukken durch Magelhacus 1521. Letztere an die Portugiesen überlassen, erstere seit 1566 besetzt. — 4. Nieder- länder. Anlegung von Kolonien auf Java 1593. Erbauung von Batavia 1611. Besetzung von Timor 1613. Besetzung der Molukken 1621. Zunehmende Macht der Niederländer, so daß sie jetzt den größten Theil des Archipels, theils als unmittelbares, theils als mittelbares Gebiet besitzen. Sie sind bisher mit noch habsüchtigerer Kans- mannspvlitik, als die Portugiesen, verfahren. — 5. Briten. Niederlassungen aus Sumatra seit 1600; au die Niederländer 1824 abgetreten. Niederlassungen auf Java 1702; von den Niederländern verdrängt 1610. Niederlassungen ans den Molukken; von den Niederländern verdrängt 1623. In neuester Zeit haben die Briten wieder einige Punkte besetzt. ') Der Handel, besonders der von Java, ist von sehr großem Umfange n. in stetem Wachsen begriffen. Er ist hauptsächlich in den Händen der niederländischen Regierung oder der Handelsmaatsschappy, der Briten, der Chinesen u. der Nordamcri- kaner. Die Malayen treiben hauptsächlich Küstenhandel. — 1. Werth der Aus- fuhr aus Java nebst Madura 1853: 59 Millionen niederländische Gulden. Da- von erhielten die Niederlande für 38,800,000 nieder!, fl. Werth der Einfuhr:' 22,600,000 nieder!, fl. Von der Einfuhr kamen 7 Mill. niederl. fl. aus die Nieder- lande, worunter 3 '/2 Mill. fl. an niederl. Leinwand, 3,600,000 fl. an fremder Lein- wand. — 2. Ausfuhr ans Jriva 1844: 1,239,925 Pikul [ä 125 Pfd.) Kaffee. 1,008,652 Pikul Zucker. 785,276 Pikul Reis. 1,648,520 Pfd. Indigo. 68,720 Piknl Zinn. 8,131 Pikul Muskatnüsse. 2,300 Pikul Macis. 2,800 Piknl Gewürznelke». 75,600 Pikul Stuhlrohr. 156,220 Stück Häute. 11,484 Pikul Pfeffer. 6,258 Leq- ger [a 605,t Liter) Arak. 2) Verfassung u. Verwaltung. — 1. Das Generalgouvernement von nieder- ländisch Indien besteht ans unmittelbaren u. mittelbaren Besitzungen, die in Gouvernements n. Re si deut sch asten eingetheilt sind. An ihrer Spitze siebt der Generalgonverneur zu Batavia, der unmittelbar vom König ernannt wird. Er führt den Vorsitz im Rathe von Indien, der obersten Verwaltungs- u. Gerichts- behörde. Ihm sind der gleichfalls vom Könige ernannte Generalhandelsdirektor, jo wie die Gouverneure u. Residenten untergeordnet. Die Vasallenfürsten der mittelbaren Besitzungen beaufsichtigt er auf's genaueste durch seine niederländischen Residenten, so daß jene eigentlich nur noch Titularfürsten sind. — 2, Die Besitzungen Ijaten wegen des beträchtlichen Ueberschusses, den ihre Einnahmen liefern, u. wegen des großen Vortheils, den sie dem niederländischen Handel verschaffen, den größten Werth lür's Mutterland. Einnahmen 1852: 69,942,791 Mill. holländische fl. Vermuth- licher Ertrag: 35,192,122 fl. Schätzung des Erlöses aus Kolonialwaaren: 34,750,669 fl. Voller, Lehrbuch der Geogr. Ii. ' 45

8. Besonderer Theil - S. 648

1856 - Eßlingen : Weychardt
648 Zweite Abtheilung. Asien. Markt für die Rhabarber. Kan-tscheu-fu. St. an der großen Mauer. Großer Handel mit Rhabarber, Moschus, Jasvis. Fellen u. dgl. Su-tschen-fu. Handelsstadt am Westanfang der großen Mauer. Tschin-si-fn sbarkul]. Große Stadt „.Festung am Nordfuß des Himmelsgebirges, auf der nördlichen Militärstraße von China nach Jli. . Lebhafter Handel. Urumtsi. Große Stadt u. Festung am Nordfnße des Him- melsgebirges aus derselben Militärstraße. Lebhafter Handel. Solsatare. §. 164. Die Mandschurei. 1. Lage föhne die nördl. Hälfte der Insel Taratati 39" bis 56" N. Br. 136° bis 159 Va0 O- L. — 2. Grenzen. Im O.: japanisches Meer; Manna Straße: Amurbusen. Im N.: Sibirien. Im W.: Mongolei; China. Im S.: gelbes Meer mit dem Golf Liaotong; Korea. — Z. Größe- 32,500 Qm. — 4 Oberfläche. Gebirgs- u. Hügelland mit dichten Wäldern, vielen Jagd- u. Pelzthieren, a. Khing- Khan-Gebirge. Zwischen Lan-Ho u. Amur. Ostrand der mongolischen Hochfläche. Petschaberg 15,000' u. a. Schneeberge. Jalo-Berg u. Ja lo-Paß 8,000'. Stufen- förmiger Ostabfall zum Amur. Südabfall zum hochgelegenen Steppenland der östlichen Gobi. b. Der Tschang-pe-Schan oder Schan-Alin s—weißer Berg]. Zwi- schen Sira Muren u. Sougari im Nw. u. Ja-juan u. Tumen im S-O. Ein ent- zückendes Alpenland mit Schneebergen. Heimath der berühmten Ginsengpflanze. Großes Jagdland. c. Die Kette der Ainos. Längs der Ostküste. 3,000' bis 4,0»0' h. d. Oede Bergketten des Jablonot Chrebet im N. des Amur. — 5. Ge- wässer. a. Mittel- u. Unterlauf des Amur jmandfchnr: S qg halten — schwarzer Fluß]. Große Südbeugnng. Schöne, aber fast unbewohnte Thallandschasten. 6 M. br. Mündung, aa. R. Z. Songari; mit dem Nonni links. Usuri, db. L. Z. Tschi- kiri. b. Der Sira-Muren. — 6. Klima. Zwischen den Isothermen von-j-10" bis 0". Sehr kontinental. Kurzer Frühling. Heißer Sommer mit rascher Entwicklung der Vegetation. Kurzer Herbst. Langer, strenger Winter; die Flüsse sind vom September bis Avril mit Eis bedeckt. Ziemlich mild sind die Thallandschasten des Amur. Am mildesten aber die südl. Gestadeländer, so daß sogar Reis, Baumwolle u. Obst gedeiht. Beständige Nebel an der Ostküfte.— 7. Einwohner. 4'/z Mill. Tun gufi sche Völker; meist Buddhaisten ss. p. 656.657.]. Die südl. wohnenden Tunguse» heißen Mand- schuren; ein Stamm derselben eroberte China von 1610 bis 1644 u. gründete die jetzige Kaiserdynastie. Die Mandschusprache ist seitdem die Hofsprache u. mit der chinesischen die amtliche Sprache des chines. Reichs geworden. Alle Gesetze u. Verfügungen werden in beiden Sprachen abgefaßt n. veröffentlicht. Ainos auf der Insel Tarakai; rohe Hei- den. — 8. Kultur. Ackerbau u. Gewerbe durch die Chinesen in die Provinz Mukden u. Girin verpflanzt. Die meisten Bewohner sind jedoch Nomaden, Hir- ten, Jäger der vorircfflichen Pelzthiere, der Panther, Tiger u. anderer Thiere aller Art, u. Fischer. Im N. wird der Hund schon als Zngthier gebraucht. Lebhafter Tauschhandel im Innern. Den Russen ist keine Schiffahrt auf dem Amur gestaltet. — 9. Verwaltung. Die Provinz Mukden hat die nämliche Verwaltung, wie eine chinesische Provinz. Die beiden andern Provinzen, die zu einem Verbannnngsort für chinesische Verbrecher dienen, haben eine rein militärische Verwaltung unter dem Kom- mando von 2 Generalen. 35,000 chinesische und mandschurische Truppen. — 10. Eintheilung u. Orte. 3 Provinzen. Ihre Hauptstädte sind mit einem ff bezeich- net.— a. Provinz Mukden sschin-king. Liaotung]. 1710 Qm. 4,061,000 E- Durch ein Pfahlwerk im N. begrenzt. Am bevölkertsten und am besten angebaut, ff Mukden. 80 M. von Pe-king. Große u. volkreiche Hauptstadt der Mandschurei, über dem Thäte des Hunuhu. Kaiser!. Gruft der jetzigen Mandichudynastie. _ Schlüffel zu China von No. her. Fou-Hvan- Einziger erlaubter Markt- u. Passageort zur Landeskommunikation mit Korea. King-tscheu. St. u. Hafen am Meerbusen von Liao-toug. Haupthandelsplatz der Mandschurei. — b. Provinz Girin. 29,820 Qm. 330,000 E. ff Girin-ula skiri»]. Festest, a. Songari. ^Verbaunungs- ort für chinesische Staatsbeamte. Ninguta. Feste St. am Hurcha. Stamniort der jetzigen Kaiserdynastie. — c. Provinz Sachalin-Ula. 950 Qm. 109,000 E. ff Tsitsicar. 250 M. von Pe-king. Stadt und Festung am Nonni. Verban- nungsort für chinesische Verbrecher. Pelzhandel. Sachalin - lila - Chotun. Stadt

9. Besonderer Theil - S. 650

1856 - Eßlingen : Weychardt
650 Zweite Abtheilung. Asien. bd. Der Sira Muren. ec. Die 2 Quellflüsse des Amur: der Kerlon v. Kenter Gebirge, der nach seinem Austritt aus dem 35 Qm. großen Datai See Argun heißt; der Otilllt voin Kentcï Gebirge, der nach seiner Bereinigung mit der Ingo Sa den Namen^Schilka führt. Erst nach dem Zusammenfluß des Arg»» u. der Schilka heißt der Strom Amur. d. Nördliches Eismeer. aa. Die beiden Quellflüsse des Jenisci: Takem u. v. Gurbi Gebirge u. Ke Mt sch ick v. sajanskischen Gebirge. Die Selcnga; mit dem Orghon rechts: fließt Ln den Baikal See, dessen Abfluß, die obere Tunguska, ein rechter Zufluß des Jcnlsei ist. e. Biele Salzseen u. Stepp en slüsse. aa. Nbsa See; 40 Qm.; mit dem Teß. dd. Jke-Aral See; 32 Qm.; mit dem Dschabekan. à. In der wasscrlosen Gobi versiegen die Flüsse, welche ihr von den anliegenden Nandgebirgen zufließen.— 6. Klima. S ebr kontinental. Sehr kalte Winter, in denen sogar das Quecksilber gefriert. Heiße Sommer m!t kalten Nächten. Nach beißen ii. gcwitierreichen Sommerlagen tritt zuweilen Winterkälte, Frost n. Schneegestöber ein. Heftige Winde, besonders aus N. Hänftge Regengüsse in den Nandgebirgen. Fast kein Regen in der Gobi. — 7- Einwohner: 3 Mill. 2 Mili. Mongolen; Mtll. Chinesen; Sojoten samojedischen Stammes.^) 3 Stände: Adel; Geistlicbkeit; Bolk, wovon ein Theil Leibeigene. — 8. Religion- Meist Buddhisten fs. p. 656. 657.]. Sie aner- kennen den Bogdo Lama u. den Dalaï Lama als geistliche Oberhäupter, den Kutnchtu in Urga als den Stellvertreter des letzter» u. als Großvriester. Wenig Schamanen.— 9. Kultur. Die Mongole» sind ein tapferes u. kriegerisches n o m ab i sir e nde s Reiiervolk. Jbre barbarischen Sitten sind durch die Eroberung Chinas im 13ten Jahrhundert u. durch die Aunadme des Buddhaismus gemildert worden, so daß sic sich jetzt durch ihre sanften Sitten, durch Leutseligkeit und wohlwollen- des Wesen auszeichnen. Sie haben auch Schriftsteller u. Dichter gehabt. Ihre Priester achten sie mehr, als irgend ein anderes Bolk. Ganz unbedeutender Acker- bau u. G ewerbs s l e iß. Sehr wiebtige Heerdenzncht. sschase mit Fettschwanz; Rinder; Büffel; kleine Pferde; Kinniß, ein berauschendes Getränk aus Stutenmilch; Esel; Kameele mit 2 Höckern^. Ergiebige Jagd. swilde Pferde u. Esel; Rcnn- thiere; Elennthiere; Bären; viele Pclzlhiere rez Großer Fi sch rei chtbu m. Leb- hafter Handel. Die Chinesen verseben die Mongolen mit Sleinthee, Tabak, sei- denen u. baumwollenen Zeugen, verschiedenen Eisenwaarcn zur Hauswirthschaft u. empfangen dafür von den Mongolen Kameele, Schafe, Ochsen u. Pferde. Querdurch die Mongolei u. die Gobi gebt die Handelsstraße, welche Cbina mit dem russi- schen Reiche verbindet, von Pe-king über Urga nach Maimatschin u. Kiachta. — 10. Verfassung. Rein militärische Verfassung. Die Mongolen zerfallen in 26 Almaks s— Stämme oder Fürstenthnmerz, diese in Banner oder Fahnen, welche wieder in Regimenter ».Schwadronen getheilt sind. Das größte Fürsten- thum ist das der Khalkas. Die Berwaltung der einzelnen Fürstenthümer führen eigene Erb fürsten u. Oberhäupter skbanes, die sich alle 3 Jahre zu einem Hauptland- tage versammeln. Das Anfsiebtsrccht übt ein chinesischer Militär- u. Civil- gouverneur aus/) — 10. Eintheilung n. Orte. Wenig Städte u. Dörfer. Auch langa. Khan Geb.; an seinem Fuße liegt Urga 4,060". Kentci Geb. Südwestl. Theil des Kbing-Khan Gebirges. 3) Einwohner. — 1. Die Mongolen nehmen den größten Theil der Mon- golei ein. Sie theilen sich in 3 Abtbeilnngcn, welche 3 verschiedene Mvngolensprachen in vielen Dialekten reden. Der größere Theil der Mongolen bekennt sich zum Lamais- mus u. nur ein kleiner Theil zum Schamanismus. a. Die eigentlichen Mon- golen. aa. Die Kbalkas. Nach dem unbedeutenden Fluß Khalka-Pira, einem Zufluß des Buir Sees, benannt. Sie nehmen den nördlichen Theil^der Mongolei ein. db. Die T sch a char Mongolen [= Grenzmongolcnj. Im S- der Gobi. Bon den chinesischen Kaisern zu Grenzwächtern des Reichs gemacht, b. Die Oelöt [= die Abgesonderten! oder Kalmücken im S. Theil der Mongolei, längs der Nordgrenze der Provinz Kan-su. c. Die 23 u rät eit oder Kirgisen, die fait ganz unter russischer Hoheit stehen. — 2. Die Chinesen bewohnen den Regierungsbezirk Tschi-li, als Ackerbauer ». Handelsleute auch in andern Theilen der Mongolei. — 3. Die Sojoten. Im Nw. Theil der Mongolei. Schamanen. 4) Die Nomadenplätze der verschiedenen Aïmaks u. Banner sind genau be- gränzt n. nur innerhalb der Grenzen dürfen die einzelnen Banner ihre Jurten oder

10. Besonderer Theil - S. 669

1856 - Eßlingen : Weychardt
669 Das Czaarthum Sibirien. Grundmacht. Kultur. Flußthäler, namentlich die zunächst des Gebirgsfußes, sind stärker bevölkert. In den weiten Steppen des Nordens kommt auf Tausende von Quadratmeilen theilweife kein einziger Mensch. Keine Völkereiuheit, sondern großes Völkergemisch. Keine politische Selbst- ständigkeit. Ei» Land der Kolonisation für die Nüssen. Die gegen N. u. O. zunehmende Kälte u. die Richtung der großen Ströme nach dem unzugänglichen Eismeere sind Haupthindernisse der Verbreitung höherer Bildung. Die ursprünglichen Völker sind n omad isirende Fischer- u. Jägervölker. 5) 2« Kultur. Ackerbau in einem 5 Breitegrade einnehmenden Gürtel längs des Ural. Viehzucht, Jagd u. Fischerei, letztere besonders in den Flüssen, Seen und im großen Ocean, sind Hauptbeschäftigungen. Die Jägervölker zahlen ihren Tribut in Pelzen. Ausgedehnte Waldungen. Sehr wichtiger Bergbau.') Gewerbe werden Länge u. Wärme ab. Große Hitze bei Tage, an denen das Thermometer im S. bis + 37°, im N. bis -f- 22° steigt. Wegen der zu großen Hitze müssen viele Feldge- schäfle in der Kühle des Abends u. der Nacht abgemacht werden. Auf schwüle Tage folgen oft kühle, sogar kalte Tage. Nachtfröste sind gewöhnlich. Den gefrornen Bo- den thaut die Sommerhitze im S. nur wenige Fuß, im N. fast gar nicht mehr auf. Myriaden von Mücken peinigen Menschen u. Vieh. Dunstige Atmosphäre. Wenig Regen. Nasche Entwicklung der Vegetation. Kurzer Herbst. 5) Einwohner. — 1. Abstammung- a. Viele, aber nicht zahlreiche Völker kaukasischer Rasse. Sie sind theils ursprüngliche, theils ans Europa einge- wanderte Völker. Die europäische Bevölkerung ist meistens auf die Thäler des Sw. Sibiriens, auf die große Handelsstraße von Tobolsk u. Irkutsk u. aus die süd- lichen Bergwerks- u. Greuzkolonien beschränkt, an. Russen- Beamte, Soldaten, Kolonisten, die freiwillig, doch ans Kosten der Krone nach Sibirien gehen, unent- geltlich bestimmte Ländereien erhalten u. ans eine Reihe von Jahren abgaben- n. militärfrei sind. Ueber 100,000 Verwiesene oder zur Strafe hieher Verbannte. Die eine Klasse derselben wird zu Zwangsarbeiten beim Bergbau u. bei andern öffent- lichen Arbeiten, die andere zu neuen Ansiedlnngen gebraucht, dd. Polen. In Folge der Ereignisse der letzten 80 Jahre hieher verweisen, cc. Schweden. Nachkommen der nach der Schlacht bei Pultäwa [1709j Gefangenen, dd. Deutsche. Hauptsächlich Beamte u. freie Arbeiter beim Bergwesen, ee. Finnen. 50,000 Wogulen. 10,000 Syrjänen. 110,000 Ostjaken. ff. Viele, aber nicht zahlreiche türkische sunei- gentlich tatarische) Völker. 145,000 Jakuten. 10,000 Telentcu. 10,000 Bara- binzen u. v. a. 5. Viele, aber nicht sehr zahlreiche Völker mongolische^ Rasse. aa. Mongolen. 30,000 eigentliche Mongolen u. Chalchas an der Selenga. l, 200 Kalmücken. 199,000 Buräten am Baikal-See. dd. Mandschu-Tnngu- sen. Tungusen. Lamuten. Olenzen. cc. Polarvölker. Samojeden. Jnkagiren. Tschuwanzen. Tschuktschen. Korjäken. Kamtschadalen. — 2. Religion, a. Grie- chische Kirche. Zn ihr gehören die Russen u. die znm Christenthum bekehrten Ur- völker. 3 Erzbischöfe zu Tobolsk, Irkutsk n. Petropawlowsk. Ueber 600 Kirchen. Seminarien zu Tobolsk n. Irkutsk. Nicht viele Klöster, d. Katholische Kirche. Zu ihr bekennen sich hauptsächlich die Polen, c. Wenige Protestanten, d. Sunni- tische Mn hamedaner sind die türkischen Völker, e. Znm Buddhaismus beken- nen sich die Mongolen, Kalmücken u. Buräten. Lamen. Klöster. Der Kutuchtu in Urga gilt als Oberpriester. ss. p. 672). f. Der Scha Manismus ist die Religion der meisten Polarvölker. Roheste u. trostloseste Religion; traurigste Verirrung des menschlichen Geistes. Ein in Zauberwahn u. Dämonenfnrcht befangener Geisterbienst. Nur dunkle Vorstellung von einem einigen Gott, dem Schöpfer aller Dinge, der sich aber nichts um die Menschen bekümmere, der weder strafe noch belohne, den man weder zu fürchten, noch zu lieben habe. Blos die Gespenster- u. Ge ist er furcht, die Furcht vor dem Tode u. vor den Gestorbenen, die Furcht vor Bezau- berung, die Furcht im Allgemeinen erfüllt das Gemüth des Schamanen, der in allen Naturereignissen u. in jedem Raubthiere einen verkappten bösen Geist oder Zauberer sieht. Durch Bannung u. Beschwörung will,der Schamane die gefürchleteu Geister bewältigen. Dies führen die Zauberer u. Priester der Schamanen unter den allerseltsamsten und abgeschmacktesten, oft unter den fürchterlichsten und ekelhaftesten Gaukeleien aus. Hohe Stangen mit wehenden Lappen u. dgl. dienen zu Schutzwehren vor den in Gestalt von reißenden Thieren herumwandelnden Geistern. *) Physische Kultur. — 1. Pflanzenregionen des Altaisystems, a. Region
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