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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 48

1856 - Eßlingen : Weychardt
48 Erste Abtheilung. Europa. gegen O. lagern sich den Uralpen die Kalkalpen vor. Die südlichen Kalk- alpen bestehen vorherrschend aus Jura- und Kreidekalk; doch treten zwischen diesen Gebilden öfters Granit, Gneus und Glimmerschiefer hervor; im südlichen Tyrol bildet der rothe Porphyr in Verbindung von Dolomit die Berge, welche das Eisackthal einschließen, die Umgebungen von Botzen und den Anfang des Thales von St. Pellegrin. Die südlichen Kalkalpen beginnen erst am östlichen Ufer des Orta Sees und ziehen von hier nach No. und Ono. bis zum Ende der julischen Alpen durch 6 — 7 Längengrade. An ihrem westlichen Anfangspunkt sind sie nur 2 — 3 Stunden breit, aber gegen O. hin wächst ihre Breite schnell und mag vom rechten Drauufer in Kärnthen bis Fiume oder bis zur Südspitze Istriens 30 — 40 Stunden betragen. Auch ihre Höhe nimmt gegen O. zu. Vom Orta- bis zum Como See bilden sie nur Berge von 1,800' — 3,000'. Vom östlichen Ufer des Como Sees an er- heben sie sich bis zu 7000 und 8000', im Terglou 9,294', in der Steiner Alp 10,274'; dagegen sind die julischen Alpen wieder niedriger, nur 5—6,000', der Monte mag- giore in Istrien nur 4,410' und der Kleck 6,500' hoch. Große Querthäler durch- brechen die südlichen Kalkalpen und laufen in 8 —10 Stunden lange Seen aus, wie der Orta, der Lago maggiore, der Como, Jseo, Jdrio und Garda See, Seen, welche ansehnliche Flüsse in die Fluren Oberitaliens aussenden. Sie liegen am Ausgange der Querthäler 6 — 700' hoch und bezeichnen den Fuß des Alpenlandes auf der Südseite. Eine Menge von Querspalten und Klüften, welche an vielen Orten wahre Höhlen bilden, die entweder durch ihre Größe oder ihre Tropfstein- gestalten sich auszeichnen, zerreißen die Kalkalpen. Die Zerklüftung ist besonders in den karnischen und julischen Alpen ausgezeichnet. Hier liegt die Ädelsberger Höhle in Krain, die größte aller bekannten Höhlen, voll prächtiger Tropfsteingestalten; hier liegt der merkwürdige Zirknitzer See; hier insbesondere verschwinden Bäche und Flüsse Plötzlich in Schlünden, um in meilenweiter Entfernung wieder hervorzubrechen. 14. Dem ganzen Saume der Alpen vom Monte Viso bis zum adriatischen Meere ist ein 800 —1,700' hohes Hügelland vorgelagert, welches den Uebergang zum Tieflande bildet. Der üppigste und reichste Pflanzenwuchs, die höchste Frucht- barkeit, die prächtigsten Kastanien- und Laubholzwälder, goldene Saaten, treffliche Weine, Oel- und Maulbeerbäume, eine kühlende Alpenlust, luftige Höhen mit den herrlichsten Aussichten, unmuthige Thälchen mit lebendigen Bächen, kurz alle land- schaftlichen Reize charakterisiren dasselbe. 15. Die Uralpen sind auf der Südwest-, West- und Nordseite vom Mittelmeere an bis zur österreichischen Ebene ununterbrochen von den westlichen und nörd- lichen Kalkalpen umgürtet. Ihre Breite und Höhe ist so außerordentlich, daß, wenn man die Alpen von N., Nw. oder W. betrachtet, die hohen Kalkalpen sich überall dem Blicke zeigen und die Uralpen dergestalt verdecken, daß nur an wenigen Stellen einzelne und zwar die höchsten Hörner und Gruppen herüberschaucn. Den Uralpen zunächst streichen die höchsten, 8,000'— 13,000' hohen Kalkalpen; auf ihrer äußern, gegen die Ebene gerichteten Streichungslinie haben sie eine Höhe von 4 — 7,000', und stufen hier nicht allmählig hinab, sondern enden mit sehr steilen Wänden. Dieses 360 Stunden lange und 8 —15 Stunden breite Kalkgebilde besteht aus Uebergangs - und sekundären Gesteinen, worunter besonders Grauwackenschiefer und ältere Sandsteine, Thonschiefer, Liaskalk und Mergelschiefer, Jurakalk, Gvps und Steinsalz, Kreide und Quadersandstein auftreten. Die westlichen und nördlichen Kalkalpen sind nach allen Richtungen von sehr vielen'thälern durchschnitten, und stellen eine unübersehbare Menge von Gebirgsrücken und hohen Hörnern dar, welche zum Theil in unwandelbare Schneemäntel gehüllt. zum Theil mit den ausgedehn- testen Gletschern belastet sind, die bis in die fruchtbaren Thäler hinabreichen. 16. Die Südgrenze der nördlichen Kalkalpen ist durch eine Menge von Längen- thälern, welche das Kalksteingebilde von den Uralpen scheiden, und die Nordgrenze durch eine Menge von kleineren und größeren Seen ausgezeichnet, die, wie an der Südseite der Alpen, am Ausgange der Querthäler liegen und auch hier den Fuß des eigentlichen Gebirges bezeichnen. Es sind dieß die schweizerischen, bairischen und österreichischen Seen, die 1 —6 Stunden lang und l/h — 1 Stunde breit sind, und 1,080—1,780' an Höhe haben. Ausnahmen hiervon machen der Tegernsee in Baiern, 2,254', und der Bourgetsee bei Chambery in Savoyen, 672' hoch. Die Ufer dieser Seen bestehen meist aus schrecklich zerrissenen, furchtbaren, 5 — 6000' über die See- fläche erhabenen Kalkfelsen, deren nackte, steile, 2 — 3000' hohe Wände senkrecht aus den dunkelgrünen Fluthen emporsteigen. Noch schauerlicher werden diese Seen durch

2. Besonderer Theil - S. 66

1856 - Eßlingen : Weychardt
66 Erste Abtheilung. Europa. 24. Der Taunus [Taunus so viel als unser Wort Baun]; zwischen Wetter, Nidda, Main. Rhein und Lahn; in Nassau, Homburg, Kurhessen und im preußischen Kreis Wetzlar. Ein Plateau, dessen 1,500' hoher Hauptkamm den Südrand bildet, der in seinem westlichen Theile das Rheingaugebirge heißt. Mehrere abgerundete Bergkuppen: großer Feldberg 2,685'; kleiner Feldberg 2,458'. Sanfter Abfall zur Lahn, schroffer gegen W. zum Rhein, steiler gegen S. * 29) 25. Der Westerwald; zwischen Lahn, Rhein und Sieg; in Nassau und Kurhessen, in der großherzoglichen Provinz Oberhessen und in den preußischen Regierungsbezirken Arnsberg, Koblenz und Köln. Eine Menge von 1,500'— 2,000' hohen Flächen mit niedrigen Bergrücken und einzelnen Kuppen. Salzburger Kopf 2,600'. 30) 26. Das sauerländische Gebirge; zwischen Sieg und Eder im S., Mönne und Ruhr im N.; in den preußischen Regierungsbezirken Arnsberg, Köln und Düsseldorf. Ein einförmiges, mit Hügeln und niedern Bergzügen besetztes Plateau. Astenberg 2,536'; Ederkopf 2,000'.*') schiefer mit Lagern von Dach-, Alaun-, Talk-, Chlorit- und Kieselschiefer. Mehr untergeordnet treten der Ucbergangskalk und das Kohlengebilde auf. Letzteres er- scheint hauptsächlich au den Nordgrenzen des Schiefergebildes, so längs der Sambre und Maas bei Aachen und Eschweiler und zu beiden Seiten der untern Ruhr; hier wird es von einem kohlenleeren Sandstein umgeben. Im N. gegen das Tiefland hin bedeckt die Kreideformation das Kohlen- und Schiefergebilde. Im O. von Stadtberge bis Korbach und Waldeck lagert sich dem Schiefergebirge der Kupfer- schiefer und Zechstein auf. Das vulkanische Gestein zeigt eine große Ausdehnung und Mannigfaltigkeit. Es tritt in 3 Hanptgrnppeu auf: kegelförmige Basaltknppen im Wcsterwalde; Trachyt- und Basaltberge im Siebengebirge; kegelförmige Basalt- gruppen und kraterförmige Mulden mit Lavaströmen in der Eifel. Großer Mineral- reichthum: etwas Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Blei, Galmei, Kobalt, Graubraunstein, Spießglanz; Steinkohlen, Braunkohlen, Torf; Salz. Viele warme und kalte Mineralquellen, besonders im Taunus und in der Eifel; in letzterer viel kohlensaure Mineralquellen, die mit großer Gewalt aus dem vulkanischen Ge- stein hervortreten. 3. Gewässer, a. Nheinsystème Rhein; Lahn mit Dill, Sieg, Wipper, Ruhr mit Mönne und Lenne; Selz, Nahe mit Glan, Mosel mit Saar, Sauer und Kyll, Ahr, Erst, Maas mit Semoy, Ourt, Noer und Sambre. — b. Wesersystem: Eder, Diemel. 29) Schöne Waldungen; fruchtbare Ackerfelder; an den Südwestgehängen, be- sonders im Nheingau, herrliche Weingärten, vortreffliches Obst und edle Kastanien. Viele treffliche Min eralquellen : Wiesbaden, Schlangenbad, Langenschwalbach, Selters, Ems, Fachingen, Geilnau, Homburg. so) Theile: 1. Die kalte Eiche oder der hohe Westerwald von der Quelle der Sieg und Lahn bis zur Riester. Eine kahle, basaltische Hochfläche von 1,500' —2,000' mit vielen einzelnen Basaltkuppen; Salzburger Kopf 2,600'. Viele Flachsfelder und Viehweiden. 2. Der Wald von Montabauer, südwestlich von Montabauer, 1,500' — 1,750'; der befestigte Ehrenbrcitstein 500'. 3. Das trachytische und basaltische, 1 Q.m. große Siebengebirge erhebt sich oberhalb Bonn hart am Rhein; 7 ausgezeichnete und mehrere andere kegelför- mige Felskuppen; Löwcnberg 1,514', Drachenfels 1,055'. Der übrige Theil des Westerwaldes besteht aus niedrigen Bergflächen mit schönen Waldungen und künstlichen Wiesen. 5i) Theile: 1. Das Nothlager- oder Noth Haargebirge, zwischen dem Quellbezirk der Sieg, Lahn, Eder und Lenne. Ein kettenartiger, 1,500' hoher Bergzug. Härdlerberg 2,300'; Ederkopf 2,000'. 2. Das Plateau von Winter berg an den Quellen der Ruhr und Lenne. Ein rauher, winterlicher, 2,000' hoher Landstrich mit kahlen, abgestumpften, 2,500' hohen Kegelbergen. Kahler Astenberg 2,536'; die Hunau 2,480',

3. Besonderer Theil - S. 12

1856 - Eßlingen : Weychardt
12 Erste Abtheilung. Europa. Q.m. Tiefland. 10,000 Q.m. Berg- land. Cerrv de Mnlbazen 10,946'. f. Bretagne. 350 Q.m. Bergland. i Tonssaines 1180'. §. Jütische Halbinsel. 590 Q.m. k Tiefland. Himmelbierg 510'. 1. h. Skandinavien. 6500 O-.M. Ticf- 4. Die Inseln gehören dem Tief-, Formen gemeinschaftlich an. a. Die Inseln im nördlichen Eis- meer sind gebirgig und bis 4000' h. b. Die Inseln im offenen nord- atlantischen Ocean sind gebirgig, mit Ansnahme von Großbritannien und Irland, wo Berg- und Tiefland auftritt. Oeraefe Jöknll auf Island land. 9500 Q.m. Skandinavische Alpen. Skagestöl Tiud 7,650'. Finnland, c. 6400 Q.m. Hügel- land bis 1200' h. Kola. 1800 Q.m. Meist Hügelland. Kanin. 160 Q.m Tiefland. theils dem Bergland, theils beiden 5,927'. Ben Newis in Schottland 4,100'. c. Die Inseln der Ostsee gehören dem Tiefland an. d. Die Inseln im mittelländischen Meere sind Gebirgsinseln. Aetna aus Sicilien 10,260'. §. 8. Die geognofiische Deschastenheit. 1. In Europa finden sich alle Gebirgsarten, von den ältesten bis zu den jüngsten, sowohl Plutonische und vulkanische, als auch die ver- schiedenen Formationen der neptunischen Gebilde. 2. Das Urgebirge bildet gewöhnlich den Kern der bedeutenderen Gebirgs- und Bergländer, so daß sich ihm noch verschiedene Felsgebilde nep- tunischer Reihe anlagern. In manchen Gebirgsländern ist es das einzig herrschende Gestein. Auch macht es die Grundlage mancher Tiefländer aus/) 3. Alle Glieder des Uebergangs-, sekundären und tertiären Gebirges treten in größerer oder geringerer Mannigfaltigkeit, in sehr verschie- dener Ausdehnung und mit den mannigfaltigsten Lagerungsverhältnissen auf?) * 2 1) Das Urgebirge findet sich in der Mitte des Alpenlandes, im südfranzö- sischen Mittelgebirge und in den Südvvgesen, in manchen Gebirgen des deutschen Mittelgebirges sim südlichen Schwarzwald und Odenwald, im Spessart, böhmer und bayrischen Wald, in der Terasse von Böhmen und Mähren, in den Sudeten, im Erzgebirge, an einzelnen Punkten des Thüringer Waldes und Harzes), an einzelnen Punkten des ungarisch karpatischen Hochlandes, in Siebenbürgen, auf der Halbinsel Krym, in der östlichen Hälfte der griechischen Halbinsel und auf den Inseln des Archipelagus, im Nord- und Südapennin und an einigen Punkten des mittlern Apennin, auf der No.ecke von Sicilien, auf Sardinien und Corsika, im westlichen und mittleren Theil der hesperischen Halbinsel, irn Hauptkamm der Pyrenäen, in der Bretagne, int westlichen England, in Wales, in Schottland und in den Küsten- gebirgen Irlands, auf den Hebenden und Shetlands-Jnseln, in Skandinavien, Finn- land und Kola, auf Nowaja Semlja und aus Spitzbergen. Das Urgebirge bildet wohl auch das Grundgebirge des Tieflandes. Es kommt aber nur im untern Stufcnlande der Loire, in der uralisch-karpathischen Landhöhe sin Süd-Polen, in Podolien und in der Ukraine) und im nordwestlichen Theil des slavischen Tief- landes zu Tage. 2) Die Uebergangs-, sekundären und tertiären Formationen haben sich den Uralpcn im W., N., S. und O. angelagert und bilden in den Alpen die Kalk- und Molassealpen; sie setzen den größten Theil des französischen und deut>chen Mittelgebirgslandes, so wie der Karpathen zusammen; auch erscheinen sie in der westlichen Hälfte der griechischen Halbinsel, im größten Theil des mittlern Apennins, in Sicilien, in der Osthälfte der hesperischen Halbinsel, aus den Pithypen und Balearen, im größten Theil Englands, an einzelnen Punkten Schottlands, auf den Orkaden und in der Mitte Irlands. Manche Formationen der neptunischen Gebilde

4. Besonderer Theil - S. 13

1856 - Eßlingen : Weychardt
13 Die geognostische Beschaffenheit. 4. Das Diluvium und Alluvium bedeckt große Strecken der Tiefländer. Mehr oder weniger verbreitet kommt es auch in den Gebirgö- ländern und auf den Hochebenen vor. 3) 5. Die neptunischen Gesteine der Gebirge sind an vielen Punkten von vulkanischen Gebirgsarten durchbrochen. Auch in einigen Tiefebenen erheben sich vulkanische Massen in inselsörmiger Gestalt. Die meisten der aus vulkanischen Gesteinen zusammengesetzten Berge sind aber keine thätigen Feuer- essen^;'nur an verhältnißmäßig wenigen Orten finden sich thätige Vul- kane 5). 6. Europa gehört 2 Erschütterungskreisen an: der Erdbebenzone des mittelländischen Meeres«) und dem isländischen Erschüt- tvetcn auch in den Schuttebeuen der Tiefländer zu Tage, entweder nur an einzelnen Punkten, wie im deutschen Tieflande, oder in sehr großer Ausdehnung, wie im französischen, noch mehr aber im östlichen Tieflande Rußlands. s) Eine merkwürdige Erscheinung aus der Bildungsepoche des Diluviums sind die erratischen Blöcke oder Findlinge. Dieß sind große, oft ungeheure Fels- blöcke von Urgebirgsartcn in solchen Gegenden, wo entweder gar keine Gesteine, oder nur solche von anderer Beschaffenheit zu Tage kommen. Man findet sie auf den schweizerischen Hochebenen, sowie am Südabhange und in den innern Thälern des schweizerischen Jura. Sie sind in Bezirke oder Zonen abgetheilt, welche den Aus- mündungen der großen Alpenthller entsprechen; ihre Beschaffenheit ist dieselbe, wie die der Felsmasscn in den penninischen und schweizerischen Alpen. Erratische Blöcke bedecken aber auch die tertiären Gesteine der englischen Ostküste, die deutsche Tief- ebene, die Inseln des dänischen Archipelagus und das slavische Tiefland in großer Anzahl, und nirgends trifft man dieselben Gesteine in den benachbarten Gebirgen anstehend. Dagegen hat man gefunden, daß die Verbreitung dieser Blöcke in einem großen Halbkreise stattgefunden bat, dessen Mittelpunkt Skandinavien ist. Der mineralogische Charakter dieser Blöcke zeigt nämlich, daß die im nördlichen Rußland verbreiteten Blöcke von Finnland und von der Umgegend des Onegasees, die in Polen, im deutschen und dänischen Tieslande theils ans Finnland, theils aus Schweden, die an der englischen Ostküste aus Norwegen abstammen. Ein merkwür- diges Gebilde jetziger Zeit sind die Gletscher in den Alpen, in den Pyrenäen, im skandinavischen Gebirge und in Island. '9 Vulkanische Gesteine verschiedenen Alters finden sich vom südlichen Frankreich an durch das deutsche Mittelgebirgsland und die Karpathen verbreitet. Es sind Basalt, Trachyt, Diorit, Tuffe, glasige und pechsteinartige Massen, die größtentheils sekundäre Gebirgsarten durchbrochen haben. Man findet sie auch auf der griechischen Halbinsel sin Albanien, Livadien, auf Moreaj, auf einem Theil der Kykladen, im lombardischen Tieflande und in den Hügeln des italienischen Sub- apennins, wo sich viele, theils ausgebrannte, theils nur periodisch erloschene Krater erheben, die zum Theil mit Seen von großer Tiefe ansgefüllt sind; ferner auf der Ostkülte von Sicilien, auf der Westseite von Sardinien, am Ostende der Pyrenäen, an den Westendeu des andalusischcn und castilianischen Scheidcgebirges, im mittleren und nördlichen England, im südlichen Schottland, an manchen Punkten Irlands, auf den Hebriden, Orkaden und Shetlands Inseln. Durchaus vulkanischer Natur sind die Liparen, die kampanischen und pontinischen Inseln, die Färöer, Island, Jan Mayen und die Bäreninsel. 9 Thätige Centralvulkane sind: der Aetna 10,260' und der Schlamm- vulkan Maccaluba auf Sicilien; die liparischen Inseln mit dem ewig thätigen Fcnel:- schlund Monte Schicciola auf Stromboli 2,175'; der Vesuv in Neapel 3,637'; die phlegräischen Felder mit dem 1338 erhobenen Monte Nnovo bei Puzzuoli in Neapel; die mit 7 thätigen und vielen rauchenden Feuerbergen besetzte Insel Island, wor- unter der Oeraefe Jökull 5,927' und der Hekla 5033'; der Esk Mount ans Jan Mayen 1500'. 1 c) Die Erdbebenzone des Mittelmeeres erstreckt sich von den Azoren im W. bis zum Meridian der Straße von Ormus im O.; hier steht sie mit den Erdbebenzonen von Inner- und Südasien in Verbindung. Ihre Länge von W. nach beträgt gegen 1000 Meilen. Die Mitte derselben wird größtentheils vom Mittel-

5. Besonderer Theil - S. 68

1856 - Eßlingen : Weychardt
68 Erste Abtheilung. Europa. Trier, Koblenz, Köln und Aachen. Eine rauhe, unfruchtbare, stellenweise höchst öde Hochebene von 1,400'— 1,700'. Hohe Acht 2,220'. Im N. der Eifel liegt zwischen Rhein und Erft der schmale, aber langgestreckte Höhenzug das Vorgebirge oder die Ville. 35) 32, Das hohe Veen [— Torfmoors; zwischen Ambleve, Roer, Vesder und Ourt; in dem preußischen Regierungsbezirk Aachen, der belgi- schen Provinz Limburg und dem Herzogthum Limburg. Eine 2,000' hohe, waldlose, öde Hochfläche, mit hohem Haidekraut oder mit 3—18' mächtigen Torflagern überdeckt, voller Nebel und im Winter im tiefsten Schnee ver- graben. Nördlich und nordwestlich vom hohen Veen liegen die gras- und kräuterreicken Gelände von Eupen und Limburg mit beträchtlicher Viehzucht und die Steinkohlenlager bei Aachen. 33. Die Ardennen s^rckueuna Silva — Hoch- oder Bergveen; von arä und veen]: zwischen einer Linie von der Sambrequelle über Me- zieres, Sedan und Luxemburg zur Mosel im S.; der Mosel, Sauer, Our, Ambleve und Ourt im O.; der Mosel und Sambre im N. und Nw.; in Luxemburg, Belgien und Frankreich; durch die Maas von Sedan bis Namur in eine östliche und westliche Hälfte getheilt. Ein rauhes, vielfach durch- schnittenes, 1,400'— 1,800' hohes Bergland. Die Berge erreichen im öst- lichen Theil 2,000' — 2,400', im westlichen nur 1,500'—1,800'. 3fl) §. 26. Das Tiefland. 1. Das Tiefland reicht von den Westgrenzen Limburgs, der Rhein- provinz und Hannovers bis zu den Oftgrenzen Schlesiens, West- und Ost- preußens , und von den Nordgrenzen des niederrheinischen Schiefergebirges und des hercynischen Kettensystems bis zu der Nordsee, der Eider und der Ostsee. Im W. hängt es mit dem Tieflande Belgiens und der Niederlande, im O. mit den Tiefebenen Polens und Litthauens, im N. mit den Ebenen Schleswigs zusammen. Am Tieflande haben 17 Staaten Antheil: Preußen, 25) 1. Die Eifel ist von tief einschneidenden Gewässern zerrissen und zer- spalten und trägt mehr oder weniger lange Bergrücken, wie die 2,000' hohe Schnee- eifel im N. von Prüm und die hohe Eifel 2,100' zwischen den Quellen der Kyll und Ahr. Fruchtbare Gegenden: das Maifeld jchach den daselbst gehaltenen Versammlungen, den sogenannten Maifeldern, benannt), zwischen Mosel und Nette; das Peilenz svon dem palatium des Pfalzgrafen von Laach benannt), im N. der Nette; das schöne Ahrthal mit berühmten Weinbergen. 2. Viele vulkanische Spuren, a. Jsolirte Kegelberge, welche von Basalt, Lavaschlacken und andern vulkanischen Gebilden umgeben sind, während sie nach innen große Vertiefungen zeigen. Diese sind ehemalige Krater und enthalten entweder Moore oder Seen, wie den Laacher See, Vs Stunde lang und 200' tief, das Meerfelder-, Holz- und Pulvermoor u. a., oder sie sind trocken gelegt, mit Wiesen bekleidet oder bebaut. — b. Viele Mineralquellen, meistens Sauer- wasser. — c. Sogenannte Dunsthöhlen am Ostufer des Laacher Sees und der Brudeldreis an der Kyll, unfern von Birresborn. 3. Wichtiger Bergbau auf Eisen, Kupfer, Blei, Galmei, Braunkohlen. Dse berühmten, aus Lava bestehenden Mühlsteine bei dem Dorfe Niedermending. Tuff- steine, welche gemahlen als Traß nach Holland zum Wasserbau versandt werden. 25) Die Ardennen haben viele öde und nackte, felsige und moorige Strecken, viel Waldungen, wenig Ackerbau. Sie liefern viel Eisen, Steinkohlen, Schiefer und vortreffliche Bausteine.

6. Besonderer Theil - S. 69

1856 - Eßlingen : Weychardt
69 Die deutschen Bundesstaaten. Das Tiefland. Sachsen, die 3 Herzogthümer Anhalt, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg Schwerin und Strelitz, Lauenburg, Holstein, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lippe Schauenburg, kurhessisches Schauenburg und Limburg. Länge von W. nach O.: 140 Meilen. Breite unter 24° O. L.: 40 Meilen, unter 36° O. L.: 70 Meilen. Größe: 7,000 Q.m. 2. Das Tiefland ist im W. der Elbe eine weit ausgedehnte Ebene, die vom Meeresniveau bis kaum zu 200' aufsteigt und nur in einzelnen Hügelgruppen 500' erreicht. Es ist zum Theil außerordentlich fruchtbar, zum Theil ein kahles Haideland (Geestland), zum Theil mit Torf- mooren und Sümpfen bedeckt. An den Küsten der Nordsee liegt die frucht- bare Marsch. Im O. der Elbe zeigt die Tiefebene einen viel reicheren Wechsel von Hoch und Niedrig, ein Gemenge von Höhenzügen, von größeren und kleineren Plateauflächen, von Strom- und Flußweitungen, von See- und Sumpfflächen. Besonders erhebt sich die Ebene in zwei Land- rücken, in einem südlichen und in einem nördlichen. Der südliche Land- rücken beginnt mit der Lüneburger Heide und endigt mit den Tarnowitzer Höhen und dem oberschlesischen Plateau. Hier erreicht er im Annaberg 1,296' und schließt sich gegen O. an die polnische Landhöhe an. Der nördliche Landrücken fängt an der Eider an, zieht längs der Ostsee und verbindet sich an den Grenzen von Ostpreußen mit der litthauischen Landhöhe. Sein höchster Punkt, der Thurmberg bei Schönberg südwest- lich von Danzig, erreicht 1,015'. Die 'nördliche Landhöhe ist eine wahre Seenzone, denn sie trägt auf ihrem Rücken eine zahllose Menge kleiner Seen.') * 2 l) 1. Gestein. Die Oberfläche des Tieflandes besteht aus Massen des Dilu- viums und Alluviums, aus losem Sand, mit Strecken von thouigem und morastigem Boden, bedeckt mit Schutt und großen Urgebirgstrümmern ^erratischen Blöcken), welche im fernen Norden des skandinavischen Gebirges ihre Heimath haben, dort losgerissen und durch eine große Fluth als Geschiebe hier abgelagert worden find. Die Ufer der Seen auf dem nördlichen Landrücken sind es vorzugsweise, die mit den gewaltigen Granitblöcken bekleidet sind. Diese Geschiebe, vom kleinsten bis zum größten Block, sind eine große Wohlthat für das Land, auf dem sie abgelagert wurden; denn sie dienen als Bau- und Straßenmaterial und befördern das Erhalten der Feuchtigkeit an der Oberfläche eines Erdbodens, der wegen seiner Lockerheit viel Nässe verbraucht. Längs des Ostseerandes, besonders auf der Halbinsel Samland, enthalten die Sandschichten häufig Bernstein. Im Lehm finden sich viele Knochen von großen Säugethieren der Vorwelt. Von Alluvialgebilden erscheinen fast überall Torf- und Moor-, so wie Naseneisenfteinbildungen. Erstere liefert eine unschätzbare Menge von trefflichem Brennmaterial, letztere gutes Eisen. Längs des Nordfußes vom niederrheinischen Schiefergebirge und vom hercynischen Kettensystem erheben sich im Tieslande Hügelgruppen aus Flötzgebirgsarten, besonders im N. des Harzes und in dem Landrücken Schlesiens, östlich von der Oder, wo namentlich die Steinkohlen- formation, der Muschelkalk, der Lias und der Jurakalk mächtig ist. Innerhalb der Tiefebene treten einzelne Glieder der älteren Flötzgebirgsarten an mehreren Stellen nur inselsörmig aus dem aufgeschwemmten Lande hervor: so der Muschelkalk bei Rüdersdorf, unweit Berlin; der Gyps bei Lüneberg, bei Sparenberg in der Mark, am Segeberg in Holstein; der Keuper bei Lüneburg; die Kreide bei Lüneburg, Prenzlau, unweit Frankfurt an der Oder, auf Rügen, Usedom und Wollin. 2. Zahlreiche Flüsse und sehr viele Seen. a. Rheinsystem: Rhein; Ruhr, Lippe, alte Ussel, Berkel, Schipbeke; Erst, Maas mit Roer und Niers. — b. Emssystem: Ems mit Haase und Leda. — c. Wesersystem: Weser; Au aus dem Steinhuder Meer, Aller mit Ocker und Leine, Wumme; Hunte mit dem Dümmer See. — d. Elb e sy stem: Elbe; schwarze Elster, Havel mit Spree, Dosse, Elbe, Alster, Stör; Mulde, Saale mit Elster, Pleiße und Bode, Ohre, Ahland, Jeetze, Ilmenau, Oste. — e. Eidersystem: Eider. — f. Odersystem: Oder; Klodnitz, Malapane, Stöber, Weida, Bartsch, Warthe mit Netze und Odra, Jhna; Hotzenplotz,

7. Besonderer Theil - S. 449

1856 - Eßlingen : Weychardt
Das Kbnigr. Sch ottland. Grundmacht. 449 Ben Wywis [= Schreckensbergj 3,500'. d. Die gebirgigen, felsigen Clyde Inseln, Hebriden, Orkaden u. Shetlands Inseln, e. Das schottisch e Nie d erland; zw. dem schottischen Grenzgebirge u. dem Grampian^). — 6. Gewässer. Viele, meist kurze Küstenflüsse. Der Tweed ftwihds. Der Clyde fkleid. Clota]. Viele, oft sehr reizende Lochs flotschs^j o. Landseen. Größter See: Lock Lomond 1,^ Qm. gr.3 4 * * * * * 10) —• 7. Küstenklima, wie in England. Der Süden ist feucht u. 3) Oberfläche. — 1. Das schottische Grenzgebirge; im öftl. Theil Cheviot ltschiwwiottl Gebirg genannt. Steilabfall gegen S-; allmähligcr Abfall zum schotti- schen Niederland. Hartfell 3,100'. Cairnsmoor lkährnsmoori 2,000'. Crifell 1,800'. Pentland Hügel zw. Peebles u. Edinburgh bis 1,700'. Kahle, einför- mige Hochflächen, kleine Berggrnppen n. Ketten, zw. denen tief eingeschnittenc ». ma- lerische Thäler liegen. Urgebirge; größtentheils Uebergangsgeb.; Steinkohlengeb. Großer Reichthum an Blei, Eisen, Kupfer, Neißblei u. Steinkohle». Vortreffl. Waiden mit großen Schaf- u. Rinderheerdeu. — 2. Das Gramyiangebirge bildet mit dem kale- donischen Gebirge die schottischen Hochlande o. die Hizblainl ihciländl. Jäher n. steiler Süd-, Nord- ». Westabfall: sanfter Ostabfall. Richtung v. Sw. nach No. Mittlere Höhe 2,500'. Ben Nevis 4,140'. Cairngorm lkährngorms 3,800'. Ben Macdni l— schwarzer Eberbergl 4,140'. Das Gebirge besteht ans Urgebirgs- arten, ist wild, erhaben n. malerisch, mit zackigen Spitzen, nackt ». »»bewaldet, denn die früheren Wälder sind längst gelichtet: die Höhen sind meistens mit kurzem Gras, Moos, Haidekrant o. Gestrüpp bedeckt; manche Thäler sind mit Torfmooren, andere mit Seen erfüllt; der Anbau ist gering. Die höchsten Gipfel sind nur kurze Zeit von Schnee entblößt. Ueberall eine Menge von Burg- ». Abteirninen. Ueberall die herr- lichsten Aussichten, zumal v. d. westl. Höhen, wo man die jähen Felsen ans d. Wellen aufsteigen sieht u. d. Meer mit den vielen Inseln erblickt. Großer Mineralienreich- thum. — 3. Das große kaledonische Thal zw. dem Grampian u. dem kaledonischen Gebirge ist tief, öde, einsam u. wenig bewohnt. Es wird der ganzen Länge nach von Sw. n. No., vom Loch Linnhe bis zum Murray Busen, von einer Wasserstraße durch- zogen, welche durch Flüsse u. Seen, so wie durch den kaledonischen Kanal bewirkt wird. Letzterer verbindet die Seen Eil lihll, Loch», Bich, Neß u. Beauly >bolil, ist 10 M. l., 20' t., 50' — 100' br. u. an seiner höchsten Stelle 78' üb. d. M. Am Sw. Anfang der Wasserstraße, auf welcher selbst Fregatten fahren können, liegt das Fort William, a. No. Ende das Fort St. George. — 4. Das kaledonische Gebirge besteht aus Urgebirgsarten, die reich an Mineralien sind. Es ist ein massen- hafteres, aber weniger zerklüftetes ». zerrissenes Hochland, als der Grampian. Der Kamm der Wasserscheide, welche nur 1,500' — 2,000' hoch ist, lauft nicht weit v. d. Westküste nordwärts, so daß der westl. Theil durch die bis an ihn heranreichenden Fjorde, gleich der vorweg. Küste, in einzelne Berge u. Felsmassen zerschnitten ist. Aus der Ostseite ziehen längere Aeste, die allmählig an Höhe abnehmen u. an der Ostküste Ebenen lagen, während der westl. Theil steil ins Meer abfällt Das Gebirge ist fast beständig in Nebel gehüllt, rauher, kälter u. unwirthlicher, als der Grampian, der Schnee liegt dichter u. länger, Torfmoore sind häufiger. Biele Burg- u. Abteirninen u. andere Denkmäler des Alterthums, an denen, wie auch im Grampian, die aben- teuerlichsten Sagen u. Dichtungen der Vorzeit haften. So die Gesänge Ossians ». andere, die ,eit Jahrhunderten hindurch im Munde des Volkes fortdauern. — 5. Das schottische Niederland o. d. Lowlands lloländsl ist meist vortrefflich angebaut ». lie- sert viel Weizen, Flachs, Hanf u. Taback. Im südl. u. nördl. Theil wird es von den Ausläufern der angrenzenden Gebirge durchzogen. Der Kanal v. Glasgow zw. Clyde u. Forth durchstreicht dasselbe v. W. n. O. fer* — 1- Gebiet der Nordsee, a. Der Tw ced; v. Hartfell; zum Theil Grenzfluß gegen Engl. b. Der Forth lforhddl; v. Ben Lomond; in den Bus. v. Forth. e. Der Tay lteh. Naval; v. Ben Moore; m. d. Tay See. cl. Der Dee sdih. Deva]; Münd. bei Aberdeen, o. Der Spey lspel; v. Grampian. — 2. Gebiet des Nord kan als. Der Clyde; v. Cheviot Geb.; mit 4 berühmten Wasserfällen de: Lanark; in den Bus. v. Clyde. — 3. Die schottischen Flüsse sind entweder Ans- mundungen der großen Seen ». dann außerordentlich wasserreich, o. reißende Bergströme, die wegen ihres Falls für die Schiffahrt wenig anwendbar sind. Fast alle Voller, Lehrbuch der Geogr. Ii. 29

8. Besonderer Theil - S. 454

1856 - Eßlingen : Weychardt
454 Erste Abthetlung. Europa. an die Ostküstc von Großbritannien. Fair; die südlichste Insel, mit dem Vorgebirg Sheep Craig: Zerstörung der spanischen Armada durch Sturm unter dem Herzog von Medina. 1588. §. 119. Das Königreich Jreland *). 1 (Arundmacht — 1. Lage. Vom Kap Klear [fit^r] und. 51° 19' N. Br. bis Kap Malin fmählin. Venienium kromontoriumf in 55° 23' N. Br. ; v. Kap Dunmore und. 7° 20' O. L. bis 12° 20' O. L. — 2. Grenzen: Im O.: 14 M. br. St. Georgs Kanal; ireländ. See; 5 Dl. br. Nordkanal. Im N., W. u. S.: atlantischer Ocean. — 3. Größe. 61 M. l. v. S. n. N. Bis 30 M. br. 1531,21 Qm. gr. — 4. Küsten: 270 M. l. Mehr sanft, als steil; am sanftesten ist die Ostküste'; sehr zerrissen ist dir Nw. u. W. Küste2). — 5. Oberfläche. 1,000 Qm. Tiefland; 530 Qm. Berg land. Jreland enthält keinen Gebirgsrücken, der die ganze Insel durchschneidet, sondern besteht meistens aus ebenem Tieflande, welches vorherrschend ist, und aus einzelnen Berggruppen. Die Berge treten besonders an den N. u. W. Küsten, so wie im Sw. Theil der Jnffel in einigem Zusammenhange auf, aber nirgends bilden sie einen geschlossenen, größeren Gebirgsabschnitt. Das Tief- land ist bis 270' h., das Bergland im Cahirconrigh 4,200' 3). — 6. Große, wasserreiche Flüsse, die viele Seen durchstießet;, aber wegen der vielen Sandbänke schwer zu befahren sind; doch münden sämmtliche Flüsse in *) 1. Name, Irland, Jreland leirländl heißt bei den Eingebornen Erin = westliche Insel; daher bei den Griechen leiiio, bei den Römern Hibernia. Da sie der Hauptsitz des Druidenthums war, wurde sie auch die heilige Insel, u. wegen ihrer grünen, saftigen Wiesen die grüne o. die Smaragd Insel genannt. — 2. Ge- setz ichtlich es. Ureinwohner: keltische Iren u. Ersen. Ursprünglich viele kleine Reiche. Seil dem 3. Jatzrb. 5 Königreiche. Englisch-normannische Barone setzten sich in Süd- ireland fest ii. begannen von da ans 1166 die Eroberung Jrelands. Heinrich Ii. v. England schiffte 1172 selbst hinüber und nahm als Oberherr förmlich Besitz von der Herrschaft Jreland, das erst seit 1554 den Titel eines Königreichs erhielt. 1603 war ganz Jreland der englischen Herrschaft unterworfen. Union Jrelands mit Großbritan. unter Einem Parlament 1800. Einführung des Christenthums durch den Briten Pa- tricins, den Apostel der Jreläuder u. Schutzpatron des Landes, seit 450; Stifter meh- rerer Klöster, besond. des zu Armagh. Gewaltsame Einführung der anglikan. Kirche unter Elisabeth, welche der anglikan. Kirche alles Kirchengut zueignete. Das irische Volk aber beharrt unter fortwährendem Druck bei der kathol. Kirche. Küsten. — 1. Ostküste v. der Carnsore Spitze fpromontorium Laerum^ bis zum Kap Fair sfähr. Robogdium Prom.]. B uj’eit v. Wexford [Modonus], v. Dublin, Dundalk, Dundrum, Strangford [Vinderius] und Belfast. — 2. Nordküste v. Kap Fair bis Kap Binwy. Wegen der vielen Klippen u. Strömungen fast nicht zu be- fahren. Der Riesendamm o. der Ciant8 Oausovva^ fdscheients kosewäl v. Kap Fair fsehiz bis zum Flusse Bann schützt die No. Küste gegen die heftige Meeresbrandung. Er besteht ans Basaltsäulen, die meistens 5 bis 6, mehrere auch 7, 8, 9, selten nur 4 Ecken haben, u. erstreckt sich an 900' weit ins Meer hinein, während er mit einer Höhe v. 16' bis 36' und mit einer Breite v. 120' bis 140' über den Meeresspiegel hervorragt. Busen: Longh Swilly; Donegal Bai [Ravius]; Sligo Busen. — 3. Westkü st e v. Kap Binwy bis Kap Mizen. Busen: Clew skluh^, Galway, Tralee, Dingle, Kenmare, Bantry Bai. — 4. Süd küste von Kap Mizen bis Kap Carnsore. Häfen v. Cork n. Waterford. s) Oberfläche. — 1. Das Tiefland breitet sich hauptsächlich in der Mitte aus und reicht von der niedrigen Ostküste zw. Dublin u. Dundalk tzis zum Busen v. Galway ii. in schmaleren Streifen zw. den isolirten Bergländern an die übrigen Kü- stentheile. Es ist sehr fruchtbar u. bei dem gemäßigten Klima u. der größeren Feuch-

9. Besonderer Theil - S. 424

1856 - Eßlingen : Weychardt
424 Erste Abtheilung. Europa. Zehnter Abschnitt. Das vereinigte Königreich Großbritannien und Irelan-?) §. 116. Was Königreich England 2j. 1. Grundmacht. — l. Lage: zw. 49° 55' bis 55° 38' N.br. u. zw. 12° bis 19° 20' O.l. — 2. Grenzen. Im O.: Nordsee. ') 1. Bestandtheile. Königr. England, Fürstenth. Wales u. Königr. Schott- land ans der Insel Grosbritannien, Königr. Ircland auf der Insel gleiches Namens. Europ. Nebenlande: Inst Man; Scilly Inseln; normannische Inseln; Ins. Helgoland; Gibraltar; Insel Malla, Gozzo u. Comino. — 2. Wales wurde 1282, Schott!, durch d. Unionsakte v. 1. Mai 1707, Jreland 1800 mit England vereinigt. Seit 1707 gibt es ein vereinigtes Königr. Großbritannien, seit 1800 ein vereinigtes Königreich Groß- britannien u. Irleand. — 3. Größe: 5,711,,, Qm. — 4. Einwohner 1851: 27,595,035. — 5. Außereuropäische Besitzungen, a. Indobritisches Díeisí; in Asien. 63,500 Qm. 156,500,000 E. aa. Besitzungen der Krone. Ceylon. Ins. Honkong. Ins. Labuan. Gebiet von Sarawak auf der Westküste von Borneo. Bahrein Inseln im persischen Meerbusen. Tschagos Inseln, bb. Be- sitzungen der oft indischen Kampagnie. Unmtttelbares Gebiet mit den 4 Präsidentschaften Bengalen, Madras, Bombay u. Allahabad. Mittelbares Gebiet oder die Schutz- n. Vasallenstaaten, b. In Afrika. 5,610 Qm. 774,000 E. 9 Gou- vernements : Capland; Gambia; Sierra Leone; Cap Coaft a. d. Goldküste; St. Helena; Ascension m. Tristao da Cunha; Mauritius m. Rodrigues; die Sechelles Inseln; Inst Socotora. c. In Amerika. 203,609 Om. 3,949,321 E. aa. Nordamerikan. Gouvernements. Unter- u. Obercanada; Neubrannschweig; Neuschottland u. Kap Breton; Prinz Eduards Insel; Neufonndland m. d. Inseln Anticosti u. Magdalene; Hudsonsbailänder mit Labrador u. dem Nw. Territorium, bb. Westind. u. mit- telamerikan. Gouvernements. Jainaica; Bahama Inseln; Generalgouvernement der Inseln unter dem Winde stortola. Virginisch Gorda. Anegada. Anguilla. Bar- buda. St. Christoph. Newis. Antigua. Nodonda. Montserrat. Dominicas. Ge- neralgouvernement der Inseln über dem Winde ssan Lucia. Barbadoes. San Vin- cent. Die Grenadillen. Granada. Tabago. Trinidads Bermudas Inseln. Hon- duras. cc. Südamerik. Gouvernement. Guyana, ä. In Australien. 19,000 Om. '/2 Mill. Einw. 6 Gouvernements: Neu-Süd-Wales; Süd-Australien; West-Au- stralien; Nord-Australien; Insel Van Diemensland; Doppelinsel Neu-Seeland. *) 1. Name. a. Großbritann ien hieß bei den Römern Britannia, der südl. Theil Britannia Romana, der nördl. Theil 0. Schottland Britannia barbara 0. Ca- ledonia. Britannia kommt her von dem gaelischen brit — gemalt, weil die Britannier ihre Körper mit einer blauen Farbe bemalten. Der Name Britannier ist also einerlei mit dem spätern Namen Bioti s—die Bemalte»]. b. Großbritannien hieß auch iliblonv. den weißen Kreidefelsen der Südküste. 0. Der Name Anglia 0. England stammt v. den Angelsachsen u. wurde im I. 827 durch König Egbert eingeführt. — 2. Geschichtli- ches. Ureinwohner: keltische Briten oder Kymren. Urgeschichte bis 45 n. C. Ein- fälle der Römer schon 55 v. C. Eroberung v. England u. Wales oder v. Britannia Romana durch die Römer und Romanisiiung der keltischen Briten v. 45 bis 78 n. C. Britannien eine römische und zwar eine kaiserliche Provinz bis 446. Hadrian sv. 117 bis 137] schützte die Nordgrenze v. Britannia Romana gegen die beständigen An- griffe der Pikten und Scoten durch den Piktenwall. Er ging vom Solway Bujen im W. bis zur Mündung des Tyne im O., u. bestund ans einer Reihe von Kastellen u. Schanzen u. aus einer 16 M. langen Mauer. Antoninns Pius sv. 138 bis 161 j rückte die Grenze weiter gegen N. bis zum Firth ofclyde im W. n. bis zum Firth of Forth imo. Letzterer ließ auch hier einen Erdwall quer üb. die Insel auswerfen [Valluman-

10. Besonderer Theil - S. 426

1856 - Eßlingen : Weychardt
426 Erste Abtheilung. Europa. a. Bergland v. Cornwall [kornuähl] ; auf der kornischen Halbinsel; v. den Kapen Landsend u. Lizard bis zum Fluß Exe u. bis zur Bridgewater Bai; bis 1,800' h. Dunkery Beacon [fufen] 1,688' h. b. Das Peakgebirge fpihkg—]; v. d. Quellen des Trent u. Mersey im S. bis zu der Ebene im N., die v. Solway Bus. im W. bis Newcastle im O. zieht. Warnside [uarnßeid] 4,012'. c. Die c am brisch e Gebirgs- gruppe; in Cumberland u. Westmoreland; zw. den Flüssen Eden u. Lune, der Morecambe u. Solway Bai. Seawfell [ßisell] 3,160'. ä. Das Tiefland; zw. dem Bergland v. Cornwall u. v. Wales, dem Peak Gebirge, der Nordsee, der Straße v. Calais. 3 mehrfach durchbrochene Hügelketten durchziehen das Tiefland^). — 5. Gewässer. Die Themse [Tamisa. Tamesis] der be- fahrenste Fluß der Erde. Der Hum b e r [ömber. Abus]. Die Severn [Sabrina]. Sehr viele kleine Seen; besond. viele schöne Bergseen in Cumberland u. West- moreland. Auf den Gebirgen u. an den Küsten mehrere große Moore, ^Oberfläche. — 1. Das Berglaud v. Cornwall erhebt sich steil, oft mit schauer- lichen Klüften n. Klippen aus d. Meer u. erfüllt die kornische Halbinsel mit öden, waldlosen Bergen u. Thälern. Ur- u. Flötzgebirgsartcn. Großer Mincralreichthum, besond.. Zinn, Kupfer, auch Blei, Eisen, Silber u. a. — 2. Das Peakgebirge o. die peuinische Kette. Ein breites, tief durchfurchtes, rauhes, kahles o. bewaldetes Hochland, mit schroffen Kalksteiufclsen u. tiefen Thalspalten, mit Höhlen und verschwin- denden Flüssen, m. zahlreichen, in Gruppen zusammengestellten Spitzen. Im S. 2,000', im N. 3—4,000' h. High Peak shoher Bergt 2,200' h. In seiner Nähe liegt d. über 2,000' l. Peak höhle bei Castletou u. bei Buxton die fast 2,300' l. Pools- höhle spuhls—], beide mit Tropfsteingebilden. Warnside suarnßeids 4,012'. Pen- nigant 3,900'. Jngleborough singlboroff] 3,987'. Croßfell 3,100'. Flötzge- birgsarten, des. das Steiukohlengcbirge, bunter Sandstein, Jurakalk u. a. Sehr viele Mineralien: Kupfer, Eisen, Blei, Neißblei, unermeßliche Steinkohlenlager a. d. Abhängen. Viele Mineralquellen. — 3. Das Bergland v. Cumberland u. West- moreland. Steile Felsspitzen, tiefe Thalspalten, viele Wasserfälle, gegen 20 Seen, theils v. wilden u. schauerlichen Felsgestadeu, theils von unmuthigen Landschaften umgeben, machen es zu einem malerischen Bergland, welches das Land der Seen ober die englische Schweiz heißt. Es wird noch durch unzählige Schlösser, Burgen u. Landhäuser verschönert. Ur- und Uebergaugsgebirgsarten. Großer Mine- ralreichthum: Eisen, Kupfer, Blei, Neißblei sgrube v. Borrowdale, S. I. 176. 177.]. — 4. Das englische Tiefland bildet ein zusammenhängendes Ganzes. Der Boden besteht ans Fels, der mit Humus bedeckt ist, aber oft plötzlich zu Tage kommt; nur die Ostküsten bilden eigentliche Niederungen, Marschen, Moor- u. Sandflächen. Au 3 Stellen tritt das Tiefland bis a. d. Westküste, nämlich a. d. Severn- u. Mer- seymündung, so wie a. d. Solwaybay. Im W. ist es 400' h., nimmt aber von W. n. O. immer mehr an Höhe ab. Es ist durch Mannigfaltigkeit, Fruchtbarkeit, Be- wässerung u. den sorgfältigsten Anbau ausgezeichnet. Es gleicht einem großen Parke, in dem Hügel, Thal u. Ebene, Wiesen, Gärten u. Aecker, große u. prachtvolle Städte, Villen, Landhäuser u. kleine, nette Dörfer auf das Mannigfaltigste mit einander ab- wechseln. Besonders bildet das Tbal der Severn u. Themse eine schöne, große, frnchtb. Ebene. An den Ostgestaden breiten sich Moorstriche, Heibeftrecken u. Sandebenen aus. Dort liegt am Busen Wash das englische Holland [Bedford-Level — wagerechte Ebene m Bedfordl; 11 M. l. u. 6 M. br.; ein schönes Marschland, mit unzähligen Kanälen, Deichen, Windmühlen u. großen Ninderheerden. Drei vielfach unterbrochene Hügelreihcn durchziehen das Tiefland, a. Die südliche Hügelreihe svowns == Sdiincn]; zw. dem Kanal u. der Themse. Mendip Beacon sbikenf 1,100'. b. Die mittlere Hügelreihe; bis 900' h., zw. der Themse u. der südl. Ouse; verliert sich gegen No. in die östl. Halbinsel, ohne die Küste zu erreichen, c. Die nordwest- liche Hügelreihe besteht aus Jurakalk. Sie beginnt mit den 1130' h. Cotswold Hügeln zw. dem Bristoler Avon u. der Severn n. zieht gegen No. bis zum Hum- der. Im N. desselben erheben sich' die 800' h. Hügel v. Uorkshire u. zw. dem Derwent u. Tees die östlichen Moorlands bis 1,000' h.
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