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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 679

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die Besitzungen der englisch-ostindischen Kompagnie in Vorderindien. t>78 Bengalen; der große Morast Nn n.4) — 6. Klima. Die Wärme durchläuft die Stufen- leiter aller Klimazonen, von der beständigen Schwüle der Tropenländer bis zum ewl- Beludschistan ». dem arabischen Meer. a. Die nördliche Hälfte ist das P e n d , ch a b [= Fünfstromlands. Zwischen Indus u. Setledsch. Bis 800' h. Zum Theil wohl- angebaut. b. Sindh^ die südliche Hälfte im untern Lauf des Indus, hat magern Boden. — 4. Das tiefe Radschasthau [= Land der Königes. Es ist vom Loni be- wässert u. nur in seiner Osthälsle Kulturland. Die westliche Halste ist die salzige Sandwüste Thurr. 160 M. l.; 20 bis 40 M. br.; 3,125 Qm. groß.^ Viele kleine, weidereiche Fruchlstellen. — 5. Das Run. 325 Qm. groß. Im S. des Thurr. Im Sommer eine trockene, harte Sandwüste, mit einer zolldicken Salzkruste überzogen, in welcher die häufige Luftspiegelung verschiedene Ansichten vorgaukelt. Zur Regen- zeit ein salziger Schlammsee, in den der Loni mündet. — 6. Im S. des Run liegt das Jnselland Katscha [Kutschp Vulkanische Kegelberge. Furchtbares Erdbeben 1819. — 7. Die Halbinsel Gudscherat. 1,050 Qm. Zwischen den Schlammgolfen von Kuftch u. Cambaja. Ein wildes Gebirge im L>.; gegen N. fällt es zu einer Tiefebene ab. Vor der Südküste die kleine Insel Diu. — 8. Das Plateau von Dekan [Dak- schinapatha — Land zur Rechten oder der Südens. Ein Dreieck von 8° bis 28° N. Br. Zwischen dem bengalischen Meerbusen, dem indischen Tieflande, dem arabischen Meere, dem Manaar Golf u. der Palksstraße. Westküste: 430 M. Ostküste: 420 M. Mit den Tiefebenen der Malabar- u. Coromandelküste 30,180 Qm. groß. a. Das Innere Dekans ist eine von Tafelbergen u. Kuppen vielfach unterbrochene Hoch- ebene. 2,000' bis 2,400' h. Im Bergland von Gondwana bis 6,000' h. b. Die West g h ats sghat — Paßs bilden den Westrand des Plateaus. Sic ziehen als eine ununterbrochene Kette vom Tapti gegen S. bis zum Gap, das eine 400' h. Lücke zwischen den Nilagiri u. Aligiri bildet. Im S. dieser Lücke setzen die Ghats in den Aligiri bis Kap Komorin fort. Steiler Westabfall zum flachen, sehr beengten Westsaum der Küste Malabar fl,450 Qm. großs. Mittelhöhe: 2,000 — 3,600'. Taddi am da- mala 5,340'. Nilagiri [= blaue Berges, die südliche Bergmasse der Westgbats, mit dem Murtschurti Bet 9,450'. Im S. des Gap's die Aligiri mildem Permal 6,900'. e. Die Ostghats ziehen von den Nilagiri gegen N. bis zum Gan- ges. Vielfach durchbrochener Ostrand des Plateaus. 3,000 bis 6,000' h. Allmäli- ger Ostabsall zur stark bevölkerten u. städtereicheu Küste Coromandel [4,230 Qm. großs. d. Der Nordrand des Plateaus ist ein mannigfaltig gebildetes Bergland. Satpura Kette zwischen Tapti n. Nerbudda. Bin dh y a Gebirge [= Sonnen- wands im N. des Nerbudda. Nördlich davon das 1,500 bis 2,000' h. Plateau von Malwa. Das hohe Nadschasthan mit dem Arawalli Gebirge [— Berg der Starkes u. dem 4,700' h. Abu. e. Gestein. Dolorit u. Basalt [Trappfor- matious zeigen eine sehr große Verbreitung. Das Itrgebirge, das die Grundlage des Plateaus zu bilden scheint, tritt in den West- ». Ostghats, so wie au einigen Stellen des Nordrandes hervor. Außerdem tritt der alte rothe Sandstein mit Steinkohlenlagern ». der bunte Sandstein in größerer Verbreitung auf. Kein großer Reichthum an Metallen; Silber, Kupfer, Blei,'Zinn u. Eisen. Viele Edelsteine; Diamanten an der Ostseite zwischen 14° u. 25° Br.; Karneole; Smaragde rc. 4) Gewässer. — I. Arabisches Meer. — 1. Der Mittel - und Un- terlauf des Indus [Sin dh. Indus], Durchbruch durch den Himalaya. Un- terhalb der Mündung des Dschunab nur noch 200' über der Meeresfläche. An- fang der Stromspaltungen oberhalb Bukkur, 60 M. vom Meere. 11 Mündungen. Der östlichste Arm bildet vor seinem Ausflusse den Sindri See ». steht mit dem Run in Verbindung. Regelmäßige Anschwellungen vom April bis September. Be- schränkte Schiffahrt mit Segel- u. Dampfschiffen; nur 3 bis 4 Mündungen sind schiffbar. Nicht weit eindringende Ebbe u. Fluth. Starke Brandung an der flachen Küste, a. R. Z. aa. Der Schejuk; vom Karakorum Gebirge, bb. Der Gilgit; vom Thsunling. cc. Der Kabul [Cophgn]; von der Hochterrasse von Kabul; mit dem Pandlchschir, Alingar, Kameh u. Lundi links, b. L. Z. aa. Der D s chu - nab [Acesïnes]; mit dem Behüt [Hydaspes] rechts, dem Rawi fuydraötoss ». dem aus dem Rawana See kommenden, 300 M. l. Setledsch [Satadru. Zarä- drus] links; letzterer nimmt rechts den Bijas suypbstsis] auf. Diese linken Zuflüsse kommen aus dem Himalaya u. bewässern das Pend schab [= Fünsstromland. Pen- tapotamia]. bb. Der Gaggar erreicht wohl den Indus nicht, sondern ist ein

2. Besonderer Theil - S. 669

1856 - Eßlingen : Weychardt
669 Das Czaarthum Sibirien. Grundmacht. Kultur. Flußthäler, namentlich die zunächst des Gebirgsfußes, sind stärker bevölkert. In den weiten Steppen des Nordens kommt auf Tausende von Quadratmeilen theilweife kein einziger Mensch. Keine Völkereiuheit, sondern großes Völkergemisch. Keine politische Selbst- ständigkeit. Ei» Land der Kolonisation für die Nüssen. Die gegen N. u. O. zunehmende Kälte u. die Richtung der großen Ströme nach dem unzugänglichen Eismeere sind Haupthindernisse der Verbreitung höherer Bildung. Die ursprünglichen Völker sind n omad isirende Fischer- u. Jägervölker. 5) 2« Kultur. Ackerbau in einem 5 Breitegrade einnehmenden Gürtel längs des Ural. Viehzucht, Jagd u. Fischerei, letztere besonders in den Flüssen, Seen und im großen Ocean, sind Hauptbeschäftigungen. Die Jägervölker zahlen ihren Tribut in Pelzen. Ausgedehnte Waldungen. Sehr wichtiger Bergbau.') Gewerbe werden Länge u. Wärme ab. Große Hitze bei Tage, an denen das Thermometer im S. bis + 37°, im N. bis -f- 22° steigt. Wegen der zu großen Hitze müssen viele Feldge- schäfle in der Kühle des Abends u. der Nacht abgemacht werden. Auf schwüle Tage folgen oft kühle, sogar kalte Tage. Nachtfröste sind gewöhnlich. Den gefrornen Bo- den thaut die Sommerhitze im S. nur wenige Fuß, im N. fast gar nicht mehr auf. Myriaden von Mücken peinigen Menschen u. Vieh. Dunstige Atmosphäre. Wenig Regen. Nasche Entwicklung der Vegetation. Kurzer Herbst. 5) Einwohner. — 1. Abstammung- a. Viele, aber nicht zahlreiche Völker kaukasischer Rasse. Sie sind theils ursprüngliche, theils ans Europa einge- wanderte Völker. Die europäische Bevölkerung ist meistens auf die Thäler des Sw. Sibiriens, auf die große Handelsstraße von Tobolsk u. Irkutsk u. aus die süd- lichen Bergwerks- u. Greuzkolonien beschränkt, an. Russen- Beamte, Soldaten, Kolonisten, die freiwillig, doch ans Kosten der Krone nach Sibirien gehen, unent- geltlich bestimmte Ländereien erhalten u. ans eine Reihe von Jahren abgaben- n. militärfrei sind. Ueber 100,000 Verwiesene oder zur Strafe hieher Verbannte. Die eine Klasse derselben wird zu Zwangsarbeiten beim Bergbau u. bei andern öffent- lichen Arbeiten, die andere zu neuen Ansiedlnngen gebraucht, dd. Polen. In Folge der Ereignisse der letzten 80 Jahre hieher verweisen, cc. Schweden. Nachkommen der nach der Schlacht bei Pultäwa [1709j Gefangenen, dd. Deutsche. Hauptsächlich Beamte u. freie Arbeiter beim Bergwesen, ee. Finnen. 50,000 Wogulen. 10,000 Syrjänen. 110,000 Ostjaken. ff. Viele, aber nicht zahlreiche türkische sunei- gentlich tatarische) Völker. 145,000 Jakuten. 10,000 Telentcu. 10,000 Bara- binzen u. v. a. 5. Viele, aber nicht sehr zahlreiche Völker mongolische^ Rasse. aa. Mongolen. 30,000 eigentliche Mongolen u. Chalchas an der Selenga. l, 200 Kalmücken. 199,000 Buräten am Baikal-See. dd. Mandschu-Tnngu- sen. Tungusen. Lamuten. Olenzen. cc. Polarvölker. Samojeden. Jnkagiren. Tschuwanzen. Tschuktschen. Korjäken. Kamtschadalen. — 2. Religion, a. Grie- chische Kirche. Zn ihr gehören die Russen u. die znm Christenthum bekehrten Ur- völker. 3 Erzbischöfe zu Tobolsk, Irkutsk n. Petropawlowsk. Ueber 600 Kirchen. Seminarien zu Tobolsk n. Irkutsk. Nicht viele Klöster, d. Katholische Kirche. Zu ihr bekennen sich hauptsächlich die Polen, c. Wenige Protestanten, d. Sunni- tische Mn hamedaner sind die türkischen Völker, e. Znm Buddhaismus beken- nen sich die Mongolen, Kalmücken u. Buräten. Lamen. Klöster. Der Kutuchtu in Urga gilt als Oberpriester. ss. p. 672). f. Der Scha Manismus ist die Religion der meisten Polarvölker. Roheste u. trostloseste Religion; traurigste Verirrung des menschlichen Geistes. Ein in Zauberwahn u. Dämonenfnrcht befangener Geisterbienst. Nur dunkle Vorstellung von einem einigen Gott, dem Schöpfer aller Dinge, der sich aber nichts um die Menschen bekümmere, der weder strafe noch belohne, den man weder zu fürchten, noch zu lieben habe. Blos die Gespenster- u. Ge ist er furcht, die Furcht vor dem Tode u. vor den Gestorbenen, die Furcht vor Bezau- berung, die Furcht im Allgemeinen erfüllt das Gemüth des Schamanen, der in allen Naturereignissen u. in jedem Raubthiere einen verkappten bösen Geist oder Zauberer sieht. Durch Bannung u. Beschwörung will,der Schamane die gefürchleteu Geister bewältigen. Dies führen die Zauberer u. Priester der Schamanen unter den allerseltsamsten und abgeschmacktesten, oft unter den fürchterlichsten und ekelhaftesten Gaukeleien aus. Hohe Stangen mit wehenden Lappen u. dgl. dienen zu Schutzwehren vor den in Gestalt von reißenden Thieren herumwandelnden Geistern. *) Physische Kultur. — 1. Pflanzenregionen des Altaisystems, a. Region

3. Besonderer Theil - S. 761

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 761 Sümpfen umgeben. Prachtvolle Ruinen von Baalbeck [Baalath. Beth-Semes. Heliopö- lis. Diese Namen bedeuten Sonnensta dt]. Im Hochthale Bekla 3,500' h. Besonders prachtvoll find die Ruinen eines Sonnentempcls, der 800' l. und 400' br. war, und einiger anderer Tempel. Von dem Mongolen Hulagu Khan zerstört 1260. Höms semesa]. St. unweit des Orontes. 25,000 E. Biel Industrie. Ruinen eines prächtigen Sonnentempels, an dem der hier geborne römische Kaiser Heliogabalns sf 222 n. Chr.] ursprünglich Sonnenpriester war. Sieg des Kaisers Aurelian über die Kaiserin Zenobia 273 n. Chr. Hamah [Hamath. Epiphanlaj. St. am Oron- tes. 50,000 C. Bebaut. Handelsstadt und Karawanenstation. Westlich davon die Stadt Masiyad mit einer Burg, welche von 1228 bis 1271 die Residenz von den Fürsten der Ismaelier sassassinen der Kreuzfahrers! war, jenes Meuchlerordens, der von der Sekte Hassans, des Alten vom Berge auf der Feste Alamut, abstammt ss. p. 728]. Die Stadt ist noch jetzt der Hauplsitz der geringen Ueberreste der Is- maeller. Die 200,000 Nasarier sansairieh] bewohnen das Gebirgsland zwischen Libanon und Orontes. Sie sind, wie die Ismaelier, aus dem Islam hervorgangen; beide aber hassen sich auf's tödtlichste. Die Rasarier find sauft und sehr arbeitsam, glauben die Gottheit Ali's und die Seelenwanderung und haben viele Geheimlehren. Äntakijeh [Antiochia Epidaphnes]. St. am Orontes, 1 M. vom Meere. 18,000 E. Seidenbau. Sasfiangerberei. 7 warme Quellen. Von Seleucus Nikator zu Ehren sei- nes Vaters Anliochus erbaut 301 v. Chr. Prachtvolle Hauptstadt des seleu- cidisch-syrischen Reiches mit über 200,000 E. von 301 bis 64 v. Chr. Ihre Trümmer liegen innerhalb einer Mauer von fast 5 M. im Umfange. Sieg des dem Antilibanon im O., 3 bis 4 Tagreisen lang, im S. 2, im N. bis 4 Stunden breit. Eine grüne, im Winter oft mit Schnee bedeckte Aue. Der südlichen Senkung des Thales folgt der Nähr el-Litany, der nördlichen der Nähr el-Ahsy. — d. Oest- liche Gebirgszone. aa. Der Antilibanon [= Gegenlibanon. Antilibanus. Dsehe- bei el - Wast. Dschebel es-Schart]. Von 33'/,° bis 34'/,° N. Br. Richtung von S. nach No. Fast genau parallel laufend mit dem Libanon. Steiler West ab fall zumbekaa. Stufeiiarliger Ostabsall zu den Hochflächen Syriens. Dschebel esch- Scheikh 9,000' jl>. p. 752]. Steile und beschwerliche Reitwege über das Ge- birge. Gestein wie im Libanon, mit dem Unterschied, daß die Kreide und der Kreibemergel eine sehr große Verbreitung zeigen,' der Kohlensandstein aber fast ganz verschwindet. Häufige Erdbeben. — bb. Die Hochflächen des östlichen Syriens. Sie hängen im S. mir den Hochflächen Haurans und mit der Hochfläche der syrisch- arabischen Wüste zusammen,, von welch' letzterer sie durch eine Linie vom Dschebel Hauran über Tadmor nach el-Deir am Euphrat geschieden werden. Im O. scheidet sie der Euphrat von den Hochflächen Mesopotamiens. Im N. erhebt sich das wilde Gebirgsland des Taurus zwischen Euphrat und Dschehan. Im W. reicheu sie bis zum Amanus, dem Thäte des Nähr el-Ahsy und bis zum Antilibanon. Die hügeligen und trockenen Hochflächen des östlichen Syriens liegen bei Damaskus 2,180', bei Aleppo 1,185' hoch und senken sich etwas gegen das tief eingeschnitteue Euphratthal. Sie bestehen vorherrschend aus Kreide und tertiären Gesteinen, sind znm Anbau sehr wohl geeignet, aber wegen Mangels an Bewässerung verödet. Wo aber der Boden durch Flüsse oder Kunst bewässert wird, finden sich außerordentlich fruchtbare Land- striche. — e. Das nördliche Syrien llomazene] ist ein hohes, rauhes Gebirgsland zwischen Euphrat und Dschehun, das von einem Theil des Taurus gebildet wird. — 6. Gewässer. — a. Mitt elmeer. aa. Der Nähr s— Fluß] el-Litany snahr el-Kasimiyeh. Eevntes]. 4,000' h. Quelle am Oftabhange des Libanon. Durch- bruch durch den südlichen Libanon, bb. N a h r cl-Kebir großer Fluß. Eleu- therus]. Vom Ostabhauge des Libanon, cc. Nähr el-Ahsy f— der stürmische Fluß. Orontes]. Aus einer Kluft am Ostabhauge des Libanon. Er durchfließt den Kad e s- L-ce ssee von Höms] und verläßt feine nördliche Richtung, um sich in seinem Untcr- lause gegen W. zum Mittelmeere zu wenden. Er nimmt rechts den Kara-su slap- padox] aus, der denak-Denis ssee von Antiochien] durchfließt. — b. Persischer Meerbusen. Der Mittellauf des Euphrat bildet die Grenze zwischen Syrien und Mesopotamien. Mehrere Zuflüsse, darunter der Nähr Sadschur. — c. Kon- tinentale Gewässer, aa. Der Bahr el-Merdsch f— See der Wiesen], im O. von Damaskus, nimmt mehrere Flüsse vom Ostabhauge des Antilibanon auf, wre den Barada sobr^sorrboas], und vom Dschebel Hauran, wie den Wady el- t > w a. bb. Nähr Kuweit [Cbalus]. cc. Der Sabcha-See.

4. Besonderer Theil - S. 763

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 763 O. Cilicia Aspera oder Trachsa — bergiges Cilicien im Wz Königreich Kleinarmenien von 1189 bis 1391. Bajas. Wahrscheinlich die ehemalige blühende Hasenstadt Jssus Natolien, Anadoli oder Anatoli; italienisch Levante s— Morgenlands. — 2. Geschichtliches. — a. Kleinasien ist die Kulturbrücke von Asien nach Eu- ropa, das Ucb erg a n g s g ebi et zwischen dem Morgen- und Abcndlande, der Kampf- platz und die Beute der sich hier im Handel und Wandel begegnenden Völker. Die Bewohner bildeten nie eine ge sammle Nation. Hier war nie eine Einheit und Selbstständigkeit des politischen Lebens, denn die auf der Halbinsel entstan- denen Neicke umfaßten nur einzelne Gebiete derselben und gingen bald wieder unter. Die trefflichen Häfen der 3 Küsten wurden von jeher weniger von den Einheimischen, als von Fremden benützt, im Alterthum von den Phöniciern und den Griechen, im Mittelaller von den Byzantinern, den Genuesern und Vcnetianern, in neuerer Zeit von den Franken oder Abendländern. — 1). Die ältesten Bewohner scheinen syrischen Stammes gewesen zu sein. Zu diesem Urvolke kamen schon in früher Zeit fremde Einwanderer, wie Thracier und Pelasger, Phönicier, Assyrer, Aegypter und andere, die nun, mit jenen mehr oder weniger vermischt, verschiedene Stämme bildeten. Zwischen 1100 und 1000 v. Chr. kamen die hellenischen Stämme der Aeoler, Ionier und Dorer und gründeten eine Menge der blühendsten Pflanz- städte an bet Westküste. Einfälle cimmerischer Stämme 680 v. Chr. und scy- thischer Stämme 630 bis 600 v. Chr. Einwanderung der keltischen oder gallischen Stämme in Galatien 278 v. Chr. 133 v. Chr. kamen die Römer. Einwanderung von türkischen Völkern, von Seldschnken, Turkomanen, Osmanen und andern im Mittelalter. Jetzige Bewohner: 5 bis 6 Mill. 1/s Türken; '/» rohe Turkomanen, die im Innern, an der West- und Nordküste als Nomaden unter unabhängigen Bevs herumziehen und der Pforte nur Tribut zahlen; Griechen in den Küstenländern; Armenier in den Handelsstädten. — c. Aelteste Periode. Bis 518 v. Chr. In der vorpersischen Zeit findet man in Kleinasien 5 selbstständige Reiche. Trojanisches Reich; 1184 von den Griechen zerstört. Phrygisches Reich, das von Crösus dem lydischen Reiche einverleibt wurde. Lydisches Reich bis 548. Lycisches Reich. Cilicisches Reich, welches noch unter den Persern als Vasal- lenstaat fortdauerte. — cl. Persisch. Von 548 bis 333 v. Chr. — e. Mace- donisch. mit Ausnahme von Bithynien, Paphlagonien und Pontns. Von 333 bis 323 v. Chr. Sieg Alexanders des Großen am Granlkns 334 und bei Jssus 333 v. Chr. — f. Viele einzelne Königreiche. Von 323 bis 133 v. Cbr. Zwischen 133 v. Chr. bis 70 n. Chr. wurden sie römisch, aa. Der größere So. Theil Klein- asiens war ein Bestandtheil des syrischen Reiches von 282 bis 190; nur Cilicien blieb bis 69 v. Chr. syrisch. 6b. Die südlichen Knstenlandschaften waren längere Zeit ein Theil des ägyptischen Reiches, ec. Pontns. Von 500 bis 64 v. Chr. äcl. Bythynien 334 bis 74 v. Chr. ee. Paphlagonien 334 bis 121 v. Chr. Alsdann wurde es ein Bestandtheil des pontischen Reiches. Der westliche'theil von Paphlagonien wurde 64 v. Chr., der östliche Theil 39 n. Chr. römisch, ff. Kappa- docien. Von 310 v. Chr. bis 17 n. Chr. gg. Handelsrepnblik Rhodus. Von 323 v. Chr. bis 70 n. Chr. bb. Pergamum. Von 283 bis 133 v. Christi. Ga- latien mit Lykaonien. Von 238 bis 25 v. Chr. bst. Klein-Armenien. Von 189 v. Chr. bis 60 n. Chr. Ii. Freistaat Lycien. Römisch seit' 50 n. Chr. — g. Römisch. Von 133 v. Chr. bis 395 n. Chr. Die einzelnen Staaten Kleinasiens wurden nach und nach zwischen 133 v. Chr. bis '70 n. Chr. Bestandtheile des römischen Reiches. Das erste klcinasiatische Reich, welches unter römische Herrschaft kani, war das Königreich Pergbmnm, das Attnlus Iii., der letzte König desselben, den Römern 133 v. Chr. vermachte. Daraus machten 129 v. Chr. die Römer die Provinz Asia, welche jedoch nicht ganz Kleinasien, sondern nur Aeolicn, Jonien, Doris, Mysien, Lycien, Carien, Pamphylien, Pisidien und Phrygien umfaßte. — h. Byzantinisch. Von 395 bis 1074. ■— i. Mehrere Reiche. Von 1074 bis 1466. aa. Byzan- tinisch waren die Landschaften Bithynien, Mysicn, Lydien, Carien, Acolien, Jo- nien und Dorich bis 1204. bb. Diese Landschaften bildete von 1204 bis 1261 das griechische Kaiserthum Nicäa, das 1261 wieder ein Bestandtheil des byzantinischen Reiches wurde, aber bald in die Hände der Osmanen fiel. bb. Griechisches Kaiser- tum Trapeznnt. Von 1204 bis 1462. -In letzterem Jahre wurde es von den Osmanen erobert, ee. Seldschukisches Sultanat von Jkonium oder Rum. Von 1074 bis 1308. Die 10 aus diesem Sultanat entstandenen turkomanischen Staaten

5. Besonderer Theil - S. 765

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilung u. bedeutendste Wohnorte. 765 Hauptstadt vom Königreich Kleinarmenien. Adana [Adana]. St. am Seihnn. 30,000 E. Sehr festes Schloß. Wein - und Obstgärten. Tersus [Tarsus], St. am Tersus [Cydnus]. 30,000 E. Haupthaudelsort für die Kupferminen Kleinasieus. Uralte Hauptstadt von Cilicien. Berühmte hohe Schule für Philosophie und Philo- logie im Alterthum. Geburtsort des Apostels Paulus. Kaiser Julian t 363. Selefkeh [Seleucla Trachèa]. St. am Gök-Su [Calycadnus], 1 M. von seiner Mündung. Hasen. Merkwürdige Ruinen. Kaiser Friedrich I. ertrinkt im Caly- cadne 1190. — 2. Pamphylia. Alaja [Coracesium]. St. am Meerbusen von Adalia. 2.000 E. Hasen. Ruinen von Side, unter dem irrthümlichen Namen Eski- Ada l i a [—Alt-Adalia]. Am Fluß Eurymedon [Köpri-Sn] Sieg der Alhenienscr unter Cimon über die Perser 470 v. Chr. Ansehnliche Ruinen von Perge am Cestrus [Ak-Su]. Adalia [Attalia. Sa talia]. St. am Busen von Adalia. 3,000 E. Hafen. Viele Alterthümer. — 3. Pisidia. Jsbarta [Baris]. St. 35,000 E. Ge- werbe. Handel. — 4. Isauria. Bei-Schehr. Dt. am See gl. N. 4,000 E. Ruinen von Jsaura, der ehemaligen reichen und festem Hauptstadt, unter dem Namen Zengi-Bor, auf einem Hügel beim Dorfe Hadschilar. Ruinen von Lyltra [Biu-Bir-Kilisseh] am Kara-Dagh. — 5. Liycia [— Wolfsland]. Almalii. St. auf einer 3,370' h. Ebene. 25,000 E. Meist Griechen und Armenier. Be- Dagh [Arganthonius Mons]. — e. Der Westrand. Iu Mysten, Lydien, Carien. Aeolien, Jvnien und Doris. Er wird durch 4 Bergketten gebildet, die von O. »ach W. ziehen, sehr gut bewaldet sind und breite, fruchtbare Thallandschaften mit dem lieblichsten subtropischen Seeklima umschließen, aa. Die Bergkette des vulkanischen, 7,320' h. Keschi sch Dagh [Mysischer Olympus] im O- des Akranas Tschai. hh. Das Bergland zwischen Snssurlü- und Gedis-Tschai. Mur ad Da g h [Oindymon]. Ak-Dagh c. 7,300'. Demirdschi Dagh. Usundscha Jaila. Kas Dagh [Ida Mons] 4,640'. Kara Dag h. ec. Das Bergland zwischen Gedis-und Bojük- Mender-Tschai. Die Landschaft Lataleehaumene [—das verbrannte Gefilde], ein vul- kanischer Landstrich in Lydien um die Stadt Kula, der vom Gedis Tschai durchflossen ist und einst durch unterirdisches Feuer verwüstet wurde. Bos-Dagh [Tmölus] c. 3,700'. Nifdagh [Olympus]. Kisil Dagh [Pagus]. Manissa Gebirge [Sipylus]. Ka- ra b n r n n Gebirge [Mitnas]. Messogis Gebirge 4,000', zwischen Kütschük-Mender- »nd Bojük-Mender-Tschai. Güinüsch Gebirge [Thorax]. Samsun Gebirge [Mycale]. dd. Das Bergland zwischen Bojük - Mender - und Doloman - Tschai. Baba Dagh [Cadmus]. Bos Dagh [Salbacum]. L ida, Latmus und Grinm Gebirge, ee. Bor der Westküste liegen die gebirgigen und vulkanischen Spora- den. — 5. Gewässer. — a. Persischer Meerbusen. Ein Theil des Mittel- laufs vom Euphrat mit den rechten Zuflüssen Kümer-Su, Kuru-Tschai und Tochma-Su. — b. Mittelländisches Meer. aa. Der Dschehun [Pyramus], bb. Der Sarran- oder Seichun-Tschai [Sarus] mit dem Sainantia-Su rechts, cc. Der Gvk-Su [Calycadnus], dd. Der Köprü-Sn [Eurymedon], ee. Der Ak-Su [Cestrus], ff. Der Kod scha-Tschai [Xanthus], gg. Der Dolo- man-Tschai [Calbis]. — c. Aegeisches Meer. aa. Der Bojük-Mender- Tschai [Maeander], bb. Der Kütschük-Mender-Tschai [Cayster]. cc. Der Gedis-Tschai [Hermus]. . dd. Der Bakyr-Tschai [Caicus], ee. Der Men- deres -Tschai [Scamander]. — d. Mariuara Meer. aa. Der Kodscha-Tschai [Granicus], bb. Der Su ssurlü-Tschai [Macestus]. Er nimmt rechts den Ad ranas-Tschai [khyndacus] auf, welcher den Ul ab ad-See durchfließt und links den Kara-Dere-Su [Tarsius], welcher der Abfluß des Manijas-Sees ist. cc. Der Abfluß des Jsnik-Sees. — e. Schwarzes Meer. aa. Der Sakaria [Sangarius], bb. Der Fi li ja s-Tsch ai [Billaeus]. cc. Der Kisil 3tmak [— rotber Fluß, weil er durch den röthlichey Sandstein Purpurfarbe erhält. Halys]. 120 M. laug. Größter und schiffbarer Fluß Kleinasiens, dd. Der Je- schil Jrmak [Iris]. Mit dem Eermeili Tschai [Eycus] rechts. ee. Der T schoroch-Su [Lycus. Acampsis], — e. Seen. aa. Der Salzsee Tus Tschvlli [Tatla Eacur]. 2,345' h. 30 Qm. Zur Regenzeit überschwemmt der See seine Um- gebungen und bildet ungeheure Sümpfe, aus denen Salz gewonnen wird. bb. Soghla-See [Trogitis L.]. cc. Kereli - oder Bei-Schehr See [Caralitisl.]. dd. Hoiran- und Egerdir See. 10'/, Qm. ee. Bnldur-See. ff. Atschi- See [Ascania E.]. gg. Manijas See [Miletopolitis oder Aphlntis L.j. hh. Uubttb See [Apollionätis oder Artynia L.]. ii. Jsnik-See [Ascania L.].

6. Besonderer Theil - S. 766

1856 - Eßlingen : Weychardt
766 Zweite Abtheilung. Asien, rühmte Gerbereien. Viele-prachtvolle Ruinen von Myra [Myri], von Xanthus u. a. Städten. — 6. diaria Melassa [Mylassa]. St. am Sari-Tschai. Baumwollen- und Tabaksbau. Handel mit Wachs und Honig. Güselhissar [^.idin. Tralles], St. am Geb. Mcfiogis und am Tschakyrly-Su fludon]. 40,000 E- Baumwollenban. Teppich-, Baumwollen-, Seidenweberei, Gerberei. Lebhafter Handel. — 7. Doris. Mermeridscheh. St. an der Bai gl. N., in der die österreichisch-britische Flotte, welche im Herbst 1840 die syrischen Küsteuplätzc erobert hatte, überwinterte. Dabei prachtvolle Ruinen von Physeus. Ruinen von Cnidus am Vorgebirge Triopium skap Krio], ans der Westspitzc der Halbinsel, welche den Golf von Syme [Shonus Sinnst von dem Golf von Kos und Dschowa [Cerainicus Sinusj scheidet. Seesieg des Konon über den Pisander 394 v. Chr. Blldrun [Halioamassus. Petionion]. St. am Golf von Dschowa. 10,000 E- Citadelle. Hafen. Handel. Vaterstadt der griechischen Geschichtschreiber Herodötus geb. 484 v.chr., und Dionysius um 30 v. Chr. — 8. Lydia Ala-Schehr [Philadelphia]. St. am Ostfuße des Tmo- lus und am Flüßchen Cogamus. 9,000 E. Ruinen. Weitläufige Ruinen von Sar- des beim Dorfe Sari, am Nordsuß des Tmolus und zu beiden Seiten des Pactölus. Ehemalige prächtige Hauptstadt der lydischen Könige. Manissa [ölagnesia ad Sipylurn]. St. am Nordsnße des Sipylns smanissa Dagh], in der Nähe des Gedis- Tschai. 40,000 E. Kastell. Viele Moscheen. Safranbau. Tulpenzucht. Baumwol- lenweberei. Ruinen. Sieg des L. Scipio über den-syrischen König Antiochus 190 v. Chr. Ak-Hissar [Tiratira]. St. in der hyrcanischeu Ebene am Lycus. 8,000 E. Seiden - und Baumwollenhandel. Ehemals berühmte Purpursärbereien. Bedeutende Ruinen. — 9. «Ionia. Die jetzt in einem Sumpf begrabenen Ruinen von Milötus, beim Dorfe Palatscha. Ehemals die wichtigste Stadt unter den jonischen Städten und die Mutter- einer Menge von Pflanzstädten mit 4 Häfen. Die griechischen Welt- weisen Thales geb. 648 v. Chr., und Anaximander geb. 610 v. Chr. Ruinen vou Priöne bei Samsun. In der Nähe das Vorgebirge Mycäle fkap St. Maria], Samos gegenüber. See si eg der Griechen über die Perser 25. Sept. 479 v. Chr. Am Nor'dabhange des Gebirges Mycäle, beim heutigen Tschangli, lag das Panisnion, wo die großen Bundesversammlungen der Ionier gehalten wurden. Kusch-Adassi oder Scalanowa [Neapölis], St. am Busen gl. N. 20,000 E. Zeugfabr. Handel mit Wein, Rosinen und Getreide. Ruinen von Ephesus beim Dorfe Ajasaluk, am Ab- hange des Coressus und des Prion und am Flusse Caystrns. Ehemals eine der größten Städte Asiens mit dem Hafen Pauormns an der Mündung des Cayster. Unter den christlichen Kaisern Hauptstadt der ganzen Provinz Asia. Berühmter Dianen- tempel, durch Herosträt 356 v.' Chr. verbraunt, wieder aufgebaut, durch Konstantin den Gr. auf immer zerstört. Ruinen von Kolophon. Von dieser Stadt hat das Ko- lophonium seinen Namen. Tschesme. St. ans einer Halbinsel, Chios gegenüber. Kastell. Hafen. Verbrennung der türkischen Flotte durch die Russen 1770. Smyrna [Smyrna. J smi r]. 38° 25' 38" N. Br. und 44° 48' 6" O. L. Prachtvoll ge- legene, aber schlecht gebaute Stadt am Nordabhange des Kifil Dagh [Pagus] und am Busen von Smyrna [Hermaeus Sinus]. Wenige Ruinen. 130,000 E. Die Türken [70,000], von denen die Christen oft blutige'verfolgungen zu leiden haben, bewohnen de» ober» Theil der Stadt; an diesen schlicht sich das Judenquarticr [10,000] an; die Armenier [7,000] haben das östliche Viertel innc; die Franken [4,000], welche ihre Landhäuser meist in dem nahen, großen und schönen Dorfe Bnrnabad haben, wohnen in der Ebene am Gestade; zwischen den beiden letztern wohnen die Griechen [24,000]. In der Mitte der Stadt ist das befestigte Schloß St. Peter. 60 Mo- scheen und Bethäuser; viele türkische Klöster; 5 griechische Kirchen und Kapellen; 20 griechische Klöster; 2 katholische Kirchen; 1 armenische, 1 protestantische und 1 angli- kanische Kirche; 7 Synagogen. Jede Nation hat ihre öffentl. Hospitäler. Europäisch eingerichtete Kaffeehäuser. Viele Bäder, Bazars und Karavauserais. Fabrikation von Teppichen, wollenen, baumwollenen und seidenen Stoffen, von Saffian. Sitz der Cou- suln von vielen europäischen Staaten. Der Hafen Burla ist eine Station für europ. Kriegsschiffe. Wichtigste Handelsstadt der asiatischen Türkei. Dampfschiffahrtsverbiudung mit den Häfen des mittelländischen und schwarzen Meeres. Der Handel, der sich meist in den Händen der Griechen, Armenier und Juden befindet, wird theils durch Kara- vauen ins Innere des vsmanischen Asiens, theils zur See nach Europa betrieben. Smyrna ist auch der Stapelplatz für europäische Waaren. Der Werth der jährlichen Ausfuhr au Fabrikaten, Kämet- und Baumwollengarn, Wachs, Galläpfeln, Apotheker- waarcift Südfrüchten ». dgl. beträgt über 125 Mill. türkische Piaster; die jährliche Einfuhr o. 90 Mill. Piaster. Die Stadt leidet viel von Erdbeben und Feuersbrün-

7. Besonderer Theil - S. 768

1856 - Eßlingen : Weychardt
768 Zweite Abtheilung. Asien. porus, ebenso wie am europäischen User. hin. Darunter das Darf und der besuchte Vergnügungsort Hunkiar Skelessi, dem europäischen Therapia gegenüber. Allianz- verlrag zwischen der Psorte und Nußland, der bei jedem Angriffe dem Sultan die verlangte russische Hilfe verhieß und von 1833 bis 1841 gültig war. Ueber die Be- festigungen des Bosporus S. p. 015. 616. Ertstli [Heraclea Pontica]. 28 M. von Skulari. St. am schwarzen Meere. - 6,000 E. Leineweberei. Wachtelfang. Hafen. Schiffswerften. Holzhandel. Bvli [Claruliopölis]. St. am Boli-Su [öil- lneus]. 50,000 (£. 36 Moscheen. Leder- und Wollfabriken. — 13. Paphlagonia. Amassera [Amastris. Sesnmus]. St. am schwarzen Meer. 2,000 (£. Festes Schloß. Hafen. Handel. Jneboli [Aböni Tichös. Inopölis]. St. am schwarzen Meere. 3,000 E. Bazar. Tandreherei. Hafen. Dampfschiffahrtsverbindung. Ssinub [Linöpe]. 70 M. von Skntari; 90 M. von Aleppo. Einst die bedeutendste aller griechischen Pflanzstädte am schwarzen Meere. Ehemalige Hauptstadt von Papblago- nien ans einer tteinen Halbinsel am schwarzen Meere. 12,000 E. Ruinen. Fischerei. Kriegshafen. Schiffswerften. Dampfschiffabrtsverbindung mit den Häfen des mittel- ländischen und schwarzen Meeres. Handel mit Schiffbauholz, Wachs, Obst, Seide re. Griechischer Philosoph Diogenes geb. 414 v. Chr. Vernichtung der türkischen Flotte dnrch^deu russ. Vice-Admiral Nachimoff 30. Nov. 1853. Kankari [Tschangri. Ean^ra]. St. an einem Zufluß des Kisil-Jrmak. Kastamuni [Castamon]. St. am Gök-Sn 48,000 E. Kaltnndrnckereien. Wollhandel. Kuvfergruben und Kupfcr- waarensabriken in der Nähe. — 14. Pontus. Bafra. St. unweit der Mündung des Kisil-Jrmak. 10,000 E. Handel. Samsun [Awisus] St. am schwarzen Meere. 10.000 E. Hafen. Handel. Dampfschiffahrtsverbindnng. Kerasun [Cernsus]. ?bar- naoia.] St. am schwarzen Meere. 7,000 E. Hafen. Starker Obstbau. Von hier brachte Lucnllus um 70 v. Cbr. den ersten Kirschenbaum nach Europa; daher der lateinische Name Ceräsus. Tireboli [Tripolis]. St. am schwarzen Meer. Hafen. Handel. Tarabusun [Trebisonde. Trapezus]. 41° N. Br. und 57° 24' 37" O. L. 28 M. von der russtsch - kaukasischen Grenze; 58 M. von Sinöve. Ehemalige Hauptstadt des Kaiserthums Trapezunt von 1204 bis 1462 in prachtvoller Lage am schwarzen Meere. Viele Ruinen. 20,000 E. Viele Moscheen; 20 griechische Kirchen und Kapellen. Schone öffentliche Bäder. Große Bazars. Viele Färbereien. Hafen. Schiffbau. Lebhafte Dampfschiffahrtsverbinduug mit Konstantinopel und den Donau- mündungen, so wie mit andern Häfen des schwarzen und mittelländischen Meeres. Aeußerst wichtiger Handel. Hauvthaudelsplatz des europäischen Verkehrs zwischen der asiatischen Türkei und Persien. Riza [Rhizüs]. St. am schwarzen Meere. 20,000 E. Hasen. Handel. Dampfschiffahrteverbindung. Hauptort vom Lande der Lasen, eines wilden, unabhängigen, 40,000 Köpfe starken Volksstammes, der georgischer Ab- kunft ist und Ackerbau, Viehzucht und Räuberei treibt. Batllm. 26 M. von Trape- zunt. St. mit gutem Hafen. 2,000 E- Silvas [Sebastta]. 3,660' h. 40 M. v. Trapezunt; 10 M. von Tokat. St. am Kisil Jrmak. 36,000 E. Große Bazars. Zahlreiche Khans [— Herbergen]. Handel. Tokat [Eudoxia]. 1,482' h. 40 M. von Trapezunt; 42 M. von Angora. St. am Tusanlü-Su. 60,000 E. Kastell aus einem Felsen. Geplasterte Straßen. Viele Moscheen und christliche Kirchen. Fabriken in Kupfergeschirr, Leinwand, Saffian u. dgl. In der Nähe Kupfer- und Bleigruben. Bedeutender Handel. Der Hafen von Tokat ist Nnieh [Onoe] am schwarzen Meere. 4.000 E. Silch [Zela]. St. au einem Zufluß des Tussanlü - Su. Sieg des Mithridates Vi. über den römischen Feldherrn Triarius 69 v. Chr. Sieg des Julius Cäsar über den Pharnaces 49 v. Chr. Amaslja [Amasla]. 1,080' h. St. am Ieschil-Irmak. 20,000 E. Weinbau. Vaterstadt des griechischen Geographen Sirabo, der zur Zeit Jesu Christi lebte. Mersiwan [Phaz6nion]. St. in schöner Ebene in der Nähe des Tcrschan - Su. 18,000 E. Reiche Kupsergruben. Saline. Handel. Niksar [Cabira. Diospölis. Neocaesarea]. St. in der Nähe des Ger- meili Tschai. 6,000 E. Seide- und Ncishandel. Sieg des Lucnllus über Mithri- dates Vi. 71 v. Chr. — 15. Äjtmenia Minor [Klein-Armenien]. Diwrigi [Tephrice]. 2,900' h. St. in der Nähe des Kümer-Su. 10,000 E. Große Mag- neteisensteinblöcke im Bette des Kümer-Su. Arabgir [Arabraee]. St. am Fluß gl. N. 8,000 E. Vortreffliche Baumwollcuwebereien. In der Nähe Eisenminen. — 16. Cappadoda. Melatija [Melitene]. In einer v«m S»ltan-Su bewässerten, 2,100' h. Ebene in der Nähe des Euphrat. Ruinen. 10,000 E. Viek Gärten. Lebhafter Handel. Sieg der Römer über Chosroes I. 577 n. Cbr. Kaisarijeh [Mazäca Caesarea]. 24 M. von Konija; 43 M. v. Aleppo; 65 M. von Trapezunt. St. in einer 3,900' h., kahlen und durch unterirdisches Feuer verödeten Ebene, am

8. Besonderer Theil - S. 771

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die asiatische Türkei. Eintheilnng u. bedeutendste Wohnorte. 771 gelebt haben soll. — q. Furni Inseln [Corassiae]. Viele den Backöfen ähnliche Höhlen. Bewohnt. — r. Jkaria [Icarus. Icaria]. 4s/4 Qm. Großer Holzreich- thum. Bewohnt. — 8. Samo fsusam Adassi. 8amo8j. 1,000 Schritte breite Meerenge zwischen Samo und dem Vorgebirge Mycale. g Qm. 50,000 E. Sehr gebirgig. Mehrere gute Häfen. Reich an Wein, dem besten levantischen Oele, Süd- früchten, Baumwolle und Schiffsbauholz. Der samische Stein zum Poliren von Gold- arbeiten und der samische Thon, woraus vortreffliche Töpfergeschirre gemacht wurden, waren im Alterthum sehr berühmt. Großer Handelsftaat im Alterthum, besonders unter dem Tyrannen Polykrates 532 bis 522 v. Chr. Lebhafter Antheil der Sa- mier am griechischen Freiheitskampf 1822 bis 1829. Den Türken wieder unterwor- fen mit der Bestimmung, daß die Samier dem Sultan nur einen bestimmten jährl. Tribut zu entrichten haben, dagegen ihre inneren Angelenheiten selbst leiten und ver- walten dürfen unter einem griechischen Gouverneur, der den Titel eines Fürsten von Samos führt. Megali Kora s8amos^. St. an der So. Küste. 1,000 E. 6 Kir- chen. Kastell. Hafen. Geburtsort des Philosophen Pythagoras, geb. 580, ff 500 v. Chr. — t. Skio [Chios. Saki Adassi — Mastixinsell. 2'/, M. von der jonischen Küste entfernt. 19 Om. 60,000 E. Gebirgig. Gut bewässert. Sehr fruchtbar an Wein, Südfrüchten, Seide svor 1822 jährlich: 70,000 Psd.j, Mastix svor 1822 jährlich: 50,000 Ctr j Schöner, meist schwarzer Marmor. Türkisch seit 1569. Vor 1822: 135,000 E., zahlreiche Baumwollen - und Seidenwebereien und lebhafter Handel. Die Einwohner genossen große Vorrechte, zahlten außer einem Geschenke von Mastix keine Abgaben und verheiratheten stch sogar mit Türken. Nie- derlage der türkischen Flotte 1822. Barbarische Eroberung durch die Türken und Niedermetzlung der reicken Einwohner, so daß nur 16,000 übrig blieben, 11. April 1822. Kastro [Chios], St. an der Ostküste. 20,000 E. svor 1822: 30,000 E.j. Kastell. Viele griechische Kirchen. Einige Moscheen. Hafen mit 2 Leuchtthürmen. Gute Rhede. Bäder. Fabriken in Baumwolle und Seide. Geburtsort Homers? Die Schule Homers; ein Felsensitz am reizenden Meeresufer. — u. Ipsara [Psyra]. 500 E. Kühne Seefahrer, die sich im griechischen Freiheitskampf auszeich- neten. Verwüstung der Insel durch die Türken im Juli 1824. — v. Mytilini smedüllü Adassi. Lesbos. Mytilene]. 29 Qm. 40,000 E. Gebirgig. Golf von Kaloni an der West- und Golf von Jero an der Südküste. Gut bewässert. Warme Quellen. Schöne Waldungen. Reich an Oel, Südfrüchten, Baumwolle, Kappern rc. Schaf- und Ziegenzucht. Seiden - und Baumwollenweberei. Fischerei. Schiffahrt. Handel. Mytilini snytilenej. St. an der Ostküfte. 10,000 E. Cita- delle. 7 Kirchen. Ansehnlicher Handel. Dichter Alcäus und Dichterin Sappho um 600 v. Chr. Molyvo [Methymna]. St. an der Nordküste. 3,000 E- 2 Häfen. Ruinen von Cressus an der Westküste. Theophrüst, geb. 392, ff 288 v. Chr. — w- Die 3 Janot-Jnse ln [Arginstsae Insulae]. Vor der Südküste von Mytilini. Seesieg der Atbener unter Konon über die Spartaner 406 v. Chr. — x. Die In- seln Musconisi speoatonnesz. Gegen 70 kleine Inseln und Eilande im Busen von Edremid. Meist von Griechen bewohnt. — z. Tenedo [Tenedos. Bogdscha Adassij. l'/2 M. i.; M. br. 5,000 E. Mnskatwein. Tenedo stenedos.1 St. an der Nordküste. 2,000 E. Hafen. Handel. 49

9. Besonderer Theil - S. 775

1856 - Eßlingen : Weychardt
- 1f-'—■-'——■'—Wfw--raw ■ •■«■Sw1 " F Die Staaten in Arabien. Grundmacht. 775 ist der Islam. Außer den zahlreichen Sunniten finden sich viele schiitische Sekten, darunter die W echa bi ten. Mehrere Judenstämme. Wenig Christen. Rachsucht und Eifersucht sind auch die Quellen häufiger Fehden unter den zahllosen Beduinenstämmen. Unter ihren Stamm- und Familienhäuptern, die den Titel Scheikh oder Emir [= der Befehlendes fuhren, durchstreifen sie nach allpatriarchalischer Sille das Innere und den Norden Arabiens, und leben theils von Viehzucht und Karavanen- handel, theils vom ehrenvollen Raub und von der Plünderung durchziehender Kara- vanen, theils von dem Sold, für welchen sie treue Führer und Beschützer der Kara- vanen sind. Die größten Beduinenstämme: die Anezeh [— die Freienj, die Sche- rarat oder Schlrarll und die Mnntefik. Welthistorische Bedeutung haben die Beduinen durch Muhamed erlangt, der aus dem ismaelitischen Stamme der Korelschi- ten herkommt. Die Nachkommen Muhameds, die von Hassan und Hufiein, den Söhnen Alis und der Fatime, der Tochter Muhameds, herkommen, bilden die zahlreiche Klasse der Scheriss s— edel, heiligt Sie haben das größte Ansehen, find durch ganz Arabien verbreitet u. lassen keine Fremden in den ächten Scheriffamilien zu. Außer den Nachkom- men Muhameds führen aber auch andere Familien den Namen Scherif, ohne jedoch von den ächten Scheriffamilien anerkannt zu sein. Die bedeutendste Nolle in der neuesten Ge- schichte Arabiens hat die unter den Beduinen von Neschd entstandene reformatorische Sekte der Wechabiten gespielt. — c. Ursprünglich gab es in Arabien zwei Hanptsprachen: das Himjaritische in Südarabien und das Koreischit ische in Hedschas, beson- ders in und um Mekka. Das Himjaritische ist die Sprache der ursprünglichen hamiti- schen Bevölkerung Südarabiens und die Ursprache des Phönicischen gewesen. Die eingewanderten Joktaniden, die »rsprünglisch das Aramäische oder Syrische redeten, gaben ihre Sprache auf und nahmen die der hamitischen Urbevölkerung an. Ein Rest des Himjaritischen ist die durch ihre Nasen - und Spucklaute so merkwürdige Sprache Ehkhili, die man noch jetzt in der südarabischen Landschaft Mahrah redet, Das Korerjchitische wurde durch Muhamed und seine nächsten Nachfolger mittelst Bei- mischung von abessinischcu, indischen, persischen, syrischen, hebräischen und chaldätschen Wörtern, besonders aber durch nachmalige Aufstellung grammatischer, namentlich der griechischen Sprache nachgebildeter Regeln, zur Abfassung des Korans verwendet und dadurch zur Büchersprache erhoben, welche selbst geborene Araber in den Schulen erlernen müssen und die unter dem Namen „gelehrtes Arabisch" bekannt ist. Das Neu-Arabische ist zwar verschieden davon, hat aber nach Materie und Form die Sprache des Korans zur Grundlage. — d. Arabien ist eine lebendige Men scheu- quelle, deren Strom seit Jahrtausenden weit und breit nach dem Orient und Occi- dent sich ergossen hat. In der frühesten Zeit befanden sich arabische Stämme schon in ganz Vorderasien, Palästina, Syrien, Mesopotamien, Assyrien und Babylonien, in Iran und in Ostindien, in Aegypten, Nubien und Nordafrika, so wie an den Ostküsten von Südafrika. Ihre früheren Seefahrten giengen über Ceylon nach Hinterindien bis Cantón. Als aber Muhamed die Menge der bisher getheilten und kraftlosen Horden durch das Band einer gemeinschaftlichen Religion in eine mächtige Nation vereinigt hatte, und dieses von seiner Begeisterung und seinem Fanatismus erfüllte Volk gegen die Lander der Ungläubigen führte, verbreiteten sich die Araber, gleich Waldströmen, über den Osten, Westen und Norden. Sie überschwemmten, unterjochten, verheerten oder civilisirten ganz Westafien, Aegypten, Nubien und Nordafrika, Sicilieu, Sardi- nien und Korsika, Portugal und Spanien, und erst an den Ufern der Loire konnte Karl Martell ihrem Vordringen in Europa ein Ziel setzen. In all' diesen Ländern breiteten sie ihre Lügenreligion mit Feuer und Schwert aus und brachten den Unter- jochten auch ihre Gesetzgebung, Sprache, Schrift, Poesie und Lebensanschauung mit. In der Fremde wurde das Nomadenvolk ein fleißiges, Ackerbau, Handwerke und Han- del, Künste und Wissenschaften liebendes Volk, dessen Literatur im Mittelalter be- lebend auf Europa eingewirkt hat. Wenn nun auch diese ruhmvolle Zeit der Araber schon längst dahingeschwunden ist, so ist Arabien dennoch durch seine beiden heiligen Städte Mekka und Medina der religiöse Mittelpunkt der ganzen muhamedanischen Welt und seine Sprache die Hauptsprache der meisten muhamedanischen Länder. — 2. Die Juden hatten sich schon der seit der Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar in Arabien niedergelassen. Ihre Anzahl wurde seit der Zerstörung Jerusalems durch Titus bedeutend vermehrt. Sie bildeten sehr zahlreiche, zerstreut liegende, meist kleine, aber sehr kriegerische Staaten in Hedschas und Dschemen. Besonders zahlreich waren sie um Medina. Durch sie wurde Muhamed, der anfangs mit ihnen befreundet war,

10. Besonderer Theil - S. 780

1856 - Eßlingen : Weychardt
780 Zweite Abtheilung. Asien. wo sich das Volk Israel lagerte; im So. desselben ist die Ebene es Sebaijeh, auf der sich das Volk Israel während der Gesetzgebung befand, b. Das Wiisten- Plateau Tih Beni Israel [= Wüste der Kinder Israel. Wüste Paranch Den Südrand bildet der über 4,000' h. Dschebel et Tih. Er zieht von O. nach W. quer durch die Halbinsel und fällt gegen S. zu der 2,000' h., sandigen Ebene Debbet er Ramleh ab. Von seinem Ostende aus geht ein steiler Gebirgszug gegen N. längs des Busens von Akaba. Die Fortsetzung seines Westendes wendet sich gleichfalls gegen N. und läuft als Dschebel er Rahah parallel mit dem Busen von Suez und weiter hin parallel mit dem Thale der Bttterseen bis zum Mittelmeere. Die mit schwarzen Feuersteinen übersäeten Ebenen des Wüstenplateaus, auf dem oft glühende Südwinde wehen und die Luftspiegelung ihre Trugbilder vorzaubert, find von Kalk- und Kreidehügeln durchzogen und fallen in mehreren Stufen zum Mittelmeere und^ zum Wady Khuberah ab. Die No. Ecke der Wüste ist das Bergland der Azazimeh. Es endet im N. mit dem 4 bis 6 Stunden breiten Wady Murreh [Wüste Zins, durch welchen das Bergland von Palästina geschieden ist. An seinem Westrande liegt die Wüste Kades; in ihr erhebt sich ein nackter Fels, an dessen Fuße der reichlich sprudelnde Quell Ain Kades hervorkommt. Der westliche, größere Theil der Tihwüste sendet seine Regenwasser durch den Wady el Arisch, mit dem sich der Wady el Akabah vereinigt, zum Mittelmeere, die östliche, kleinere Hälfte durch den Wady Dscherafeh und den Wady Murreh, von dem der Wady Fi kr eh ein Seitenzweig ist, in das todte Meer. 2. Landschaft Hedschas. Nördlicher Theil des Westrandes von Arabien zwischen 18° bis 30° N. Br. 230 M. lange Kiiste längs des Busens von Akaba und des rothen Meeres, voller Korallenriffe, Klippen und kleinen Inseln, daher für die Schiffer höchst gefährlich. Das Tehama [— flache Ebenes; 4 bis 5 M. br., flach, sandig und salzig, mit vielen Sümpfen und Lagunen, mit sehr schwüler Hitze und spärlichen Winterregen. Das Dschebal; terrassenförmig gebildetes, 3,000', 6,000' bis 8,000' hohes Bergland, meist aus Urgebirge oder vulkanischen Gesteinen gebildet, von denen letztere besonders häufig zwischen Medina und Mekka vorkommen; häufige Erdbeben; Vulkanbrand bei Medina 1256 n. Chr. Gegen O. schließt sich Hedschas an das Bergland von Nedschd an. Keine Flußsysteme, nur Regenbäche, die in der Regenzeit von December bis April sehr stark anschwellen; wenig Waldungen; schöne und fruchtbare Thäler. Hedschas steht unter nomineller Oberhoheit der Pforte. — 1. Nord-Hedschas. Meist von unabhängigen Beduinenstämmen bewohnt Beden [Mvghair Schoaibj. Ort in einem wasserreichen und fruchtbaren Thale. Hier die Ruinen von Midian; Stadt des Patriarchen und Priesters Jethro [bei den Ara- bern: Schoeibj; Ursitz der Midianiter; ehemals bedeutende Handelsstadt der Nabatäer. Tebük. Wichtige Handelsstadt auf der syrischen Pilgerstraße. El Haura [— die Weiße. Leuce Cöme], Hafenstadt am rothen Meer. Einst große Handelsstadt der Nabatäer. — 2. Scherifat von Medina. Medina en 9teby [= Stadt des Propheten. Jathrippa]. 20 M. vom rothen Meere; 50 M. von Mekka. St. am Bache Ajun Sarkeh, in einer 3,000' h. fruchtbaren Ebene. 20,000 E- Eine der schönsten Städte des Orients mit weitläufigen Vorstädten. Stärkste Festung in Hed- schas mit Citadelle. Das Gebiet der Stadt steht unter einem Scherif und bildet mit Mekka das Hedud el Haram [— unverletzliches Gebiets, das kein Christ, kein Jude, kein Götzendiener betreten soll. Eroberung durch die Wechabiten 1804. Der Juwel der Stadt ist die große Moschee el Haram [= die Unverletzliches oder Med- sched en Neby [= die Moschee des Propheten) mit dem Grabe des hier 632 ge- storbenen Propheten Muhamed und der beiden ersten Chalifen Abubekr und Omar. Häufige Wallfahrten zum Grabe Muhameds. Der Besuch desselben ist jedoch nicht geboten, wie der der Kaaba zu Mekka, sondern wird nur zu den verdienstlichen Werken gerechnet; von den Pilgern, die Mekka besuchen, geht nur etwa der dritte Theil auch nach Medina. 30 Medressen sgelehrtenschulen). Ianbo el Bahr fckamdia). Feste St. am rothen Meere. 6,000 E. Der Hafen von Medina. Han- del. — Z.'Großscherifat von Mekka. Mekka som el Kora — die Mutter der Städte. El Mosherefe — die Edle. Beleb al Ameyn — die Region der Gläubigen. Sie führt noch über hundert andere prunkvolle Titel). 7 M. v. Dschidda. Feste Hauptstadt des Großscherifats mit starker Citadelle. Geburtsort des Propheten Muhamed 571 n. Chr. Größter Wallfahrtsort der Muhamedaner. 34,000 E-, darunter 4,000 Abessinier und schwarze Sklaven. Die Stadt liegt in einem engen, nur 100 bis 700 Schritte breiten, sandigen, von wüsten Höhen und Sandflächen um- gebenen Thale und ist von sehr geringer Ausdehnung, wenn mau von den lang
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